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Die Topflappen des Teufels 5
Schon längst hatte es Mitternacht geschlagen, aber Stuart dachte noch lange nicht daran, seine Augen von seinem Lieblingsbuch aller Zeiten zu lassen. Seine Frau war neben ihm im Bett schon eingeschlafen, jedoch kümmerte das den Dicken kein bisschen, sein Buch mit lauter Stimme vorzulesen: „Prolog: Fred war das glücklichste Arschhaar überhaupt. Es war nicht nur das Längste, sondern saß auch direkt am wärmsten und gemütlichsten Platz im Arsch. Da ihm viele seiner Artgenossen diese unbestreitbaren Tatsachen nicht gönnten, heckten sie über Nacht einen teuflischen Plan aus. Unbemerkt trugen sie den wehrlos schlafenden Fred aus den Arschbacken heraus und beförderten ihn an einen anderen Ort. Als dann der nächste Morgen anbrach, fand sich das kleine Haar in einem dunklen Nasenloch wieder. Selbstverständlich hatte es nicht vor, an diesem höchst gewöhnungsbedürftigen Ort länger zu verweilen. Über Stock und Nasenschleim tastete sich Fred schließlich durch das Nasenloch und ...“
„Okay, jetzt reicht es!“, kreischte im selben Moment Stuarts soeben erwachte Frau. „Hör auf die ganze Zeit diese Geschichte laut vorzulesen! Schließlich heißt die Kurzgeschichte hier „Die Topflappen des Teufels“ und nicht „Das mutige Arschhaar und die Rückkehr zum Mittelpunkt der Arschbacken“!“
„Na ja, so richtig kommt es nicht zu den Arschbacken zurück … es wird am Ende zum Sackhaar ...“
Stuarts Gerede brachte Mary noch an den Rand des Wahnsinns. Außerdem roch er mal wieder ungeheuerlich nach Achselschweiß, was die Verzweiflung der Frau nur noch verschlimmerte.
„Mein Arsch juckt ...“, knurrte ihr Mann im selben Moment.
Mary schlug die Hände vor das Gesicht. „Und warum tust du nichts dagegen, du blöder Idiot?“
„Wenn ich da jetzt rangehen würde, könnten ein paar Arschhaare rausfliegen und irgendwo verlorengehen … und natürlich wäre das nicht so optimal … Morgen ist schließlich mein Geburtstag und da möchten sie doch mit mir die Torte anschneiden!“
„Haben die jetzt etwa auch ein Eigenleben?“, kreischte Mary fassungslos.
„Ich weiß es doch nicht …“, entgegnete Stuart zögernd und unsicher. „Das Einzige, was ich hundertprozentig weiß, ist, dass es mir immer öfter im Arsch juckt ...“
„Und daraus schlussfolgerst du gleich, dass deine Arschhaare wie die Topflappen einst in unserer Küche zum Leben erwacht sind, nicht wahr?“
„Nimm ja nicht wieder diese verdammten Biester in den Mund!“, drohte Stuart. „Die haben unsere Küche bis zur absoluten Unkenntlichkeit ruiniert!“
„Seit wann machst du dir denn Gedanken um die Küche?“
„Seit es mir so furchtbar im Hintern juckt! Ich kann es mir ja auch nicht erklären …“
„Also ich glaube“, seufzte Mary mit völliger Hoffnungslosigkeit, „dass diese Kurzgeschichte hier wieder komplett abkackt …“
Ende