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Die vergessene Begegnung

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26.06.2003
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Die vergessene Begegnung

Hallo. Mein Name ist Karina. Ich stehe am Strand von Malibu und warmer Wind streift meinen Körper. Ich fühle mich erschöpft und bin froh, dass meine lange Reise schließlich ein Ziel gefunden hat. Nach und nach treffen die Leute ein und als es dunkel wird, flackern vereinzelt kleine Lagerfeuer auf. Die Luft ist mild und immer noch warm, als ich mich an eines der Lagerfeuer setze. Hier beginnt meine Geschichte:

Ich war auf dem Nachhauseweg von meiner Freundin. Es war ein rauschendes Geburtstagsfest gewesen und ich war noch völlig erhitzt vom vielen Tanzen und Lachen mit den anderen Partygästen. Ich verlangsamte meinen Schritt, als es anfing zu tröpfeln und liess mich von dem lauen Regen etwas abkühlen. Die Gegend, in der ich mich befand, war nicht bewohnt, lauter leere und alte Fabrikhallen standen am Straßenrand. Plötzlich wurde der Regen so stark, dass ich in einer kleinen Seitengasse unter einem überdachten Vorbau Schutz suchen musste. Ich hing noch meinen Gedanken nach, als ich den Mann an meiner Seite bemerkte. Leises Frösteln überzog meinen Rücken und ein flaues Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Ein Gefühl, dass ich nur allzu gut kannte. Angst. Der Mann sah mich mit durchdringenden Augen an und sein gelbliches Gesicht schimmerte in Schein der Straßenlaterne. Er lächelte mich an und entblößte eine Reihe strahlendweißer Zähne. Trotz meiner Angst, fühlte ich mich auf eine unerklärliche Art und Weise von ihm angezogen. Schlagartig wurde mir klar, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt hatte. Ich räusperte mich und fragte: „Was treibt Sie um diese Zeit in diese gottverlassene Gegend?“ Ich versuchte meiner Stimme einen scherzhaften Ton zu geben, hörte mich jedoch sehr kläglich an. Ein erzwungenes Lächeln entrang sich meinen Lippen. „Ich bin Norman, Norman W.“, sagte er statt einer Antwort. „Karina“, entgegnete ich und hielt ihm meine Hand hin. Er nahm meine Hand und sagte: „ Ich möchte dich mit etwas bekannt machen. Das wird dich sicherlich interessieren.“ Ich antwortete nichts darauf, wappnete mich jedoch innerlich gegen alles was von ihm kommen würde. Wieder durchlief mich ein leises Frösteln. Plötzlich sprang die Tür auf, vor der wir gestanden hatten und die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bemerkt hatte und er zog mich an meiner Hand, die er immer noch festgehalten hatte, nach innen. Sein Griff umschloss eisern mein Handgelenk. Er schleifte mich mit sich und ich schrie aus vollem Halse. Die Tür war längst wieder zugefallen und Norman höhnte: „Hier wird dich keiner hören. Hier ist niemand...niemand. Nur du und ich.“ Plötzlich bekam ich einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf und um mich herum wurde es schwarz.
Als ich wieder zu mir kam, saß ich angebunden auf einem Stuhl. Norman schwebte förmlich über mir und ein hässliches Grinsen entstellte sein Gesicht. „Ich habe auf dich gewartet“, begann er, „dich beobachtet, dich und deine nichtssagenden Freundinnen mit denen du dich ständig umgibst. Ich will dir jetzt die Zeit geben, dich zu besinnen, um dich zu mir zu bekennen.“ Ich starrte ihn ungläubig an: „ Ich kenne dich nicht“ entgegnete ich schwach, „was willst du von mir?“ Norman sah mich an und fragte spöttich: „Hast du das noch nicht erkannt? Nein wirklich nicht“, beantwortete er die Frage selbst als er mein Gesicht betrachtete. „Ich werde dich mitnehmen in die tiefen meiner Seele, meines Selbst, damit ich in dir weiterleben kann. Ich werde dich auffressen mit meiner Selbst, damit du nimmer entkommst und auf ewig in der schrecklichen Hölle des Seins gefangen sein wirst. Du bist Mein!“ schrie er in einem Grad höchster Erregung. Ich wand mich auf meinem Stuhl, der fürchterliches Erkenntnis meines Schicksals gewiss. Schlagartig wurde mir klar, dass ich hier weg musste, weg von diesem unheimlichen Mann, von diesem unheimlichen Ort. Ich riss an meinen Fesseln und ein höhnisches Lachen erklang: „Glaube nicht, dass du hier weg kannst, ohne dass ich meinen Teil an dir erfüllt habe.“ Der Mann ist verrückt, absolut verrückt, dachte ich noch, bevor mir wieder schwarz vor Augen wurde und ich erneut in Ohnmacht versank. Als ich aufwachte, fiel Licht durch die schmutzigen Fenster nach innen. Ich rieb mir die Handgelenke, als mir auffiel, dass ich losgebunden war. Mit zitternden Beinen stand ich von dem Stuhl auf und schleuderte ihn angewidert in eine dunkle Ecke. Ich begann in meinem Gedächnis nach einer Erinnerung zu forschen, doch das einzige was mir einfiel, war dieser Mann, den ich unter dem Vordach der Halle gesehen hatte. Ich verliess die Halle durch die Tür, durch die ich sie betreten hatte, ohne zu wissen, dass ich jemals in ihr war.
Auf dem Weg nach Hause fiel mir mein Name ein und ich sagte immer wieder: „Mein Name ist Karina, mein Name ist Karina, mein Name ist....“.

 

Hallo Viktor,

leider verstehe ich Deine Geschichte nicht. :confused:

Was hat der Mann nun eigentlich mit Karina gemacht? Welchen "Teil" hat er an ihr erfüllt?

Außerdem ist mir, gaube ich, ein logischer Fehler aufgefallen: Wenn sich Karina an nichts außer ihren Namen erinnern kann, wie kann sie dann erzählen, was ihr in dieser Nacht passiert ist?

VG

Petra

 

Ich habe die Geschichte dahingehend interpretiert, dass der Mann sich jetzt in Karina befindet, und daher den Namen immer vor sich hin sagt, um sich an seine neue Identität zu gewöhnen.
Trotzdem blieb ein Teil von Karina lebendig, und dieser Teil erzählt.

Aragorn

 

Tja,

ich bin ebenso ratlos. Eine Erklärung vom AUtor täte hier vielleicht mal ganz gut...

Ich verstehe nur:
Mädel im Regen trifft mann, mann zerrt Mädel in Hütte, Mann fesselt Mädel, Mädel wird ohnmächtig, Mädel wacht auf, Mann ist weg, Mädel hat keine Erinnerung mehr...

uuuuuaaaaaaaah! Das ist ja wirklich supergruselig!!!!!

wie gesagt, ich habe es überhaupt auf keinem AUge verstanden :D

greetz Jay

 

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