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Thema des Monats Die Uhr

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03.09.2008
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Die Uhr

Die Uhr


Es klingelt an der Tür, und Rolf geht aufmachen. Draußen steht Tommy. Eigentlich heißt er ja Thomas, aber niemand nennt ihn so. Sogar die meisten Lehrer in der Schule sagen Tommy.
„Tag,“, sagt Rolf, „komm rein!“
„Ich habe nicht viel Zeit“, antwortet Tommy, „ich habe noch Hausaufgaben. Aber am Mittwoch ist mein dreizehnter Geburtstag, und ich möchte dich zu meiner Party einladen.“
„He, das ist toll“, freut sich Rolf. „Klar werde ich kommen.“
Die zwei trinken eine Cola, und Tommy erzählt, dass seine Mutter Kuchen und eine große Torte backen will. Rolf findet auch das toll. Am Abend fragt er seinen Vater, was er Tommy schenken kann.
„Hm“, überlegt der, „hast du mir nicht mal erzählt, dass Tommy gern malt?“
„Ja, hab ich. Er malt sehr gern, und seine Bilder sind sogar richtig schön. Er ist fast schon ein echter Künstler.“
„Dann schenk ihm doch einen großen Block guten Zeichenkarton und einen Satz Farben!“
„Prima, Vati, das ist eine klasse Idee“, bedankt sich Rolf.

Am Mittwoch ist bei Tommy große Stimmung. Es gibt Tee, Kuchen und Torte, und in einer Ecke im Korridor stehen Kästen mit Limo und Cola. Tommy freut sich über den Zeichenkarton und die Farben. Dann zeigt er den Freunden seine Geschenke.
„Hier, sagt er stolz, „diese Uhr ist mein schönstes Geschenk. Ich habe sie von meinem Vater bekommen. Sie ist zwar alt, aber sehr wertvoll. Sie ist aus echtem Silber und hat schon meinem Großvater gehört.“
Seine Freunde staunen. Dann essen und trinken sie, und aus der Stereoanlage kommt tolle Musik.
Alle schreien auf, als es plötzlich dunkel wird. Aber dann richtet sich ein Lichtstrahl auf die Tür zum Nebenzimmer neben dem Tisch mit den Geschenken. Und dort steht – Merlin, der Zauberer im sternenübersäten Umhang, mit spitzem Hut und langem Bart. Langsam hebt er die Arme, und aus seinen Fingern sprühen Funken in allen Farben. Natürlich ist es nicht der echte Merlin, sondern ein Zauberkünstler. Eine Stunde lang bietet er eine fantastische Magic-Show. Alle sind begeistert. Als die Show zu Ende ist, bedanken sich alle mit stürmischem Beifall.
Nachdem der Zauberer gegangen ist, klingelt es.
„Das ist bestimmt Olaf, mein Cousin“, freut sich Tommy. „Er hat gesagt, dass er nicht kommen kann, aber vielleich ist er es doch.
Es ist wirklich Olaf. Alle begrüßen ihn, und Tommy zeigt auch ihm seine Geschenke. Aber als er nach der silbernen Uhr greifen will, liegt sie nicht an ihrem Platz. Sie ist weg. Alle sind erschrocken.
„Vielleicht ist sie heruntergefallen“, sagt jemand. Sie suchen auf dem Fußboden, in allen Ecken und sogar unter dem Schrank, aber sie können die Uhr nicht finden. Sie ist und bleibt verschwunden.
Tommy stehen Tränen in den Augen. Alles hätte er gern hergegeben. Aber gerade die kostbare Uhr, auf die er so stolz ist, ist weg. Er ruft seine Eltern und erzählt ihnen, was passiert ist.
„Bitte“, wendet sich Tommys Vater an die Gäste, „hat jemand von euch die Uhr genommen? Dann soll er sie bitte jetzt zurückgeben. Wir wollen denken, dass es nur ein Spaß war und die Sache vergessen.“
Aber jeder von Tommys Freunden beteuert, dass er die Uhr nicht genommen hat.
„Dann kann nur der Zauberkünstler der Dieb sein“, erklärt der Vater, „und wir müssen die Polizei rufen.“
Jetzt reden alle wild durcheinander. Niemand möchte die Polizei im Haus haben, denn dann wäre die ganze Party verdorben. Aber ist sie das nicht sowieso schon? Tommys Vater fragt noch einmal, ob jemand die Uhr hat, aber alle schütteln den Kopf und beteuern, dass sie sie nicht genommen haben. Es ist ihnen anzusehen, dass sie sich nicht wohl in ihrer Haut fühlen. Vielleicht glaubt Tommy jetzt, dass ich die Uhr habe, denkt jeder von ihnen. Ja. Die schöne Geburtstagsstimmung ist hin. Absolut hin.
„Ich habe genau gesehen, dass niemand von uns dort war, wo die Uhr lag“, sagt Tommy. „Es kann wirklich nur der Zauberer gewesen sein.“
Gerade geht Tommys Vater zum Telefon, um die Polizei anzurufen, als es wieder an der Tür klingelt. Der Vater, der schon den Telefonhörer in der Hand hält, legt ihn auf den Apparat zurück und geht öffnen. Und wer kommt herein? Der Zauberer.
„Bitte entschuldigen Sie, dass ich noch einmal störe“, sagt er, „aber ich glaube, mir ist bei Ihnen eine ganz dumme Sache passiert. Ich erinnere mich, dass ich im Dunkeln an den Tisch mit den Geschenken gestoßen bin und dass ich etwas herunterfallen hörte. Gerade dort muss meine Tasche gestanden haben, denn als ich nachhause kam, habe ich das hier in der Tasche gefunden und bin gleich hergekommen, um es zurückzubringen.“ Und er gibt Tommys Vater die silberne Uhr.
Unter den Geburtstagsgästen bricht lauter Jubel aus. Die Jungen und Mädchen umringen den Zauberer, und Tommy bedankt sich bei ihm und lädt ihn ein, noch etwas zu bleiben und mit ihnen zu feiern. Der Zauberer nimmt die Einladung lächelnd an. Nun wird es doch noch eine ganz herrliche Party. Der Magier erzählt, wie man zaubern lernen kann und zeigt noch ein paar seiner schönsten Tricks. Ein paar leichtere bringt er den Kindern sogar sogar bei. Als es Zeit wird aufzubrechen, gibt es lange Gesichter. Viel zu schnell ist die Zeit vergangen. Der Zauberer muss versprechen, im nächsten Jahr wiederzukommen. Das verspricht er auch.
Tommy freut sich heute schon auf seinen nächsten Geburtstag. Aber an diesen Geburtstag heute, an den Schreck und an das gute Ende, wird er sich bestimmt noch lange erinnern.

 

Hallo Hepra,

Tommy wird 13, feiert eine Party, erzählt seinem Freund von der tollen Torte, die seine Mutter backen wird und lädt zur Party einen Zauberer ein? Ich finde das nicht stimmig. Wenn Tommy 10 wäre, dann wäre der Zauberer passend und auch die Freude auf die Torte. Aber mit 13? Ich bezweifle, dass ein Zauberer eine Horde Teenager begeistern kann...
Die Idee mit der verschwundenen Uhr ist gut, die Auflösung war mir leider zu unspektakulär. Dachte zuerst, nun gehst du in Richtung Detektivgeschichte oder Science Fiction (Zauberer) und dann taucht die Uhr einfach so wieder auf. Schön für Tommy, aber schade für den Leser. Hätte mir mehr Spannung gewünscht.
Liebe Grüße
bluebird

 

Hallo hepra,

die Geschichte ist ziemlich lahm, mal ganz ehrlich gesagt. Ich hoffe, du bist jetzt nicht sauer. Aber dein Protagonist ist 13? Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie es bei Dreizehnjaehrigen wirklich zugeht, partymaessig meine ich jetzt?
Da kommt kein Zauberer mehr!
Dieser Satz hier:

Die zwei trinken eine Cola, und Tommy erzählt, dass seine Mutter Kuchen und eine große Torte backen will. Rolf findet auch das toll.

klingt irgendwie wie aus einem altmodischen Deutsch-Lehrbuch. Vielleicht ist es aber auch nur der bescheuerte Name Rolf und die Tatsache, dass er es toll findet, dass die Mutter seines Freundes eine Torte backen wird ...

Aber mal im Ernst, ich wuerde unbedingt das Alter auf fuenf Jahre runterdruecken und vielleicht faellt dir ja noch was Peppigeres ein, als dass der Zauberer die Uhr einfach aus Versehen eingesteckt hat. Er ist ein Zauberer! Da gibt es doch Milliarden Moeglichkeiten!

Gruss, sammamish

 
Zuletzt bearbeitet:

Na also, da habt ihr mir nun doch eine Geschichte um die Ohren gehauen. Ich habe einfach nicht beachtet, dass es doch einen beträchtlichen Unterschied zwischen einer sehr kurzen Geschichte für den Unterricht und einer "zum Lesen" gibt und hätte sie entsprechend umgestalten sollen. Das Ganze war wirklich ziemlich "dünn".
Bei dem Zauberer (es war ein Zauberkünstler) habt ihr allerdings etwas übersehen. Da war nämlich von einer Magic-Show die Rede. Das war also kein Mann der ein paar Tricks mit Karten und Streichholzschächtelchen abgelassen hat. Ich hab mal unsere Kinder im Alter von 12/13 gefragt, ob ihnen eine echte Magic-Show als Geburtstagsüberraschung gefallen würde. Sie waren begeistert. Tja, also da weiß ich wohl wirklich nicht, was das in Deutschland für Kinder sind, die gerade 13 werden.
Alles in allem war eure Kritik aber berechtigt. Nur über die Art und Weise war ich etwas enttäuscht. Kritik sollte sachlich und konstruktiv sein, denn sie soll letztlich helfen, es in Zukunft besser zu machen. Dass dir, Sammamish, ein Name nicht gefällt, ist dein gutes Recht, aber Worte wie "bescheuert" sollten dabei nicht fallen. Meinst du das bei näherer Betrachtung nicht auch?
Auch eine Geschichte atta-attamäßig und kindisch zu nennen, und dann zu sagen "IAber ich gebe zu, dass ich mich damít nicht auskenne", liebe Rueganerin, finde ich recht wenig hilfreich. Das heißt aber nun nicht, dass ich "sauer" oder beleidigt bin. Ich habe schon etwas Neues, das ich aber noch ein bisschen ausfeilen muss.
Nichts für ungut und viele Grüße
Hepra

 

Hallo Hepra,

bescheuert ist nicht unbedingt der beste Ausdruck, da hast du recht.;)

Der Name Rolf ruft bei mir nur so 50-iger Jahre Assoziationen hervor, was in meinen Augen der ohnehin schon etwas biederen Geschichte eher schadet.
Das wollte ich eigentlich ausdruecken.
Aber letztendlich ist es deine Geschichte und dein Protagonist und deine Entscheidung, ob du ihn nun Rolf, Rudi oder Rinaldo nennst!
Und wenn du Rolf magst, dann - why not?
gruss,
sammamish

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sammamish,
also ganz ehrlich, ich habe gar nicht darüber nachgedacht, ob mir der Name nun gefällt oder nicht. Wie gesagt, die Geschichte habe ich an einem Nachmitag schnell für den nächsten Kinderunterricht zusammengebastelt. Der Punkt war, dass die Kinder auf Deutsch darüber diskutieren sollten, was sie sich für eine tolle Geburtstagsüberraschung wünschen würden. Und da solche Diskussionen immer ein bisschen schwer in Gang kommen, sollte mit einer kleinen Geschichte eine Anregung gegeben werden. In diesem Fall war es natürlich mehr oder weniger nebensächlich, was dann noch passierte. Aber voreilig, wie ich mit dem Einstellen der Geschichte war, muss ich eben akzeptieren, dass es bei einer "richtigen" Geschichte so nicht geht. Na, vielleicht nehme ich sie mir doch noch einmal vor. Ich habe da schon so eine ganz vage Idee, die in Richtung Fantasy geht und bei der der Zauberer, der am Ende zum echten Zauberer wird, eine entscheidende Rolle spielt. Aber eine ganz andere! Er wird die Uhr nicht einfach wieder herbeizaubern!!!
Ich habe eine ganze Reihe solcher kleinen Geschichten geschrieben, aber ich werde mich hüten, sie ohne vorherige ausgiebige Bearbeitung ... na du weißt schon.
Beste Grüße
Hepra

 

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