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Die Welt und wer sie ist

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23.06.2007
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Die Welt und wer sie ist

Titel: Die Welt und wer sie ist.

Ich sitze in meinem Zimmer am Schreibtisch und schaue aus dem Fenster. Erst wenn man versteht zu betrachten, was ich zu beschreiben versuche, ist es möglich gemeintes zu begreifen.

Ich sitze in meinem Zimmer am Schreibtisch und bin umgeben von lauter Dingen. Alles was mich umgibt ist Totes, Erschaffenes, Nützliches. Aber Totes. Materie ohne Blut Niere oder Herz. Zusammengesetztes, Bestehendes, nicht Wachsendes, nicht sich Entwickelndes. Aber Totes. Es sind nur Stoffe mit Zusammenhang, aber ohne Funktion. Funktion in ihrem, in unserem Sinne.

Doch begreifen tut man es nie: Was das eigentlich heißt.

Ich sitze in meinem Zimmer am Schreibtisch und es regnet. Ich sehe vor meinem Fenster einen Baum aufragen. Er steht nah. Vielleicht einen Meter entfernt. Nicht ganz. Seine Wurzeln werden tief ranken, bis unter den Beton begraben, greifend, lechzend nach mehr. Ich sehe seinen Stamm empor gehen, keinen allzu starken, kräftigen. Viele anmutige Äste und Blätter spreizen sich farbig bewegend flüssig ab. Er wirkt lebendig im Regen. Mehr als das. Man sieht ihn tropfen, fließen, die Farbe ändern, fallen und steigen. Und wanken. Der Wind bringt ihn zum wanken. Er kämpft nicht mit dem Wind, er umspielt und genießt, mit dem Wind. Und dabei lebt er.

Ich sehe mich sitzen in meinem Zimmer und bin umgeben von lauter toten Dingen. Ich betrachte, den toten Tisch, tote Dinge, die tote Lampe, das tote Licht. Die toten Dinge. Das tote Mauerwerk, das tote Dach, den toten Stahl. Ich sehe mich nicht mehr. Ich spüre mich noch. Aber ich sehe den lebenden Baum und erkenne, erkenne eine Einheit. Der Baum ist anders. Er ist lebendig, er entwickelt, er wächst, er will. Er ist anders, wie ich. Wie wir!

Ich sehe mich sitzen und mir wird bewusst, dass die Welt vergisst, wer sie ist.

 

Hallo reglos,

und herzlich willkommen hier.
Die Betrachtung klingt nach jemandem, der noch nie Holz geschliffen, noch nie Metall oder Stahl gegossen hat.
Selbst Plastik ist letztlich ein Produkt des Lebens, denn ohne Leben würde aus jahrealten Erdschichten kein Erdöl werden.
Hört Holz zu leben auf, weil ein Schreiner einen Tisch daraus baut?
Und ist es nicht anmaßend, zu folgern, der Tisch wüsste nicht mehr um den Baum, der er mal war?
Ist es nicht eine Missachtung der Arbeiter, die bspw. beim Bau des "toten Mauerwerks" Cheopspyramide krepierten?
Kurz: Hier wird der Natur in nachdenklich erscheinender Manier ein Denkmal gesetzt, ohne zu sehen, dass die "toten" Produkte letztlich ihr entstammen. Etwas romantisch verklärt, empfinde ich. Leben kann ja gerade in dem Sinn stecken, den wir in etwas entdecken. Mit deinem Eingangssatz könnte man dir recht gebend sagen: Wohl war, leider hast du bisher nur gelernt, die Oberfläche zu betrachten.
Ein Baukran aus Stahl und selbst ein Hochhaus, wankt bei Wind übrigens sehr viel mehr, als ein Baum.

Lieben Gruß, sim

 

recht neu hier..

Danke für das Willkommen-heißen!

"Erst wenn man versteht zu betrachten, was ich zu beschreiben versuche, ist es möglich gemeintes zu begreifen."

Mir war klar dass der Text nicht allzu schnell aufgefasst wird, dass ist auch nicht Intention desselbigen. Intention war es bestimmt Gefühltes, welches abhängig von einer Art psychischen Gegebenheit oder Zustand, zu beschreiben und zu verpacken.

Mir ist selbstverständlich bewußt dass Gegenstände welche als solche geschaffen werden in gewissem Sinne ad Natura hergestellt werden.
Jedoch spreche ich einem geschreinerten Tisch eine gänzlich verschiedene Art von Eigenheit sowie ggf. auch Lebendigkeit zu, als wie jene welche ich gemeint habe.

sprich:
Auch wenn die Produkte der Natur enstammen findet man trotzdem eine gänzliche Verschiedenheit zu der Natürlichkeit an Sich. Allein die Tatsache, dass ihrereins einen dem Wind ausgesetzten Baum mit einem Hochhaus vergleicht zeigt mir dass sie nicht verstanden haben worauf ich hinauswollte, vor allem aufgrund der Tatsache des oben angeführten Zitats.
Bedeutet für Sie eine lange begrünte Ebene dasselbe wie ein gleichgroßer betonierter Platz? Ist ein Bergsee dasselbe wie ein Hallenbad??

Ich will auf wenig hinaus:
Man darf NICHT vergessen, dass das was wir ERSTELLEN nicht ad natura ist. (Ein Produkt widerspricht der Natürlichkeit der Dinge, das ist dem Begriff a priori beigefügt!)

Ohne das ich etwas über mein Ego oder die Einschätzung meiner selbst sagen will, etwas anmaßend finde ich es schon den Text als die Darstellung einer Oberflächlichkeit darzutun.
Wenn ich ehrlich bin, mir erscheint es eher, als seien sie eine Ebene über der Gemeinten geblieben und haben den Text in die falsche interpretiert.

Falls es nicht erwünscht ist über threads zu diskutieren so bitte ich das man mir verzeiht, es ist mein erstes mal ;).

Mit Freundlichsten Grüßen
der A.

 

Hallo reglos und auch von mir ein Willkommen! :)

Ich hätte wahrscheinlich nie solch eleganten Worte gefunden, wie sim das (mal wieder) gelungen ist, aber anschließen möchte ich mich ihm trotzdem.
Ich bilde mir ein zu verstehen, was du mit deiner Geshcichte sagen wolltest, doch leider verpackst du das nicht sonderlich geschickt.
Mit dieser Kg wirst du deinem Nick auf nicht sonderlich schmeichelhafte Weise gerecht. :shy: Du zeigst hier einen sehr engen Blickwinkel auf die "Welt", reichlich unreflektiert in seiner Darbietung und darüber hinaus auch sprachlich nicht sehr geschliffen, wie ich finde.
Welt ist in "" gesetzt, da du mit deinem Titel einen Anspruch aufgreifst, dem du leider nicht gerecht wirst. Was erzählst du denn über die Welt?
Alles was ich als Leser dem Text entnehmen kann ist die starre (reglose) Betrachtung deines Prots, der nicht fähig ist den Zauber der Dinge zu erfassen, die ihn umgeben.
Mehr Bäume oder weniger Beton werden deinen Prot, fürchte ich, nicht glücklich machen - was ihm fehlt ist der Zugang zu einer weiteren perspektive. Letztlich ist jede Materie auch nur verdichtete Energie und nicht mehr als Schwingung. Da macht Baum oder Stahl keinen Unterschied ;)

mein Tipp für die Geshcichte: einen Gang runter fahren und nicht gleich die ganze Welt verdammen, sondern dich tiefer mit dem Innenleben deines Prots auseinander setzen. Vll helfen dir dabei folgende Fragen: Warum sieht dein Prot die ihn umgebende Welt als Tot an, weshalb beschäftigt ihn das Thema vergessen? Lebt er selbst überhaupt?

grüßlichst
weltenläufer

 

danke für die nette und in gewisser sicht hilfreiche kritik weltenläufer! ich werde mal darüber nachdenken, wenn ich mir auch schon viele Fragen selbst beantworten kann.

Auch die vielleicht etwas herbe rechtfertigung (ich las sie gerade noch einmal) welche ich oben anführte soll bitte nicht missverstanden werden!

Ich glaube ich bin dahintergestiegen welches das Problem ist, und in gewisser Weise habt ihr recht :).

Mit freundlichen,
der A.

 

Ich hätte es immer noch recht gern in 'Philosophisches' verschoben!

An Administrant: Titel!


Ich habe ein Zitat gefunden was glaube ich recht passend aufzeigt in welche Richtung obiges gehen sollte, vielleicht hilft es:

Bertrand de Jouvenel:
"Er (der Mensch) neigt dazu, nichts anderes als Aufwand zu rechnen als menschliche Anstrengung; es scheint ihn nicht zu kümmern, wie viele Mineralien er vergeudet und - noch schlimmer - wieviel Lebendiges er zerstört. Er scheint überhaupt nicht zu ahnen, daß alles menschliche Leben ein abhängiger Teil eines Ökosystems vieler verschiedener Lebensformen ist. Da die Welt von Städten aus regiert wird, wo der Mensch von allem Leben, außer dem anderer menschen, abgeschnitten ist, wird das Gefühl der zugehörigkeit zu einem Ökosystem nicht genährt. Die Folge ist eine rohe und leichtfertige Behandlung von Dingen wie Wasser und Bäumen, von denen wir letzten Endes abhängen."

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej reglos,

ich verstehe Deine Geschichte als einen Versuch, Natur und vom Menschen Geschaffenes zu vergleichen, bzw. als richtig oder falsch zu beurteilen.

Ich finde es schwierig, den Menschen und was er entwickelt hat aus dem Ganzen herauszureißen.
Letztendlich können wir das eben nicht: unseren eigenen Werdegang vorhersehen, die daraus resultierenden Auswirkungen analysieren und dann bewerten. Könnten wir es, dann hätten wir möglicherweise ein Bild von der Welt, wie sie ist (oder war).

Spontan fällt mir der in Japan praktizierte Shintoismus ein, in dem - wenn ich mich richtig erinnere - auch Gegenstände, und gar nicht mal nur irgendwelche Kultgegenstände, als Sitz von Gottheiten verehrt werden. Ich finde, diese Sichtweise hat was.

Viele Grüße
Ane

 

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