Wieso beschweren sich alle, dass "die Sieben Todsünden" keine neue Idee ist? Gibt es heutzutage noch neue Ideen? Hab ich den Anspruch erhoben, etwas noch nie Dagewesenes produziert zu haben?
Was wir - wenn ich das mal so annehmen darf - meinen, ist der kleine aber feine Unterschied zwischen 'ein Thema klug aufgreifen und neu interpretieren' vs 'einen toten Gaul peitschen'. Ersteres zu schaffen sollte sogar von Hobbyschreibern angedacht werden. Wenn ein ehrlicher Versuch zu erkennen ist, umso schöner.
Und ja: es gibt viele Sachen, die neu (im Sinne von: zum ersten Mal so und/oder in so einem Sprachstil) erzählt werden. Ich hab sogar schon wirklich gute, "innovative" Ork/LOTR-FanFiction gelesen. Tatsächlich spannend, wirklich schön geschrieben, unvorhersehbar. Ohne dümmliches Augenzwinkern auf schlecht kopierte Vorbilder. Da brauche ich nicht einmal gedruckte Bücher, echte Literatur zu bemühen, um das zu finden.
Dieser thread ist echt das Lustigste, das ich seit langem gelesen habe, könnte mich wegschmeissen - ich wäre sehr für Verschiebung nach Humor. Oder in den "1000 schlechte Ausreden in brenzligen Situationen". Super Unterhaltung!
Warum Hunger total dusselig ist (weia, ich ungetaufte Anti-Christin muss hier die Bibel erklären): Die Sünden funktionieren doch nur *Haare rauf* über einen Willen dazu - sonst wären es keine. 'Nach etwas hungern' ließe sich auch nicht ohne Doppeldeutigkeit substantivieren. Wenn man Texte zu den 78 Tarotkarten schreiben will, und da bei einer schummelt ... fein. Aber bei sieben Themen - die numal nur sinnvoll sind, wenn man sie nimmt wie sie gedacht und benannt sind - zu straucheln, das ist wirklich richtig schwach.
Und wer zwingt Dich, einen englischen Teil-Titel zu nehmen, wenn an der Stelle eh noch keine Socke weiß, dass das ein Club sein soll? Puh, menno, ehrlich ...
Das mit der "Verpackung" für den Leser war übrigens ein ganz ernsthaft gemeinter Rat.
Ich hab nicht in die Texte reingelesen, Quinns Komm hat mir genug gesagt - bin aber mit dem Cursor drüber: irgendwo im ersten Satz - die Vergangenheitsform von 'schreien' ist jedenfalls 'schrie' und nicht 'schreite' Das wieder wäre der Imperativ von 'schreiten' und die Geschichte wär vielleicht toll geworden, wenn Du dem Kleinkind einen Grund dazu gegeben hättest. Hat was Gruseliges.
Ich will Dir mal was ans Herz legen - das ist ein sehr leicht zu lesendes und gut verständliches Buch, warum tote Pferde peitschen langweilig ist und vermieden werden sollte: Devin Watson: Horror Screenwriting - The Nature of Fear. Auch gut fürs Prosa-Schreiben, das erspart Dir in Zukunft, mehr Phantasie für Deine Ausreden aufbringen zu müssen, als für die Texte.
Viel Spaß beim Überarbeiten und so!
Katla