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Die Tropfen

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21.09.2021
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Die Tropfen

„Uihh!“, rief das kleine Mädchen, als es die Tropfen an der Scheibe entdeckte. Erst waren sie klein, wie Pünktchen, dann wuchsen sie und liefen schlussendlich wie kleine Bäche die Scheibe hinab. Sie versuchte vergeblich mit der Zunge die kleinen Tröpfchen aufzufangen aber sie stellte sich vor diese kleinen Bäche aufzulecken. Der Himmel war grau und von ihrem Kinderzimmerfenster aus konnte sie die Leute sehen, die mit bunten Regenschirmen die Straße entlangliefen. Die Scheinwerfer der Autos zeichneten weiße Streifen auf dem nassen Asphalt.

Hinter der Tür hörte sie die Eltern streiten.

Sie nahm ihren Adventskalender heimlich von der Wand und versuchte ein Türchen zu öffnen. Eigentlich durfte sie es nicht, denn morgen ist Nikolaus und das Türchen ist besonders groß. Es würde auffallen, wenn sie es vorher öffnete. Der Nikolaus wäre bestimmt sauer und würde ihr nur eine Rute in die Stiefel stecken.

Jetzt polterte es hinter der Tür und Mama schrie etwas. Sie hielt sich die Ohren zu und sang ein Lied. „Morgen Kinder wird’s was geben la, la, la, mmm, mm, mm!

Wenn sie ganz laut sang und sich dabei die Ohren zuhielt, hörte sie den Streit nicht mehr. Dann stand sie auf und baute sich eine Höhle in ihrem Zimmer. Sie stellte den Stuhl und den Tisch neben das Bett und warf zwei Decken darüber, prima. Jetzt holte sie das Bettzeug und ihre Kissen, den Teddy und ihre Kuscheltiere. Dann versteckte sie sich in der Höhle, darin war es dunkel aber gemütlich. Sie holte ihre Taschenlampe, jetzt war sie Urwaldforscherin und lebte mit dem Teddy im Dschungel. Sie mussten ganz leise sein, denn die wilden Tiere schlichen um die Höhle und wollten sie fressen. Manchmal hörte sie von fern das Gebrüll von gefährlichen Löwen und Bären. Aber sie passte auf Teddy auf, er war ja auch ein kleiner Bär, aber ein ganz lieber. Teddy war ihr einziger Freund. Wenn sie nicht einschlafen konnte, vergrub sie ihr Gesicht im Fell von Teddy, an der Stelle war schon viel von dem Plüschfell abgeschabt. Aber hier roch es so gut.

Immer wieder hörte sie die wilden Tiere auf dem Flur schreien und poltern, sie kamen jetzt näher. Nun schluchzte sie leise vor Angst. Nur keinen Lärm machen! Teddy hatte auch ganz doll Angst bekommen und die Kuscheltiere schlotterten. Sie schlich mutig zum Bücherregal und holte ihre liebsten Bilderbücher, dann schauten sie sich die Bücher zusammen an und sie erklärte den Kuscheltieren die Geschichten darin. So konnten sie zusammen den schlimmen Sturm überstehen. Vorsichtig löste sie drei kleine Türchen aus dem Adventskalender und nahm die Stückchen Schokolade heraus und teilte sie mit Teddy und dem Einhorn. Die süße Schokolade fühlte sich weich und klebrig im Mund an und schmeckte so gut. Sie drückte die Türchen wieder zu und strich sie mit den Fingern glatt.
Draußen auf dem Flur tobte die Schlacht weiter, es polterte und schrie immer noch. Ihre Eltern kämpften jetzt sicher mit den wilden Tieren. Sie war sich sicher, Papa würde Mama und sie verteidigen, wie ein tapferer Ritter aus den Märchen. Türen knallten, auch ihre Tür wackelte. Jetzt kommen sie rein! Sie versteckte sich unter ihrer Decke und machte den Ohrentrick nochmal. „In der Weihnachtsbäckerei la la la mm,mm mm!“

Sie musste jetzt pinkeln. Aber sie konnte doch nicht hinaus auf dem Flur, wo die wilden Bestien warteten. Sie waren jetzt ganz still geworden. Sicher warteten sie hinter der Tür, um sie zu fressen. Was sollte sie nun machen? Sie hielt sich die Hände fest zwischen die Beine und versuchte das Pipi aufzuhalten, zurück zudrücken. Aber dann musste sie nießen und bekam die warme Flüssigkeit über die Hände. Die Decken auf dem Höhlenboden waren auch nass. Sie schlich zum Kleiderschrank und holte sich frische Kleidung raus. Mit der nassen Hose versuchte sie die Decke trockenzureiben.
Als das nicht klappte, rollte sie die nasse Wäsche in die Decke und versteckte das Paket unter ihrem Bett. Oh weh, was würde Mama sagen, wenn sie die nasse Wäsche fände? Bestimmt würde sie wieder schimpfen, schreien und weinen, dass sie so viel Arbeit und Sorgen hätte, aber sie, ja sie allein machte ihr das Leben zur Hölle. Wie immer war sie wie schuld daran und musste Mama trösten. Wenn Papa das sähe, schimpfte er wieder mit Mama und das Unwetter ginge wieder von vorn los.

Im Kindergarten war es schön, da schien immer die Sonne. Dort konnte sie mit den anderen Kindern spielen und lachen. Ja, auch da wurde hin und wieder gestritten, doch Andrea und Claudia passten auf, dass niemand Angst haben und sich verstecken muss. Sie trösteten sie und es war schön bei Andrea auf dem Schoß zu sitzen und sich an sie zu kuscheln, wenn sie eine Geschichte vorlas. Andrea war weich und warm und roch so gut. Morgen darf sie wieder in den Kindergarten und sicher würde über Nacht das Unwetter vorbei sein. Ja, morgen scheint die Sonne wieder, sagte sie sich.

Sie schlief in ihrer Höhle ein. In der Nacht musste sie zur Toilette gehen und schlich sich aus dem Kinderzimmer. Ganz leise öffnete sie Badezimmertür, machte aber das Licht nicht an. Dann ging sie auf Zehenspitzen wieder in ihr Zimmer und versteckte sich in der Höhle. Eigentlich hatte sie Hunger und Durst, sie traute sich aber nicht in die Küche. Erstens konnte sie der Nikolaus erwischen und dann gab es Morgen keine Süßigkeiten und zweitens schliefen die wilden Tiere vielleicht noch in der Küche und würden sie fressen.

Teddy hatte außerdem noch immer ganz viel Angst und das Einhorn auch. Da war es besser, dass sie die Tiere beschützt. Morgen früh würden Papa und Mama die wilden Bestien schon weggejagt haben. Morgen früh würden sie zusammen frühstücken. Wie immer nach einer solchen Nacht, waren die Eltern ganz doll lieb zu ihr und sie würde viele Nutellatoast und Kakao bekommen. Mit diesen Gedanken konnte sie schnell wieder einschlafen.

Als sie am Morgen aufwachte, war die Wohnung ganz still. Die Eltern schliefen wohl noch und hatten vergessen sie zu wecken. Seltsam, Papa musste doch immer ganz früh zur Arbeit? Es war noch nicht ganz hell und sie macht sich für den Kindergarten fertig. Sie geht ins Bad und sieht Papa in der Wanne liegen, er schläft tief und fest. Sein Kopf liegt halb im Wasser. Komisch er hat noch Sachen an und das Badewasser ist ganz rot. Rote Tropfen rinnen über den Badewannenrand. Ganz leise putzte sie sich die Zähne und wusch sich das Gesicht, um ihn nicht zu wecken.

Sie rief nach Mama, doch sie war nicht da. Im Schlafzimmer nicht und auch nicht im Wohnzimmer. Überall lagen Sachen herum, im Schlafzimmer standen die Türen vom Schrank offen und Mamas Kleider lagen auf dem Bett. Ob sie jetzt wohl die Brötchen holt?

In der Küche ist ein großes Durcheinander. Scherben liegen auf dem Boden und sie musste aufpassen, um nicht hineinzutreten. Die wilden Tiere hatten hier schlimm gewütet. Leere Flaschen standen auf dem Küchentisch und in den Gläsern roch es scharf nach den Getränken. Sie machte sich ein Toastbrot mit Nutella und stellte den Abwasch auf den Geschirrspüler. Dann trank sie einen großen Becher Kakao. Der Nikolaus war noch nicht da gewesen. Schade.
Wann kommt Mama, um sie zum Kindergarten zu bringen? Sie muss doch jetzt los? Die schimpft jetzt bestimmt mit Nikolaus, weil er sich verspätet hat.
Sie zieht sich ihre roten Stiefel an und setzt die Mütze von Mama auf. Auf dem Boden liegt der Lippenstift von Mama. Sie bemalt sich die Lippen, genau wie Mama es macht und nimmt auch noch den Schal von Mama, der so gut nach ihrem Parfüm riecht. Sie nimmt ihren Rucksack will los, doch Teddy und das Einhorn jammern, sie wollen mitkommen, nicht allein sein. Na gut, ausnahmsweise. Sie muss jetzt los, Andrea wartet doch.

Den Weg zum Kindergarten kennt sie, er ist nicht weit und sie ist jetzt ein großes Mädchen. Dann steckt sie die Tiere in den Rucksack und zieht die Tür hinter sich zu.

 

Teddy war ihr einziger Freund.

Wann kommt Mama, um sie zum Kindergarten zu bringen, sie muss doch jetzt los? Die schimpft jetzt bestimmt mit Nikolaus, weil er sich verspätet hat. Sie zieht sich ihre roten Stiefel an und setzt die Mütze von Mama auf. Auf dem Boden liegt der Lippenstift von Mama. Sie bemalt sich die Lippen, genau wie Mama es macht und nimmt auch noch den Schal von Mama, der so gut nach ihrem Parfüm riecht. Sie nimmt ihren Rucksack will los, doch Teddy und das Einhorn jammern, sie wollen mitkommen, nicht allein sein. Na gut, ausnahmsweise. Sie muss jetzt los, Andrea wartet doch.

Den Weg zum Kindergarten kennt sie, er ist nicht weit und sie ist jetzt ein großes Mädchen.

Dann steckt sie die Tiere in den Rucksack und zog die Tür hinter sich zu.


Ältern sollte man verbieten, ist mein Devise,

liebe Annebonny,

besonders, wenn sie sich für wichtiger nehmen als das Leben, das sie in die Welt gesetzt haben – und was mir jetzt erst so recht bewusst ist, ist die Namenlosigkeit unserer kleinen Heldin, als wäre ihr von den Ältern und der Autorin ein Name verweigert worden oder aber – da kann natürlich nur ein Mythensammler drauf kommen - das Kind ist in der Rolle des Odysseus, der dem nach dem Namen fragenden Polyphem antwortet: „Niemand!“,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Ich halte Deinen Erstling für gelungen, wenn Du Dich mit der kleinen, namenlosen Person, also "Niemand" identifizierst und aus deren Position erzählst über das Unbegreifliche, dass wir uns alsogleich ans Formale begeben, denn da ist einiges zu beackern (im Folgenden in der Reihenfolge des Auftritts):

Erst waren sie klein, wie Pünktchen, dann wuchsen sie und liefen schlussendlichKOMMA weg! wie kleine Bäche die Scheibe hinab.
(die vergleichende Konjunktion leitet keinen vollständigen Satz ein [denn nur beim vollständigen Satz ist ein Komma zu setzen], sondern einen einfachen Vergleich

Der Himmel war grau und von ihrem Kinderzimmerfenster aus konnte sie die Leute sehen, die mit bunten Regenschirmen die Straße entlang liefen.
„entlanglaufen“ ein Wort!

Hinter der Tür hört sie die Eltern streiten.
Sie hatte ihren Adventskalender heimlich von der Wand genommen[...]…
a) Dein eigentliches Problem leuchtet hier nicht das erste oder letzte Mal auf - der Wechsel der Zeiten. Da Du die Geschichte "aktuell" und somit in der Gegenwart erzählst, sollte sie auch beibehalten werden
b) Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten, dass da mindestens ein Buchstabe fehle; da wäre ein Apostroph rationeller.
Aber es fehlt auch gar kein Buchstabe – also besser immer zwischen letztem Buchstaben und Auslassungspunkten ein Leerzeichen, wie gleich auch hier

„Morgen Kinder wird’s was geben…..la, la, la, mhmm, mhm, mhm!
Aber verrate mir mal, wie man in inflationären „m“ das Dehnungs-h, ein anderes kann es inmitten der Konsonantenansammlung gar nicht sein, ausspricht? Wie zwei, drei m wahrscheinlich als leies Summen – wozu dann ein „h“?

Dann versteckte sie sich in der Höhle, darin war es dunkelKOMMA aber gemütlich.

Nur kein Lärm machen!
Ja, so spricht man. Besser aber „kein’ Lärm machen“ oder „keinen Lärm machen“

Hier schnappt die Fälle-Falle ein mal zu

Aber sie konnte doch nicht hinaus auf [den] Flur, wo die wilden Bestien warteten. Sie waren jetzt ganz still geworden. Sicher warteten sie hinter der TürKOMMA um sie zu fressen.

Einzige reine Flüchtigkeit
Ja, morgen scheint die Sonne wiede[r], sagte sie sich.

Hier kommt die ältere Rechtschreibung noch mal durch
Seltsam, Papa mußte doch immer ganz früh zur Arbeit?
„musste“

Scherben liegen auf dem Boden und sie musste aufpassenKOMMA nicht hineinzutreten.

Da sich bei der Problematik der gewöhnliche Abschluss verbietet greif ich auf seine Negation zurück

nicht ungern gelesen vom

Friedel

 

@Friedrichard
Vielen Dank für Deinen Kommentar, es ist toll eine Rückmeldung zu meinen Texten zu bekommen, dann kann ich sie besser einschätzen. Die angesprochenen Fehler, werde ich korrigieren. In der Tat war die ursprüngliche Form im Präsenz, dann habe ich sie umgeschrieben, weil es besser passt.
Dankeschön

 

Hallo @Annebonny

du schreibst erst seit Kurzem und willst ehrliche Kritik.
Ich habe deine Geschichte mit Neugier gelesen und dieses Ende nicht erwartet. Du hast es also geschafft, mich als Leser zu fesseln und zu überraschen.
Einmal Überschrift genügt. Unter deinem Text auf Bearbeiten gehen und löschen.
Mir ist auch aufgefallen, dass du deinen Text noch nicht verbessert hast. Fehler, die Friedl dir angemerkt hatte, unter anderem die Zeitfehler.
Ich würde auch noch mal die Absätze Überprüfen mMn sind die oft unnötig.

Sie versuchte mit der Zunge die kleinen Tröpfchen aufzufangen.
Warum laufen die Tropfen innen herunter?
Die Autos (hatten die Scheibenwischer an und) zeichneten weiße Streifen mit den Scheinwerfern auf dem nassen Asphalt.
Es ist klar, dass die Autos bei Regen die Scheibenwischer anhaben. Einem Kindergarten Kind ist das nicht wichtig. Vorschlag: Die Scheinwerfer zeichneten weiße Streifen auf den nassen Asphalt.

Sie hatte ihren Adventskalender heimlich von der Wand genommen und versuchte ein Türchen zu öffnen.
Mir ist aufgefallen, daß du oft „hatte“ und andere Hilfsverben benutzt.
Das klingt nicht gut und diese Wörter sind überflüssig, weil sie nichts aussagen.
Heimlich nahm sie ihren Adventskalender von der Wand …
Es würde auffallen, wenn sie es vorher öffnete. Der Nikolaus wäre bestimmt sauer und würde ihr nur eine Rute in die Stiefel stecken.

Wenn sie dann ganz laut singt und sich die Ohren zuhält, hörte sie den Streit nicht mehr.
Hier bin ich mir nicht sicher, ob ein Kindergarten Kind so reagieren würde?

Aber sie passte auf Teddy auf, er war ja auch ein Bär, aber ein ganz lieber und ganz klein.
Das klingt für mich nach einem Kindergarten Kind.
Nun hatte sie doch etwas Angst bekommen und schluchzte leise.
Sie schluchzte leise vor Angst.
Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, schlich zum Bücherregal und holte ihre liebsten Bilderbücher, dann schauten sie sich die Bücher zusammen an und sie erklärte den Kuscheltieren die Geschichten darin.
Vorschlag: mutig schlich sie zum Bücherregal …
Das tat gut, die süße Schokolade fühlte sich weich und klebrig im Mund an.
Einem Kindergarten Kind schmeckt die süße Schokolade einfach.
mMn denkt es nicht über „gut tun“ und „Substanz“ nach.
Was würde Mama sagen, wenn sie die nasse Wäsche fände?
mMn klingt das nicht gut!
Vorschlag: Oh je, was wenn Mama die nasse Wäsche findet?
Dann würde Mama weinen und schreien und sie, ja sie war daran schuld und musste Mama trösten. Wenn Papa das sähe, würde er wieder mit Mama schimpfen und das Unwetter ginge wieder von vorn los.

Sie trösteten sie und es war (so) schön bei Andrea auf dem Schoß zu sitzen und sich an sie zu kuscheln, wenn sie eine Geschichte vorlas. Andrea war (so)weich und warm und roch (so)gut.

Ganz leise öffnete sie Badezimmertür, machte aber das Licht nicht an. Dann
die Badezimmertür
(Eigentlich)hatte sie Hunger und Durst, sie traute sich aber nicht in die Küche.
Sie war hungrig und durstig, traute sich aber nicht in die Küche
Als sie (dann wieder) aufwachte war die Wohnung ganz still, die Eltern schliefen wohl noch und hatten vergessen sie zu wecken.

Papa mußte doch (immer) ganz früh zur Arbeit?

Überall lagen Sachen herum, im Schlafzimmer standen die Türen vom Schrank offen und Mamas Kleider lagen auf dem Bett herum.
Könntest du beide Male weglassen.
Ob sie jetzt (wohl) die Brötchen holt?

Leere Flaschen standen auf dem Küchentisch und in den Gläsern roch es scharf. nach den Getränken von Erwachsenen.
Es ist dem Leser schon klar, dass es da nach Getränken riecht.
Dann trank sie noch einen großen Becher Kakao. Der Nikolaus war noch nicht da gewesen. Schade.
Vorschlag: Sie trank einen großen …
(Dann) steckt sie die Tiere in den Rucksack und zog die Tür hinter sich zu.
Vorschlag: Sie steckte die Tiere in den Rucksack …

Ich hoffe, es ist dir jetzt nicht zu viel, was ich angemerkt haben.
Mir hat es geholfen, die Geschichten und Kommentare der anderen Autoren zu lesen.
Ich wünsche dir einen guten Austausch bei den Wortkriegen und noch viel Freude am Schreiben und Lesen.

Liebe Grüße CoK

 

@CoK Dankeschön!

ich hatte die Funktion der Textänderung noch nicht entdeckt. Danke für den Hinweis.

LG

 

Hallo @Annebonny und willkommen hier!

Eine eindrucksvolle Geschichte mit überraschendem Ende. Deine kleine namenlose Protagonistin wirkt sehr glaubwürdig auf mich, ich kann mich gut in sie hineinversetzen, obwohl ich keine Kinder habe und es schon ewig her ist, dass ich selbst eines war. Was so kleinen Menschen angetan wird, macht mich immer wieder sprachlos.

Zu Formulierungen und Fehlern haben sich ja schon meine Vorgänger geäußert, und ich denke auch, dass du noch ein wenig am Text feilen könntest. Inhaltlich gibt es für mich aber nichts zu meckern, und auch den Aufbau halte ich für gelungen. Anfangs wirkt es fast harmlos, obwohl es natürlich unangenehm ist, wenn die Eltern sich streiten, aber sowas kommt ja in den besten Familien vor. Aber spätestens ab hier:

Oh weh, was würde Mama sagen, wenn sie die nasse Wäsche fände? Sie würde wieder schimpfen und schreien, dass sie so viel Arbeit und Sorgen hätte, aber sie, ja sie machte ihr das Leben zur Hölle
war mir klar, dass das arme Mädchen grundsätzlich als Sündenbock für die zerrüttete Ehe der Eltern herhalten muss. Schlimm genug, dass sie sich in die Hose pinkelt, weil sie Angst hat, aufs Klo zu gehen, aber, dass sie Angst haben muss, deshalb Ärger zu bekommen, finde ich beinahe noch schlimmer. Auch das hier:

Eigentlich hatte sie Hunger und Durst, sie traute sich aber nicht in die Küche.
klingt nicht mehr nach einem normalen Streit, bei dem es zwar laut ist und mit den Türen geknallt wird, aber nicht so, dass man vergisst, dass da noch ein Kind ist, das verständlicherweise Angst und irgendwann Hunger und Durst hat. Furchtbar!

Der Kindergarten ist zumindest ein Lichtblick, denn da scheint immer die Sonne :), es wird auf die Kleine eingegangen, und sie darf zum Kuscheln auf den Schoß. Ich atme also auf, rechne aber damit, dass es zu Hause wieder Ärger geben wird. Aber,
dass sich die Eltern tatsächlich gegenseitig umbringen (oder die Mutter den Vater) und die Kleine sich das mit ihrer Kinderwelt erklärt, sich die Zähne putzt, während Papa in der Wanne blutet, hebt das Ganze auf eine surreale Ebene, die dir mMn gut gelungen ist.
Auch das Bild, wo sie den Lippenstift der Mutter aufträgt und ihre Kuscheltiere einsammelt, hat eine starke Wirkung, ich sehe das wie einen Film vor mir, der mich mit offenem Mund an den Sessel fesselt.

Das einzige, was mich wundert, ist, dass im Kindergarten kein Wort über die Situation zu Hause verloren wird. Die Verstörtheit der Kleinen müsste ja auffallen. Aber vielleicht wolltest du damit auch zeigen, dass derartige Probleme unter den Teppich gekehrt werden.

Für mich eine Geschichte, die nachwirkt. Ich hoffe, wir lesen noch mehr von dir.

Viele Grüße,
Chai

 

@Chai,
Dankeschön für Deinen Kommentar, es freut mich sehr, dass dir der Text gut gefällt und macht mir Mut weiterzuschreiben.
Da ich mein Leben lang selbst in Kindergärten und Heimen gearbeitet habe und immer noch arbeite, weiß ich, dass es ungeheuer schwer ist hinter die Kulissen des Elternhauses zu schauen und auch nicht mehr erwünscht ist. Ich kenne noch ganz andere, reale Geschichten, die ich nicht schreiben will.
VG

 

Da ich mein Leben lang selbst in Kindergärten und Heimen gearbeitet habe und immer noch arbeite, weiß ich, dass es ungeheuer schwer ist hinter die Kulissen des Elternhauses zu schauen und auch nicht mehr erwünscht ist.

Liebe @Annebonny,

glaube ich sofort, dass es ungeheuer schwer ist, hinter die Kulissen zu schauen. Aber nicht mehr erwünscht?? Das klingt ja, als ob man bei dem Verdacht auf eine Straftat einfach wegschauen soll. Krass ...

Viele Grüße,
Chai

 

@Chai
das mit dem nicht erwünscht ist vielleicht mißverständlich. Im Gegensatz zu früher werden Eltern und Kinder partnerschaftlich in die Pädagogik eingebunden. Das bedeutet aber leider auch, dass es schwerer ist von seiten der Institutionen Kontrollfunktionen auszuüben. Bei Verdacht auf Misshandlung oder anderen schweren Straftaten, wird das Jugendamt und die Polizei einbezogen aber gerade der Graubereich, der nicht eindeutig ist, ist schwierig. Früher haben wir bei solchen Eltern einen netten Hausbesuch gemacht und mal genau nachgefragt. Dem geschulten Auge bleibt nicht viel verborgen. Das geht heute nicht mehr, man bietet immer nur Hilfe an, wenn es nicht erwünscht ist, bleiben wir aussen vor. Die Medaillie hat immer zwei Seiten.
VG
Annbonny

 

Liebe @Annebonny,

ok, verstehe. Wobei einen das natürlich erst recht hilflos machen kann, wenn man etwas ahnt und freundlich abgewiesen wird. Ist sicher nicht selten der Fall, dass die Familien versuchen, das Übel zu kaschieren oder herunterzuspielen. Kann mir auch vorstellen, dass so manche Familie eine erstklassige schauspielerische Leistung an den Tag legt, wenn es darum geht, dem Umfeld zu vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Da ist es sicher schwer, herauszufinden, was wirklich los ist.
Kein einfacher Job, den du da hast. Hut ab!

Viele Grüße,
Chai

 

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