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Die Tränen der Engel

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23.12.2003
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Die Tränen der Engel

Draußen tobte ein schlimmes Gewitter. Max lag in seinem Bett und wartete auf seine Mutter, die ihm noch Gute Nacht sagen wollte.
Der Regen prasselte unaufhörlich gegen das Fenster. Bei jedem Donnerschlag zuckte Max zusammen und zog die Decke ein Stück höher über sein Gesicht.
Endlich hörte er die Schritte seiner Mutter vor der Tür.
„Mama, ich habe Angst“, sagte er, als seine Mutter das Zimmer betrat.
„Vor einem Gewitter brauchst du doch keine Angst zu haben.“
„Es ist aber so laut und die Donnerschläge erschrecken mich. Ich kann bestimmt nicht einschlafen, solange es nicht aufgehört hat.“
Max sah seine Mutter bettelnd an . „Bitte lies mir noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor.“
„Na gut, mein Junge. Ich werde dir jetzt mal erzählen, wie die Gewitter entstehen. Dann wirst du nie mehr Angst davor haben.“
Sie setzte sich zu ihrem Sohn auf das Bett und Max lauschte gespannt der Erzählung seiner Mutter.
„Für die Menschen unsichtbar, aber immer in unserer Nähe, wachen die Engel darüber, dass niemandem etwas Schlimmes passiert.
Jeder Mensch hat einen Schutzengel, der ihn immer begleitet. Schlafen wir, wachen die Engel über uns und schicken uns schöne Träume.
Wenn wir glücklich sind, freuen sich auch die Engel. Sind wir traurig, weinen auch sie.
Für die Kinder sind die Schutzengel ganz besonders wichtig, weil sie noch nicht alle Gefahren erkennen können, die auf sie lauern. Die Engel passen auf, dass die Kinder nicht auf die Straßen laufen, wenn Autos herangefahren kommen. Wenn im Winter Schnee liegt und die Wege rutschig sind, helfen sie den Kindern ihr Gleichgewicht zu halten, damit sie nicht hinfallen.
Fällt aus irgendeinem Grund eines der Kinder doch einmal, fangen die Engel dieses Kind auf, damit es sich nicht so sehr weh tut.
Die Engel helfen den Kindern, wenn sie sich verlaufen den richtigen Weg zu finden. Sie verhindern, dass kleine Kinder Sachen in den Mund stecken, die ungesund für sie sind.
Die Schutzengel sind immer bei uns, auch jetzt, wo wir hier beide auf deinem Bett sitzen, werden wir von unseren Schutzengeln beobachtet."
"Müssen Engel denn auch zur Schule", fragte Max.
" Ja natürlich gibt es bei ihnen auch eine Schule, in der sie lernen müssen, wie sie am besten auf ihre Schützlinge aufpassen können. Der älteste und erfahrenste aller Engel unterrichtet sie und bringt ihnen alles bei, was für ihre Aufgabe auf der Erde wichtig ist.
Genau wie die Menschenkinder würden die kleinen Engel viel lieber herumtoben, als zur Schule zu gehen. Aber der Lehrer der Engel ist sehr streng. Einmal in der Woche nimmt er seine Schüler mit auf die Erde und zeigt ihnen wo überall Gefahren für die Menschen lauern können. Die jungen Engel freuen sich auf diese Ausflüge. Es macht ihnen viel mehr Spaß mit ihrem Lehrer auf die Erde zu fliegen, als den ganzen Tag im Klassenzimmer zu sitzen.
Besonders gerne gehen die Engel auf die Kinderspielplätze und schauen zu, wie ihre älteren Geschwister verhindern, dass die Menschenkinder von den Spielgeräten fallen oder sich sonst irgendwie schlimm verletzen.
Immer wenn auf der Erde ein Baby geboren wird, überträgt der Lehrer seinem ältesten Schüler die Aufgabe auf das Baby aufzupassen.
In den ersten vier Wochen muß der junge Engel beweisen, dass er in der Lage ist, das Baby zu beschützen. In dieser Zeit wird er von seinem Lehrer ganz genau beobachtet. Schließlich muß der Lehrer ja eingreifen, falls sein Schüler einen Fehler macht.
Wenn der Engel seine Aufgabe gut erfüllt hat, wird er endgültig aus der Schule entlassen und als Schutzengel für das Baby ernannt.
Der sonst so strenge Lehrer veranstaltet ein Fest für alle seine Engelschüler.
Im Himmel wird ein großes Feuerwerk entfacht. Donner und Blitze sollen den Menschen auf der Erde von dem Fest im Himmel berichten.
Die jungen Engel tanzen und springen auf den Wolken herum und weinen vor Freude.
Wenn es bei uns regnet, sind das die Freudentränen der Engel, die auf den Boden fallen. Je stärker der Regen ist, umso größer ist das Fest, das die jungen Engel feiern dürfen.
Leider wissen viele Menschen nichts von den Engeln und haben Angst vor Gewittern. Deshalb sind die Feste im Himmel oft nur sehr kurz. Die Engel wollen ja nicht, dass die Menschen Angst haben. Sie können aber nicht mit den Menschen reden und wollen mit ihrem Fest die einzige Möglichkeit nutzen, ihre Freude mit denjenigen zu teilen, die an sie glauben.
Wenn es also auf der Erde ein Gewitter gibt, dann feiern die Engel über den Wolken ihr Fest. Freue dich mit den Engeln, und du brauchst nie mehr Angst vor Gewittern zu haben.“

Kurze Zeit nachdem seine Mutter das Zimmer verlassen hatte, schlief der kleine Max ein und träumte von dem schönen Fest, das die Engel feierten, weil eines der Engelkinder erwachsen geworden war.

Seit diesem Abend fürchtete sich Max nie mehr vor Gewittern.
Jahre später erzählte er seinen Kindern die gleiche Geschichte, wenn sie bei schlechtem Wetter nicht einschlafen konnten.

 

Hallo Jörg,
also für mich als Roald Dahl-Fan (*ich bin unwürdig*) sind es immer noch die luftig leichten Cloud-Men aus James and the Giant Peach, die für Gewitter, Schnee und Regenbögen verantwortlich sind.

Deine Erklärung sagt mir aber auch zu. :D

Wie immer, zuerst Schriftbild und Orthografie:

Beim Lesen hat mich die Zeichensetzung und Rechtschreibung ein wenig irritiert:

z.B.: manchmal kein Abstand nach einem Punkt oder Beistrich

...", sagte sie ...

Sie verhindern, daß ...

... und zeigten ihnen, wo überall Gefahren (Beistrich)

von dem schönen Fest, das die Engel feierten (Beistrich)

Wenn die Menschen schlafen, wachen ... Wenn wir glücklich sind ... nicht auf die Straßen laufen, wenn Autos herangefahren kommen. Wenn im Winter Schnee liegt und die Wege rutschig sind, helfen sie den Kindern ihr Gleichgewicht zu halten, damit sie nicht hinfallen.

Ganz schön viele Konditionalsätze, die mit Wenn beginnen.

Nun zum Inhalt:

Ich finde, dass für eine Kindergeschichte ein Monolog nicht unbedingt die beste Wahl ist. Die Mutter gibt ja eine beruhigende Erklärung ab und erzählt kein eigentliches Märchen. Ich fände es besser, wenn das Kind Fragen stellen würde. Das lockert die ganze Geschichte nicht nur auf, sondern verknüpft auch lose Enden.

An der Stelle „… von unseren Schutzengeln beobachtet. Auch bei den Engeln gibt es eine Schule, …“ ist der Übergang für mich etwas abrupt. Da würde eine einfache Variation der Frage: „Gehen die Engel auch zur Schule?“ Wunder wirken.

Zum Inhalt und dem flüssigen Stil muss ich dich loben. Kinder finden bestimmt Gefallen daran.

Bei der Botschaft, denke ich mir aber, dass ein kritischer junger Leser bzw. Zuhörer zwei (möglicherweise unangenehme) Fragen haben wird. Ich nenne sie dir einmal:

1) Jedes Kind hat also einen Schutzengel, der es vor größerem Unheil behütet. Wieso gibt es dann Kinder, denen trotzdem schlimme Dinge (z.B.: schwere Verletzungen) widerfahren?

2) Gewitter sind also Feste der Engel und Kinder brauchen davor keine Angst zu haben. Das mag ja für Kinder gelten, die drinnen sind und nicht einschlafen können. Aber was ist mit Kindern, die sich irgendwo draußen befinden, während plötzlich ein Gewitter aufzieht?

Natürlich kann ich mich bei diesen zwei Ansätzen irren. Aber ich persönlich glaube (*bilde mir ein*), dass ich mir in der letzten Zeit eine ziemlich authentische kindliche Perspektive angeeignet habe. Wenn ich eine Kindergeschichte schreibe bzw. lese, richte ich mich beispielsweise immer nach dem Grundsatz:

"Was hätte ich gerne als Kind für Geschichten gelesen?"

Ich zähle immerhin zu einer Generation, die von Disney und Thomas Brezina verdorben wurde. :mad:

Aber genug Geschwafel. Deine Geschichte hat mir gefallen. Sie würde aber noch besser werden, wenn du noch ein wenig daran arbeiten würdest.

mfg,
mg

 

Hallo Jörg,

zunächst ein paar Kleinigkeiten, die mir beim Lesen aufgefallen sind. Erst nachdem ich sie herausgesucht hatte, sah ich, dass Markus auf einige der Fehler bereits hingewiesen hat:

"Endlich hörte er die Schritte seiner Mutter vor seiner Tür." --> vielleicht "vor der Tür"? Dann vermeidest Du die Wortwiederholung.

"erschrecken mich.(Leerstelle)Ich kann bestimmt"

"„Für die Menschen unsichtbar, aber immer in deren Nähe, wachen die Engel darüber, dass den Menschen nichts Schlimmes passiert. Jeder Mensch hat einen Schutzengel, der ihn immer begleitet. Wenn die Menschen schlafen, wachen die Engel über sie und schicken ihnen schöne Träume." --> Viermal das Wort "Mensch" oder "Menschen", da fällt Dir doch sicher eine andere Formulierung ein. :D

"und zeigt ihnen (Komma) wo überall Gefahren für die Menschen lauern können."

"und träumte von dem schönen Fest (Komma) das die Engel feierten,"

Außerdem solltest Du Dich für die neue deutsche Rechtschreibung entscheiden. Grundschulkinder, die Deine Geschichte möglicherweise lesen, werden sonst ziemlich verwirrt. Du befindest Dich zwischen alter und neuer Rechtschreibung: "dass" und "daß" - bei Dir kommt beides vor.

Und ich fände es gut, wenn Du Dir die Formatierung noch einmal ansehen würdest. Manche Sätze haben einen völlig unmotivierten Zeilenumbruch, das irritiert beim Lesen.

Die Worte "Engel" und "Mensch" kommen sehr sehr häufig vor und ermüdeten mich manchmal etwas. Vielleicht kannst Du da noch andere Formulierungen finden?

Doch jetzt endlich zum Inhalt: Die Idee, dass ein Gewitter ein Freudenfest der Engel ist, gefällt mir sehr. Sie hilft vielen ängstlichen Kindern ganz sicher, ohne Angst trotz Donner und Blitz einzuschlafen.

Genau wie Markus fand auch ich den langen Monolog der Mutter nicht ganz so glücklich. Vielleicht hätte Max träumen und im Traum seinen Schutzengel treffen können, der dem Jungen dann alles Wissenswerte über die himmlischen Feste (Gewitter) berichtet?

Den Titel Deiner Geschichte mag ich sehr, er ist richtig poetisch :).

Liebe Grüße
Barbara

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Leute,

vielen Dank fürs Lesen der Story und die netten Kommentare.:)

@ Illu,

freut mich, dass Du die Story gelesen und dass sie Dir gefallen hat. Ich bin genau wie Du auch eher im bereich Fantasy zu Hause. Da ich aber selber drei Kinder habe, schreibe ich ab und zu auch mal was für den "Hausgebrauch".

@ Markus,

vielen Dank für das Lob. Die Fehlerchen werde ich mir noch mal anschauen und versuchen sie auszumerzen.

Ich finde, dass für eine Kindergeschichte ein Monolog nicht unbedingt die beste Wahl ist. Die Mutter gibt ja eine beruhigende Erklärung ab und erzählt kein eigentliches Märchen. Ich fände es besser, wenn das Kind Fragen stellen würde.

Gute Idee. Werde ich warscheinlich noch umsetzen.

Was Deine beiden Fragen betrifft, die die jungen Leser eventuel stellen könnten hast Du warscheinlich recht. Ich habe dir Story letzten Sommer geschrieben, wo meine Kleinen wirklich Angst vor Gewittern hatten. Sie waren damals 2, 3 und 6 Jahre alt. Bei ihnen hat die Story eigentlich gut funktioniert und die Erklärungen haben ihnen ausgereicht. Bei älteren würde das wohl nicht mehr klappen. Wenn aber ein Kind alt gung ist die Story zu hinterfragen, wird es die Erklärung, dass die Engel für Gewiter verantwortlich sind wohl eh nicht mehr glauben.

@ Barbara,

auch Dir danke ich für die netten Worte und die Hinweise.

Außerdem solltest Du Dich für die neue deutsche Rechtschreibung entscheiden. Grundschulkinder, die Deine Geschichte möglicherweise lesen, werden sonst ziemlich verwirrt.

Ich werde die Fehler noch raussuchen und ändern. Dann mache ich dass mit der Formatierung gleich mit:D .

Wie ich schon in meiner Antwort an Markus geschrieben habe, ist die Story schon etwas älter. Es war die zweite KG die ich überhaupt geschrieben habe. Als es am Sonntag bei uns das erste Mal gedonnert hat, habe ich sie gleich mal hier gepostet. Warscheinlich hätte ich sie vorher nochmal umfangreicher überarbeiten müssen. Wird aber umgehend nachgeholt.

Gruß
Jörg


So ich hoffe die grössten Schnitzer sind raus. Die Formatierungsfehler und einige Formulierungen habe ich geändert.

 

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