Was ist neu

Die verlorenen Kinder

Mitglied
Beitritt
14.04.2016
Beiträge
1

Die verlorenen Kinder

Sein stiller und frustrierender Blick hing schon seit Stunden an dem Grabstein, mit ihrem Namen drauf. Yula Lestroy! Er schloss die Augen und eine Träne kullerte über seine Wange. „Wieso musstest du nur gehen? Du warst doch meine kleines Schwesterherz!“ flüsterte Dellen unter Tränen. Ohne es zu kontrollieren sank er auf die Knie und schlug die Hände vors Gesicht. Es war gerade mal eine Woche her, als seine kleine Schwester von ihm und seiner Familie, die ihm die Schuld gab, dass sie tot war, ging, doch er dachte immer wieder, das es erst gestern war. Seine Hände wurden nass und er ließ sie langsam sinken. Seine Augen wanderten automatisch auf das goldene Armband, das seine Schwester ihm geschenkt hatte. „Dellen?“ Diese hasserfüllte Stimme riss ihn automatisch aus den Gedanken. Sein Kopf drehte sich um, blickte in das Gesicht seiner Mutter und stand langsam auf. „Ich bin ja schon weg…Mom!“ murmelte er, spuckte das Wort Mom wütend aus, konzentrierte sich und war dann auch schneller weg, als ihm lieb war. Warum er so schnell war? Er konnte durch die Welt sozusagen springen und dorthin gehen wo er will. Nun stand er an einer Klippe, wo er und seine kleine Schwester immer standen, als sie beide noch kleiner waren. Doch er war nicht alleine, denn seine beste Freundin Lenna stand schon dort. „Sie hat dich schon wieder weggeschickt, oder?“ fragte sie sofort ohne sich umzudrehen oder ihn anzublicken. „Ja hat sie!“ antwortete der Junge leise. „Verdammt Dellen! Wehr dich doch mal endlich! Befördere sie doch einfach an einen Ort, wo sie dir zuhören muss! Du musst ihr die Wahrheit über Yulas Tod sagen!“ fuhr sie ihren besten Freund hysterisch an und ihre eisblauen Augen starrten ihn wütend in die Augen. Dellen kannte diesen Blick, der keine Widerrede duldete, doch er zischte: „Ich werde es ihr niemals sagen! Soll sie doch denken das ich Schuld daran bin, dann hat sie wenigstens ihre beiden Kinder vom Hals!“ Seine beste Freundin riss erschrocken ihre Augen auf. „Aber…Dellen! Reicht das nicht, dass sie erst deinen Vater und dann deine Schwester verloren hat? Jetzt willst du auch noch, das sie dich verliert?“ fragte sie ihn entsetzt und er drehte sich einfach nur um und starrte auf das weite, blaue Meer hinaus. Frei sein, das wäre das Beste! „Sie ist selbst daran schuld. Sie war es damals, die mich einfach links liegen gelassen hat. Sie war es, die mich jeden Tag blau schlug. Sie war es, die meinen Vater auf mich hetzte. Sie ist der Grund warum ich so denke, so bin und so handle. Also wieso…“ er betonte das ‚wieso‘ mit heftigen Unterduck und drehte sich zu Lenna um, als er weiter sprach: „…sollte ich ihr dann das mit Yula sagen. Sie wird mir niemals glauben, mich eh nicht akzeptieren und erst recht wird sie mich niemals in die Arme nehmen, so wie meine Schwester oder meinen Vater. Versteh es einfach! Ich bin ihr völlig egal, im jetzigen Leben, im nächsten Leben, in der Zukunft oder sonst wann!“ Er schaute seine Freundin an und diese unterdrückte die Tränen, die in ihren Augen aufstieg. Sie wusste das meiste nicht, was er da gerade gesagt hatte. „Das…tut mir leid!“ stotterte sie und nun liefen die Tränen doch einfach hinunter. Dellen war sofort bei ihr und drückte sie an sich. „Das macht doch nichts! Du wusstest das alles ja nicht, da ich es einfach verdrängt habe und es auch niemanden sagen wollte!“ sagte er zu ihr und drückte sie einfach nur an sich. „Jetzt habe ich nur noch dich und das soll auch sehr lange so bleiben!“ flüsterte er ihr ins Ohr. Lenna wischte sich die Tränen weg, schaute ihm in seine bräunlichen Augen und meinte dann: „Ich werde für immer bei dir bleiben, egal was auch passiert, egal was kommen mag, egal in welcher Situation!“ „Deshalb liebe ich dich so sehr!“ sprach er und küsste sie.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Diana,
die grundlegende Geschichte ist nachvollziehbar und verständlich; ich hätte hier allerdings auch sehr viel Verwendung für einen Rotstift; beginnend bei Rechtschreib-/Tippfehlern, über Kommasetzung und Grammatik bis hin zu Logikfehlern habe ich hier so ziemlich alles gefunden. Zudem könnte dein Text ein wenig Strukturierung (Absätze) gebrauchen. Das sind i.d.R. Probleme, die durch Veränderungen im Text leicht auftreten können, aber genauso leicht behoben werden können, indem man ihn abschließend noch einmal konzentriert durchliest.
Neben diesen Fehlern sehe ich auch noch zwei größere Kritikpunkte, die eher subjektiv sind und vielleicht von anderen als gut/richtig empfunden werden, aber ich möchte sie hier dennoch anbringen:
Zunächst zu den Stichworten, die du der Geschichte zugeordnet hast. Die "Jumper"-Fähigkeit des Jungen ist offensichtlich das Fantasy-Element, Spannung halte ich allerdings für fragwürdig (es gibt soziale Spannungen zwischen Mutter und Sohn, aber es bahnt sich keine dramatische Katastrophe an) und Historik sehe ich hier jetzt gar nicht (vielleicht stellst du dir das in einem historischen Kontext vor, aber davon kommt für mich in der Geschichte nichts raus; ich sehe aber auch keinen Unterschied im Gehalt der Geschichte, wenn sie in einer anderen Zeit spielt).
Weiterhin hast du diesen Text nicht nur mit Details vollgepackt (was nicht schlecht sein muss), sondern du wiederholst sie häufig auch noch (z.B. "beste Freundin Lenna" - "fuhr sie ihren besten Freund" - "Seine beste Freundin"), das zieht den Text in die Länge und lenkt von der eigentlichen Geschichte ab. Zudem ist "beste(r) Freund(in)" ein sehr emotionslastiger Ausdruck, den man eher aus der Sicht eines personales Erzählers (dann natürlich nur in einer Richtung) oder in einer klinischen Studie (in einem Gespräch über andere) verwenden würde. Nachdem du den "beste Freunde"-Status einmal beschrieben hast, kannst du problemlos mit den einfachen Begriffen "Freund" / "Freundin" arbeiten - dazu noch eine Nebenfrage: Willst du wirklich "beste Freunde" im Sinne von "beste Kumpels" beschreiben? Da er sie am Ende küsst, verstehe ich das eher als Pärchen; da würde ich das "beste" sowieso weglassen.

Nun zu den angesprochenen Fehlern und einigen kleineren Auffälligkeiten:

Sein stiller und frustrierender Blick
Der Blick ist wohl eher frustriert - oder soll er auf andere Leute frustrierend wirken? Er kann sich ja nun nicht selbst mit seinem Blick frustrieren?!

meine kleines Schwesterherz
*mein* kleines ...

Ohne es zu kontrollieren sank er
kontrollieren #Komma# sank er

Sein Kopf drehte sich um
Das klingt eher nach dem Exorzisten - hier würde ich den Kopf als Objekt beschreiben, nicht als aktives Subjekt, also "Er drehte den Kopf" (insbesondere ohne "um", das suggeriert eine 180 Grad Drehung).

als seine kleine Schwester von ihm und seiner Familie, die ihm die Schuld gab, dass sie tot war, ging,
Ich verschachtele auch schon mal gerne, aber einzelne Verben nach mehreren untergeordneten Nebensätzen sind beim Lesen sehr schwer verständlich. Die Nebensätze würde ich entweder hinter das "ging" hängen (wenn der Bezug dann noch klar ist), als knappes Adjektiv in den übergeordneten Satz einbauen oder in einem eigenen Satz beschreiben.

das es erst gestern war
dass; zudem sollte das als Konjunktiv formuliert werden

„Dellen?“ Diese hasserfüllte Stimme
In der gegebenen Situation hatte ich mir die Aussage eher mitfühlend vorgestellt; das "hasserfüllt" kam da sehr überraschend, sodass ich den Anfang nochmal neu verarbeiten musste, ehe ich weiterlesen konnte, um zu erfahren, wer da eigentlich gesprochen hatte. Das verwirrt! Besser fände ich z.B. "Eine hasserfüllte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken: 'Dellen?' ", evtl das "Dellen" auch noch in Großbuchstaben, wenn der Name laut gerufen / geschrien wird.

„Ich bin ja schon weg…Mom!“ murmelte er, spuckte das Wort Mom wütend aus,
Hier ist es ähnlich, allerdings hast du hier auch noch zwei Beschreibungen der Sprechweise direkt hintereinander, das "spucken" ist schon zu weit von der eigentlichen Aussage weg, um es gut in Verbindung setzen zu können. "das Wort Mom" hilft da zwar beim Verständnis (nebenbei: "Mom" gehört hier in Anführungszeichen), scheint mir aber eher ungeschickt. Mein Vorschlag wäre hier, das Murmeln vor die Aussage zu packen, nach der Aussage dann "Das letzte Wort spuckte er förmlich aus" o.ä. (In der aktuellen Konstellation müsste zudem hinter der Aussage noch ein Komma angefügt werden: "...Mom!", murmelte er)

Doch er war nicht alleine, denn seine beste Freundin Lenna stand schon dort
So wie ich es verstehe, ist die Anwesenheit Lennas in ihrer Eigenschaft als beste Freundin, insbesondere da sie hier als neue Person eingeführt wird, an dieser Stelle mindestens genau so wichtig, wie das "nicht-alleine-sein". Du aber verbannst es in einen Nebensatz. Ich würde da zwei einzelne kurze Hauptsätze draus machen oder den ersten Teil komplett streichen.

als seine kleine Schwester von ihm und seiner Familie
Reicht das nicht, dass sie erst deinen Vater und dann deine Schwester verloren hat?
Da hier sonst keine Familienmitglieder erwähnt werden, scheint die Mutter die einzig verbleibende Familie zu sein?! Familie suggeriert aber mehrere Personen...

fuhr sie ihren besten Freund hysterisch an
"hysterisch" kann als panisch oder Aufmerksamkeit heischend interpretiert werden, das scheint mir aber in dieser Situation unpassend?! Hier würde eher ein Synonym zu dem in der Folge verwendeten "wütend" passen...

starrten ihn wütend in die Augen
ihm in die Augen starren (Dativ!) oder ihn anstarren. Deine Version gibt es nicht.

fragte sie ihn entsetzt und er drehte sich einfach nur um und starrte auf das weite, blaue Meer hinaus
Dieser plötzliche Personenwechsel verwirrt. Ich würde hier den zweiten Teil mindestens als Nebensatz, wenn nicht als neuen Hauptsatz vom ersten Teil trennen, um den Personenwechsel besser kenntlich zu machen.

Also wieso…“ er betonte das ‚wieso‘ mit heftigen Unterduck und drehte sich zu Lenna um, als er weiter sprach: „…sollte ich ihr dann das mit Yula sagen
Hier hast du eine sehr große Lücke in der Aussage, insbesondere nicht nur in der Erzählzeit, sondern auch in der erzählten Zeit. Da sollte man den Satz nochmal von vorne beginnen, i.e. das "wieso" wiederholen: "'[...] Also wieso...' - er betonte [...], als er weiter sprach - 'Wieso sollte ich [...]'" (beachte auch die Gedankenstriche, die den eingeschobenen Text umgeben)

die Tränen, die in ihren Augen aufstieg
aufstiegen (Plural)

Sie wusste das meiste nicht, was er da gerade gesagt hatte
Der Hauptsatz muss auch im Plusquamperfekt gebildet werden ("hatte nicht gewusst")

Du wusstest das alles ja nicht, da ich es einfach verdrängt habe und es auch niemanden sagen wollte!
Eine viel zu lange Aussage, dafür, dass er sie gerade beruhigen will (mehr kurze Hauptsätze). Zudem würde ich "du KONNTEST das ja nicht wissen" verwenden; sie hat ja bereits gesagt, dass sie es nicht wusste. Das zu wiederholen, ist ja nicht gerade aufmunternd (etwa der Unterschied zwischen "du bist dumm, weil du dumm bist" und "du weißt es nicht, weil es dir niemand gesagt hat").


Wie gesagt, ziemlich viel Rotstift... Ich hoffe, ich habe dich damit jetzt komplett tot geschlagen :D
Aber wenn du diese Punkte verbesserst, sollte dein Text wesentlich flüssiger lesbar und somit leichter und schneller verständlich sein. Wenn du gelesen werden willst, ist das so ziemlich das wichtigste...
Gruß,
Lukas

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom