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Die Warnung

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26.05.2002
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Die Warnung

Irgendwas hatte ihn geweckt.
Er brauchte einen Moment, um sich zu besinnen, dann schlug er die Augen auf und lauschte. Es war nichts zu hören. Nur der Wind streifte leise an den Fenstern vorbei. Nicht einmal das gleich-mäßige Atmen seiner Frau war zu hören.
Er erinnerte sich daran, dass er geträumt hatte, aber der Inhalt dieses Traumes war mit einem Male wie weggeblasen. Geräusche, die real waren, hatte er schon häufiger mit in den Traum einge-arbeitet. Aber das erging wohl jedem Menschen so, das wußte er.
Sein Blick suchte die Digitalanzeige der Uhr, die auf dem kleinen Schränkchen gegenüber stand. Er kniff die Augen zusammen, bis er die Leuchtanzeige erkennen konnte. Es war drei Uhr dreißig.
Ermattet legte er sich wieder zurück. Obwohl er schon fünf Stunden geschlafen hatte, fühlte er sich unwohl und leicht gerädert. Eine unerklärliche Unruhe machte sich breit. Er stöhnte und drehte sich auf die Seite. Die Gestalt seiner Frau konnte er nicht ausmachen. Bestimmt hatte sie sich tief in die Kissen zurückgezogen. Das machte sie gerne, wenn es einer dieser kalten und ungemütlichen Nächte war. Aber irgendwie war es diesmal anders als sonst. Er konnte es sich nicht erklären, aber sein Gefühl täuschte ihn nur selten.
Er sah genauer hinüber.
Sein Herzschlag wurde schneller, urplötzlich war er hellwach.
Das Bett war nicht nur leer, es war auch gemacht worden. Es wirkte wie unberührt, als wäre sei-ne Frau die ganze Nacht nicht hiergewesen. Er konnte deutlich das Muster der Tagesdecke erken-nen.
Er schaltete die Nachttischlampe auf seiner Seite ein und sah wieder auf die Tagesdecke, als könne er die Realität nicht fassen.
Kein Zweifel, seine Frau mußte still und heimlich das Bett gemacht haben. Also war sie irgend-wann aufgestanden. Möglicherweise war auch sie unruhig gewesen. Hing es vielleicht auch mit dem gestrigen Streit zusammen? Es kam selten vor, dass sie sich aus diesem Grund einen anderen Schlafplatz suchte.
Er erinnerte sich, wie sie abends wortlos zusammen ins Bett gegangen waren. Jeder hatte noch eine Zeitlang in seiner eigenen Lektüre geblättert. Er war allerdings mehr mit seinen eigenen Ge-danken beschäftigt als mit der Lektüre. Aber irgendwann hatten sie schließlich das Licht ausge-knipst.
Er sah zur Tür. Sie war geschlossen, aus dem Flur drang kein Lichtschimmer herein.
Was war los, wo war sie hin? Hatte sie vielleicht die Wohnzimmercouch dem Ehebett vorgezo-gen? Er mußte der Sache auf den Grund gehen.
In diesem Moment zuckte er zusammen, ein dumpfes Geräusch drang aus der unteren Etage zu ihm herauf. Es war, als würde ein Körper schwer zu Boden fallen. Weitere kleinere Geräusche folg-ten schnell hintereinander, ein Schleifen, Zerren, Stöhnen, dann war es wieder still.
Still und unheimlich.
Er schlug die Bettdecke zurück, zog hastig seine Hausschuhe an und ging zur Tür. Er öffnete sie vorsichtig, als würde er direkt hinter der Tür Gefahr vermuten.
Er horchte.
Nichts war zu hören, auch Licht war nirgendwo eingeschaltet.
Er fühlte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch und entschloß sich, der Sache auf den Grund zu gehen. Es blieb ihm im Prinzip auch nichts anderes übrig, schließlich konnte er sich nicht einfach wieder ins Bett legen und sich einreden, es wäre nichts geschehen.
Er schaltete das Licht an und stieg die Treppe zum Erdgeschoß hinab. Auf der untersten Stufe konnte er einen kleinen Blutfleck entdecken. Ihm war sofort klar, dass es nur Blut sein konnte. Er wußte nicht warum, es war nur ein Gefühl.
Er gab keinen Laut von sich, war nicht fähig, nach seiner Frau zu rufen. Den Gedanken an eine lauernde Gefahr wurde er nicht mehr los.
Eine dumpfe Ahnung beschlich ihn, als er nach kurzem Zögern auf die Wohnzimmertür zuging. Sie war geschlossen und er konnte sich nicht erinnern, dass er oder seine Frau jemals nachts die Wohnzimmertür geschlossen hatten. Dann sah er den zweiten Blutfleck, direkt auf der Türklinke.
Sein Herz schlug nun wild, laut, pochend, fast schmerzhaft.
Verdammt, was war hier passiert?
Sein Atem ging stoßweise, als er die Tür öffnete und auf jede Überraschung gefaßt war.
Aber nichts geschah.
Er schaltete auch hier das Licht ein und wußte sofort, dass seine Frau nicht in diesem Raum war. Es war kein Geruch verbrauchter Luft zu vernehmen, wie er für jeden Raum, in dem ein Mensch schlief, typisch war.
Jetzt rief er zum ersten Mal nach seiner Frau. Leise, unsicher, fragend.
Keine Antwort.
Er machte kehrt und ging in die Küche. Seine Schritte wurden schneller. Alles war am Platz wie immer. Nichts deutete darauf hin, dass sich hier jemand zu schaffen gemacht hatte.
Er stand vor einem Rätsel.
Wo sollte er jetzt suchen?
Seine Frau hatte sich anscheinend dazu entschlossen, zu ihren Eltern zu fahren, die nur zwanzig Autominuten in der nächsten Stadt wohnten. Womöglich hatte sie sich noch etwas zu essen ge-macht und sich dabei in den Finger geschnitten.
Ja, so musste es gewesen sein.
Er ärgerte sich, das hatte er nicht verdient. Sie hätte ihm ruhig Bescheid geben können. Kein Hinweis, keine Nachricht.
Sein Körper entspannte sich wieder. Er löschte kopfschüttelnd das Licht und ging auf die Treppe zu, als er ein klirrendes Geräusch aus dem Keller vernahm.
Sofort danach kehrte Ruhe ein.
Das unbehagliche Gefühl war augenblicklich wieder da. Seine Augen waren weit aufgerissen, das Kribbeln kehrte zurück.
Wahrscheinlich war seine Frau doch noch nicht unterwegs. Durch den Keller konnte man in die Garage gelangen.
Der Schlüssel steckte und die Tür war abgeschlossen. Also konnte sie nicht im Keller sein. Sie schlossen die Tür zum Keller immer ab, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Dennoch kam das Geräusch eindeutig aus dem Keller, da war er sicher.
Als er die Tür öffnete, kam ihm ein kalter Luftzug entgegen und unten fiel eine Tür laut kra-chend ins Schloß. Das Licht anschalten und die Treppe hinunter rennen war eine Sache von ein bis zwei Sekunden. Unten angekommen, verharrte er vor Schreck mit weit aufgerissenen Augen.
Der Blutfleck an der Wand war riesengroß. Das hatte nichts mehr mit einem kleinen Schnitt zu tun, hier mußte jemand viel Blut verloren haben.
Er starrte er auf die Wand, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Aus den Augenwinkeln konnte er eine Bewegung wahrnehmen, die aus einem der drei großen Räume auf ihn zuzukommen schien. Er wirbelte herum. Was er sah, würde in diesem Moment kein Mensch auf der Welt erklären können.
Das Werkzeug schien einfach nur in der Luft zu schweben. Eine Sichel, mehrere Schraubenzie-her, sein neuer kleiner Hammer und seine alte Säge, der verrostete Fuchsschwanz, tänzelten unge-fähr zwei Meter vor ihm in Augenhöhe leicht durch die Luft.
Unfähig zu reagieren, verfolgte er fasziniert diese Szene. Unbewußt vergewisserte er sich dabei mit einem endlosen langsamen Blick nach oben, dass dieses Werkzeug nicht vielleicht doch an ei-nem Faden an der Decke hing und das Schaukeln nur durch den Wind zu erklären war. Er wußte instinktiv, das es sinnlos war.
Es war nichts zu sehen, das Werkzeug schwebte nach wie vor allein in der Luft, leicht hin und her wiegend, als würde ein unsichtbarer Mensch diese Dinge mal in die eine, mal in die andere Hand werfen. An seine Frau, die Garage oder den Blutfleck dachte er in diesem Moment nicht mehr.
Seine Starrheit löste sich erst, als einer der Schraubenzieher ohne Vorwarnung hervorpreschte und ihm einen schmerzhaften Stich in den Oberarm zufügte. Sofort nahm der Schraubenzieher wie-der die Ausgangsstellung ein. Sein Aufschrei kam so plötzlich, dass er mehr über seinen eigenen Schrei erschrak als über die Tatsache, dass sich sein Werkzeug selbständig gemacht hatte und eben im Begriff war, sich auf ihn zu stürzen. Er preßte seine Hand auf die Wunde, sah, wie sich ein roter Fleck ausbreitete.
Plötzlich ein Schaben aus dem anderen Kellerraum.
Er drehte den Kopf und beobachtete, wie sich sein kleines Beil und die alte, verrostete, ehemali-ge Küchenschere von ihrer Halterung in der Wand lösten und langsam, wie in Zeitlupe, auf ihn zu-kamen, drohend, unwirklich, bedrückend.
Ohne sich dessen bewußt zu sein, stürmte er auf die Tür zu, die in die Garage führte. Er brauchte nur den Schlüssel, der immer von innen steckte, umzudrehen und die Tür zu öffnen. An der Tür an-gekommen, merkte er, das es ein Fehler war. Der Schlüssel war verschwunden, die Tür abgeschlos-sen und der Weg zur Treppe nach oben durch das schwebende Werkzeug schon versperrt.
Angstvoll schaute er sich hektisch um, sein Blick fiel wieder auf den großen Blutfleck an der Wand. Die Angst um seine Frau geriet mit einem Male wieder in den Vordergrund. Was war mit ihr passiert, wo war sie? Hatte sie sich noch in Sicherheit bringen können, lag sie vielleicht irgend-wo verletzt und wartete auf seine Hilfe? Oder lebte sie vielleicht gar nicht mehr? Der Gedanke dar-an versetzte ihn in Panik.
Er riß die Arme nach oben, als die Säge ihm eine Verletzung am anderen Arm zufügte. Es pas-sierte so schnell, dass er keine Gelegenheit hatte, zu reagieren, sich zu schützen. Woher er plötzlich den Mut nahm und laut schreiend auf die Treppe zu rannte, wußte er selbst nicht. Mehrere Stiche in den Rücken begleiteten diesen Rückzug. Ein häßliches Knirschen und Reißen von Stoff war zu hö-ren, als sein Schlafanzug in Fetzen zerrissen wurde.
Als er nach oben rannte, bemerkte er, wie das Blut warm an seinem Rücken herunter lief. Oben angekommen, rief er laut und wie befreit den Namen seiner Frau, schloß die Kellertür und zuckte zurück, als er sah, das auch hier der Schlüssel inzwischen verschwunden war. Er konnte die Tür al-so nur ins Schloß fallen lassen, ohne sie endgültig abzuschließen.
Das neue Silberbesteck, das sich seine Frau und er vor einigen Wochen neu gekauft hatten, war-tete schon an der Küchentür auf ihn. Ungläubig starrte er auf die Szenen, als ihm mit aller Wucht bewußt wurde, dass Gefahr überall im Haus auf ihn lauerte.
Alle Räume waren plötzlich hell erleuchtet, heller als sonst. Gleißend, brennend, wirkte das Licht auf seine Augen. Die Birnen summten in einem gräßlichen Ton. Tränen rannen ihm die Wan-gen hinunter.
Das Besteck schien Spaß daran zu haben, ihn mit aller Macht zu traktieren. Kein Stich, kein Schnitt war tief genug, um ihn lebensgefährlich zu verletzen. Aber dafür war es umso schmerzhaf-ter und es hinterließ überall Blutflecken.
Seine Frau antwortete nicht, immer wieder rief er ihren Namen. Er stand jetzt unmittelbar neben der Haustür und versuchte, sie zu öffnen. Es gelang ihm nicht, sie war wie zugeklebt, auch hier war der Schlüssel verschwunden. Die Messer und Gabeln ließen plötzlich von ihm ab. Dafür quoll unter der Kellertür langsam und schmatzend, eine schwarze, schimmernde Masse hervor, die sofort einen üblen Gestank verbreitete.
Er war unfähig, sich zu bewegen, verfolgte dieses Gebilde, das unaufhörlich auf ihn zu gekro-chen kam. Jetzt konnte er Einzelheiten erkennen, viele kleine Tiere, Insekten, irgendwelche Käfer, was auch immer, waren nun klar zu unterscheiden.
Der Gestank wurde unerträglich, als die schwarze, zähe Masse bis auf einen Meter an ihn heran-gekommen war. Dann riß ihn sein eigenes Schreien wieder aus der Erstarrung. Er floh die Treppe hinauf, nahm mehrere Stufen auf einmal, rannte ins Schlafzimmer. Auch hier grelles, beißendes Licht. Er schloß die Tür, gerade noch im letzten Moment, denn schon bohrten sich Messer, Gabeln, Schraubenzieher und Sichel von außen in die Tür. Es hörte sich an, als würden große Hagelkörner auf das Dach prasseln.
Er stellte sich mit dem Rücken an die Wand neben sein Bett, da sah er, wie das Beil immer und immer wieder in die Tür schlug, bis er es kaum noch aushalten konnte, diese dumpfen dröhnenden Schläge spürte, als würden sie in seinen Körper eindringen.
Dann blieb das Beil mit einem Male wie kraftlos in der Tür stecken und er sah, wie die schwarze Masse unter der Tür hervorquoll, immer noch langsam, unaufhörlich schmatzend.
Sein Schreien verstärkte sich, hektisch blickte er auf das Bett. Der Anblick ließ ihn würgen, je-den Moment mußte er sich übergeben.
Seine Frau lag in ihrem Bett, blutüberströmt und sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Kleine schwarze Käfer kamen aus ihren Augen, ihren Nasenlöchern, ihrem Mund. Sofort wurde ihm bewußt, dass sie tot war und er jeden Moment das gleiche Schicksal erleiden würde wie sie. Keinen Gedanken konnte er mehr daran verschwenden, wie seine Frau überhaupt wieder ins Bett gekommen war.
Die Masse bewegte sich auf ihn zu. Mit einem riesigen Satz und unerhörtem Kraftaufwand, wie man ihn nur in Todesangst erfährt, sprang er ins Bett und zog wie ein verängstigtes Kind, mehr wimmernd und krächzend als schreiend, die Decke über den Kopf.
Wie würde es sein, zu sterben? Langsam, qualvoll oder schnell?
Das Bett bewegte sich, etwas ergriff seine Beine, lastete wie ein schwerer Körper auf ihm. Das Schreien ebbte ab, er bekam keine Luft mehr. Beinahe ergeben wollte er sich seinem Schicksal fü-gen.
Plötzlich summte der Wecker, ein Summen, wie er es schon tausendmal gehört hatte.
Die Geräusche waren verschwunden. Kein Schmatzen, kein Pochen, kein Knirschen von Mes-sern, die sich in die Tür bohrten. Sein Wimmern, es hatte aufgehört.
Das Summen des Weckers verstummte so plötzlich, wie es begann. Die anschließend eintretende Ruhe war unheimlich.
Schweiß überströmt lauschte er angestrengt. Nur noch das heftige Pochen seines Herzens war zu vernehmen. Langsam zog er die Bettdecke vom Gesicht, die Augen weit aufgerissen.
Neben ihm stöhnte seine Frau, sie lebte also doch noch, dachte er als erstes.
Erschrocken drehte er sich zu ihr um, sah, wie sie gähnte und sich streckte. Das viele Blut aus ihrem Gesicht und die vielen Käfer, alles das war verschwunden.
Blinzelnd sah sie ihn an, das erste Tageslichtes fiel durch das Fenster auf ihr Gesicht. Er richtete sich auf und sah sich im Raum um. Keine Käfer, keine Messer, keine Schraubenzieher. Die Tür, sie war geschlossen, das Beil verschwunden.
Erst jetzt wurde ihm klar, dass alles nur ein böser Traum gewesen war. Seufzend schloss er die Augen und ließ sich langsam ins Kissen zurück gleiten. Er hörte nicht die Frage seiner Frau, was ihn so plötzlich erschreckt hatte. Er brauchte fast zehn Minuten, bis sein Herz einen annähernd normalen Puls erreicht hatte. Seine Frau war währenddessen aufgestanden.
Im Verlauf der nächsten Stunde sprachen sie nicht viel miteinander. Noch immer lag eine gewis-se Spannung zwischen ihnen. Aber er war froh, hier neben ihr am Frühstückstisch zu sitzen und einfach nichts zu sagen.

_______________

Der Tag war endlos. Bei der Arbeit hatte er ernsthafte Konzentrationsschwierigkeiten. Er war froh, als er nach einem anstrengenden Tag abends wieder zuhause war. Er hatte sich vorgenommen, den Streit mit seiner Frau nicht fortzusetzen, sondern sich mit ihr auszusprechen. Er wollte nicht noch einmal unzufrieden und nervös ins Bett gehen und womöglich einen ähnlichen Traum 'er-leiden' müssen.
Zu seiner vollsten Zufriedenheit erging es seiner Frau ebenso und an diesem Abend sprachen sie sich aus. Zwar war er anschließend müde, aber gleichzeitig zufrieden und entspannt. Trotzdem lag er noch eine Weile wach, ehe er sein Buch zur Seite gelegt hatte und relativ schnell einschlief.
Als er aufwachte, wußte er sofort, dass er durch ein lautes Geräusch geweckt worden war. Er öffnete die Augen und lauschte, aber außer dem leise pfeifenden Wind war nichts zu hören. Lang-sam hob er den Kopf, schaute auf die Uhr auf dem kleinen Nachttisch gegenüber.
Es war drei Uhr dreißig ...

 

Hallo Schmilli,
und erstmal herzlich willkommen auf kg.de! :prost:

Einen guten Einstand hast Du hier geliefert, Deine Geschichte gefällt mir wirklich gut.
Sprachlich und stilistisch sicher schaffst Du es eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen.
Die Spannung steigert sich durch die rasante Erzählweise.

Nur die "Pointe" ist nicht wirklich neu. Nachdem Du eine düstere und makabre Situation aufgebaut hast, enttäuscht mich das Ende leider.
Dadurch dass sich der Traum wiederholt oder vielleicht auch Wirklichkeit wird, reißt Du das Ganze noch etwas raus. Trotzdem hätte ich mir eine etwas phantasievollere und überraschendere Auflösung, Wendung, was auch immer.. gewünscht.

Naja, man kann nicht alles haben.. :rolleyes:

Noch eine kleine Anmerkung:
Es wäre schön, wenn Du die Worttrennungen, die wahrscheinlich noch von Word kommen, rauseditierst. Stört den Lesefluß etwas.

Ugh

 

Hi.

Na ja, ich muß zugeben, daß ich nicht sonderlich begeistert von der Geschichte bin; sie birgt so vieles, was ich schon oft gelesen habe... Geräte, die auf Menschen losgehen ist ja nun wirklich auch keine neue Idee mehr... ;)

Aber mir gefällt dafür Deine Art zu schreiben. Würde mich echt freuen, wieder etwas von Dir lesen zu können!

Diese Geschichte hat mich jedenfalls leider nicht vom Hocker gehauen - aber man merkt, daß Du mit Worten umgehen kannst.

Gruß,
stephy

 

Hi!
Ich hingegen find die Geschichte gut!

Wie Stephy schon schrieb: Man merkt, daß Du mit Worten umgehen kannst.
P.S. Herzlich willkommen auch von mir!
:thumbsup:

 

Na ja ... Ich bin nicht so begeistert von der Story! Nach gutem Beginn zieht sie sich. Es kommen einfach keine Ideen, alles wirkt aufgesetzt und schon tausendmal gelesen oder gesehen.
Die Werkzeuge, die sich plötzlich selbstständig machen, kennt man aus einigen Büchern bzw. Filmen (zB "Pulse").
Und die Käfer erinnerten mich ein bisserl an die fleischfressenden Skarabäen aus der "Mumie".
Ja, und als die grausigen Viecher sich ihm nähern ... Überraschung, war nur ein Traum! :rolleyes:

Was mir auffiel: Wenn ich im Haus Blutflecken sehe und meine Frau weg ist hege ich andere Gedanken als dass sie sich in den Finger geschnitten hat und weggefahren ist.

Der Stil ist streckenweise sehr holprig, was nach dem guten Anfang umso enttäuschender ist.
Insgesamt wirkt die Story wenig inspiriert, als hättest du einfach mal eine Horror-Geschichte schreiben wollen und deshalb dich aus dem Fundus alter Hüte bedient hättest.

Trotzdem: Für ein Debut gelungen! :cool:

 

Heyho Schmillie,

hast Du Deine Geschichte eigentlich mal Korrektur gelesen? Da wimmelt es ja nur so von inhaltlichen und sprachlichen Fehlern. Ich zähl' mal auf:

Er brauchte einen Moment, um sich zu besinnen...
- Ist gerade Weihnachten? Oder ist er ein sehr gläubiger Mensch? Oder ist "besinnen" einfach nur das falsche Wort? Wäre "orientieren" eventuell passender?

Es war nichts zu hören. Nur der Wind streifte leise an den Fenstern vorbei.
- Also war doch was zu hören. Widersprüche in zwei aufeinander folgenden Sätzen kommen ungut.

Ermattet legte er sich wieder zurück.
- Wenn, dann legt er sich "müde" zurück. Der Blick auf die Digitaluhr hat ihn wohl kaum derart angestrengt.

Er konnte es sich nicht erklären, aber sein Gefühl täuschte ihn nur selten.
- Und wieder mal ein Klischee bedient. Fleissige Autoren denken über Gründe nach, die Unruhe auslösen können, faule Autoren flüchten sich in dieses abgedroschene "ich kann's nicht erklären, aber mein Gefühl trügt mich nie"-Kauderwelsch.

Er schaltete die Nachttischlampe auf seiner Seite ein und sah wieder auf die Tagesdecke, als könne er die Realität nicht fassen.
- Nach dem Komma folgt ein Perspektivenwechsel. Der Erzähler wird zum unbeteiligten Beobachter, der er zuvor nicht war. Sollte vermieden werden.

Kein Zweifel, seine Frau mußte still und heimlich das Bett gemacht haben. Also war sie irgend-wann aufgestanden.
- Ach was. Und ich dachte schon, sie hätte es im Liegen gemacht. Wichtige Regel: Unwichtiges streichen. Und der zweite Satz ist ein Musterbeispiel für unnötige Sätze.

Weitere kleinere Geräusche folg-ten schnell hintereinander...
- Was ist denn schittebön ein "kleines Geräusch"?

Er öffnete sie vorsichtig, als würde er direkt hinter der Tür Gefahr vermuten.
- Nächster Perspektivenwechsel. Entweder er vermutet dahinter Gefahr oder nicht. Die ganze Zeit "liest" man seine Gedanken und plötzlich wird wild spekuliert.

...und entschloß sich, der Sache auf den Grund zu gehen...
- Mal davon abgesehen, dass ich diese Floskel furchtbar finde (ist er Detektiv?), verwendest Du sie hier schon das zweite mal innerhalb von fünf Sätzen.

Auf der untersten Stufe konnte er einen kleinen Blutfleck entdecken. Ihm war sofort klar, dass es nur Blut sein konnte.
- Hmm. Ihm war also klar, dass ein Blutfleck nur aus Blut bestehen kann? Was für ein Geistesblitz. Ungeschickt formuliert.

Eine dumpfe Ahnung beschlich ihn, als er nach kurzem Zögern auf die Wohnzimmertür zuging.
- Mittlerweile übertreibst Du. Was ist er eigentlich? Ein Medium?

Womöglich hatte sie sich noch etwas zu essen ge-macht und sich dabei in den Finger geschnitten.
- Hoppla, nein, er ist kein Medium. Er ist ein Trottel. Sorry, aber wenn ich nachts Blutflecken in meiner Wohnung finde und meine Frau verschwunden ist (und ich von irgendwelchen Gefühlen und Ahnungen heimgesucht werde), dann denke ich bestimmt nicht an sowas.

Erst jetzt wurde ihm klar, dass alles nur ein böser Traum gewesen war.
- Na klasse. Die olle Traum-Pointe. Gerade wollte ich fragen, warum der Kerl nicht auf die Idee gekommen ist, ein Fenster einzuschlagen (statt blöde ins Schlafzimmer zu rennen), aber das hat sich ja jetzt wohl erübrigt.

Im Gegensatz zu meinen Kritiker-Kollegen bin ich von Deiner Story überhaupt nicht begeistert. Sie liest sich wie ein Groschenroman, steckt voller inhaltlicher Fehler und hat die abgedroschenste Pointe des gesamten Genres.

Ich hoffe, meine zugegebenermaßen recht vernichtende Kritik schreckt Dich nicht ab. Ab und an blitzt zwischen den Zeilen nämlich Talent durch.

Cheers

 

hallochen

owei, owei,
ich hab mir mal die Mühe gemacht und mir vier Meisterwerke (glaub ich jedenfalls) der Literatur herausgesucht (2 x Lenz, 1x Böll, 1x Grass). Wenn ich genauso vorgehe, finde ich auf jeder Seite etwa ein halbes Dutzend Beanstandungen von der gleichen Art.
Kritik ist gut, muss sein, kann ich auch gut vertragen, stimmt auch bei der einen oder anderen Stelle, wenn man genau, aber auch wirklich sehr genau hinsieht. Aber bitte nicht auf Biegen und Brechen.

Grüße

 

Hey Schmilli!
Finde ich sehr schade, dass Du auf diese ausführliche Kritik von Wendigo nur so ..öhm.. eingeschnappt reagierst.
Er hat sich die Mühe gemacht, weil er Dir helfen will und nicht um Dich zu ärgern.

Ugh

 

hi,
ich bin nicht verärgert, im Gegenteil. Ich finde Kritik ja auch gut und förderlich. Würde ich aber alle genannten Stellen entsprechend ändern, gäbs keine Spannung mehr. Außerdem sind einige Wörter oder Ausdrucksweisen kritisiert, die ich reichlich aus der Literatur kenne. Ich denke eher, das ist Geschmackssache.
Genauso würden andere villeicht die Wörter an der Stelle widerum positiv sehen.
Also, kein Problem mit Kritik. Aber muss ich doch auch kommentieren ...

grüße

 

Hi Schmilli,

Die Kritikpunkte,die Wendigo aufzählt, sind nicht ganz richtig..

Er brauchte einen Moment, um sich zu besinnen
das ist durch aus korrekt...besinnen ist absolut gebräuchlich...und hat nicht unbedingt nur was mit Weihnachten zutun..der Satz passt.

Ermattet legte er sich wieder zurück.
Ermattet ist eine Nuance von müde.... passt, meiner Meinung auch...

Ansonsten find ich die Geschichte erzählerisch sehr gelungen. Was mich stört..sind die Bindestriche..die nicht entfernt worden sind..

Einen Hauch Überarbeitung schadet der Geschichte nicht. Einiges an Wendigos Kritik ist jedoch nicht gerechtfertigt....

Das mit den unnötigen Sätzen, solltest du dir aber mal näher ansehen. Da könntest du der Geschichte etwas Gutes tun. Ein Tipp...lass sie mal ne Woche in der Schublade verschwinden und sehs dir dann noch mal an..

Und es blitzt nicht nur etwas Talent auf..sondern es ist durch ausvorhanden... ;)

Gruss Fea

 

Hallo Schmilli,
ich fand die Geschichte wirklich gut. Du schreibst in einem flüssigen Stil, der angenehm zu lesen ist. Es kommt auch Spannung auf, zumindes war es bei mir so.
Die meisten der Verbesserungsvorschläge weiter oben verstehe ich auch nicht. Ich würde viele Sätze genauso schreiben. Und was ist mit einem Perspektivenwechsel gemeint? Keine Ahnung.
Meine einzige Kritik sind (wie bereits von anderen erwähnt) die Bindestriche mitten im Text. Du solltest im Word die Silbentrennung abschalten bevor du Kopieren/Einfügen drückst, dann kann das nicht passieren.
Günter

 

hi,

das mit den Trennungstrichen stammt tatsächlich aus der Silbentrennung in Word. Hab ich vorher nicht gewußt. Die nächsten Geschichten kommen garantiert ohne diese lästigen Striche.

grüße
Schmilli

 

Heyho Schmillie,

das muss ich dann doch auch noch mal kommentieren:

Würde ich aber alle genannten Stellen entsprechend ändern, gäbs keine Spannung mehr
Beispiele bitte? Welche Korrektur würde denn die - meiner Ansicht nach sowieso zu kurz kommende - Spannung töten? Die Tatsache, dass der Protagonist keine "übersinnlichen" Gefühle mehr hätte? Sorry, aber so baut man keine Spannung auf, sondern Klischees.

Außerdem sind einige Wörter oder Ausdrucksweisen kritisiert, die ich reichlich aus der Literatur kenne.
Und welche? Beispiele? Mal davon abgesehen, dass ich die Tatsache, dass Du bestimmte Ausrücke aus der Literatur kennst, nicht als Beweis sehe, dass sie deshalb unweigerlich richtig oder passend sein müssen (im Gegenteil: wirft man einen Blick auf ein beliebiges neu erschienenes Buch, kann ich Dir jede Menge grammatikalische, inhaltliche und sprachliche Fehler - von der Zeichensetzung mal ganz zu schweigen - aufzählen. Was treiben die Lektoren eigentlich?), habe ich mir die Mühe gemacht und meine Kritik anhand von Textstellen erläutert. Tu das doch bitte auch, ja?

Ich denke eher, das ist Geschmackssache.
Nö. Perspektivenwechsel, Widersprüche und logische Patzer sind keine Geschmackssache, sondern schlicht und ergreifend Fehler, die nicht sein müssen. Bei Sachen wie "ermattet" und "besinnen" stimme ich Dir ja teilweise zu (Du solltest Dich allerdings mal fragen, wann Du das letzte Mal diese beiden Worte im normalen Sprachgebrauch benutzt hast ...), beim Rest allerdings nicht.

Ich habe Dich auf die vorhandenen Fehler hingewiesen, was Du draus machst, ist Deine Sache. Wir können auch gern darüber diskutieren, aber dann bitte mit Argumenten, okay?

Cheers

 

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