Was ist neu

Die Türen. Die Erste. (Nur für echte Doorsfreaks)

Mitglied
Beitritt
12.04.2002
Beiträge
421

Die Türen. Die Erste. (Nur für echte Doorsfreaks)

Die Türen. Die Erste.
(Wirklich nur für echte Doors-Freaks!)

Ich habe Blut getrunken mit ihr, so rotes Blut. Straßen, so unsagbar weiß leuchteten aus dem Splitter Spiegel. Vernunft. Unvernunft. Was ist schon Was? Kerzenlicht verflackert Haut. Jimi warf sein Timbre drein und verseuchte einen Morgen. "Durchbrechen auf die andere Seite", und wir brachen durch. Danae wirft jetzt Bomben der Liebe in das blaue Licht. Sie tanzt Glitzergefunkel, so zittriges Glitzergefunkel nahe den Türen. Ich habe die Inseln gesehen, so leuchtendes Grün, phosphoreszierend zwischen dem Dunkelblau eines Meeres und einem Überhimmel, auf der anderen Seite. Doch dort waren nur die Toten, die verzweifelten, einsamen Toten von Gestern am Heute. Ich trank noch den Nektar aus den Flaschen, ertränkte des Weiß´ so keusches Gaumenrau. "Liebe seine Dunkelheit" singt sie im schummrig zarten Lichterblau, und ich liebe. Bomben der Liebe fallen durch der Seelen Küchen und zerbrechen den Blick. Ich aber träume große Flocken, so große Flocken von Schnee, die verschmelzen auf Haut. Ich giere.

Ich giere entlang an Bord eines im Orgelgeklimper kristallenen Schiffs und genieße die Bewegung eines alten zwanzigsten Jahrhunderts. Gegen das Ende geboren. Jung. So Mond von Alabama verhüpft kleines, zartes Mädchen an einer Whisky-Bar. Ich erzähle ihr die Geschichte vom Sterben, vom Tod, die Geschichte meines Traums. Sie fragt: "Welchen Horror des Lebens reitest du?" Doch ich flog auf der ewigen Lüge vom Tod und setzte die Nacht ins Feuer. Komm, Baby, brenn mich, verbrenn meine Haut und lass uns im Himmelsengelwolkenbett vergleiten. Ich zündelte mit den Fingern am Leben. Orgeln entglitten dem Feucht einer Zwischenwelt. Ich sah den Schnitt, den vertrocknenden Schnitt Blut am Daumenballen. Blut, das in Tropfen fiel in Glas von weißem Wein. Meinem Glas. Ich verfalle den Erinnerungen. Trinke noch Mal. Der Teufel feiert Hochzeit. Viele, so viele Kerzen flackern. Ich fühle.

Ich fühle Ray auf seiner Orgel, wie er den Wahn vom Leben tiert. Meine Finger ertrinken. Danae fragt nicht mehr, welchen Horror ich reite. Sie schwankt, wie ein hoher Baum im Sturm, den Tanz von Feuer und Lust, während John dem Tag entgegen treibt. Und dann bin ich der Mann, der von Hinten kam, und ein kleines Mädchen verstand. Wir verfallen dem Sound und der Mann, der von Hinten kam, verstand die Welt nicht mehr, aber er war der Mann, der von Hinten kam und leckte das Salz aus der Höhle unter dem rechten Schulterblatt. Irgendwie verstand er dann doch. Ich geile.

Ich geile. Ich enteile. "Ich sehe auf dich" und du siehst dem Spiegel ins Gesicht. Dem Spiegel an der Wand. Und du siehst mich. Augen, die verkeilen sich, und der Rhythmus treibt. Robby treibt den Mann von Gestern, den Mann, der von Hinten kam. Zu spät. So spät am Ende der Nacht. Ich verweile im Sound vom Ende der Nacht und nehme eine Reise. Eine Reise ins verfließende Nichts. Langsam treibe ich im Sound und Danae verstöhnt mit dem Gesicht an der Wand. Das Fett der Haut verschmiert den Spiegel. Ich stoße den Spiegel mit ihr und fließe hinein, mitten hinein in den Verschmelz von Haut, Fleisch, verbogener Nase. Wangendoppelbild. Lachen überkommt mich so angestemmt ans bildhafte Leben, beritten einer vergleitenden Nacht den Stempel zu stehlen. Danae stöhnt. Ich auch. Ich aber treibe.

Ich treibe im Sound. Ich vertreibe der Zeit ihr Sein, vielleicht ihren Sinn. Will fangen eine endlose Nacht und nehmen das Leben, wie es kommt. Nimm es leicht, Baby, nimm es leicht. Nimm es, wie es kommt, und trinke, trinke den Saft des Lebens. Ja, nimm ihn, verwahre den letzten, verwahre auch den allerletzten Tropfen Leben in deinem Leib. Trink. Nimm ihn leicht, denn das Ende naht. Ich halte.

Ich halte zart. Halte so zart in eiserner Hand den Kopf und lege meinen Kopf in den Nacken und genieße. Ich wandle. Ich fließe. Ich wandle entgegen dem Ende. Ende der Liebe. Ende der Verzuckung. Ende der Verzückung vom Leben, und schaue in große, wild vergenießende Augen, wilde, weibliche Genießer-Killer-Augen, während so letzter Tropfen den Körper verlässt. Verloren in einer Romantik, einer Romantik von Wildheit von Schmerz. Ich warte verzweifelt, verzweifelt auf den Regen und treibe so on "the End". Ich reite die Autobahn in den Westen und tiere den Drachen Leben. Jimi versanftet weich in "der Westen ist doch das Beste", doch ein zynischer blauer Bus verflieht ins Nirgendwo, wo das Böse wartet. Ich will gar Nichts von wissen. Ich ahne.

Ich ahne. Ich ahne so schon genug. Denn ich ahne lieber den Schmerz und fliege Finger über dichtes Haar. Ich erstreichle Sehnsucht und grabe tief. Grabe tief in der Wohllust, im Schmerz. Vergrabe tief die Fingerspitzen in einer Kopfhaut, kralle die Nägel darein, und ahne entgegen der Sehnsucht von Liebe, dem Schmerz. Ich presse ganz fest diesen Rest. "´cause the rest is the best." Ich liebe.

Und fühle, fühle, fühle, fühle und fühle, wie auch der letzte Tropfen leugnet mein Ich.

"O Zeit, o du Seele von Seele von Heute, du Danae, du Mein, du Weichheit im ersten Morgenlicht, lass schwimmen mein Ahnen ins Nichts und setz die Nacht erneut in Flammen. Lass brennen, lass uns verbrennen an deinen Hautatomen durch, mitten durch diese ganze Erde nach China."

Jimi wusste, warum er den Weg des Wassers ging. Er wollte nicht mit uns spielen unser verlorenes Spiel durch die Erde nach
China.
Und auch sonst war ihm das Leben zu Viel.
Zu viel
China.
Ich sehe mein Blut auf den Hüften, den Schultern, den Brüsten.
Danae.
Mein Handballen blutet noch immer.
Ich giere. Ich fühle. Ich geile. Ich treibe. Ich halte. Ich ahne. Ich liebe. Ich tiere.

Doch der Wahnsinn regiert ab nun diese Welt.
Aber ich will doch nur leben.
Leben und lieben.
Nur leben und lieben!
Sonst nichts.
Ihr doch auch?
Oder?
Oder Etwa nicht?

Warum gehen wir nicht endlich alle gemeinsam durch seine weit offenen Türen?

© Copyright by Lothar Krist

 

Na ja ... Als Doors-Freak musste ich den Text natürlich lesen.
Die Idee, zur Musik der Doors, ihrem treibenden Rhythmus eine Geschichte zu erzählen, ist klarerweise nicht neu.
Leider fand ich zw. der Geschichte und der Musik keinerlei Zusammenhang. Ein paar Mal hast du Songfragmente eingestreut. Doch wirklich voran trieben sie die Geschichte nicht.

Sorry, kann recht wenig damit anfangen. Der Anfang war noch verheißungsvoll; mit dem ersten Absatz hast du einen hektischen Strom an Gedanken erzeugt, die mich kurzfristig mehr erhoffen ließen. Aber dann ... Na ja, bin ziemlich mäkelig, ich weiß, Oida.

PS:

Ich fühle Ray auf seiner Orgel, wie er den Wahn vom Leben tiert.
:confused: den Wahn vom Leben tieren?!?

 

Hi Rainer!

Na, ist das Orgelspiel in manchen Doors-Nummern nicht vom Feinsten? Einfach "tierisch"!
Bei der Geschichte handelt es sich um eine Satanische Hochzeit. Kennst Du den Doors-Film mit Val Kilmer? Jimiboy feiert darin eine SH mit einer engl. Journalistenbraut. Und gegen Ende der Geschichte geht es nur noch darum, warum er so früh den Abgang machte. Er wollte einfach am Höhepunkt seiner Generation abtreten und nicht miterleben, wie wir all unsere so schönen Träume zugrunde richten.

Liebe Grüße
Lothar

 

Den Film habe ich mal gesehen. Er ist toll ausgestattet und Val Kilmer ist ein Wahnsinn!
ABER: In einem Doors-Buch habe ich mal das Grundproblem des Filmes sehr gut geschildert gelesen: Der Autor (Ich glaube Danny Sugarman) schrieb, dass er hörte, wie einer nach dem Film sagte: "Ich war echt froh, als der Saukerl abkratzte".

Jim wird in diesem Film einfach nur negativ dargestellt! Und deshalb mag ich den Film nicht.
Man könnte meinen, er hätte nur rumgesoffen und rumgehurt, so dass er nicht mal Zeit zum schlafen gehabt hätte...

 

Lieber Rainer!

Du hast mit Deinen Feststellungen Recht. Der Film ist ab der Mitte nahezu ein reines Sauf- und Drogenepos. Ab da ist er eine einzige Talfahrt in den Wahnsinn. Er ist dem zahlenden Publikum auf den Leib geschrieben. Einerseits war der arme Jimiboy gegen Ende seines Lebens wohl nicht weit von dem Typen im Film entfernt. Andererseits wäre er nie zu dem "Jim Morrison" geworden, wenn er nicht seine verdammt netten Seiten gehabt hätte, besonders in den ersten Jahren seiner Karriere. Seine Bandkollegen mögen ihn schließlich noch immer. Das sollte man sich wohl verdeutlichen, wenn man diesen Film sieht.

Liebe Grüße
Lothar

 

Lieber Rainer!

Du hast mit Deinen Feststellungen Recht. Der Film ist ab der Mitte nahezu ein reines Sauf- und Drogenepos. Ab da ist er eine einzige Talfahrt in den Wahnsinn. Er ist dem zahlenden Publikum auf den Leib geschrieben. Einerseits war der arme Jimiboy gegen Ende seines Lebens wohl nicht weit von dem Typen im Film entfernt. Andererseits wäre er nie zu dem "Jim Morrison" geworden, wenn er nicht seine verdammt netten Seiten gehabt hätte, besonders in den ersten Jahren seiner Karriere. Seine Bandkollegen mögen ihn schließlich noch immer. Das sollte man sich wohl verdeutlichen, wenn man diesen Film sieht.

Liebe Grüße
Lothar

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom