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Die Werkzeuge der Kreativität

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20.10.2002
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Die Werkzeuge der Kreativität

Es ist schon manchmal frustierend.
Als Kind hat er sich selten Gedanken gemacht, das was er in sich trug und fühlte konnte er jedem locker zeigen und sagen. Die Gedanken die ihn beschäftigten waren simpel und wenn er nicht weiterkam war es ein einfaches jemanden zu finden der eine Antwort kannte.
Heute ist es anders, es gibt sovieles in seinem Kopf.
Immer wieder sucht er Wege sich auszudrücken.
Doch das was er als Kind versäumt hat wird ihm jetzt zum Verhängnis. Er hat sich nie mit den Werkzeugen beschäftigt, die so wichtig sind. Er versuchte zu malen, doch er bekam seine Hand einfach nicht dazu seine Gedanken zu visualisieren. Doch alles verlor sich, es war einfach keine Zeit. Die Schule, der Leistungsport, die Freunde, die Mädels. Doch es kam immer wieder. Er entdeckte den PC, Werkzeuge gibt es da jede Menge, zu jedem erdenklichen Anlass gestaltete er etwas, manchmal stundenlang wenn es einfach nicht so aussah wie er wollte. In seiner Abiturzeit begann er damit eine kleine Zeitung zu schreiben. Nur so zum spaß. Eine Satire auf die Schule. Manche Lehrer kamen besser weg, manche schlechter. Seine Mitschüler fingen an sie zu kopieren. Er brachte jede Woche eine Ausgabe mit, jedesmal nur einen Ausdruck. Sie verbreitete sich schnell. Seine Rechtschreibung war nie die Allerbeste, in deutsch war er kein As. Das schien niemanden zu stören. Er machte sich auch keine Gedanken darüber.
Die Lehrer wurden neugierig, die Redaktion der Schülerzeitung wollten den Autor finden. Er hatte aber keine lust auf soetwas, er hielt sich bedeckt. Seine Mitschüler die direkt seine Ausgabe kopierten hielten dicht. Irgendwann verlief sich die Zeitungsaktion aus Mangel an Zeit. Dann schrieb er 75 Prozent der Abizeitung während andere Mitschüler wie selbstverständlich die korrekturen vornahmen. Während seiner Ausbildung suchte er immer wieder Aufgaben bei denen er etwas kreativ sein konnte. Er schrieb ganze Lernvorlagen und verbrachte meist zuviel Zeit am Design und an dem Format. Manchen Leuten blieb nur ein Kopfschütteln.
Nach einigen Schicksalsschlägen verschwand der Humor in den Dingen, allerdings nicht für sehr lang. Bald schon ging es nach der Tageslaune obwohl der Spaß oft auf der Strecke blieb. Es blieb der Wunsch etwas zu kreieren.
Jetzt arbeitet er. Er erstellte für sein Team eine neue Formatvorlage, dieses Design ist jetzt schon mind. 1000 Fach in ganz Deutschland unterwegs. Er findet das sehr gut, auch wenn es eigentlich nicht sehr wichtig ist daß diese Blätter so aussehen. Er erstellt ab und zu kleine Bürospaßmacher die per E-Mail sicher schon durch ganz Deutschland unterwegs waren. Er arbeitet mit einem Freund an einer Internetseite. Er ist noch lange nicht zufrieden damit, doch er hat keine Zeit, abends studiert er BWL. Dennoch sitzt er vor seinem PC und schreibt Kurzgeschichten. Er ist der Werkzeuge noch nicht wirklich Herr. Er hat das Gefühl daß sein Leben falsch verläuft. Irgendetwas fehlt ihm.

Tut er das Richtige?

Wer bin ich?

 

Weiß nicht, ob dieser Text unter Philo so richtig ist. Vielleicht unter Gesellschaft.

Zur Rechtschreibung: irgendwo Korrektur klein geschrieben und mindestens abgekürzt - es sind noch einige mehr versteckt, hab mir aber nicht die Mühe gemacht, den Text akribisch danach zu durchsuchen sondern hab deinen Beitrag lediglich überflogen.

Klingt leicht autobiografisch - auf der Suche, seinem Innern Ausdruck zu verleihen, ohne allerdings dieses Innere erkannt zu haben!
"Tut er das Richtige?"
"Wer bin ich?"
Letztere Frage ist wohl die entscheidende, die zu lösen es gilt: Gnothi seauton - erkenne dich selbst, erst dann macht es Sinn "sich auszudrücken". Andererseits ist das Spiel mit Kreativität auch ein Mittel sich selbst zu finden - allerdings ist es wichtig zu unterscheiden: Spiel mit Kreativität - "sich auszudrücken". Ich bevorzuge den Weg der Musik, allerdings zur Zeit noch mehr Spiel mit Kreativität auch wenn ich die Umrisse meiner selbst schon sehr deutlich zu erkennen vermag!

gruß l.

 

Servus Soulman!

Was ist nun der philosophische Ansatz hinter der Frage "Wer bin ich"?

Ich denke, dass ein Mensch ein Sammelsurium aus übernommenem Denken, Widerstand, Wunschdenken, Verweigerung und Anpassung ist. Unter all dem steckt der noch unerforschte, noch nicht offenbarte Kern dessen was einmal war, bevor uns das Leben geformt hat, die Menschen uns zu schnitzen begannen. Diesen Urzustand ganz zu Beginn des Lebens im Bewusstsein eines erwachsenen Menschens wiederzufinden ist meine momentane Antwort darauf.

Dein Protagonist muss nichts gut machen, er braucht die Anerkennung anderer nicht suchen. Er muss nicht schön malen, er darf zulassen, dass es malt, was immer da kommt. Kein Haus, kein Auto, kein stilechtes abstraktes Gemälde - er malt "wer bin ich" - und wer soll sich anmaßen dürfen dieses Gefühlsbild zu bewerten?
Er schreibt was aus ihm heraus will und er darf sich über die Grenzen hinwegsetzen um sich selbst zu erfahren. Und so ist es ihm möglich unter all den Schichten seine ureigenen Farbtupfer hervorzuholen, zu erfahren, dass da gar nichts feht, dass alles bereits vorhanden ist.

Lieben Gruß an dich - Eva

 

Hallo Soulman,

für die Frage am Schluß hätte ich nicht unbedingt den ganzen Kreativitätsverlauf des Protagonisten gebraucht. Trotz Kreativität fehlt ihm etwas, daß zeigt, wie wichtig auch andere Dinge für das Glück des Menschen sind. Ich glaube, hier werden auch andere Menschen gebraucht, die auf die Kreativität reagieren, obwohl schnee.eule schon recht hat, die `Höchste Form´ von Kreativität ist die, die ursprünglich um ihrer selbst willen geschah.

Tschüß... Woltochinon

 

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