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Die Steine des Herzens

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31.05.2004
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Die Steine des Herzens

Die Steine des Herzens

Es begab sich vor langer Zeit, als die Menschen noch Menschen waren, und noch nicht vergessen hatten, woher sie alle einst gekommen waren.

In jenen Tagen ging eine junge Frau hinaus, um den richtigen Mann für sich zu finden. Sie war wunderschön, doch es fehlte ihr an Vertrauen in Ihrer selbst. Und so zweifelte sie stets, und bei jedem Manne. Sie fragte sich, wie ein Herr sie denn lieben sollte, hatte sie doch noch nicht viel erreicht in ihrem Leben, und keine nennenswerten Tugenden vorzuweisen.
So verzagte sie und lief hinaus in den Wald. Sie lief drei Tage und Nächte ohne Rast. Am Ende ihrer Kräfte brach sie zusammen und erwartete ihr frühes Ende.
Doch es sollte anders geschehen.
Sie erwachte in einer hölzernen Hütte, im flackernden Schein eines wohlig wärmenden Feuers im steinernen Kamin.
„Da bist du ja!“, sprach eine rauhe, doch sanfte Stimme aus den tanzenden Schatten in der Ecke.
„Wer ist da?“ Eine ungewisse Furcht überkam das Mädchen.
„Fürchte dich nicht, mein Kind!“. Hervor trat ein greiser Mann, gestützt auf einen langen Stab, sein langer Bart, der die Farbe frisch geschmiedeten Eisens hatte, über einem langen Gewand von grober, brauner Wolle wallend. „Doch sage mir, was verschlägt dich allein so tief in den Forst?“
„Die Suche.“, entgegnete sie leise.
Er lächelte leicht. „Ah, die Suche. Nun, hier draußen bin ich zweifellos der einzige Mann, den es zu finden gibt. Doch bin ich sicher nicht das Ziel deines Strebens!“
Sie schüttelte den Kopf.
„So sage mir“, forderte er sie auf, „was betrübt dich?“
„Ich bin unwert geliebt zu werden.“, erwiderte sie. „Ich habe keine Eigenschaften, die ein Mann lieben könnte.“
Der Greis reichte ihr eine Schale voll Wasser. „Sieh hinein!“, sprach er und sie tat es. „Was siehst du?“
„Nichts...“, sie war verwirrt. „Nur mein eigenes Spiegelbild.“
Er nickte zufrieden und entzog ihr das Behältnis. „Ist dieser Anblick allein nicht schon etwas, das man zu lieben vermag?“
Sie schüttelte den Kopf wie ein Pferd, das sein Zaumzeug nicht tragen mag. „Ich will nicht ob meines Äußeren geliebt werden, sondern ob meines Herzens!“
Ein eigenartiger Schimmer leuchtete in den Augen des Alten, und er lächelte breit. „Hier kann ich dir helfen!“
Er bedeutete ihr, sich auf die Kante des Strohbettes zu setzen, in welchem sie gelegen hatte. Mit einem glimmenden Span, welchen er ins Kaminfeuer gehalten hatte, entzündete er eine Talglampe und brachte sie heran. Dabei entnahm er noch etwas aus einem kleinen, ledernen Beutel, welcher an einer Schnur an der Wand hing.
Bei dem Mädchen angelangt brachte er eine goldene Nadel hervor, welche er nun an der Lampe erhitzte. Als sie hell glühte sprach er zu dem Mädchen: „Schließ deine Augen!“ Und als sie es tat führte er die Nadel an ihre Nase und durchstach sie auf der rechten Seite.
Vom Schmerz überrascht schreckte sie auf und rief: „Warum hast du das getan?“
Er aber hielt ihr seine flache Hand hin, auf der vier glitzernde Schmuckstücke zu erblicken waren. „Dies sind die Steine des Herzens.“, sprach er. „Jeder steht für einen Wesenszug. Trage den Stein mitten im Gesicht, und die Eigenschaft welche er verkörpert wird dir ins Antlitz geschrieben stehen.“ Er deutete auf eines der Schmuckstücke. „Der silberne Mond verkörpert die Eigenschaften, die Luna verleiht. Weiblichkeit, Sinnlichkeit, Fruchtbarkeit, Fürsorglichkeit und die Fähigkeit, durch geschicktes Thun in Küche, Haus und Hof eine gute Ehefrau zu sein.“ Sein Finger deutete auf einen weiteren, in Silber gefassten Stein. „Der tiefschwarze, kantenlos runde Stein entfacht tiefe Gefühle, die ebenso tief reichen wie die Schwärze seiner Farbe.“ Er zeigte auf den Nächsten. „Ebenso schwarz und tief, doch mit Kanten und vier Ecken, ist der Stein des Mutes. Mit ihm wirst du dich niemals scheuen an Ecken oder Hindernisse zu stoßen. Tapfer und frohen Mutes wirst du dich jeder Gefahr und jeder Schwierigkeit entgegen stellen.“ Er verwies nun auf den letzten Stein. „Dieser klare Kristall besticht durch seine Reinheit. Ebenso wird es dein Gemüt, wenn du dich für diesen Stein entscheidest. Du wirst voller Güte sein, kein bosartiger, eigennütziger oder hinterhältiger Gedanke wird deinen Geist vergiften. Voll Selbstlosigkeit wird es stets dein Bestreben sein, das Beste für Andere zu erreichen.“ Mit einer einladenden Geste bedeutete er ihr zuzugreifen. „Wähle wovon du dir am meisten versprichst!“
Zögerlich ergriff sie das Schmuckstück mit dem klaren Kristall. „Ich baue auf die Güte des Herzens!“
„So sei es!“, erklärte der Greis. Er legte die übrigen Stücke beiseite, zog die Nadel aus der Nase des Mädchens und steckte den Schmuck in das geschaffene Löchlein hinein. Er wischte die stumme Träne von ihrer Wange, die aus ihrem rechten Auge geronnen war. „Nun geh hin und finde deinen Mann!“
So dankte sie ihm und ging erneut hinaus, einen Mann zu finden.
Voller Güte half sie all jenen die sie brauchten, half Bettlern, Witwen und Waisen und ward bald von jedermann geliebt. So fand sich alsbald auch ein Mann, der sie zu sich nehmen wollte. Sie sorgte stets gut für ihn, wie für alle anderen, doch dachte sie niemals an sich selbst. So ward sie verbittert und unglücklich, und ihr Leib vermochte nicht das Kind auszutragen, welches in ihr heranwuchs. Nachdem sie es verloren hatte, ließ ihr Angetrauter sie allein zurück. Er nahm ihr ganzes Hab und Gut und entschwand damit in der Nacht.
Gepeinigt von Gram zog sie erneut hinaus in den Wald, den alten Kautz zu finden. Nach drei Tagen und drei Nächten stieß sie auf eine von den Elementen gezeichnete Hütte. Sie klopfte an der Tür und als sie sich auftat lächelte ihr der Greis entgegen. „Ich habe dich erwartet!“, sprach er. „Genau ein Frühling, ein Sommer, ein Herbst und ein Winter sind vergangen, seit unserer letzten Begegnung.“
„Herr, ich habe die falsche Tugend gewählt!“, klagte sie. „So bitte, lasset mich einen anderen Stein wählen!“
Der Greis gewährte ihr den Wunsch. Sodann erwählte sie den eckigen, schwarzen Stein. Der Alte nahm den Kristall zurück und steckte indes den Silberstecker mit dem Stein des Mutes in ihr Angesicht.
Sie dankte ihm und kehrte alsbald aus dem Walde zurück.
Und so erwählte sie sich den stattlichsten, bestaussehenden und wohlhabendsten Junggesellen, eine wahrlich gute Partie, und ging mutig auf ihn zu. Sie forderte ihn zum Tanze auf beim Marktfest und eroberte ihn.
Doch nach einigen Monden erwies sich der Gatte als Tyrann, der sie des Öftren mit Schlägen strafte.
So kam es, als er sie eines Nachts wieder schlug und quälte, dass er mit dem Stiefel in ihren Unterleib trat, in dem sie ihr ungeborenes Kind trug.
So geschah es, dass erneut ein Kind den Weg des Blutes ging. Zornig begehrte sie gegen ihren Gatten auf. Als er das nächste Mal gegen sie zur Tätlichkeit schritt widersetzte sie sich, und erschlug ihn mit dem Nudelholz. Mutig stellte sie sich dem Prozess und zeigte die Male ihres Martyriums. So ward sie denn begnadigt und von des Henkers Liste gestrichen.
Erneut enttäuscht machte sie sich auf in den Wald, und nach drei Tagen und Nächten erreichte sie die Hütte des Alten. Genau ein Jahr war vergangen, seit sie hier zuletzt eingekehrt war.
Der Greis öffnete sogleich auf ihr Klopfen. „Ah, mein Kind! Ich habe dich bereits erwartet.“, gebot er ihr zum Gruße.
Sie klagte ihm ihr Leid und bat erneut, eine andere Tugend wählen zu dürfen. Er gewährte ihr den Wunsch, wechselte den Stecker in ihrer Nase und schickte sie erneut aus, ihren Mann zu finden. Der runde, schwarze Stein sollte es diesmal sein – jener, der sie mit tiefen Gefühlen versehen würde.
Alsbald verliebte sie sich auf Gedeih und Verderb in einen stattlichen jungen Mann, der auch sie sehr lieb gewann. Aus ihrer leidenschaftlichen Liebe entsprang alsbald ein Kind. Doch als das Leben des Kindes in die zehnte Woche gehen sollte erwachte es nicht mehr am Morgen. Dem plötzlichen Kindstod zum Opfer gefallen verursachte es dem Vater solches Leid, dass er hinging, und sich in der Scheuer erhenkte.
Blind vor Tränen rannte die junge Frau in den Wald und irrte durch's Gehölz, drei Tage und drei Nächte lang. Und als der vierte Tag anbrach war genau ein Jahr vergangen, und erneut stand sie vor der Hütte des Greises.
Der alte Mann spendete ihr Trost so gut er es vermochte. Dann kam er ihrer Bitte nach, ihr den letzten Stecker in die Nase einzusetzen.
Mit dem silbernen Halbmond im Antlitz verließ sie den Forst und kehrte in die Stadt zurück. Nicht lange darauf fiel ein anständiger junger Mann ihrer Schönheit und ihrem Wesen anheim und sie heirateten einander. Sie bewohnten das schönste und gepflegteste Haus in der Gemarkung. Sie sorgte gut für Haus und Vieh, und machte ihren Mann rundum glücklich. Alsbald ward ihnen ein Kind geboren, das sie bestens umsorgte. Doch eines nachts, nachdem sie einen sinnlichen Abend mit Ihrem Gatten verbracht hatte, ging sie in die Stallungen, um die Kühe zu versorgen. Als sie wieder heraus trat sah sie ihr Haus lichterloh in Flammen stehen. Eine Kerze war ins Stroh des ehelichen Lagers gefallen, in dem ihr schlafender Mann gelegen hatte. So verlor sie Haus, Ehemann und Kind in einer höllischen Feuersbrunst.
In ihrer Verzweiflung machte sie sich erneut auf in den Wald, wo nach drei Tagen und Nächten das vierte Jahr verstrichen war, als sie an der Hütte angelangte.
„All deine Tugenden, sie sind zu nichts gut!“, beklagte das Mädchen. „Deine Steine, was immer sie mir gaben, es war stets nur Kummer und Leid!“
„Mein liebes Kind.“, begann der Greis. „Die Steine haben dir niemals etwas gegeben – sie haben dir stets nur etwas genommen! Die Eigenschaften die sie zum Vorschein brachten waren alle bereits in dir. Die Stecker hielten nur die übrigen unter Verschluss, sodass die verbleibenden hervor treten konnten. All diese Tugenden waren immer so in dir vorhanden. Du selbst bist ein besserer Mensch als du mit einem solchen Stein jemals sein kannst!“ Und so riss er den Mond aus ihrer Nase und schickte sie fort.

Alsbald begab es sich, dass der Tross des Kronprinzen durch die Stadt zog. Unterdessen sie rasteten bemerkte der Prinz die junge Schöne, die ihm im Namen des Wirtshauses zum Goldenen Hirsch zu Essen brachte. Er gewann sie lieb und lud sie ein, im Trosse mit ihm zu reisen.
Er erkannte die Königin in ihr und ehelichte sie, und so ward sie Königin Miranda II. Es war eine Zeit weiser und gütiger Regentschaft, und so lebten beide glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

 

Ich denke, zu dieser Geschichte bedarf es einiger Erklärungen:

Zunächst ihre Entstehung. Eine Freundin von mir ließ sich kürzlich ein Nasenpiercing stechen, weshalb ich beschloss, ihr zu Weihnachten Schmuck dafür zu schenken. Ich suchte vier Stecker aus 925er Silber aus, von denen ich denke, dass sie ihr optisch gut stehen werden. Im Nachhinein dachte ich aber, dass vier winzige Schmuckstückchen, die mich gerade einmal zehn Euro gekostet hatten, ein recht dürftiges Geschenk wären, und auch nicht gerade für Einfallsreichtum sprächen. Darum setzte ich mich am gestrigen Abend hin, betrachtete die vier Nasenstecker und verfasste diese Geschichte dazu, um dem Ganzen einen Sinn zu geben. Derzeit bin ich am Transkribieren, den nich werde der besagten Freundin diese Geschichte - von Hand mit einer Kalligraphiefeder auf Pergamentimmitat geschrieben - zu den Nasensteckern dazu schenken.

Zum Stil: Ich habe bewusst auf Fremdwörter (insbesondere Lehnwörter) sowie zu modern klingende Begriffe und Wendungen verzichtet. Auch den sonst für Kurzgeschichten geltenden Grundsatz "Show, don't tell!" habe ich absichtlich ins Gegenteil verkehrt, um - in Kombination mit der Gerafften Erzählweise - den Stil alter Erzählungen zu immitieren. Ich habe mich dabei grob an der Schreibweise von Bibeltexten orientiert. Aus diesem Grund habe ich auch immer wieder einige (pseudo-) altertümliche Wendungen und Schreibweisen eingestreut, um dem Text ein historisches Anmuten zu geben.

Soviel dazu. Ich hoffe dieses stilistische Experiment stößt auf Gnade, auch wenn es vom Niveau sicherlich nicht preisverdächtig ist. Aber man versuche mal, aus dem Stegreif zu vier kleinen Nasensteckern eine gute Geschichte zu schreiben!

 

Hallo Seth Rock

Wirklich hübsch zu lesen, diese fantasievolle Kurzgeschichte über das Erkennen der Eigenschaften in sich. Einzig am Schluss fehlt mir eigentlich der springende Punkt, der es ihr ermöglicht unverstellt sich selbst zu sein und so auch von andern wahrgenommen wird. Also ein, zwei Sätze, die es zum Ausdruck bringen, dass sie ihre Lektion gelernt hat und nicht nach einem Anderssein strebt. Es geht dir ja um das akzeptieren können, zu sein wie sie ist und als solche Person letztlich geliebt zu werden.

Die Einbindung pseudo-altertümlicher Worte nahm ich eher als kleine Stolpersteine wahr, da es nicht ganze Sätze waren und sie nicht durchgehend angewendet sind, z. B. als direkte Rede des Alten. Ohne die nachfolgenden ‚Überzeichnungen‘ liest es sich trotzdem noch so, wie du es beabsichtigtest. So bei:

… es fehlte ihr an Vertrauen in Ihrer selbst.
… Vertrauen in sich selbst.

… durch geschicktes Thun in Küche, Haus und Hof eine gute Ehefrau zu sein.
… durch geschicktes tun in Küche …

… sich in der Scheuer erhenkte.
… in der Scheuer erhängte.

… Haus in der Gemarkung.
… Haus im Bezirk (oder so)

Den Nachtrag bedürfte es an sich nicht, da die Geschichte für sich spricht. Dass du dich von eigenem Erleben hast inspirieren lassen, finde ich gut, es ist eine mögliche Quelle für Geschichten. Deine Absicht, die Geschichte kalligraphisch auf Pergament gefasst Deiner Freundin zu schenken, wird sie sicher romantisch finden. Bleibt nur zu hoffen, sie identifiziert sich nicht mit der Geschichte derart, dass sie an eine positive oder negative Magie der Steine glaubt, was manche Menschen ja tun, sondern es als modische Schmuckstücke erfreut.

Gern gelesen.

Gruss

Anakreon

 

Hi Seth,

zunächst mal: Die Idee hat was. Natürlich sind Schmuckstücke praktisch notorisch magisch, aber trotzdem, gerade, dass die Steine in diesem Fall nicht neue Eigenschaften dazugewinnen lassen, sondern vorhandene verstärken, gefällt mir gut.

Allerdings bin ich mit dem Stil nicht ganz einverstanden. Du hast zwar erklärt, wo die ganzen "So"s an den Satzanfängen herkommen, aber meiner Meinung nach stören die Wiederholungen und Inversionen, die durch an den Anfang gesetzte "Und" "Aber" und "So" den Lesefluss. (Nicht, dass die Bibel nicht ein sehr faszinierendes Buch ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie als Stilguide taugt ... :) )

Allerding finde ich generell zwei andere Dinge wichtiger und lohnender für deine so schön ausgedachte Geschichte:

1. finde ich, du könntest und solltest genauer sagen, was du meinst, damit man tatsächlich der Motivation des Protagonisten folgen kann. Das ist wichtig, damit sich der Leser mit der jungen Frau identifizieren kann und daran interessiert bleibt, was mit ihr geschieht.


Bsp:

In jenen Tagen ging eine junge Frau hinaus, um den richtigen Mann für sich zu finden. Sie war wunderschön, doch es fehlte ihr an Vertrauen in Ihrer selbst. Und so zweifelte sie stets, und bei jedem Manne. Sie fragte sich, wie ein Herr sie denn lieben sollte, hatte sie doch noch nicht viel erreicht in ihrem Leben, und keine nennenswerten Tugenden vorzuweisen.
So verzagte sie und lief hinaus in den Wald. Sie lief drei Tage und Nächte ohne Rast. Am Ende ihrer Kräfte brach sie zusammen und erwartete ihr frühes Ende.
Doch es sollte anders geschehen.

"Ging eine junge Frau hinaus." Das wirkt unprezise und holprig. In Märchen verwendet man in solchen Fällen oft: "zog eine junge Frau aus, um ..."

Gut, dass es "Vertrauen in sich selbst" heissen muss, wurde schon erwähnt.

"Und so zweifelte sie stets, und an jedem Manne" woran genau zweifelt sie? An ihrer Fähigkeit zu lieben? Oder an ihrem Wert? Und sie zweifelt an jedem Manne? Was bezweifelt sie denn? --> Hier muss mehr gesagt werden, damit man die Protagonistin versteht.

"ein Herr". Ein Herr? Sie sucht doch einen Partner, keinen Herrn, oder?

"So verzagte sie und lief hinaus in den Wald" Hm. Wann hat sie verzagt, was hat sie vorher getan? Wir wissen nur, okay, sie will nen Mann suchen, und plötzlich verzagt sie. Hat sie es denn schon versucht? Oder geht sie los und denkt: ach nee, doch nicht, ich bin es nicht Wert, lieber laufe ich in den Wald? So wirkt es an der Stelle nämlich.

"Doch es sollte anders geschehen." Anders als was? Wie wäre:
"Völlig erschöpft blieb sie auf dem steinigen Waldboden liegen. Sie war sich sicher, dass dies ihr Ende war.
Doch es sollte anders kommen."

"Sie sorgte stets gut für ihn, wie für alle anderen, doch dachte sie niemals an sich selbst. So ward sie verbittert und unglücklich..."
Hm. Aber sie ist doch voller Güte? Wieso sollte sie dann verbittern? Vielleicht, weil sich um SIE niemand kümmert? Das müsste dann aber in den Text.

2. Meiner Meinung nach müsstest du den Text ein bisschen besser strukturieren. DU bleibst lange bei der Erklärung der Steine, was ja auch wichtig und richtig ist, aber dann raffst du ihre jeweilige Ehe so zusammen, dass man noch nicht ganz erkannt hat, dass sie verheiratet ist, und dann ist sie es schon wieder nicht mehr. Das muss etwas ausgeglichener sein.
Und für den Lesefluss: Füge bitte Absätze ein, vllt nach jeder Ehe und nach jedem Gespräch mit dem Alten im Wald, weil das für Leseraugen sehr viel entspannender ist :D

So, das wars erstmal. Ich hoffe du kannst mit meinen Anmerkungen was anfangen und überarbeitest nochmal, denn deine Geschichte hat viel Potential, das du nicht einfach links liegen lassen solltest :)

Viele Grüße,
Ardandwen

 

Hallo Leute!

Frohe Weihnachten zusammen!
Danke für eure Hinweise und die generell freundliche Kritik. Werde bei Gelegenheit näher darauf eingehen, und auch die Geschiche nochmals überarbeiten / vom Stil her komplett umschreiben.
Bis dann!

Viele Grüße,
Seth

 
Zuletzt bearbeitet:

Auch wenn es gern gesehen wird, daß Autoren hier ihre Texte verbessern oder gar umschreiben, ist es doch recht sinnlos, ebensolches zu beinahe jedem Text brav anzukündigen, um dann die Sache stets komplett zu vergessen, oder? Sag mal ehrlich. :lol:

Wenn sich halt nie die "Gelegenheit" zum Verbessern "ergibt", warum wählst Du dann keine site, auf der nur kritiklos konsumiert wird?

Gesegnetes Fest!
Katla

 

Hey hey, übertreiben wollen wir es nicht!

1.) Es gibt von mir nur eine weitere Geschichte hier, bei der ich angekündigt habe sie nochmal komplett umzuschreiben und zu verbessern - und das war Sarina. Bei dieser hat sich bisher noch keine Gelegenheit ergeben, weil es ein sehr großes Projekt wird. Vergessen habe ich es aber keineswegs.

2.) Bei dieser Geschichte sitze ich in just diesem Moment an der Überarbeitung, von Vergessen kann also hier auch nicht die Rede sein. Ich werde die Ankündigung in Kürze wahr machen. Stell dich das zufrieden?

Und es würde mir reichlich wenig für mein Vorankommen bringen, Geschichten auf Seiten zu posten, wo kritiklos konsumiert wird, oder? Ohne Kritik kommt man nicht weiter. Und die hier genannten Kritikpunkte werde ich bei der Überarbeitung sehr wohl bedenken!

 

Huhu,
mögt ihr die Meta-Diskussion bitte per PM führen? :)

gruß

 

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