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Die Truman Show

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09.02.2018
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Die Truman Show

Es war nicht dasselbe Zeug wie sonst, das merkte man Toby auch an. Er war ganz anders drauf als bei den letzten Malen. Kein unkontrolliertes Lachen, kein ungläubiges Bestaunen von einfachen Gegenständen, kein Gerede, er könne Geräusche fühlen oder sein Geist habe sich von seinem Körper getrennt. Er starrte mit riesigen Pupillen auf den Laptop, sein Mund stand leicht offen.
Sein Körper war eiskalt, obwohl ich uns zugedeckt hatte. Ich lag dicht bei ihm, selbst wenn ich gewollt hätte, könnte ich in dem schmalen Bett in seinem kleinen Zimmer im Studentenwohnheim nicht von ihm weichen. Wir müssen eben etwas kuscheln, hatte er damals, als ich das erste Mal bei ihm übernachtete, mit einem scheuen Grinsen gesagt.
Ich bettete meinen Kopf auf seine Schulter, ich spürte sein Herz rasen.
„Alles in Ordnung, Schatz?“, fragte ich.
Toby regte sich nicht. Völlig gedankenleer sah er den Bildschirm an, gähnende Leere lag in seinem Blick.
„Verstehst du den Film denn überhaupt?“, hakte ich nach.
„Hm, was?“ Für einen Moment tauchte er aus seiner Trance auf und sah mich an.
„Wie viel hast du eigentlich geschmissen, Schatz?“
„Eine. Nur eine. Und du?“ Er sprach langsam, als müsste er jedes Wort mühsam aus den Tiefen seiner Erinnerungen kramen.
„Keine, hab ich dir doch gesagt. Die Frauenärztin sagt, das verträgt sich nicht mit der Pille.“
„Ah“, brummte er und drehte seinen Kopf wieder zum Bildschirm.
„Also, verstehst du, um was geht?“
Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, er zuckte reflexhaft zurück, ließ mich dann aber gewähren.
„Der Typ findet gerade heraus, dass sein ganzes Leben nur eine Show ist“, erklärte ich. „Er wird seit seiner Geburt gefilmt und alle Menschen um ihn rum sind nur Schauspieler. Auch seine Frau und sein bester Freund. Er wird immer überall gefilmt, und das wird dann in die ganze Welt übertragen. Deswegen ja auch Truman Show, verstehst du?“
Er nickte, doch ich glaubte nicht, dass er tatsächlich begriffen hatte. Dann riss er plötzlich die Augen auf und blickte sich gehetzt im Zimmer um. Sein Körper verkrampfte, hektisch sah er zur Tür, dann zum Fenster, dann wieder zur Tür. Er zitterte.
„Und du hast echt nur eine genommen? Toby?“
„Ja, hab ich doch gesagt!“, antwortete er gereizt, während sein Blick immer noch unruhig durchs Zimmer schweifte.
„Okay, okay. Ist ja gut.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich wieder an seine Schulter. Er entspannte sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Film.
Ein paar Minuten später richtete er sich plötzlich auf und sah sich wieder im Zimmer um.
„Warum bist du denn so nervös, Schatz?“
Er blickte mich unverwandt an, dann rückte er so weit von mir weg, wie es in dem schmalen Bett nur ging.
Als der Film vorbei war, starrte er an die Decke. „Also haben es alle nur gespielt?“, fragte er lahm.
„Ja. Aber er ist ja zum Schluss rausgekommen.“
Toby richtete sich auf, stieg über mich herüber und wankte mit mechanischen Schritten zur Toilette. Als er zurückkam, öffnete er die oberste Schublade seiner Kochnische. Er wühlte kurz darin, dann zog er das große Küchenmesser heraus und wandte sich zu mir um.
„Schatz, leg das Messer weg. Das ist jetzt in deinem Zustand keine gute Idee.“
Er wankte auf mich zu, das Messer so fest umklammert, dass seine Fingerknöchel weiß anliefen. Ich erkannte ihn in seinen Augen nicht wieder. Er schien mich nicht zu erkennen, da lag nur ratlose Leere in seinem Blick. Dann flackerte ein Funke unverhohlener Hass auf.
„Ihr habt alles nur gespielt?“, brüllte er.
„Toby, was ist de…“, sagte ich, doch er unterbrach mich.
„Zeig mir die Kameras!“, schrie er.
„Welche Kameras? Scheiße, Toby, was redest du da?“
„Glaubst du, du kannst mich verarschen?“
„Toby, du machst mir Angst.“ Meine Stimme brach, ich weinte.
„Wo sind die Kameras?“, kreischte er und hob das Messer.
Ich stand auf, wich zurück, doch die Türe war hinter ihm.
„Es gibt keine Kameras! Toby, das war nur ein Film! Hörst du? Nur ein Film!“
„Das würdest du nur sagen, wenn es die Kameras in Wahrheit gibt!“
Er machte einen weiteren Schritt auf mich zu, die zitternde Hand mit dem Messer vor seine Brust gehoben, die Klinge auf mich gerichtet.
„Toby, bitte!“, heulte ich. „Du bist einfach high! Es war nur ein Film!“
High?“, schrie er. „Warum solltest du das sagen, wenn es keine Kameras gibt? Hm? Ich hab‘ dich durchschaut, ich hab euch alle durchschaut!“
Ich stieß mit dem Rücken an die Wand. Er stand nur einen halben Schritt vor mir. Das Messer wenige Zentimeter vor mir auf der Höhe meines Halses.
„Toby, …“, wimmerte ich.
„Wo sind die Kameras?“, brüllte er.
Mit der freien Hand packte er meine Schulter, drückte zu.
„Du tust mir weh, Toby!“
„Wo sind die Kameras!“, wiederholte er.
„Scheiße, wovon sprichst du? Bitte, lass uns …“
„Sag mir, wo die Kameras sind, oder ich schwöre, ich stech‘ dich ab!“
Seine Augen ließen keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte.
Ich schluchzte.
Ich zeigte auf seine Kaffeemaschine, dann auf seine Schreibtischlampe, zuletzt auf sein Bücherregal.
Er folgte meinem Zeigefinger, nickte hektisch, dann packte er das Messer noch fester.
„Die Show ist vorbei!“, schrie er durchs Zimmer. „Hört ihr? Das war’s! Keine Kameras mehr, oder ich schwöre, ich stech‘ jeden von euch Schauspielern ab!“
Zur Betonung schüttelte er das Messer, dann wandte er sich wieder an mich. „Wer steckt da noch mit drin? Meine Mutter? Lenny und Simon? Marina?“
Ich sah zu Boden. „Alle. Alle stecken mit drin. Toby, bitte nimm das Mes…“
„Sam?“ Bei der Erwähnung seines Bruders stiegen ihm Tränen in die Augen.
„Auch Sam.“
Er begann noch stärker zu zittern, Verzweiflung schrie aus seinen geweiteten Pupillen. Er ließ das Messer fallen, japste nach Luft, dann heulte er. Er schluchzte und schrie, Tränen rannen seine Wangen herab.
Ich machte einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn. Er erwiderte meine Umarmung, drückte mich fest an sich, während er hemmungslos heulte. So standen wir eng umschlungen da. Eine kleine Ewigkeit verging, in der ich nur sein Schluchzen hörte.
Irgendwann hatte er sich beruhigt, sein Kopf war erschöpft auf meine Schulter gesunken.
Er schniefte. „Schatz?“, sagte er dann.
„Ja?“
„Das ist nur ein Film, oder?“
„Ja“, sagte ich. Und dieser Teil hat den Zuschauerrekord geknackt, fügte ich im Geiste hinzu.

 

Hallo ihr Lieben,

Vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge, um wieder in Schwung zu kommen. Das ist daraus geworden.

Sorry, an alle, denen ich den Film The Truman Show gespoilert habe, ist trotzdem sehenswert, versprochen!

Viel Spaß beim Lesen!
Erwartungsvolle Grüße,
Euer Salomon

 

Hey Salomon,
(diesmal mit richtigem Namen).

Schön, dass es anscheinend mit manchen Ratschlägen geklappt hat!

Die Geschichte? Hm. Nett. Ein nettes Nett. Nicht das blöde Nett.
Ich brauchte erst einen Moment, um mich in die Geschichte einfinden zu können. Schließlich war ich gespannt, wie genau die Situation eskalieren wird, muss aber zugeben, dass ich es dann doch etwas vorhersehbar fand.
Ich hatte irgendwie auf eine Pointe gewartet. Einen kleinen Twist. Vielleicht war das nicht deine Ambition, aber so bleibt der Verlauf in meinen Augen nicht wirklich überraschend und interessant. Und dadurch fällt auch die Spannung, die sich anfangs recht gut aufbaute.

Ich hätte es z.B. interessant gefunden, wenn deine Protagonistin sich selbst in einer Truman-Show befindet und sich dessen nicht bewusst ist. Toby hat das Ganze nur eingefädelt, um sie zu testen, ob sie etwas davon ahnt. Macht so mit der Rest der Story nicht 100prozentig Sinn und müsste überarbeitet werden - aber das hier ist nur ein Beispiel für das, was ich irgendwie erwartet - ja, ein wenig erhofft hatte.
Falls so ein Twist nicht deinen Geschmack trifft, würde ich vielleicht mal schauen, wie die Situation noch interessanter eskalieren könnte. Vielleicht reißt er sogar fast die gesamte Wohnung zusammen wegen der Suche nach Kameras? Vielleicht findet er tatsächlich eine - und die Protagonistin muss beweisen, dass sie doch die ganze Zeit aus war, ja, dass es vielleicht sogar eigentlich seine ist?
Oder du spielst mehr mit der Frage, ob er vielleicht doch tatsächlich Teil solch einer Show ist, indem du mehr Hinweise einstreust.

Eine Kleinigkeit:

Er entspannte sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Film.
Ein paar Minuten später richtete er sich plötzlich auf und sah sich wieder im Zimmer um.
Auch wenn das "Richten" bei beidem eine leicht andere Bedeutung besitzt, so finde ich die Wortdopplung nicht so schön.

Naja, das war mein kleiner Leseeindruck, war wie gesagt, nett zu lesen!
Sim123

 

Hallo Salomon,

tja, das kann dabei herauskommen, wenn man die falsche Pille erwischt. Hat mir gefallen die Geschichte. Es ist mir zwar ein Rätsel, wie man in dem Zustand "Die Truman Show" gucken kann, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Außerdem klang es so, als ob Toby-Schatz das öfter machen würde, also ist es ihm irgendwann wohl auch egal, was er guckt.

Wie sich sein Zustand immer mehr verschlechtert, hast du lebensecht beschrieben, und die Idee finde ich auch gut.
Was mich stört, ist der Titel. Eben weil es den als Film schon gibt, und weil er auch ein wenig die Spannung vorwegnimmt. Dann dachte ich kurzzeitig, es geht um eine Mutter und ihr krankes Kind. Dieses ewige "Schatz" hat mich irritiert, ich hatte da ständig so ein Bild von einer ziemlich spießigen Frau vor Augen, die es aus irgendeinem Grund normal findet, dass ihr Freund sich mit Trips vollstopft, während sie einen gewöhnlichen Fernsehabend verbringen. Ich weiß nicht, ob das von dir beabsichtigt war, aber das hat es für mich noch extra schräg gemacht.

Grundsätzlich hätte ich gern mehr über deren Beziehung erfahren. Und warum das für die normal ist, so viel Trips zu nehmen. Immerhin hat die Frauenärztin der Erzählerin in Kombination mit der Pille davon abgeraten, also schien das ja zu ihrem Alltag dazuzugehören. Was sind das für Leute? Kommen sie gerade von einer Party? Oder ist das normaler Alltag für die. Falls ja, ist das ja schon ziemlich heftig, weshalb sind die so? Das fehlte mir hier, um in die Figuren eintauchen zu können, eine Rahmenhandlung, in der sich diese Szene abspielt. Momentan weiß ich noch nicht, was das eigentlich für Menschen sind, sie bleiben mir zu obeflächlich.

Spannend fand ich's aber trotzdem und an manchen Stellen auch witzig. Aber das Verhalten der Prota erschließt sich mir nicht wirklich. Vor allem, wie sie mit der Situation umgeht. Ihm noch den Film erklärt, obwohl der Schatz schon in den ewigen Jagsgründen weilt. Will sie so tun, als ob alles ganz normal ist?

Fragende Grüße von Chai

 

Hej Salomon,

Gegenbesuch:

„Der Typ findet gerade heraus, dass sein ganzes Leben nur eine Show ist.“, erklärte ich.
Der Punkt vor dem Komma kann doch wohl weg?

Als der Film aus war, starrte er an die Decke.
Als der Film endete?

öffnete er die oberste Schublade seiner Kochnische.
hat jeder seine eigene Kochnische?

Das würdest du nur sagen, wenn es die Kameras eigentlich gibt!“
meinst du nicht eigentlich wirklich?

Mir persönlich kam der plötzliche Twist zu sehr aus dem Nichts. Gerade wenn er zugedröhnt ist, gibt er nicht einfach so auf, oder? Mir ist das Ende zu lapidar. Ich finde den Gedanken meines Vorkommentators Sim123 sehr interessant. Was wäre, wenn sie tatsächlich gefilmt werden und jeder von den Beiden denkt, der andere wäre in einer Art Truman Show? Und am Schluss sind sie beide drin, oder keiner oder noch besser, es bleibt offen? Das riecht nach einer Vorlage für Mindfuck.

Wie sagt TeddyMaria immer: make it work!

Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Salomon,


Ich würde gerne mal was Grundsätzliches loswerden, Salomon.

Das ist die vierte Geschichte, die du seit dem 27. April hochgeladen hast, und du schreibst unter deinen Text "Der Wal", dass du an einer "Schreibblockade" leiden würdest, nicht?
Ganz ehrlich: Hä?
Ich erlaube mir, dich aus deinem letzten Post zu zitieren:

Ich hab mich also einfach mal hingesetzt, einen wirren Satz geschrieben, und dann eine Geschichte draus gebastelt.
Finde ich gut, kannst du machen, aber hey!, weshalb lädst du das hier hoch? Ich fühle mich ein wenig vergackeiert, erst recht, wenn du zwei Tage später, nachdem du oben Zitiertes geschrieben hast, Folgendes von dir lässt:
Ich werd die Geschichte auf jeden Fall nochmal angehen, vorerst lass ich es mal als einfache Idee stehen. Wenn "der Wal 2.0" erscheint, dann wisst ihr Bescheid, um was es geht
Du lässt das jetzt mal als "einfache Idee" so stehen. So so.
Sorry, mMn geht das gar nicht, Salomon. Was erwartest du denn? Willst du ernsthaft kommentiert, kritisiert werden? Dass jemand Textarbeit betreibt? Für "einfache Idee"(n)? Die du dann auch noch so stehen lassen willst? So einfach - ist das?
Immerhin:
Vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge, um wieder in Schwung zu kommen. Das ist daraus geworden.
Drei Tage später die nächste Idee ... äh ... Geschichte, und du erwartest jetzt was?

Verstehe mich nicht falsch, Salomon, aber ich will jetzt weder Betatester sein, noch dir über Schreibblockaden oder sonst was hinweghelfen. Das musst du schon selbst schaffen.

Und ich bin mir zudem sicher, wenn du die Dinger mal ein wenig ruhen lassen würdest, könntest du auch selbst mehr aus deinen Ideen herausholen. Du bist schließlich der Autor, du kannst nicht wollen, dass man dir die Arbeit abnimmt, oder doch?
Aus zwei Tagen, die du investierst hast, könntest du mal zwei Wochen machen. Ich bin mir sicher, auf vieles, was in den Komms hier steht, wärst du selbst gekommen.

Abschließend, zu deinem aktuellen Text hier:

Die Idee gefällt mir, die Geschichte ist zu dünn. Man merkt halt, dass du dir nicht ausreichend Zeit für die nötige Denkarbeit genommen hast, finde ich. Aber gut, kannst du halten, kannst du machen, wie du willst, klar.


Lieber Gruß


hell

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Sim123,

Dir fehlt ein letzter Twist, verstehe. Ich hatte gehofft, mit dem letzten Satz noch so etwas herzustellen. Die kleine Möglichkeit, dass er sich vielleicht doch in der Truman Show befindet, die als unbeantwortete Frage schweben bleiben sollte. Ich merke, das ist wohl nicht angekommen.

Ich hätte es z.B. interessant gefunden, wenn deine Protagonistin sich selbst in einer Truman-Show befindet und sich dessen nicht bewusst ist.

Sehr coole Idee. Man müsste halt die Erzählperspektive ändern und den Schluss. Werd ich mal ausprobieren.

Danke fürs Lesen und kommentieren!
Viele Grüße,
dein Salomon


Hallo Chai,

Es ist mir zwar ein Rätsel, wie man in dem Zustand "Die Truman Show" gucken kann, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Außerdem klang es so, als ob Toby-Schatz das öfter machen würde, also ist es ihm irgendwann wohl auch egal, was er guckt.

Ich denke, da liegst du sehr richtig.

Was mich stört, ist der Titel.

Ich hadere auch noch mit dem Titel. Bisher ist mir nichts besseres in den Sinn gekommen. Falls du oder sonstjemand eine Idee hat, gerne raus damit!

Kosenamen sind leider überhaupt nicht mein Fall. Hier brauche ich sie natürlich, um die Relation der Figuren zu zeigen. Was sind denn verbreitete Kosenamen, die nicht ganz so kitschig klingen? Baby? Babe? Hm. Ich überlege mal.

Zu den Figuren und warum sie schmeißen: Ich hab mir das so vorgestellt, dass Toby regelmäßig Pillen nimmt (LSD wahrscheinlich), nicht all zu oft, vielleicht alle zwei Wochen. Zum "abschalten". Und seine Freundin hat er da etwas mit reingezogen, obwohl sie im Text ja nüchtern bleibt. In meinem Freundeskreis gibt es ein paar Leute, die ich (leider) ähnlich beschreiben würde. Denen fehlt eigentlich auch nichts. Deshalb sah ich auch keinen Grund, näher zu begründen, warum die Figuren die Drogen nehmen. Aber die Figuren näher beschreiben, jap, mach ich.

Ihm noch den Film erklärt, obwohl der Schatz schon in den ewigen Jagsgründen weilt. Will sie so tun, als ob alles ganz normal ist?

Ich hätte das nicht so heftig interpretiert. Er starrt halt vor sich hin auf seinem Trip, aber Die Truman Show ist jetzt nicht übertrieben kompliziert gestrickt, ich dachte, da kommt man auch auf LSD mit.

Vielen Dank für deine Kritik. Ich sehe, hier muss noch einiges rumgeschraubt werden.
Viele Grüße,
dein Salomon


Lieber linktofink,

Gerade wenn er zugedröhnt ist, gibt er nicht einfach so auf, oder? Mir ist das Ende zu lapidar.

Für mich ist das Ende sehr plausibel. Er hat Pillen geschluckt, LSD ist wohl am passendsten. Hier hat man ganz enorme Stimmungsschwankungen, wie sie auch Toby erfährt. Erst ruhig und nachdenklich, plötzlich paranoid und aggressiv, dann kraftlos und verzweifelt, zuletzt vielleicht wieder ein bisschen bei Sinnen. Aber die Mindfuck-Idee ist auch sehr verlockend. Ich mach mir mal ein paar Gedanken dazu.

Danke auch für deine Anmerkungen zu Rechtschreibung und Grammatik!

Viele Grüße,
dein Salomon

An alle: Ich werd die Geschichte nochmal überarbeiten, das kann ein paar Tage dauern. Wundert euch also nicht, wenn sich am Text nichts tut. Vielleicht lösche ich ihn auch noch mal und lade ihn dann überarbeitet hoch. Dann seid ihr vorgewarnt, falls er plötzlich verschwunden ist. Danke für eure Anmerkungen!

 

Hallo hell,

Finde ich gut, kannst du machen, aber hey!, weshalb lädst du das hier hoch?

Ich verstehe das hier als Forum, das Schreibern die Möglichkeit geben soll, sich zu verbessern. Im Text "Der Wal" wollte ich wissen, ob die Idee überhaupt funktioniert, oder ob alle sagen, was ist das denn für ein Unsinn? Zudem wollte ich Kritik an meiner Art zu erzählen, auch hierfür eignet sich der Text mMn. Und zuletzt wollte ich Ideen sammeln, die helfen, um wieder in Schwung zu kommen. Dass Schreibblockade nicht das passende Wort ist, habe ich schon mehrfach eingeräumt. Aus diesen drei Gründen habe ich den Text "Der Wal" hochgeladen und ich habe das erwünschte Feedback bekommen. Die Resonanz hierzu war überraschend gut, unterhaltsam wurde er mehrfach genannt, für mich bestätigt das, dass es nicht komplett daneben war, den Text hochzuladen.

Du lässt das jetzt mal als "einfache Idee" so stehen. So so.
Sorry, mMn geht das gar nicht, Salomon. Was erwartest du denn? Willst du ernsthaft kommentiert, kritisiert werden? Dass jemand Textarbeit betreibt? Für "einfache Idee"(n)? Die du dann auch noch so stehen lassen willst? So einfach - ist das?

1) Ist es dir lieber, wenn ich den Text wieder lösche? Kann ich gerne machen, aber wem ist damit geholfen?
2) Ich erwarte zunächst mal überhaupt nichts. Wer möchte, kann meinen Text lesen. Wer möchte, kann meinen Text kommentieren. Wer nicht möchte, der lässt es eben bleiben. Ich fordere von niemandem irgendwas, freue mich aber über jedes Feedback, das ich bekomme.

Okay, ich hab meine Lektion gelernt. Ich werde keine Texte mehr hochladen, in denen das Handlungselement zu kurz kommt. Versprochen.

Und ich bin mir zudem sicher, wenn du die Dinger mal ein wenig ruhen lassen würdest, könntest du auch selbst mehr aus deinen Ideen herausholen. Du bist schließlich der Autor, du kannst nicht wollen, dass man dir die Arbeit abnimmt, oder doch?
Aus zwei Tagen, die du investierst hast, könntest du mal zwei Wochen machen. Ich bin mir sicher, auf vieles, was in den Komms hier steht, wärst du selbst gekommen.

Hier hast du wohl recht. Ich hab den Text geschrieben, am nächsten Tag überarbeitet und hochgeladen. Das ist zu wenig Zeit zum Reifen für eine Geschichte, das stimmt. Auch hier gelobe ich Besserung.

hell, es tut mir leid, wenn du dich von meinen Uploads angegriffen fühlst, das wollte ich nicht.

Friedliche Grüße,
dein Salomon

 

Ich sehe die Tags Alltag, Gesellschaft und Spannung und bekomme genau das: Ein junger Mann, der sich irgendwelches Zeug eingeschmissen hat, bekommt eine medikamentinduzierte Psychose und dreht frei.

Mich ärgert jetzt, dass die Geschichte so kurz ausgefallen ist, denn aus der Thematik hättest du deutlich mehr machen können. Dieses spannende Thema wird mir zu rasch runtergerasselt. Hier, ein wenig Paranoia da, Gebrüll dort, jetzt die Schleife anpacken und dann ein mildes Ende ansteuern, fertig. Das ist mir dann doch zu wenig - so ein Wahn, auch Horrortrip genannt, hält schon ein ganzes Stück länger - das kann sich über Tage hinziehen, bis der ganze Nebel wieder aus dem Hirn raus ist. Es kommt auch nicht nur einmal vor, dass eine geschlossene Unterbringung notwendig wird, was in diesem Fall stark zu empfehlen wäre.

Die Umsetzung der Thematik fand ich gut - zweckdienlich und auf Spannung gemünzt, hat mir gefallen - allerdings muss ich da jetzt mal ein wenig klugscheißen: Wenn die Frau in diesem Moment offenbaren würde, dass sie von der ganzen Sache gewusst hat, würde Toby sie in sein Wahnsystem einflechten. Sie wäre dann auch mit auf der Abschussliste. Sie versucht es ganz offensichtlich mit Validation, was im Umgang mit einer Psychose gar nicht schlecht ist, aber sie darf niemals, NIEMALS anerkennen, dass sie da mit drin gesteckt hat. An der Stelle sollte sie einfach die Überraschte spielen und zusammen mit ihm schimpfen, bis er wieder runter kommt. Im besten Fall sagt sie nie direkt, wo die Kameras sind, sondern erwähnt nur "Ich habe gehört, dass die Kaffeemaschine gesummt hat", wodurch sie sich aus dem Schussfeld nimmt und ihm etwas gibt, was seinen Wahn in diesem Moment validiert. Die Kaffeemaschine kann man wegräumen oder neu kaufen, aber das eigene Leben ist unbezahlbar.

Hat mir gut gefallen - was ist denn momentan los hier? So viele gute Geschichte, so wenig Zeit.

 

Hallo NWZed,

Danke für dein Feedback!

Mich ärgert jetzt, dass die Geschichte so kurz ausgefallen ist, denn aus der Thematik hättest du deutlich mehr machen können. Dieses spannende Thema wird mir zu rasch runtergerasselt. Hier, ein wenig Paranoia da, Gebrüll dort, jetzt die Schleife anpacken und dann ein mildes Ende ansteuern, fertig.

Ich schreck immer etwas zurück vor längeren Texten und versuche, sie möglichst kurz zu halten. Auf das Wesentliche beschränken. Aber diese Kritik kam jetzt wiederholt, ich werde also nochmal dran rumbasteln und ausformulieren. Beim Ende dachte ich an die massiven Stimmungsschwankungen bei den Trips, nicht an ausgewachsene Paranoia. Ist das also unrealistisch oder "nur" eine verschenkte Chance, den Text durch eine längere Wahnphase spannender zu machen? Du scheinst dich damit auszukennen, also ganz allgemein, ist die Geschichte realistisch?

Sehr interessant, was du zu dem Wahnsystem sagst. Ich werds mir mal im Kopf behalten, wenn ich die Geschichte überarbeite, und falls mich mal ein paranoider Junkie bedroht. Immer gut zu wissen ;)

Freut mich, dass es dir gefallen hat. Und dass du dir trotz deines offensichtlich eng getackteten Kalender dir die Zeit zum Lesen und Kommentieren eingeräumt hast!

Viele Grüße,
dein Salomon

 

Ist das also unrealistisch

Würde ich so nicht sagen. Du stellst ja dar, dass Toby bleich ist, also befindet er sich schon auf einem Trip, wir stecken halt nicht in seinem Kopf und bekommen mit, was darin vorgeht - die Akutphase findet im Text statt. Der Abschluss deiner Geschichte muss ja nicht heißen, dass jetzt alles vorbei ist, also würde ich definitiv nicht sagen, dass es unrealistisch ist. Mir war es halt einfach zu wenig. Du könntest den Abstieg in den Wahn intensiver gestalten. Das passiert mir zu sehr mit einem Fingerschnippen. Ein Wahn entwickelt sich nicht sofort, das ist ein schleichender Vorgang. Da könntest du drauf aufbauen - wie die Sache nach und nach eskaliert.

und falls mich mal ein paranoider Junkie bedroht.

Dann solltest du nach Möglichkeit die Beine in die Hand nehmen *g*

 

Ich fände es zum Beispiel noch interessant, wenn du irgendwie darauf eingehen würdest, dass diese Welt, in der deine Charaktere leben, ja eben auch nur eine fiktive fake-Welt ist. Nunmal nur in schriftlicher Form, statt in filmischer, wie bei der Truman-Show. Wie bereits mehrfach gesagt: Die Geschichte liest sich sehr gut! Die Dialoge sind toll und wirken authentisch. Die Story wäre aber noch besser mit einem kleinem Gedankenspiel zum Schluss. Oder vielleicht sogar eine noch haarsträubendere Auseinandersetzung zwischen den Beiden? (Ist aber vielleicht auch nur mein persönlicher Faible für "Mord- und Totschlachgedöns":P)

 

Hi NWZed nochmal,

Danke für deine Einschätzung!

Hallo HerrSperling,

Zunächst mal herzlich willkommen bei den Wortkriegern und vielen Dank für's Lesen und Kommentieren.

Du meinst so nach dem Motto: "Ja, es war nur n Film, aber Toby, wir sind nur erfundene Personen in einer unzureichend ausgestalteten Kurzgeschichte. Du existierst gar nicht, du Junkie!" :lol:
Wie Toby darauf wohl reagieren würde? Wenn er jetzt noch zweifeln müsste, ob er real oder nur auf einem Blatt existiert?

Mir scheint, auf Basis dieser Geschichte könnte man hunderte Mindfuck-Geschichten schreiben.

Liebe Grüße und viel Spaß im Forum,
dein Salomon

 
Zuletzt bearbeitet:

"Hörst du die Schritte hinter der Tür?
Hörst du das Knarzen der Dielen?
Kennst du das elende Höllengespür
Irgendwer will mit dir spielen?" *​

Hallo Salomon -

bis gerade kannte ich nur Harry S. Truman, versteckte Kamera und die schöne neue Welt der Medien und dass Harry S. (immerhin Demokrat durch & durch & ...) eine Show gehabt hätte ... Unglaublich! Der Kalte Krieg hat eigentlich weniger das Showbiz als Paranoia erzeugt. Zufall, dass die Ästhetik Hollywoods mit dem IS verwirklicht wurde?

Klar, weiß ich jetzt um

Die Truman Show
die eigentlich nahe bei Probanden der Gesundheitsindustrie liegt, wenn ein Leben lang die Wirkung bestimmter chemischer Substanzen aufgezeichnet wird. Irgendwer muss ja das Kaninchen geben ...

Trivialeres, zumeist sich selbst erklärend

„Also, verstehst du[,] um was geht?“

Hier
Er nickte, doch ich glaubte nicht, dass er tatsächlich begriffen hatte.
wäre m. E. statt des Indikativs der Konjunktiv für den Nebensatz anzuwenden, heißt doch "glauben" trotz des Wirklichkeit heischenden "tatsächlich" nicht wissen ...

Er blickte mich völlig unverwandt an, dann rückte er so[...]weit von mir weg, wie es in seinem schmalen Bett nur ging.
Soweit ich weiß, wird "soweit" nur als Konjunktion zusmmengeschrieben, als unbestimmte räumlich/zeitliche Aussage immer auseinander - und das ist in 90 % aller Fälle der Fall. Im Zweifelsfall also besser auseinander, was die Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,9 auf 0,1 senkt.

..., dann zog er das große Küchenmesser heraus und wandte sich zu mir um.
Nicht falsch, aber einfacher "und wandte sich mir zu."

Dann flackerte ein Funke unverhohlener Hass auf.
M. E. sollte hier der Hass im Genitiv erscheinen, als Beweis kommt - ohne jetzt aufwendig Grammatiken zu wälzen oder das IdS zu belästigen, die Verwendung des Artikels infrage. Da klappt nur "des", soz. Pendant des Possessivpronomens unter den Artikeln

Ich machte einen Schritt auf ihn zu, und umarmte hin.
Komma weg - die Konjunktion vertritt es gabz vorzüglich ...

Schönes Beispiel über eine potentielle Wirkung von Medien ...

"Siehst du die Schatten, dort an der Wand?
Weißt du, zu wem sie gehören?
Sind deine Sinne von Kräften gebannt
die jede Besinnung zerstören?

Lugst du verstohlen durch den Spion
ohne dort je was zu sehen?
Deutest du jeden verdächtigen Ton
ohne den Sinn zu verstehen?

..."*​


* http://www.jugendohnefilm.com/paranoia-ein-bild-gedicht/

Tschüss

Friedel

 

Hallo Friedrichard,

Mit dem Herren, der mit seiner Doktrin der Containment-Politik erheblich zum Kalten Krieg beigetragen hat, hat dieser Text freilich nichts zu tun. Der Filmtitel ist ja offensichtlich auf "the true man", dem wahren Mann, bezogen, also das natürlichste Ausleben des Menschen ohne jegliche Verzerrung und Schauspiel. Sicherlich ein sehenswerter Film!

Danke, lieber Friedel, für deine Anmerkungen, ich werd sie sogleich in den Text übertragen.

Viele Grüße,
dein Salomon

 

Sim123, Chai, linktofink, hell, NWZed, HerrSperling, Friedrichard,

Ich hab den Text jetzt nochmal an einigen Stellen überarbeitet und den angesprochenen Twist eingebracht. Wenn ihr wollt, schaut nochmal rein, wenn nicht, lasst es einfach bleiben :) Wollte es euch dennoch wissen lassen.

Den Titel kann man scheinbar nachträglich nicht mehr ändern, neu hochladen will ich den Text auch nicht. Außerdem kam mir eh kein guter Titel in den Sinn, deshalb sei's drum.

Nochmal vielen Dank für eure Kritik!

Man sieht sich,
euer Salomon

 

Den Titel kann man scheinbar nachträglich nicht mehr ändern, ...

Im Prinzip kann man alles - auch den Titel ändern,

Salomon,

sprich, schreib eine/n Moderator*in an ...

Tschüss und bis bald,

Friedel

 

Hey Salomon,

dank Datenverlust nochmal:
Also für mich ist das Ende nun zufriedenstellender und auch sehr fies. Der letzte Satz ist gut gewählt!

LG Sim123

 

Also, ich persönlich mag das Twistending nicht. Jetzt ist es die Truman-Show und keine Geschichte aus dem Alltag mehr. Find ich schade. Wenn du den Titel ändern willst, schreib mir einfach eine PM und ich kümmere mich dann drum.

 

Hi Sim123 und NWZed,

Allen kann man es nicht recht machen, wie man sieht :) Ich werd die Geschichte jetzt erst mal für ein paar Wochen ruhen lassen, vielleicht schau ich sie mir dann nochmal an. Vorerst bleibt es jetzt mal so, wie es ist.

Bezüglich Titel mach ich mir nochmal Gedanken und melde mich gegebenenfalls. Vielen Dank, NWZed.

Viele Grüße,
euer Salomon

 

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