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Die Welle

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14.07.2017
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Die Welle

Die Welle

Die warme Sonne scheint mir in das Gesicht.
Ich höre die Vögel, wie sie ihre Lieder zwitschern.
Meine Augen öffnen sich.
Ich blicke zum Himmel. Azurblau, keine Wolken zu sehen.
Die Bäume haben angefangen zu blühen.
Der frische Duft der Frühlingsblumen strömt durch meine Nase.
Ich atme sie tief ein und dann lange aus.
Wie schön doch die Natur ist.

Meine Frau, kommt mir, mit ihren vertrauten Schritten entgegen.
Sie ist so ein wunderschönes Wesen. Ihr langes blondes Haar,
diese roten Lippen und die schönsten Augen, in die ich jemals sehen durfte.
Sie blickt mich nur kurz an und schon beginnt mein Herz zu fliegen.
Wir umarmen uns. Ein unbeschreiblich schönes Glücksgefühl.
Von der anderen Seite läuft ein kleiner Junge auf mich zu.
Mein Sohn, mein ganzer Stolz. Ihm gehört die Zukunft.
Er umarmt uns ganz fest.
Das Leben ist so schön. Ich bin für meine Familie sehr dankbar.
Ich bin glücklich. Wir alle sind es.

Der Himmel verdunkelt sich.
Schwarze Wolken ziehen auf.
Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden.
Die Vögel sind nicht mehr zu hören.
Der Duft der Blumen hat sich aufgelöst.
Es ist alles so still.
Doch die Ruhe ist nur von kurzer Dauer...

Der Himmel verdunkelt sich immer mehr.
Aus Schwarz wird dunkelschwarz.
Ein Regentropfen landet auf meiner Haut.
Er fühlt sich nass und kalt an.
Plötzlich ist es für den Moment wieder hell.
Ein leuchtender Blitz, stark und kräftig.
Er durchbohrt den aufblühenden Baum.
Dieser zerbricht in zwei Teile und stürzt auf den Boden.
Er war zu schwach um gegen das Naturkonstrukt
zu bestehen.
Es folgt ein lauter Knall.
Mein Kind hält sich mit beiden Händen seine Ohren zu.
Meine Frau drückt ihn fest an ihren Körper.

Ein Sturm zieht auf. Zu Beginn ist es angenehm,
die kalte Luft auf der Haut zu spüren.
Der Wind wird mit fortlaufender Zeit immer stärker.
Leichte Gegenstände, können sich nicht mehr auf dem Boden halten.
Sie fliegen nun unkontrolliert durch die Atmosphäre.
Sie werden zu einer Gefahr.
Wir müssen nach Schutz suchen.
Ich zeige auf eine Hütte, die in Sichtweite ist.
Wir laufen so schnell uns unsere Füße tragen können,
zum anvisierten Ziel.
Ich nehme dabei mein Kind auf meine Schultern.
Alleine wird er es nicht schaffen.
Beeilen wir uns! Sonst werden wir verlieren.
Diese Runde geht an uns.
Das Ziel ist erreicht. Wir sind in Sicherheit.

In unserem Versteck ist es dunkel und kalt.
Trotzdem kann ich eine alte Öllampe finden.
Mit einem Streichholz zünde ich die Antiquität an.
Ich sehe mich in der Hütte um.
Außer alten Möbeln ist nichts Nützliches zu finden.
Wir sind aber nicht alleine.
In jeder Ecke ist ein Spinnennetz.
Es scheint so, dass die Hütte lange nicht mehr
bewohnt wurde.
In der Mitte des Raumes sind alte Holzstühle.
Wir setzen uns auf darauf.
Man hört dabei ein leichtes Krachen des Holzes.
Aber der Stuhl hält unser Gewicht aus.
Jetzt heißt es warten. Warten bis das
Unwetter vorbei ist.

Von meinem Platz aus, kann ich direkt aus dem
Fenster schauen. Die Scheibe ist noch voller Staub.
Ich kremple meinen Ärmel zurück, um das Glas
von seinem Schmutz zu befreien.
Nun haben wir klare Sicht.
Ich sehe Berge, so hoch wie die schwarzen Wolken.
Sie sind weit von uns weg, aber trotzdem
wirken sie auf mich sehr mächtig.
Schon näher ist ein Haus zu sehen.
Es hat ein rotes Dach und aus dem Schornstein
steigt grauer Rauch heraus. Vor dem Haus beginnt
eine breite und lange Graslandschaft.
Sie endet vor dem kleinen See.
Dort kann man normalerweise
viele Enten beim Schwimmen zusehen.
Nun scheint er leer zu sein.
Das Ende des Gewässers ist ca. 200 m von uns entfernt.
Zwischen uns sind befinden sich Bäume, Acker und große Steine.

Der Sturm wird derweil immer heftiger.
Hagelkörner prallen auf das Dach der alten Hütte.
Es hört sich an, als würde jemand mit Steinen werfen.
Das „Heulen“ des Windes ist so laut, dass man denkt ein
Drache brüllt uns an.
Da sitzen wir nun zu dritt. Halten uns die Hände und
hoffen, dass das Unwetter bald vorüber ist.
Ich sehe die Angst in den Augen meiner Familie.
Erweiterte Pupillen, lauter Herzschlag und die Suche
nach Sicherheit.
Ich bin das Familienoberhaupt. Ich muss stark sein.
Nur keine Schwäche zeigen!

Was ist das für ein Geräusch?
Ein lautes Knacken. Als ob irgendwas
gebrochen wurde...
Was kommt da auf uns zu?!
Gefahr!!!
Ein Einschlag! Ein lauter Knall!
Das Dach.... Die Hütte stürzt ein!
Mein Kind fängt vor Schreck das „Schreien“ an.
Ich schaue nach oben. Ein Baum ist auf unseren
Dach gelandet. Ich bleibe äußerlich unbeeindruckt.
Ich muss stark sein.
Ich nehme mein Kind ganz fest in den Arm.
Meine Frau hält sich an mir fest.
Habt keine Angst, bei mir seid ihr sicher!
Doch der Baum hat einen großen Schaden angerichtet.
Das Dach ist stark beschädigt.
Wasser, teilweise dringen große Hagelkörner in
unser Versteck. Aber wo sollen wir hin?
Wir werden hierbleiben. Keine Angst.
Wasser bringt uns nicht um.

Stunden vergehen...
Das Unwetter lässt nach.
Bald können wir unsere Zufluchtsstätte verlassen.
In die Natur hinausgehen. Auf der Wiese die Sonne genießen.
Ein Spaziergang während des Sonnenuntergangs.
Hand in Hand mit meiner wundervollen Frau.
Ihr dabei tief in die Augen schauen. Sagen wie sehr ich sie Liebe!

Der Himmel ändert wieder seine Farbe.
Er wird aber nicht blau.
Ein orangerotes Bild erstreckt nun den Horizont.
Brennt etwa der Himmel?
Ein großer Schwarm an Vögeln fliegt an uns vorbei.
Wo kommen nur die ganzen Tiere her?
Vor was flüchten sie nur?
Der Sturm ist doch vorbei?!

Wir verlassen die Hütte. Ich setze den ersten Schritt
In das „freie“.
Außer dem panischen „schreien“ der Vögel kann
man nichts hören.
Doch gerade in diesem Moment, spüre ich unter meinen Füßen ein Beben.
Der Boden vibriert. Mit viel Geschick schaffe ich es mich auf den Beinen zu halten.
Keine Angst mein Junge. Papa hat alles im Griff.
Wie auf Kommando kehrt der starke Wind zurück.
Meine Haare werden komplett durchgeschüttelt.
Aber dieses mal kein Blitz, kein Donnern und
der Regen bleibt aus.
Die Bäume verlieren durch das Beben und den starken Wind
ihre Standfestigkeit. Äste fliegen unkontrolliert herum.
Gefahr! Zurück in die Hütte.

Wir sehen uns ungewiss an.
Das Beben hat aufgehört.

Was bist du denn für eine hübsche Frau.
Selbst in der größten Not bleibst du
unfehlbar schön!
Ein leichtes Dröhnen ist von draußen zu hören.
Ich werde dadurch aus meinen Gedanken gerissen.
Ich schaue aus dem Fenster.
Es ist nichts zu sehen.

Meine Mundwinkel gehen nach oben.
Die Sonne ist zurück.
Sie steigt hinter den Bergen auf.
Ein Hoffnungsschimmer.
Das bedrohliche Geräusch wird aber immer lauter.
Es hört sich an, als ob ein Flugzeug in
unserer Nähe landen will.
Die Erde fängt wieder zu rotieren an.
Irgendetwas nähert sich uns.
Etwas Gewaltiges!

Es wird wieder dunkel.
Doch niemand hat das Licht ausgemacht.
Die Ursache ist was Gigantisches.
Ich kann meinen Augen gar nicht glauben,
wie ich aus dem Fenster schaue.
Eine große breite Masse aus Wasser.
Sie ist viel höher, als der höchste Berg.
Diese Monsterwelle verdeckt die Sonne.
Das Unheil kommt direkt auf uns zu.

Was sollen wir nur tun?
Wir haben gegen so eine Macht
keine Chance.
Ich schaue erneut durch das Glas und
blicke der Todeswelle direkt in ihr Gesicht.
Am höchsten Punkt des Ungeheuers
„wölbt“ sich die Welle.
Die Berge hat sie schon gierig verschlungen.
In ca. 30 sec. wird sie bei uns sein.
Das Dröhnen wird immer lauter und
erschreckender.
Was hat man vor seinem Tod für Gedanken?
Ist da wirklich ein Film der da abläuft?
Meine Gedanken sind bei meiner Familie!
Wir machen einen Kreis und umarmen uns.
Ein letztes „lächeln“. Der Blick in die
wunderschönen Augen.
Ein Kuss... Wir schließen dabei unsere Augen.
Mein Sohn lehnt seinen Kopf an meine Hüfte.
Ich halte ihn fest.

Wie eine Bombe schlägt es ein! Wasser.
Mit unmenschlicher Kraft zerlegt es die Hütte.
Ich werde von meiner Familie getrennt.
Meine Kraft hat nicht ausgereicht um sie
bei mir zu behalten.
Ich kann nichts dagegen machen.
Mein Körper wird durch die Luft geschleudert.
Die Masse an Wasser erdrückt mich.
Ich bekomme keine Luft mehr.
Wie komme ich hier nur raus?

Die Angst ist in mir zu spüren.
Nein, ich muss doch stark sein.
Gleich ist es geschafft! Ein Ausgang.
Kämpfe! Gib nicht auf!
Ein helles Licht. Ich schwimme hindurch.
Ich bin frei!

Ich steige aus dem Wasser.
Ich sehe mich um.
An diesen Ort scheint wieder Sonne.
Es ist warm.
Eine grüne Wiese, aufblühende Bäume.
Ein bunter Garten voller Gemüse.
Ich kann den guten Duft der Blumen einatmen.
Die Vögel zwitschern. Sie sind fröhlich.
Ich höre das „plätschern“ eines Baches.
Es ist hier so friedlich.

Ich drehe mich um.
Da kommt sie.
Sie hat die wunderschönsten Augen die ich
jemals gesehen habe.
Es ist meine Frau. Sie lächelt mir zu.
Ich drehe mich zur anderen Seite.
Da kommt er. Mein kleiner tapferer Sohn.
Auch er hat einen freudigen Gesichtsausdruck.
Wir treffen uns in der Mitte.
Ich umarme beide.
Sie drücken mich fest.
Glücksgefühle durchströmen meinen Körper.
Nun sind wir für ewig zusammen und nichts
wird uns mehr trennen!

 

Hi!

Ich schätze, du hast dir die Geschichte nach dem Hochladen nicht nochmal angesehen - sonst wäre dir bestimmt aufgefallen, dass die Formatierung hier aussieht wie ein Gedicht oder Lied. Falls das Absicht sein sollte -was ich nicht glaube! - sieht es trotzdem unschön aus und erschwert das Lesen.

Beim Überfliegen des Textes (gelesen habe ich ihn aufgrund der Leser-feindlichen Formatierung nicht!) ist mir außerdem aufgefallen, dass du manche Worte in Anführungszeichen gesetzt hast: "Schreien", "freie", "wölbte", "lächeln", "plätschern" - welchen Sinn soll das haben?

Kleiner Rat von mir - es kommt nicht nur auf den Inhalt der Geschichte an, sondern auch auf die Form und das Layout. Da solltest du dir etwas mehr Mühe machen- vor allen Dingen dann, wenn es sich um deinen Einstand hier handelt.

Viele Grüße vom EISENMANN

 

Hallo,

Danke für deine Rückmeldung.
Die Formatierung wurde bewusst so gewählt, mit dem Ziel dass man es besser lesen kann.
Interessant, dass es genau das Gegenteil bewirkt.
Ich habe manche Wörter wie "lächeln" markiert um diesen einen besseren Ausdruck zu verleihen.
Was wäre denn deine Alternative? Komplett weg lassen?

 

Also besser lesen kann man die Geschichte mit dieser Formatierung sicher nicht. Da stimme ich Eisenmann zu.

 

Hallo reasthander,

Ich bin auch noch Anfänger. Trotzdem möchte ich einige Punkte kritisieren. Worte in Apostrophe zu setzen um sie in ihrer Bedeutung hervor zu heben finde ich ungünstig, auch weil es unüblich ist. Besser wäre ein Adjektiv, eine Metapher o.ä.
Zum zweiten fehlen mir in deinem Text jedes Gefühl und jede Dramatik. Eine dramatische Situation, die Menschen sehen ihren Tod kommen und sterben und du schreibst die Einzelheiten auf wie die Rohversion eines Exposes, fast wie eine Einkaufsliste.

Man könnte es ev. noch als experimentellen Text verstehen, aber dazu kann ich nichts sagen.

Was war dein Ziel beim Entwurf dieses Textes? Ein paar Worte von dir können helfen, zielgerichtet Ratschläge zu geben.

Gruß Werner

 

Guten Morgen, Reasthander,

ich finde es sehr gut getroffen, dass Du das Lyrische in deinem höchst pathetischen Text durch die Form eines Verses unterstreichst. Es ist zwar ungewöhnlich hier, bei den Wortkriegern, dennoch dient es ausgezeichnet als Stolperfalle. Für manche ist es verständlich und kaum zu genießen. das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Also, zum Aufbau deiner Geschichte. Du baust die Story so auf und vermittelst den Eindruck, als würde der Erzähler all die Ereignisse erleben und gleich aufschreiben bzw. weiter erzählen, in Präsenz (keine Vergangenheitsform, keine Retrospektive). Das erweckt beim Leser das Gefüähl eines inneren Dialoges des Erzählers mit sich selbst (weil ich in der Story sonst keine Zuhörer bzw. Leser entdecken konnte, an die die Geschichte adressiert wird).

Dein Erzähler befindet sich abschließend in einer höchst emotionalen Form. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, der Erzähler bzw. die zentrale Figur in deiner Story und seine Familie sind tot und treffen sich im "Paradies" aufeinander wieder, vom Glück und Frieden durchströmt, richtig?

Und jetzt die eigentliche Frage, wie kommt diese Geschichte nun vom "Himmel", "Paradies" nun zu uns, in unsere vergängliche Welt? Es ist sehr gut, im Präsenz emotionale Geschichte zu schreiben. Der fehlende Rahmen erzeugt aber mehr fragen als nötig. Also, wie kommt die Geschichte zu uns? Mit Flaschenpost? Mit Hermesversand? Das ist ein logischer Fehler in deiner Story!

Aber, wer weiß?!. Vielleicht gibt es inzwischen Internet auch bei dem lieben "Vater unser", denn unsere "Mutti" setzt sich für Mobilität im Netz vehement ein.


Viele Grüße
Herr Schuster

 

Hallo Werner,

Ich denke es kommt immer auf dem Leser an, wie er die Geschichte empfindet.
Es ist meine erste längere Kurzgeschichte. Eigentlich schreibe ich nur wenige Zeilen über Gefühle und Ereignisse, die den Menschen zum nachdenken anregen sollen.

Zu meiner Geschichte. Ich habe so etwas ähnliches einmal geträumt. Es ist mir schon klar, dass der Inhalt Format etc. nicht perfekt sein kann. Deswegen bin ich hier um mir Anregungen und Kritik geben zu lassen.
Übung macht den Meister ;-)

 

Hallo Herr Schuster,

danke für ihr Feedback. Sie haben die Geschichte richtig verstanden :-)
An die Zeitform habe ich gar nicht gedacht. Das ist richtig.
Danke für den Hinweis. Ich werde den Text anpassen und die Ratschläge berücksichtigen.

LG

Reas

 

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