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Serie Die Uhr (Variante 4)

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21.02.2006
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Die Uhr (Variante 4)

Jedes mal, wenn ich auf dem Weg zum Dominastudio am Juwelierladen vorbeigeh,und das Ding liegen seh, wirds mir schummrig. Das fiese Stück ist schuld, dass ich die Kundschaft vernachlässigen muss..

Das Unheil nahm seinen Lauf, als ich letzte Woche mit meinem Zuhälter nach dem Pornokinobesuch nicht wie üblich einen Absacker soff, sondern direkt nach Hause wollte, um in die Kiste zu springen. Warum eigentlich? Hatte uns der Streifen so aufgegeilt, dass wir ohne Umschweife ne scharfe Nummer schieben wollten?
Wohl kaum, sonst wäre ich nicht vor dem Schaufenster stehen geblieben und hätte die Rolex wie einen Elefantenpimmel angeglotzt .

„Was ist denn mir dir los?“, fragte mein Stecher verwundert, „ sonst hast du doch nur Augen für Banknoten.“
„Du weißt doch, mein Alter arbeitet auf der Bank, schiebt tagtäglich Unsummen über den Tresen.“
„Du verwechselt was, deine Alte arbeitet auf einer Parkbank, für eine Schluck Schnaps lässt die jeden Perversling an ihrem ausgeleierten Schlitz fummeln.“
„Nun werde nicht ausfallend, könntest von der Kohle, für die ich mich abrackere, ruhig das Teil rüberwachsen lassen.“
„Mal sehen, was sich machen lässt“, knurrte er unwillig.

Ich konnte ja nicht ahnen, dass er mein sauer verdientes Geld mit der Rotblonden vom dritten Stock im Spielcasino verjubelt hat. Vermutlich dachte er, das kann ich der Alten nicht stecken, überfiel den Laden und schickte den Juwelier mitsamt den anwesenden Schicksen in Jenseits. Der Blödmann weiß zwar, wie man einen Schniedel schick verpackt, aber nicht die markante Visage. Darum fiel er sofort der Bullerei in die Stinkfinger.

Bevor er sich mit seiner verschissenen Hose aufknüpfte, schrieb er mit seinen versifften Griffeln an die Wand, dass ihm in der Hölle mein Möse mächtig fehlen wird. Nur, auf die Dauer ist der Vermieter meiner Bruchbude mit Mietzahlung mittels Naturalien nicht zufrieden.

Moral: Mancher Liebesbeweis geht buchstäblich in die Hose

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo leavictoria,

vielen Dank fuer deine Kritik. Es stimmt, die vier Variationen gehoeren in eine andere Rubrik. Erst nach den vernichtenden Kritiken, die unisono bemaengelten, man schreibe heute nicht mehr so, glaubte ich, beweisen zu muessen, dass ich auch anders kann. Dass dich die Sprache an einen Spießbuerger aus den fuenfziger Jahren erinnert, wundert nicht. Ich bin eine Spießbuergerin, mit Geranien auf dem Balkon, Baumwollunterwaesche und Rentenanspruch. Stimmt, Stecher oder Schicksen sagt heute kein Mensch mehr, aber angesichts meines hohen Alters, zu dem ich steh, und das ich nicht verschweige, wie manch Anderer, bin ich nicht auf dem neuesten Stand ( Welch ein Schachtelsatz ) Ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise, die Geschichte sei banal. Es tut mir Leid, wenn ich an das Niveau, das in diesen Forum angestrebt wird, nicht erreiche. Ausserdem tut es mir Leid, darauf hin weisen zu muessen, dass ich mich in allerbester Gesellschaft befinde.

Anschauungen ohne Begriffe sind blind? Was fehlt? Es kann nur an der Diskrepanz zwischen den Generationen liegen, dass die Quintessenz meiner KGs ( die keine sind ) nicht verstanden wird. Also gut, fortwaehrend mit meiner Alter zu kokettieren, ist ebenso banal. Ich behaupte in meinem Altersstarrsinn, dass ich in nicht wenigen KGs vergeblich nach Inhalt, Sinn und Verstand Ausschau halte, und dass diese in Banalitaet und Trivialitaeät, handwerklicher Ausfuehrung den meinen ebenbuertig sind.
Abschließend noch der Hinweis, Zweck der Wiederholungen ist einzig und allein das Spiel mit verschiedenen Schreibstilen. Es erquickte mich, laese ich in diesem, unserm Forum, die Geschichte im aktuellen Stil, mit adaequaten Begriffen, dem Milieu entsprungen.


LG Brunnengeist

 

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