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Die verlorene Stadt
Die folgende Geschichte, ist aus der Idee, für eine andere entstanden und ist eher als Probelauf gedacht. Zudem möchte ich mich schon im Voraus für die Grammatikfehler entschuldigen. Viel spass!
Langsam und schwerfällig bewegte sich das Gefährt durch die ansteigende Schneelandschaft. Alles schien tot und kalt, verlassen und unberührt. Unzählige Flocken schwirrten durch die bissige Luft und verschleierten jegliche Sicht auf mehr, als sieben Meter. Hier und dort ragten einige dunkle Flecken aus dem stillen und weissen Land hervor; kleine Felsen, die den Fuss eines Gebirges andeuteten.
„Cara, meine Geliebte, bist du sicher? Sind wir hier auf dem Planeten Ishley?“, fragte Amy plötzlich das Schweigen brechend und rieb sich die Hände. Selbst unter ihren Winterjacken froren sie. Dabei hatte man ihnen gesagt, sie würden die Frostigkeit auch auf kälteren Planeten abhalten.
„Ja, zweifellos. Dies ist Ishley, der legendäre Planet, der verlorenen Stadt.“ Lange war es her, seitdem sie aufgebrochen waren, um hierher zu finden. Amy hielt nicht besonders viel von solchen Sagen, aber ihrer Liebe willen, stand sie Cara bei. Auf ihrem Heimatplaneten wurden sie für ihre homosexuelle Neigung verachtet, gar gehasst und nicht in die Gesellschaft aufgenommen. Dort waren die Menschen konservativ und stur. Cara hatte sich schon immer für Geschichten und deren Wahrhaftigkeit interessiert und letztlich, als sie kurz davor waren, in irgendeiner dreckigen und hässlichen Gasse zu landen, entschieden sie sich dafür, fort zu gehen. Eine Weile lang arbeiteten sie als Söldnerinnen und verdienten so ein bisschen Geld. Die ganzen Abenteuer machten Cara neugierig und wollten sie nicht mehr loslassen. Sie war eine Kämpfernatur, stärker und flinker, klüger und mutiger, als die meisten Menschen in der Galaxis. Furcht kannte sie nicht und noch weniger Mitleid. Mit ihrem Säbel und ihrem Blaster hatte sie schon Hunderte, vielleicht sogar Tausende, getötet. Amy war wohl das absolute Gegenteil von ihr und so kam es nicht selten dazu, dass Cara sie beschützen musste. Nein, Amy war eher schwach, wenn es darum ging zu kämpfen, zu überleben und zu beschützen. Wie oft schon hatte sie geweint, sei es aus Furcht, sei es aus Sehnsucht nach Ruhe, sei es aus Verzagen. Doch sie liebte Cara, und Cara liebte sie. Sie brauchten sich, waren das fehlende Gegenstück zu einander, waren ein Team.
Aus der Ferne lichtete sich plötzlich der Schneesturm, schien nicht mehr in dieser unermesslichen Menge zu fallen und die Sicht wurde besser. Noch immer kam das Fahrzeug nur schwer vorwärts. Nebel schien dort in der Ferne zu sein und mit jedem Meter, ragte etwas mehr aus ihm heraus, ganz weit oben, eine dunkle Kante, doch kein Felsen, kein Berg.
„Sieh nur!“, rief Amy, „Was ist das?“
„Ich weiss es nicht.“, antwortete Cara und betrachtete es mit schmalen Augen. Langsam aber, liess sich etwas vermuten. Der Nebel wich immer weiter zurück und ohne, dass die Beiden es richtig wahrnahmen, ragten plötzlich unzählige, finstere Bauten in die Luft, Wolkenkratzer aus einer längst vergangenen Zeit. Schwarz und schattenlos standen sie dort, schwiegen und nur der frostige Wind war zu hören. Nach einer Weile hatte sich das Gefährt in die Stadt hineingeschleppt. Zu beiden Seiten umgaben sie nun diese alten und verkommenen Gebäude, sahen drohend und böse auf sie hinab. Der Schnee fiel nur noch mässig über dieser Strasse, diesem Spalt. Noch immer war es kalt, aber sie spürten das nicht mehr. Cara hielt an, tastete nach ihrem Blaster und ihrem samuraiähnlichen Schwert.
„Denkst du, wir sind in Gefahr, Geliebte?“, fragte Amy, schaute sie mit ihren blassen, grauen Augen an und legte ihre Hand auf Cara’s Arm, die sogleich inne hielt.
„Das sind wir immer.“, sagte sie leise und sah sie dann mitfühlend an.
Sie stiegen aus. Unter ihren Füssen, spürten sie zum ersten Mal, seit langer Zeit wieder, festen Boden. Es war Asphalt, gleich unter einer ungefähr zehn Zentimeter dicken Schneeschicht. Mit ihren schwarzfarbenen Stiefel stapften sie ein bisschen herum, durchsuchten die Gegend nach irgendwelchen Antiquitäten, die sich vielleicht als wertvoll erweisen konnten. Aber sie fanden nichts. Die Strasse war leer und nur diese mächtigen, ehrfurchteinflössenden Gebäude waren da. Dann, als sie sich entschieden wieder zum Fahrzeug zurückzugehen, entdeckte Amy ganz unerwartet einen noch freien Eingang zu einem der Bauten. Still und regungslos stand sie da. Ihre blonden Haare flackerten im kalten Wind. Sie hielt sich mit beiden Armen fest, drückte sie an ihren schlanken, noch wärmebietenden Körper und blickte ängstlich zur Tür.
„Amy?“, rief Cara ihr zu, „Komm, sonst erfrierst du noch!“ Aber Amy winkte ihr nur und huschte schnellstmöglich zum Eingang hin, der ein bisschen in das Gebäude hineinversetzt lag, so dass sich eine kleine Fläche, wie ein Dach, darüber befand. Sofort liess der Wind nach und ihre Haare fielen ihr wieder auf die Schultern. Cara schritt ihr nur langsam entgegen, denn sie musste gegen den Wind ankämpfen. Als sie bei Amy ankam, betrachtete sie staunend, die noch nicht verschneite Tür.
„Vielleicht finden wir da drinnen etwas, Liebste.“, meinte Amy schlotternd.
„Komm mein Schatz! Lass uns hineingehen.“, sagte Cara und packte sie am Arm. Sie musste sich gegen die Tür stemmen, denn diese schien an der Dichtung, etwas eingefroren zu sein. Krachend schmetterte die Tür gegen eine Wand im Innern und wurde vom starken Wind sogleich wieder gegen die Beiden gezogen. Aber Cara dämpfte den Aufprall mit ihren Armen sanft ab und liess ihre Freundin hineingehen. Krachend fiel das Türblatt hinter ihnen zu und eine unheimliche Stille trat ein. Von Aussen sah alles so dunkel aus, aber hier drinnen war es sonderbar hell. Ein grelles Licht trat durch die grossflächigen Fenster und erhellte die alten und verstaubten Räume. Viel war nicht mehr da. Einige Schreibtische, Monitore, Papiere, Stühle und solche Sachen. Wahrscheinlich war dies einst ein Bürogebäude. Der Lift funktionierte nicht mehr und so mussten die Beiden die Treppe benutzen. Etwas weiter oben schien sich jedoch, doch noch etwas interessantes, vielleicht verkaufbares, finden zu lassen. Ein paar Kisten mit uralten, unbekannten Geräten, die Cara und Amy völlig fremd und altmodisch vorkamen. Jene die hier einst gelebt haben, müssen sehr unterentwickelte Menschen gewesen sein, dachte sie sich.
„Was für ein Schrott!“, spottete Cara, lachte dabei und hob dabei ein kleines, quadratisches Gerät hoch. Auf der einen Seite befand sich ein rundes Glas und auf der anderen ein ganz kleines, etwas höher angelegt, gerade gross genug, um hindurchzusehen. „Das bringt uns genügend Geld für die nächsten paar Jahrzehnte ein!“, sagte sie fröhlich. Amy jedoch gefielen diese seltsamen Sachen. Sie mochten vielleicht alt und unklug aussehen, mussten aber zu der damaligen Zeit, sehr gefragt gewesen sein, wenn so viele Kisten davon existierten. Freudig sprang Cara ihrer Freundin entgegen und umarmte sie.
„Ohne dich, Amy, hätte ich diesen Eingang nie gefunden!“, sagte sie, „Was würde ich nur ohne dich machen?“ Und als sie das sagte, lächelte Cara sie dankbar an und für eine Weile standen sie einfach nur so da. Sie sahen sich tief und eindringlich in die Augen, ohne es richtig zu bemerken, näherten sich ihre Münder einander und vereinten sich dann ganz plötzlich. Nun waren ihre Augen geschlossen und nichts war mehr wichtig. Sie spürten ihre Zungen, wie sie sich liebkosten, miteinander rangen und sich streichelten. Ein langer Kuss war dies. Ein zu langer Kuss, denn so wie sie sich einander hingaben, nahmen sie gar nicht wahr, wie es urplötzlich um sie geschehen war. Noch ehe sie die Augen wieder öffneten, sich ihre Lippen und Zungen entzogen, krochen grosse, finstere Schatten heran, bildeten einen Kreis und blickten stumm und leer auf die sich Liebenden. Langsam und glücklich öffneten sie ihre Augen, beendeten den Kuss sinnlich und warm, bemerkten plötzlich das Dunkel in ihrer Gegenwart und drehten sich sofort Rücken zu Rücken. Cara zog ihr Schwert.
„Wer...“, begann sie, blickte verwirrt hin und her, sah nur schleierhafte, durch- und doch undurchsichtige Gestalten. „Wer seit ihr? Sprecht!“, schrie sie und zum ersten Mal dämmerte ihr, vielleicht dem letztem Kampf entgegen zu sehen. Wie aus Magie zerstreute sich das Dunkle plötzlich, teilte sich in unzählige Fetzen, verblich in der Luft und verschwand. Helle und bleiche Gestalten schwebten vor ihnen. Ihre weissen, lange Haare bewegten sich wie schwerelose Schlangen in der Luft. Böse Augen hatte sie, diese menschenähnliche Wesen. Schwarz wie die Nacht und doch blendend grell, wie die hellste Sonne. Männliche wie weibliche schienen sie zu sein, wunderschön und furchteinflössend.
„Ihr, die hierher gekommen seit, um uns zu berauben und unsere Ruhe zu stören, ihr fragt nach unseren Namen?“, sprach einer von ihnen und schaute Cara mit seinen pupillenlosen Augen streng an. „Wir sind Menschen und wir wussten nichts, von der Anwesenheit einer Lebensform, auf diesem Planeten!“, verteidigte Cara sich und Amy.
„Und doch werden es alle erfahren, wenn wir euch gehen lassen.“, antwortete er monoton und sogleich erhoben sich viele, lange Schwerter in die Luft. Cara schwenkte ihr Schwert, schlug demjenigen, der gesprochen hatte, den Kopf ab. Das Blut eilte ihrer Schneide nach und tränkte dann tonlos den verstaubten Boden. Zwei andere schwebten hervor, zogen ihre Klingen ihrem Opfer entgegen, trafen jedoch nur auf die feindliche Kante und rutschten ab.
„Nimm das Schwert auf und kämpfe!“, befahl Cara ihrer Freundin. Sie gehorchte, kniete nieder, griff nach dem Heft, des enthaupteten und zog es sofort durch die Luft. Einige lose Beine fielen nieder, ihr dazugehöriger Körper hinterher, zuckten und sprühten Blut aus ihren getrennten Gliedern. Helle, erbärmliche Schreie fuhren durch den Raum, verstummten und aufeinandertreffende Klingen folgten. Cara streifte etwas kaltes und scharfes am Arm, verletzte sie aber nicht schwer. Sie schrie nur kurz auf, schlug dem dafür Verantwortlichen dann aber ins Gesicht. Er taumelte einen Moment lang umher und sie nutzte die Gelegenheit aus, ihr langes, scharfes und dünnes Schwert, ihm durch den Leib zu bohren. Amy hatte sich in der Zwischenzeit aufgerichtet, wagte aber nicht, richtig zu kämpfen, sondern wehrte nur die Schläge ab und wich dabei immer wieder zurück.
„Töte sie, Amy!“, rief Cara, „Ramm ihnen die Klinge ins Herz!“ Doch im nächsten Moment wurde Amy schon das Schwert aus der Hand geschlagen. Einer dieser schrecklichen Gestalten schwebte gross und mächtig vor sie heran und hielt das Schwert, zum endgültigen Schlag ausholend, in die Höhe. Amy machte zögernd einen Schritt zurück, stolperte über einen losen Arm und fiel rückwärts auf den rotgefärbten Fussboden. Ohne ihren fürchtenden Blick von ihrem Gegner abzuwenden, schleppte sie sich zitternd und machtlos vor ihm her. Da liess er das Schwert auch schon auf sie herabgleiten und ehe es Amy auch nur berührte, schlug Cara ihm den Kopf ab. Gerade wollte der nächste sie zum Kampf herausfordern, aber ganz unerwartet hielt er dann inne und auch alle anderen schienen stillzustehen. Cara und Amy traten wieder Rücken an Rücken, blickten ganz verwundert umher und warteten ab, was nun passieren würde. Als wären diese Wesen alle eine einzige Seele, ein einziger Körper, ein einziger Geist gewesen, drehten sie ihre Gesichter, synchron und ganz langsam, alle in dieselbe Richtung. Das Dunkle, der Schatten erschien wieder, trat aus der Leere und schmiegte sich wieder an die glatten, bleichen Körper dieser mordenden Wesen. Nun wieder ganz in schwarz gehüllt, krochen sie durch den Raum davon und die unheimliche Stille kehrte zurück. Amy sank, die Hände vor das Gesicht haltend, zu Boden.
„Sie sind fort, Geliebte.“, sagte Cara leise und kniete vor sie nieder. Amy hob ihren Kopf und sah ihr mit ihren tränenden Augen ins Gesicht.
„Wohin sind sie gegangen?“
„Fort, Geliebte. Fort.“
„Werden sie wiederkommen?“ Aber Cara gab keine Antwort. Sie nahm Amy bei der Hand und liess sie aufstehen. Dann umarmten sie sich und alles schien wieder, wie es war. Doch urplötzlich bebte der Boden unter ihren Füssen und sie beide machten einen Schritt zurück. Unter ihnen färbte sich plötzlich alles in ein finsteres Nichts und an den Wänden stieg ein Schatten empor, umschloss zuletzt den ganzen Raum, woraufhin Amy und Cara augenblicklich, endlos zu fallen glaubten. Aber nein, sie fielen nicht. Sie standen noch immer auf einem festen Grund und nur die Umgebung war es, die von Unten nach Oben schoss.
„Cara!“, rief Amy ängstlich.
„Fürchte dich nicht, Liebste. Ich bin bei dir!“ Und dann war alles vorbei. Unter ihnen war der Boden wieder klar und deutlich erkennbar, doch war er nicht mehr derselbe, befanden die Beiden sich nicht mehr in dem Bürogebäude, sondern standen nun in einer hellbeleuchteten Höhle. Ganz verstört sah Amy um sich. Cara aber schien gelassen, lief ein bisschen umher und betrachtete ihren neuen Standort. Es war wohl ein bewohnter Ort. Überall lagen lange, rotfarbene Teppiche, schöne, prächtige Treppen führten die Felsenwände herauf und auch die Höhle selbst, war in einer symmetrischen Form ausgebuchtet. Nachdem Amy sich ein bisschen beruhigt hatte, gingen sie weiter. Jeder Raum ähnelte dem Letzten, war aber in einer anderen Form erbaut, bald grösser und komplizierter, bald kleiner und einfacher. Dann kamen sie schlussendlich in einen Raum, aus dem kein anderer Weg zu führen schien, als jener, der sie in ihn hereingeführt hatte. Er war grösser und prächtiger, als alle anderen. Der Boden war ausgeebnet worden. Nicht nur rote, sondern auch weisse und schwarze Teppiche lagen nun, in einem wundervollen Muster, vor ihnen. Zwei kolossale Säulen erhoben sich vor ihnen, ragten weit bis nach oben und verirrten sich dort in unendlich vielen Figuren und Bildern. Dahinter kamen gleich zwei gebogene Treppen und schlossen sich an ihren Enden zu einer Art Altar zusammen. Staunend traten die Beiden einige langsame Schritte vor und dann, ganz plötzlich, erkannten sie etwas, über diesem Altar schweben. Es war eine Kugel. Schwarz. Schwärzer als jede Nacht und tiefer als jeder Ozean schien sie zu sein.
„Die Macht der Existenz.“, flüsterte Cara vor sich hin. Amy sagte nichts. Sie war zu weggetreten, um ihrer Freundin, ihre Gedanken mitzuteilen. „Aus ihr ist alles Entstanden. Sie ist das Nichts, das Niemals, das Nirgends. Keine Zeit lebt in ihr, kein Geist steuert sie, keine Seele belebt sie, und doch trägt sie mehr Persönlichkeit in sich, als alles andere, uns bekannte Leben. Denke nicht, das Nichts wäre der Tod, Geliebte! Denn selbst das Jenseits, kann nicht im Nichts existieren. Berühre sie nicht, Amy! Du wärest verschwunden, für immer!“ Amy berührte sie nicht, hörte ihr jedoch nicht zu. Nie hatte sie etwas derart auffälliges, etwas derart anziehendes gesehen. Schön war das Nichts! Aufgeräumt und friedvoll. Noch immer starrten sie es an und bemerkten nicht, wie das Dunkle wieder dem Boden entlang kroch, sich hinter ihrem Rücken aufbäumte und dort geduldig und still wartete. Aber irgendwann war ihnen selbst das seltengesehene Nichts überdrüssig geworden und so wandten sie den Blick ab, geradewegs dem Schatten entgegen.
„Wieder wollt ihr uns heimsuchen?“, sprach Cara, währenddem sich die finsteren Hüllen auflösten und die leuchtenden Gestalten wieder zum Vorschein kommen liessen.
„Wir suchen euch heim, ja. Bis ihr dem Tode verfallen seit.“, antwortete einer von ihnen, „Und nichts, kann dies nun noch verhindern. Mitten im Kampf verliessen wir euch, denn unser Gebieter rief nach uns! Er kennt euch sehr gut, sagte er uns, und ihr würdet einen besseren Tod, als den, durch unsere Klingen, verdienen.
„Ach, und wer ist euer Gebieter?“, fragte Cara höhnisch. Er hob den Arm und zeigte zwischen ihr und Amy nach oben. Die Beiden drehten sich und blickten das Nichts an. Still und regungslos schwebte es dort und schien nichts und niemandem, auch nur den kleinsten Hauch, von Beachtung zu schenken. Dann, als sie sich wieder zu den bösen Wesen drehen wollten, lagen sie plötzlich im Schnee. In einer kleinen Spalte, irgendwo zwischen den Felsen von Ishley, und sie froren.
„Geliebte, was ist passiert? Wo sind wir?“, fragte Amy flüsternd. Cara versuchte aufzustehen, doch sie fühlte sich so elend schwach, so müde und kraftlos. Mit einem leisen Seufzer gab sie auf.
„Ich glaube, das Nichts lässt uns sterben.“, antwortete sie, die Tatsache hinnehmend.
„Uns sterben lassen?“ Amy kamen die Tränen, aber sie fühlte sich ebenfalls schwach und vermochte kaum richtig zu schluchzen. Dann wollte auch sie aufstehen, doch sie spürte einen brennenden Schmerz über der rechten Brust und erst jetzt bemerkte sie, wie Blut ihre Achseln hinunterrann. Wehmütig liess sie sich von ihrem eigenen Gewicht in den Schnee drücken und kämpfte nicht mehr dagegen an.
„Sieh dort!“, sagte sie keuchend und zeigte mit dem Finger zum Himmel empor. Es hatte aufgehört zu schneien. In einem schönen hellblau schimmerte das Himmelszelt über ihnen und kleine glitzernde Sterne lagen überall zerstreut. Doch Amy hatte etwas anderes gemeint. „Sieh, unser Heimatplanet.“, sagte sie.
„Ja. Wie schön er von hieraus scheint. Und doch war er auch sehr Verständnislos.“, meinte Cara traurig.
„Kein Tod wäre mir lieber als dieser, Geliebte.“, sagte Amy, „Wir, im weichen Schnee, unser vermisstes Zuhause über uns und ich, an deiner Seite. Ich liebe dich, Cara.“ Müde und unbeweglich, zog Cara sich zu ihrer Freundin heran, schmiegte ihren Kopf an den Amy’s und sagte: „Ich liebe dich auch, Amy.“ Und dann fielen sie in einen ruhigen und traumlosen Schlaf.