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Die Uhr (Variante 4)
Jedes mal, wenn ich auf dem Weg zum Dominastudio am Juwelierladen vorbeigeh,und das Ding liegen seh, wirds mir schummrig. Das fiese Stück ist schuld, dass ich die Kundschaft vernachlässigen muss..
Das Unheil nahm seinen Lauf, als ich letzte Woche mit meinem Zuhälter nach dem Pornokinobesuch nicht wie üblich einen Absacker soff, sondern direkt nach Hause wollte, um in die Kiste zu springen. Warum eigentlich? Hatte uns der Streifen so aufgegeilt, dass wir ohne Umschweife ne scharfe Nummer schieben wollten?
Wohl kaum, sonst wäre ich nicht vor dem Schaufenster stehen geblieben und hätte die Rolex wie einen Elefantenpimmel angeglotzt .
„Was ist denn mir dir los?“, fragte mein Stecher verwundert, „ sonst hast du doch nur Augen für Banknoten.“
„Du weißt doch, mein Alter arbeitet auf der Bank, schiebt tagtäglich Unsummen über den Tresen.“
„Du verwechselt was, deine Alte arbeitet auf einer Parkbank, für eine Schluck Schnaps lässt die jeden Perversling an ihrem ausgeleierten Schlitz fummeln.“
„Nun werde nicht ausfallend, könntest von der Kohle, für die ich mich abrackere, ruhig das Teil rüberwachsen lassen.“
„Mal sehen, was sich machen lässt“, knurrte er unwillig.
Ich konnte ja nicht ahnen, dass er mein sauer verdientes Geld mit der Rotblonden vom dritten Stock im Spielcasino verjubelt hat. Vermutlich dachte er, das kann ich der Alten nicht stecken, überfiel den Laden und schickte den Juwelier mitsamt den anwesenden Schicksen in Jenseits. Der Blödmann weiß zwar, wie man einen Schniedel schick verpackt, aber nicht die markante Visage. Darum fiel er sofort der Bullerei in die Stinkfinger.
Bevor er sich mit seiner verschissenen Hose aufknüpfte, schrieb er mit seinen versifften Griffeln an die Wand, dass ihm in der Hölle mein Möse mächtig fehlen wird. Nur, auf die Dauer ist der Vermieter meiner Bruchbude mit Mietzahlung mittels Naturalien nicht zufrieden.
Moral: Mancher Liebesbeweis geht buchstäblich in die Hose