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Die Suche nach dem Herkömmlichen

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13.07.2003
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Die Suche nach dem Herkömmlichen

Neulich im EDEKA Markt sollte ich für meine Mutter etwas Waschmittel besorgen „und doch bitte das billigste, denn du weisst doch, wie es um unsere Finanzen steht“. Na ja, ich steh' also da und denk' mir: „hmmm, das herkömmliche Waschmittel müsste laut Werbung doch eigentlich auch das günstigste sein. Immerhin rechtfertigen sie so ihre inorbitanten Preise, aufgrund der besseren Qualität versteht sich!“ also such ich mal. “ Herkömmlich, herkömmlich, herkömmlich scheint es hier nicht zu geben. Aber wozu hat Gott uns mit einem Sprachwerzeug gesegnet? Fragen über Fragen.
Nach einer zehnminütigen Suche, durchgeführt von einer qualifizierten Fachkraft stelle ich schließlich meine Frage, worauf mich die Verkäufern dezent drauf hinweißt, dass sie durchaus in der Lage wäre sich selber zu verarschen. Bei DEM Kundenumgang dürfte dieser Laden bei unserer florierenden Wirtschaft nicht lange bestehen. Aber was soll’s, dann eben doch wieder Sunil.
Mit einem 25 kg schweren Waschmittelkarton bewaffnet entschloss ich noch einen Schokoriegel zu kaufen. Ob es da vielleicht etwas herkömmliches gibt? Wieder war meine Suche erfolglos. Aber da ist ja noch dieses herrliche Sprachwerkzeug...Danke Gott! Wie der Zufall es so wollte, befand sich in meinem Aktionsradius die Verkäuferin von eben. Wieder fragte ich sie nach etwas herkömmlichen.
Die gute Frau schien etwas verwirrt, zumal sie mich fragte, ob ich eine Kamera bei mir trüge, oder ob sie vielleicht im Fernsehen sei...bei der versteckten Kamera oder so. Zu ihrer Enttäuschung klärte ich sie nochmals über die Sachlage auf, dass ich weder vom Fernsehen sei, noch eine Sendung über sie machen wollte und das ich einfach nur einen herkömmlichen Schokoriegel zu kaufen gedachte.
Irgendwas seltsames schien jetzt in ihr vorzugehen, aber ich war erst nicht in der Lage es zu deuten...Ja genau das war son'ne Situation wie vor einem Vulkanausbruch, hatte ich mal im Fernsehen gesehen. Auf RTL versteht sich, wo auch immer diese Werbung von den herkömmlichen Sachen kam. Just nach dieser Erkenntnis, wandte ich mich ganz dezent von der Dame ab. Dann eben doch KINDER Country. Da viel mir auch wieder ein, dass die in der Werbung davor gewarnt hatten, Cerealien bloß niemals ohne Milch zu genießen...und schon wieder schulde ich Gott was!
Dass es immer noch Hersteller von herkömmlichen Produkten gibt, die Cerialien ohne Milch anbieten. Eigentlich ein Frechheit.
Nur komisch mein Word-Programm scheint das Wort Cerealien gar nicht zu kennen. Bestimmt nur ein dummer Zufall.
Man, hab ich einen Durst, dachte ich mir, nachdem ganzen Trubel. Ob es da wohl etwas herkömmliches gibt? Vielleicht ist auf herkömmlichen Getränken auch kein Dosenpfand d'rauf. Jetzt wollte ich es genau wissen.
Da sich ja meine Suche, wie ich auch schon irgendwie erwartet hatte, wieder als überflüssig entpuppte, wollte ich erst aufgeben, aber dann dachte ich, dass kann ja auch an meinem gestörten Sehsinn liegen. Als ich allerdings wieder eine Verkäuferin zu Rate ziehen wollte machte ich einen großen Bogen um diese, die mich sowieso schon 'rausschmeißen wollte.
Ein jüngerer Herr, wahrscheinlich ein Praktikant, bot sich da schon eher an.
Gesagt getan. In seinem überschwänglichem, jugendlichen Intusiasmus, machte er sich direkt auf die Suche. Und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte und suchte...
„Da kann ich ihnen leider nicht weiterhelfen, aber ich kann mal eben eine Kollegin von mir fragen!", drei Minuten später kam er dann mit seiner Kollegin wieder, zu meinem Erschrecken war es die Verkäuferin von eben. „ Frau Meier, der Herr möchte gerne ein herkömmliches Erfrischungsgetränk kaufen, aber ich weiß leider nicht welche Marken so was anbieten“. Endlich mal einer der sich für seine Kunden einsetzt, was ich von der Frau leider nicht erwarten konnte... „RAUS!!!!!!!!!!!, sonst hol ich gleich den Abteilungsleiter oder besser noch, ich ruf bei der Polizei an. Die bringen sie direkt ins Irrenhaus!“
„Aber gute Frau für die Einweisung in eine forensische Anstallt ist doch nicht die Polizei zuständig, sondern ein Psychiater. Ich könnte ihnen übrigens einen sehr guten empfehlen, der mir persönlich gut geholfen hat.“ Die Frau lief knallrot an „DAS REICHT JETZT VERSCHWINDE!“
„Nicht ohne meinen herkömmlichen Softdrink!“
In diesem Moment fiel mir dann auf, dass ich die Schuld der Werbefernsehmedien den Kunden in die Irre zu führen, voll und ganz auf die Verkäuferin projizierte. Dann muss ich mich wohl bei ihr entschuldigen. „Wissen sie was es tut mir lei...!!?“. Noch ehe ich dieses Wort zu Ende sprechen konnte sah ich wie der Praktikant die Frau wiederzubeleben versuchte. Das war mir in den Gedanken gar nicht aufgefallen.
10 Minuten später traf der Krankenwagen ein und brachte sie in das nächst gelegene Krankenhaus. Danach wurde sie in die psychiatrische Anstalt Bedburg-Hau überwiesen, in der sie, meines Wissens noch bis heute behandelt wird. Der Praktikant bekam die gerade freigewordene Stelle der Frau. Wahrscheinlich sucht der bis heute noch nach dem herkömmlichen Softdrink.

So ein TROTTEL!

 

Moin!

Erst einmal eine Anmerkung (noch keine Kritik):

Nur komisch mein Word-Programm scheint das Wort Cerialien gar nicht zu kennen. Bestimmt nur ein dummer Zufall.

Nein, kein Zufall.
Es müsste "Cerealien" heißen (mit e), und ist ein missratener Versuch, das Englische "cereals" einzudeutschen, für das es bisher keine Entsprechung gab.
Wenn irgendjemand dieses Wort im Alltag tatsächlich benutzte, ich glaube, man würde ihn zu recht auslachen. Ein absolutes Mistwort.
Naja, ob Word die richtige Schreibweise kennt, ist ebenfalls fraglich. Allerdings findet meine Rechtschreibprüfung an Worten wie "Hühnerbaus", "fortbeaßen" oder "Uzbesagen" nichts auszusetzen, also weiß man nie.

Und es heißt Kinder Country und nicht Contrie. Und EDEKA statt EDKA. Oder hast du das verfremdet, um einer eventuellen Klage vorzubeugen?

Außerdem ist deine Kommasetzung und Groß/Kleinschreibung ein wenig abenteuerlich. Das verwirrt beim Lesen, was bestimmt nicht im Sinne des Erfinders ist. Könnte einen kompletten Check vertragen, die Story.

Und was bedeutet "unorbitant"? Könnte ja eine Umkehrung von "exorbitant" sein, wird hier aber leider als Synonym davon verwendet.

Nun zur Geschichte:

Eine Geschichte, die mich leider nicht zum lachen gebracht hat. Das mag daran liegen, dass ich dem Werbefernsehen nicht nur generell aus dem Weg gehe, sondern ihm auch als Quelle für solche Alltags-Satiren überdrüssig bin. Das ist so ungefähr auf einer Stufe mit den Ikea-Möbel-sind-Scheiße-Texten, oder den Britney-Spears-ist-doof-Kolumnen von denen wir hier immer wieder mal welche haben. Humor für Leute, die fernsehen, egal ob etwas kommt, und sich dann dauernd über das schlechte Programm beschweren.

Aufhänger dieses Textes ist jedenfalls, dass die Werbung beim Wort genommen wird, und dann mal hartnäckig nach "herkömmlichen Produkten" gefragt wird - die es natürlich, oh Wunder, nicht gibt. Die US-Variante der Geschichte könnte sein, dass da einer unbedingt "Brand X" haben möchte.
Viel mehr als diese eine Idee, die ja vielleicht für ein paar Momente ganz lustig ist, hat der Text dann leider nicht zu bieten.
Und wenn die Verkäuferin aufgrund der Beharrlichkeit des Kunden dann in Ohnmacht fällt und schließlich ins Irrenhaus kommt, spätestens dann weiß ich, an welche Art Humor mich das erinnert: Paukerfilme. Mit ganz furchtbar hibbeligen Lehrern, deren penetrante Hibbeligkeit der einzige Witz ist. Oder noch schlimmer: Ilja Richter (kennt noch jemand diesen Kerl?). Der wäre eine perfekte Besetzung für eine etwaige Verfilmung.

Als kurzer Sketch mit einem besseren Schluss wär das vielleicht was, aber in der jetzigen Form funktioniert es nicht, finde ich.

Also, nicht verzagen, am Humor feilen. Mehr als eine Idee pro Geschichte, keine "lustigen" Ohnmachtsanfälle wie im Kinderfernsehen, und vielleicht ein weniger offensichtliches satirisches Angriffsziel als die Werbung, die doch eh jeder dämlich findet.

Gruß

Ben

 

Hoi!

Irgendwie scheint mir die Geschichte nicht ganz zu gefallen, vielleicht liegts an den doch eher gehäuft auftretenden Fehlern oder der etwas unübersichtlichen Aufmachung des Werkes, wer weiß.
Dafür mag ich den letzten Satz ;).
Grüße noch,
Richard

 

@Lottjak: Also die Rechtschreibfehler stören vielleicht gelegentlich, aber wenn eine Geschichte gut ist, dann ändern daran auch tausend Rechtschreibfehler nichts mehr. Genauso wenn ein guter Song in einem schlechten Studio aufgenommen wurde. Eine gute Geschichte bleibt eine gute Geschichte bleibt eine gute Geschichte. Ich find sie wirklich nicht übel, die Sache mit den herkömmlichen Waschmitteln, Schokoriegeln, Soft Drinks musste endlich einmal aufgegriffen werden. Also ich hab gelacht, besonders am Ende.

 

Moin Lottjak,

Mir hat deine Geschichte leider nicht wirklich gefallen. Die Grundidee, eine Satire auf Werbung zu schreiben, indem man die herkömmlichen Produkte sucht, ist ganz nett, aber reicht mMn nicht als alleiniger Aufhänger für eine Geschichte.
Wenn man so will, hast du hier nur denselben Gag drei mal wiederholt (Waschmittel, Schokoriegel, Getränk). Und er hat sich ziemlich schnell abgenutzt. Das einzige, was diese drei Szenen voneinander unterscheidet, ist die immer schärfer werdende Reaktion der Verkäuferin - die ich wiederum für ziemlich übertrieben und konsturiert hielt ("wie durch Zufall war es wieder die Verkäuferin von eben"). Bens Vergleich mit Ilja Richter trifft es mMn recht gut.

Aber okay, Humor ist Geschmackssache. Meinen Geschmack hast du hier eindeutig nicht getroffen, aber es war stilistisch ganz gut (auf Fehler hab ich nicht geachtet).

 

@Gnoebel: Eine Satire muss übertreiben. Die Übertreibung als Stilmittel in einer Satire zu kritisieren, wäre ungefähr so wie zu sagen: "An der Liebesgeschichte stören mich die vielen Gefühlsbeschreibungen."

 

Völlig richtig, was du sagst. Satire darf, kann und soll sogar übertreiben.
Ich denke aber, daß die Reaktion in dieser Geschichte für meinen Geschmack ein wenig zu konstruiert ist. Es wirkt einfach nicht als satirisches Element auf mich sondern eher... naja albern. Aber auch das ist eigentlich eine reine Geschmacksfrage.

Ich wollte nicht die Übertreibung als Stilmittel, sondern eher die Art derselben ansprechen, die mich eben nicht überzeugt hat. Tut mir leid, wenn das nicht so ganz rüberkam.

 

Ich sehe das genauso wie gnoebel. Das verkrampft "lustige" Verhalten der Verkäuferin erinnert mich eher an den Typ, der in der Sesamstraße im Restaurant sitzt, und immer in Ohnmacht fällt, wenn Grobi ihm dreimal das falsche Gericht bringt. Nein, wahrlich keine satirische Großtat.
Außerdem ist das hier die Rubrik Humor, und wenn man darüber lachen kann, nun ja... dann guckt man sich vielleicht auch immer noch gerne Pepe-Nietnagel-Filme an.

Und über den "Großmeister" Kishon denke ich genauso wie Robert Gernhardt, der das mal viel besser ausgedrückt hat, als ich es könnte:

Der Erfolg dieser Humoristen rührt ja daher, dass sie auf das teil schmunzelnde, teils dröhnende "Genau so isses!" des Lesers abzielen, dass sie ihm immer und immer wieder das erzählen, was er eh schon nicht besser weiß: Frauen können nicht Auto fahren, überraschender Besuch ist eine Plage, immer witzig sein zu müssen ist hart, Kinder sind laut - der Klappentext nennt das "herrliche Alltagssatiren". "Scheußliche Allerweltsplattheiten" wäre richtiger, doch Kishon richtet sie wenigstens professionell an. Er geht zwar haushälterisch mit seinen Einfällen um, doch strapaziert sie auch nicht. Er verläßt sich in der Regel auf so abgedroschene Witzmechanismen wie die Übertreibung, doch er ist auch zu überraschenden Volten fähig...
...dann bestätigt er noch Kishons selbsteinschätzung, "ein alter Reaktionär" zu sein.

Das war auch mein Eindruck. "Genau so isses" (schmunzelnd, bzw. dröhnend).

 
Zuletzt bearbeitet:

lieber herr gnoebel...oder sollte gnoebel nur ein nick sein??? es erninnert mich so an goebel...und das wiederum an goebeln...naja...unterlassen wir derartige gedankenschweifzüge...(achtung: wortspiel!)

nein...ich beginne noch einmal von vorn und wende mich an alle kritiker, die sich...sehr zu meiner freude, intensiv mit dem text beschäftigten!

also fange ich mit ben jockisch an...danke! deine kritik war wirklich kostruktiv und hat mich weitergebracht...das lasse ich mir gerne gefallen!

die kritik des "eichhörnchenschwanzes" fand ich ebenfalls ganz nett...allerdings wenig hilfreich, stellte sie doch lediglich die offenbarung von persönlichen anschauungen dar, die erwiesenermaßen subjektiv sind und somit den autoren in seiner schreib- und arbeitsweise nicht beeinflußen sollten...dennoch finde ich feedbacks von anderen autoren und lesern immer wieder hilfreich!

womit wir wieder am anfang angelangt wären...gnoebel...tja...was soll ich sagen? ein sich wiederholender gag könnte auch einen sinn beherbergen...fest steht hier jedoch die tatsache, dass der vorgang der suche nach den herkömmlichen eindeutig in den mittelpunkt der aufmerksamkeit der leserschaft gerückt wird. die suche und die reaktion auf diese, stellen die thematik des textes dar. ein herkömmlicher mensch, aus einer herkömmlichen familie, sucht in einem herkömmlichen laden nach herkömmlichen produkten...und diese story ist auch noch in einem herkömmlichen stil gehalten...will heißen: alles um uns herum ist irgendwie herkömmlich, durchschnittlich, normal...alles...die tatsache, dass wir dies nicht realisieren macht sie nicht unwahrer...wir sind also umgeben von durchschnittsphänomenen. begeben wir uns nun jedoch bewußt auf die suche danach, so endet diese ergebnislos, denn niemand gibt seine durchschnittlichkeit preis. so sehr wir auch suchen, wir finden sie nie..obschon sie exisxtiert.
ich habe das werbefernsehen als aufhänger gewählt, weil dieses, wie kein zweites die verdrängung der eigenen durchschnittlichkeit symbolisiert..und leider auch praktiziert...
so...dass waren einige meiner gedanken zum text...ich denke sebastian...dessen kritik mich sehr freute...scheint diesen hintergrund verstanden zu haben...

mit freundlichstem grinsen,

lottjak

 

lieber herr gnoebel...oder sollte gnoebel nur ein nick sein??? es erninnert mich so an goebel...und das wiederum an goebeln...naja...unterlassen wir derartige gedankenschweifzüge...(achtung: wortspiel!)
Nein, gnoebel ist tatsächlich nur ein Nickname. Meine Mama hatte es damals vorgezogen, mich nicht von Geburt an so nennen. Ich glaube, sie hatte damals Angst, ich könnte später im Kindergarten Opfer von lustigen Wortspielen werden oder so...

alles um uns herum ist irgendwie herkömmlich, durchschnittlich, (...) wir finden sie nie..obschon sie exisxtiert.
Okay, dann steckte in deiner Geschichte vielleicht mehr drin, als ich erkannt habe - mein Fehler, ich habe hier tatsächlich vergessen, zu interpretieren. Ich habe sie als eine der unzähligen "Werbung ist doof" - Geschichten gelesen (und in einer solchen wäre eine dreifache Wiederholung der selben Szene unnötig). Wie gesagt, mein Fehler.

Aber: Das hier ist die Rubrik Humor. Und für mich ist das Hauptkriterium für eine gelungene Geschichte in dieser Rubrik, ob sie mich zum Lachen bringt oder nicht. Und das hat deine Geschichte (so leid es mir tut) nunmal nicht getan. Das wiederum liegt an den beiden Kritikpunkten, die ich oben angemerkt habe. Und auch deine Erklärung ändert nicht viel daran. Allerdings hast du deine Intention deutlich gemacht und die finde ich wiederum ziemlich gut.

Tut mir leid, wenn meine erste Kritik zu deinem Text ein wenig harsch klang und auch nicht wirklich konstruktiv war - ich hab mich tatsächlich ein wenig im Ton vegriffen, kommt nicht wieder vor und ist auch normalerweise nicht meine Art.

mfg,
g(n)oebel

 

Hubba!

@lottjak
Okay, du wolltest es so ;)

Gerade die (Un)Übersichtlichkeit ist (zumindest für mich) neben der Länge ein wichtiges Kriterium beim Lesen von Texten im Internet. Insofern hast du mich doch ein wenig abgeschreckt, sodass ich der Geschichte eventuell weniger Aufmerksamkeit gewidmet habe. Rechtschreib- und Grammatikfehler kritisiere ich eher weniger, solange sie sich nicht zu sehr häufen, oder ein schnell hingeschludertes Machwerk des Autors implizieren, insofern wollte ich sie bei dir nur als mir aufgefallen erwähnen, nicht aber als unbedingt störend.
(Beim nochmaligen genaueren Lesen häufen sich die Dinger aber dann doch ein wenig, fließt aber nicht wirklich in meine Kritik jetzt ein ;))

Zitat
>>Nach einer zehnminütigen Suche, durchgeführt von einer qualifizierten Fachkraft stelle ich schließlich meine Frage, worauf mich die Verkäufern dezent drauf hinweißt, dass sie durchaus in der Lage wäre sich selber zu verarschen.<<
Zitat Ende

Also sucht sie zuerst dein Produkt und erst dann fragst du nach selbigem?
Mir scheint hier ein kleines Problem im Handlungsablauf vorzuliegen. Ebenso wirkt es, als ob du desöfteren ein klein wenig zwischen den Zeiten wechselst, ich zitiere

Zitat
...>>entschloss ich noch einen Schokoriegel zu kaufen. Ob es da vielleicht etwas herkömmliches gibt? Wieder war meine Suche erfolglos. Aber da ist ja noch dieses herrliche Sprachwerkzeug<<
Zitat Ende

Außerdem würde ich mich jetzt spontan fragen, warum du Gott etwas schuldest, aufgrund der Tatsache, dass die Werbung den milchlosen Genuss von Cerealien (in deinem Text nicht ganz einheitlich geschrieben) nicht als empfehlenswert anstrebt.

Zum Sinn der Geschichte, den du später erklärst:
In der Geschichte selbst kommt er (für mich) nicht heraus. Egal, was du dir dabei gedacht haben könntest, die Geschichte selbst spiegelt das nicht wieder, zeigt sie eben (fast?) nur eine satirische Beleuchtung einer Person auf der Suche nach den im Werbefernsehen erwähnten herkömmlichen Produkten. Insofern muss ich sagen, dass die Geschichte ansprechend umgesetzt ist, nicht herausragend, aber eben lesbar. Mein Nichtgefallen bezog sich deswegen (wie erwähnt) auch nicht auf die Geschichte selbst.

Kleiner Tip (Tipp?) aus Erfahrung, wenn du gestattest:
Niemals zu viel in eine Geschichte (in dem Fall auch noch eine kürzere welche) hineininterpretieren. Manchmal sollte Humor einfach nur Humor bleiben, anstatt mit Gewalt irgend etwas Zeitkritisches, Philosofisches etc. zu verpacken.

Zum Stilmittel der Wiederholung kann ich dir nur beipflichten. Einerseits wird sie gerne gebraucht, um Situationen zu verdeutlichen, andererseits kann sie als humoristische Übertreibung eingesetzt werden, in deinem Fall war sie wohl beides- und dank der Steigerung der Reaktion der Verkäuferin hatte sie auch noch eine gewisse erzählerische Wirkung.

Wegen Kritik an sich
Kritik ist (zumindest bei mir) immer subjektiv. Ich möchte mir ganz sicher nicht anmaßen, ein objektives Urteil über was auch immer fällen zu können. Schließlich liegt die Schönheit immer im Auge des Betrachters, auf jeden Topf passt ein Deckel und so weiter ;).

Im Endeffekt bei nochmaliger Betrachtung klingt das hier jetzt zumindest für meine Augen negativer, als es beabsichtigt ist, versteh's also bitte nicht falsch.

Abschließende Empfehlung: Falls du Zeit und Lust findest, könntest du den Text noch wegen Fehlern überarbeiten, schaden würde es ihm (dem Text) nicht.
Ansonsten: Bin gespannt auf deine nächste Story!

Schöne Grüße und man liest sich
Richard

 

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