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Die Welt in den Händen

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07.02.2001
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Die Welt in den Händen

Die Welt in den Händen

“In the darkness we stand with the world in our hands”
Pray
Gamma Ray


In der Dunkelheit stehen wir und wir halten die Welt in unseren zitternden Händen. Nichts ist so wie es war und wir haben Angst. Angst denn wir müssen nun entscheiden wir es weitergehen soll. Und wir fürchten uns so sehr vor der Zukunft, die auf uns wartet in dieser ewigen Dunkelheit um uns herum.
Es ist eine wahrhafte Dunkelheit, die uns nicht nur die Sicht nimmt und alles um uns einhüllt, sondern auch noch unsere Herzen bedrängt und die leise Trauer in uns schürt.
Wir sind ganz still und sprechen kein Wort, denn das Gefühl, ein, wenn auch nur geflüstertes Wort, könnte das zarte Dasein um uns zerstören, hindert uns daran.
Und so warten wir, warten, warten. Und nichts geschieht und noch immer wagen wir nicht uns zu bewegen, denn alles ist neu und unbekannt, und doch beschleicht uns dieses seltsame Gefühl, dass wir etwas uraltem gegenüber stehen.
Immer wieder erwischen wir uns, wie wir hoffend in die Dunkelheit horchen und glauben Schatten oder gar Licht zu sehen. Licht, oh wie sehr wünschen wir uns ein klein wenig Licht. Wir brauchen etwas Licht, sonst wird die Verzweiflung in uns übermächtig werden. Wir brauchen kein Licht, das die Dunkelheit um uns erhellt. Das erscheint uns nicht so wichtig, viel mehr brauchen wir dieses warme Gefühl, das wie eine Kerze ist in dunkler Nacht und unsere Herzen erfüllt. Es wird uns wärmen und den Mut geben weiter in dieser endlosen Nacht zu existieren und es wird unsere Seelen berühren, welche zitternd in uns harren, auf ein klein wenig Hoffung, warten. Nur ein klein wenig Hoffnung, das wäre jetzt, in dieser trostlosen Welt, die einzigste Rettung, die wir brauchen.
Denn wie sonst könnten wir errettet werden aus der toten Nacht, in der wir ängstlich warten.

In der Dunkelheit stehen wir und halten die Welt in unseren Händen. Und wissen einfach nicht wohin mit ihr.
Was sollen wir mit der Macht etwas neues zu schaffen, mit der Chance neu zu beginnen, bloß anfangen? Wir wissen es nicht. Wir wissen es wirklich nicht.
Wenn alles, alles, um einen herum zerstört ist, wenn es kein Licht und keinen Funken Hoffnung gibt und wenn man schon viel zu lange in einer düsteren Finsternis gefangen ist, wie, ja wie bloß soll man ihr entfliehen?

Einer von uns, nur ein einziger, hat den Mut die Angst zu überwinden. Und er beginnt ganz vorsichtig, sich durch die Dunkelheit zu tasten.
Und wir anderen können nicht glauben, was dort sehen und wir schließen die Augen, denn wir haben Angst und diese tiefe Furcht lähmt uns und sie fesselt auch an dieses sicheren Ort, inmitten dir finsteren Nacht, die uns gefangen hält und uns doch schützt. Wir wollen ihren Schutz nicht verlassen und so geht er alleine.
Und wir hören ihn stürzen, und schütteln vorsichtig den Kopf, bald, bald wird er aufgeben und zu uns zurück kehren.
Doch dann steht er auf und es tastet sich weiter vor. Ein paar Stunden noch, können wir ihn laufen hören, wie er immer wieder fällt und doch immer wieder aufsteht und weiter geht.
Und dann ist es ganz still und wir fallen zurück in unsere Angst und warten weiter, warten auf das Licht, welches unsere Seele erfüllen wird und warten, darauf endlich einen Weg zu finden, der Finsternis zu entfliehen, welche unsere Herzen so sehr bedrückt.

Mit jedem Schritt fühlt er sich leichter und mit jedem Schritt weicht etwas von der Finsternis. Und seine Seele, beginnt zu singen. Und diese leise Melodie begleitet ihn den ganzen schweren Weg entlang.
Alles, ja wirklich alles tut ihm weh und er hat schreckliche, schreckliche Angst vor dem was ihm erwartet. Aber er weiß, das ihm etwas erwarten wird und die Hoffnung in ihm ist groß und wird mit jedem Schritt, mit jedem bisschen mehr Licht, größer.

Und irgendwann, nach schier endlos langer Zeit, geht ganz weit hinten, in unglaublicher Ferne, weit, weit vor ihm und sehr langsam, eine golden glühende Sonne auf.

 

Das ist keine Geschichte; sehr poetisch. Nach meinem Geschmack aber zu optimistisch.

 

Hm, eigentlich basiert diese Geschichte (ja, ich glaube immer noch, dass sie eine ist) ein wenig auf dem Höhlengleichnis.
Du wirst es ja sicher aus dem Philounterricht kennen und auch das Ende ist ähnlich.
Denn erst wenn man seine Fesseln gesprengt hat gelangt man ans Licht ... .
Deshalb denke ich nicht, dass sie zu(!) otimistisch ist.

Vielleicht würde sie aber auch besser in das Philosophie Forum passen.

Darüber könnte man sprechen.

Steffi

 

Also diese Geschichte ist sehr schön, aber hat meiner Meinung nach auch nichts mit "Märchen" zu tun. Wie @Zaza schon sagte, gehört sie auch meiner Meinung nach eher in den Bereich "Philosophisches". ;) Warum betrachtest Du den Text als Geschichte und nicht eher als "philosophisch", Steffi? :confused:

Griasle
stephy

 

naja eine philosophische Geschichte halt ;)

Ich bin ja auch auch am überlegen gewesen, ob die Geschichte nicht besser ins Philo Forum gehört(lies mal genau! ;) )

Also verschieb ich ja?

 

Hallo st.a.r,

ich finde die Geschichte vom sprachlichen her gut geschrieben. Inhaltlich kommt mir vieles zu pauschal und –in dieser Form- schon zu oft gesagt vor. Mich hätte z.B. interessiert, woher das Bewußtsein über das Licht kommt.
Einen kleinen Fehler solltest Du noch korrigieren: „Können nicht glauben, was dort sehen...“

Tschüß ... Woltochinon

 

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