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Die Stufenfahrt

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30.08.2003
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Die Stufenfahrt

Die Stufenfahrt

Tag I
Sechs Uhr - ich bin mal wieder vor den Vögeln wach.
Aber heute, heute lohnt sich das Aufstehen - Tag X ist endlich da, der Tag der Abreise! Die 11 geht auf Stufenfahrt, Ziel Mainz; was kann es Besseres als Aussicht geben? Seit Wochen gab es ja eigentlich nur noch ein Gesprächsthema!
Das Frühstück fällt kurz aus, denn nun heißt es Packen und so etwas stellt ja jede Frau bekanntlich vor größere Krisen... was soll bloß mit? Allen diesbezüglichen Befürchtungen zum Trotze bin ich aber viel zu früh fertig, dabei soll der Spaß ja erst um halb 10 mit einer Stufenvollversammlung beginnen, ehe dann um 11 der Bus gekapert wird. Was, zum Henker, soll ich anderthalb Stunden in der Aula?!
Schließlich ist soweit, ich stehe im Regen vor der Aula und warte auf unsere lieben Stufenleiter (bzw. den Schlüssel in deren Hand, der eine Flucht ins Trockene ermöglichen wird). Dass “Warten!” zum Motto der gesamten Fahrt werden soll, weiß ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht... Zwar dämpft die stetige Berieselung die Stimmung etwas, aber trotzdem ist man doch recht gespannt auf die kommenden Tage und macht schon mal klar, mit wem man auf keinen Fall auf ein Zimmer geht, dass es hoffentlich keine Suppe geben wird und so weiter... ja, größte Alltagssorgen einer 11 eben.
Schlussendlich haben doch alle einen Sitzplatz in der Aula gefunden und es wird durchgezählt. Alle da? Jaja, Schüleransammlungen sagt man zu recht eine gewisse Ähnlichkeit mit Ameisenhaufen nach... also nochmaliges Zählen.... und nochmal... Allmählich wird mir klar, warum wir für anderthalb Stunden vor Abreise hierhin bestellt wurden. Gemurre und Fußgescharre, und so langsam frage ich mich, ob ich überhaupt Lust habe, mit diesen Leuten wegzufahren... Es folgen organisatorische Dinge - dann werden wir in die Freiheit entlassen, was bedeutet, dass sich knapp hundert Leute mit durchschnittlich je zwei Taschen zum Marktplatz begeben und dort sämtliche Straßen verstopfen. Was machen sie dabei? - Richtig, warten! Denn - wie sollte es auch anders sein - die Busse haben Verspätung, und so gibt es neuerlichen Nörgelstoff. Doch nach geraumer Zeit der triumphierende Schrei - sie kommen! Nun stehe ich vor der Qual der Wahl: Bus I mit dem Fahrer im Hawaihemd, der nicht so ganz den Eindruck macht, Peil zu haben? Oder doch lieber den einigermaßen passabel und kompetent aussehenden Fahrer II? Die Entscheidung liegt auf der Hand, so denke ich, und HA! - sie war grottenschlecht... es stellt sich nämlich heraus, dass unser Kutschierer der wohl größte (und höchstwahrscheinlich auch einzige!) Fan des kleinen Nils ist... zur Info für alle, die wie ich bisher davon verschont blieben: der kleine Nils ist eine Witzfigur von Radio Berlin, der mit Kinderstimme und den Möchtegern-Kataströphchen eines Fünfjährigen Leute am Telefon verarscht. Und diese Piepsstimme liegt auf einer einfach nur infamen Frequenz, die sich durch nichts, aber auch gar nichts, übertönen lässt - selbst Metallica scheiterten gnadenlos! Das geht ja mal super los, denke ich mir...
“Schmerz ist mein Meister” - nur durch äußerste Selbstbeherrschung gelingt es mir, nicht hinzuhören... und irgendwann ist die Kassette zu Ende! Io triumphe!
Nun werden die Rufe nach einer Toilette laut und man steuert einen wahnsinnig modernen Rastplatz an, der jedoch lediglich zwei hinterwäldlerische Klos aufzuweisen hat... erneut warten. Die ersten zickigen Blicke werden ausgetauscht, gereizte Stimmung liegt in der Luft.
Nachdem alle Mann und Frau wieder an Bord sind, geht es an die letzten Kilometer. Zunächst steht ein Besuch beim ZDF an. Warten vorm Eingang, danke, das kennen wir mittlerweile, dann weiter in einen stickigen, kleinen Raum, man wird zum Hinsetzen aufgefordert und schließlich tritt eine eigenartige Frau ein, die irgendwie alle meinen Klischees in Sachen “gealterte Besuchergruppenführerin beim Fernsehen” entspricht... “voll stylish” eben.
Den Auftakt bilden Fragen à la “Habt ihr denn schon mal die Tagesschau gesehen?” - “Neee!” oder “Wisst ihr schon, was ihr später mal machen wollt?”- “Jaaa! Beim ZDF arbeiten natürlich!” ... und dann geht es weiter mit Welche Sendungen seht ihr denn so? Welche Sender am häufigsten? Findet ihr diese und jene Serie gut? Blabla... Moment mal, normalerweise wird man bei solchen Marktforschungen doch für seine Antworten entlohnt, oder? Und richtig! Jeder erhält eine Postkarte mit Mainzelmännchen-Aufklebern... die Begeisterungsrufe sind meilenweit zu vernehmen, ehrlich...!
Privilegiert, wie wir durch unsere bloße Existenz nun mal sind, kommen wir noch in den Genuss, den Fernsehgarten besichtigen zu dürfen. Welche Ehre! Es kommt nun doch ein wenig Farbe ins Spiel... wenn auch anders, als wohl geplant --- Schüler mit Unschuldsmiene: “Gibt’s hier sowas wie ‘nen Parkwächter?” - ZDF-Frau: “???” - “Da vorne liegt ein toter Hase (und stinkt....)!” *STÜRZ* Unsere Stufenleiterin ist nämlich Biologin und wittert sofort die Chance auf ein Studienobjekt, dem sie sich nun mit Feuereifer widmet!
Desweiteren wird angekündigt, wir dürften ganz stolz sein - in der dem ZDF eigenen Gnade wird man uns einen vier Meter-Entfernungsblick auf den Großen Kim gewähren... Häh? Kim? Welcher Kim? Noch während ich über meine offensichtliche Bildungslücke sinniere, macht mich ein “Sorrysorrysorry” usw. murmelnder Hüne, der gewisse Ähnlichkeit mit dem Plaste-Ken unserer Kindheit aufweist, durch Drängeln darauf aufmerksam, dass ich mal wieder mitten im Weg stehe. Ich will ihm gerade meine Meinung klarmachen, von wegen Schubsen etc., da werde ich der Blicke ringsum und des Gestöhnes seitens besagter Stufenleiterin gewahr - hallo?? Man klärt mich auf: Das war Kim, der KiKa-Moderator... wow... doll, wirklich.
Schlussendlich haben wir auch das ZDF überstanden, die Fahrt geht weiter Richtung Jugendherberge. Voller Enthusiasmus verlassen wir, dort angekommen, den Bus; die Regenschrime standartengleich vor uns hertragend, sind wir bereit, die Festung zu stürmen...! Doch daraus wird nichts - die “Festung” Marke Plattenbau hält Tür und Tor hartnäckig verschlossen und - wie sollte es auch anders sein - wir warten davor. Es erübrigt sich wohl, die mittlerweile ziemlich aggressiven Rufe seitens der männlichen, die zynisch-gezischten Bemerkungen seitens der weiblichen Seite wiederzugeben... Die Fahrt muss ja einfach nur grauenvoll werden, wenn schon der Anfang so ist... - ich bin hellauf begeistert. Aber die Zeit kannst du nutzen, sage ich mir, hole meinen Discman raus - YEAH - In Extremo legen in voller Lautstärke los! Der Tag, ach was, die ganze Welt scheint gerettet! Plötzlich jedoch bestätigt sich das ungute Gefühl, das mich klammheimlich während der letzten Minuten beschlich und geflissentlich verdrängt wurde - aus den indignierten Seitenblicken einiger Mitschüler und - wo, zum Teufel, kommen die denn her? - der Lehrerschaft schließe ich messerscharf, dass mein Temperament beim Galgenlied mal wieder mit mir durchgegangen sein muss... und ich sowohl voller Inbrunst, als auch voller Fälsche mitgesungen haben muss... (Für alle, die besagten Song nicht kennen: Werd ich am Galgen hochgezogen, weiß ich, wie schwer mein Arsch gewogen...) ... hups!
Und natürlich bekomme ich von den in meiner Umgebung geführten Gesprächen herzlich wenig mit, sodass ich erst durch brachiale Gewalteinwirkung (sprich Seitenknuffe, begleitet von entnervtem Augengerolle) darauf aufmerksam werde, dass soeben die Zimmerverteilung stattgefunden hat und mir nun vier Tage Zwangshaft in illustrer Gesellschaft blühen: Mme Rastafari mit Herz für Daniel Küblböck, die Prinzessin auf der Erbse und Dr. Apothekerin (Help! Mein ganzer Schrank ist mit irgendwelchen Mittelchen gegen alle nur erdenklichen Gebrechen belagert!)... wahrhaft herrliche Aussichten für eine dunkle Gothseele....! Aber so wirklich zufrieden scheint niemand zu sein, teils mit gemurrten Bemerkungen, teils mit offenem Gegröle zieht man ins Innere der Herberge.
Der frühe Abend besteht aus Essenfassen und den obligatorischen Kennenlernspielchen, deren Spannung mir fast unheimlich ist... und dann... dann senkt sich die Nacht herab, ich entfliehe meinen Zimmermitbewohnern und ziehe mit der Truppe los! Das ganze Adrenalin entlädt sich nun; kaum draußen, wird gesungen und gerannt, was die Lunge hergibt, zunächst durch den weitläufigen Volkspark, der Herberge und Määnzer Leben voneinander abschirmt, und dann in die City!
HA!, watt is det mal wieder schön... da merkt man doch erst richtig, trotz allem noch lebendig zu sein! Eine Freundin kommt auf die glorreiche Idee, auf einem hellerleuchteten Brunnen einen Halbwegs-Tanz aufzuführen (nicht zu vergessen: wir haben noch nichts intus; mit ein paar Promille macht sowas jeder, aber so muss man schon ein wenig verrückt sein...!). Die Frau tanzt also, wir anderen stehen gegenüber in einer dunklen Ecke, da erschallt eine körperlose Stimme: “Boah Mädel!” Besagte Freundin fackelt nicht lange und gibt kontra: “Ey, was gucken Sie so blöd?!”
In jenem denkwürdigen Moment betreten vier nur allzu bekannte Schemen die Szenerie und die Stimme erweist sich als einem der Lehrer zugehörig... Volltreffer!
Egal, also Freundin geschnappt, ein Lachanfall rafft mich fast dahin, und fix geht’s weiter... Die Haare flattern im Wind, mein Mantel scheint zum Vampirumhang zu mutieren - ab dafür!
Zu guter Letzt macht sich unser Oktett dann aber doch auf den Rückweg; genauer gesagt: sechs Leute ziehen gen Herberge, Mme Reggae und ich haben noch die Prinzessin in Begleitung der Apothekerin getroffen und lassen uns von denen breitschlagen, noch einmal mit in die Stadt zu kommen. Als sich dann jedoch herausstellt, dass noch zwei Personen mit von der Partie sind, auf deren Gesellschaft ich dankend verzichten kann, lassen Mme Rastafari und ich uns von der Prinzessin, die aus mir unerfindlichen Gründen die Gewalt über den Zimmerschlüssel erhalten hat, ebendiesen aushändigen. So drehen wir beide uns in freudiger Erwartung ob einer Tasse Automaten-Cappuccino im trauten Pseudoheim um, den Heimweg anzutreten - aber Moment mal - welcher Heimweg?! Wunderbar, besser konnte man es ja nicht hinkriegen, denke ich, nun stehe ich hier mehr oder weniger orientierungslos mitten im nächtlichen Mainz; mit weniger als drei Leuten unterwegs zu sein, bedeutet übrigens auch noch einen Verstoß gegen das x. lehrer’sche Gebot, und da werde ich mir dann wohl auch noch endlos Küblböck-Storys anhören dürfen... Zum Glück kommt in diesem Moment eine Gruppe von einigen Herren der Schöpfung unserer Stufe vorbei, ergo beschließen wir, uns hübsch unauffällig anzuhängen und ja nicht abgehängt zu werden. Und unser Spießrutenlauf beginnt... durch die hintersten Ecken, Gassen und Winkel der rheinland-pfälzischen Hauptstadt... womit wir das Thema “Sport” für diesen Tag wohl auch ruhigen Gewissens abhaken dürfen. Reichlich idiotisch kommen wir uns ja schon vor, wie wir denen so blindlinks hinterherhetzen (ungeachtet der “Ey! Verfolgt uns nicht!!”-Rufe, die wir geflissentlich überhören), ohne Plan und Peil. Zumindest die Unterhaltung, die wir dabei führen, ist interessant und es stellt sich heraus, dass es durchaus Leute geben soll, die Küblböck mögen und dennoch in Ordnung sind... Mittlerweile aber hegen wir leise, ganz leise Zweifel, ob unsere Leithammel selber wissen, wo’s langgeht.... doch alles besser, als zugeben zu müssen, dass frau sich gnadenlos verlaufen hat!
Am Ende reißen wir uns aber doch zusammen und erkundigen uns mal vorsichtig, wo die da überhaupt hinwollen. Gutes Timing, gerade zu diesem Zeitpunkt befindet man sich nämlich am Eingang des Volksparks. Noch ein Sprint durch diesen, zur Haustür an etwaigen Lehrern auf Kontrollposten vorbei - et on est arrivés! Voilá!
Der Rest der Nacht besteht aus Musikhören, im Detail: Zunächst “Ruhe” mit ac/dc, will heißen, alleine, dann Mme Rastafari mit Dimmu Borgir einen Einblick in die dunkle Musik ermöglicht, um schließlich - Vergeltung?! - Reggae-beschallt den Tag ausklingen zu lassen. Endlich... Schlaf! Oder auch nicht, kaum hat sich das Adrenalin in meinen Blutbahnen gelegt, stürzt die Prinzessin ins Zimmer... Tür auf - ZACK - Tür zu - PAFF - Licht an, Klotür - ZACK-PAFF, Klospülung und was nicht noch alles zu meinem Glück fehlt...!

Tag II
... der wieder pünktlich um sechs beginnt und mit Subway-Klängen eröffnet wird. Duschen, Frühstück, Joggen, erneut Discman, und dann geht der Spaß erst so richtig los! Denn schließlich sind wir ja nicht aus Jux und Dollerei hier, sondern um ein Methodentrainig zu absolvieren... ja doch... ist ja auch das allererste Mal, dass wir in einen derartigen Genuss kommen...
Zunächst heißt es “Fröhliches Gruppenplakate-Erstellen”, dann folgt ein (gefühlte vier Stunden, gemessene 1,5 Stunden-)Vortrag über Bewerbungen... oh wunderbar.
Essen, und dann schon wieder so eine Freizeit, deren ¾-stündige Länge so richtig genial konzepiert ist - für’s pure Gammeln zu lang, für’s Shoppengehen zu kurz. Man wartet also einfach mal wieder und kommt mit einigen Leuten ins Gespräch, ein gemeinsames Thema ist schnell gefunden: dieser Reinfall von Fahrt...
Im Anschluss daran betreten wir Vortrag II, Thema diesmal: “Die Fachhochschule für Ökonomie und Management”, ist es denn zu fassen?! Zum Henker, ich will sowas ganz bestimmt nicht studieren, warum sperrt man mich denn dann in einen Raum mit diesem Menschen, der längst als Mr. Badeschwammschwuchtel betitelt wurde?!
Später erfolgt noch ein recht kurzer Shoppingtrip, bei dem ich zusammen mit Mme Reggae vergeblich einen Laden mit Fanshirts suche, dafür aber umso länger vor einem Schaufenster mit netten kleinen Dingen verweile... nachdem ich nun schon viermal vor verschlossener Zimmertür stand und unsere Schlüsselfrau über alle Berge verschwunden war, spiele ich mit dem Gedanken, 16 Silberlinge für so ein Brieföffner-Schwert hinzulegen.... (dass jetzt die Leute, die mich nicht kennen, nicht auf falsche Gedanken kommen.... so bin ich ja nun auch wieder nicht drauf!)
Nach dem Abendessen ziehen wir erneut los, Määnz unsicher zu machen... nichts großartig Spektakuläres, nur ein wenig gegen das Promilleverbot verstoßen und das war es dann auch schon. Zurück in der Herberge, werden die Karten herausgekramt und nach einigen wahrlich mauen Runden Maumau wird das Experiment gestartet, mir Skat beizubringen.
An dieser Stelle eine kurze Unterbrechung für einen Absatz - denn die Nacht ist schon fortgeschritten...
ergo:

Tag III
....den, wie gesagt, meine dilettantischen Versuche, Skat zu spielen, eröffnen. “Bescheiden” beschreibt es wohl am Besten...! Irgendwann resigniere ich und ziehe mit dem einzigen und alleinigen Wunsch, noch etwas Musik zu lauschen, in Richtung unseres Chaotenzimmers. Es hat diese Bezeichnung übrigens wirklich verdient.
Ich für meinen Teil stehe dazu, in steriler Ordnung schlichtweg nicht leben zu können, aber dann beschränke ich mich auch auf mein eigenes Hoheitsgebiet und gut ist. Ein empörter Schrei entfährt mir jedoch, als ich den Raum mittels eines waghalsigen Sprunges über etliche Chipspackungen betrete, nur in meinem Bett eine feindliche Invasion vorzufinden - neben bzw. auf meinen gesammelten Musikzeitschriften, diversen Kleidungsstücken, einer und einer halben Packung Kekse, einer Menge Cds, Wasserflasche, jener Mainzelmännchenpostkarte (die sich neben ASP- und Immortal-Fotos wirklich doll machen, find ich...) und sonstigem Kleinkram mehr belagern plötzlich Vaselinedosen und Salbeibonbons (von wem das wohl alles stammt....?!) mein Bett - EY!!! Entsetzt, entrüstet und noch so einiges mehr mache ich die Besitzverhältnisse klar, sodass der Boden rings um das Hochbett, das ich mit der die erste Etage annektiert habenden Pillenfrau teile, dem unmittelbaren Umfeld einer Bombendetonation immer ähnlicher wird...
Und auch die Ruhe wird mir nicht vergönnt, denn nun kommt es zu einem Volksauflauf in unserem Zimmer und stattdessen heißt es gegen die Kalorien kämpfen - sie also überall dort vernichten, wo man sie antrifft... ich sitze auf der Fensterbank und bekomme Schokoladenkuchen - von der Apothekerin übrigens -, wenn das nicht lohnt... und eigentlich ist sie ja doch ganz okay... So wird man zu später Stunde noch kreativ und bannt den Badeschwammschwuchtel-Song auf Pergament, dessen pure Erwähnung schon reicht, um Mme Rastafari in einen Zustand der Lachkrämpfe zu versetzen, der doch so gar nichts mit der marley’schen Chillhaltung zu tun hat.... Natürlich soll das Prachtstück an dieser Stelle nicht vorenthalten werden:
Diese unsre Gesellschaft ist im Arsch -
Straight in die Hell führt ihr Marsch!

Nichts als Badeschwammschwuchteln
Mit ihren Aufallesdraufpatschefuchteln
Den mäcceskariösen lollipopschiefen Hasenzähnen
Unter soziokorrekten 0,37mm-Bürokratenmähnen
Aus denen unbedeutungsvollste Sätze quillen, hefeteigartig
Lebenslustfördernd wie Arsen. In ihrem Volumen einzigartig...

Nun ja, wie gesagt, es ist spät... und irgendwie finden wir es halt witzig...
Einige Zeit später stellt sich noch etwas heraus, was uns nicht länger wundern lässt, warum Frau Apothekerin nicht die Gesündeste ist: den Schokokuchen hat die Gute mit ihrem Kamm durchgeschnitten... lecker.... Uargh!! Naja... sowas schweißt ja angeblich zusammen!
Nach einigen wenigen Stunden Schlaf wiederholt sich das Morgenprogramm des gestrigen Tages, wieder Methodentraining und Mittagessen, und dann steht die obligatorische Stadtführung bevor, zu der man sich schon vor den Ferien anmelden musste, das heißt, man musste zwischen einigen Themen wählen. Die Gruppe “Romantiker” war schneller belegt, als ich mich eintragen konnte, naja... hatte also irgendwas mit dem Bader von Mainz. So stehen wir nun mit neidischen Blicken auf die Romantiker-Truppe da... bis sich herausstellt, dass sich ein Druckfehler ins Programm geschlichen hatte.... HA!, die Herrschaften haben nun eine Romanik-Führung vor sich - enttäuscht-wütendes Murren mischt sich mit unseren schadenfrohen Rufen und lässt die Passanten die Augenbrauen hochziehend argwöhnen....
Nach zwei Stunden im Regen heißt es wieder Geschäfteaufsuchen.... Vier Stunden Fußmarsch hinterlassen Spuren, so gehe ich nach dem Abendessen nicht noch einmal in die Stadt. Mittlerweile hat man sich ja auch an die Leute gewöhnt.. sooo schlimm sind sie ja nun auch wieder nicht... also werden noch einige Runden Karten gespielt.

Tag IV
... der letzte Tag. Noch einmal frühstücken, und dann ist es auch schon soweit... es geht wieder heimwärts, diesmal ohne Nils-Beschallung... und es werden keine “Endlich vorbei!”-Rufe laut.
Eigentlich ist alles anders gekommen, als geplant - ganz im Gegenteil, aber diese Stufenfahrt hat uns gezeigt, dass es auch trotzdem - oder gerade dennoch! - eine klasse Zeit werden kann, solange man offen für Neues ist und nicht krampfhaft an seinen ursprünglichen Vorstellungen festhält.
Übernächstes Jahr geht es wieder auf große Fahrt!

 

So... da ist er also, der Bericht, der von einigen Leuten schon mit Ungeduld erwartet wurde... Bin doch auch nur ein Mensch und musste meinen Fingern zwischendurch mal eine kleine Tipp-Pause gönnen...!! Liebe Grüße vor allem an die gesamte Stufe, und ganz besonders an Lucky, Verena, Sonja, 2x Kathrin und Socke!!

 

Wassen DAS??? :susp:

Sorry, aber glaubst du ernsthaft, dass sich außer

Lucky, Verena, Sonja, 2x Kathrin und Socke
auch nur eine Sau (entschuldige mein Klatschianisch...) für deine Klotür- und Skatspielerlebnisse in Mainz interessiert?

Dies ist eine Seite für Kurzgeschichten!!! Das da oben ist aber keine! Wenn das jeder so macht, waten wir hier bald bis zu den Knien in irgendwelchen Stufenfahrt-Protokollen. (Wieviele Schulklassen gibt es in Deutschland? Oh mein Gott!)

Also - und das ist mir bitter ernst! - poste sowas bitte woanders!

Gruß,
Horni

 

Hm ... So wie der Text jetzt ist, gehört er in eine Schülerzeitung, wo die meisten Leser Insider sind, die die Schüler und Lehrer kennen.
Aber grundsätzlich kann man ihn umfunktionieren zu einer Kurzgeschichte ... den Witz etwas dezenter einsetzen, die Form überarbeiten (nicht dieses Übermaß an Satzzeichen hintereinander!) und vielleicht die einzelnen Leute mit mehr Charakteristika versehen, damit auch Außenstehende mitlachen können.

 

@horni und Ginny-Rose:
Ok, ich gebe euch vollkommen Recht... Asche auf mein Haupt...in seiner ursprünglichen Form hat die Story hier wirklich nichts verloren! Aber ich habe mich mal drangegeben und Ginny-Roses Ratschläge beherzigt, will heißen, ich habe versucht, eine Kurzgeschichte mit Aussage daraus zu bauen. Hoffe mal, dass es halbwegs gelungen ist! Danke für die Kritik!
LG, wölfin

 

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