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Die Sternmacherin
Die Sternmacherin
Die Engel im Himmel hatten sehr viel zu tun in der Weihnachtszeit. Sie bereiteten viele Schneeflocken vor, damit es an Weihnachten auch weissar. Sie bastelten den ganzen Tag die Flocken von Hand zusammen und brachten sie danach zu den Wolken. Diese wurden immer grösser und voller. Und wenn eine einmal platze bekamen die Menschen schon in der Adventszeit etwas Schnee und freuten sich darüber.
Die Engelskinder flogen herum und halfen wo sie nur konnten. Eines davon war Anaïs. Sie war noch ziemlich klein und es war das erste Mal, das sie bei den Weihnachtsvorbereitungen helfen durfte. Ihre Mutter war einer der wenigen Engel, die Sterne vorbereiteten. Sie bemalte die Sterne mit Gold, damit sie am heiligen Abend richtig leuchten konnten. Anaïs war sehr stolz auf sie. Manchmal nahm ihre Mutter sie mit und sie durfte auch die Sterne bemalen. Einmal fiel ihr einer der Goldtropfen hinunter und dort wo er landete bildete sich ein neuer, wunderschöner Stern. Erstaunt fragte sie ihre Mutter“ Mami, gibt es immer neue Sterne wenn die Goldtropfen herunterfallen?“
Ihre Mutter antwortete leise“ Ja, immer wenn dir Goldtropfen herunterfallen gibt es neue Sterne. Aber es ist ein Geheimnis und du darfst es nicht weitererzählen. Versprich es, okay?“
„Natürlich, ich verspreche das ich niemandem erzähle wie es Sterne gibt. Aber darf ich jetzt noch mal einen machen? Der von vorhin glänzt so schön.“, antwortete Anaïs. Sie nahm den Pinsel und strich fast die ganze Farbe am Stern ab. Als nur noch ein winziges Tröpfen Gold geblieben war hielt sie den Pinsel in die Luft und wartete bis die Farbe hinuntertropfte. Sie beobachtete den Tropfen und dann irgendwann war er ein kleiner Stern. Anaïs flog zu ihm und bewunderte ihn. Ihre Mutter kam ihr nach und sagte dann:“ Wer einen Stern erschafft, der muss ihn auch benennen. Wie möchtest du diesem sagen? Überleg es dir gut, denn der Name kann nicht mehr geändert werden.“
Anaïs begann zu überlegen. Ihr kamen viele Namen in den Sinn. Zuerst dachte sie, sie würden den Stern „étoile“ nennen.
Ihre Mutter hatte ihr einmal erzählt, dass „étoile“ auf Französisch Stern heisst. Doch dann kam ihr plötzlich der Name Amelie in denn Sinn. Ihr gefiel dieser Name. Darum sagte sie zu ihrer Mutter:“ Mami, ich taufe diesen Stern Amelie.“
Ihre Mutter lächelte und sagte dann:“ Ein schöner Name. Und wie soll der Stern heissen, den du vorhin gemacht hast?“
Anaïs flog zu dem ersten Stern und berührte ihn scheu, dann sagte sie“ Diesen nenne ich étoile. Das heisst Stern auf Französisch.“
Ihre Mutter nickte und dann sagte sie:“ Komm, es ist Zeit zurück zu gehen. Wir sollten noch bei den Schneeflocken helfen.“
Anaïs nickte und sagte dann:“ Wenn ich einmal gross bin, dann will ich auch die Sterne machen. Genau wie du.“
Ihre Mutter lachte und sagte dann:“ Ich bin sicher du wirst irgendwann ganz viele Sterne machen. Und bis dahin hilfst du mir jedes Jahr wieder.“