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Die Spinne unterm Dach

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15.12.2016
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Die Spinne unterm Dach

Ich habe eine Spinne unterm Dach. Eines Abends, im Licht meiner Schreibtischlampe, habe ich sie bemerkt. Sie lebt gleich unterm Giebel, zwischen einem schrägen und einem vertikalen Balken. Sie ist gross, hat lange, haarige Beine und kleine, funkelnde Augen. Sie hat ein grosses, staubiges Netz. Sie bewegt sich nie, es sei denn, ein Insekt verfängt sich in ihrem Netz, und das passiert sogut wie nie. Immerzu sitzt sie still da und lauert. Ich spiele mit dem Gedanken, sie hinauszuwerfen, lasse sie aber gewähren. Sie tut mir ja nichts. Die Spinne bleibt. Jeden Abend, wenn ich in mein Zimmer hochsteige, sitzt sie am selben Ort. Ich frage mich, ob sie tot ist, entscheide mich aber dagegen, sie anzustupsen, um es zu erfahren. Die Spinne rührt sich nicht. Oft sitze ich da und starre sie an. Ich denke mir, was wohl in ihr vorgehen mag. Eine Spinne besitzt ein so kleines Gehirn, dass darin für mehr als Reiz und Reaktion kein Platz sein kann. Sie ist kaum mehr als ein Rezeptor. Ich verliere das Interesse an der Spinne. Aber sie bleibt. In ihrem Netz sammelt sich Staub an. Die Zeiten ändern sich, es gibt vieles zu tun. Immer seltener sitze ich in meinem Zimmer, und immer seltener beachte ich die Spinne. Eines Abends bemerke ich, dass sie weg ist. Ich wundere mich, wo sie wohl sein mag. Am Abend darauf ist die Spinne wieder da. Noch mehr Zeit vergeht, ich rühre mich und die Spinne rührt sich nicht. Es wird Winter, Schnee fällt, dann wird es Frühling. Eines Tages beschliesse ich, wieder einmal nach der Spinne zu sehen. Die Spinne ist tot. Tausend kleine, grüne Spinnen tummeln sich auf dem verstaubten Netz und dem Vertrockneten Leib ihrer Mutter. Sie wuseln durcheinander und fressen sich durch das dünne Exoskellett der Spinne, dringen in sie ein, durchdringen sie und absorbieren das letzte bisschen Flüssigkeit, das sie in ihren Organen noch finden können. Ich spiele mit dem Gedanken, die kleinen Spinnen hinauszuwerfen, entscheide mich aber dagegen. Jetzt wuseln sie durch meinen Dachstock und bauen grosse Netze, die Staub ansammeln, ihre Körper werden alt und braun und ihre Beine lang und haarig. Sie bewegen sich nicht, nichts an ihnen bewegt sich. Nur wenn man ganz nah rangeht und ganz genau schaut kann man in ihren kleinen, schwarzen Knopfaugen seine eigene Reflexion erahnen.

 

Hi @Jan Spoerri,

Etwas sehr Elementares fehlt deinem Text: Absätze!
Mach doch bitte ein paar, das bringt Struktur, sieht besser ist, ist ein wichtiges Mittel aller Autoren. Dann hab ich auch Lust, deinen Text zu lesen!
Lass mir gerne ein Markierung da, wenn du den Text überarbeitet hast, dann äußere ich mich zu allem anderen!

Willkommen und viele Grüße,
@Salomon

 

Hi @Jan Spoerri,
Etwas sehr Elementares fehlt deinem Text: Absätze!
Mach doch bitte ein paar, das bringt Struktur, sieht besser ist, ist ein wichtiges Mittel aller Autoren. Dann hab ich auch Lust, deinen Text zu lesen!

Tag, Salomon.
Das Fehlen der Absätze ist beabsichtigt. Schade, wenn du den Text deshalb nicht lesen willst.

Liebe Grüsse,
Jan

 

Guten Tag lieber Jan Spoerri.
Ich habe deine Kurzgeschichte vor zwei Tagen gelesen und keinen Kommentar hinterlassen. Das tut mir an dieser Stelle sehr Leid, da ich persönlich finde, dass du mit diesem unglaublich kurzen Beitrag das perfekte Beispiel einer effizienten, guten Horrorgeschichte hinterlassen hast! Sie war nämlich so gut, dass ich anfangs gar nicht begriffen habe, wie gut sie ist und sie mich verfolgt hat und ich darüber nachgedacht habe, nachdem ich mich schon dazu entschlossen hatte keinen Kommentar zu schreiben. Und jetzt hinterlasse ich dir doch einen Kommentar dazu :=)

Was du da geschaffen hast, ist das perfekte Beispiel für steigenden Horror. Der Horror der Geschichte entfaltet sich nämlich erst, nach dem Ende deiner Geschichte. Jeder kennt das Szenario: Eine Spinne hängt in ihrem Netz irgendwo an der Decke in einem Zimmer. Ich hatte bei deiner Beschreibung sogar gleich das Gefühl: Okay ... da ist zwar eine Spinne im Raum. Aber sie ist an einem sehr hohen, spitzen Giebel ( an einer kompliziert zu erreichenden Stelle in meinem Zimmer) deshalb habe ich keine Lust, die Mühe aufzuwenden, die Spinne zu entfernen. Obwohl sie mich ja eigentlich offensichtlich stört! (Weil man Spinnen im allgemeinen halt einfach eklig und unangenehm findet) Ich ignoriere die Spinne also einfach, weil es mir zu unbequem ist, sie zu beseitigen und warte ab, was passiert.
Man könnte im übertragenen Sinne daher die Spinne im Zimmer des Protagonisten mit einem offensichtlichem Problem im Leben eines Menschen vergleichen, das einerseits noch nicht so schlimm ist, dass es Einfluss auf den Menschen selbst nimmt (Die Spinne wirkt ja wie tot, bewegt sich kaum und hängt in einem staubigen Nest. Alles eine gute Verschleierung der Umstände. Schließlich weiß der Protagonist ja, dass die Spinne am Leben ist und redet sich durch diese Wortwahl nur ein, dass es auch gut sein könnte, dass die Spinne auch schon so gut wie tot sein könnte)
andererseits allerdings existiert das Problem im Leben des Menschen und nur aus Trägheit (der Mühe sich eine Trittleiter oder einen Stuhl zu nehmen um an das Mistvieh anzukommen) kann sich der Mensch nicht dazu überwinden etwas gegen dieses einzelne, scheinbar unwichtige Problem zu unternehmen.

Und jetzt kommt der Moment wo deine Geschichte zu gutem Horror wird. Die Spinne stirbt (Der Protagonist ist sich anfangs gar nicht einmal so sicher ob die Spinne überhaupt gestorben ist oder nicht. super gut) und sie stirbt nicht einfach sondern bringt tausend kleine, neue Babyspinnen zur Welt, die sich alle in diesem einem Deckengiebel tummeln. Ein ungeachtetes Problem, ein Umstand den man nicht ausgesprochen hat, ein Fehler den man nicht behoben hat, ein simples Laster multipliziert sich um ein Vielfaches, weil man schlichtweg zu träge war, um sich mit dem "einfachen" Problem auseinander zu setzen. Und jetzt ist es zu spät, um es auf einfache Art und Weise zu beheben.
Und nun kommt dein Finale, was das Element des Horrors komplett und meiner Meinung nach deine Geschichte zur Perfektion bringt. Der Protagonist denkt darüber nach, die vielen kleinen Babyspinnen zu entfernen, entscheidet sich aber dagegen, weil es ihm wieder zu viel Aufwand wäre, in den Giebel hinauf zu steigen und die Spinnen zu beseitigen. Die Spinnen wachsen und hängen zu tausenden alle in diesem Giebel über dem Protagonisten. Und stören ihn nicht weiter, denn es sind ja nur tausend Spinnen, die an der Decke hängen, entstanden aus einer einzigen, über einem einzigen Menschen.

Und dann hörst du auf ...

Dann hört die Geschichte auf und du lässt uns zurück. Ein unglaublicher guter Schachzug! Besser hätte man deine Geschichte nicht beenden können. Wir werden natürlich mit der Sicherheit zurückgelassen, dass die tausend Spinnen am Giebel ja schließlich nicht so schlimm sind und der Protagonist auch mit den ganzen Spinnen "auf seinen Schultern" weiter machen kann, aber wir werden gleichzeitig mit der Gewissheit zurückgelassen, dass aus der Mutterspinne eintausend Babyspinnen geworden sind. Und dass aus eintausend aufgewachsenen Babyspinnen eintausend mal eintausend Babyspinnen kommen können. Und dann haben wir eine Population, die vielleicht nicht mehr nur den Dachgiebel einnimmt und so langsam richig widerlich wird sondern eine Spinnenpopulation (ein Problem) dass das Leben dieses Menschen aktiv beeinflusst, da er es nicht mehr ignorieren kann. Alles entstanden aus dieser einen ignorierten Spinne. Und das alles noch im Subtext nach dem Schluss deiner eigentlichen Geschichte. Ich finde diesen Gedanken brillant!

Lieber Herr Spoerri, bitte mehr von dir! Ich finde deine Geschichte großartig!
Ich muss auch zu @N. Ostrich nochmal sagen, ich finde der Protagonist ist nicht sonderlich wichtig für die Handlung. Beziehungsweise eine Charakterentwicklung ist in dieser Bandbreite kaum oder nicht notwendig. Dadurch entsteht der Horror, den ich persönlich hier sehe. Es geht meiner Meinung nach um die Umstände, in denen sich der Protagonist befindet und nichts dagegen unternimmt, und auch die Pointe ist aus meiner Sicht vollkommen da! Aber korrigiere mich gerne, falls ich falsch liege. Ich feiere diese Geschichte nämlich viel zu sehr, als dass es gut für den Autor wäre ;D

Aber man muss auch Lob bringen, wo Lob angebracht ist. Hut ab, für diesen kurzen Beitrag und präzisen Einblick in den bloßen Anfang einer langfristigen Überforderung. Nice!

 

Hallo @Jan Spoerri:

Also, ich fand den Anfang deines Textes langweilig. Da wird 'ne Spinne beschrieben, nichts passiert.
Dein Prot starrt sie an, dann nicht mehr.
Dann ist die Spinne gestorben, aber der Nachwuchs tummelt sich.
Und Ende.
=> Also, ich frage mich, was du erzählen willst. Vermutlich etwas, das ich herausinterpretieren muss? Ich bin aber kein Interpretierer, nur Leser, daher gibt mir dein Text leider nichts.

Vermutlich funktioniert dein Text bei Spinnenphobikern, siehe @rostig.

Übrigens, @rostig:

(Weil man Spinnen im allgemeinen halt einfach eklig und unangenehm findet)
=> Man? Ich finde Spinnen toll!
Und damit kann der Text für mich auch keinen guten Horror darstellen.

Grüße,
Chris

 

Hi @Jan Spoerri,

Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe nur gesehen, dass du neu hier bist und einen Text ohne Absätze hochgeladen hast, da bin ich mit vorurteiliger Arroganz davon ausgegangen, dass du das einfach vergessen hast. Also, sorry! Und jetzt will ich deinen Text lesen.

Sie hat ein grosses, staubiges Netz.

großes

und das passiert sogut wie nie.

"so gut" würde ich auseinander schreiben


Ich denke mir, was wohl in ihr vorgehen mag.

Wäre überlegen nicht treffender?

Immer seltener sitze ich in meinem Zimmer, und immer seltener beachte ich die Spinne. Eines Abends bemerke ich, dass sie weg ist.

Jetzt bin ich neugierig: Warum hast du dich gegen Absätze entschieden? Hier zum Beispiel würde ein Absatz doch super funktionieren, und nicht nur hier. Was bezweckst du also?

Noch mehr Zeit vergeht, ich rühre mich und die Spinne rührt sich nicht.

Gut!

Eines Tages beschliesse ich, wieder einmal nach der Spinne zu sehen. Die Spinne ist tot.

beschließe (scharfes S)
Warum muss er nach der Spinne sehen, wenn sie doch in seinem Zimmer sitzt?

Nur wenn man ganz nah rangeht und ganz genau schaut kann man in ihren kleinen, schwarzen Knopfaugen seine eigene Reflexion erahnen.

Komma nach "schaut". Funktioniert das tatsächlich? Hab's noch nie ausprobiert, kann mir aber schwer vorstellen, dass man in diesen winzigen, schwarzen Augen eine Reflexion sehen kann. Bei der nächsten Spinne versuch ich das mal.

Ich denke, wie auch andere Kommentare kritisieren, dass zu einer echten Geschichte noch einiges fehlt, allerdings verfechte ich den Gedanken, dass nicht nur Geschichten einen vollständigen Text ergeben.
Trotzdem werde ich nicht so richtig schlau aus deinem Text. Ist das alles, was du erzählen willst, oder sollte ich irgendwas zwischen den Zeilen lesen?

Leider fehlt mir noch einiges, um deinen Text so richtig zu verstehen, glaube ich. Bin gespannt, ob da was dahinter steckt!

So viel von mir.
Viele Grüße,
@Salomon

 

@rostig Vielen Dank für das positive Feedback. Freut mich, dass dir meine Geschichte gefallen bzw dass sie dich verstört hat!

@Chris Stone Mich selbst hätte die Spinne ebenfalls nicht gestört. So ist der Effekt, den die Geschichte auf @rostig hatte zwar nicht zu 100% der, den ich bezwecken wollte, aber wenn sie eine starke Wirkung auf ihn hatte freut mich das trotzdem!

@Salomon Erst mal vielen Dank für die Rechtschreibfehler, auf die du mich hingewiesen hast. Die ss's statt

ß's kommen daher, dass ich Schweizer bin. Werde aber das nächste Mal trotzdem
ß's
benutzen.
Nun zum Inhalt: Richtig gedacht, die Spinne ist nicht nur eine Spinne, sondern steht auch für anderes. Ich interpretiere zwar ungern meine eigenen Geschichten, kann es jedoch probieren.
@rostig hat gut erkannt: Die Spinne steht für ein Problem, das anfangs noch einfach bewältigt werden kann, wenn man es schwelen lässt, wächst es einem aber über den Kopf hinaus.
Sie kann beispielsweise für einen destruktiven Gedanken stehen, der, wenn man nicht von ihm ablässt, weitere mit sich bringt und schliesslich zu einer regelrechten Depression werden kann.
Sie ist ausserdem stellvertretend für alles organische Leben: Sie reproduziert sich sinnlos und ist sich ihrer Umwelt nur sehr vage bewusst. Sie schlüpft, frisst, pflanzt sich fort und stirbt. Der Protagonist erkennt sich im Auge der Spinne (stimmt, das ist unrealistisch), weil er selbst auch dazu verdammt ist, ein Glied in diesem Zyklus zu sein.
Zu den fehlenden Absätzen: Ich hoffte, so eine unangenehme, monotone Stimmung zu kreieren. Der Protagonist könnte wie gesagt an einer Depression leiden, daher diese Stimmung. Dies ist auch der Grund, warum er seinen Problemen (den Spinnen) gegenüber so gleichgültig ist.

Was denkt Ihr dazu? Sind diese Motive nicht klar erkennbar genug? Wenn ja, wie könnte ich sie offensichtlicher machen?

 

Hallo @Jan Spoerri,

ich bin aus zwei Gründen hier. Erstens: Der Titel. Der gefällt mir richtig gut, er ist simpel und bleibt hängen, macht neugierig. Zweitens: Die Kürze des Textes. Das macht es mir einfacher.

In deinem letzten Kommentar schreibst du:

Zu den fehlenden Absätzen: Ich hoffte, so eine unangenehme, monotone Stimmung zu kreieren. Der Protagonist könnte wie gesagt an einer Depression leiden, daher diese Stimmung. Dies ist auch der Grund, warum er seinen Problemen (den Spinnen) gegenüber so gleichgültig ist.

Was denkt Ihr dazu? Sind diese Motive nicht klar erkennbar genug? Wenn ja, wie könnte ich sie offensichtlicher machen?


Mal schauen ... Zuerst noch ein paar Kleinigkeiten:

Sie lebt gleich unterm Giebel, zwischen einem schrägen und einem vertikalen Balken.

Keine Ahnung, ob nur ich damit Probleme hatte, aber das will mir irgendwie nicht gefallen - "zwischen einem schrägen und einem vertikalen Balken". Hm. Das könnte man für meine Begriffe streichen, unter einem Dachgiebel sollte sich eigentlich jeder etwas vorstellen können, auch ohne diese Beschreibung.

Sie ist gross

Ein Schweizer also - jeder Nichtschweizer hier wird vermutlich darüber stolpern, deshalb rate ich dir, das zu korrigieren (unter "Bearbeiten").

Bei kurzen Texten ist sprachliche Präzision in der Regel noch wichtiger als bei längeren - wenn in einem Roman mal ein schwammiger Satz dabei ist, gibt es ja noch tausende andere, an die man sich halten kann. Wenn bei so wenigen Wörtern wie hier aber gefühlt jedes zweite ein "sie" ist, dann mindert das den Spaßfaktor ein wenig:

Eines Abends, im Licht meiner Schreibtischlampe, habe ich sie bemerkt. Sie lebt gleich unterm Giebel, zwischen einem schrägen und einem vertikalen Balken. Sie ist gross, hat lange, haarige Beine und kleine, funkelnde Augen. Sie hat ein grosses, staubiges Netz. Sie bewegt sich nie, es sei denn, ein Insekt verfängt sich in ihrem Netz, und das passiert sogut wie nie. Immerzu sitzt sie still da und lauert. Ich spiele mit dem Gedanken, sie hinauszuwerfen, lasse sie aber gewähren. Sie tut mir ja nichts.

Vielleicht fällt dir hier und da eine Alternative ein, besonders auffällig und störend empfinde ich es an den Satzanfängen.

Auch hier:

Sie bewegt sich nie, es sei denn, ein Insekt verfängt sich in ihrem Netz, und das passiert sogut wie nie.

könntest du noch mal drüberschauen und dir überlegen, wie du das doppelte "nie" vermeiden kannst.

Sie wuseln durcheinander und fressen sich durch das dünne Exoskellett der Spinne, dringen in sie ein, durchdringen sie und absorbieren das letzte bisschen Flüssigkeit

"Exoskellett" und "absorbieren" haben mich ein bisschen rausgeworfen, das passt nicht recht zu der sonst eher simplen Sprache der Geschichte.

Na ja, zurück zu deiner Eingangsfrage.

Zu den fehlenden Absätzen: Ich hoffte, so eine unangenehme, monotone Stimmung zu kreieren. Der Protagonist könnte wie gesagt an einer Depression leiden, daher diese Stimmung. Dies ist auch der Grund, warum er seinen Problemen (den Spinnen) gegenüber so gleichgültig ist.

Was denkt Ihr dazu? Sind diese Motive nicht klar erkennbar genug? Wenn ja, wie könnte ich sie offensichtlicher machen?


Ich finde nicht, dass die fehlenden Absätze in irgendeiner Weise zur Stimmung beitragen. Unangenehm sind sie trotzdem, würde ich also ändern.

Du sagst, der Protagonist "könnte" an einer Depression leiden. Ja, möglich, zwischen den Zeilen kann man das wohl auch herauslesen. Aber das ist mir mehr oder weniger egal, denn ich weiß ja nicht mal, wer der Protagonist ist. Ein langweiliger Spinnenbeobachter, wie es scheint, dessen Gedanken nicht wirklich tief gehen. Man erahnt, was du hier zeigen wolltest, dieses ... Dahinvegetieren sowohl der Spinne als auch des Protagonisten, das Feststecken in einem Netz, und da gäbe es bestimmt hunderte tolle Gedankenspiele, die das veranschaulichen könnten, wenn du als Autor ein bisschen tiefer bohren würdest. Die Idee gefällt mir, aber für meine Begriffe müsstest du mehr leisten, sowohl sprachlich als auch ... psychologisch, um die gewünschte monotone, unangenehme Stimmung zu kreieren. Und ich sehe die Spinne nicht als sein Problem, sondern als Metapher für sein Dasein, oder so.

Wäre spannend zu sehen, was du noch aus dieser Szene herausholen kannst, vielleicht schaffst du es ja, dem Protagonist ein bisschen mehr Leben einhauchen, dann würde ich gerne noch mal vorbeischauen.

Bas

 

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