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Serie Die Suche nach dem Anfang des Regenbogens

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16.09.2004
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Die Suche nach dem Anfang des Regenbogens

Die Suche nach dem Anfang des Regenbogens


Eine halbe Ewig ist es her, seit ich aufgebrochen bin den Anfang des Regenbogens zu suchen. Wie viele andere vor mir erwachte ich eines morgens und erkannte, dass mein Leben aus nicht mehr als Schall und Rauch bestand. Die Illusion eines sinnvollen Lebens hatte ich davor jahrelang wie meinen Vorgarten gehegt und gepflegt hatte. Die Realität jedoch lag fernab jeglicher Perspektiven. Meinem Heim, meiner sogenannten Heimat konnte ich keine Bedeutung mehr zuordnen. So habe ich damals innerhalb kürzester Zeit meine wenigen wichtigen Habseligkeiten zusammengepackt, meinem Kaninchen die Freiheit geschenkt und bin in ein ungewisses Abenteuer aufgebrochen.

Zwanzig lange Jahre war ich zu Fuß, zu Pferde und per Schiff unterwegs gewesen. Dem Regen des Amazonas, der eisigen Kälte Sibiriens und der glühenden Hitze der Sahara trat ich entschlossen entgegen. Ich habe die unglaublichsten Wunder dieser Welt gesehen. Die Ruheorte der alten Pharaonen, die Tempel der Inkakönige, die Götter Griechenlands, die Mauern Chinas und die Zauber Indiens. Bis es mir allerdings erlaubt war, das Größte von ihnen zu bestaunen, war viel Zeit verronnen. Doch im Anbetracht dessen, dass ich es gefunden habe, erscheint die Zeitspanne nich länger als ein paar Augenblicke. Nichts desto trotz sind es wichtige Augenblicke, denn ohne den Weg hätte es kein Ziel gegeben.
Anfangs strebte ich noch nach dem immensen Gold, aus dem der Regenbogen entspringen sollte. Lange Strecken meiner Reise habe ich mit Grabräubern, Archäologen und anderen Wissenschaftlern zurückgelegt. Ich habe unter ihnen außergewöhnliche Menschen getroffen – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Leider hat zu meinem Bedauern keiner von ihnen den Ursprung des Regenbogens erreicht. Sie haben nie erkannt, dass all die Schätze dieser Welt unser menschliches Sein nicht glücklicher machen können. Damals vor weit über zwanzig Jahren habe ich meine Illusionen zurückgelassen - sie haben die ihren mitgenommen. Jede einzelne Sekunde ihrer Suche haben sie sich in ihrem Geiste ausgemalt, was sie mit den Reichtümern anfangen würden, wenn sie diese erst einmal besitzen würden. Daher ist es kaum wunderlich, dass ein großer Teil von ihnen Intrigen zum Opfer gefallen ist. Die Überlebenden wurden von ihrer unermesslichen Gier geblendet und haben das Offensichtliche nie erkannt. Das Tor zum Anfang des Regenbogens findet man nicht dort draußen in der Welt. Man findet es alleinig in dem Innersten des eigenen Geistes. In den Träumen und Wünschen. Man muss aufmerksam lauschen, dann kann man es rufen hören und findet es im Handumdrehen.
Vor einiger Zeit habe ich mich in einer kleinen Hütte an einem wunderschönen Bergsee zur Ruhe gesetzt. Ich hätte auch bei der Quelle bleiben und ihr Wunder für immer genießen können. Doch dies sollte nicht mein Schicksal sein. Ich wollte das Wunder nur einmal erleben, mehr nicht.

Beunruhigender Weise hat sich in letzter Zeit irgendetwas verändert. Die Stimme des Regenbogens ist schwächer geworden. Mir ist, als würde es kälter werden und als hätte die Welt einen Teil ihrer Farbenfrohheit verloren. Ich werde nachts immer öfter von Alpträumen heimgesucht. Irgendetwas stimmt absolut nicht. Heute habe ich meine Hütte aufgeräumt und alle meine Angelegenheiten in Ordnung gebracht. So wie es aussieht, werde ich ein zweites Mal den Anfang des Regenbogens besuchen.

 
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***
Der Illusionist:
Tommy schrieb über seiner Geschichte:

Wems gefallen hat, kann 'das Gold des Regenbogens' danach lesen. Gehören irgendwie so ein bisschen zusammen.
***

Hallo again, Tommy

Wieder mal erst Textzeug:


Eine halbe Ewig ist es her,

du meintest "Ewigkeit", nicht wahr?


seit ich aufgebrochen bin den Anfang des Regenbogens zu suchen.

bin kein Kommacrack, aber mMn gehört nach "bin" eins hin


erwachte ich eines morgens

Morgens groß, glaube ich


Die Illusion eines sinnvollen Lebens hatte ich davor jahrelang wie meinen Vorgarten gehegt und gepflegt hatte.

Das "davor" würde ich streichen, liest sich dann besser. Und das zweite "hatte" ist eh zu viel


meinem Kaninchen die Freiheit geschenkt

süß :lol:


bin in ein ungewisses Abenteuer aufgebrochen.

ungewisses


Bis es mir allerdings erlaubt war, das Größte von ihnen zu bestaunen,

ich weiß, dass du das größte Wunder meinst, aber im Satz davor hast du "Wunder" nicht noch mal erwähnt, und deswegen stimmt so der Bezug nicht. Für einfach noch ein "Wunder" dazu


Nichts desto trotz

mMn zusammen


Grabräubern, Archäologen und anderen Wissenschaftlern zurückgelegt

Grabrauben ist eine Wissenschaft ? :lol:


Daher ist es kaum wunderlich,

ich würde "verwunderlich" vorschlagen, wunderlich kann höchstens eine Person sein


Man findet es alleinig

gibt's das Wort? Klingt komisch


So nu wieder ;) :

Der Aufbau gefällt mir hier besser, als bei der anderen Regenbogen-Geschichte. Nicht zuletzt kann man sich doch ein bisschen mehr mit dem/der Prot identifizieren. Etwas nachdenklich-philosophisch, etwas Reiseerzählung, eine nette kleine Fabel. :thumbsup:
Der Schluss mit der Veränderung: hmmm... ich sehe an deiner anderen Geschichte, dass du damit etwas bezweckst. Aber so klingt es ein bisschen arg nach einem "ersten Kapitel". Man weiß ja nicht, was passiert und fühlt sich als Leser ziemlich betrogen.

Also: entweder du machst die Geschichte länger und erzählst von der neuerlichen Reise, und was da so passiert, oder du lässt die Veränderungs-Geschichte weg, so stehe ich nämlich da und denke: "und das war's?"
Versteh mich richtig: KGs dürfen offene Enden haben, aber eine wunderbare, komplexe neue Entwicklung anzudeuten und dann aufzuhören, finde ich fies.

Deinen Stil finde ich im übrigen sehr schön :)
Würde mich freuen, mehr von deiner "Regenbogenserie" zu hören... Möchtest du sie nicht übrigens lieber in "Fantasy-Serien" stellen?

Liebe Grüße,

Ronja

 

Schön, dass es dir gefällt!!!
Was hälst du davon, wenn ich den Leser betrüge, dafür den nächsten Teil schreibe. Sowohl von dem Kommandanten der Festung als auch die Reise des anderen Typen zu diesem Ort? Angenommen, das ist der Sinn einer Reihe? Anosnten lass ich sein :hmm:

 

Hallo Tommy,

wenn du 'ne Serie draus machst, ist es okay so (zumindest für mich), dann würde ich die beiden Geschichten aber auch in die Serienkategorie verschieben lassen, sonnst kriegst du noch Ärger. ;)

Gruß,

Ronja

 
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Hallo Tommy,

jetzt hab ich endlich Zeit, die zweite Geschichte zu lesen. Bin gerade aufgestanden - Ferien sind toll!

Also, zuerst Textzeugs:

Eine halbe Ewigkeit ist es her, seit ich aufgebrochen bin, den Anfang des Regenbogens zu suchen
Das hat die Felsenkatze beides schon angemerkt. Warum hast du es nicht geändert?

Wie viele andere vor mir erwachte ich eines Morgens und erkannte, dass mein Leben aus nicht mehr als Schall und Rauch bestand.

Die Illusion eines sinnvollen Lebens hatte ich davor jahrelang wie meinen Vorgarten gehegt und gepflegt hatte

Meinem Heim, meiner sogenannten Heimat, konnte ich keine Bedeutung mehr zuordnen
Der Satz ist ein attributisierender Nebensatz, d.h., er erläutert das Heim näher. Deshalb wird er durch Kommata abgegrenzt.

Dem Regen des Amazonas, der eisigen Kälte Sibiriens und der glühenden Hitze der Sahara trat ich entschlossen entgegen
Hier würde ich auch Plusquamperfekt benutzen, die Handlung im ganzen Absatz ist ja schon vorbei.

Lange Strecken meiner Reise habe ich mit Grabräubern, Archäologen und anderen Wissenschaftlern zurückgelegt
hier solltest du ein "zusammen" einfügen

Damals, vor weit über zwanzig Jahren, habe ich meine Illusionen zurückgelassen
Der Nebensatz erläutert das "damals" näher

Ich hätte auch bei der Quelle bleiben und ihr Wunder für immer genießen können
Welche Quelle?

Doch dies sollte nicht mein Schicksal sein.
Würde ich in jedem Fall durch "das" ersetzen, weil das sonst sehr gespreizt klingt.

Beunruhigenderweise hat sich in letzter Zeit irgendetwas verändert

Mir ist, als würde es kälter werden und als hätte die Welt einen Teil ihrer Farbenfrohheit verloren.
Ist ein hässliches Wort. Warum schreibst du nicht mit dem Gegenteil - als sei die Welt grau geworden?

Tja, das offene Ende stört mich auch ziemlich. Aber im Gegensatz zu einigen anderen kritischen Stimmen sehe ich in dem Text durchaus eine Geschichte - du könntest sie aber weiter auffüllen, mehr Geschichte und weniger Text daraus machen. Wie wäre es? Ich denke nämlich, das Potential hat sie.

gruß
vita
:bounce:

 

Hy Tommy

Hab mir jetzt mal diese Story von dir rausgefischt :-]

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie... kreist diese Story nur um ein Thema herum, ohne es wirklich zu berühren.
Dass der Kerl den Regenbogen sucht, ist ja schön und gut. Dass es am Ende Gold gibt, sollten selbst Märchenungebildete wissen... Aber ich konnte trotz der recht philosophischen (und auch schönen!) Formulierungen keinen echten Kern der Geschichte ausmachen.
Er hat offensichtlich den Regenbogen gefunden, aber du verlierst kein Wort darüber, was es nun damit auf sich hatte :hmm: Plötzlich lässt er sich einfach häuslich nieder und redet von irgend so einer Quelle und einem großartigen 'Wunder' unter dem ich mir rein gar nichts vorstellen kann, außer dass es was mit besagtem Regenbogen zu tun hat.
(Kann doch eigentlich nicht sein, dass ich nur zu blöd sein soll, um das zu raffen... :eek1: oder?)
Zum Ende bleibt mir schleierhaft, warum er seine Sachen packen und loswandern will, sagt er doch vorher, dass das Tor zum Anfang des Regenbogens nur in den Träumen und Wünschen zu finden ist...

Die Story soll doch irgendwas aussagen, nicht wahr? Irgendwas hast du dir doch sicher dabei gedacht. So ne versteckte Botschaft, die ich einfach nicht finde...
*Hirn zermarter* Ist der Regenbogen eine Art Gleichnis, die Gier nach dem Gold eine Symbol für die Jagd der Menschen nach dem großen Geld?

Kann immer erst sagen, ob mir die Story gefällt, wenn ich sie verstanden habe, also erleuchte mich mal. ;-] Ich bin wirklich gespannt, was hinter dem Ganzen steckt.

Gruß, Reddayk :smokin:

 

Also schon vorweg. Ich finde sie selbst nicht sonderlich gut als Kurzgeschichte. Da fehlen so einige Kriterien Irgendwie hab ich dir wohl ausversehen auch den Falschen Titel gegeben. Es gibt da eine von mir, die hat nen relativ ähnlichen. Das sollte die bessere von beiden sein.
Bzw. war es am Anfang mal so, dass sie zusammengehören sollten. Zum schluss habe ich sie aber in der zweiten Geschichte zusammengepackt.
Die beiden Geschichten war so, dass die eine aus der Sicht dieses Typen erzählt wird. Sollte son Mix aus Philo und Fantasy sein. Was ich mir genau als Message gedacht habe, weiß ich auch nimmer. Jedenfalls erzählte halt die andere Story über einen Wächter des Regenbogens. Die Festung des Regenbogens war gefallen und sie hatten ebenso überleben können. Das fühlt nun wiederum der erste von beiden Helden und macht sich wieder auf zum Regenbogen. Allerdings ist es eben mehr die Handlung für einen Roman, als für eine Kurzgeschichte. Da kann man nix machen;).

Sorry, das ich dich nicht wirklich erleuchten konnte.

Grüße

Thomas

 

Na egal :D
Hilft mir jeden Fall zu erfahren, dass du selbst auch nich so recht weißt, was die philosophischen Anspielungen zu bedeuten haben.

Die Story bleibt bei mir unter der Rubrik 'Undeutbar, aber nicht schlecht' stehen und ich nehm mir die andere von dir vor... Schicksalshelden? Meinst du das?

Gruß, Reddayk :smokin:

 

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