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Die sieben Weisen und ihr Sündenbock

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14.09.2009
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Die sieben Weisen und ihr Sündenbock

Nobody schluckte schwer, als er die Nummer des Captains wählte. Das Telefon drohte durch seine schwitzigen Finger zu rutschen, denn noch niemals hatte jemand die Notrufnummer des Captains genutzt, doch nun musste er es wagen. Um fünf Uhr morgens. Er beruhigte sich damit, dass der Anlass keinen Aufschub duldete. Der Captain würde ihn schon nicht umbringen. Und falls doch, dann würde er es wenigstens schnell und schmerzlos machen. Das Telefon gab das Freizeichen und bereits nach dem ersten Tuten meldete sich die raue Stimme im gewohnt zackigen und ungeduldigen Ton.
„Ja?“ Die Stimme des Captains klang keinesfalls müde, als hätte er die ganze Nacht nur auf diesen Anruf gewartet.
„Captain, Sir? Wir haben ihn“, gab Nobody mit aufgeregter Stimme zurück.
„Wirklich? Keine Zweifel, dass er es tatsächlich ist?“
„Keine Zweifel, Sir.“
„Ich bin in zwanzig Minuten da“, entgegnete der Captain und legte den Hörer auf. Nur zwanzig Minuten später betrat er die Militärbasis und öffnete die Tür zum Konferenzraum. Es waren fünf Männer anwesend, die sich bei seinem Eintritt erhoben und salutierten.
„Weitermachen“, gab er zackig zur Antwort, nachdem er ebenfalls salutiert hatte. „Bringen sie mich auf den neusten Stand, Nobody.“
Der junge Mann erhob sich und zeigte auf eine Karte. „Um 2100 haben wir einen Anruf von unserem Kontakt in Frankreich erhalten. Er sagte, dass sie eine heiße Spur hätten.“
„Frankreich? Ich dachte er wäre im Irak?“
„Unsere Vermutungen waren falsch, Sir. Er hatte das Land bereits vor zwölf Jahren verlassen. Er lagerte südlich von Paris und wollte in nächster Zeit nach Deutschland fliehen.“
„Oh Gott, nicht schon wieder“, der Captain setzte sich fassungslos. „Sie wissen, was das letzte Mal passiert ist, als wir ihn dort vermutet haben.“
„Keine Sorge, Sir. Wir konnten ihn festsetzen und um 2200 war er bereits in Gewahrsam“, erklärte der junge Mann und versuchte sich ein triumphales Lächeln zu verkneifen.
Der Captain überlegte einen kleinen Moment und blickte dann nervös auf seine Uhr. „Wann wird er hier sein?“
„Sir, er ist bereits um 0500 bei uns abgeliefert worden. Wir haben Sie sofort davon unterrichtet.“
„Wir haben ihn“, fuhr der Captain nachdenklich fort. Ein Lächeln stahl sich für den Bruchteil einer Sekunde auf sein Gesicht. „Nach über 400 Jahren Suche haben wir ihn endlich festgesetzt. Gibt es keinen Zweifel, dass es sich um den Teufel handelt? Ich will nicht wieder so ein Doppelgängerfiasko.“
„Keine Sorge, Sir, wir haben einen Hornabgleich gemacht. Sie können sicher sein: Er ist es!“
„Wer verhört ihn?“
„Second Lieutenant Guanta, Sir“, merkte nun ein zweiter Mann an und schaute dabei kritisch in die Runde.
„Ich hoffe, er hat sich dieses Mal im Griff. Ich will nicht schon wieder einen Gefangenen verlieren, weil er gegen die Genfer Konventionen verstößt“, erwiderte der Captain.
Ein dritter Mann mit schwarzem Bart räusperte sich vorsichtig und ergriff danach das Wort. „Ist es nicht seltsam, dass wir den Teufel bereits nach 400 Jahren finden, obwohl wir nach Gott nun schon seit 1200 Jahren suchen und keine Spur von ihm haben?“
„Wir fangen nicht noch einmal diese Diskussion an, First Lieutenant Nietzsche“, versuchte der Captain einen Riegel vorzuschieben.
„Ich meine ja nur, dass wir vielleicht endlich der Wahrheit ins Auge sehen sollten. Gott ist…“
„… abgetaucht!“ fiel der Captain ihm nun deutlich härter ins Wort. „Und ich kann es ihm nicht verübeln.“
„Andererseits gibt es keinen tatsächlich greifbaren Beweis für seine Existenz“, führte ein vierter Mann an. „Bei der langen Suche hätte man doch mal etwas finden müssen. Zumindest ein Indiz.“
„First Lieutenant Locke, wir führen diese Diskussion nicht erneut. Schon gar nicht heute. Dies ist ein denkwürdiger Tag. Wir haben endlich den Teufel gefasst. Können Sie sich denn nicht die Zukunft ausmalen, die uns nun bevorsteht?“
Nietzsche legte die Stirn in Falten und lehnte sich wichtig auf den Tisch vor. „Ich fürchte, dass wir in Zukunft arbeitslos sein werden… Jetzt, da wir den Teufel haben… Und nicht nur unsere Abteilung, sondern auch die anderen Menschen, die betroffen sind. Denken Sie doch nur mal an all die Polizisten, die Richter, die…“

Ein Klopfen an der Tür ließ alle herumfahren.
„Second Lieutenant Moe Guanta meldet sich, um die Ergebnisse aus den Verhören vorzustellen, Sir“, schmetterte der Neuankömmling den Anwesenden entgegen. Die übrigen Männer schürzten die Lippen und betrachteten den Second Lieutenant mit abschätzigen Blicken. Moe Guanta war in der Abteilung nicht sehr beliebt. Er war einfältig, steif, laut und er hatte den Ruf, sich einen Dreck um die bestehenden Konventionen zu scheren. Außerdem wirkten seine Augen überdimensional groß und man hatte den Eindruck, er würde niemals zwinkern. Ein Raunen und Stöhnen mischte sich in die Runde, doch der Captain hatte keine Lust auf die nächste Grundsatzdiskussion. Zudem war ihm jede Abwechslung von Nietzsches Horrorszenario willkommen. Jetzt hatten andere Dinge Priorität.
„Ruhe, meine Herren. Bitte, was konnten Sie herausfinden, Guanta?“
„Wir haben versucht ihn mit den großen Verbrechen der letzten hundert Jahre in Verbindung zu bringen. Leider hat er bislang ein lückenloses Alibi.“
„Der 11. September?“
„Er hat ein Alibi, Sir.“
„Der Holocaust?“
„Ein Alibi, Sir.“
„Das ist unglaublich“, der Captain ordnete seine Gedanken. „Fangen wir im kleineren Rahmen an. Wie steht es um seine Verbindung zu Mihály Zichy? Gustave Doré? Tintoretto, Boticelli, Blake und Dürer? Verdammt nochmal, alle diese Menschen hatten Kenntnisse über den Teufel und über seine Biographie. Sie müssen Beweise dafür gehabt haben.“
„Was das angeht…“, Guanta zwinkerte plötzlich im Stakkatorhythmus und leckte sich die Lippen. „Sir, er verklagt alle diese Personen wegen übler Nachrede. Er bestreitet, dass er wegen seiner Taten aus dem Himmel gestürzt worden sei. Er behauptet…“, Guanta blickte nun starr an die Wand und mied jeglichen Blick.
„Raus damit!“ zischte der Captain mit schneidender Stimme.
„Er behauptet, er wäre aufgrund seiner roten Hautfarbe ausgestoßen worden.“ Guanta schluckte schwer. „Ich muss wohl nicht extra betonen, dass er ebenfalls abstreitet, für Rassismus, Sexismus und jegliche Form von Diskriminierung verantwortlich zu sein.“
„Er ist ein gerissener Mistkerl. Verdammte Schlange!“ Der Captain schlug mit der Faust ungehalten auf den Tisch.
„Psst!“ Guanta blickte sich panisch um und als er den zornigen Blick des Captains sah, zuckte er zusammen. „Er streitet auch ab, dass er Eva dazu überredet hätte, den Apfel zu nehmen. Wenn er hört, dass Sie ihn damit in Zusammenhang bringen, dann… Ich will nur nicht, dass er Sie verklagt.“
Der Captain kniff seine Lippen so fest zusammen, dass sie weiß anliefen, setzte dann aber nochmals an.
„Der Völkermord in Ruanda? Der Amoklauf in Columbine? Vietnam? Irgendwas müssen wir ihm doch anlasten können, verdammt nochmal?“
„Es tut mir Leid, Sir.“ Der Verhörexperte räusperte sich und blickte geniert auf den Boden. „Sir, er hat gestanden, dass er im Jahre 1806 einer alten Frau in England ein Bein gestellt hat, als sie über die Straße gegangen ist.“
„Wollen Sie mich für dumm verkaufen?“ schrie der Captain ihn an.
„Nein, Sir! Aber mehr konnten wir bislang nicht aus ihm heraus kitzeln. Wir versuchen ihn in eine Falle zu locken. Wenn er gesteht, dass er für das Böse selbst verantwortlich ist, kriegen wir ihn bei allen größeren Unglücken wegen Teilschuld dran.“
„Teilschuld?“ Das Gesicht des Captains lief knallrot an. „Wir haben hier den Teufel! Satan! Er ist der Leibhaftige, also bringt ihn gefälligst für den Rest der Zeit hinter Gitter! Und Sie sollen nichts aus ihm heraus kitzeln, sondern Sie sollen ihn zum Reden bringen!“
„Ich halte es für falsch, dem Satan eine Teilschuld an der Bosheit zu unterstellen“, mischte sich nun auch der fünfte Mann am Tisch ein. „Wir sind beim Satan bislang immer von dem einzigen Wesen ausgegangen das Bosheit nur aus Freude verfolgt. Er ist in gewisser Weise die Bosheit.“
„Mit Verlaub, First Lieutenant Hartmann, aber das war immer nur ihre Meinung. Ich bin der Auffassung, dass Bosheit insgesamt nur eine Konstruktion ist. Es ist höchstens eine Gesinnung, keinesfalls eine Person“, erklärte nun wieder der zweite Mann.
„War ja klar, dass der Herr Kant es mal wieder besser weiß“, raunte Nietzsche über den Tisch und verdrehte die Augen.
„Sie sollten zuhören, vielleicht würden Sie dann noch etwas lernen“, maulte First Lieutenant Kant zurück.
„Vermutungen, nichts als Vermutungen. Kann denn hier niemand etwas beweisen?“, plärrte Locke in das Gemurmel, das sich nun zu einem handfesten Streit auswuchs. Die Stimmen gingen planlos durcheinander.
„Vielleicht hatte er ja einen Komplizen.“
„Das ich nicht lache!“
„Dann wären wir wenigstens nichts arbeitslos.“
„Sie und Ihre Beweise!“
„Sie und Ihre Leichtgläubigkeit!“
„Ruhe!“ donnerte der Captain durch den Raum. „Ist Ihnen allen eigentlich der Ernst der Lage bewusst? Wir haben den Teufel endlich festgenommen und nachdem wir ihm über mehrere tausend Jahre die Verantwortung für die Schlechtigkeit anlasten…“ Kant öffnete den Mund, um etwas beizutragen, wurde aber vom Captain sofort übergangen. „…oder auch nur den Teil einer Verantwortung, erfahren wir, dass er nichts mit den schlimmen Geschehnissen der Vergangenheit zu tun haben will? Was soll ich dem Richter nun sagen?“

Dort saßen sie, die weisen Männer, und überlegten. Sie hatten den Satan gefasst, war das denn nun gar nichts wert? Was sollten sie nun mit dem Leibhaftigen anfangen?
„Ich könnte es mal mit Schneiden versuchen…“, warf Guanta halblaut ein und ergänzte dann: „Mit Schlafentzug haben wir ohnehin schon die ganze Nacht gearbeitet.“
Der Captain legte seine Stirn in Falten. „Wird das denn etwas bringen? Ich will mich nicht wieder mit Amnesty International rumschlagen müssen.“
„Wir haben mit verschiedenen Foltermethoden gute Ergebnisse erzielt. Schneiden führt schnell zum Ziel. In einer Kombination mit Schlafentzug und vielleicht einigen Schlägen, könnten wir ihn morgen geknackt haben. Wir könnten auch Drogen einsetzen, um seine Zunge zu lockern.“
„Also gut, Guanta, tun Sie, was Sie tun müssen. Ich will ein umfassendes Geständnis.“
„Jawohl, Sir“, gab der Second Lieutenant zackig zur Antwort und verließ den Raum. Der Captain richtete sich schließlich wieder an die fünf Weisen. „Wurde der Major bereits informiert?“
„Natürlich, Sir“, gab der erste Mann wieder zum Besten. „Wir haben zuerst Sie und dann ihn informiert. Er müsste bald hier sein, seine Maschine ist gerade gelandet.“
„Sehr gut, er wird wissen, was zu tun ist“, seufzte der Captain erleichtert. „First Lieutenant Nobody, ich bin froh, dass Sie so schnell gehandelt haben. Ich wusste, dass Sie unseren Mann irgendwann finden würden. Außer Ihnen, hätte das sicher niemand geschafft.“
„Danke, Sir“, erwiderte Nobody und lächelte etwas beschämt.
Die Tür schwang plötzlich voller Elan auf und herein kam ein schneidiger Mann, der ein wissendes Lächeln auf den Lippen trug.
„Major Deus“, schleuderte der Captain dem Neuankömmling überschwenglich entgegen und salutierte. „Wir haben den Satan festgesetzt, aber wir können ihm irgendwie nichts nachweisen. Haben Sie da eine Idee?“
Deus blickte in die Runde und schüttelte lächelnd den Kopf. Während er den Raum wieder verließ, winkte er süffisant und sprach einen letzten Satz:
„Macht Euren Scheiß doch alleine.“

 

„Ich meine ja nur, dass wir vielleicht endlich der Wahrheit ins Auge sehen sollten. Gott ist…“
„… abgetaucht!“ fiel der Captain ihm nun deutlich härter ins Wort. „Und ich kann es ihm nicht verübeln.“
Andererseits gibt es keinen tatsächlich greifbaren Beweis für seine Existenz“, führte ein vierter Mann an. „Bei der langen Suche hätte man doch mal etwas finden müssen. Zumindest ein Indiz.“
Schade, dass Leutnant Heraklit aus dem Regiment der Vorsokratianer schon im Ruhestand ist. Der hätte hier Klarheit geschaffen!

Hallo Seelenschmied!

Humor mit Tiefgang oder umgekehrt, ganz egal, auf jeden Fall eine echte Überraschung und gern gelesen.
Es steckt auch einiges an Kritik drin, z.B. das große Konflikte nur auf einzelne Köpfe reduziert werden, die es dann auszumerzen gilt.
Interessant und richtig dann auch, das der Bösewicht nur so mit Alibis um sich werfen kann.

Etwas muss ich doch noch beanstanden:

Major Deus hat keine Lösung parat? Das kann ich einfach nicht glauben. Für solch eine unsinnige Annahme gibt es keine Grundlage. :D

Gruß

Asterix

 

Hi Seelenschmied,


Ja, fand ich sehr unterhaltsam. Die Ideen sind gut, der Humor ist stellenweise schön trocken (die beingestellte Oma ist toll) und originell wars auch.

An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht ein paar mehr Details gewünscht. Vor allem, als der Captain den Konferenzraum betritt, geht es ein wenig schnell zur Sache. Den hättest du vielleicht ein wenig mehr beschreiben können (inklusive der Leute, die am Tisch sitzen). Sowas bietet immer Potential für Atmosphäre und vielleicht den ein oder anderen Gag.

Der Schlussgag ist übrigens toll und passt wunderbar zur absurden Story.

gab er zackig zur Antwort, nachdem er ebenfalls salutierte
Bin mir nicht ganz sicher, meine aber, es sollte salutiert hatte heissen.
Diese Neuigkeit schien den Captain unvorbereitet getroffen zu haben.
Warum das? Der Captain hat doch schon am Telefon ganz am Anfang gesagt bekommen "wir haben ihn".
Außerdem würde ich das "schien" weglassen. Du hast hier nen allwissenden Erzähler, dem muss nichts scheinen ;)
dass er im Jahre 1806 einer alten Frau in England ein Bein gestellt habe, als sie über die Straße gegangen sei
Sauguter Gag (vor allem in Bezug auf die Alibinummer zuvor), aber der Konjunktiv klingt hier für mich zu gestelzt.
Wurde Major Deus bereits informiert?
Hier gibst du (zu früh) den Schlussgag preis. Ich würde noch auf den Namen des Majors an dieser Stelle verzichten.
er kommt extra aus Machine eingeflogen. Sie wissen schon, dieses Industrialisierungskaff, wo er seine Ferienwohnung hat
Das klingt etwas konstruiert. Ein einfaches "Er steigt gerade aus seiner Maschine aus Dortmund" würde eigentlich reichen. Oder ist das Industriekaff eine Anspielung, die ich jetzt nicht verstanden hab?

 

Hallo Asterix,

Schade, dass Leutnant Heraklit aus dem Regiment der Vorsokratianer schon im Ruhestand ist. Der hätte hier Klarheit geschaffen!
Ja, ich hatte noch so ein paar "First Lieutenants" im Petto, hab sie allerdings rausgestrichen, weil sie die KG meiner Meinung nach etwas zu stark in Richtung der Philosophie gedrängt haben. Die Figuren sind ja ohnehin eher blass und deshalb vor allem in ihrer "Funktion" für den Text zu verstehen. Aber das ist für dich ja wahrscheinlich keine Überraschung, wenn ich deinen Kommentar so lese. ;)
Humor mit Tiefgang oder umgekehrt, ganz egal, auf jeden Fall eine echte Überraschung und gern gelesen.
Das geht runter wie Öl, ich hatte nämlich erst ein wenig Sorge, ob es nicht abgefahren ist, beziehungsweise ob es wie der berühmte "moralische Zaunpfahl" (der überdimensionale Bruder des "moralischen Zeigefingers") wirkt. Schön, dass es scheinbar doch nicht so ist. :)
Es freut mich, dass dir der Text gefallen hat.

Hallo gnoebel,

An manchen Stellen hätte ich mir vielleicht ein paar mehr Details gewünscht. Vor allem, als der Captain den Konferenzraum betritt, geht es ein wenig schnell zur Sache. Den hättest du vielleicht ein wenig mehr beschreiben können (inklusive der Leute, die am Tisch sitzen). Sowas bietet immer Potential für Atmosphäre und vielleicht den ein oder anderen Gag.
Da hast du wohl Recht. Wie oben schon angemerkt, sollten die Figuren vor allem in ihrer Funktion in Erscheinung treten. Leider sind sie dabei arg blass geblieben. Ich werde mir da nochmal ein wenig was durch den Kopf gehen lassen, um ihnen etwas mehr Farbe zu verpassen.
Bin mir nicht ganz sicher, meine aber, es sollte salutiert hatte heissen.
Da hast du Recht und das werde ich ändern.
Warum das? Der Captain hat doch schon am Telefon ganz am Anfang gesagt bekommen "wir haben ihn".
Ich hab dem Text vor dem Posting nochmal einen Teil an Beschreibungen verpasst, da er mMn zu dialoglastig war. Dabei ist mir der betroffene Satz wohl nicht so gut gelungen. Die Überraschung des Captains kommt daher, dass er noch nicht wissen konnte, dass der "Bösewicht" schon im selben Gebäude ist. Aber wie gesagt, der Satz hat sich von hinten hereingeschlichen, deshalb fällt es mir auch nciht schwer, ihn umzuschreiben. :)
Zu Major Deus und der konstruierten Stadt Machine kann ich nur folgendes sagen: Das werde ich gemäß deinem Vorschlag ändern. Es kam mir selbst nicht ganz rund vor, doch ich war bei der Konstruktion mit Machine etwas festgefahren. Es gibt in dem Jim Jarmusch-Film "Dead Man" mit Johnny Depp eine Stadt, die Machine heißt. Deshalb bin ich da irgendwie dran hängen geblieben. Aber auf das Flugzeug als "die Maschine" bin ich gar nicht gekommen. Das schaue ich mir dann ab. ;) Und aus dem Major Deus wird auch erstmal einfach "der Major", dann wirkt die Pointe später und konzentrierter.
Vielen Dank fürs Lesen und für die konstruktive Kritik. Es freut mich, dass es dir ansonsten gefallen hat.

Liebe Grüße an euch beide,
Seelenschmied

 

Hallo Seelenschmied,

die Idee deiner Geschichte finde ich echt gelungen. Stellenweise auch schön doppeldeutig umgesetzt und mit feinem Humor gesprengelt. Insgesamt aber finde ich, dass der Clou nicht so ganz ausgespielt wird. Da hätte man noch viel mehr Spitzen einbauen können. Insgesamt hätte es da auch etwas straffer zur Sache gehen müssen. Immer nur diese recht erklärenden Dialoge sind mir da nicht knackig genug. Auch der Anfang will mir nicht passen. Weswegen dieses Weck-Szenario? Das ist altbacken und hat in dieser angenehm frischen Idee nichts zu suchen.
Ich finde du hättest schon ein paar mehr Details spendieren können. 400 Jahre Suche - was genau ist da passiert? So die eine od andere Episode. Vll auch, wie sie es diesmal geschafft haben.
Nun ja, hier liegt noch Potential, das es auszuschöpfen gilt. :)
Trotzdem gern gelesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

na das ist ja mal eine Überraschung. Erst gewinnt Deutschland 4:1 gegen England und dann wird meine KG aus den Tiefen der Zeit gezogen. :)
Vielen Dank für deinen Kommentar und es freut mich natürlich, dass es dir (m.E.) gefallen hat. Der Anfang diente, um den Captain als zackigen Denker zu charakterisieren, deshalb das Weckszenario. Ist allerdings wirklich altbacken, darum habe ich den Anfang umgeschrieben, um den Char des Captains auf andere Weise einzuführen. Zudem gibt es einige kleine neue Episoden, die sich innerhalb des letzten halben Jahres in meinem Kopf angesammelt haben. Die erklärenden Dialoge sind (zumindest von den großen Philosophen) gewollt. Schließlich haben wir es hier mit einem Teil Philosophenelite zu tun und diese Herren haben sicher das Recht und die Kompetenz, um uns alle etwas zu belehren. ;) Außerhalb der Dialogpassagen ist es jedoch nicht beabsichtigt, deshalb fände ich es nett, wenn du einige konkrete Beispiele anbringen könntest. So könnte ich mit der Kritik noch etwas mehr anfangen.
In jedem Fall schonmal ein großes Dankeschön.

PS: Der Text entstand im Ursprung übrigens aus einem kreativen Schreibprozess zu Ferdinand Hodlers "Die Lebensmüden". Interessiert ja evtl. den einen oder anderen.

Liebe Grüße,
Seelenschmied

 

Moin.
Bin jetzt auch mal aus den Tiefen des Weltalls auf die Geschichte gestoßen.
Du nimmst also "Gott und die Welt" auf die Schippe. Haben schon viele versucht, aber ich auf diese Weise lese ich es zum ersten Mal. Die Idee mit der philisophischen Elite als Art militärische Einheit - darauf muss man erst einmal kommen. Dadurch gelingen dir viele versteckte humoristische Anspielungen ("Sie und ihre Beweise." - "Sie und ihre Leichtgläubigkeit." -- Wenn das mal nicht einen philosophischen Diskurs am besten umschreibt :D )
Ein wenig muss ich aber `weltenläufer´ recht geben. Die Geschichte hat mehr Potential, als du vielleicht selber denkst. Speziell die missglückten Einsätze ließen wunderbar mit ein, zwei Nebensätzen (möglicherweise auch in Streitform der Lieutenants untereinander) unterbringen. Aber vielleicht sprengt das auch den Rahmen einer Kurzgeschichte und deiner Intention.
Auf jeden Fall sehr gern gelesen und gelacht (Hornabgleich + Der finale Satz). Daumen hoch.
Beste Grüße, E.H.

 

Hallo Earl Hickey,

vielen Dank erstmal, dass du die KG gelesen hast.

Auf jeden Fall sehr gern gelesen und gelacht
Das freut mich sehr.
Ein wenig muss ich aber `weltenläufer´ recht geben. Die Geschichte hat mehr Potential, als du vielleicht selber denkst. Speziell die missglückten Einsätze ließen wunderbar mit ein, zwei Nebensätzen (möglicherweise auch in Streitform der Lieutenants untereinander) unterbringen. Aber vielleicht sprengt das auch den Rahmen einer Kurzgeschichte und deiner Intention.
Da hast du wahrscheinlich Recht. Ich hab mich ja schon nach Weltenläufers Kritik mit den Änderungen etwas im Zaum gehalten. Der Grund dafür ist nicht, dass ich an der KG nichts ändern mag, sondern dass ich mich etwas schwer tue. Geht mir oft so, dass ich eine KG schreibe und dann in festen Schienen stecke. Die missglückten Einsätze wären sicherlich ein guter Ansatzpunkt, um an der KG zu arbeiten. Da muss ich mir aber den Kopf nochmal drüber zerbrechen, damit es nicht wie Füllwerk wirkt und sich möglichst schön in den Rest der KG einreiht.
In jedem Fall vielen Dank für deine Kritik und fürs Lesen.

Liebe Grüße,
Seelenschmied

 

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