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- 02.05.2017
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Die unendliche Kurzgeschichte
Und so saß ich also an meinem Schreibtisch und schrieb so vor mich hin, und tat denn so als ergäbe mein unleserliches Gekritzel irgend einen Sinn. Plötzlich meldeten sich meine Eingeweide. Es schien zu grummeln in meiner Magengegend und ich wurde durch dieses so bewundernswert klingende, Organ, behilfs seines katzenartigen Schnurrens, wie man es nur daher kennt, wenn man die gemeine Hauskatze streichelt, daran erinnert, dass ich an jenem Tage noch nichts gegessen hatte. Auch rational schien mir dies kaum erklärbar zu sein, immerhin war es schon nach 12 Uhr. Und so beschloss ich, nicht nur aus Gründen der Sättigung, sondern vielmehr aufgrund der auflockernden Einflüsse, welche diese Frucht auf den sonst gelegentlich harten Stuhlgang (welcher in dieser Form beim Herausdrücken durchaus schmerzhafte Reize im Analsphinkter auszulösen im Stande ist), einen Apfel zu verzehren. Ich ging also wie schon so oft zuvor ich es getan hatte zum Obstbehältnis in der Küche und bediente mich der saftigen, hellrot schimmernden Frucht, indem ich sie mit einer Hand ergriff. Konnte ich denn zu diesem Augenblick schon geahnt haben, was mir dieses Geschenk der Natur für ein unglaubliches Abenteuer ankündigen sollte?
Geschwind zog ich mich aus dem öffentlichen Lichte des Küchenfensters zurück um in aller Ruhe jene Leibesfrucht des Apfelbaumes, der so stolz in unserem Vorgarten emporragt, und dessen vom Smog der Innenstadt völlig vergilbten Blätter im Sonnenlicht, welches durch das riesige Ozonloch über unseren kahlen, depressiven Köpfen, goldgelb glitzerten, wenn der saure Regen langsam von ihnen abperlte, als handelte es sich bei den Regentropfen um kleine Tränen, wie sie den Kindern aus den Augen kommen, wenn sie von ihren Eltern vermöbelt wurden. Welch Genuss. Dieser Apfel. Ein Gaumenschmaus!
Bis auf einen kleinen Rest, welcher sich in Form eines Zylinders darstellte, und der die Kerne der Frucht enthielt, hatte ich das saftige Fruchtfleisch bereits verzehrt, und war bereits in freudiger Erwartung eines lockeren und gut auspressbaren Stuhlganges, der erfahrungsgemäß in der Folge des Verzehrs nie besonders lange auf sich hatte warten lassen. Ich legte in weiser Voraussicht bereits Zeitung und post-moderne Lektüre, welches nichts anderes ist als eine euphemistische Umschreibung für Pornographisches Material, welches es mir während dem Herauspressen der Fäzes ermöglichte zugleich weitere elementare Bedürfnisse meiner tierischen Natur zu befriedigen, neben die (von außen!) weiß schillernde Kloschüssel, und stellte mir darüber hinaus eine leckere Tüte Knabberspaß dazu, welche ich mir, während meiner zum Teil durchaus langwierigen Aufenthalte auf dem stillen Örtchen, zu gönnen pflegte. JAMMI!
Doch bevor ich dieses Schauspiel aus gastrointestinaler Erleichterung und testinalen Ergusses beginnen konnte, musste ich zunächst die Überbleibsel des Apfels entsorgen, welche vom Schmausen noch zurück geblieben waren. Ich zögerte nicht lange, und da mich die Erfahrung gelehrt hatte, Äpfelreste nicht im Mülleimer aufzubewahren – denn da ich den Müll nur in sehr großen zeitlichen Abständen entleere, würden organische Überreste dem natürlichen Verwesungsprozess obliegen, was in der Folge wenig erquickende Düfte im Raume meines Wohlbefindens zu erzeugen im Stande wäre – beschloss ich den Müll quer über die Straße in den Garten unserer auf der gegenüberliegenden Seite der Straße wohnhaften Nachbarn zu schleudern. Natürlich war mir die Gefahr bewusst, dass theoretisch die Möglichkeit bestand, dass die Kerne des Apfels dort aussprossen könnten, und ich damit im Grunde indirekt der Zeuger eines Lebewesens wäre, für das ich die Verantwortung zu übernehmen gehabt hätte. Doch angesichts der bereits genannten Alternativen war ich bereit auch diesen Schritt zu gehen.
Doch konnte ich nicht ahnen, dass die Welt danach nie wieder dieselbe sein würde.
Ich hatte Glück. Das Fenster war bereits geöffnet, und die Abenddämmerung hatte die Stadt in einem schwarzen Meer voller immer mal wieder aufleuchtender Lichtquellen, zurückgelassen. Also holte ich, den Apfelrest fest in meiner Hand fixiert, mit meinem rechten Arm aus, und war willens diesen
Gegenstand mit all meiner Energie aus dem geöffneten Fenster hinaus zu schleudern. Ich ließ meinen Arm also nach vorne schnellen, und dachte noch „Ja, das hast du wunderbar gemacht.“. Denn in der Tat! Die Richtung, die ich mit dieser ballistischen Bewegung graziler Lokomotionsadaptivität angepeilt hatte prädestinierte eine optimale Flugbahn. Und so schnellte mein Arm nach vorne und bereits bevor der Apfel meine Hand verlassen hatte, jedoch bereits nachdem der sogenannte Point of no Return, also derjenige Punkt, an dem das Schicksal der Wurfbewegung noch hätte beeinflusst werden können, überschritten war, begriff ich, dass das Fenster noch von einem Fliegengitter aus elastischem Material bespannt war. Noch während der Wurfbewegung gelang es mir mit einem Hechtsprung zum Fenster zu eilen um das Fliegengitter herunter zu reißen, sodass der Apfel den Weg durch diese rechteckige Öffnung, welche von den Bauarbeitern zwecks Befensterung im Mauerwerk frei gelassen wurde – die Bauarbeiten wurden erheblich verzögert, da die Handwerker in einem arithmetischen Mittel von etwa 40% im ethanolinduzierten Delirium verweilt hatten – finden konnte. Entgegen aller physikalisch begründeten Erwartungen war es mir also gelungen in die unmittelbare Nähe jenes Fensters zu gelangen, sodass die Reichweite meiner Extremitäten es mir hätte ermöglichen können, den geplanten Prozess, nun doch noch in der, in meiner Planung imaginierten Form, ablaufen zu lassen.
In diesem Moment kam ein fliegender Hund durch die Tür in das Zimmer, und forderte mich auf auf seinen Rücken aufzusteigen. Es hätte unmöglich sein können, dass der Köter durch die Türe in das Haus gelangt war, also stieg ich auf, und flog mit ihm hinfort. Hoch über den Wolken zeigte er mir die große weite Welt und er tauchte mit mir über das Güllebecken des städtischen Klärwerkes in die Welt der Kanalisation ein, welche so manche Wunder beherbergte. Eine wunderbare Erfahrung, die es mir erlaubte, die Welt der Defäkation von der anderen Seite zu betrachten. Er führte mich durch die Rohre des Abwassersystems in mein wohliges Badezimmer, wo bereits meine Lektüre und mein Knabberspaß auf mich wartete. Der fliegende Hund hatte sich gerade aufgelöst, da meldete sich auch mein Enddarm zur Austreibung des Apfels, welche in der Folge beginnen sollte.
Kaum war ich fertig, eilte ich an den Schreibtisch und bemerkte, dass die Überreste des Apfels verschwunden waren. Es war alles so wie ich es in Erinnerung hatte. Nichts von all dem, was ich dachte erlebt zu haben, schien Spuren hinterlassen zu haben. Ich war verwirrt, und beschloss meine Gedanken niederzuschreiben.
Und so saß ich also an meinem Schreibtisch und schrieb so vor mich hin, und tat denn so als ergäbe mein unleserliches Gekritzel irgend einen Sinn. Plötzlich meldeten sich meine Eingeweide. Es schien zu grummeln in meiner Magengegend und ich wurde durch dieses so bewundernswert klingende, Organ, behilfs seines katzenartigen Schnurrens, wie man es nur daher kennt, wenn man die gemeine Hauskatze streichelt, daran erinnert, dass ich an jenem Tage noch nichts gegessen hatte. Auch rational schien mir dies kaum erklärbar zu sein, immerhin war es schon nach 12 Uhr. Und so beschloss ich, nicht nur aus Gründen der Sättigung, sondern vielmehr aufgrund der auflockernden Einflüsse, welche diese Frucht auf den sonst gelegentlich harten Stuhlgang (welcher in dieser Form beim Herausdrücken durchaus schmerzhafte Reize im Analsphinkter auszulösen im Stande ist), einen Apfel zu verzehren. Ich ging also wie schon so oft zuvor ich es getan hatte zum Obstbehältnis in der Küche und bediente mich der saftigen, hellrot schimmernden Frucht, indem ich sie mit einer Hand ergriff. Konnte ich denn zu diesem Augenblick schon geahnt haben, was mir dieses Geschenk der Natur für ein unglaubliches Abenteuer ankündigen sollte?
Geschwind zog ich mich aus dem öffentlichen Lichte des Küchenfensters zurück um in aller Ruhe jene Leibesfrucht des Apfelbaumes, der so stolz in unserem Vorgarten emporragt, und dessen vom Smog der Innenstadt völlig vergilbten Blätter im Sonnenlicht, welches durch das riesige Ozonloch über unseren kahlen, depressiven Köpfen, goldgelb glitzerten, wenn der saure Regen langsam von ihnen abperlte, als handelte es sich bei den Regentropfen um kleine Tränen, wie sie den Kindern aus den Augen kommen, wenn sie von ihren Eltern vermöbelt wurden. Welch Genuss. Dieser Apfel. Ein Gaumenschmaus!
Bis auf einen kleinen Rest, welcher sich in Form eines Zylinders darstellte, und der die Kerne der Frucht enthielt, hatte ich das saftige Fruchtfleisch bereits verzehrt, und war bereits in freudiger Erwartung eines lockeren und gut auspressbaren Stuhlganges, der erfahrungsgemäß in der Folge des Verzehrs nie besonders lange auf sich hatte warten lassen. Ich legte in weiser Voraussicht bereits Zeitung und post-moderne Lektüre, welches nichts anderes ist als eine euphemistische Umschreibung für Pornographisches Material, welches es mir während dem Herauspressen der Fäzes ermöglichte zugleich weitere elementare Bedürfnisse meiner tierischen Natur zu befriedigen, neben die (von außen!) weiß schillernde Kloschüssel, und stellte mir darüber hinaus eine leckere Tüte Knabberspaß dazu, welche ich mir, während meiner zum Teil durchaus langwierigen Aufenthalte auf dem stillen Örtchen, zu gönnen pflegte. JAMMI!
Doch bevor ich dieses Schauspiel aus gastrointestinaler Erleichterung und testinalen Ergusses beginnen konnte, musste ich zunächst die Überbleibsel des Apfels entsorgen, welche vom Schmausen noch zurück geblieben waren. Ich zögerte nicht lange, und da mich die Erfahrung gelehrt hatte, Äpfelreste nicht im Mülleimer aufzubewahren – denn da ich den Müll nur in sehr großen zeitlichen Abständen entleere, würden organische Überreste dem natürlichen Verwesungsprozess obliegen, was in der Folge wenig erquickende Düfte im Raume meines Wohlbefindens zu erzeugen im Stande wäre – beschloss ich den Müll quer über die Straße in den Garten unserer auf der gegenüberliegenden Seite der Straße wohnhaften Nachbarn zu schleudern. Natürlich war mir die Gefahr bewusst, dass theoretisch die Möglichkeit bestand, dass die Kerne des Apfels dort aussprossen könnten, und ich damit im Grunde indirekt der Zeuger eines Lebewesens wäre, für das ich die Verantwortung zu übernehmen gehabt hätte. Doch angesichts der bereits genannten Alternativen war ich bereit auch diesen Schritt zu gehen.
Doch konnte ich nicht ahnen, dass die Welt danach nie wieder dieselbe sein würde.
Ich hatte Glück. Das Fenster war bereits geöffnet, und die Abenddämmerung hatte die Stadt in einem schwarzen Meer voller immer mal wieder aufleuchtender Lichtquellen, zurückgelassen. Also holte ich, den Apfelrest fest in meiner Hand fixiert, mit meinem rechten Arm aus, und war willens diesen
Gegenstand mit all meiner Energie aus dem geöffneten Fenster hinaus zu schleudern. Ich ließ meinen Arm also nach vorne schnellen, und dachte noch „Ja, das hast du wunderbar gemacht.“. Denn in der Tat! Die Richtung, die ich mit dieser ballistischen Bewegung graziler Lokomotionsadaptivität angepeilt hatte prädestinierte eine optimale Flugbahn. Und so schnellte mein Arm nach vorne und bereits bevor der Apfel meine Hand verlassen hatte, jedoch bereits nachdem der sogenannte Point of no Return, also derjenige Punkt, an dem das Schicksal der Wurfbewegung noch hätte beeinflusst werden können, überschritten war, begriff ich, dass das Fenster noch von einem Fliegengitter aus elastischem Material bespannt war. Noch während der Wurfbewegung gelang es mir mit einem Hechtsprung zum Fenster zu eilen um das Fliegengitter herunter zu reißen, sodass der Apfel den Weg durch diese rechteckige Öffnung, welche von den Bauarbeitern zwecks Befensterung im Mauerwerk frei gelassen wurde – die Bauarbeiten wurden erheblich verzögert, da die Handwerker in einem arithmetischen Mittel von etwa 40% im ethanolinduzierten Delirium verweilt hatten – finden konnte. Entgegen aller physikalisch begründeten Erwartungen war es mir also gelungen in die unmittelbare Nähe jenes Fensters zu gelangen, sodass die Reichweite meiner Extremitäten es mir hätte ermöglichen können, den geplanten Prozess, nun doch noch in der, in meiner Planung imaginierten Form, ablaufen zu lassen.
In diesem Moment kam ein fliegender Hund durch die Tür in das Zimmer, und forderte mich auf auf seinen Rücken aufzusteigen. Es hätte unmöglich sein können, dass der Köter durch die Türe in das Haus gelangt war, also stieg ich auf, und flog mit ihm hinfort. Hoch über den Wolken zeigte er mir die große weite Welt und er tauchte mit mir über das Güllebecken des städtischen Klärwerkes in die Welt der Kanalisation ein, welche so manche Wunder beherbergte. Eine wunderbare Erfahrung, die es mir erlaubte, die Welt der Defäkation von der anderen Seite zu betrachten. Er führte mich durch die Rohre des Abwassersystems in mein wohliges Badezimmer, wo bereits meine Lektüre und mein Knabberspaß auf mich wartete. Der fliegende Hund hatte sich gerade aufgelöst, da meldete sich auch mein Enddarm zur Austreibung des Apfels, welche in der Folge beginnen sollte.
Kaum war ich fertig, eilte ich an den Schreibtisch und bemerkte, dass die Überreste des Apfels verschwunden waren. Es war alles so wie ich es in Erinnerung hatte. Nichts von all dem, was ich dachte erlebt zu haben, schien Spuren hinterlassen zu haben. Ich war verwirrt, und beschloss meine Gedanken niederzuschreiben.
Und so saß ich also an meinem Schreibtisch und schrieb so vor mich hin, und tat denn so als ergäbe mein unleserliches Gekritzel irgend einen Sinn….