Was ist neu

Die Tage der Freygeistbombe

Mitglied
Beitritt
26.09.2006
Beiträge
239
Zuletzt bearbeitet:

Die Tage der Freygeistbombe

Es besteht kein Zweifel dass trotz aller vorangegangenen Niederlagen drei von ihnen Ausreichten, um den verloren geglaubten Krieg zu gewinnen und den Frieden zu erzwingen. Die erste erhellte den Himmel über der Ostsee, die zweite pulverisierte drei kaiserliche Armeen am Rhein und die dritte war diejenige, die bis heute nicht auf Avignon abgeworfen wurde.

Aus „Die preußische Revolution und der Kreuzzug des Heiligen Reiches von Avignon“

Der Rauch aus Hunderttausenden von Schloten nahm dem Schnee über den Straßen Berlins seine jungfräuliche Reinheit. Die grauen Flocken, die sich schließlich auf das Pflaster legten, erinnerten eher an Vulkanasche, die von den Rädern der Kutschen und Dampfmobile zerfurcht und zu einem dreckigen Matsch vermahlen wurde.
Es war ein Wetter, das einen Menschen beinahe unsichtbar machen konnte. Kein Passant, der nicht den Hut tief ins Gesicht gezogen hatte, niemand, hinter dessen hastigen Schritten nicht die Sehnsucht nach dem heimischen Kamin stand.
So fiel der Mann im schwarzen Cape gar nicht auf, als er hastig von der vielbefahrenen Danziger Straße in die fast leere Bötzowstraße abbog. Der rußige Schein der Gaslaternen war nicht in der Lage, den Schatten der Kapuze über seinem Gesicht zu durchdringen. Doch welcher Milizposten achtete schon auf so etwas, wenn seine volle Aufmerksamkeit nur noch zwei kalten Füßen und einer durchweichten Uniform galt.
Der Mann stapfte weiter und die Geräusche der Hauptstraße verklangen langsam im Rieseln des Schnees.
Schließlich hielt er vor einem der Häuser, das sich durch sein aufwändig gestaltetes Portal von den anderen abhob. Über der Eingangstür hielt ein steinerner Atlas mit bärtigen und doch aristokratischen Gesichtszügen eine umkränzte Weltkugel.
Der Mann riss am Klingelzug und im Inneren des Hauses erwachte ein melodisches Glockenspiel zum Leben. Ungeduldig scharrte der Besucher mit den Füßen im Schnee und betrachtete den Atlas. Solcherlei Motive waren total aus der Mode gekommen, trotzdem schienen die Dekorationen erst vor kurzem repariert worden sein. Ein handgroßer Teil der Weltkugel bestand aus frischem Putz, der sich selbst im Laternenlicht farblich vom Rest abhob. Der Mann zuckte kaum merklich die Schultern und zog noch einmal an der Klingel. Schließlich signalisierte ein dumpfes Klacken im Sprachrohr, dass am anderen Ende jemand zuhörte.
„Professor?“ Die Stimme des Mannes war dunkel und angenehm. „Professor, hier ist Maurice. Ich weiß, dass Sie mich hören können.“
„Was wollen Sie?“, klang es blechern zurück. „Ich dachte, wir wären uns einig gewesen?“
„Wir sind uns einig, Professor. Sie geben uns was wir wollen und Sie bekommen ihr Geld… sogar die unverschämte Summe, die sie verlangt haben. Aber der Zeitplan muss beschleunigt werden.“
„Die Übergabe ist übermorgen“, polterte es verärgert aus dem Rohr „das war ihr eigener Vorschlag! Hören Sie, wenn Sie mir Schwierigkeiten machen wollen, kann ich jederzeit…“
„Ich habe das Geld dabei.“
Stille.
„Professor, sind sie noch da? Haben Sie die Papiere?“
„Ja.“ Wieder eine Pause. „Ich komme herunter.“
Unter dem Schatten erwuchs ein Grinsen. Kurze Zeit darauf begann ein Lichtschein die Treppenhausfenster herunterzuwandern.
Die schwere Eichentür unter dem Atlasportal knarrte misstrauisch, als sie aufgeschoben wurde. Der Professor steckte einen Schopf angegrauter Locken heraus. „Sind Sie allein? Ist ihnen auch niemand gefolgt?“
Der Besucher schüttelte den Kopf.
Der Professor schob sich durch die Tür. Er trug nur einen leichten Morgenmantel mit geschmacklosen Bommeln und fröstelte in der Kälte. Seine rechte Hand umklammerten eine lederne Dokumentenmappe, in der anderen hielt er eine kleine Glaskugel, von der ein fahler Lichtschein ausging. Nur ein Freygeist konnte eine Ätherlampe verwenden. Nicht nur das Glas, auch die Hand des Professors schien zu glühen.
„Ich habe die Papiere“, sagte er. Ohne das Sprachrohr klang seine Stimme merkwürdig dünn.
„Sie sind dran.“
Jetzt nickte der Mann und griff unter sein Cape. Metall blitzte in einem weiten, eleganten Bogen. Die Kehle des Anderen explodierte in blutiger Überraschung. Seine Augen weiteten sich, dann kippte er in den Schnee. Flackernd erlosch das Ätherlicht. Der Besucher entwand die Ledermappe den zuckenden Fingern des Professors, bevor das Blut sie erreichen konnte. Er warf einen kurzen Blick hinein und nickte zufrieden.
Ein gurgelnder Laut quetschte sich durch den blutigen Schaum auf den Lippen des Professors. Der Mann runzelte die Stirn. Wüsste er es nicht besser, hätte er es für ein Lachen gehalten.
„Sie Idiot… …nur… ein Freygeist…“
Der Mann wartete, aber der Professor war fertig. Für immer.
„Wie armselig“, murmelte er schließlich, drehte sich um und verschwand im Schneetreiben.
Gleichzeitig hörte im Inneren der Weltkugel ein kleiner schwarzer Heliograph auf zu Klicken.

* * *​

Nichts hatte den herrschenden Geist in der Republik Preußen je besser repräsentiert oder würde in je besser repräsentieren als der alte Schlossplatz, der nun den klangvollen Namen Platz der Freiheit trug. Dieser Gedanke kam Johann Otto Bornstett, Milizcommissar des Berliner Staatssicherheitsbüro, Sektion Abwehr, jedes Mal, wenn er ihn auf dem Weg zur Arbeit überquerte.
Stolz wehten rotweiße Fahnen von der Kuppel des Volksrates, genau an jener Stelle, wo sich Friedrich Wilhelm, als „Kranker Willi“ letzter Monarch dieses Landes, mitsamt seiner letzten Getreuen und dem Munitionslager des Marstalls in die Luft gesprengt hatte.
Gleich davor mündete die Straße Unter den Linden ein und der morgendliche Hauptstadtverkehr ergoss sich ratternd über den Platz. Seit letztem Jahr war die Stadtmitte für Pferdefuhrwerke gesperrt, die mechanischen Rösser der Freygeister natürlich ausgenommen. Zu viele Fußgänger waren Opfer durchgehender Gäule geworden. Trotzdem kostete es Bornstett von Monat zu Monat mehr Zeit, eine Lücke zwischen den hin- und hersausenden Dampfwagen zu finden. Mit seinen kaum anderthalb Metern Körpergröße neigten viele Menschen dazu, den Commissar zu übersehen. Was ihm in seinem Beruf eher zugute kam, konnte im Straßenverkehr lebensgefährlich sein.
Die Marmorplatten des Platzes waren noch übersäht mit Flugblättern und Brotpapieren, Überreste der großen Kundgebung der freygeistigen Commune-Partei vom gestrigen Tag. Durchgeweicht vom Schnee blieben die Parolen an Bornstetts Stiefeln kleben.

Ein freyer Geist geht um in Preußen: Der Geist der humanistischen Commune!

Lasst die Gerechtigkeit regieren! Der Reichtum des Landes für die Arbeiter und Soldaten!

Weg mit den Sympathisanten des Kaiserpapstes! Den alten Adel abschaffen!

Kein Wunder dass sie die Fabrikarbeiter zu Tausenden aus den Vorstädten lockten. Die Wahlen zum Volksrat standen schließlich kurz bevor. Es war gut möglich, dass zum Neujahr 1801 die Republik Preußen von der Commune der Freygeister abgelöst wurde.
Der Boden vor den zehn Meter hohen Statuen von Luther, Müntzer und Humboldt war aufgerissen und Arbeiter mit Dampframmen und Förderloren waren in dem Loch zugange. Der Atheist, der Revolutionär und der Freygeist überwachten mit ihren steinernen, aber wohlwollenden Mienen die Bauarbeiten zur ersten Pneumobahn der Welt. Hoffentlich lösten die überall in der Stadt durchgeführten Untertunnelungen endlich das Verkehrsproblem.
Der Schneefall hatte bei Tagesanbruch zwar nachgelassen, aber es fielen immer noch vereinzelte Flocken auf den Platz oder zerschmolzen an der großen Ätherlampe in der geborstenen Kuppel des Doms. Die schwebende Lichtkugel unterschied sich von den normalen Gaslaternen, ihr Schein war heller, weißer und absolut gleichmäßig. Sie war ein weithin sichtbares Symbol für die Macht der Freygeister. Einer von ihnen musste sich ständig in der Ruine aufhalten und das Licht mit der Energie des Äthers speisen. Es war das Denkmal, damit sich jeder Bürger Berlins immer wieder daran erinnerte: Der Dom war im letzten Krieg von Luftschiffen des katholisch-christlichen Europas zerstört worden und dank der Freygeister hatte Preußen diesen Krieg gewonnen.

Das Hauptgebäude des Staatssicherheitsbüros trennte den Platz der Freiheit vom Spreeufer. Es war ein einfacher, kompakter Bau, der nur von einer Säulenarkade aufgelockert wurde. Bornstett grüßte kurz die schwerbewaffneten Milizionäre am Eingang. Während er die Treppen hinaufstapfte schüttelte er sich kleine Schneehaufen von Hut und Mantel.
In seinem Büro erwartete ihn Ernst Maler, sein Sekretär mit grimmiger Miene und einem silbrigen Metallzylinder in der Hand.
„Professor Kretschmann ist tot, Herr Commissar“, rief er Bornstett entgegen. „Man hat ihm die Kehle aufgeschlitzt.“
„Scheiße!“ Bornstetts feuchter Hut knallte auf den Tisch. Der Commissar war bei der Abwehrabteilung für Wutanfälle bekannt, die sich umgekehrt proportional zu seiner Körpergröße verhielten. Er hob einen Zeigefinger auf Augenhöhe und stieß Maler damit ins Brustbein.
„Er ist schneller als wir.“
Er atmete tief durch und hievte sich auf seinen Stuhl. Dann sah er Maler an und räusperte sich.
„Na gut, Ernst. Sind das die Aufzeichnungen des Heliographen?“
Maler nickte und schob den Zylinder in den Projektorkasten auf Bornstetts Schreibtisch.
„Er hat ihn einfach in seinem eigenen Blut liegen gelassen.“, berichtete er, während er die Gaslampe der Maschine mit einem Schwefelholz entzündete.
„Das Milizbüro von der Danziger Straße hat uns schon um fünf Uhr Bescheid gegeben, die Streife hat ihn wohl noch vor den Nachbarn gefunden. Kramer ist dann sofort losgegangen und hat den Streifen ausgebaut und entwickelt.“
Bornstett grunzte, während grobkörnige Bilder über die gegenüberliegende Wand huschten. Er hätte es lieber gesehen, wenn ein paar Männer ständig die Wohnung des Professors überwacht hätten, aber personelle Überwachungen mussten von Direktor Mannstein persönlich genehmigt werden. Und so kurz vor den Volksratswahlen würde er niemals einen seiner Genossen überwachen lassen, schon gar nicht wenn jemand wie Bornstett ihn der Spionage verdächtigte. Jeder wusste, dass ein Freygeist nicht für Adlige arbeitete. Oder gar für Christen.
Maler kurbelte am Projektor herum und die Bilder des Schnees vor Professor Kretschmanns Tür flackerten. Dann erschien die Silhouette eines Mannes mit dunkler Kapuze. Ein weiteres Bild, noch eines und dann…
„Er ist es!“ Der Commissar sprang auf. „Der sogenannte Maurice! Ich wusste es!“
Der Mörder des Professors blickte direkt in die Linse des Heliographen. Ein schmales Gesicht mit arrogant hervorstechenden Wangenknochen und einem dünnen Spitzbart, wie er in Paris Mode war. Der Kerl hatte sich große Mühe gegeben, wie ein Franzose zu wirken. Als ob ein Spion des Heiligen Reiches so herumlaufen würde. Wie armselig.
„Das reicht!“ Bornstett schlug mit der Faust auf den Tisch. „Jetzt lasse ich diese aristokratischen Dreckssäcke hochgehen. Das von Kaltmark nichts besseres einfällt als es den Katholiken anzuhängen. Jedenfalls will ich, dass das Bild von diesem schlitzenden Hochstapler in jedem Milizbüro in der ganzen Stadt hängt!“
Maler blies das Licht im Projektor aus und das Gesicht des Mörders verschwand von der Wand. Er räusperte sich.
„Herr Kommissar, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee…“
„Ach was!“, fuhr Bornstett ihm ins Wort. „Wir wissen durch unseren Informanten bei von Kaltmark, dass vor einem Monat ein gewisser Maurice in seinem Kreis von Möchtegernverschwörern aufgetaucht ist. Und dass er sich besonders für Freygeister und Physik interessiert hat. Dazu haben wir die Heliographien von der Abwehrsektion an der Universität. Dieser Mann hat versucht mit drei Professoren die im letzten Jahrzehnt in der Waffenforschung gearbeitet haben, allesamt Freygeister, ins Geschäft zu kommen.
Das muss verdammt nochmal reichen, Ernst!“
Maler schaute zweifelnd drein. „Ob der Direktor das auch so sehen wird?“
„Das lässt sich herausfinden“, knurrte der Commissar, klappte das Seitenfach seines Tisches auf und zog das Sprachrohr heraus.
„Hier ist Bornstett, Abwehrabteilung Zwei“, blökte er hinein. „Hat der Herr Direktor Zeit für mich?“
Er lauschte an der Ohrmuschel. Ein leises Lächeln wuchs in seinen Mundwinkeln.
„Ach, Direktor Mannstein ist nicht da? … Bei einer Kundgebung der Freygeist-Partei in der Thomas-Müntzer-Vorstadt? … Nein, lassen sie’s, das ist schon in Ordnung … Ja, ja, vielen Dank!“
Bornstett verstaute das Sprachrohr wieder an seinem Platz. Dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme. Das trotzige Lächeln war nicht von seinem Gesicht gewichen.
„Nun Ernst, der Direktor hat wichtigeres zu tun. In diesem Fall sehe ich mich leider gezwungen auf eigene Rechnung handeln.“

Drei schlanke schwarze Dampfmobile der Miliz fädelten sich durch die Straßen Berlins. Sie benutzten nicht die direkte Route durch das Brandenburger Tor, dort war zu jener Tageszeit kein durchkommen. Lieber einen Umweg machen und trotzdem schneller sein.
„Sie halten das immer noch für keine gute Idee, nicht wahr?“
Maler, der neben Bornstett auf dem Beifahrersitz saß, schüttelte den Kopf.
„Bei allem Respekt Herr Commissar, das könnte Sie die Stellung kosten. Und mich auch. Der Direktor ist ein Freygeist, der junge Andersen ist das auch, also hätte er ihn über das Ätherphon anrufen können. Was, wenn wir zu voreilig sind? Von Kaltmark hat noch immer Freunde in der aktuellen Regierung. Ohne Rückendeckung wären wir geliefert.“
„Ernst, Mannstein weiß, dass ich nicht viel für Freygeister übrig habe und für dieses adelige Pack noch weniger. Nein, unsere Rückendeckung ist dort und dort!“
Der kleine Kommissar deutet über die Schulter auf die beiden folgenden Wagen, vollbesetzt mit bewaffneten Milizionären.
„Sehen Sie nicht was hier gespielt wird? Von Kaltmark und Konsorten haben es auf die Freygeistbombe abgesehen! Sie fürchten sich vor einem Wahlsieg der Commune-Partei, weil man sie dann einfach zum Teufel jagen würde. Jetzt stellen sie sich diese Vernichtungskraft in einen Bürgerkrieg vor. Der Direktor wird mir die Füße küssen müssen, dass wir so etwas verhindern.“
Maler schwieg und Bornstett überholte in einer viel zu engen Kurve ein mit Bierfässern beladenes Pferdefuhrwerk, dessen Kutscher laut auf die Miliz zu schimpfen begann. Dann bog er in eine von Robinien gesäumte Allee ein, die in das Villenviertel Zehlendorf führte.

* * *​

Der Salon atmete den Geist einer anderen Zeit. Von den Wänden starrten längst verstorbene Ahnherren aus fingerdicker Ölfarbe säuerlich auf die Anwesenden herab. Das Mobiliar zeichnete sich durch den verschwenderischen Einsatz von edlen Hölzern, Goldschnörkeln und rotem Samt aus. Soeben verklangen die letzen Töne einer Klavierkantate und dezenter Applaus kam auf. Der junge Mann mit schulterlangen Locken verbeugte sich.
„Exzellent!“, lobte Prallwitz, der Titularbischof von Magdeburg. „Brombergs Sohn spielt ein ausgezeichnetes Pianoforte. In diesen säkularen Zeiten ist kaum noch jemandem die spirituelle Wirkung von Altmeister Bach bekannt.“
Auf der anderen Seite des Stuhlkreises ließ der Freiherr von Schatzlau ein leises Kichern hören.
„Nun, ich habe einmal einen Freygeist sagen hören, dass man Bach nur richtig würdigen kann, wenn man seine mathematische Struktur und Schönheit versteht.“
„Nonsens!“ Verärgert nippte der Bischof an seinem Glas Rotwein. „Was verstehen diese Teufel schon von göttlicher Kunst!“
„Sie haben die mächtigste Vernichtungswaffe auf Gottes Erde geschaffen, manche Leute würden das als göttliche Kunst bezeichnen.“
Prallwitz lief rot an und hob zu einer scharfen Erwiderung an, wurde aber vom Gastgeber unterbrochen.
„Das reicht jetzt! Schatzlau, Prallwitz, lassen Sie ihre kindischen Streitereien!“
Jeder Zoll von Fürst Kuno von Kaltmarks Körper war ein Aristokrat alter Schule, das schloss seinen Kehlkopf mit ein. Selbst der Freiherr neigte entschuldigend den Kopf.
„Meine Herren, ich habe soeben eine Depesche von unserem Freund Maurice erhalten.“
Er legte ein Telegrammpapier auf den Nussholztisch.
„Ist es denn weise so etwas von der Post über den Äther verschicken zu lassen?“, fragte ein dicker Kaufmann, der das größte Warenhaus am Werderschen Markt betrieb.
„Natürlich ist es nur eine Parole.“, verkündete von Kaltmark verärgert. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn man die Intelligenz seiner Pläne anzweifelte.
„Aber sie besagt, dass er über Nacht in Schneeberg im Erzgebirge eingetroffen ist. Er ist im Besitz der Pläne und Transportscheine und unser Bankier hat ihm die Bestechungsgelder ausgezahlt. Auch wenn wir das für Professor Kretschmann jetzt natürlich gespart haben.“
Er lächelte hinter seinem Walrossbart und in der hochwohlgeborenen Runde wurden zustimmend „Freygeist-Abschaum“ oder „Verräter verdienen nichts besseres“ gemurmelt.
„Wenn alles weiter verläuft wie geplant, sind wir in wenigen Tagen im Besitz des Minerals und noch vor der Wahl besitzen wir die, wie es der Freiherr von Schatzlau so schön ausgedrückt hat, mächtigste Vernichtungswaffe auf Gottes Erde.“
Gierige Vorfreude tropfte aus den Gesichtern der Anwesenden. Nur der junge Grafensohn am Klavier rutschte unruhig auf seinem Schemel hin und her, als könnte er es nicht erwarten, endlich wieder an die Tasten gelassen zu werden.
„Sind wir uns eigentlich schon über das weitere Vorgehen einig geworden?“, kam schließlich die heisere Frage aus Richtung des Marmorkamins, wo das älteste Mitglied des Kreises, der greise Junker Glasiszc sein Rheuma wärmte.
„Es stehen uns alle Wege frei.“, sagte von Kaltmark. „Die Freygeister werden es nicht mehr wagen, Hand an uns zu legen und ihre wirren Ideen von einer Commune des Pöbels sind damit erledigt.“
„Nun, wir können aber schlecht drohen, die Waffe in Berlin zu zünden.“, warf von Schatzlau ein. „Wir haben alle die Bilder von Mannheim gesehen. Von der Stadt ist kein Stein mehr übrig.“
„Es gibt andere Möglichkeiten. Wir könnten uns jede Hilfe des Heiligen Reiches erkaufen.“
Glasiszc bekam einen Hustenanfall. „Avignon die Freygeistbombe ausliefern? Das wäre Selbstmord! Die Inquisition würde durch unsere Straßen toben und sich mehr als nur die Freygeister vornehmen!“
Von Kaltmark winkte ab.
„Seine geschätzte Majestät, der Pontifex Caesar Ludwig XVI führt momentan zwei Kreuzzüge gegen die Osmanen im Helveticum und gegen die abtrünnigen Kolonien in Südamerica. Er würde die Bombe nicht gegen Preußen einsetzen. Nein, wir werden wieder ein unabhängiges Königreich sein! Und wieder Christen, ja, aber mit einer eigenen preußischen Kirche.“
Prallwitz, Erzbischof in spe, grinste selbstzufrieden.
„Also meine Herren…“
Aber weiter kam der Fürst nicht. Die Wucht, mit der die Türen aufgestoßen wurden ließ die Spiegel an den Wänden erzittern.
„Eure Hoheiten!“, erklang eine Stimme, die trotz ihre kraftvollen Häme nicht allzu hoch über dem schwebte. „Ihr seid alle wegen Verschwörung verhaftet!“
Von Kaltmark glotzte ungläubig auf Bornstett, hinter dem sich schwarzgekleidete Milizionäre mit entsicherten Waffen in den Salon drängten.
„Was hat dieser Auftritt zu bedeuten?“
„Ich dachte, dass hätte ich gerade erwähnt.“, sagte der Commissar und zog ein Blatt Papier aus der Tasche. „Im Namen des Volkes und der Republik und so weiter und so weiter… sind Sie sofort festzusetzen.“
Er faltete den Zettel und steckte in wieder ein.
Der fürstliche Schnauzbart zitterte leicht, als von Kaltmalk er einen kurzen Seitenblick auf seine Mitverschwörer warf. Glasiscz war röchelnd in seinem Sessel zusammengeschrumpft und Prallwitz war damit beschäftigt in höchst unwürdiger Weise Flecken verschütteten Rotweins von seinem Rock zu wischen.
„Ich bitte um Haltung, meine Herren!“, schnarrte der Fürst. „Die haben nichts gegen uns in der Hand. Ich möchte wetten, dass dieser freygeistige Hund Mannstein hinter alldem steckt.“
Bornstetts schadenfrohes Lachen hallte durch den Salon.
„Wenn Sie wüssten wie unrecht Sie haben! Aber seien sie unbesorgt, sie bekommen alle einen gerechten Prozess. Nach der Wahl.“
Von Kaltmark erbleichte.
„Karel“, wandte sich der Commissar dem Klavierspieler zu. „Erzähl uns alles, was wir wissen müssen!“
Alle Köpfe fuhren zum Sohn des Grafen von Bromberg herum. Bornstett hätte jetzt erwartet, dass der Junge den Kopf senkte, aber er hielt den Blick trotzig geradeaus.
Dann fing er an zu berichten.

Drei Minuten später stürmte Bornstett aus der Villa hinaus, wo Maler bei den Wagen wartete.
„Wir haben schon zu lange gewartet!“, rief er ihm zu. „Er ist schon in Schneeberg.“
„Im Erzgebirge?“
Bornstett nickte. „Auf Straße und Schiene sind wir nicht schnell genug. Wir brauchen ein Luftschiff! Und schaffen sie mir einen Freygeist heran. Ich muss mit der Heeresgarnison in Chemnitz sprechen.“

* * *​

Im Gegensatz zu Berlin hatte der Schnee in Erzgebirge seine weiße Farbe und seine ursprüngliche Gewalt bewahrt. Er lag mehrere Meter hoch und ständig drohten tiefhängende Wolken neue Schichten hinzuzusteuern. In den dichten Tannenwäldern war fast kein grün mehr zu sehen, die schneebedeckten Wipfel wirkten wie eigene kleine Hochgebirge.
Seit Jahrhunderten wurden in dieser Gegend allerhand Erze aus dem Boden geschlagen. Zuerst waren es Silber und Zinn, dann Cobalt und schließlich jenes unscheinbare, glasfärbende Mineral namens Uranium, vor dem die Welt so zitterte. Letzteres fiel natürlich unter das Staatsgeheimnis.
Die Sonne war bereits wieder hinter den Bergen verschwunden. Der eiserne Förderturm des Schachtes wurde von schweren Gasfackeln erhellt, damit auch des Nachts in die Grube eingefahren werden konnte. Ein mit Spitzen versehener eiserner Zaun um gab das Gelände und reguläre Armeeposten mit dicken Wintermänteln und Pelzmützen bewachten das Tor und die Einfahrt.
Und doch wurden die schweren Eisenflügel aufgeschoben und eine Kolonne aus drei schweren Lastwagen tuckerte hinaus. Ihnen voraus dampfte ein Räumfahrzeug, dass mit einem überdimensionierten Heißluftgebläse eine Furche in den Schnee schmolz und so die Straße leidlich passierbar machte.
Die Soldaten hielten den ersten Wagen an und ließen sich die Papiere zeigen. Die Ungewöhnlichkeit bestand nicht darin, dass sich ein Universitätsprofessor Uranium zu Versuchszwecken schicken ließ, sondern in der Menge. Dann wurden einige Geldbündel durch das Fenster gereicht. Die Soldaten zögerten einen Moment, dann salutierten sie.
Der Schlagbaum öffnete sich.

Der Fahrer des Führungsfahrzeugs hatte anscheinend kein Problem damit, den Wagen durch die rutschige, kurvige Dunkelheit zu lenken und dabei unablässig zu reden.
„Ich konnte mir nie richtig vorstellen, was ihr Freygeister mit diesen schwarzen Klumpen anfangt“, plapperte er. „Dabei fahre ich sie seit mehr als zehn Jahren hin und her. Ist allemal eine bessere Arbeit, als das Zeug dort unter Tage aus dem Felsen zu kratzen. Mein Vater ist dabei nicht sehr alt geworden.“
Der Mann auf dem Beifahrersitz nickte, ohne den Worten Beachtung zu schenken. Er sah anders aus als in der letzten Nacht. Sein Bart war verschwunden, dafür trug er jetzt eine runde Brille und einen grünen Anzug mit modischer Knopfleiste.
„Wissen Sie, bei der Truppe seid ihr sehr beliebt“, fuhr der Soldat fort und kurbelte am Lenkrad. „Ich meine nicht nur, weil ihr im letzten Krieg gegen die Katholiken so viele von uns gerettet habt, sondern auch diese Commune-Sache. Bei der Wahl können Sie auf meine Stimme zählen. Wir sind zwar eine Republik, aber zu sagen haben wir einfachen Leute doch immer noch nichts…
„Biegen Sie bitte dort ab!“, sagte der Mann, der sich in Berlin Maurice genannt hatte.
„Was?“
„An der Abzweigung dort vorne. Biegen Sie bitte rechts ab.“
Der Fahrer schaute ihn verwirrt an. „Aber dort geht’s nur in den Wald. Wir müssen erst in Richtung Chemnitz und dann…“
„Tun Sie’s einfach!“
Der Fahrer zuckte die Schultern und tat wie ihm geheißen. Die anderen Wagen folgten ihnen.
Der Waldweg war vollkommen zugeschneit und der Dampfmotor schnaufte angestrengt.
„Also weit werden wir hier nicht kommen.“, meinte der Soldat.
„Das ist auch gar nicht nötig“, sagte sein Beifahrer und zog ihm mit einer gleitenden Bewegung sein Messer über den Hals. Ohne einen Laut fiel der Soldat auf das Lenkrad. Blut tropfte auf seine Stiefel und der Dampfwagen kam ruckelnd zum Stehen.
Der Mann zog eine Taschenuhr und studierte sie sorgfältig. Dann steckte er sie wieder ein, zückte stattdessen eine Luftdruckpistole und stieg aus, um sich um die anderen beiden Wagen zu kümmern.

„Kann das Ding nicht schneller fahren?“, fragte Bornstett angespannt.
Major Krupke verdrehte die Augen. „Und wenn Sie noch dreimal fragen, Herr Commissar, wenn wir noch mehr Druck geben, fliegen uns die Ventile um die Ohren oder der Kessel platzt.
Die neuen Dampfschildkröten des Heeres waren eindrucksvolle Maschinen und durch ihre Kettenräder jedem Gelände gewachsen, aber besonders schnell waren sie nicht. Trotzdem, die Schildkröte räumte mit einer breiten Schaufel den Weg für die nachfolgenden Truppentransporter. Bornstett wollte kein Risiko eingehen. Wer wusste schon, wie viele Mörder vom Kaliber eines Maurice der Fürst angeheuert hatte.
„Wir sollten sie trotzdem bald finden.“, meinte Maler. „In einer halben Stunde sind ihre Spuren zugeschneit.“
Krupke knurrte etwas unverständliches. Dann rief er nach vorn: „Nichts zu sehen, Gefreiter?“
„Nichts, Herr Major!“, kam es zurück. „Das heißt, Moment… Doch, ich sehe Spuren von mehreren Wagen. Sie führen in den Wald!“
„Na endlich!“, rief Bornstett, was ihm einen finsteren Blick des Majors bescherte. Krupke empfand ihn noch immer als Fehlkörper in seiner militärischen Domäne. So einen Zwerg hatte die Truppe wahrscheinlich gar nicht erst gemustert.
„Leutnant, lassen Sie die Männer absitzen!“, wandte er sich an den Offizier neben ihm.
„Commissar, Sie und ihr Begleiter sollten hier warten. Wir kümmern uns schon um ihren schwarzen Mann, was auch immer er bei sich hat.“
„Major, der Mann ist…“
„…gefährlich, das sagten Sie bereits. Deshalb bleiben Sie auch hier!“
Bornstett wollte protestieren, aber Maler schüttelte den Kopf und zog ihn hinter dem Leutnant durch die gepanzerte Tür hinaus.
„Manchmal frage ich mich, wer hier wessen Vorgesetzter ist.“, grummelte der kleine Commissar, als der Panzerwagen in den Wald dampfte. Dutzende von Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten folgten ihm.
Bornstett und Maler sahen ihnen nach.
„Die werden das schon machen, Herr Commissar.“, sagte Maler gerade, als ein Feuerball über den Bäumen aufstieg. Dann noch einer. Und ein weiterer.
Schreie erklangen, dann Schüsse. Zwischen den schneeverwehten Stämmen flackerte es. Die beiden Männer warfen sich in den Schnee.
„Was zum Teufel ist das?“, schrie Maler.
Bornstett deutete nach oben.
„Ein Luftschiff! Es wirft Brandbomben!“
Und wirklich, vom Feuerschein erleuchtet war die Unterseite eines Ballonkörpers im Schneetreiben zu erkennen. Die Hülle war in grauen Tarnfarben angestrichen. Eine Kiste wurde an einer Winde in die Gondel gezogen. Der Reihe nacht lösten sich die Taue, die es am Boden hielten.
„Das ist keins von uns!“, brüllte der Commissar und rappelte sich auf. „Das sind die Katholiken! Verdammte Scheiße, wie konnte ich nur so dumm sein!“
Er rannte in den Wald, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen und blickte immer wieder nach oben. Das Luftschiff stieg bereits in die Wolken auf. Sie hatten die Schneewolken als Deckung genutzt. Ein gewagtes Manöver, aber es hatte sich ja anscheinend gelohnt.
„Sie haben Kaltmark und seine Leute nur benutzt! Avignon hat uns alle verarscht!“
Der Waldweg war übersäht mit verbrannten Soldaten. Der Geruch erinnerte Bornstett an die Kadaverbeseitigung des Zentralviehofes in Berlin. Manche von ihnen stöhnten noch oder wälzten sich umher. Einige wenige standen noch und feuerten auf die schwebende Silhouette über ihnen, auch wenn es sinnlos war. Die Dampfschildkröte, die einen Volltreffer abbekommen hatte war nur noch rauchender Schrott. Das Luftschiff verschmolz mit den Wolken und war verschwunden.
Bornstett warf hektische Blicke in die schwelenden Wracks der Lastwagen. Bis auf die Leichen der Fahrer waren sie leer.
„Scheiße! Kacke! Scheiße!“ Bornstett malträtierte den Schnee mit seinen Stiefeln. Man hatte ihn reingelegt. Er hatte auf der ganzen Linie versagt.
„Herr Commissar! Herr Comissar!“, drängte sich eine Stimme in seine Wut.
Maler winkte ihn heran.
„Sehen Sie mal, was ich gefunden habe!“
Missmutig stapfte Bornstett näher und da lag er. Maurice. Der Mörder. Eine verirrte Kugel hatte ihn in der Brust getroffen und Blut tränkte seinen Mantel. Sein Mund bewegte sich und produzierte eine Reihe leiser, fast unhörbarer Worte. Dann fiel sein Kopf zur Seite. Er war tot.
„Französich. Dann Latein“, stellte Maler fest. „Er hat gebetet.“
Bornstett schloss die Augen. Ja, der Mann hatte sich in Berlin als Franzose verkleidet, nur war er immer schon einer gewesen.
Eine Katastrophe.
Die Freygeistbombe befand sich in der Hand des Feindes.

* * *​

Der Direktor der Abwehrsektion ließ es sich natürlich nicht nehmen, auf einem mechanischen Pferd einzutreffen. Mannstein liebte seinen metallenen Gaul und machte keinen Hehl daraus.
Zugegeben, die Freygeistpferde waren wunderbare Maschinen. Ihre Beine und Flanken bestanden aus bestem Breslauer Stahl. Jedes ihrer Gelenke war komplexer als ein Uhrwerk. leise zischte Druckluft aus ihren Hufen und in ihren Köpfen drehten sich kristallene Räder. Ihre Bäuche waren zu klein für Dampfmaschinen, sie wurden ausschließlich mit der Kraft des Äthers gespeist und doch konnten sie auf gerader Strecke einen Dampfwagen abhängen.
Trotz seines Trübsinns war Bornstett beeindruckt und das wiederum entfachte Ärger in ihm. Mannstein würde Blut sehen wollen, aber zum Teufel, kampflos gab ein Johann Otto Bornstett nicht auf. Durch das Fenster des Milizhauptbüros der Stadt Chemnitz in der Webergasse beobachtete er, wie der Direktor und seine Eskorte ihre Pferde in die Stallgerüste auf dem Hof lenkten. Als sie absaßen, verlosch das Ätherflimmer und die Maschinen erstarben in dem Gestänge.
Der Commissar wandte sich ab, nieste und starrte dann schniefend auf die zerschrammte Tischplatte. Das Mobiliar hier musste noch den Urgroßvater des kranken Willi gekannt haben. Verdammte Provinz. Nach dem Ende des Schneesturms hatte es einen weiteren halben Tag gedauert, bis ein Luftschiff des Heeres seinen eingeschneiten Trupp abgeholt hatte. Major Krupka hatte es zwar erwischt, aber wenigstens war ein Freygeist am Leben geblieben, der Hilfe anfordern konnte. Maler lag jetzt mit einer ausgewachsenen Lungenentzündung im Luther-Hospital.
Die Tür wurde unsanft geöffnet und der Direktor stapfte herein. Mannstein besaß zwar die Gerissenheit einer Schlange, aber auch die kräftige Statur und das grobe Gesicht eines mecklenburgischen Bauernsohns. Er setzte sich auf die andere Seite des Tischs.
Selten war sich Bornstett noch kleiner winziger vorgekommen.
„Commissar Bornstett“, grollte der Direktor. „Ich hätte Sie doch an der kurzen Leine halten sollen. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was Sie da angerichtet haben?“
Bornstett schluckte.
„Mit Hochachtung Herr Direktor, ich glaube nicht, dass ich diesen Ton verdient habe. Ich gebe zu, dass ich ohne Befehl gehandelt habe, aber es hat sich niemand um die Angelegenheit gekümmert. Ohne mein Eingeifen wüssten wir jetzt noch nicht einmal, dass sich das Heilige Reich der Freygeistbombe bemächtigt hat und…“
Mannstein lachte auf, was Bornstett zu seinem eigenen Ärger erröten lies.
„Sie Kretin wollen es einfach nicht verstehen!“
„Herr Direktor wir haben eine höchst gefährliche Entwicklung…“
„Das Uranium ist für Avignon vollkommen wertlos und das werden die auch bald herausfinden. Wir hatten diese Angelegenheit vollkommen im Griff. Der Tod von Professor Kretschmann ist bedauerlich, er war ein guter Mitarbeiter und ein noch besserer Freygeist, aber wir hatten trotzdem fast alles beisammen, was wir brauchten. Und dann kamen Sie mit ihrem idiotischen Kleinkrieg gegen von Kaltmark.“
Zum ersten Mal seit langem fehlten dem kleinen Commissar die Worte.
„Aber… aber sie wollten die Bombe…“
„Die Freygeistbombe ist ohne einen Freygeist vollkommen nutzlos! Das hätte auch von Kaltmark bald begreifen müssen. Das Uranium ist unrein, es kann einen Körper zerfressen, wenn man ihm jahrzehntelang ausgesetzt ist, aber um das Feuer der Schöpfung freizusetzen, bedarf es der Kraft des Äthers. Und ein Freygeist arbeitet nicht für Aristokraten oder Christen.“
Bornstett sank auf seinem Stuhl zusammen. Alle hatten ihn hereingelegt, alle. Was für Dummkopf er doch war.
„Wozu?“, murmelte er. „Wozu dann das Ganze?“
Der Direktor sah ihn fast mitleidig an. „In der aktuellen Regierung gibt es immer noch Leute mit Sympathien für das Gestern. Leute, deren Loyalitäten in der Vergangenheit liegen, die nicht wollen, dass die Menschen befreyt werden und die von Kaltmark unterstützt hätten. Bankiers, Landbesitzer, Großhändler. Sie haben Teile des Heeres hinter sich und könnten nach der Wahl einen Bürgerkrieg anzetteln. Bis dahin hätten wir sie gehabt. Doch jetzt haben Sie den Fürsten und seine Mischpoke hops gehen lassen und darüber hinaus noch die Identität unserer wichtigsten Informanten enthüllt. Die Ratten haben sich wieder in ihre Löcher verkrochen und wir können suchen.“
Freygeister. Diese Mistkerle waren einfach immer viel schneller und viel klüger als er. Das ganze Land war viel zu abhängig von ihnen. Bornstett fühlte sich hundeelend.
„Was wird jetzt aus mir?“
Mannstein zuckte die Schultern. „Ich würde Sie ja am liebsten in eine Uraniummine stecken, aber wahrscheinlich suspendiere ich Sie nur. Sie haben es wahrscheinlich gut gemeint, aber sie sind nun Mal ein engstirniger Idiot. Maler kann ihre Stellung haben, wenn er wieder auf den Beinen ist.
Und nach den Wahlen, tja nach den Wahlen sieht alles wahrscheinlich ganz anders aus. Entweder können sie in der Commune noch einmal von vorn anfangen oder Sie müssen sich eine Seite auf den Barrikaden aussuchen.“
Bornstett nickte langsam.
Oh ja, dass würde er.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Omno,
nette kleine Parallelwelt, was wäre ohne Elektrik und die ein oder andere historische Person weniger ...

bissel Arbeit am Text:

Die grauen Flocken, die sich schließlich auf das Pflaster legten, erinnerten eher an Vulkanasche, die von den Rädern der Kutschen und Dampfmobile zerfurcht und zu einem dreckigen Matsch vermahlen wurde.
Warum eher? -> raus …

Es war ein Wetter, das einen Menschen beinahe unsichtbar machen konnte. Kein Passant, der nicht den Hut tief ins Gesicht gezogen hatte, niemand, hinter dessen hastigen Schritten nicht die Sehnsucht nach dem heimischen Kamin stand.
Selbst in SciFi brauchst du hier kein beinahe …

So fiel der Mann im schwarzen Cape nicht im Geringsten auf, als er hastig von der vielbefahrenen Danziger Straße in die fast leere Bötzowstraße abbog.
Geringsten, noch so ein Füllwort …

Doch welcher Milizposten achtete schon auf so etwas, wenn seine volle Aufmerksamkeit nur noch aus zwei kalten Füßen und einer durchweichten Uniform bestand.
Hier muss ich mir gerade die Zutaten von Aufmerksamkeit vorstellen … besser wenn du hier schreibst, dass die volle Aufmerksamkeit auf die kalten Füße gerichtet war, oder so ähnlich.

Die Kehle des Anderen explodierte in Blut und Überraschung.
In Blut explodieren, ok aber in Überraschung, holpert.

Das Ätherlicht erlosch flackernd.
Bietet sich gerade als Beispiel an, wie man durch geschicktes Umstellen noch mehr Atmosphäre erzeugen könnte:
Vorschlag: Flackernd erlosch das Ätherlicht.
Die ursprüngliche Formulierung wirkte hölzern berichtet, im Vorschlag geschieht es unmittelbar für den Leser.

Nichts hatte den jeweils herrschenden Geist in Republik Preußen je besser repräsentiert oder würde in je besser repräsentieren als der alte Schlossplatz, der nun den klangvollen Namen Platz der Freiheit trug.
jeweils, je, je : DIE Wdh: klingt so stolpernd, das sie dem Leser ein unbeabsichtigtes Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

„Das lässt sich herausfinden“, knurrte der Commissar, klappte das Seitenfach seines Tisches auf und zog das Sprachrohr heraus.
Mal ehrlich … Sprachrohr? Die Dinger sind noch lauter und blecherner als Kochtöpfe. Kannst du kein Dampfradio umfunktionieren? Die würden doch auch in die Welt passen und Sprachrohre; … also weißt du, für’n Kahn oder die Haustürsprechanlage ja noch OK aber für die Gespräche im Gebäude, von Raum zu Raum? Andererseits Dampfradios wären wieder Elektrik allerdings vorsinnflutliche ... Röhren, sowas ...

Ein Umweg war zwar länger, aber wesentlich schneller.
Warum nicht direkt? -> Der … lass den Leser mehr teilhaben am Geschehen, vermittel ihm das Gefühl, das er diesen ganz speziellen Umweg mitfährt.

„Bei allem Respekt Herr Commissar, das könnte ihnen die Stellung kosten.
ihnen -> Haben die damals wirklich so geschnackt?
Maler schwieg und Bornstett überholte in einer viel zu engen Kurve ein mit Bierfässern beladenes Pferdefuhrwerk, dessen Kutscher sich laut zeternd beschwerte.
Waschweiber zetern, Fuhrleute fluchen wie ’ne ganze Kompanie und beschweren tut man sich mit gewichten aber nicht bei der Miliz.

Sein Jahrhunderten wurden in dieser Gegend allerhand Erze aus dem Boden geschlagen.
Sein oder nicht sein, … Verzeihung das D befindet sich eine Reihe weiter oben ein Stückchen weiter links.;)


Als sie absaßen, verlosch das Ätherflimmer und die Maschinen erstarben in dem Gestänge.
Maschienen im Gestänge?

Die Tür wurde unsanft geöffnet und der Direktor stapfte herein. Mannstein besaß zwar die Gerissenheit einer Schlange, aber auch das die kräftige Statur und das grobe Gesicht eines mecklenburgischen Bauernsohns.
… auch das die … ? Hier ist was zuviel …:D

Selten war sich Bornstett noch kleiner winziger vorgekommen.
Geht dir die Puste aus?

„Die Freygeistbombe ist ohne einen Freygeist vollkommen nutzlos! Das hätte auch von Kaltmark bald begreifen müssen. Das Uranium ist unrein, es kann einen Körper zerfressen, wenn man ihm jahrzehntelang ausgesetzt ist, aber um das Feuer der Schöpfung freizusetzen, bedarf es der Kraft des Äthers. Und ein Freygeist arbeitet nicht für Aristokraten oder Christen.“
Feuer der Schöpfung? Bisschen theologisch oder?

Was für Dummkopf er doch war.
Dir geht echt die puste aus …

„Wozu?“, murmelte er. „Wozu dann das ganze?“
das Ganze

Tja, hübsche Parallelweltgeschichte, die du hier geschrieben hast.
Ein paar Anmerkungen:
Geh über das Ende noch mal rüber, da hat dich ein wenig der Elan verlassen und dir sind ein paar Worte abhanden gekommen oder dazwischen gerutscht.
Den Hintergrund, der Geschichte find ich ein wenig unausgegoren. Die Freygeister, kleine Magier ohne spitze Hüte, welche die Herrschaft der Aristokratie, durch den Terror der geistigen Elite absetzten und das Ganze dann als Freyheit deklarieren. Nun passt irgendwie ein bisschen zur Weimarerrepublik, ist mir gleichzeitig aber auch irgendwie zu dünn.
Mir kommt das Ganze noch zu unausgewogen rüber, als das es stimmig wirkt.
Dann:
Einhunderttausend Schornsteine?
Also, um mal bisschen zu klugscheißen, 1890 hatte Berlin bereits 1,5 Millionen Einwohner also wirken hunderttausend Schornsteine doch etwas mager bemessen.
Dann sieb die Füllwörter aus, du hast bisweilen so viele Füllwörter verwendet (siehe Beispiele oben) das sich dem Leser die Nackenhaare aufstellen. Versuch ihren Gebrauch ein wenig einzuschränken.
Auch die Verwendung von Hintergrundwissen sollte vlt. etwas sparsamer ausfallen. Manche stellen wirken doch noch stark konstruiert und geben dem Leser den Eindruck ein schwafelnden Profs.: „Und das weiß ich noch, und das auch, und das muss ich auch noch erwähnen …“
Dann noch: Die zapfen den Äther an und bauen dann nur die Atombombe neu? Wie langweilig …
An und für sich könnte die Geschichte hier und dort ein bisschen urzeitliche Elektrik vertragen.

Im Großen und Ganzen aber schöne Schreibe, gerne gelesen und gerne kommentiert.
Erinnert mich ein bisschen an: war's Gibson oder Stephenson mit den Dampftöpfen? Ist ja auch Wurst.
Für ein sauberes Bild musst du aber noch mal ran und vor allem die Schlüssigkeit des Hintergrunds aufdröseln.

les’ dich
Nice

 

Hey Nice

Erstmal danke dafür, dass du den Text so gründlich durchgegangen bist.

Zu den Füllwörtern am Anfang: Wahrscheinlich hast du recht damit, dass es ziemlich viele sind, ich hab da ein wenig gestrichen. Aber auf alle möcht ich nicht verzichten, denn beinahe unsichtbar ist eben was anderes als unsichtbar.

Hier muss ich mir gerade die Zutaten von Aufmerksamkeit vorstellen … besser wenn du hier schreibst, dass die volle Aufmerksamkeit auf die kalten Füße gerichtet war, oder so ähnlich.
...
In Blut explodieren, ok aber in Überraschung, holpert.
Das waren stilistische Testballons... ich lass sie erstmal noch drin, wenn sich andere auch daran stören, nehm ich sie raus.

Bietet sich gerade als Beispiel an, wie man durch geschicktes Umstellen noch mehr Atmosphäre erzeugen könnte:
Vorschlag: Flackernd erlosch das Ätherlicht.
Ließe sich drüber nachdenken... *denk* ...okay, angenommen.

jeweils, je, je : DIE Wdh: klingt so stolpernd, das sie dem Leser ein unbeabsichtigtes Schmunzeln ins Gesicht zaubert.
Ist in der Tat unsauber, die zweite Wiederholung ist beabsichtigt, die erste nicht.

Mal ehrlich … Sprachrohr? Die Dinger sind noch lauter und blecherner als Kochtöpfe. Kannst du kein Dampfradio umfunktionieren? Die würden doch auch in die Welt passen und Sprachrohre; … also weißt du, für’n Kahn oder die Haustürsprechanlage ja noch OK aber für die Gespräche im Gebäude, von Raum zu Raum? Andererseits Dampfradios wären wieder Elektrik allerdings vorsinnflutliche ... Röhren, sowas ...
Elektronik? Iiiieeh...:D Stell dir hier an dieser Stelle ein Jogurtbecher-und-Schnur-Telefon in Edelausführung vor, dann schepperts nicht so... Ist auch kein allgemeines Haustelefon, nur die Abteilungsleiter müssen einen Draht zum Direktor haben. Den Rest besorgen Freygeister.

Warum nicht direkt? -> Der … lass den Leser mehr teilhaben am Geschehen, vermittel ihm das Gefühl, das er diesen ganz speziellen Umweg mitfährt.
Das nenne ich Sinn für die kleinen Dinge des Lebens... Ist geändert. Allerdings komplett, denn mir gefiel der ganze Satz nicht mehr... denn dass ein Umweg länger ist, versteht sich eigentlich von selbst. ;)

ihnen -> Haben die damals wirklich so geschnackt?
Das ist und war Dialektsache, die Formulierung ist mir auch in einigen älteren Büchern untergekommen. Habs trotzdem geändert, man hat ja den Bildungsauftrag hochdeutsch.

Waschweiber zetern, Fuhrleute fluchen wie ’ne ganze Kompanie und beschweren tut man sich mit gewichten aber nicht bei der Miliz.
Okay, er schimpft jetzt auf die Miliz. Und das darf er, man lebt schließlich in einem freien (oder bald sogar freyem) Land. :)

Maschienen im Gestänge?
Gemeint ist das zuvor benannte Gerüst, damit die Pferde nicht umfallen... ein ausklappbarer Seitenständer kam mir zu blöde vor.

Geht dir die Puste aus?
Argh, Komma vergessen.

Feuer der Schöpfung? Bisschen theologisch oder?
Das hängt vom philosophischen Standpunkt ab. Hab auch schon gestandene Physikprofessoren den Urknall als Feuer der Schöpfung deklarieren hören. Vielleicht ein bisschen blumig für einen Freygeist, aber erlaubt.

Dir geht echt die puste aus …
Soll heißen? Ist der Dummkopf zu viel des Guten?

Den Hintergrund, der Geschichte find ich ein wenig unausgegoren. Die Freygeister, kleine Magier ohne spitze Hüte, welche die Herrschaft der Aristokratie, durch den Terror der geistigen Elite absetzten und das Ganze dann als Freyheit deklarieren. Nun passt irgendwie ein bisschen zur Weimarerrepublik, ist mir gleichzeitig aber auch irgendwie zu dünn.
Mir kommt das Ganze noch zu unausgewogen rüber, als das es stimmig wirkt.

Den Hintergrund, der Geschichte find ich ein wenig unausgegoren. Die Freygeister, kleine Magier ohne spitze Hüte, welche die Herrschaft der Aristokratie, durch den Terror der geistigen Elite absetzten und das Ganze dann als Freyheit deklarieren. Nun passt irgendwie ein bisschen zur Weimarerrepublik, ist mir gleichzeitig aber auch irgendwie zu dünn.
Mir kommt das Ganze noch zu unausgewogen rüber, als das es stimmig wirkt.
Dann:
Einhunderttausend Schornsteine?
Also, um mal bisschen zu klugscheißen, 1890 hatte Berlin bereits 1,5 Millionen Einwohner also wirken hunderttausend Schornsteine doch etwas mager bemessen.
Mhm, hier liegt das grundsätzliche Missverständnis darin, dass du dich in der Zeit geirrt hast (oder ich es nicht deutlich genug gemacht habe). Die Geschichte spielt in einer alternativen Zeitlinie ungefähr um das Jahr 1800. Ähnlichkeiten mit Weimar sind rein zufällig. Natürlich setzt das eine Art Cusanischer Acceleratio vorraus, aber hey, das ist ja schließlich immer noch SF ;). Mit diesem Hintergrund wollte ich den geschätzten Leser aber dann nicht auch noch nerven.
Ich dachte ich hätte mit Ludwig XVI einen passenden Anhaltspunkt geliefert, ich werde mal sehn, wie ich die Zeit noch deutlicher machen kann.
Ach ja und zu den Schloten: Die Zahl hab ich bewusst etwas niedrig angesetzt (also wahrscheinlich immer noch höher als real in besagtem Jahr), denn es war damals Gang und Gebe, recht eng aufeinander zu hocken, so zwei Großfamilien pro Zweiraumwohnung. Muss ein scheußliches Leben gewesen sein...

Auch die Verwendung von Hintergrundwissen sollte vlt. etwas sparsamer ausfallen. Manche stellen wirken doch noch stark konstruiert und geben dem Leser den Eindruck ein schwafelnden Profs.
Mhm, eigentlich wollte ich das Vermeiden, aber wenn ich am Hintergrund noch mehr wegschneide, weiß bald keiner mehr, was ich von ihm will...
Wenn du die Zeit hast, könntest du mir bitte ein paar der Stellen aufzeigen, wo es zu schlimm ist? ;)

Dann noch: Die zapfen den Äther an und bauen dann nur die Atombombe neu? Wie langweilig …
Nun, ich wollte keine Harry-Potter-Magie. Ein Freygeist braucht meistens irgendwelche Geräte, damit die Ätherkraft überhaupt nutzbar wird. Es ist also eher eine Art Technomagie. Blaue Blitze und Drachen lassen sich also kaum auf den Feind werfen. Ich meine, mal ehrlich, kannst du dir eine schrecklicher Waffe als die Atombombe (aus nicht angereichertem Uran wohlgemerkt) vorstellen? Im Jahr 1800?

An und für sich könnte die Geschichte hier und dort ein bisschen urzeitliche Elektrik vertragen.
Nix da, das gehört zur Grundprämisse. Sorry.

Noch eine Bemerkung zum Hintergrund der Freygeister, weil du etwas von Terror einer geistigen Elite schreibst, wird denn in der Geschichte so etwas wie Terror deutlich? Die Sache ist deutlich komplexer, ein Freygeist zu sein ist in erster Linie eine philosophische Frage und keine magische.

Im Großen und Ganzen aber schöne Schreibe, gerne gelesen und gerne kommentiert.
Das freut mich. :)

Danke für die Mühe
Greetz
omno

PS: Wer sich dafür interessiert, hier gibt es eine Karte zum Setting (Europa - ca. 1800)

 

Das waren stilistische Testballons... ich lass sie erstmal noch drin, wenn sich andere auch daran stören, nehm ich sie raus.
Darf ich einem Ballon die Luft ablassen? In Blut explodieren - super. In Überraschung explodieren - och nö.
Zu mehr bin ich gerade nich fähig, die story is doch etwas komplexer (verstecktes Kompliment), also muss ich die irgendwann nochmal ordentlich lesen.

PS: Versteckte Kritik: Hat Längen für jemand, der "mal eben eine Geschichte erzählt bekommen wollte".
PPS: Hier eigentlich offtopic, aber - Pilzgebüsch! Was ein tolles Wort! Krieg ich nich mehr ausm Schädel.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tja, dann wollen wir die Klarheiten mal ausräumen.:D
Also:

Soll heißen? Ist der Dummkopf zu viel des Guten?
Nein, ihm fehlt nur ein EIN ...

Zur Zeitlinie:
Nun den XVI hab' ich schlicht überlesen muss ich zu meiner Schande gestehen, aber meine Überlegung zur Zeit bezieht sich auf folgende Punkte:
Luftschiffe: ca 1850 wurde das erste Luftschiff gebaut rechnen wir ein paar Jahre hinzu um sie für den Kriegsdienst fähig zu machen landen wir ungefähr bei einer Jahrhundertwende später.
Willie, ... tja da dachte ich du meintest den IV ... wobei ich mich schon gewundert hatte, wieso DER sich jetzt in die Luft gesprengt haben soll ...
Das Auftreten der Figuren, zum Beispiel wie der Commissar Bornstett ermittelt und handelt passt eher in die Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende.
Physikalischer Fortschritt: Um die Atombombe und dampfbetriebene Panzer, Autos usw usv ... ihre Selbstverständlichkeit in dieser Welt setzt eine Entwicklung der Ingenieurs- und Naturwissenschaften voraus die in unserer Welt erst um 1900 gegeben war. Alle diese Hintergründe, also die Dynamik und der Industrialisierungsgrad/der offensichtlich vorhandene Naturwissenschaftliche Hintergrund (sowie die Akzeptanz dieser Leistungen in der Öffentlichkeit) weisen einfach auf eine spätere Zeit als 1800 hin, nämlich eher 1900.
Ach ja, der Dom da er in unserer Welt im zweiten Weltkrieg zerstört wurde ging ich einfach davon aus, dass du ihn nur ein paar Jahre früher als in unserer Welt zerhackt hast.
Und dann haben wir noch die konventionellen Sprengstoffe: Der Krieg scheint von den anderen Parteien unter anderem mittels konventioneller Sprengstoffe im großen Stil durchgeführt zu werden. Konventionelle Sprengstoffe kamen bei den Militärs unserer Welt aber eigentlich erst mit Erfindung des Dynamits(1866) in Mode. Die Stoffe die vorher bekannt waren, waren einfach zu instabil oder Gefährlich um sie sicher über große Strecken zur Kampfzone zu bringen. Außerdem waren sie kompliziert zu handhaben.
Dann haben wir noch die Waffen, sie wirkten so unkompliziert beschrieben, dass ich mich dabei an Hinterlader erinnert fühlte, die ersten Hinterlader kamen bei den Preußen aber erst so um 1830 bis 1840 (Nagel mich nicht auf die genaue Zahl fest;)) zum Einsatz.
Tja ... öhhm hab' ich mich jetzt erfolgreich aus der Affäre geschrieben? (Verdammter Ludwig *aarrgghh*)

Kommen wir zum nächsten Punkt ...

Terror einer geistigen Elite
Alsooo:
In der Beschreibung deiner Welt, liegt die ganze Macht eigentlich bei einer Gruppe, nämlich den Freygeistern.
Sie übermitteln Informationen über große Entfernungen, ihre Technologien entscheiden über das Kriegsglück, die vorgestellten Freygeister sind alle in gehobenen gesellschaftlichen und finanziell gut gestellten Positionen. Sie haben also die Macht in ihren Händen.
Das Ende deiner Geschichte ist eigentlich bezeichnend dafür, wie mit den einfachen Leuten/Angestellten, Beamten umgegangen wird von Seiten der Freygeister und der Politik. Die Freygeister werden gehätschelt und man darf ihnen nicht auf die Füße treten. Nun, ich weiß nicht inwieweit du dich mit Demokratiesierungsprozessen auseinander gesetzt hast oder wie viel du über das Zeitalter der Aufklärung weist, aber ich halte aufgrund der Geschichte unserer Welt eine befreyung der Welt eher für unwahrscheinlich. Deswegen die Herrschaft des Terrors der geistigen Elliten. Eine solche Herrschaftsform stell ich mir in der Tat sehr beängstigend vor, den Genie oder Intelligenz und Moralische Tugenden müssen zum einen nicht Hand in Hand gehen zum anderen ist eine Herrschaft der rein geistigen Klasse ein schwer zu überwindender Zustand. Also echte Freyheit scheint aus meinem Verständnis für Geschichte aus der beschriebenen Situation nicht in Sicht eher die Ablösung einer totalitären Herrschaftsform durch eine andere. Gruseliger Gedanke, der aber wie gesagt in nicht so überspitzter Form gewisse Parallelen zur Weimarer Republik aufweisen könnte.
Ich muss gestehen, dass ich dachte dieser Eindruck sei beabsichtigt allein schon aus dem Ende und den letzten Gedanken Bornstetts.
Diese kamen bei mir so an, als würde das Volk symbolisiert durch Bornstett aufwachen und wissen dass die "Freygeister" über kurz oder lang auch nur alte Spiele mit neuen Karten spielen würden, das die wirkliche Freyheit also in seiner eigenen Hand liegt. Quasi ein kurzer Blick auf eine sich anbahnende Revolte, der Arbeiterklasse gegen Monarchie und Freygeister ...

und letzter Punkt:

Ich meine, mal ehrlich, kannst du dir eine schrecklicher Waffe als die Atombombe (aus nicht angereichertem Uran wohlgemerkt) vorstellen? Im Jahr 1800?
Jap, kann ich ich habe eine sehr blühende Fantasie. Kennst du zufällig die Autorin Marion Zimmer Bradley und ihren Darkover Zyklus? Wenn nicht es geht in Romanen dieses Zyklus um eine Gesellschaft, die sich aus den Überlebenden eines abgestürzten Siedlerschiffes bildet. Es wird eine Entwicklung über mehrere tausend Jahre angegeben und unter anderem Vergessen die Nachkommen ihre Herkunft, sie sind also auf diesem neuen Planeten zu Hause. Da der Planet aber sehr arm an Metallen ist, entwicklet sich eine völlig andersartige Technologie als auf der Erde. Diese Technologie besteht, ums reduziert wiederzugeben, aus Psikräften welche über organisch anmutende Mineralien (Matrizen genannt) verstärkt werden.
Daran haben mich dein Äther und die Freygeister erinnert.
Auf Darkover ist es nun so, dass man versucht besonders starke Psitalente zu Züchten woraus sich dann eine Herscherklasse der Psitalente entwickelt. Die bekriegen sich natürlich auch untereinander und dabei kommen Waffen zum Einsatz, die einem die Harre zu Berge stehen lassen, wenn man genauer drüber nachdenkt.
Das Äquivalent der Atombombe, was auch dort in besonders widerwärtiger und perverser Weise neu erfunden wird, ist dabei dann nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ach ja, falls du die Darkoverreihe noch nicht kennen solltest, unbedingt ein paar Bände draus lesen. Hier wird auf besonders schlüssige und eindringliche Weise die Entwicklung einer Gesellschaft und ihrer Einzelteile beschrieben. Allein die Emanzipation der Frauen und der Kulturschock als die Terraner (die Brüder der Darkovaner, auch wenn sie 's nicht wahrhaben wollen, also unsere Nachfahren von der Erde) schließlich Darkover betreten sind sehr ausgeknobelt dargestellt. Zwar ist definitiv nicht jeder Band zu empfehlen, aber einige Bände liefern richtigen Sprengstoff.

Tja zu dem Prof. bleibt zu sagen, ich verspreche nichts, aber ich schau mal, ob ich die Tage Zeit und Lust finde.
Gruß
Nice

 

Omno! Gelobt sei Deine Bemühung, mit einem kontrafaktischen Crossover den Leser zu verwundern.

Es ist Dir am Anfang gelungen. Dann aber häufen sich Holperer, die meisten hat Nice angesprochen, vor allem aber wird mir zuviel geredet. Vermutlich geht das kaum anders, denn die fremde Welt entfaltet sich im Rahmen einer Kurzgeschichte sonst kaum vollständig.

Die Freygeister-Sache ist mir persönlich ... nun, nicht zu magisch, ich mag crossover ... aber zu abstrakt. Bis auf eine Laterne sehen wir die Magie nicht im Einsatz, die Freygeister bleiben für mich ungreifbar wie der Aether.

Das Anredefürwort "Sie" schreibt man nach aktueller Rechtschreibung übrigens groß. In wörtlicher Rede und so. Genau wie "Ihr". Schau mal drüber.

Fazit: Überaus ambitioniert, könnte aber ein ganzes Stück knackiger sein.

Weiter so!

Uwe

 

Hallo Omnocrat,

ich finde die Geschichte stilistisch absolut ausgereift und schön zu lesen. Was mich aber gewundert hat:
- Was soll das Zitat am Anfang? Da gibt es später keine Bezug zu.
- Warum ist die Bombe für die "Bösen" wertlos?
- Warum weiß Maurice nicht, dass mit einem Heliographen Bilder erzeugt werden können, die ihn identifizieren?

Die Auflösung der Story ist leider sehr dünn; dieses schlichte Täuschungsmanöver, bei auch nicht besonders nachvollziehbar ist, warum es gemacht wurde, ist einfach zu wenig für eine derart schön ausgearbeitete Schreibe.

Grüße,
JPL

 
Zuletzt bearbeitet:

Heyo allerseits!

@Möchtegern:

In Blut explodieren - super. In Überraschung explodieren - och nö.
Na dann nich... ;)

Zu mehr bin ich gerade nich fähig, die story is doch etwas komplexer (verstecktes Kompliment), also muss ich die irgendwann nochmal ordentlich lesen.
Danke und nur zu! :D

PS: Versteckte Kritik: Hat Längen für jemand, der "mal eben eine Geschichte erzählt bekommen wollte".
Da ist leugnen zwecklos.

PPS: Hier eigentlich offtopic, aber - Pilzgebüsch! Was ein tolles Wort! Krieg ich nich mehr ausm Schädel.
Hehe.

@Nice:

Ähm, jetzt ist der Dummkopf angekommen, danke. :Pfeif:

Nochmal zur Zeit, ich verstehe, dass man da ins Schleudern kommen kann, was auch ganz klar daran liegt, dass ich's nicht deutlich genug gemacht hab. Natürlich erinnert die Technik eher an die Jahrhundertwende, aber manchmal kann die Geschichte auch schneller verlaufen (ich verweise hier noch mal auf die Jeschke-Geschichte, online zu lesen hier).
Wenn der Papst nie aus Avignon zurückkommt, könnte beispielsweise in Italien die Wissenschaft frei entfalten, quasi ohne Angst vorm Scheiterhaufen. Schon möglich, dass da einer von den Kerlen die Dampfmaschine entwickelt.

Aber danke für den Hinweis mit dem Dom, mir fällt grad ein, den gabs da noch gar nicht...

Tja ... öhhm hab' ich mich jetzt erfolgreich aus der Affäre geschrieben? (Verdammter Ludwig *aarrgghh*)
Bei dem Fachwissen lass ich dir das allemal durchgehen. ;)

Dann noch mal zum Elitenterror:
Alle deine Gedanken sind natürlich in gewisser Weise richtig und die Wirkung ist insofern beabsichtigt, dass es natürlich eine Seite der Medaille ist. Über ihre Motive verrate ich mit Absicht wenig.
Nur das Wort "Terror" erschien mir hart, denn terrorisiert wird eigentlich niemand. Und mit Bornstett wird auch nicht umgesprungen, er hat nur seine Kompetenzen überschritten.
Aber wie gesagt, die Medaille hat immer zwei Seiten.

Vom Darkover-Zyklus hab ich gehört, gelesen hab ich ihn noch nicht, aber du machst einem ja den Mund wässrig. Anscheinend hab ich in Hinsicht fieser Waffentechnik noch was nachzuholen.

Tja zu dem Prof. bleibt zu sagen, ich verspreche nichts, aber ich schau mal, ob ich die Tage Zeit und Lust finde.
Merci! :D

@Uwe:

Gelobt sei Deine Bemühung, mit einem kontrafaktischen Crossover den Leser zu verwundern.
Immer gern!

Vermutlich geht das kaum anders, denn die fremde Welt entfaltet sich im Rahmen einer Kurzgeschichte sonst kaum vollständig.
Keine Widerworte meinerseits.

Die Freygeister-Sache ist mir persönlich ... nun, nicht zu magisch, ich mag crossover ... aber zu abstrakt. Bis auf eine Laterne sehen wir die Magie nicht im Einsatz, die Freygeister bleiben für mich ungreifbar wie der Aether.
Durchaus beabsichtigt. Allerdings sehen wir noch die Pferdchen in Aktion und erfahren noch von Ätherpathie... aber ich verstehe, was du meinst.

Das Anredefürwort "Sie" schreibt man nach aktueller Rechtschreibung übrigens groß. In wörtlicher Rede und so. Genau wie "Ihr". Schau mal drüber.
Ich werd's nie lernen... :dozey:

Fazit: Überaus ambitioniert, könnte aber ein ganzes Stück knackiger sein.

Weiter so!

Zu Befähl!

@Till:

ich finde die Geschichte stilistisch absolut ausgereift und schön zu lesen.
Die Firma dankt!

Zu den Fragen:

- Was soll das Zitat am Anfang? Da gibt es später keine Bezug zu.
Es führt die Hintergrundwelt etwas ein und ansonsten wüsste ja auch niemand, was mit der Bombe überhaupt gemeint ist (bzw. man wüsste es zu spät).

- Warum ist die Bombe für die "Bösen" wertlos?
Weil nur Freygeister einen Klumpen unangereichertes Uran zur Explosion bringen können.

- Warum weiß Maurice nicht, dass mit einem Heliographen Bilder erzeugt werden können, die ihn identifizieren?
Weil er ihn nicht sieht. Das Schlagwort heißt "Überwachungskamera"

Die Auflösung der Story ist leider sehr dünn; dieses schlichte Täuschungsmanöver, bei auch nicht besonders nachvollziehbar ist, warum es gemacht wurde, ist einfach zu wenig für eine derart schön ausgearbeitete Schreibe.
Nicht nachvollziehbar? Der Grund wird doch am Ende lang und breit erklärt. Zu dünn?

Danke euch allen!

Greetz
omno

 

Hallo omnocrat,

ich fand deine Geschichte spannend, sowohl das Alternativwelt-Szenario als auch die Krimi- und Spionagehandlung :)
Ich halte es zwar für reichlich naiv, dass die dem Feind die Bombe überlassen (im Idealfall arbeitet vielleicht kein Freygeist für Christen, aber hey, haben die noch nie was von Bestechung oder Erpressung gehört? :)) Aber na ja, reale politische Entscheidungen sind ja oft ähnlich kurzsichtig, von daher will ich das nicht als unglaubwürdig kritisieren.
Dieser kleine Kommissar ist ein sympathischer Protagonist, er tat mir wirklich leid am Ende.

Beim Lesen habe ich unterwegs noch ein paar Kleinigkeiten gefunden:

Es besteht kein Zweifel dass trotz aller vorangegangenen Niederlagen drei von ihnen Ausreichten

Komma vor "dass" fehlt, ausreichten klein.

Sie geben uns was wir wollen und sie bekommen ihr Geld…

Sie als Anrede groß (das ist durchgehend klein geschrieben, glaube ich)

Seine rechte Hand umklammerten eine lederne Dokumentenmappe, in der anderen hielt er eine kleine Glaskugel, von der ein fahler Lichtschein ausging.

umklammerte

Weg mit den Sympathisanten des Kaiserpapstest

Kaiserpapstes

Hoffentlich lösten die überall in der Stadt durchgeführten Untertunnelungen endlich das Verkehrsproblem.

Das liegt ja noch in der Zukunft, deshalb würde ich "Hoffentlich würden [...] das Verkehrsproblem endlich lösen" schreiben.

Zuerst waren es Silber und Zinn, dann Cobalt und schließlich jenes unscheinbare, glasfärbende Mineral namens Uranium, vor dem die Welt so zitterte.

zuerst waren es [...] gewesen.

Der Mann zog eine Taschenuhr und studierte sie sorgfältig.

Sind Uhren denn in dieser Zeitlinie so kompliziert, dass man die studieren muss anstatt nur draufzugucken? :)

Duzende von Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten folgten ihm.

Dutzende

Der Reihe nacht lösten sich die Taue, die es am Boden hielten.

nach

Oh ja, dass würde er.

das

Grüße von Perdita

 

Hey Perdita

ich fand deine Geschichte spannend, sowohl das Alternativwelt-Szenario als auch die Krimi- und Spionagehandlung
Danke! Mehr kann man sich nicht wünschen.

Ich halte es zwar für reichlich naiv, dass die dem Feind die Bombe überlassen (im Idealfall arbeitet vielleicht kein Freygeist für Christen, aber hey, haben die noch nie was von Bestechung oder Erpressung gehört?
Das wird sich zeigen! :D

Die Rechtschreibfehler werden alle ausgebessert, großes Dankeschön fürs rauspicken!

Greetz
omno

 

Hallo omno,

ich fang mal mit Detailkram an. (Ich hab die anderen Kommentare nur überflogen, ich versuche, nichts zu wiederholen, aber ich versprech nix.)

1) Cape – passt für mich sprachlich nicht zum Rest. Warum nicht Mantel, Umhang?

2) „Professor?“ Die Stimme des Mannes war dunkel und angenehm. „Professor, hier ist Maurice. Ich weiß, dass sie mich hören können.“
Dieses „Ich weiß, dass Sie mich hören können“ klingt nach Drohung. Warum sollte Maurice hier schon drohen? Der Professor ist doch eben freiwillig an die Sprechanlage gegangen. Außerdem klingt Maurice’ Stimme doch „angenehm“.

3) Die … werden vorne und hinten mit spacer abgetrennt, es sei denn, du brichst mitten im Wort ab. Hier alle Sätze, die ich mit … gefunden hab:
„Sie Idiot… …nur… ein Freygeist…“
Ein weiteres Bild, noch eines und dann…
„Herr Kommissar, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee…“
„Im Namen des Volkes und der Republik und so weiter und so weiter…
aber zu sagen haben wir einfachen Leute doch immer noch nichts…
Wir müssen erst in Richtung Chemnitz und dann…“
„Das heißt, Moment…
„Major, der Mann ist…“
„…gefährlich, das sagten sie bereits.
dass sich das Heilige Reich der Freygeistbombe bemächtigt hat und…“
Aber… aber sie wollten die Bombe…“

4) Du hast mehrfach einen Punkt zuviel in der wörtlichen Rede. („blablabla“, sagte er.) Hier alle Stellen, wo ich’s kopiert hab.
in seinem eigenen Blut liegen gelassen.“, berichtete er,
„Es stehen uns alle Wege frei.“, sagte von Kaltmark.
„Nun, wir können aber schlecht drohen, die Waffe in Berlin zu zünden.“, warf von Schatzlau ein.
„Ich dachte, dass hätte ich gerade erwähnt.“, sagte der Commissar
„Also weit werden wir hier nicht kommen.“, meinte der Soldat.
„Wir sollten sie trotzdem bald finden.“, meinte Maler.
„Manchmal frage ich mich, wer hier wessen Vorgesetzter ist.“, grummelte der kleine Commissar
„Die werden das schon machen, Herr Commissar.“, sagte Maler gerade

5) Spatium verschwunden in: Hustenanfall.„Avignon

6) Eine Wiederholung, die mir störend auffiel, weil man „armselig“ ja nicht so oft verwendet:
„Wie armselig“, murmelte er schließlich
Als ob ein Spion des Heiligen Reiches so herumlaufen würde. Wie armselig.

7) übersät ohne h, kommt von säen:
übersäht mit Flugblättern und Brotpapieren
Der Waldweg war übersäht mit verbrannten Soldaten.

8) ihn, nicht in:
Er faltete den Zettel und steckte in wieder ein.

9) Kadaverbeseitigung des Zentralviehofes in Berlin
Des was? Zentralviehhofes?

10) Generell viele Adjektive. Eigentlich stört mich das nicht so sehr (ich hab hier aber schon in vielen Kommentaren Empörung über „Adjektivitis“ gelesen). Aber manchmal stört’s mich auch hier, wenn du nämlich so schlaffe Adjektive verwendest wie „klein“ und sie dann auch noch gedrängt mehrfach vorkommen:

von einer kleinen Säulenarkade aufgelockert wurde. Bornstett grüßte kurz die schwerbewaffneten Milizionäre am Eingang. Während er die Treppen hinaufstapfte schüttelte er sich kleine Schneehaufen von Hut und Mantel.
In seinem Büro erwartete ihn Ernst Maler, sein Sekretär mit grimmiger Miene und einem kleinen Metallzylinder in der Hand.
Irgendwann später gibt’s dann auch noch einen eisernen Förderturm und kurz danach einen eisernen Zaun. Solche Wiederholungen stören mich immer sehr, allerdings übertreibe ich das auch gerne ;)

11) Ich finde, du schluderst echt häufig mit den Bezügen rum. Beispiele:

der nun den klangvollen Namen Platz der Freiheit trug. Dieser Gedanke kam Johann Otto Bornstett, Milizcommissar des Berliner Staatssicherheitsbüro, Sektion Abwehr, jedes Mal, wenn er ihn auf dem Weg zur Arbeit überquerte.
Da ist der Platz für mich schon viel zu weit weg von dem ihn.

Seit letztem Jahr war die Stadtmitte für Pferdefuhrwerke gesperrt, die mechanischen Rösser der Freygeister natürlich ausgenommen. Zu viele Fußgänger waren Opfer durchgehender Gäule geworden.
Das mit den Fußgängern ist eine Erläuterung für den ersten Satzteil, die Sperrung. Und dann schummelst du noch die Ausnahme der mechanischen Rösser dazwischen. Ich stolpere an solchen Stellen, weil ich Informationen, die zusammengehören, auch direkt nacheinander lesen will.

Zu viele Fußgänger waren Opfer durchgehender Gäule geworden. Trotzdem kostete es Bornstett von Monat zu Monat mehr Zeit, eine Lücke zwischen den hin- und hersausenden Dampfwagen zu finden.
Ähnlich hier. Du meinst das „trotzdem“ im Sinne von: Die Stadtmitte war für Pferdefuhrwerke gesperrt, trotzdem hatte Bornstett Schwierigkeiten beim Überqueren der Straße? Aber so, wie ich es lese, bezieht sich das „trotzdem“ auf die Tatsache, dass viele Fußgänger Opfer der Gäule wurden …

Er faltete den Zettel und steckte in wieder ein.
Der fürstliche Schnauzbart zitterte leicht, als er einen kurzen Seitenblick auf seine Mitverschwörer warf.
Hier find ich es auch verheddert. Im ersten Satz ist „er“ noch der Commissar. Im zweiten Satz ist „er“ dann der Fürst, ohne ordentliche Überleitung. Und weil zwischendrin noch der Schnauzbart zittert, wirft jetzt irgendwie der Bart einen Seitenblick auf seine Mitverschwörer. Und das ist ganz ganz merkwürdig.

Seit Jahrhunderten wurden in dieser Gegend allerhand Erze aus dem Boden geschlagen. Zuerst waren es Silber und Zinn, dann Cobalt und schließlich jenes unscheinbare, glasfärbende Mineral namens Uranium, vor dem die Welt so zitterte. Das fiel natürlich unter das Staatsgeheimnis.
So, wie ich als Leser den Bezug herstellen will, fällt nicht unter das Staatsgeheimnis, dass hier Uranium abgebaut wird. Für mich fällt unter Staatsgeheimnis, dass die Welt vor Uranium zittert. Und das ist ja denkbar sinnlos. Also – klar, ich versteh bei allen diesen Stellen, wie das gemeint ist. Aber mein Hirn verknüpft automatisch erstmal falsch (immer zum „nächststehenden“ im Text) und das stoppt mir den Lesefluss jedes Mal.

Bornstett wollte protestieren, aber Maler schüttelte den Kopf und zog ihn hinter dem Leutnant durch die gepanzerte Tür.
Auch sowas. Weil ich automatisch „ihn“ auf Kopf beziehe, sieht das so aus, als würde Maler seinen Kopf erst schütteln und dann durch die Tür ziehen.

Der Waldweg war übersäht mit verbrannten Soldaten. Der Geruch erinnerte Bornstett an die Kadaverbeseitigung des Zentralviehofes in Berlin. Manche von ihnen stöhnten noch oder wälzten sich umher. Einige wenige standen noch
Hier wollte ich auch erst meckern, aber auf fiese Weise funktioniert das wohl doch. „Einige wenige“ bezieht sich zunächst auf „Manche“ im Vorsatz. Und „Manche“ bezieht sich auf die „verbrannten Soldaten“. Das heißt zwingend, dass die, die noch stehen, alle verbrannt sein müssen. Aber das könnte ja eigentlich sein …

12)

„Er ist es!“ Der Commissar sprang auf. „Der sogenannte Maurice! Ich wusste es!“
Ist eine Gefühlssache, aber würde der Commissar im Zustand höchster Erregung „der sogenannte“ sagen? Warum nicht „Dieser Maurice“ oder nur „Maurice“ oder … ach, weiß auch nicht. Du bezeichnest Maurice später wieder so ähnlich:
ein gewisser Maurice in seinem Kreis von Möchtegernverschwörern aufgetaucht ist
Wozu ein gewisser? Warum der sogenannte? Weil es vermutlich ein Deckname ist? Das ist eigentlich offensichtlich.
(Cool übrigens, dass ich eine eigene Verschwörerbande haben darf :D)

13)

in höchst unwürdiger Weise Flecken verschütteten Rotweins von seinem Rock zu wischen
Flecken kann man nicht wegwischen. Das versucht auch keiner. Wenn Flüssigkeit erstmal eingezogen ist, isses zu spät. Matschflecken kann man vielleicht noch verreiben und sie noch größer machen.

14)

führt momentan zwei Kreuzzüge gegen die Osmanen im Helveticum und gegen die abtrünnigen Kolonien in Südamerica. Er würde die Bombe nicht gegen Preußen einsetzen.
Öh, wieso nicht? Okay, du meinst vielleicht, da ist im Moment soviel los kriegstechnisch, da wird die Bombe erstmal in die aktuellen Baustellen geworfen. Das find ich aber trotzdem ganz schön blauäugig ;)

15)

Der Tod von Professor Kretschmann ist bedauerlich, er war ein guter Mitarbeiter und ein noch besserer Freygeist, aber wir hatten trotzdem fast alles beisammen, was wir brauchten.
Gut, den hab ich gar nicht kapiert. Wieso das aber?

Mein Eindruck von der Geschichte ist etwas durchwachsen. Einerseits bin ich ziemlich platt, was du da in den Hintergrund gesteckt hast, im positiven Sinne. Andererseits aber auch im negativen, ich hab mit dem Hintergrund auch viel zu kämpfen gehabt.
Für eine Sache kannst du nichts, aber ich hab in Geschichte nie wirklich zugehört damals. Dementsprechend macht mir deine story mehrfach Angst, weil ich dauernd denke „auf was ist das jetzt eine Anspielung? Müsste ich darüber was wissen? Gibt es da noch viel mehr zu kapieren?“
Zeitlich hätte ich die Geschichte auch völlig falsch irgendwo 1900-1920 eingeordnet.
Für andere Sachen kannst du aber schon was ;)
Ich wurde etwas erschlagen durch die Flut an Personennamen, Straßennamen, überhaupt Namen. Wenn ich zur Unterhaltung lese, hab ich die Aufmerksamkeitsspanne eines hippeligen Kleinkindes. Da werde ich schnell durch sowas abgehängt. (Deswegen aber auch meine Schimpftirade über die schludrigen Bezüge weiter oben *g)
Uwe findet die Geschichte ambitioniert, und das ist sie ganz bestimmt. Ich kann’s mir aber nicht verkneifen, ganz fies zu behaupten, dieses setting ist an eine Kurzgeschichte völlig verschwendet. Das hätte was für ein Textstück größeren Ausmaßes, aber hier lenkt’s ab. Die Charaktere zum Beispiel. Ich hab erst beim dritten gaaanz langsamen Lesen angefangen, den kleinen cholerischen Commissar zu mögen. Die Figuren haben schon was, aber das geht meiner Meinung nach vor dem Hintergrund ziemlich verloren. Auch der plot ist jetzt nicht sooo toll, zumindest im Verhältnis.

Also: Irgendwie faszinierend, sonst würd ich hier auch kaum so schwafeln.
Aber richtig gut gefallen hat’s mir nicht. Ich wär aber sehr gespannt auf eine Geschichte von dir, in der du den ganzen Grips, der hier ins setting ging, in einen verwinkelt-raffinierten plot steckst. Und in coole Charaktere natürlich :D

 

Hey Möchtegern

Wow, du hast dir echt viel Mühe gemacht, deshalb im Vorraus schon mal ein Dankeschön.

1) Cape – passt für mich sprachlich nicht zum Rest. Warum nicht Mantel, Umhang?
Weil ein Cape aka Pelerine (das Wort kennt heut aber keiner mehr) eben ein spezieller Mantel ist, der zum Setting passt. ;) Schau mal hier. Man denke auch an ein Regencape.

2) „Professor?“ Die Stimme des Mannes war dunkel und angenehm. „Professor, hier ist Maurice. Ich weiß, dass sie mich hören können.“
Dieses „Ich weiß, dass Sie mich hören können“ klingt nach Drohung. Warum sollte Maurice hier schon drohen? Der Professor ist doch eben freiwillig an die Sprechanlage gegangen. Außerdem klingt Maurice’ Stimme doch „angenehm“.
Mhm, Drohung... Eher eine Reaktion darauf, dass der Professor einfach den Deckel aufgemacht hat, aber nichts sagt. Nebenbei, man kann auch in ganz liebenswürdigem Tonfall drohen.

3) Die … werden vorne und hinten mit spacer abgetrennt, es sei denn, du brichst mitten im Wort ab.
War mir nicht bekannt, aber wenn das so ist, wird's bereinigt.

4) Du hast mehrfach einen Punkt zuviel in der wörtlichen Rede.
Alte Marotte, versuche ich mir abzugewöhnen. Wird beseitigt.

6) Eine Wiederholung, die mir störend auffiel, weil man „armselig“ ja nicht so oft verwendet:
Eher eine gewollte Parallele. Jeder, der den Gegner irgendwann mal "armselig" findet, wird ja später eines besseren belehrt.

9) Kadaverbeseitigung des Zentralviehofes in Berlin
Des was? Zentralviehhofes?
Äh, ja genau der.

10) Generell viele Adjektive. Eigentlich stört mich das nicht so sehr (ich hab hier aber schon in vielen Kommentaren Empörung über „Adjektivitis“ gelesen). Aber manchmal stört’s mich auch hier, wenn du nämlich so schlaffe Adjektive verwendest wie „klein“ und sie dann auch noch gedrängt mehrfach vorkommen:
Adjektivitis ... das höre ich ab und zu mal. ;) Dreimal klein ist wirklich zu viel.

11) Ich finde, du schluderst echt häufig mit den Bezügen rum.
Ich gestehe, ich habe sehr viele Informationen in den Textabschnitt gepackt oder "dazwischengeschummelt". Fluch der Notwendigkeit. Ich bin damit auch nicht hundertprozentig glücklich, aber momentan auch nicht so unglücklich als dass ich es ändern werde. Ich behalt's aber im Hinterkopf, falls mir mal eine elegantere Lösung einfällt.
Der fürstliche Schnauzbart wird geändert.

Ist eine Gefühlssache, aber würde der Commissar im Zustand höchster Erregung „der sogenannte“ sagen?
Weil mein Gefühl mir gesagt hat: Ja, der kleine Kommissar spricht so. Ich kanns nicht wirklich erklären.

Flecken kann man nicht wegwischen. Das versucht auch keiner. Wenn Flüssigkeit erstmal eingezogen ist, isses zu spät. Matschflecken kann man vielleicht noch verreiben und sie noch größer machen.
Ich rede mich hier mal mit einer verlegenheitsbedingten Übersprungshandlung heraus und dem rein menschlichen Bedürfniss, jedem frischen Fleck mit einem Taschentuch zu Leibe zu rücken.

Öh, wieso nicht? Okay, du meinst vielleicht, da ist im Moment soviel los kriegstechnisch, da wird die Bombe erstmal in die aktuellen Baustellen geworfen. Das find ich aber trotzdem ganz schön blauäugig
Klar ist das blauäugig, aber dieser Verschwörerkreis lebt ja auch im ewigen Gestern. Und außerdem schmeißt man ja auch nicht einfach die Bombe auf ein Land, was sie zurückwerfen könnte.

Gut, den hab ich gar nicht kapiert. Wieso das aber?
Das funktioniert nach dem Motto: "Wir hatten Verluste, aber es hat sich gelohnt".

Zeitlich hätte ich die Geschichte auch völlig falsch irgendwo 1900-1920 eingeordnet.
Siehe meine Antwort zu Nice. Da hab ich alles nochmal ausgeführt. ;)

Ich wurde etwas erschlagen durch die Flut an Personennamen, Straßennamen, überhaupt Namen.
Ist der Epik geschuldet, aber naja soooo schlimm ist es doch auch nicht.

ch kann’s mir aber nicht verkneifen, ganz fies zu behaupten, dieses setting ist an eine Kurzgeschichte völlig verschwendet.
Ja wer sagt denn, dass nicht noch was kommt? :D

Ich hab erst beim dritten gaaanz langsamen Lesen angefangen, den kleinen cholerischen Commissar zu mögen.
Dreimal? Hätte nicht gedacht, dass sich das jemand antut! Respekt! ;)

Auch der plot ist jetzt nicht sooo toll, zumindest im Verhältnis.
Nicht? Schade ...

Also: Irgendwie faszinierend, sonst würd ich hier auch kaum so schwafeln.
Aber richtig gut gefallen hat’s mir nicht. Ich wär aber sehr gespannt auf eine Geschichte von dir, in der du den ganzen Grips, der hier ins setting ging, in einen verwinkelt-raffinierten plot steckst. Und in coole Charaktere natürlich
Dann sage ich nochmal danke für die Mühe und werde sehen, was sich da machen lässt. :)

Greetz
omno

 

N'Abend Sam

Jop, so etwas in der Art hab ich befürchtet. Ich konstatiere einfach mal, dass ich hier zu viel Zeuch in eine Kurzgeschichte gequetscht habe. Das geht immer zu lasten von Personenentwicklung und verleitet dazu, im Stil hin- und herzurutschen...

Was mich besonders schreckt, ist dein Gefühl, dass unter der Oberfläche nur Hohlraum ist. Über die eigentlichen Protagonisten dieses Universums, die Freygeitster habe ich wohl wirklich zu wenig verraten und mich mit zu viel konventioneller Spionage und Gegenspionage aufgehalten. Und bei denen ist noch sehr viel zu holen, glaube mir.

Ich stehe jetzt vor der Frage, mach ich etwas größeres daraus (Novelle, Roman oder Kurzgeschichtenserie) oder stutze ich es zusammen...

Ich danke dir jedenfalls für deine Gedanken dazu! :)

Greetz
omno

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Omno,

Du machst es auch wie ich, oder?
Phase 1: Geistesblitz, oder was wir dafür halten...
Phase 2: Gerüst erstellen und soviel Wissen reinpacken, wie möglich.
Phase 3: Die Sache runterhauen, aber nach der 18 Seite feststellen, dass sie für eine Kurzgeschichte nun fast ein wenig lang geraten könnte,
Phase 4: Brutal abgekürzt, um zum Ende zu kommen;
Phase 5: Überarbeitungen... auf später verschoben, denn es kündigt sich Phase 1 an...

Aber im Ernst. Gefällig, wenn auch bisschen schwafelig und massenweise Füllwörter.
Gerade der Hintergrund ist für Preußen (icke bin det) herrlich.
Allerdings: die ganze Sache ist so alternativ, dass sie nicht nur in einem anderen Universum, sondern auch in einer anderen Physik spielen muss (Äther z.B.), was mir missfällt (oder es muss im Text besser herausgestellt werden);
Auch die recht plötzliche Vorzeichenänderung bei der Bewertung der Freygeister war nicht so toll – das kam ohne rechte Ankündigung.
Fazit: Trotzdem sehr gerne gelesen.

Proxi

PS: diese Bücher der Zimmer-Bradley sind typische SF (also Mist), wenn ich Psi schon höre...

 

Hey Proxy

Phase 1: Geistesblitz, oder was wir dafür halten...
Phase 2: Gerüst erstellen und soviel Wissen reinpacken, wie möglich.
Phase 3: Die Sache runterhauen, aber nach der 18 Seite feststellen, dass sie für eine Kurzgeschichte nun fast ein wenig lang geraten könnte,
Phase 4: Brutal abgekürzt, um zum Ende zu kommen;
Phase 5: Überarbeitungen... auf später verschoben, denn es kündigt sich Phase 1 an...
Das wurde selten treffender analysiert, ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage... :D

Gefällig, wenn auch bisschen schwafelig und massenweise Füllwörter.
An der Schwafelei muss natürlich gearbeitet werden.

Gerade der Hintergrund ist für Preußen (icke bin det) herrlich.
Man muss dem Süden ja auch mal einen kleinen kulissentechnischen Konrapunkt geben. ;)

Allerdings: die ganze Sache ist so alternativ, dass sie nicht nur in einem anderen Universum, sondern auch in einer anderen Physik spielen muss (Äther z.B.), was mir missfällt (oder es muss im Text besser herausgestellt werden);
Mhm, ich muss mal sehn, ob ich zu diesem Hintergrund noch was hinterherschiebe.

Auch die recht plötzliche Vorzeichenänderung bei der Bewertung der Freygeister war nicht so toll – das kam ohne rechte Ankündigung.
Vorzeichenänderung, das klingt so hart... Sind die Freygeister denn wirklich gleich bitterböse, weil sie ein wenig zurückintrigieren?

Fazit: Trotzdem sehr gerne gelesen.
Das freut mich sehr. :)

wenn ich Psi schon höre...
...denke ich auch eher an Mystery, aber wer kann heute die Genres denn noch auseinanderklamüsern...

Merci fürs Lesen und Kommentieren,
Greetz
omno

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe diese Geschichte schon vor einem Jahr mal gelesen, und sie jetzt mal wieder rausgekramt.

Denn ich finde sie echt gut.
Sie ist spannend und bietet eine erfrischende Abwechslung zum Technobabble-lastigen Überlegenes-Alien-trifft-auf-primitive-Menschen-Sci-Fi-Einheitsbrei.

Das Steampunk-Setting (ein Sci-Fi-Subgenre, gibt einen Beitrag bei Wikipedia) ist herrlich unverbraucht und lädt zum fantasieren ein.

Ich poste hier nur einen Kommentar, damit diese tolle Geschichte mal wieder ein bisschen Beachtung findet.

MfG
Rabbit

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom