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Die wahre Geschichte von Noah und seiner Arche

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20.10.2003
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Die wahre Geschichte von Noah und seiner Arche

Die wahre Geschichte von Noah und seiner Arche

Vor langer Zeit, als die Menschen noch ohne Handy herumliefen, landete ein zu Forschungszwecken gesandtes Raumschiff von einem Planeten aus einer fernen Galaxie auf der Erde. Die Piloten des Raumschiffes, Peter und Herbert, waren zweiköpfige Wesen mit drei Armen und dreizehn Beinen, wobei man beim dreizehnten Bein nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um ein Bein handelte sondern eher um ein…aber lassen wir das, sie unterschieden sich auf alle Fälle deutlich von den damals lebenden Menschen, nicht nur äusserlich. Sie waren vorausschauend, hilfsbereit und scherten sich nicht um Äusserlichkeiten. Letzteres war sozusagen lebenswichtig für diese Aliens, so wie die aussahen…
Aber wie dem auch sei, seit Monaten kurvten die beiden jedenfalls im All umher. Mit einem, wie man ihnen sagte, sehr wichtigen Auftrag.
„Schon wieder so eine langweilige Mission!“ sagte Peter zu Herbert.
„Du musst aber auch an allem herumnörgeln. Sei froh, dass du nicht bei der Verkehrskontrolle an der Milchstrasse eingeteilt wurdest. Ah! Schau mal, hier müssen wir landen!“ Geschickt manövrierte Peter sein Raumschiff hinter einen kleinen Hügel. Dort schlugen sie ihr Lager auf.
Der Zufall wollte es, dass ein paar Tage nach der Landung des UFO`s eine mittellose, allein stehende Frau – ihr Mann war nach einer durchzechten Nacht mit einer Blondine , die noch nicht einmal alleine Feuer machen konnte durchgebrannt – in ihrer kleinen Zweizimmer Hütte in den Wehen lag. Herbert, der ältere der zweiköpfigen Fremdlinge hörte die Schreie der werdenden Mutter und wusste sofort, was zu tun war.
„Halt hier mal die Stellung und wenn ich dich rufe, bringst du ein paar Decken!“
Er kam gerade rechtzeitig und konnte dank seiner drei siebenfingrigen Hände das Neugeborene geschickt entbinden. Seine Erfahrungen als siebenunddreissigfacher Familienvater waren dabei natürlich äusserst hilfreich.
„Du kannst jetzt die Decken bringen!“ rief Herbert seinem Freund zu. Doch dieser war mittlerweile eingeschlafen. Er wickelte den Neugeborenen, den die Mutter übrigens Noah (dt. der schöne Bauchnabel) nannte, in ein paar alte Lumpen ein – er hatte sie im Küchenschrank neben dem Geschirrspüler gefunden – und verschwand.
Etliche Jahre später, als die Mutter von Noah das schreckliche Erlebnis – oder vielmehr den schrecklichen Anblick ihres Geburtshelfers, wobei auch das eine eher relative Betrachtungsweise war, denn die ortsansässige Hebamme war auch nicht gerade eine Schönheit – vergessen oder vielmehr verdrängt hatte, wollte Noah etwas wissen.
„Du Mutti“, sprach er, „letzte Nacht hab ich wieder von dem Ding geträumt, so mit zwei Köpfen und ganz vielen Armen und Beinen. Es kommt mir vor wie echt. Weisst du, was das sein könnte?“
„Ach, du hast bestimmt wieder zu viele Sciencefiction-Hefte gelesen. Übrigens, wollen wir heute zusammen ins Kino gehen?“
Eigentlich konnte Noah mit seiner Mutter über alles reden, aber immer wenn er dieses Thema anschnitt, wich sie ihm aus. Er merkte dies nicht nur, weil es damals noch gar kein Kino gab, sondern auch an ihrer Gesichtsfarbe. Sie wurde nämlich immer ganz rot dabei.
So kam es, dass er diese Träume und das, was er bei seiner Geburt gesehen hat, nie verarbeiten konnte.
Sein Traum war immer derselbe: Er wurde langsam durch einen engen Tunnel gepresst. Am Ende des Tunnels war es grell und kalt und davor stand ein scheusslich aussehendes Wesen mit zwei Köpfen und unzähligen Armen und Beinen.

Was unsere beiden Ausserirdischen, Peter und Herbert betrifft, so waren diese nicht etwa untätig geblieben. Denn ihre Mission bestand nicht daraus, ledigen Müttern zu helfen, sondern das Klima der Erde zu erforschen. Sie entdeckten, dass sich in kürze ein gewaltiges Unwetter zusammenbraute und deswegen weite, um nicht zu sagen alle Teile des Landes unter Wasser stehen würden.
Peter, der ebenso hilfsbereit war wie sein Freund Herbert, wollte Noah unbedingt warnen. In der darauf folgenden Nacht ging er, in eine weisse Decke gehüllt zu Noah, der mittlerweile eine hübsche junge Frau geheiratet hat.
„Noah! Hör mir zu“, sprach Peter. „Es wird ein grosses Unwetter geben!“
„Na und“, erwiderte Noah halb schlafend, “meine Hütte ist gut isoliert und genug Feuerholz habe ich auch!“
„Idiot! Ich meine die Sintflut. Alle werden sterben. Baue ein Schiff, das so wasserdicht ist wie deine Hütte und nimm genug Proviant mit. Es könnte eine Weile dauern!“ Mit diesen Worten verschwand Peter und noch bevor die ersten Regentropfen fielen, machte er sich mit Herbert auf den Rückweg zu ihrem Heimatplaneten.

Am nächsten Morgen erzählte Noah seiner Frau von der nächtlichen Begegnung.
„Da hat sich bestimmt jemand einen Scherz erlaubt!“ sprach er zu seiner Frau. Diese jedoch hatte soeben bemerkt, das es zu regnen anfing.
„Spinnst du?! Das war ein Zeichen! Ganz bestimmt. Dieser Mann, der da zu dir gesprochen hat, das war bestimmt Gott!“ Und sie redete so lange auf ihren Mann ein, bis er anfing ein grosses Schiff zu bauen.
Als sie dann Wochen später mit ihrer Arbeit fertig waren, und ihnen das Wasser schon bis zu den Knöcheln stand, rief Noah seiner Frau zu:
„Hol noch schnell unseren Proviant. Das Schiff ist fertig!“ doch seine Frau hatte schlechte Nachrichten.
„Scheisse! Das Zeug ist schon total durchnässt. Das frisst dir kein Schwein mehr! Was machen wir denn jetzt?“
„Kein Problem! Wir sammeln einfach ein paar Tiere ein. Am besten von jeder Sorte zwei. Dann haben wir Eier, Milch und Fleisch, und wenn`s länger dauert, ist für Nachwuchs auch noch gesorgt. Was willst du mehr?“
Da selbst die Tiere froh waren, wieder einmal trockene Füsse zu haben, hatten sie innert nur einem halben Tag so viele Tiere zusammen, dass sie selber kaum noch Platz hatten.
„Mist, ist das eng hier!“ fluchte Noah.
„Selber schuld“, entgegnete ihm seine Frau, „du wolltest ja von allen Tieren ein Paar. Wenigstens die Dinos hättest du ja weglassen können!“
„Aber dann sterben sie doch aus!“ verteidigte sich Noah, dem erst jetzt die ganze Tragweite seines Unternehmens bewusst geworden war.
„Na und, die würden uns eh den ganzen Vorrat wegfressen und als Nachspeise wären wir dran.“ Seine Frau blieb hart. So blieb ihm also nichts anderes übrig als die Dinosaurier über Bord zu werfen. Wie ihm das gelungen ist, ist bis heute unklar.

Ein paar Wochen später hörte es auf zu regnen und der Wasserspiegel sank. Sehr zur Freude der noch nicht als Grundnahrungsmittel verwendeten Tiere. Einzig der Säbelzahntiger musste herhalten, denn erstens hatte Noah Hunger und zweitens hat sich der Tiger so daneben benommen (er wollte gerade ein Schaf fressen) dass Noah die Wahl nicht besonders schwer fiel.

Das Leben auf der Erde ging also weiter und Noah gründete mit seiner Frau eine grosse Familie mit vielen Haustieren. Vor allem die Schafe waren Noah unendlich dankbar und sorgten dank eifriger Fortpflanzung und kräftigem Haarwuchs dafür, dass die Menschen niemals mehr kalte Füsse haben sollten. Das Paradies schien also endgültig eingekehrt zu sein.

Leider stellt sich bei näherer Betrachtung aber die Frage, ob es wirklich so vorausschauend war, dass die beiden Aliens Peter und Herbert geholfen haben, die Menschheit zu retten, denn nebst der Idee zur Massentierhaltung hat Noah seinen Nachkommen all seine unverarbeiteten Träume weitervererbt. Dies führte dazu, dass bis zum heutigen Tage alle Babys nach der Geburt schreien, als ob ihnen ein übergewichtiger Geburtshelfer auf die kleine Zehe getreten wäre...

 

den witz mit den dinos fand ich wirklich klasse, nur muss man nicht so lange drauf rumreiten und dem leser auch noch erklären. . (von wegen "nun wäre also nicht nur geklärt") die beiden letzten absätze finde ich deshalb eher schwach, ansonsten aber ein sehr netter text.

 

Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Mit dem Schluss bin ich auch nicht so recht glücklich. (arbeite aber noch daran)...wer weiss, vielleicht wirds noch was

Gruss, Michel

 

So, ich glaub, jetzt klingt der Schluss ein wenig besser... (hoff ich zumindest):D :D

 

Hallo schmid,


Deine Geschichte hat mir recht gut gefallen.

Eine witzige Idee, wie es zum Bau der Arche gekommen ist und einige gut sitzende Gags.

Den Schluss hast Du überarbeitet?
Ich muss sagen, dass der letzte Satz mir überhaupt nicht gefällt.
Der hat zwar einen aktuellen Bezug, ich mag das persönlich aber nicht so gern, wenn irgendwelche realen Personen der Unterhaltungsbranche herangezogen werden.
Das gibt immer einen Bruch in der Geschichte, wenn da plötzlich von Bohlen, Feldbusch, Küblböck oder sonst jemandem die Rede ist.
Ich finde, der Schlußsatz zieht die Geschichte etwas runter.


Nur eine Kleinigkeit:


Baue ein Schiff, das so Wasserdicht ist wie deine Hütte

wasserdicht


Fazit:
Einige echt gute Gags, trockener Humor.
Ich habe die Geschichte gerne gelesen bis auf den Schluss.

Gruß

RaG

 

So, der Bohlen ist auch weg...

Ich ziehe gern ein wenig über Promis her, aber hier passt`s wirklich nicht so besonders

Danke für den Hinweis und vor allem für`s Kompliment.

Gruss, Michel

 

Hallo Michel,
zunächst herzlich willkommen auf kg.de....auch wenn du schon einige tage dabei bist.

deine geschichte hat mir einige nette schmunzler entlockt....sie war genau das richtige nach einem guten mittagessen - so quasi als nachtisch.

besonders gut gefielen mir die passagen:

Sei froh, dass du nicht bei der Verkehrskontrolle an der Milchstrasse eingeteilt wurdest.
,
Er wickelte den Neugeborenen, den die Mutter übrigens Noah (dt. der schöne Bauchnabel) nannte,
,
So blieb ihm also nichts anderes übrig als die Dinosaurier über Bord zu werfen. Wie ihm das gelungen ist, ist bis heute unklar

weniger gut gefielen mir so verschachtelte sätze, wie:
Der Zufall wollte es, dass ein paar Tage nach der Landung des UFO`s eine mittellose, allein stehende Frau – ihr Mann war nach einer durchzechten Nacht mit einer Blondine , die noch nicht einmal alleine Feuer machen konnte durchgebrannt – in ihrer kleinen Zweizimmer Hütte in den Wehen lag.
,
?
Etliche Jahre später, als die Mutter von Noah das schreckliche Erlebnis – oder vielmehr den schrecklichen Anblick ihres Geburtshelfers, wobei auch das eine eher relative Betrachtungsweise war, denn die ortsansässige Hebamme war auch nicht gerade eine Schönheit – vergessen oder vielmehr verdrängt hatte, wollte Noah etwas wissen.

so etwas hemmt den lesefluss unnötig. mach doch einfach zwei kurze sätze draus!

Der rest ist, im vergleich zu den ersten zwei dritteln, flach; es drängt sich der eindruck auf, dass dir die ideen ausgegangen sind.

beste grüße
ernst

 

Hi,

musste die Story schon vom Prinzip her lesen,
denn mein Sohn (5 Monate) heißt nämlich Noah.

Hat mir gut gefallen und werde sie ihm irgendwann zum einschlafen (nicht negativ gemeint) vorlesen.
Super witzige Stellen und gut geschrieben.
Noah wird sich freuen.:D

 

@ Godfather

Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Hoffe, dass sie Deinem Sohn dann auch gefällt...also meinen Kindern(10 & 11 Jahre) gefällt sie (es beleibt ihnen auch nichts anderes übrig, schliesslich wollen sie ja noch das Taschengeld von mir... :D :D)

@ Ernst Clemens

...und ich dachte immer, ein Nachtisch wäre was zum essen :silly:

auch Dir Danke für Kompliment und Kritik. Die beiden Sätze schaue ich mir bei Gelegenheit nochmals an, weiss aber noch nicht, ob ich sie ändern werde. Manchmal lese ich gerne verschachtelte Sätze...

Gruss, Michel

 

warum hat noah die beiden stechmuecken eigentlich nicht erschlagen?

ähm, ich meine, gute geschichte. ich finde den niveauabfall zum schluss hin etwas schade, aber die geschichte hat mir gefallen.

 

Hi vita!

...jaja! Was das Schneiderlein mit sieben Fliegen konnte, schafft unser Noah nicht einmal mit zwei Stechmücken!! Und so einer geht in die Geschichte ein... :D :D

freut mich, dass es auch Dir gefallen hat!
Der Niveauabfall am Ende, da sprichst Du mein grosses Problem beim schreiben an :bonk:

Im Moment warte ich noch auf die grosse Erleuchtung :rolleyes:

Gruss, Michel

 

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