Die unendliche Einsamkeit
Ich lebe in einer unendlichen Einsamkeit. Zu Anfang war sie nur ein schwarzer Punkt im Farbenmeer. Schon bald war sie dreidimensional. Sie dehnte sich aus. Sie fraß, zuerst meine bekannte, aber bald schon auch die mögliche unbekannte Welt. Sie verschlingt nicht nur Raum, sondern auch Zeit. So verfälscht sie trübe meine Vergangenheit und setzt ein Schicksal für meine Zukunft. Schon bald bedeckte sie den ganzen Planeten. Schon bald war der Anfang das Ende und das Ende der Anfang. Eine Schleife war geboren. Die neue Welt war ein Haufen gesichtsloser, unter derer sich manchmal ein atemberaubend schönes Gesicht klarte. Wenn sich eines dieser meinem zuwand, war es plötzlich eine Fratze, die mich lähmte. Ein Impuls breitete sich auf der Welt aus. Es ist schmerz, der nun auf der ganzen Welt pocht. Das Pochen ist ein gequälter Schrei eines Teils meiner Selbst. Es stirbt, Stück für Stück. Dieser Teil ist die Hoffnung. Während sie untergeht schreit sie nach Hilfe und greift nach dem, der ihr am nächsten ist. Der Lebenswille versucht zu entkommen. Doch auch das größte Winden und Flehen reicht nicht um den riesigen Klauen der Hoffnung zu entkommen. Das grausame Spiel findet schon bald sein Ende. Das Pochen verebbt. Die Hoffnung robbt sich geschunden in eine dunkle Ecke meiner Selbst und auch der Lebenswille muss wie so oft schon seine Wunden lecken. Eine weitere Narbe entsteht.