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Die Uebriggebliebenen

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20.01.2002
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Die Uebriggebliebenen

Die Uebriggebliebenen

Michael Lontke


Wir schreiben das Jahr 6055 nach den Uebriggebliebenen. Der heilige Mast wurde heute durch den neuen Sturm wieder ein Stueckchen mehr freigelegt.
Es kamen zwei seltsame Gebauede oder Dinge aus dem Staub von Tarft zum Vorschein.
Unser Gott der Mast zaubert noch immer.
Der Mast steht nun schon seit Jahren auf unserer einen und einzigen Welt. Er gibt uns Kraft und Mut, diese Welt, die nur wenig Ackerflaechen besitzt, zu bewirtschaften.
Die Unglaeubigen haben auf der Strasse und in den Wirtsstuben schon wieder angefangen ihre Luegen zu verbreiten, als sie erfuhren, dass im heiligen Gebiet der Mast wieder mehr zu sehen freigab.
Die Waechter haben neununddreissig von ihnen aufgespuert und verhaftet.
Morgen werden wir Priester des wahren Glaubens alle aufhaengen.
Die Bewohner von Tarft sollen sehen, dass es nur einen Gott gibt - der Mast!
Man glaubt nur an diesen einen Gott!
Die Ketzer behaupten immer wieder, dass es neben unserer Bibel im Mast noch ein Buch des Wissens gaebe.
Ein sogenanntes Logbuch!
Schon der Name ist reine Blasphemie!
Auch erzaehlen sie jedesmal das Kindermaerchen, dass wir von einer ganz anderen Welt stammten, und nicht der Mast haette uns erschaffen, sondern gebracht!
Durch das Universum!
Alleine das reicht schon fuer eine Hinrichtung!
Ihre Luegen gehen soweit, dass sie ueberall erzaehlen, es gaebe im Universum noch dreissig weitere Welten, die um eine Lugor kreisen.
Wir alle wissen doch das Lugor von Gott ueber den Himmel gezogen wird.
Morgens kommt Lugor und will mit seiner Hitze unsere Welt verbrennen. Abends geht Lugor im Westen weg und die Kaelte kommt.
Haette der Mast nicht unsere Stadt und Aecker geschaffen, so wuerde auf dieser Welt nichts gedeihen koennen.
Auch heute noch darf sich niemand ausser den Priestern dem Mast naehern.
Er gibt uns Kraft, um hier zu existieren.
Die Ketzer nennen diese Kraft Atommeiler!
Diese Atommeiler wuerden auch heute noch jene seltsame Kraft produzieren, die uns versorgt.
Auch sagen diese Heuchler, wir wuerden unserem Namen einem furchtbaren Unglueck verdanken.
Die Uebriggebliebenen nennen wir uns- aber die wahre Bedeutung kennt keiner!
Morgen werden wir sie aufhaengen- diese Luegner

Gez Fabus Danna Oberpriester des Mastes anno 6055 nach den Uebriggebliebenen


Eisenmann

Im Jahr 6061 nach den Uebriggebliebenen

Seit einem Jahr neigt sich der Mast der Wuestenerde zu! Er droht umzustuerzen. Aber es besteht kein Zweifel an seiner goettlichen Allmacht. Immer noch kommt die Kraft aus seinem tiefen Inneren!
Die Kraft, die die Stadt waermt! Die Kraft, die unsere wenigen Felder segnet! Die Kraft, die unsere Fabriken produzieren laesst!
Unser Gott, der Mast in Ewigkeit!

Wieder sind neue Probleme aufgekommen. Drei Ketzer hatten sich bis heute bedeckt verhalten, so dass unsere Haescher diese nicht aufspueren konnten.
Doch mit ihren neuen Luegen haben sie sich verraten.
Tragen sie doch schlimmere Behauptungen unter die Menschen, als ihre nun toten Ketzerbrueder. Ja, sie erdreisten sich zu sagen, im Mast gaebe es einen Mann aus Eisen, der nur darauf wartet wiederbelebt zu werden.
Stelle sich das einer vor, diese Ketzer muessten doch wissen, das der Mensch zu Ehren Gottes erschaffen wurde! Einmal!
Solch eine schwere Gotteslaesterung! Wie steht es in der Schrift! Die einzigartigen Menschen verliessen ihre Wiege Gottes und kamen auf die Welt!
Diese Welt, die nur aus einer einzigen Wueste bestand.
Und nun das! Ein Mann aus Stahl!
Dieser Mann aus Stahl wuerde dem Menschen dienen und all seine Arbeiten erledigen.
Ein Sklave aus Eisen!
Wir Priester des wahren Glaubens werden diesem Wahnsinn ein Ende bereiten.
Ich habe veranlasst, das ein Haescher-Trupp die Artefakte am Mast untersucht.
Im Mast kann sich dieses Ding nicht befinden!
Denn wir Priester huldigen dort regelmaessig unserem Gott! Wir verrichten die komplizierten Zeremonien, damit die Kraft Gottes weiterhin fliesst!
Gaebe es einen Mann aus Eisen, haetten wir ihn laengst entdeckt und vernichtet!
Ein Mann aus Eisen! Der wiederbelebt werden muss! Suende!
Wir werden sehen, was die Haescher von den Artefakten berichten werden!
Entdecken sie einen solchen Mann, so haben meine getreuen Soldaten des Glaubens den Befehl, den Mann aus Stahl unserem Gott zu opfern!


Gez Fabus Danna Oberpriester des Mastes anno 6061 nach den Uebriggebliebenen

Fabius Danna stand vom Sekretaer auf und knallte das Logbuch mit dem Aufschrei:"Toetet ihn!" auf den Tisch.
Ende

 

Schreibe nur zur Unterhaltung meiner Bekannten.
Wollt euch aber diesen Text nicht vorenthalten.
Habe keine schriftstellerischen Ambitionen, bin schon ein wenig um die Vierzig

 
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Weil ich seit 1994 online bin. Und das Internet international ist , waren die Texte im Ausland nicht lesbar. So gewoehnte ich mir diese Schreibart an.
Nun bekomme ich diese nicht mehr aus meinem Blut.

Klar gibt es heute Programme, die deutsche Zeichensaetze auch im franzoesischen Cannada laden, aber nicht alle im internationalen Internet haben das.

Das grosse Problem ist aber die Gewoehnung.
Entschuldigt das bitte.

Gruesse Michael

 

So, jetzt mal zum Text ... denn auch wenn Du, wie Du schreibst, keine "schriftstellerischen Ambitionen" hast - Du hast ihn uns zum Fraß vorgeworfen, also fressen wir ihn auch!

Und rülpsen ordentlich. Äh, wie auch immer.

Ich fasse mich mit meiner Kritik (der ersten das neuen Jahres, :bla: ) jedenfalls kurz, da Du vermutlich kein besonderes Interesse daran hast.

Zuviele Ausrufezeichen.
Zuviele Zeilenumbrüche.
Der letzte Satz ist unvollständig - Absicht?

Der Inhalt ist mir zu dünn. Religionskritik durch das Zerrbild einer fremdartigen Götzenanbetung? Im Ansatz gutes Thema, aber da kann man viel mehr draus machen.

Uwe
:cool:

 
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Uwe Post schrieb:
Ich fasse mich mit meiner Kritik (der ersten das neuen Jahres, :bla: ) jedenfalls kurz, da Du vermutlich kein besonderes Interesse daran hast.

Uwe
:cool:

Hi Uwe

Doch , habe ich. Genau in Deiner Form!
Ich nehme (fast) jede Kritik ernst.
Und ich danke Dir auch.

Aber ich habe das Gefuehl, das ich nicht mehr besser werde.
Doch werde ich Deine Vorschlaege beherzigen, was ich schon beim Lesen tat.

Der letzte Satz wurde falsch kopiert.

Gruesse Michael

 

Eine grausige Vorstellung, daß durch eine Religion ein Volk derart verblödet wird, daß es keine Technik mehr bedienen kann. Zum Glück ist momomichas Geschichte nur Fiktion.
Aber was wäre, wenn sich die Menschheit aus übriggebliebenen Raumfahrern entwickelt hätte? Wenn die Wissenden sterben, fallen die Unwissenden und Kinder wieder in die Primitivität zurück.
Der erste Teil um die Übriggebliebenen ist recht kurz und deutet nur an, daß es eine Stadt und einige Äcker darum herum gibt. Es ist praktisch nur der Plot zu einer Geschichte, die alles etwas ausführlicher beschreiben könnte. Nach 6055 Jahren sollte doch auch die weitere Umgebung erforscht und besiedelt sein. Nun ja, Religion... das sagt schon alles.

Den Eisenmann vernichten? Wenn man derart stark an einen Gott glaubt, müßte man doch annehmen, daß dieser Gott den Eisenmann erschaffen hat. Man würde eine Strafe provozieren, wenn man Gottes Werk vernichtet.
Der Oberpriester knallte das Logbuch auf den Tisch? Demnach hat man es also doch gefunden.
Wieder ist die Geschichte sehr kurz. Nun gut, es handelt sich um Aufzeichnungen eines Oberpriesters mit seinem religiös beschränkten Horizont.
Beide Stories könnten die Einleitung für einen dritten, ausführlicheren Teil sein. Ein umkippendes Raumschiff, ein Atommeiler, ein Logbuch und ein Eisenmann sind interessante Requisiten auf der Bühne. Nach dem Lesen der Stories macht man sich zwar so seine eigenen Gedanken, wie es weitergehen könnte, aber die Originalfortsetzung des Autors ist doch viel befriedigender.

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke fuer Deine Kritik.

So in etwa hatte ich mir auch die Zukunft der Menschen vorgestellt ;-)

Da heute immer mehr von immer weniger erforscht wird, verstehen viel Menschen nichts mehr davon und fallen zurueck in Aberglauben.
Zum Beispiel Horoskope, Kartenlesen und Wunderheiler ,-)

Michael

 

Hi momomicha!

Ich hatte deine Geschichte als relativ klassisches Endzeit-Szenario aufgefasst: Die wissenschaftlichen (und wahrscheinlich auch anderen) Errungenschaften sind durch irgendein einschneidendes Ereignis größtenteils vernichtet worden, so dass die Weitergabe dieses Wissens von Generation zu Generation abgebrochen ist. Klar (oder zumindest nicht unmöglich), dass die Menschen dann wieder in eine Art europäisches Mittelalter mit Hexenjagd zurückfallen.

Am Ende hat mich verwirrt, dass der Oberpriester das (wissenschaftliche) Logbuch auf den Tisch geknallt hat: Ich nahm zuerst an, dass er dort hinein geschrieben hätte, was dann aber für mich keinen Sinn ergab.

Insgesamt eine Geschichte, die noch viel ungenutztes Potential hat. Einer der möglichen Ansätze wäre vielleicht, der Sicht der "Übriggebliebenen" die des "Eisenmannes" entgegenzusetzen, denn sein Tod am Ende ließ mich so ziemlich kalt, weil ich das Opfer vorher nicht kennenlernen durfte. ;)

Viele Grüße,
Seaman

 

@ MisterSeaman

Danke fuer Deine sehr interessanten Gedanken. So hatte ich das noch gar nicht betrachtet?!

Gruesse Michael

 

Hi,
Das für mich Unbefriediegende an der Story ist die absolute Beliebigkeit (von den Klischees mal zu schweigen). Wo ist das REALE Problem, der Erkenntnisgewinn? Das ist, perdon, so taub und dumpf, wie der ganze Fernsehdreck von Stargate bis Star Treck.
Sorry, Null Substanz.
Proxi

 

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