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Die Suche nach der gefiederten Schlange

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30.12.2002
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Die Suche nach der gefiederten Schlange

Erst einmal ein großes "Hallo" an Alle in Fantasy/Märchen.


Die Suche nach der gefiederten Schlange

Es waren einmal ein Fuchs, eine Hündin, eine Katze und ein Wolf, die alle auf der Suche nach der wissensgebenden, gefiederten Schlange waren. Ihr Treffen war kein großer Zufall, denn es gab viele Sucher und dennoch waren diese Vier etwas besonderes.
Anfangs mochten sie sich nicht so recht und hätten sie nicht das gleiche Reiseziel gehabt, hätten sich ihre Wege schnell wieder getrennt. Jedoch merkten sie bald schon, dass jeder einzelne von ihnen ein Stückchen Wissen besaß, das den Anderen fehlte und jeder kannte einen oder mehrere, die ihnen bei ihrer Suche behilflich sein konnten.
So ertrugen sie sich gegenseitig; das Heulen des Wolfes, die Unordentlichkeit des Fuchses, die Musik der Katze und die besserwisserischen Ratschläge der Hündin. Mal reisten sie am Tage, mal in der Nacht und immer wieder gab es Streitereien über das Wie und Wo der Nahrungsbeschaffung, denn keiner wollte auf seine gewohnte Nahrung verzichten.
Ob sie noch lange hätten friedlich miteinander ziehen können, wäre ungewiss gewesen, wenn sie nicht eines Tages an der Grenze ihres Landes gestanden hätten. So vieles hatten sie nun schon durchsucht: All die Wälder, Hügel, Berge und Wiesen, doch nirgends hatten sie ihr Ziel erreichen, finden können und da sie nun schon so viele Strapazen auf sich genommen hatten, wagte es keiner von ihnen, laut auszusprechen, welche Enttäuschung er empfand.
So reisten sie weiter, Jeder an Jedem Mut und Hoffnung findend, die er bei sich selbst nicht fand. Sie kamen in ein Land aus Sand; Sand so weit das Auge sehen konnte. Sie trafen seltsame Katzen und Hunde, aber selbst Füchse und Wölfe lebten hier, was sie sehr erstaunte.
Doch obwohl sie lernten, wie man aus Kakteen Wasser gewinnen, die Hitze des Tages überlisten und mit den Sandstürmen fertig werden konnte, fanden sie die Schlange nicht. Sie lernten die Sprache des Landes, jeder die seiner Art und durchforsteten die großen Bibliotheken der ältesten Städte, fanden aber nur vage Hinweise, die sich allesamt als Enttäuschung erwiesen.
Dennoch wollten sie nicht aufgeben, wollten bei sich selbst den Mut finden, durch den die Anderen den Weg in dieses Land gefunden hatten. Sie fanden nicht viel, gerade genug, um die großen, verschneiten Berge zu überwinden und in das nächste Land einzuziehen.
Hier fanden sie Bäume vor. Keine Wiesen oder Ebenen durchbrachen den Wald und sie reisten oft tagelang ohne einmal aus dem Schatten der Bäume in das vermisste Sonnenlicht zu treten. Verwundert mussten sie feststellen, dass es auch hier eine Rasse jeder Art gab, die mit den vorherrschenden Bedingungen zurechtkamen.
Erneut lernten sie, in einer für sie fremden Umgebung Nahrung und Wasser zu finden. Längst stritten sie nicht mehr, was gejagt oder gesammelt werden sollte, denn lange schon waren sie froh, wenn sie überhaupt etwas hatten, das sie essen konnten.
Sie stießen auf große Höhlensysteme, bei deren Untersuchung sie sich vielerlei Schrecken und Ängsten stellen mussten und als sie wieder an die schattengesäumte Oberfläche zurück stiegen lächelten sie nur noch an die Gedanken an die harmlosen, geradlinigen Höhlen in ihrem Heimatland.
Wenn sie abends auf den Schlaf warteten, ärgerten sie sich nicht mehr übereinander, denn was sie vorher als störend empfunden hatten, gab ihnen jetzt ein Gefühl von Heimat.
Sie dachten daran, wie sie die Gewitter, die Schnee- und Sandstürmen in den verschneiten Bergen und endlosen Wüsten, die Begegnungen mit fremden Kulturen und den Umgang mit sich selbst gemeistert hatten. Ihre damaligen Wünsche und Hoffnungen, wegen denen sie aufgebrochen waren, kamen ihnen jetzt kleinlich, kindisch, unsinnig oder hochtrabend vor.
Und so beschlossen sie, nachdem sie aus den tiefen Höhlen des Waldlandes zurück an die Oberfläche gekommen waren, jeder dorthin zurückzukehren, an dem er sich am wohlsten gefühlt hatte.
Der Fuchs blieb in den Waldländern, denn ihn faszinierten die hier lebenden Füchse, die geschickt auf die höchsten Bäume klettern konnten.
Die Katze reiste zurück in die Wüstenländer um dort die großen Bibliotheken zu studieren.
Der Wolf und die Hündin kehrten wieder nach Hause zurück und verblieben in tiefer, inniger Freundschaft.
Kein einziger von ihnen bereute es, sich auf die Suche gemacht zu haben und kein einziger von ihnen trauerte darum, ihr Ziel nicht erreicht zu haben. Sie waren sogar froh darum, denn was hätten sie schon finden können?

Gruß, Andreas

 

Vom Stil und vom Inhalt her ganz ordentlich. Was ich nur ein wenig Schade finde ist, dass die Erlebnisse der Figuren nur schnell erzählt werden. Ich fände es schöner, wenn ich die Erlebnisse zusammen mit der Horde Tiere erleben könnte.

Soll heißen: Bau die Geschichte aus. Verlängere sie ein wenig ;)

Und herzlich willkommen bei uns!

 

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