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Die Vision

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28.02.2004
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Die Vision

Die Vision

Wieso glaubte ihr nur keiner? Sie war sich doch so sicher gewesen. Vielleicht hatte sie auch einfach nur zu viel Alkohol getrunken. Aber es war so greifbar gewesen...
Simone ertappte sich schon wieder beim Nachdenken. Als sie auf ihre Wanduhr blickte wurde ihr fast schlecht – schon fast halb acht. Um viertel vor acht musste sie bei der Bushaltestelle sein, der Bus würde sie in die Schule bringen. Schnell sprang sie aus dem Bett und zog sich an.
Seit dem Umzug war alles anders. Sie hatte alle ihre Freunde verloren und konnte nicht von sich selbst sagen, dass sie sehr kontaktfreudig wäre. Na ja, wenigstens hatte sie Marc kennen gelernt. Er war auch vom Land rübergezogen und konnte sie verstehen. Mit ihren sechzehn Jahren, war sie ein hübsches Mädchen. Mit ihren langen, blonden haaren und den blassgrünen Augen, hätte sie viele Verehrer und gute Freundinnen haben können, aber alle auf der Schule waren beinahe überzeugt, dass sie verrückt war. Marc war der einzige, der sie nicht für verrückt hielt. Eigentlich tat sie immer so, als würde es ihr nichts ausmachen, dass sie nur den dicken Marc mit der hässlichen Hornbrille als Freund hatte, doch wie gern wäre sie beliebt und hätte hübsche Freundinnen. Doch seit ihre Familie durch einen tragischen Autounfall ums Leben gekommen war, hatte sie ständig diese Visionen. Großmutter hatte immer diese seltsamen Geschichten erzählt, aber Simone hatte es nie für nötig gehalten zuzuhören. Sie hatte sich zu wenig gekümmert und das war falsch gewesen.
„Das wird einem immer erst später bewusst“, dachte sie. Sie wollte nicht an sie denken, schon der Gedanke an ihre Großmutter tat ihr weh. Sie machte sich große Vorwürfe, deswegen hatte sie sich geschworen, nie an ihre Familie zu denken, um das Leben noch einigermaßen erträglich scheinen zu lassen. Doch dies gelang ihr nicht immer. Die Gefühle konnten nicht einfach an ihr abprallen, wie bei einem Gummiball; am Wochenende war es am schlimmsten. Deswegen genehmigte sie sich am Freitags und Samstags, des öfteren ein wenig Alkohol, um nicht in Sentimentalität zu versinken. Ihre Pflegeeltern ließen ihr Leben auch nicht leichter werden, sie waren nicht sehr freundlich und besaßen keinen Humor.
In der Schule war es wiedereinmal sehr langweilig, doch Simone war sehr gut in der Schule. Ihr blieb ja nichts anderes übrig als aufzupassen. Sie hatte keine beste Freundin, mit der man in den langweiligen Mathestunden tuscheln konnte, keinen Freund, mit dem man sich Briefe schrieb. Herr Reining wollte gerade ein paar Aufgaben zu den punischen Kriegen verteilen, als die Schulglocke läutete.
„Oh, ich habe mich heute wohl etwas in der Zeit vertan.“, bemerkte er und steckte die Blätter zurück in die Tasche. Zerstreut blickte er in der Klasse umher.
„So....ähm, ihr könnt nach Hause gehen.“, sagte er.
Simone konnte auf dem Schulflur Alexandra und Katja über Herrn Reining lästern hören, doch plötzlich war alles still um sie herum. Sie bemerkte nur das riesige Schloss vor ihr und die vielen Pferdeweiden. Sie sah viele stark gebaute Knechte, die die Pferde zu zähmen versuchten. Viele Pferde waren noch sehr jung, fast noch Fohlen. Sie trugen tiefe Narben an ihren schönen Köpfen. An ihren Leibern glänzte der Schweiß und die blutverschmierten Striemen. In ihren tiefschwarzen Augen spiegelte sich die Angst. Die meisten Pferde hatten schon aufgegeben zu kämpfen, doch viele schrieen vor Wut. Wieso taten diese Menschen das? Simone war wie gelähmt. Sie wollte hinrennen und den Pferden helfen, doch ihre Beine fühlten sich an wie Gummi. Sie ruderte mit ihren Armen, doch das einzige, was sie damit bezweckte, war, dass sie auf dem Boden aufschlug.
„Neeeiiin“, schrie sie, „aufhören!!“
Dichter Nebel legte sich allmählich um das Schloss und die aufgeregten Stimmen und die Peitschenschläge wurden leiser. Dumpf klang die ständig gelangweilte stimme von Marc zu Simone hervor.
„Hey Simone! - Geht es dir nicht gut? – Sag doch was!“
Simone kam zu sich. Verwundert sah sich um. Das Schloss mit den Pferden war verschwunden, doch es drängelte sich mittlerweile die ganze Schule um Simone. Auch einige Lehrer hatten sich eingefunden.
Simone wurde bewusst wie laut sie geschriehen hatte. Es war ihr sehr peinlich. Tränen rannen ihr über das Gesicht. Zögernd stand sie auf und rannte davon. Sie hörte die plumpen Schritte von Marc hinter ihr.

 

hi puzi und herzlich willkommen,

du erzählst in deiner geschichte von einem mädchen, dass durch einen unfall ihre ganze familie verloren hat, dann nicht zu ihrer grossmutter, die seltsame geschichten erzählt, kommt, sondern von langweiligen pflegeeltern aufgenommen wird. simone betäubt sich manchmal mit etwas alkohol, um die erinnerung an ihre leibliche familie, gegen die sie ankämpft, teilweise auszuschalten. durch einen umzug, vielleicht durch die aufnahme bei den pflegeeltern, das geht aus dem text nicht hervor, lässt sie ihren freundeskreis zurück. sie findet keinen grösseren anschluss in ihrer neuen umgebung, bis auf marc, ein übergewichtiger brillenträger, der ihr bis zum ende der geschichte treu zur seite steht.
die geschichte endet mit einem wachtraum, in dem sie tatenlos zusehen muss, wie pferde gequält werden, bis sie ihr bewusstsein verliert.

so klar und deutlich kam deine geschichte herüber. dein erzählstil ist solide und der schreibstil einigermassen sauber.

für eine 15 jährige schülerin ist deine geschichte durchaus eine gute leistung *smile*!
du hättest aber mehr daraus machen können. der leser bleibt nämlich mit fragen zurück.

- was machen pflegeeltern langweilig? sie sollen geborgenheit geben und nicht für unterhaltung sorgen. sie schneiden in deiner geschichte einfach zu schlecht ab.

- was hat simone nun wirklich mitbekommen vom unfall - kann der leser den wachtraum damit in verbindung bringen?

- dass die meisten mitschüler das mädchen für verrückt halten, MUSS begründet werden. welches verhalten von ihr lässt sie das annehmen?

- was hat es mit der grossmutter auf sich und welches verhältnis hat simone zu ihr? was sind denn das für seltsame geschichten?

-

Mit ihren langen, blonden haaren und den blassgrünen Augen, hätte sie viele Verehrer und gute Freundinnen haben können,

hier möchte ich einmal nachhaken. wenn ein mädchen lange, blonde haare und blassgrüne augen hat, bekommt sie dadurch freundinnen? ich kenne mich da nicht aus, aber spielen schönheitsideale eine grosse rolle bei gleichgeschlechtrigen, wenn es um freundschaften geht?

der erzählstil ist noch ziemlich ungeschliffen. die wortdoppelungen sollten vermieden werden. ich habe im einzelnen aufgeführt:

schon fast halb acht. Um viertel vor acht musste sie bei der Bushaltestelle sein,

"acht" als doppelung könte man verhindern, indem man "in einer viertel Stunde musste sie ..." verwendet

aber alle auf der Schule waren beinahe überzeugt, dass sie verrückt war. Marc war der einzige, der sie nicht für verrückt hielt.

"war" >> "wäre"
"verrückt" doppelt sich. besser den 2. satz so schreiben: Marc war der einzige, der anderer Meinung war.

Doch seit ihre Familie durch einen tragischen Autounfall ums Leben gekommen war, hatte sie ständig diese Visionen. Großmutter hatte immer diese seltsamen Geschichten erzählt

"diese" ist doppelt. vielleicht lässt du das 2. "diese" (unter berücksichtigung der grammatik) einfach weg?

Sie hatte sich zu wenig gekümmert und das war falsch gewesen.

worum gekümmert? um die geschichten? dann fehlt ein "darum" hinter "wenig"

des öfteren ein wenig Alkohol, um nicht in Sentimentalität zu versinken.

das ist aber eine ungewöhnliche wirkung des alkohols. besser: ..., um den Verstand zu vernebeln.

In der Schule war es wiedereinmal sehr langweilig, doch Simone war sehr gut in der Schule.

huch - das ist aber ein ungünstiger satz. "sehr" und "Schule" sind doppelt. besser:
Simone war ausgesprochen gut in der Schule, wohl deshalb weil es meistens ziemlich langweilig dort war. (gebunden am folgesatz)
allerdings glaube ich nicht, dass langeweile in der schule zu erhöhter aufmerksamkeit führt. eher das gegenteil!

Sie hatte keine beste Freundin, mit der man in den langweiligen Mathestunden tuscheln konnte,
"langweilig" doppelt sich in den vorherigen sätzen.
du kannst das leicht ersetzen mit: "trägen" oder "schlaffördernen"

Herr Reining wollte gerade ein paar Aufgaben zu den punischen Kriegen verteilen, als die Schulglocke läutete.
in der mathestunde? hier fehlt der hinweis auf geschichte. besser: In Geschichte wollte der Reining gerade ...

Schloss vor ihr und die vielen Pferdeweiden. Sie sah viele stark gebaute Knechte, die die Pferde zu zähmen versuchten. Viele Pferde waren noch sehr jung, fast noch Fohlen.

dreimal "Pferde" das 2. "Pferde" kann man mit "Tiere" ersetzen. das 3. "Pferde" kann durch "von ihnen" ersetzt werden.

was die sprache betrifft - sie ist nicht unbedingt geeignet. viel zu langatmig. nicht passend für eine schülerin. hättest du mehr umgangssprache eingebaut, kann der leser sich mit der geschichte besser auseinandersetzen. zum beispiel hätte man dann das wort "ätzend" für "langweilig" nehmen. die ganze geschichte hätte einen gewaltigen schwung bekommen.
dann hätte auch eine gewisse dramatik gut gemacht. ich meine, eltern zu verlieren ist schon eine gewaltige sachen - zu gewaltig, als dass man dieses thema in zwei sätzen sachlich abhakt.

so, mit dieser geschichte hast du einen anfang gemacht. ich denke, es lohnt sich, wenn du dich kontinuierlich verbesserst. weiter so!

bis dann

barde

Mit ihren sechzehn Jahren, war sie ein hübsches Mädchen.

kein komma

Mit ihren langen, blonden haaren

"haaren" gross

Deswegen genehmigte sie sich am Freitags und Samstags, des öfteren ein wenig Alkohol

"öfteren" gross
"Freitags" und "Samstags" bei beiden das "s" am ende weg oder das wort "am" eliminieren und die beiden wochentage klein!

In der Schule war es wiedereinmal sehr langweilig, doch Simone war sehr gut in der Schule.

"wiedereinmal" auseinander

„Oh, ich habe mich heute wohl etwas in der Zeit vertan.“, bemerkte er
der satzpunkt muss weg

doch das einzige,

"einzige" gross

Dumpf klang die ständig gelangweilte stimme von Marc zu Simone hervor.
"stimme" gross

Simone wurde bewusst wie laut sie geschriehen hatte.

hinter "bewusst" ein komma
"geschriehen" >> "geschrieen"

 

Hey Barde!!
Danke für deine Beweetung.Ja, ich weiß, dass die Geschichte viele Fragen in den Lesern "erweckt" *g*, aber eigentlich wollte ich die Geschichte mit Absicht ein wenig seltsam schreiben.
Ich finde gut, was du geschrieben hast, ohne so eine Hilfe wären mir die Fehler nicht aufgefallen.
Aber wie du weißt, bin ich erst 15 und ich schreib halt gerne Geschichten.Ich achte nicht soo genau auf alles.
Meine genaue Antwort schreib' ich dir, wenn ich wieder mehr Zeit hab...
Vielen vielen Dank, dass du mir geschrieben hast!!

 

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