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Die Versöhnung

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21.08.2013
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Die Versöhnung

Zwei Männer sassen sich in einem Wartehäuschen eines Bahnhofs am Stadtrand gegenüber. Paul Frei der jüngere der Beiden schaute ungeduldig auf die Uhr. Der Zug hätte schon vor fünf Minuten einfahren sollen. Er nahm die Zeitung, die er kurz zuvor niedergelegt hatte, wieder auf und blätterte ziellos. Der gegenübersitzende Wilhelm Meier sass bis auf die auffällig zitternde rechte Hand bewegungslos da und starrte vor sich hin. Die Minuten verstrichen und Paul Frei wurde sichtlich nervös, die linke Hand führte er minütlich vor sein Gesicht, um sich der Zeit zu vergewissern. Diese Ungeduld fiel Wilhelm Meier auf und sein Blick wurde verständnislos und drückte gegenüber dem Nervösen Verachtung aus. Herr Frei schien das vor lauter Kümmernis nicht zu bemerken.
Von weit her ertönte immer näher kommend eine Sirene eines Ambulanzautos. Beide riefen fast synchron und nun sich anblickend: „Ist etwas passiert?“ „Das muss mit der Verspätung des Zuges zusammenhängen. Die Tatsache, dass der Bahnhofsvorsteher noch keine Meldung per Lautsprecher gemacht hat, ist angesichts der zwölf Minuten Verspätung verdächtig.“ Herr Frei war sichtlich froh, dass er sich aussprechen konnte. „Nur Geduld, der Zug kommt schon, es liegt nicht in unserer Hand diesbezüglich etwas zu ändern.“ Entgegnete Herr Meier freundlich. „Ich nehme zwar ihre gute Absicht war, aber sie scheinen nicht zu verstehen, dass ich zu einem wichtigen Gespräch eingeladen bin und es mir viele Probleme machen wird, wenn ich dieses verpasse.“ Die erhobene Stimme von Paul Frei brachte Wilhelm Meier nicht aus der Ruhe, nachdenklich wartete er den Anbruch der nächsten Minute ab, dies konnte er auf der Bahnhofsuhr ablesen, und fuhr dann überlegt weiter: „Sehen sie, es gibt einen Grund für die Verspätung dieses Zuges und für diesen Grund gibt es wieder einen Grund. Ob sie rechtzeitig zu ihrem Gespräch kommen, hängt von Dingen ab, die sie nur mässig beeinflussen können und sie müssen die allfällige Verspätung hinnehmen.“ Herr Frei wurde aufbrausend: „ Das sehe ich ganz und gar nicht so, ich habe eine Zusage zu dem Gespräch gemacht und bin deshalb Verantwortlich dem nachzukommen. Kein Schicksal bestimmt mein Teilnehmen oder Fernbleiben, es wird nur durch das Eine oder das Andere geformt. Wir sind frei und deshalb tragen wir für unsere Entscheidungen die Verantwortung.“ „ Ich stelle fest, dass sie öfters leiden müssen im Leben, nämlich immer dann, wenn Situationen, die ihrer Zuständigkeit entgehen, aufkommen und sie aus ihrem Plan werfen. Ich demgegenüber nehme hin, was immer geschieht. Wissend dass es eine höhere Macht sein muss, die alles lenkt und ich nicht die Weitsicht habe, alles in seinen Zusammenhängen zu verstehen. Diese Einsicht gibt mir Gelassenheit.“ Paul Frei konnte diese moralisierende Ignoranz nicht länger ertragen, erhob sich und spottete beim Hinausgehen: „Höhere Macht, höhere Macht, wo ist denn ihre höhere Macht? Kann sie nicht dafür sorgen, dass dieser Zug endlich einfährt?“
Beim Öffnen der Türe des Wartehäuschens ertönte der Lautsprecher: „ Wegen eines tragischen Unglücks ist der Zugverkehr von diesem Bahnhof aus bis auf weiteres eingestellt.“ Nun erhob sich auch Wilhelm Meier und beide gingen Richtung Bahnschalter. Aufdringlich erkundigte sich Herr Frei nach den Geschehnissen, erhielt aber keine brauchbare Auskunft. Nun sprach er triumphal zu Wilhelm Meier: „ Sehen sie, ich habe es ihnen gesagt, die Verspätung hängt mit der Sirene zusammen, es hat ein Unglück gegeben. Wo ist da ihre höhere Macht geblieben? Hat sie dieses Unglück etwa auch gewollt?“ Wilhelm Meier erwiderte: „Man kann nie wissen, vielleicht hat dieses Unglück ein schlimmeres verhindert, oder ist geschehen als Schuldausgleich für gewisse Menschen. Die Sicht auf die einzelnen Dinge relativiert sich immer im Ganzen. Das Gute und das Schlechte in der Welt bedingen sich gegenseitig. Weil die Menschen die Möglichkeit haben zu wählen, können sie sich auch für das falsche Entscheiden, das dann Übel mit sich zieht. So geschehen ist es vermutlich in diesem Fall.“ Paul Frei schüttelte über die Erklärungsversuche von seinem Diskussionspartner nur den Kopf und schaute sich am Bahnhof um. Da erblickte er einen verstörten Mann mit auffällig heruntergezogenen Mundwinkeln. Zu diesem eilte er hin und fragte aufdringlich: „Wissen sie welches Unglück geschehen ist?“ „Wollen sie das wirklich wissen?“ fragte der Mann zurück. „Ja klar.“ Ertönte es aus Paul Frei heraus. „Nun gut, ein fünfzehn Jähriges hochschwangeres Mädchen hat sich vor eine Regionalbahn geworfen. Sie ist seitlich getroffen worden, der Aufprall hat sie zerschmettert und der gut entwickelte Embryo hat sich aus ihrem Bauch gelöst und ist seitlich an der Bahn vorbei vorbeigeflogen. Die mitfahrenden Passagiere darunter viele Schulkinder haben die ganze Szenerie miterlebt und sind nun nahe der Unfallstelle versammelt, entsetzt, zerdrückt und verzweifelt. Es wimmelt von Polizei. Ein paar Therapeuten begleiten die traumatisierten Kinder, ohne wirklich etwas beizutragen. Es ist ein ungeheures Drama. Nun wissen sie es, ich hätte es ihnen nicht gesagt, wenn sie nicht so gierig gefragt hätten.“
Die beiden Männer die sich vorher noch in hitziger Diskussion befanden, erbleichten nun gleichzeitig. Herr Frei sagte voller Entsetzen zu Herr Meier. „Ich sage ihnen nur noch etwas; wie heissen sie eigentlich?“ „Wilhelm“. „Gut, ich bin Paul, ich sage dir etwas Wilhelm. Was willst du nun aus deiner Sicht diesen Kindern erklären? Etwa dass es gut gewesen ist, was geschehen ist? Dass es so kommen musste, um anderes Unheil zu verhindern? Etwa, dass aus dem Baby im Leib vielleicht mal ein Mörder geworden wäre und dass, oh Glück, dieses Übel nun verhindert worden ist, etwa durch die Einwirkung einer höheren Macht? Dass wir das nicht verstehen können und es nur demütig hinzunehmen ist und dass jedes Wiederstreben gegen diese Ansicht nur ein Antagonismus gegen die all gute Schicksalsgewalt darstellen würde? Ist es so deine Meinung? Genau das ekelt mich so tief an, dass ich, selbst wenn es so wäre, dies nie glauben könnte und mich mit allen mir möglichen Mitteln gegen eine solche Sichtweise wehren würde.“ „Du hast vollkommen Recht Paul und was ich jetzt sage, meine ich nicht als Verteidigung all meiner vorherigen Aussagen und auch nicht als Kritik an deinen, sondern nur um alle Besserwisserei angesichts der Tragik der Situation auszuschalten. Stellt sich nicht auch die sogenannte Freiheit in Frage? Das Mädchen hat zwar den Freitod freiwillig gewählt, aber was an Verzweiflung, Angst und Zerrissenheit muss in ihrer Seele gelebt haben, sich so zu entscheiden. Sicher war die Situation nicht mehr tragbar für sie. Sie konnte es nicht hinnehmen, als junge Mutter den Blicken der Menschen ausgesetzt zu sein, sich schändlich zu fühlen gegenüber ihren eigenen Eltern und einer solch schweren Aufgabe wie das Erziehen eines Kindes angesichts ihres Alters entgegenzublicken. Für was kann man sich verantworten, wenn man nur noch einen Weg sieht? Und was hat das Baby in ihrem Bauch für eine Entscheidung getroffen? Es ist ganz und gar für es entschieden worden, von Freiheit ist da keine Rede. Die Kinder im Zug für was haben sie sich entschieden, dass sie das Trauma dieser Erfahrung ein ganzes Leben lang mit sich tragen müssen? Was ist da zu reden von freier Gestaltung des eigenen Lebens, wenn Dinge passieren, die man nie gewollt hat und dennoch ein ganzes Leben prägen?“ Paul antwortete nun ganz gelassen und fasste Wilhelm am Arm, um sich mit ihm vom Bahnhof wegzubewegen: „Auch du hast vollkommen recht mein Freund.“
Gemeinsam gingen sie schweigend zu der Versammlung der Trauernden. Dort angekommen sahen sie die über dreissig Kinder, die zum Teil wie tot am Boden lagen und nur verständnislos in die Welt blickten, die verstörten Eltern der Getöteten und die hilflosen Therapeuten, die auch eher geschockt als tatkräftig waren. Um jeden Einzelnen von ihnen baute sich eine Mauer der Resignation, der Entfremdung gegenüber sich und allen und der Perspektivenlosigkeit angesichts einer Welt in der solches Übel geschehen kann, auf.
Getrieben von einer Versöhnung, die die beiden Männer spürten, gingen sie intuitiv und ohne sich abzusprechen hin und redeten alle Menschen am Platz einzeln liebevoll an. Sie führten sie langsam wieder in ein gesammeltes Bewusstsein zurück und beriefen sie dazu sich alle zusammen zu finden, in einen Kreis zu stellen und sich an den Händen zu halten. Alle gemeinsam weinten so bis spät nach dem Sonnenuntergang.

 

Hallo Ramanuja,

ich hab den ersten Absatz deines Textes gelesen und möchte mir nicht anmaßen, etwas über dich als Person zu sagen oder dein Schreiben, nicht mal über den vollständigen Text.

Aber ich möchte dir einen Rat geben, wenn es ums Schreiben geht: Lies den ersten Absatz deines Textes laut durch und frag dich, wie er klingt. Und frag dich dann in einem zweiten Schritt, ob du den Text lesen würdest, wenn er nicht von dir wäre. Sei bei beidem ehrlich zu dir. Das muss zuerst kommen. Man kann da schlecht sagen: Ja, ich will ja grade lernen, wie man so schreiben kann, dass es mir gefällt. Aber die "ungefähre" Richtung, die muss schon vorher da sein, denke ich. So ein Gefühl dafür, was "klingt", was klingen soll, was "schön" ist, was "fließt" - eine Textbesprechung oder ästhetische Wertungen wie die hier sind natürlich keineswegs objektiv oder messbar, deshalb gleitet ein Gespräch darüber leicht ins Esoterische ab.

Ich hab nach dem ersten Absatz das Gefühl, dass der Text nicht "locker" geschrieben ist oder natürlich, sondern er wirkt verkrampft und verspannt. Das kann natürlich auch ein Stilmittel sein, es wirkt auf mich allerdings nicht so. Ich bin kein Experte, aber ich denke es ist beim Sprach- oder Gesangsunterricht zuerst wichtig, Verspannungen zu lösen, auf die Atmung zu achten, zu entspannen und dafür zu sorgen, dass die Luft gut fließen kann. Wenn ich jetzt den ersten Teil deines Textes betrachte, denke ich, der Rat würde dir hier auch weiterhelfen. Nicht so verspannen. Das liest sich nicht gut.

Gruß
Quinn

 

Moin moin, Ramanuja

Mir hat sich beim Lesen Deiner Geschichte ein Verdacht aufgedrängt. Wie es mit Verdächtigungen nun einmal so ist, besteht die Möglichkeit, dass ich damit falsch liege. Doch darauf kommt es eventuell gar nicht so an. Interessanter sollte für Dich als Autor eher sein, daß aufgrund Deiner Schreibweise dieser Verdacht überhaupt entsteht.

Der Verdacht: Deine Geschichte ist ein Mittel zum Zweck. Denn Du hast eine Botschaft. Eine innere Erkenntnis. Eine Überzeugung. Das willst Du ver- und übermitteln. Die Geschichte soll hier als Transportmittel dienen.

Meiner Meinung nach ist das aber kein guter Ansatz. Denn im Grund betrügt dieser Ansatz den Leser ein bißchen.
Man kann als Autor sagen: "Ich weiß über etwas fundiert bescheid und das schreibe ich dir jetzt" (Sachbuch)
Man kann als Autor sagen: "Ich habe eine Meinung und die schreibe ich dir jetzt" (Philosophisches Sachbuch)
Man kann als Autor sagen "Ich kenne da eine schöne Geschichte und die schreibe ich dir jetzt" (Roman, Kurzgeschichte, etc.)

In allen diesen Fällen weiss der Leser gleich zu Beginn, woran er ist.
Bei der Variante "Ich habe eine Meinung und die schiebe ich dir jetzt unauffällig in einer Geschichte unter" fühlt sich der Leser schnell veräppelt.

Das muss schon mit viel Können (=Übung) und Feingefühl subtil in die Geschichte verwoben werden, damit das funktioniert.

Ich persönlich denke, Du solltest Dich klar entscheiden:
- willst Du eine Geschichte erzählen? Dann lass die spirituelle Botschaft weg
- willst Du Deine spirituelle Botschaft vermitteln? Dann schreib sie als Botschaft auf.

verbotschaftliche Grüße
Oli

 

Danke, ich nehme beide Kritik gerne an. Das Problem ist, dass ich gar nicht anderes kann, als ein menschlich bedeutsames Problem so verwandeln. Dann würde ich gar nicht schreiben, weil es mir keinen Sinn machen würde. Und dann frage ich mich, was ist mit Dostojevsky, mit Albert Camus und vielen anderen, die haben lauter solche Texte geschrieben, wo beides zusammenkommt: Eine innere Verwirklichung und eine Szenerie wo dies stattfinden kann. Ich wüsste nicht, dass Literatur je etwas anderes will als eben dieses. Bitte schreib mir noch deine Meinung Oli, ich bin hier um etwas zu lernen. Aber alles fallen lassen, um einfach schöne Geschichten zu schreiben; dann kann ich auch mit Kartenspiel oder Tischtennis anfangen, das kommt dann auf das gleiche raus.
Danke dass du dich noch klarer ausdrückst und Verbesserungsvorschläge machst, diese nehme ich gerne an.
Lg Fabian

 

Hallo Ramanuja

Ich versuche mal ein kleines und stark vereinfachtes Beispiel davon zu geben, was ich meinte:

Buch 1: (Sachbuch, Ratgeber)
Eine Berührung der Haut mit Chronilgitium erzeugt schwere Verätzungen und Verbrennungen.

Buch 2: (das kommt Deiner Version nah)
Peter sagte: "Wenn du Chronilgitium berührst, wird deine Haut verbrennen." Hans nickte. "Ich weiss, du hast recht."

Buch 2.2:
Peter hatte seine Dissertation über sauerstoffgebundene Reaktionen von exothermischen Silikatmetallen vor mehr als 15 Jahren geschrieben. Dennoch war er sich einhundertprozentig sicher. "Wenn Du Chronilgitium berührst, wird deine Haut schwere Verbrennungen davontragen, glaub mir bitte." Hans nickte. "Ich glaube dir."

Buch 3: (Erfahrung transportiert über eine Geschichte)
Peter betrachtete das gelblich schimmernde Pulver "Was denkst du?" fragte er. Hans zuckte die Schultern. Peter legte seine Hand auf das Chronilgitium. Eine halbe Sekunde passierte nichts. Dann schrie er vor Schmerzen auf. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg auf. Hans erbleichte, als er die verätzte Handfläche sah. "Arzt! Ich brauche sofort einen Arzt! Oh, verdammt ...!"

Bei Version 1 wird der Leser Dir glauben, wenn er Dich als Autor für glaubwürdig hält. (Beispiel: bekannter Chemiker schreibt Sachbuch)

Bei Version 2 wird der Leser Dir in den meisten Fällen nicht glauben. Hier behauptet irgend eine Figur irgend was. Wo kämen wir da hin, wenn wie jeder fiktiven Figur Alles glauben würde, was der Autor sie so plappern lässt? Da müsste diese Figur schon bis zu diesem Punkt ein enormes Maß an Glaubwürdigkeit aufgebaut haben, damit der Leser eine einfache Behauptung wirklich schluckt. Sprich, wenn die Figur innerhalb der vorangegangenen 200 Seiten sich als Genie in Sachen Chemie erwiesen hat, dann darf man ihn auch einfach mal etwas behaupten lassen. (Beispiel 2.2 nachträglich eingefügt)

Bei Version 3 zeigt der Autor dem Leser, was seiner Figur passiert, wenn sie die Chemikalie berührt. Der Leser zieht selbst den Schluß daraus. Sollte der Leser Chemiker sein und wissen, dass das Zeug harmlos ist, wird er an der Stelle den Kopf schütteln und das Buch in den Müll pfeffern. Sollte der Leser jedoch keine Ahnung haben, was Chronilgitium ist, würde er (im optimalen Fall) nach dem Lesen der Meinung sein, dass sei sehr gefährliches Zeug. Woher weiss er das? Na hör mal! Er hat doch die Wirkung mit eigenen Augen gesehen, oder nicht? ;)

Du setzt "Wilhelm Meier" auf den Bahnhof und lässt ihn mir nach ein paar Sätzen die Grundlagen von Karma und Schicksal erklären. Ferner erwähnt der Unbekannte, daß der freie Wille des Menschen eine Illusion ist.

Damit sprichst Du vermutlich einem Großteil der Menschen entgegen ihrer eigenen persönlichen Meinung. (Es sind ja nur Meinungen, denn weder das Eine, noch das Andere kann schlüssig bewiesen werden)

Diesem Großteil wird es nicht schmecken, daß Du versuchst "Ihnen Deinen Meinung aufs Auge zu drücken"

Da ist meine eigene freie Interpretation von den Dingen, die ich in letzter Zeit zum Thema Schreiben selbst gelesen und gelernt habe. "show, don't tell" brachte mir einen kleinen Funken der Erleuchtung, als ich darauf stiess. (Was für 99,9% der Autoren hier eiskalter Kaffee aus dem Gefrierfach sein dürfte)
Somit nimm meine Aussagen bitte nicht einfach an. Hinterfrag sie und prüfe selbst, was für Dich stimmig ist. Ich schreibe nur meine Meinung.

meinende Grüße
Oli

 

Hallo Oli,

Dann tönen die Aussagen der Diskutierenden zu richtig? Sie sind zu überzeugt von ihrer Meinung?
Also was ich schon klar stellen muss, ist, dass ich keine der beiden Ansichten teile. Es ist vielleicht schon an den Vornamen ersichtlich, dass sich hier Jean Paul Sartre und Gottfried Wilhelm Leibnitz treffen und dabei merken, dass ihre beiden Weltsichten im Extremfall keine Antworten geben können. Dann müssen sie sich nochmal überdenken und kommen in der Synthese (nicht ihrer Meinungen) aber ihrer Personen zu einer Stimmigkeit, die sie funktionieren lässt. Der ganze Text gibt aber keine Antwort darauf, ob es nun Schicksal oder Freiheit gäbe. Es ist ein Scheitern mit beidem. Und ein sich wiederfinden von Person zu Person, wo die Banalitäten der einen oder anderen Ansicht, die nur Menschen von einander trennen, überwunden werden.
Und die Rechthaberei die die beiden Männer intonieren, will ja in keiner Weise meine eigene Meinung auf den Leser aufoktroyieren. Falls es diesen Eindruck macht, bin ich wirklich gescheitert.
Aber vielleicht müssten wirklich die Aussagen der Männer nicht so schlau tönen, sie müssten falsch sein auf den ersten Blick. So wie bei Dostojevsky im Jüngling, wo er irgend ein Fanatiker über duzende von Seiten erklären lässt, dass der Russe alleine schon von der physiognomie seiner Kopfform her, es nie zu einem grossen Menschen bringen könnte. Vielleicht ist es sinnvoll, so Meinungen auszudrücken. Sie schon wärend der Grossrederei scheitern zu lassen, dann ist die Katastrofe schon wenn ein Mensch spricht, dann kann ein Mensch nie etwas sinnvolles sagen. Ich würde das verstehen.
Wenn wir Texte schreiben wollen über den Alltag von Menschen und darin die Spuren ihrer Gefühle und ihrer Verletzlichkeit verfolgen wollen, kommen wir gar nicht umhin, in der Art des Buch nr. 2 zu schreiben. Oder hast du da eine andere Meinung? Ist es nicht ein Falsches Protagonisten immer als objektive Betrachter zu beschreiben. Bei denen einfach dinge über ihre Seele kommen, die sie betrachten und hinnehmen ohne Gegenwehr, ohne Auseinandersetzung. Ich erlebe das Leben ganz und gar anders. Da ist alles von Meinungen, Gefühlen, Erinnerungen, Erfahrungen, Zu- und Abneigung geprägt, dass gar nicht zu reden ist, von einfachem Sein und Erfahren im Moment. Ausser es geschieht etwas aussergewöhnliches.

Herzlich
Fabian

 

Hallo Ramanuja,

ich habe deinen Text gestern gelesen, nachdem ich ihn nach Word kopiert habe, um Absätze einzufügen und die Dialoge mit Zeilenschaltungen etwas aufzulockern. Das Auge braucht beim Lesen Abschnitte, an denen es sich festhalten kann und es wäre mir nicht möglich gewesen, den Text hier zu lesen.

Diese Geschichte wirkt, als sei sie von jemandem geschrieben worden, der üblicherweise philosophische Texte liest und vielleicht auch schreibt. Geschichten funktionieren etwas anders: Hier geht es darum, Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen und die Inhalte in Szenen zu verwandeln, die der Leser idealerweise nicht nur mit dem rationalen Verstand liest. Damit ich beim Lesen in so einen Text hineinkippen kann, muss er glaubwürdig sein. Frage dich bitte beim Lesen der Dialoge: Würden die beiden Männer das wirklich so aussprechen? Solche Sätze liest man eher in einschlägiger Literatur. Zu hören sind sie im realen Leben nie. Es bedarf also bei der Darstellung dieser Inhalte eine Übersetzung in eine Sprache, die in der Wirklichkeit mit ihren Zugabteilen und Behnsteigen vorkommen könnte.

Der Inhalt ist voller interessanter Gedanken, etwa dass wir Verpflichtungen eingehen, deren Erfüllung nicht nur von uns abhängt, oder dass wir Umstände (die Verspätung des Zuges) persönlich nehmen, die nichts mit uns zu tun haben, oder dass alle schrecklichen Geschehnisse von einer höheren Warte aus betrachtet einen Sinn ergeben könnten. Der Konflikt deiner beiden Protagonisten spielt sich rein auf der Ebene des Verstandes ab. Sie sind keine Gegner und in der Lage, sofort zusammenzuarbeiten, weil der Selbstmord dieses Mädchens es erfordert, Kinder und andere Mitreisende zu trösten.

Dass die fahrende Regionalbahn die Schwangere so trifft, dass ihr Bauch aufgerissen und der Fötus durch die Luft geschleudert wird, ist unglaubwürdig. Es ist für den Zweck der Geschichte schrecklich genug, vom Tod des Mädchens zu hören und vielleicht den toten Körper zu sehen.

Fazit: Du hast eine interessante Geschichte mit einem hübschen Plot geschrieben. In dieser Form ist sie leider (noch) nicht genießbar, weil du die Inhalte in Buch-Sprache und nicht in Alltags-Sprache darstellst und weil es dem Drumherum teilweise an Einzelheiten und Glaubwürdigkeit mangelt.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Hallo Ramanuja

Vorab, herzlich willkommen hier im Forum.

Das Lesen deiner Geschichte ist mir nicht leicht gefallen, nicht wegen philosophischer Tiefe, sondern deshalb, da die Sätze zähflüssig auf mich wirkten. Quinn hat es mit verkrampft und verspannt auf einen treffenden Nenner gebracht, es löste bei mir exakt dieses Gefühl aus. Hier kannst du viel herausholen, wenn es dir gelingt, dem Erzählfluss mehr Leichtigkeit zu schenken. Nun es ist deine erste Geschichte und ich denke, du hast jeden Satz als Gedanken fixiert vor dir gesehen, doch in einer Erzählung müssen sie sich locker binden, die Sätze zusammenfliessen, um eine Harmonie zu bilden. Das soll dich nun nicht abschrecken, sondern vielmehr ermutigen, daran zu arbeiten. Du erwähntest Sartre. Schau mal, wie bei ihm sich die Geschichten lesen, auch wenn man vielleicht vom Thema her mal stutzt, es fügt sich fliessend, man gleitet darüber hinweg.

Die Idee, Sartre und Leibniz zu einem Gespräch zusammenzuführen, finde ich amüsant und zugleich eigenwillig, aber doch etwas sehr hoch gegriffen. Aber man sollte es in diesem Stück ja nicht zu eng daran messen, du hattest es beiläufig in einem Kommentar erwähnt. Die beiden gaben dir einen Anhalt für verschiedene Sichtweisen, ohne ihre Konturen scharf zu zeichnen.

Ein schweres Unglück oder wie hier ein Suizid mit effektheischender Szenerie kann Sprachlosigkeit oder eben auch emotionale Überaktivität erzeugen, Menschen sich austauschen lassen, die sich ansonsten spinnefeind sind – um nachher wieder eigene Wege zu gehen.

„Ich nehme zwar ihre gute Absicht war, aber sie scheinen nicht zu verstehen, dass ich zu einem wichtigen Gespräch eingeladen bin und es mir viele Probleme machen wird, wenn ich dieses verpasse.“

wahr

„ Das sehe ich ganz und gar nicht so, ich habe eine Zusage zu dem Gespräch gemacht und bin deshalb Verantwortlich dem nachzukommen.

„Das - Solch unnütze Leerschläge hat es auch an anderen Stellen nach dem Anführungszeichen!

„Wilhelm“.

„Wilhelm.“

Nicht sehr sorgfältig überlegt fand ich einige thematische Ausführungen. Nur willkürlich herausgegriffen, was mir da weniger plausibel erscheint:

Die Tatsache, dass der Bahnhofsvorsteher noch keine Meldung per Lautsprecher gemacht hat, ist angesichts der zwölf Minuten Verspätung verdächtig.“

Verspätungen im Reiseverkehr sind zwar unangenehm, aber bei einem Dutzend Minuten noch nicht erheblich, um sich was weiss ich auszumalen. Auch scheint mir die Wortwahl verdächtig nicht sehr geglückt in diesem Zusammenhang.

Kein Schicksal bestimmt mein Teilnehmen oder Fernbleiben, es wird nur durch das Eine oder das Andere geformt. Wir sind frei und deshalb tragen wir für unsere Entscheidungen die Verantwortung.“ „ Ich stelle fest, dass sie öfters leiden müssen im Leben, nämlich immer dann, wenn Situationen, die ihrer Zuständigkeit entgehen, aufkommen und sie aus ihrem Plan werfen. Ich demgegenüber nehme hin, was immer geschieht. Wissend[KOMMA] dass es eine höhere Macht sein muss, die alles lenkt und ich nicht die Weitsicht habe, alles in seinen Zusammenhängen zu verstehen. Diese Einsicht gibt mir Gelassenheit.“

Hier zeigt sich das Problem deiner Verbindung von Leibniz und Sartre, sie entstammten einem sehr unterschiedlichen Zeitgeist. Natürlich kann man beides in die Gegenwart übertragen, den frommen und den ungläubigen Denker, aber es sollte sich dann in dieser Sprache etablieren. So wirkt es mir mehr weltfremd.

Paul Frei konnte diese moralisierende Ignoranz nicht länger ertragen,

Ist es einfach moralisierende Ignoranz? Aus meiner Perspektive, die Sartre näher steht, wohl eher eine festgefahrene Weltsicht, welcher eine weiterführende Erkenntnis fehlt. Die knappe Wortwahl bringt es schon annähernd zum Ausdruck, doch liesse sich dies präziser fassen.

Beim Öffnen der Türe des Wartehäuschens ertönte der Lautsprecher: „ Wegen eines tragischen Unglücks ist der Zugverkehr von diesem Bahnhof aus bis auf weiteres eingestellt.“

Diese Lautsprecherdurchsage nehme ich dir so nicht ab. Hierfür gibt es standardisierte Ansagen, die in einem solchen Fall etwa so lauten: Wegen eines Personenunfalls ist der Zugverkehr … bis auf Weiteres eingestellt. Es lässt das Ausmass offen und neutralisiert die aufgetretene Tragik.

Sie ist seitlich getroffen worden, der Aufprall hat sie zerschmettert und der gut entwickelte Embryo hat sich aus ihrem Bauch gelöst und ist seitlich an der Bahn vorbei vorbeigeflogen.

Dies klingt mir für die Geschichte unnötig geschmacklos und wenig authentisch.

Ein paar Therapeuten begleiten die traumatisierten Kinder, ohne wirklich etwas beizutragen.

Dort angekommen sahen sie die über dreissig Kinder, die zum Teil wie tot am Boden lagen und nur verständnislos in die Welt blickten, die verstörten Eltern der Getöteten und die hilflosen Therapeuten, die auch eher geschockt als tatkräftig waren.

Den ersten Satz finde ich schlicht nichtssagend. Beim zweiten Satz fragte ich mich, ob die Leute vom Care Team nicht geschockt sein dürfen? Ich habe nichts dagegen, wenn man „Therapeuten“ in Frage stellt, doch sollte es Hand und Fuss haben, also die entsprechenden Punkte wenn schon präzis und berechtigt angehen. Sonst liest sich dies allzu leicht karikiert.
Die psychologische Krisenintervention ist eine spezielle Aufgabe, weshalb nicht selten etwa Geistliche dies übernehmen, das therapeutische ist dabei darauf eingeschränkt, die Betroffenen zu stützen und die erste Verarbeitung des Schocks zu ermöglichen. Mit Therapie hat dies nur ansatzweise zu tun.

Getrieben von einer Versöhnung, die die beiden Männer spürten, gingen sie intuitiv und ohne sich abzusprechen hin und redeten alle Menschen am Platz einzeln liebevoll an. Sie führten sie langsam wieder in ein gesammeltes Bewusstsein zurück und beriefen sie dazu sich alle zusammen zu finden, in einen Kreis zu stellen und sich an den Händen zu halten. Alle gemeinsam weinten so bis spät nach dem Sonnenuntergang.

Hier wolltest du deinen Protagonisten offensichtlich eine zutiefst menschliche Regung geben, doch wirkte mir dieser Abschluss ehrlich gesagt etwas kitschig. Wenn ich die Figuren gar mit Leibniz und Sartre assoziiere, mir einzig unglaubwürdig.

Ich hoffe meine kritische Sichtweise dämpfen deinen Enthusiasmus nun nicht, aus dem Geiste grosser Philosophen zu schöpfen, um Geschichten zu erzählen. Doch Schreiben ist erst mal viel, viel Arbeit, will man es gut verständlich und auch plausibel umsetzen. Nimm dir deine Geschichte nochmals in aller Ruhe vor, arbeite daran, wäge ab, wie es auf den Leser wirken muss, und formuliere es dann neu.

Was dir auch helfen kann, und es ist der Sinn dieses Forums, wenn du auch andere Geschichten kommentierst. Bei solch kritischer Durchsicht lernt man für sich selbst darauf zu achten, welche Fallen beim Schreiben so auftreten können, und warum bei so manch andern etwas besonders gelungen wirkt. So hat Kritik – erwirbt man sich die Fähigkeit sie konstruktiv einzusetzen – die gute Eigenschaft, dass sie die Wahrnehmung schärft und sich dann in eigenen Geschichten wieder auszeichnen kann.

Also weiterhin viel Spass beim Lesen, Schreiben und Kommentieren.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Danke vielmals für alle guten Ratschläge, ich werde darauf aufbauen und sie ernst nehmen.

 

Hallo Fabian,

vorneweg - alle Gedanken zu Deinem Text sind subjektiv. Lass Dich von Kritik nicht unterkriegen. Nimm es nicht persönlich.

Die Idee für die Geschichte finde ich nicht schlecht, aber die Umsetzung ist mangelhaft. Es wurde schon viel zu den Problemen des Textes als Geschichte gesagt. Die für mich wichtigsten Punkte sind diesbezüglich:

- hölzerne, antiquierte Sprache
- Mangel an szenischen Bildern
- Versuch einer vordergründigen Vermittlung von Botschaften
- schlechte Rechtschreibung
- schlechte Formatierung

Kurz zum Philosophischen:

Herr Meier sagt: „Sehen sie, es gibt einen Grund für die Verspätung dieses Zuges und für diesen Grund gibt es wieder einen Grund." Damit spricht er eine Sichtweise an, gegen die sich nach herkömmlichem Verständnis kaum etwas einwenden lässt. Denn dass Ereignisse Ursachen haben, wird Herr Frei wohl nicht bestreiten. (Man könnte jetzt nachhaken, inwieweit die Abgrenzung der Ursache von ihrer Wirkung eine Interpretation darstellt, aber das ist hier nicht der springende Punkt.)

Und Meier fährt fort: „Ob sie rechtzeitig zu ihrem Gespräch kommen, hängt von Dingen ab, die sie nur mässig beeinflussen können und sie müssen die allfällige Verspätung hinnehmen.“ Auch dieser Standpunkt lässt sich nicht vernünftig widerlegen, denn es ist hinlänglich bekannt, dass sich die Welt nicht um individuelle Terminplanungen schert.

Nun geht Frei los: „ Das sehe ich ganz und gar nicht so, ich habe eine Zusage zu dem Gespräch gemacht und bin deshalb Verantwortlich dem nachzukommen. Kein Schicksal bestimmt mein Teilnehmen oder Fernbleiben, es wird nur durch das Eine oder das Andere geformt. Wir sind frei und deshalb tragen wir für unsere Entscheidungen die Verantwortung.“

Hier zeigt sich – für mein Empfinden – ein Problem der philosophischen Seite dieser Geschichte, denn diese Antwort ist keine sinnvolle Erwiderung auf Meiers Aussage.

Erstens hat Meier nicht in Zweifel gezogen, dass Frei verantwortlich für das Erscheinen bei diesem Termin ist, sondern nur (sinngemäß) zu bedenken gegeben, dass Umstände eintreten können, die es unmöglich machen, dieser Verantwortung nachzukommen. Zweitens hat Meier nicht von Schicksal in einem deterministischen Sinne gesprochen, sondern ganz allgemein von Kausalität.

Dass es "einen Grund für die Verspätung dieses Zuges" gibt, bedeutet nicht, dass jedes Ereignis vorherbestimmt ist. Und die Empfehlung, mit Gelassenheit auf Ereignisse zu reagieren, die wir nicht beeinflussen können, ist keine Absage an den freien Willen. (Im Gegenteil, doch dazu später.) Die Reaktion von Frei trifft also gar nicht den Sinn von Meiers Aussage und zeigt deshalb keinen realen Ideenstreit, sondern den Wunsch des Autoren, eine philosophische Debatte vom Zaun zu brechen, obwohl dafür aus der Situation heraus kein Anlass besteht.

Sich angesichts von Schwierigkeiten und chaotisch anmutender Ereignisverläufe in Gleichmut zu üben, war bereits Teil des Programms der Stoiker, die – soweit ich weiß - trotz ihres Glaubens an das Schicksal ebenfalls vom Prinzip individueller Verantwortlichkeit ausgingen. Und es betont ja gerade die Freiheit des Einzelnen, dass er die Wahl hat, gelassen zu reagieren oder eben nicht.

Diese philosophische Unschärfe – die beiden Figuren reden immer wieder aneinander vorbei und gehen gar nicht auf die Position des Gegenübers ein – ist ein Problem der Geschichte, die ja eine philosophische Zwickmühle beleuchten will, soweit ich verstanden habe.

Jetzt kommt zum Beispiel der Dreh zur Frage der Gerechtigkeit ins Spiel "Wo ist da ihre höhere Macht geblieben? Hat sie dieses Unglück etwa auch gewollt?", die sich aus dem davor Gesagten nicht ohne weiteres ableiten lässt. Denn selbst wenn es ein Schicksal gäbe, wie Frei dem Meier als Aussage unterstellt, ist damit noch lange nicht gesagt, dass dieses Schicksal nach menschlichen Maßstäben gerecht sein müsste. Hat Meier zunächst auch nicht behauptet, sondern nur, dass es über die individuelle Einsichtsfähigkeit hinausgeht, das Ganze zu verstehen.

Um es auf einen Nenner zu bringen: Als einen an philosophischen Themen interessierten Leser wünsche ich mir, dass die Gesprächspartner so genau wie möglich auf den Standpunkt ihres Gegenüber eingehen, ohne ihm permanent Ansichten zu unterstellen, die er so (noch) gar nicht geäußert hat. Wenn ich Leute sehen will, die aneinander vorbeireden, schaue ich mir eine Talkshow an. Hier aber wünsche ich mir, dass die Positionen klar (gegeneinander) entwickelt werden.

Gruß Achillus

 

Hallo Fabian,

Über die Form der Geshichte kann ich nichts sagen, da ich selbst blutiger Laie bin.
Für mich las sie sich sehr flüssig, und ich fand sie auch nicht ausschweifend.

Was ich an der Geschichte schade finde, ist, dass unterschiedliche philosophische Auffassungen überzogen als Rechthaberei dargestellt werden.
Das "Happy End" für die beiden ergibt sich nur dadurch, dass sie sich gegenseitig recht geben.
Ich kenne mich zwar nicht viel mit Philosophie und dem Problem von Einheit und Vielheit aus, aber ich hätte mir ein Ende gewüscht, in dem die beiden die jeweilige Position des anderen akzeptieren, ohne sie für sich selbst annehmen zu müssen.

Viele Grüße
Melchior

 

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