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Die Verdammten aus dem Ghetto

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27.08.2001
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Die Verdammten aus dem Ghetto

Der Dealer war wieder gegangen und die fnf jungen Leute rauchten die soeben erstandenen Lansker-Joints, fr die man horrende Preise zahlen musste. Doch  fr Trume zahlte man alles.
Ric gab den Glimmstngel an den blassugigen Market weiter, der gierig inhalierte. Ric betrachtete ihn sonderbar.
"Ich kann schon lange nicht mehr trumen," sagte er.

*

Sie sahen ausnahmslos verwahrlost aus. Ihre Kleidung bestand eigentlich nur noch aus Fetzen, die grobe Nhte zusammenhielten. In der Gasse, in der sie standen, stank es erbrmlich nach Mll und Kot. Die Htten, bessere Bretterverschlge, zerfallen und trotzdem bewohnt, zeugten von der groen Armut der Menschen hier, von der Hoffnungslosigkeit ohne Willen zu leben. Die Slums der Schnen Groen Stadt: Wie einen Wall umgaben sie sie, umschlossen sie gnzlich. Millionen von Menschen hausten hier. Keiner zhlte sie. Weshalb auch? Wer beachtet schon die Dreckklumpen auf einer alten Strae? Hier lebte der Abschaum des Planeten. Nur wenige wurden alt, wer konnte Ihnen schon helfen? Sie kannten keine rzte. Die, die Arbeit suchten, fanden sie nur in den weitentfernten Bergwerken. Fr ein paar Silberstcke whlten sie Untertage, starben dort. Einige brachten sogar etwas Geld mit nach Hause, aber die meisten kamen, wie sie gingen. Vllig mittellos. Ein paar verschwanden auch fr immer, gettet oder verschleppt.
Die Slums: Sie umringten die Schne Groe Stadt aus Metall, die fein poliert und hell schimmernd in der Sonne, gewaltig und unbezwingbar, aufragte.
Mehrere hundert Meter stiegen die Zentrumstrme in den Himmel: Die Verwaltung der Welt. Majesttisch erhaben lagen die Palste der Mchtigen und Reichen in den ueren Ringen, umgeben von Parks.
Im Norden befand der Raumhafen, Ausgangspunkt fr die Eroberung des Weltalls, Stolz der Militrs. Von hier aus hatte man vor Jahrzehnten begonnen, die Galaxis zu unterwerfen.
Die Schne Groe Stadt: Soldaten und Polizei beschtzten sie vor dem Abschaum, mit Drahtverhauen und Minenfeldern. Die sollten drben bleiben, im Ghetto. Sie sollten in den Bergwerken arbeiten, sich vermehren, sich umbringen oder sonst wie verrecken. Es gab ja genug von ihnen. Sie zu einem anderen Planeten bringen? Wozu? Sie waren billiger und 'besser zu warten' als Roboter und deshalb notwendig. Sie wrde es weiterhin geben, die Slums mit ihren Armeen der Verdammten.

*

"Warum kannst du nicht mehr trumen, Ric?", fragte Allor, der Sommersprossige. Alle starrten Ric an. Der sliche Duft der Lansker hllte sie ein.
"Weil diese Trume niemals wahr werden, deshalb. Sie lullen uns ein, diese Joints, geben uns das Gefhl der Wrme und Vollkommenheit. Und was ist die Wirklichkeit?"
Trescin sagte es: "Schmutz und Armut!'' Er schniefte laut und kratzte sich in seinen roten Locken, die ungewaschen vom Kopf hingen.
"Wir sind verdammt!", meinte Jossy, "trotzdem... ich knnte nicht mehr ohne die Trume, Sie sind so schn!"
Sie standen wieder stumm da und rauchten. Immer mehr vertrieb der Lansker-Rauch den fauligen Gestank der Gasse.
"In der Groen Stadt soll heute Nacht ein Militraufmarsch sein. Irgend ein Jahrestag wird gefeiert", begann Ric das Gesprch erneut. Keiner antwortete ihm. Jossy und Market hockten auf zwei Kbeln und wiegten ihre Kpfe rhythmisch hin und her. Sie waren auf dem kurzen Trip der Glckseligkeit.
"Gehen wir hin?", fragte Ric.
"Wie denn?", fragte Trescin. "Wie kommen wir 'rber?"
"Es gibt genug Schneisen durch die Minen und den Stacheldraht. Ich kenne die Wege, war schon oft drben. Mit meinem Bruder. Er gehrt zur Lansker-Gang von Triffkin. - Mit einem bisschen Glck sahnen wir dort gut ab." Er schaute seine Freunde an. "Was ist?"
Allor zuckte mit den Schultern. "Gut, warum nicht, was haben wir zu verlieren. Ich bin fr den Trip. Der Lansker schmeckt mir heute nicht, ich bin fr Action."
Auch Trescin war einverstanden. Er packte sich die beiden Trumer am Kragen und zog sie mit. Sie wirkten neben seiner hnenhaften Gestalt wie zwei Mehlscke. Alle fnf marschierten los, Richtung Norden.
Versteckt hinter einem Haufen alter Kisten fanden sie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. "Die Kiste nehmen wir. Gangboss Triffkin wird zwar fluchen, aber wenn er so bld ist, den Wagen hier stehen zu lassen..." Aus seiner Tasche zog Ric einen schmieren Zettel und einen Bleistift. Mit krakeliger Schrift hinterlie er darauf eine Nachricht. Den Zettel pappte er an einen Nagel an der Wand. Damit er wei, wer die Karre fhrt... Ric setzte sich grinsend hinter das Steuer und schloss die Zndung kurz.
"Der Tank ist voll. Los, steigt ein!"

*

Sie fuhren fast eine halbe Stunde. Keine der Gangs lie sich blicken. berall an den Straenrndern hockten Mnner, Frauen und Kindern und stierten blicklos auf die Strae oder betrachteten dumpf den Lanskernebel.
Der Abend nahte und die Sonne ging langsam unter. Im Schatten eines Hinterhofs stellte Ric den Wagen ab. Das Fest begann bald und in den Auenbezirken der Stadt wrden sich keine Menschen aufhalten. Alle mussten sich bei der Parade aufhalten.
So konnten sie fast gefahrlos abkassieren.
Sie fanden schnell den Durchgang im Minenfeld. Keine Polizeistreife tauchte auf. Im ZickZack laufend berquerten sie den Todesstreifen. Ric kannte sich wirklich vorzglich aus. Schwer atmend kamen sie an einer Mauer zum Stehen, die sich rechts und links ber viele Kilometer hin erstreckte. Die Grenze. Vor Ihnen lag ein Park.
"Los, In die Bsche!, befahl Ric. Polizisten kamen auf einer Schwebeplattform. Scheinwerfer flammten auf. Aber einige Sekunden spter waren sie vorbei. Unter Rics Fhrung erreichten sie schon bald die Wohnbezirke.

*

Der Platz der Freiheit und die umliegenden Straen der Innenstadt waren taghell erleuchtet. Lampions hingen zwischen den Trmen, farbige Gleiter flogen hin und her und lieen Konfetti regnen. Auf den Straen, hinter den Abgrenzungen, tummelten sich zigtausend Menschen, farbenfroh gekleidet und berauscht von Alkohol und Gesang. Es war ein wunderschnes Fest. Ein Fest der Freude und der Liebe.
Der Religionswchter hatte sogar zu einer Spende fr einen neuen Liebestempel aufgerufen und die Menschen kamen der Bitte freudig nach. Toasts wurden auf die tapferen Mnner und Frauen der ersten Stunde der Galaxiseroberung ausgesprochen. Heute war der Tag Der Allesumfassenden Eroberung Den Weltalls, der bedeutenste aller Tage. Die Militrs marschierten auf, allen voran der Hohe Admiral, Chef der Raumflotte, Mitglied des Galaktischen Rates. Auf Antigravfeldern ruhend folgten die Einmannkampfjger, dicht gestaffelt, sechshundert an der Zahl. Dann folgte die Infanterie unter dem Hohen General, dem Chef der Planetenzertreter, Mitglied des Galaktischen Rates und Chef des grten Bergwerkkonzerns dieser Welt. Tausende von Infanteristen schwebten auf Plattformen heran, in prachtvollen Uniformen, die Waffen geschultert. Das Volk jubelte Ihnen zu.
Die Kriegsmaschinen fuhren auf. Und immer wieder die Infanteristen. Unter ihren Stiefeln war schon so mancher Planet zertreten worden. Sie waren der Stolz der Menschheit. Sie brachten der Galaxis die Freiheit und den Menschen die Macht!
Das Fest nherte sich dem Hhepunkt.

*

Mehrere Wohnhuser tauchten vor ihnen auf. Prchtige Bauten, die von vielen Scheinwerfern angestrahlt wurden.
"Wie weit mssen wir noch bis in die City?", fragte Market, dem die Augen trnten. Sie wirkten dadurch wie zwei Seen in einem bleichen Tal.
"Bis wir die Handelskontore erreicht haben. In den Tresoren liegt viel Geld"
"Wenn das man gut geht!, knurrte Allor, mit hochrotem Gesicht. Seine Sommersprossen glhten.
Sie gelangten zu einer breiten Elektrostrae, die aber unbefahren war. Sie rannten die Strae entlang, immer nach Deckung suchend und auf Polizeigleiter achtend.
Die Joints gingen aus. Jossy und Market klagten ber Kopfschmerzen. Sie brauchten wieder etwas.
"Ich will nicht mehr, Ich will einen Lansker!, sagte da Jossy pltzlich und blieb stehen. Sein schmchtiger Brustkorb hob sich rasselnd beim Ein- und Ausatmen.
Komm', du kannst dort nicht stehen bleiben!"
Jossy hrte nicht. Ric rannte zu ihm und riss ihn mit. In diesem Augenblick flammte ein Scheinwerfer auf und tauchte die Gegend in gleiendes Licht. Ein Polizeigleiter schwebte hinter ihnen, darin fnf Polizisten.
"Stehen bleiben, oder wir schieen!, schrie einer durchs Mikro. Ric stand wie erstarrt. Market heulte auf. Er drehte durch und rannte los, wild schreiend. Ric wollte ihn noch zurckhalten, aber es war zu spt.
Ein Laserstrahl verlie den Gleiter und pulverisierte den Freund.
Die anderen wehrten sich bei ihrer Festnahme nicht. Sie wurden gefesselt und in den Gleiter gestoen

*
Noch in der selben Nacht kamen sie vor den Schnellrichter. Sie wurden des fr Auenmenschen widerrechtlichen Betretens der verbotenen Zone angeklagt.
"...dafr verdientet Ihr eigentlich den Tod! Was fr unser Volk billiger wre, er grinste gemein, aber ihr bekommt eine Chance fr die Wiedergutmachung!, sprach der Richter.

Gegen Morgen trugen sie alle eine Uniform.

*

"Ihr seid Soldaten der Galaktischen Infanterie, Mnner! Ihr ward der Abschaum und nun seid ihr immerhin zu etwas ntze. Ihr drft fr das Imperium kmpfen!
Der Feldwebel grinste und knallte mit der Peitsche.
"Ich werde es in euch reinprgeln, fr die Menschheit zu kmpfen und zu sterben, kapiert!?"
Die zehn Rekruten nickten verschchtert. Sie kamen allesamt aus den Slums und den Bergwerken.
"Also hierhin verschwinden sie, falls sie vorher nicht starben", dachte Ric bitter, Shit, gegen irgendwelche Aliens wollte ich nie kmpfen!
Freiwillig htte er nie gekmpf! Obwohl - die Armee versorgte ihre Soldaten, hie es. Gab ihnen immer zu essen. Vielleicht sogar genug. Aber, was erhielten sie sonst dafr? Nichts weiter. Nur den Tod. Und wenn einer berleben sollte, so starb er vielleicht im nchsten Kampf. Und die Bonzen fraen sich den Wanst voll und schwenkten Fhnchen bei den Paraden. Nein, dann wollte er sie lieber weiter bestehlen...

Die Ausbildung dauerte vier Wochen. Gerade genug Wissen und Knnen zum Sterben. Ric schaffte es, denn er war ein Kmpfer. Jossy krepierte irgendwann auf dem bungsplatz. Mit lanskervernebeltem Gehirn lief er in eine Splittergranate und wurde zerfetzt. Robots fegten die berreste fort.

*

Der letzte Tag der Ausbildung war angebrochen.
Der Tag der Verschiffung.
Ric und vierzig andere Rekruten, darunter Allor und Trescin, warteten am Rand des Raumhafens. Rics Gesicht war blass und eingefallen. Seine Augen schimmerten seltsam. Er hatte in den paar Wochen oft den Tod gesehen und er trauerte immer noch um Market und Jossy.
Er betrachtete das Raumschiff, das sich mchtig vor ihnen erhob.
Damit werde ich ins All geschossen, um die Galaxis mit Feuer und Blut zu fllen, sprach er zu sich. Shit, shit, shit!
Htte er nicht besser aufpassen knnen beim Eindringen in die Wohnbezirke? Er selbst trug die Schuld, dass sie jetzt hier standen. War Schuld am Tod seiner Freunde. Aber, ehrlich, dachte er zynisch, krepiert wren sie sowieso irgendwann an den Lanskern oder bei einer Schieerei zwischen den Gangs.

Ric schttelte unmerklich den Kopf. Nein, das ist doch zum Kotzen.

"Wahnsinn!", hrte er pltzlich Allors Stimme. Heiser zwar aber dennoch laut!
Er drehte seinen Kopf in Allors Richtung. Dieser brach aus der Reihe aus, hob seinen Blaster, legte ihn auf den Feldwebel an und entsicherte ihn.
Ric atmete schwer und starrte seinen Kameraden verblfft an.
Niemand rhrte sich.
Allor krmmte den Finger am Abzug.
Ein Raunen ging durch die Einheit.
Nichts geschah!
Allor keuchte verzweifelt und zog immer wieder durch. Kein Schuss lste sich!

"Dann nicht!, schrie er, wirbelte herum und jagte auf das Landefeld hinaus.
"Bleib hier!, schrie Ric verzweifelt. Sein Nachbar puffte ihn mit dem Ellbogen. Nur nicht die Kontrolle verlieren!, zischte der brtige Bergmann.

Seelenruhig hob der Feldwebel seinen Blaster, zielte kurz und feuerte einmal. Der Laserstrahl jagte auf Allor zu und verbrannte ihn zu einem Hufchen Asche, das der Wind verwehte.

"So geht es allen, die desertieren, sagte der Unteroffizier teilnahmslos, und jetzt will ich Ruhe im Glied! Jedem, der muckt, brenn ich die Beine weg. Dann knnt ihr in die Slums zurckkriechen! Eure Energiemagazine werden im Einsatzgebiet aufgeladen! Dort drft ihr dann unsere Gegner zerstrahlen!

Keiner murrte. Alle starrten auf den Feldwebel.
Einige Trnen rannen aus Rics Augwinkel. Ein leichter Wind wehte ber das Landefeld. Ric meinte etwas von Allors Asche auf seiner Zunge zu spren.

E N D E

Genderte Version 29.10.03
Theo Klein

 

Hallo t-k-k,

zunächst eine Formalie: Du hast ein paar Unterstriche _ in der Geschichte. Keine Ahnung, wie die da rein geraten sind, aber sie möchten bitte gerne gelöscht werden ;)

Sprachlich habe ich nicht viel einzuwenden. Es gibt einige Stellen mit kleineren Fehlern oder Verbesserungspotenzial:

Ric gab den Glimmstängel an Market weiter der gierig inhalierte -> weiter, der

den Durchgang durchs Minenfeld -> durch ist doppelt

Ihr ward der Abschaum -> wart

Nun zum inhaltlichen Aspekt. Du erzählst eine Geschichte, die Hand und Fuß hat und nicht völlig vorhersehbar und banal ist. Das ist schon weit mehr, als viele andere Autoren hier auf die Reihe bekommen. Meine Kritik bezieht sich deshalb eher auf ein paar Einzelaspekte, die die Handlung streckenweise konstruiert wirken lassen.

Wieso kennt Ric den Weg durch das Minenfeld so genau? Das ist zu leicht.

Zufälligerweise steht gerade ein "Fahrzeug mit Verbrennungsmotor" da und kann geklaut werden. Die Slum-Bewohner werden es übrigens sicher nicht so nennen, sondern Auto oder Karre oder Wagen.

Kein Mensch auf der Straße? Ist wohl ein Befehl von oben, dass alle der Parade beiwohnen, hm?

Dass Straffällige besonders gute Rekruten sind, ist mit Sicherheit ein Fehlschluss, das weiß auch der Richter. Es dürfte einfacher sein, die Jungs direkt umzulegen, dann muss man sie nicht noch wochenlang ausbilden. Anders gesagt: Mit Sträflingen gewinnt man keine Kriege. Schon gar nicht, wenn sie bekifft sind - und zumindest zwei hatten ja Zugang zu Joints.

Die zehn Rekruten nickten verschüchtert. Sie kamen allesamt aus den Slums. Auch Männer waren dabei -> Auch Männer? Was sind denn die anderen? Frauen? Kinder? Wenn ja, musst Du das deutlicher machen, ich bin an dieser Stelle jedenfalls gestolpert.

"So geht es allen, die desertieren“, sagte der Unteroffizier teilnahmslos und befahl Ordnung in der Reihe. -> dann lass ihn das doch auch befehlen, und sag nicht, dass er es tut. Dialog (oder in dem Fall Monolog) bringt Leben in die Bude: "So geht es allen, die desertieren“, sagte der Unteroffizier teilnahmslos, "und ich will eine ordentliche Reihe sehen hier!". (Nur so als Beispiel)

Der Einstieg gefällt mir sehr gut. Der zweite Absatz ist etwas lang geraten, einige der Erklärungen zum Plot sind nicht unbedingt erforderlich. Im Grunde beschreibst Du nur die Verhältnisse in einem Slum, die kennt aber jeder Leser schon. Besondere Wirkung entfaltet nicht eine solch nebensächliche Beschreibung, sondern eben das Schicksal der Bewohner. Insgesamt stellst Du eine Militärdiktatur und das Schicksal hoffnungsloser Slumbewohner klar, wenngleich etwas vereinfacht dar. Mich hätten noch die normalen Stadtbewohner interessiert, z.B. ob sie begeistert ihre Fähnchen schwenken oder nur zur Parade gehen, weil sie sonst Ärger kriegen.

An der Stelle "Warum tue ich das? In diesem Krieg werden Millionen Unschuldige sterben. Ich vielleicht auch. Warum nicht? Und für was? Für die Reichen und Mächtigen? Für die Obermenschen, die die Offiziere stellen?" wirst Du ziemlich moralisierend, da wäre weniger mehr gewesen. Der plötzlich ausflippende Ric ist auch eine Vereinfachung - er müsste genau wissen, was ihm blüht, so wirkt das übertrieben melodramatisch. Wirkungsvoller lässt sich sowas beschreiben, indem man den Typ Tag für Tag begleitet und an Kleinigkeiten sieht, wie er immer mehr kaputt geht. Auch das Ende mit dem "Warum?" geht mir zu weit - diese Frage soll sich der Leser gefälligst selbst stellen, Du musst sie nicht hinschreiben. Wenn der Leser sich diese Frage nicht stellt, liegt es an der Geschichte.

Und eine Sache noch zum Schluss: Die Geschichte hat keine klare Hauptperson. Klar, es ist Ric, denke ich, aber die anderen unterscheiden sich kaum von ihm, sie werden nicht näher beschrieben. Deshalb bleibt dir auch nichts anderes übrig, als immer "Ric" zu schreiben. Stell Dir die vier Jungs doch einfach vor. Vielleicht ist eine groß und einer dick, einer blond, einer Farbiger. Dann kannst Du auch mal schreiben "Der Große" oder "... sagte der Dicke." Das ist auch für den Leser einfacher.

Fazit: sprachlich okay, inhaltlich okay, aber noch verbesserungsfähig.

Uwe
:cool:

 

Hallo Uwe,

gut analysiert.
Die Story sollte auf wenigen Seiten Platz finden und so geschah dann diese teilweise Vereinfachung der Handlung. Im Nachhinein betrachtet ist das Handeln der Protagonisten nicht logisch, schon gar nicht Rics Verhalten. Aber die Story sollte ein tragisches Ende haben. Sie entstand zu einer Zeit, wo ich solche Tragik liebte. Irgendwo in meinen Unterlagen liegen noch ein paar Zeilen mit der Figur Allor, wie er als Überlebender aus dem Krieg zurückkehrt in die Slums. Weiter geschrieben habe ich aber nie, da mir dazu die Motivation fehlte.
Deine dargetellten Fehler werde ich gerne überarbeiten. Diese Unterstriche müssen beim Kopieren entstanden sein, im Originaltext waren sie nicht da.

 

Hallo, Leute,
ich habe die Story etwas verändert.

 

Hallo t-k-k,

deine Geschichte gefällt mir wirklich gut.
Dein Stil ist schön und das Ende ist überraschend. Ich hätte mir allerdings ebenfalls mehr Beschreibung der Menschen gewünscht. Einmal die in den Slums, womit sie gerade beschäftigt sind, aber vorallem wie Uwe die der Großen Stadt. Wie sind sie gekleidet? Was tun sie?

Aber ansonsten wirklich eine gute Geschichte!

Gruß,
Heiko

 

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