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Die Sonde

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07.10.2007
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Die Sonde

Richard Evans vergrub seinen Kopf tiefer in den hochstehenden Mantelkragen, um sich vor der unerbittlichen Witterung zu schützen. Der strömende Regen hatte vor etlichen Stunden aufgehört, doch davon war das Wetter kaum besser geworden. Mit langsamen, schweren Schritten trat er im Takt der Gruppe über den zähen Matsch. Mit Unbehagen stemmte er sich gegen den Wind, der ihm Kälte und ekelhafte Feuchtigkeit ins Gesicht blies. Es war einer der Tage, an denen man überzeugende Gründe brauchte, um sein wohlig warmes Heim zu verlassen. Richard hätte gerne darauf verzichtet. Der Feldweg, der eine leichte Anhöhe zum Friedhof der Stadt hinauf führte, zog sich unter dem bedrückenden Marsch der Trauergemeinde dahin. Der Weg war schon lang und qualvoll gewesen, als Richard und sein Bruder Daniel vor einigen Jahren ihre Eltern zu Grabe getragen hatten. Heute aber, wie er dem Sarg seines Bruders folgte, lies ihn jeder Schritt scheinbar um Zentner schwerer werden und mit jeder weiteren Last, die an ihn zerrte, zog sich der Weg länger dahin.
Er sah sich um und bemühte sich bei aller Kraftlosigkeit, die ihn übermannen wollte, den Ausdruck von Stolz zu wahren. Es galt die Show weiterzuspielen. Er blickte für einen kurzen Augenblick den Weg zurück, sein Blick streifte den von Daniels Frau Helen. Hinter ihr sah er die Menschenmasse, die über die hochgewachsenen Hecken des Areals zu blicken versuchte. Auch wenn sie nie in diese Richtung sah, zeigte der Ausdruck ihrer Augen, dass sie um die Blicke in ihrem Nacken wusste. Eigentlich war dies der private Teil des Begräbnisses von Daniel Evans, im Kreis der Familie, nachdem er in Washington in einem förmlichen Staatsakt aufgebahrt worden war. Schaulustige und Reporter drängten sich trotzdem hierher, dem Wetter trotzend, denn für sie war es wirklich eine Show, mit echten Emotionen und Staraufgebot. Es war der letzte Gang von Daniel Evans – noch viel entscheidender aber war, dass dieser von Nathan Craig begleitet wurde.
Der Prozessionszug hatte endlich, nach qualvollen Minuten, das große gusseiserne Tor passiert.
Richard blickte an den langen Grabstein-Reihen entlang. In der Ferne erkannte er bereits den Ort der letzten Ruhe seines Bruders. Nicht nur dem frisch aufgegrabenen Erdreich wegen, oder der glänzenden Chrome-Statue, die man aufgestellt hatte. Viel auffallender war die Besonderheit der Stelle: In der Mitte der gesamten Anhöhe gelegen war sie Blickpunkt aller Besucher – und doch, passenderweise für Daniels Leben, lag sie isoliert, abseits der anderen Gräber.
Immer wieder wich die Trauer in Richard einem anderen Gefühl. Er hasste sie. Die gaffenden Idioten vor den Toren. Alle um ihn. Sie alle trugen die Schuld. Aber ganz besonders Nathan Craig.
Die Gruppe kam zum Stehen. Der Sarg wurde von den Trägern schweigend auf die Vorrichtung über dem Grab postiert, mit der er in Kürze in die Tiefe hinab gesenkt werden würde. Der Priester, der dem glänzenden Mahagoni-Sarg als Erster gefolgt war, trat nun vor die Augen aller. Richard beachtete ihn allerdings nicht so sehr, wie die Innschrift auf dem vor ihnen thronenden Grabdenkmal.
Daniel Evans, 18. März 2011 – 24. November 2053 – Er hat unser Jahrhundert und unser Leben verändert
Unsinn, dachte Richard. Nichts hat sich geändert. Daniel hatte es versucht und ist daran zugrunde gegangen.

Vor vier Jahren hatte sein Unglück begonnen. Damals war Daniel Evans noch völlig kerngesund und erfolgreich gewesen. Als Kinder hatten Richard und Daniel beide davon geträumt, Astronaut zu werden. Aus Richards war das geworden, was aus den meisten Kindern wurde, die Astronaut, Polizist oder Feuerwehrmann werden wollten: Er hatte einen langweiligen Schreibtischjob - immerhin in einer gut bezahlten Position in einer renommierten Firma. Daniel dagegen hatte nicht aufgegeben und es geschafft von ISEA, der International Space Exploration Agency, angenommen zu werden. Er wurde Astronaut und für eine einjährige Mission im Mars-Außenposten eingeteilt, zusammen mit Nathan Craig und Thomas Klein. Daniel hatte vor dem Start noch gedacht, seinen Fuß auf einen fremden Planeten zu setzen würde sein Leben verändern. Er hatte ja noch nicht gewusst, was folgen sollte.
Während des Rückluges der Odyssey-8 Mission tauchte dann ein unbekanntes Objekt auf dem Radar auf, klein und metallisch, mit Kurs von außerhalb des Sonnensystems kommend. Die Neugierde angesichts dieser ungewöhnlichen Entdeckung ergriff Nathan Craig entschied als Missionsleiter das Objekt abzufangen.
Damit war die Büchse der Pandora geöffnet. Der Beweis außerirdischen, intelligenten Lebens.
Es war eine Weltraum-Sonde extraterrestrischen Ursprungs, die nur durch einen wahrlich astronomisch unwahrscheinlichen Zufall den Weg dieser Mission gekreuzt hatte – und die Besatzungsmitglieder, allen voran Nathan Craig, waren die Propheten eines neuen Zeitalters.

Der Priester näherte sich mit seiner Trauerrede bereits dem Ende. Richard hörte ihm jedoch nur beiläufig zu. Was wollte er ihm schon über seinen Bruder erzählen?
Im Gegenteil. Natürlich überging der Geistliche das Leid in seinem Leben, erwähnte mit keinem Wort die Paparazzi und publicitygeilen Idioten, die Daniels Haus belagert hatten. Oder die religiösen Fanatiker, die bei allem das Werk des Teufels witterten. All die Spinner, die Daniel gezwungen hatten, regelmäßig den Wohnort zu wechseln. Er hatte sich in die Einsamkeit zurückgezogen und sogar den Kontakt mit Richard abgebrochen. Daniel kam mit dem medialen Interesse einfach nicht klar. Anders als Craig, der Publikumsliebling, der sich in der Aufmerksamkeit sonnte, in jeder Sendung die selben dämlichen Fragen beantwortete und stets das gleiche gewinnende Lächeln in die Kamera grinste, der sich zum Idol hochstilisierte - der Held einer neuen Welt, die Zukunft in Person – in jeder gottverdammten Programmlücke… im Gegensatz zu ihm wollte Daniel die ihm aufgezwungene Prominenz nicht.

»Daniel Evans hat zu seinen Lebzeiten mehr von der göttlichen Schöpfung erfahren dürfen, als wir alle zusammen. Deshalb sollten wir nicht bedauern, dass sein Leben so früh enden musste, denn unter Gottes Kindern hat er seinen rechtmäßigen Platz im Himmel eingenommen«, rezitierte der Priester in gläubiger Überzeugung.
Nein, nicht Gott trug die Verantwortung für Daniels Tod. Auch die Ärzte hatten ihr Menschenmöglichstes getan. Man hätte die Sonde nicht ungeschützt untersuchen dürfen. Die Sonde war stark verstrahlt; entweder der interstellaren Strahlung oder ihrem Energie-Reaktor wegen, vielleicht beidem. Die Tumore waren bei Daniel vor einem halben Jahr zurückgekehrt und diesmal ließen sie sich nicht mehr behandeln. Dabei war er nicht einmal der Erste. Thomas Klein, das dritte Besatzungsmitglied, war bereits vor einem Jahr verstorben. Nur Craig schien sich noch bester Gesundheit zu erfreuen.

»Vater unser im Himmel«, begann der Pfarrer und die Trauergemeinde stimmte in die Litanei ein – Richards Stimme dagegen brach zu einem undeutlichen Gemurmel zusammen.
»…geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.«
Auf das letzte Wort des Priesters hin stimmte die beiwohnende Kapelle eine Trauersymphonie an, während sich die Sargträger mühten den schweren Mahagonisarg an Seilen in seine letzte Ruhestätte hinabzulassen. Mit jedem Trommelschlag wurde er ein Stück tiefer in die Ewigkeit verabschiedet.
Die Trauergäste wurden nun gebeten, den letzten symbolischen Akt zu begehen und den Verstorbenen jeder mit einem Spatenwurf Erde zu bedecken. Neben dem Grab war zu diesem Zweck ein Erdhaufen aufgeschüttet worden, dessen Spitze Helen mit dem Spaten abtrug. Als Sie damit am Grabe stand und mühevoll ein Zittern zu unterdrücken versuchte, sorgte sich Richard einen Augenblick, dass ihr die Last zu schwer werden und der Spaten aus der Hand fallen könnte. Doch schnell ließ sie die Erde von der Metallfläche in die Tiefe gleiten und verwand keinen Blick mehr hinab, sondern presste ihre Lider mit aller Kraft zusammen - trotzdem quollen ihr Tränen zwischen den Wimpern hervor. Helens Abschied schien Richard schmerzhaft lang. Sein Zeitgefühl verstarb in ihm, als er traditionsgemäß als nächstes an das Grab seines Bruders trat und Erde auf den Spaten nahm. Das Gefühl der Ewigkeit übermannte ihn. In diesem Moment erstarrte die Welt um ihn herum. Nur die Trompeten erstarben nicht. Die Trompeten von Jericho bliesen, als er alles zusammenbrechen spürte. Mit seinem Bruder ging soviel mehr von dieser Welt, dass sie nie wieder so sein könnte, wie zuvor.
Tief im Inneren wusste Richard sehr wohl, dass er nie den selben Traum wie sein Bruder gehabt hatte. Nicht in seiner tieferen Bedeutung. Das Ergreifendere an seinem Traum war weniger die Vorstellung gewesen ein Astronaut zu sein, sondern die, er und Daniel wären es gemeinsam... Er fragte sich nun, wie er überhaupt je diesen Wunsch hat hegen können. Eigentlich hatte Richard schon damals gewusst, dass er nie dafür geboren worden war, nur hatte er dies in seiner kindlich naiven Fantasie noch nicht begreifen können. Daniel dagegen hatte es von Anfang an als Lebensaufgabe verstanden. Seine Welt war frei von Ungewissheit und Selbstzweifeln. Richards kleiner Bruder war ihm womöglich mehr ein Vorbild als seine Eltern. Auch wenn Richard sich selber eingestehen musste, seinem Bruder nachgeeifert zu haben… er war nicht neidisch. Er fühlte tiefen Stolz auf seinen Bruder. Er hätte die Welt verändern können.
Aber nein, nichts hatte sich geändert.
Alles, was Daniel getan hatte, war doch sinnlos gewesen. Sein Traum war verraten worden.
Es war kein Fortschritt, den die Sonde auf die Erde gebracht hatte. Nachdem die Sonde an Bord geholt worden war, hatte ISEA Nathan die Genehmigung gegeben eine oberflächliche Untersuchung durchzuführen. Man wollte eine Bestätigung dafür, dass dieses Objekt nichtmenschlichen Ursprunges war, bevor man den Sekt kaltstellte. Was Nathan tatsächlich gesehen und getan hatte, konnte niemand mehr genau sagen. Er hatte vergessen eine Aufzeichnung zu beginnen. Fakt war, dass die Sonde irgendeine kurze elektromagnetische Nachricht ausgesendet hatte. Es könnte ein Gruß an uns gewesen sein, ein SOS, eine Positionspeilung, vielleicht aber auch eine Fehlermeldung. Danach jedenfalls hatte sich die Elektronik vollständig verabschiedet.
Eine Reparatur war bis heute nicht vollständig gelungen. Dabei war das Problem nicht einmal die zu erwartende Fremdartigkeit der Technologie. Die Sondenbauer verwendeten zumindest prinzipiell ganz ähnliche technische und elektronische Schaltungen wie wir. Die Primärsysteme ließen sich deshalb leicht identifizieren. Das übliche stellare Beobachtungsequipment. Infrarot- und Mikrowellensensoren sahen bei uns kaum anders aus - nur waren unsere Quantentransistor-Schaltungen lange nicht derart miniaturisiert, sondern eher noch Prototypen. Es mangelte vor allem an verbesserten Fertigungstechniken, die noch einige Jahre benötigen würden. Daran scheiterte wohl auch jeder Versuch, eine Datenverbindung mit der Sonde herzustellen.
Doch die Experten waren überzeugt, dass dies nicht alles sein konnte. Es gab keine gravierte Goldplatte mit grünen Männchen, aber irgendwelche Informationen über sich mussten die Sondenbauer mitgeschickt haben. Es wurden viele Ideen gesponnen, wie man eine Verbindung herstellen könne, meist euphorisch beworben, und noch mehr wurden verworfen. Vielleicht würde sich das Geheimnis der Sonde nie lüften lassen. Innerlich hoffte Richard leise darauf. Daniel hatte nie geglaubt, dass sein Schicksal vorherbestimmt war - niemals hatte er seine Zukunft in fremde Hände gelegt - und auch Richard hatte sich geschworen sein Leben nicht von einem am Ende wertlosem Haufen Weltraumschrott abhängig zu machen. Aber Daniel war nun tot. Es gab keine Sicherheit mehr. Es war vorbei.

Richard starrte immer noch geistesabwesend in den Abgrund vor sich. Niemand wagte es, ihn aus seinem schmerzvollen Abschied zu reißen. Er ließ sich über Gebühr Zeit – aber wofür sonst soll man sich noch Zeit nehmen?
Eine Hand legte sich auf seine rechte Schulter hinab. Endlich ließ Richard los und die Erde glitt in die Tiefe. Er drehte sich um und blickte Nathan in die Augen. Augen, in denen er eine Anteilnahme, gerade so oberflächlich wie die kalte, blaue Pigmentierung der Iris sah.
»Geht es?«, fragte Nathan in einem mitfühlend klingenden Ton.
Ohne weitere Worte reichte Richard ihm die Schaufel und trat an ihm vorbei.
»Warten Sie«, flüsterte er ihm nach. Richard blieb stehen, wohl nur diesem Impuls wegen, der sich Anstand nannte.
»Wir könnten uns später unterhalten, über Ihren Bruder und alles. Wenn Sie wollen?«
»Danke, von Ihnen habe ich genug gehört.«
»Ich möchte Ihnen helfen.«
»Das können Sie nicht. Ich bin keine Packung Frühstücksflocken, deren Verkaufszahlen sie steigern können. Waren Sie für Daniel da? Nein. Also brauchen Sie es auch nicht für mich.«
Damit ließ er Nathan zurück. Es waren ihre letzten Worte miteinander und Richard bereute kein einziges davon.

Zur Verabschiedung war er gezwungen Nathan die Hand zu schütteln, doch geschah dies schweigend. Craig hatte wohl begriffen, wie Richard seine Beileidsbekundung aufgenommen hätte. Das Schweigen hatte Richard tatsächlich überrascht, doch soviel Feingefühl musste er ihm wohl doch zugestehen. Nein, er kann nichts sagen, das seinen Beitrag an Daniels letzten Jahren wieder gut macht. Richard hatte aus dieser Überzeugung einen Schwur seinem Bruder gegenüber entstehen lassen.
Nathan wollte es jedoch nicht unversucht lassen. Die nächsten Wochen erhielt Richard regelmäßig Mails von ihm. Erst täglich, dann vergrößerte sich der Abstand, nur noch alle zwei Tage, einmal pro Woche, aber er erhielt nie eine Antwort. Richard las keine einzige von ihnen. Er hatte alles gesagt, was es zu sagen gab. Irgendwann nahmen die Mails ein Ende.

Die Tage vergingen und das Leben ging weiter. Jeden Morgen erwachte Richard mit der immer gleichen Gleichgültigkeit dem anbrechenden Tag gegenüber. Er ging zur Arbeit, bearbeite Statistiken, kam von der Arbeit. Seine Zuversicht hatte ihn zusammen mit Daniel verlassen. Bis…

Pünktlich um Sieben Uhr stimmte die eingespeicherte Weckmelodie einen gewöhnlichen Morgen für Richard an. Die Kaffeemaschine hatte ihrem Zeitplan folgend bereits seinen Morgenkaffee zubereitet, als Richard die Küche betrat. Die Elektronik vermeldete ihm die seit dem letzten Abend eingetrudelten Mails. Werbung - und eine Mail von Nathan Craig. Richard wunderte sich, was diesen sturen Sack dazu bewog es erneut zu versuchen. Ein Grund sie zu lesen war dies nicht. Dann lud er sich die neuesten Nachrichten der Welt herunter. Normal würde er sich bereits die Zähne putzen, während er die Berichte kaum beachtend im Hintergrund laufen lies. Es interessierte ihn nicht mehr, ob die USA nun in Korea Fortschritte machten, oder nicht. Berichte über neue Studien in der Sondenforschung erst recht nicht. Andere Themen gab es eh nicht.
Heute dagegen war er konzentriert und hellwach – ohne einen Schluck seines Kaffees zu sich genommen zu haben. Es gab überall nur eine einzige Meldung: Nathan Craig war gestorben.
»Der Schock in der Welt über den unerwartet verstorbenen Nathan Craig ist enorm. Der Präsident hat für den heutigen Tag Trauerbeflaggung angeordnet. Außerdem sollen um 8 Uhr zwei Schweigeminuten abgehalten werden. Damit sind nun alle Besatzungsmitglieder der Odyssey-8 Mission verstorben. Die Privatärzte von Craig bestätigen, dass er, wie seine Kollegen Evans und Klein, an den Spätfolgen einer Strahlenerkrankung verstorben ist. Er soll bereits seit einigen Tagen körperlich geschwächt gewesen sein und ist nun in der Nacht an Organversagen verstorben.«
Richard musste die Liste seiner eingetroffenen Mails erneut betrachten. Er musste sich vergewissern. Nathans Nachricht war eindeutig neu und damit wohl nur wenige Stunden vor seinem Tod geschrieben worden. Die Überzeugung erwachte in ihm, dass er sie doch öffnen musste. Was auch immer er wollte, er würde ihn schließlich nicht mehr mit Mails belästigen können.

Richard,

Wenn Sie dies lesen, bin ich vielleicht schon tot. Mir geht es immer schlechter. Deshalb hoffe ich sehr, dass Sie wenigstens meine Abschiedsworte lesen. Ich möchte reinen Gewissens sterben.
Es tut mir um Ihren Bruder wirklich leid. Sie müssen verstehen, dass es mir schwer fällt um Daniel zu trauern, wo ich weiß, dass ich ebenfalls nicht mehr lange zu leben habe. Aber glauben Sie mir, so ist es das Beste.
Ich weiß, Sie halten nicht viel von mir. Aber wir beide – und Ihr Bruder - sind nicht wie die meisten Menschen. Nicht jeder blickt mit Sehnsucht in den Sternenhimmel. Als die Sonde kam, hat dies die meisten Menschen verunsichert. Sie fragten sich, was dies bedeutet. Ich wollte nur meinen Beitrag leisten, ihnen eine Antwort zu geben.
Die Wahrheit ist… es gibt keinen schlüssigen Beweis, dass die Sondenbauer uns tatsächlich eine Botschaft hinterlassen haben. Ich denke, es ist sogar zweifelhaft. Nur eine Spezies, die uns in gewissen Zügen ähnelt, hätte überhaupt das Bedürfnis eine Botschaft ins All zu schicken. Die Sonde ist Jahrtausende unterwegs gewesen. Ihre Zivilisation könnte schon lange untergegangen sein. Wenn sie nicht in völlig anderen Zeitspannen wie wir denken, hätten die, denen wir antworten, wenig mit der Kultur gemein, die uns kontaktiert hat. Sofern Sie überhaupt Kontakt wünschen. Ganz ehrlich, was sollten Sie uns auch groß mitteilen? Die einzige Frage, die wirklich eine Bedeutung hat, ist doch „Wer seid Ihr?“. Nun, womöglich wissen die Sondenbauer darauf ja keine Antwort, die es wert ist Tausende von Lichtjahren zurückzulegen. Was wäre unsere Antwort, wenn sie uns die selbe Frage stellen?

Ich gebe zu, ich habe der Welt vermutlich einen Bärendienst erwiesen. Manches hatte ich mir anders vorgestellt. Ich weiß, das klingt wie Selbstmitleid… Ich dachte, ich könnte der Wissenschaft zu mehr Popularität und Geldern verhelfen. Aber natürlich interessiert sich niemand mehr für unser lebloses Sonnensystem, wenn der Traum von Kontakt mit außerirdischem Leben in so greifbarer Nähe scheint. Ich habe die Erforschung des Weltalls zu Grabe getragen. Es tut mir leid um die Generation von Kindern, die in die Sondenforschung gehen will, um bei der großen Entdeckung dabei zu sein. Es ist eine leere Hoffnung – aber es ist eine Hoffnung.
Ich kann es auch nicht mehr ändern…
Wissen Sie, wie viel Geld durch die Sondenforschung fließt? Sie zählt mittlerweile, weitgehend unbemerkt, zu einem der lukrativsten Zweige unserer Wirtschaft. Von heute auf morgen konnten zehntausende Arbeitsplätze geschaffen werden, Forschungsprojekte und Think Tanks, und von den wenigsten erwartet man konkrete Ergebnisse, aber jeder redet darüber. Ich rede von einer aus dem Nichts entstanden, medial äußerst wirksamen Lobby, die zu einem großen Teil von früheren Rüstungskonzernen finanziert wird. Die brauchten die gute Publicity für ihr Image und ich sollte die Galionsfigur sein – damals dachte ich, alle würden profitieren.
Jetzt darf die dieser Wirtschaftszweig nicht plötzlich zusammenbrechen, sonst bekäme es die Welt mit einer großen Wirtschaftskrise zu tun. Aber nun, da alle Mitglieder der Odyssey-8 Mission verstorben sind, können sich die Dinge wieder normalisieren. In ein oder zwei Generation haben wir uns vielleicht damit abgefunden, nicht alleine im Universum zu sein… dann verkraften wir vielleicht auch, das dies nicht die erhoffte Offenbarung ist.
Ich konnte diese letzten Worte einfach nicht mit ins Grab nehmen. Ich schreibe sie Ihnen, weil Sie der einzige Mensch sind, der sie hoffentlich verstehen und für sich behalten kann.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie darüber hinwegkommen.
Nathan Craig

Es vergingen einige Sekunden, nachdem Richard zu Ende gelesen hatte, in denen die Informationen versuchten sein Handeln zu beeinflussen. Im Geiste hatte er sich aber schon lange entschieden. Mit einem Fingerdruck löschte er die Nachricht und mit der Bestätigungsmeldung verschwand sie für immer aus den einzigen Datenspeichern, die von Nathans letzten Worten wussten. Er wollte sie nie wieder hören. Craig wollte vergessen werden? So sollte es sein.
Erheitert setzte Richard seinen Morgen fort. Mit wenigen, großzügigen Schlücken leerte er seinen Kaffee, die Tasse stellte er dann in das Abwaschbecken. Er betrat das Badezimmer um sich seine Zähne zu putzen und stutzte ob seinem Spiegelbild. Seine Züge zeigten eine ihm fremd gewordene Freude. Was war anders? Er würde seinen Bruder niemals vergessen. Er brauchte keinen Nathan Craig, keinen Deus ex Machina – einen buchstäblichen Gott aus der Maschine – um nicht die Hoffnung zu verlieren. Daniel war für ihn stets der Grund gewesen auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Wie andere an Gottes Liebe glaubten, wurde Richards Welt von dem Glauben an das Werk seines Bruders getragen.
Ja, Nathan Craig war wie Daniel ein Symbol für die Zukunft. Er war das Zahnrad des rastlosen Fortschrittes, das sich um seiner selbst willen drehte, ohne die Hoffnungen auf eine bessere Welt, die Daniel in seinem Bruder weckte. Aber nun war auch Nathan tot… Die Welt hat die Zügel wieder selbst in die Hand genommen.
Richard schob die Zahnbürste in den Mund und beeilte sich um pünktlich im Büro zu sein. Wahrscheinlich würden heute einige Kollegen zu spät kommen. Aber das Leben ging schließlich weiter.

 

Hallo,

Herzlich willkommen bei uns!

Die Geschichte liest sich ziemlich zäh und du verwendest eine ganze Menge sehr komplizierter und manchmal grammatikalisch einfach falsche Sätze, die das lesen erschwert haben.

Du hast zumindest meine Erwartungen vollkommen über den Haufen geworfen. Insofern fand ich das Ende überraschend.

die an ihm zerrte,

Nicht nur dem frisch aufgegrabenen Erdreich wegen,
des frisch aufgegrabenen Erdreichs wegen

Schaulustige und Reporter drängten sich trotzdem hierher, dem Wetter trotzend, denn für sie war es wirklich eine Show, mit echten Emotionen und Staraufgebot.
Sehr umständlich ausgedrückt.
Vorschlag:
Schaulustige und Reporter drängten sich trotzdem hierher, nicht einmal das Wetter konnte sie davon abhalten, denn für sie war es wirklich eine Show, mit echten Emotionen und Staraufgebot.

wie die Innschrift auf dem vor ihnen thronenden Grabdenkmal.
Nur ein n.

Aus Richards war das geworden,
Richard

Während des Rückluges
Rückfluges

Während des Rückluges der Odyssey-8 Mission tauchte dann ein unbekanntes Objekt auf dem Radar auf, klein und metallisch, mit Kurs von außerhalb des Sonnensystems kommend.
dann und mit Kurs kannst du problemlos weglassen.
klein und metallisch solltest du eventuell ändern. Vorschlag:
Setze hinter Radar auf einen Punkt und füge einen weiteren Satz ein: Er hatte die Größe eines Fußballs (war faustgroß, die Größe eines Kühlschranks, was auch immer).

Die Neugierde angesichts dieser ungewöhnlichen Entdeckung ergriff Nathan Craig entschied als Missionsleiter das Objekt abzufangen.
Dieser Satz benötigt eine Überarbeitung.

Damit war die Büchse der Pandora geöffnet.
Das kommt etwas früh.

»Vater unser im Himmel«, begann der Pfarrer und die Trauergemeinde stimmte in die Litanei ein – Richards Stimme dagegen brach zu einem undeutlichen Gemurmel zusammen.
»…geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.«
Würde es nicht ausreichen, darzulegen, dass das Vater unser gebetet wurde?

Die Trauergäste wurden nun gebeten, den letzten symbolischen Akt zu begehen und den Verstorbenen jeder mit einem Spatenwurf Erde zu bedecken. Neben dem Grab war zu diesem Zweck ein Erdhaufen aufgeschüttet worden, dessen Spitze Helen mit dem Spaten abtrug.
wahrscheinlich war schon jeder Leser dieses Forums auf einer Beerdigung. Entsprechend dürfte jeder das Ritual kennen. Du müsstest natürlich den darauf folgenden Satz ein wenig umbauen, aber man muss doch nicht wirklich immer bei Adam und Eva anfangen.

Nachdem die Sonde an Bord geholt worden war, hatte die ISEA Nathan die Genehmigung gegeben eine oberflächliche Untersuchung durchzuführen.
die Genehmigung erteilt,

Fakt war, dass die Sonde irgendeine kurze elektromagnetische Nachricht ausgesendet hatte.
Fakt war kannst du dir sparen.
irgendeine Nachricht? Geh doch mal ins Detail.

aber irgendwelche Informationen über sich mussten die Sondenbauer mitgeschickt haben.
Das kannst du bestimmt besser.

Eine Hand legte sich auf seine rechte Schulter hinab.
Er spürte, wie ihm jemand die Hand auf die Schulter legte.

Richard hatte aus dieser Überzeugung einen Schwur seinem Bruder gegenüber entstehen lassen.
Ein Schwur entsteht nicht, man leistet ihn.

»Der Schock in der Welt über den unerwartet verstorbenen Nathan Craig ist enorm. Der Präsident hat für den heutigen Tag Trauerbeflaggung angeordnet. Außerdem sollen um 8 Uhr zwei Schweigeminuten abgehalten werden. Damit sind nun alle Besatzungsmitglieder der Odyssey-8 Mission verstorben. Die Privatärzte von Craig bestätigen, dass er, wie seine Kollegen Evans und Klein, an den Spätfolgen einer Strahlenerkrankung verstorben ist. Er soll bereits seit einigen Tagen körperlich geschwächt gewesen sein und ist nun in der Nacht an Organversagen verstorben.«
in diesem Satz steckt dreimal das Wort verstorben. Dabei gäbe es noch viele Alternativen wie z. B. zu Tode gekommen, umgekommen, gestorben, erlegen, von uns gegangen usw. und sofort.

Richard schob die Zahnbürste in den Mund und beeilte sich um pünktlich im Büro zu sein. Wahrscheinlich würden heute einige Kollegen zu spät kommen. Aber das Leben ging schließlich weiter.
Würde ich ersatzlos streichen.


Abschließend:
Stilistisch gab es einige teils gehörige Hänger, aber die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen. Der Anfang zog sich zu sehr, viele der Details der Beschreibungen am Anfang sind eigentlich nicht nötig. Sie blähen die Geschichte nur unnötig auf.
etwa ab der Mitte wurde ich ziemlich neugierig, was denn nun eigentlich passiert sein soll. Ich erwartete spannende Enthüllungen und Erkenntnisse, für Sciencefiction typische technische Details und Spielereien, ja, es entwickelte sich gewissermaßen ein Pioniergeist. Das fand ich ziemlich gut. Plötzlich aber hast du die ganzen schönen Erwartungen, die sich in meinem Kopf gebildet haben, mit eiserner Faust in subatomare Teilchen zertrümmert. Meine ganze Erwartungen gingen nicht in Erfüllung und das war einfach nur die Spiegelung von dem, was in einer Geschichte passiert ist. Das ist sehr gut gelungen. Wenn du das jetzt etwas straffen, die grammatikalischen und stilistischen Schnitzer beseitigen und die eine oder andere Ungereimtheit ausbügeln würdest, hättest du ein beachtliches Stück abgeliefert. So bleibt es leider nur Durchschnitt.

Liebe Grüße,
Georg

 

Vielen Dank für die Willkommensgrüße und die Antwort. :)

Was vielleicht zuerst noch zu sagen wäre: Die Geschichte entstand schon vor bald einem halben Jahr als Fingerübung. Es ist sogar erst meine zweite wirklich zu Ende gebrachte Kurzgeschichte. Früher habe ich bei einer FanFiction-Serie mitgeschrieben, das war allerdings Drehbuchform. Irgendwann hat es mich nicht mehr erfüllt, die Schreiblust ist aber geblieben.
Dass mein Prosa deshalb noch eindeutig Feinschliff braucht, war mir bewusst. Habe die Geschichte nun hier gepostet, in der Hoffnung, genau dahingehend Tipps zu kriegen, um mich bei weiteren Geschichten auch verbessern zu können. Alleine findet man doch nur einen Bruchteil der eigenen Schnitzer.

Auf die Fehlerliste geh ich jetzt nicht im Einzelnen ein, zu schätzen weiß ich sie aber sehr. Nur zum "Vater Unser", da war ich selbe lange Zeit unschließig und hatte beide Varianten. Habe dann gedacht, lieber zu viel als zu wenig ;) Das sollte ich mir allgemein abgewöhnen, meine Bandwurmsätze fallen mir durchaus selber auf.

Die Abschlussbewertung motiviert dann wieder. Dass sich die Geschichte besonders am Anfang zäh liest, ist nicht völlig unabsichtlich passiert. Mein Werk davor war sehr actionlastig (dazu stilistisch erst recht ein Prototyp), fast a la Hollywood. Ich hab mich zur eigenen Übung gezwungen, etwas ruhiges zu schreiben, in dem ich micht voll auf die Szenerie und die Charaktere konzentrieren wollte. Das hat sich beim Schreiben dann auch erst aufgelockert, als meine Idee aufzugehen schien. Das waren die zwei wesentlichen Aspekte, die mir bei der Entstehung wichtig waren.
Dass es bei dir den Pioniergeist geweckt hat, war dann ein kleiner Erfolg.

An der Geschichte habe ich auch vieles nachträglich verändert und damit leider auch zusätzliche Schnitzer hinzugefügt (wie die Stellen, an denen einfach ein Wort fehlt)... Tut mir leid!

Ich hoffe auf weitere Tipps und Meinungen, damit es beim nächsten mal auf Anhieb gelingt.

Grüße,
Marcel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey M1Labbe!

Na ja, Fingerübung hin oder her, die Geschichte "zieht" einfach nicht! Es fehlt die Lebendigkeit, ein unterschwelliges Knistern, das mich als Leser zum Weiterlesen anreizt: Bis zur Hälfte weiß man kaum, worum es überhaupt geht, dann plätschert es noch ein wenig und die Auflösung kommt per E-Mail ... Hmmm. :hmm: Spannungskurve? Äußergewöhnliche Charaktere? Neues Szenario?

Das ist so eine Geschichte, die ich schon zu vergessen beginne, noch während ich diesen Kommentar verfasse, vertane Zeit auf allen Seiten ... Worum ging's? ;)

Beste Grüße!

Dante

 

Hey M1Labbe

Auch von mir ein herzliches Bienvenue chez nous!

Ich kann dir leider auch nicht viel positives Feedback geben.:shy: Das ganze ließt sich so, als wäre es der Anfang zu einem Roman, in dem all die eigentlich unwichtigen Details nochmal gebraucht werden (versteh mich nicht falsch, eine gesunde Menge Details muss sein, aber man kann eine Suppe auch versalzen). Dazu ist eine Handlung kaum vorhanden. Keine Regierungsverschwörung, welche die Astronauten verschwinden lässt, weil sie zu viel wissen, keine Beeinflussung von außen... klar, es muss nicht immer die große Action sein, leise Töne sind gut, aber hier gibt das Ende wirklich nicht allzuviel her.

Der Grundgedanke ist ja durchaus nicht unatraktiv: Keine Sau kümmert sich mehr um den eigenen Hinterhof, weil alle nur noch Ausschau nach der Erbtante aus Übersee halten (entschuldige die grottige Metapher ;)). Das kann man als Grundlage nehmen und darauf einen Konflikt aufbauen (weil ohne Konflikt keine Geschichte, weißt du ja sicherlich), also Plot alleine ist es doch arg mager.

Trotzdem fein weitermachen, da ist Potential vorhanden. Wenn du deinen etwas zähen Stil (siehe Schrei Bärs Post) noch ein wenig knackiger gestaltest, erhöht das auch den Lesekomfort.

Grüßken
omno

 

Okay. Damit wir uns nicht missverstehen, dass sich die Geschichte zu zäh liest, ist vermutlich ein berechtigter Einwand. In nächster Zeit werde ich sie aber wohl nicht umschreiben. Auch an der Handlung würde ich nichts ändern. Einmal, weil die Zeit eng ist und ich den Lerneffekt in die nächste Geschichte stecken möchte. Zum anderen widerspricht eine dramatische Handlung der Grundkonzeption der Story.
Ich habe auch actionlastigere Stories im Kopf, hätte ich auch schreiben können. Persönlich denke ich aber, dass diese viel leichter umzusetzen sind als rein charakterfixierte Geschichten. Das habe ich hier versucht umzusetzen. Ich erinnere mich an die klassischen Short Stories früher im English Unterricht. Da ist auch nie etwas passiert, im Nachhinein fand ich sie dann doch faszinierned, weil dafür die Feinheiten der Charakterdarstellung umso essentieller waren.
Es ging mir darum eine Situation, einen Gemütszustand, ausgehend von einer Grundprämisse darzustellen und zu entwickeln. Deswegen nannte ich sie "Fingerübung". Ich hatte nicht die Absicht, typische SF-Elemente einzubauen, was sie wohl zusätzlich sperrig macht. Wenn sie zäh ist, hab ich sicher was falsch gemacht. Ich wollte damit nur klarstellen, was mit "Fingerübung" gemeint war und was man demnach erwarten darf.

Trotzdem danke und das nächste Werk wird eh ganz anders (und so hoffe ich besser).

 

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