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die Schwester
Die Schwester
Die Schwester
1987:
"Hey, Mrs. Christin Anten und Amely Ferter, ruhig jetzt, aber schnell!", schrie die Mathelehrerin von Amely, die im 7. Monat mit mir schwanger war.
Amely war 19 und sie konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren, da sie gerade einen Brief von ihrem Freund Jack bekommen hatte, in dem stand, dass er nicht mit ihr zusammen sein könne, wenn sie schwanger sei. Und dann, 2 Monate später, war ich auf der Welt.
Jetzt haben wir das Jahr 2002 und ich bin in der Schule und stell mir diese Geschichte bildlich vor, als ich mich plötzlich umdrehte! Oh mein Gott!
Und schon verschwand ich hinter meinem Spind. Libby wollte ich auf keinen Fall zufällig begegnen. Doch schon hörte ich Libby etwas näher kommen. Und dann kam das, was kommen musste: "Freak! ... Spack! ... Oh, Anny, du hast ja wieder 2 Kilo zugenommen." Und dann kam Libby langsam, mit ihren Nachläufern hinter ihr, zu mir. Ich machte mich schon auf eine dumme Anmache gefasst und überlegte mir, nur ganz kurz, einen Gegenangriff. Dann blieb Libby hinter mir stehen ... Ich sperrte meinen Spind zu, drehte mich locker um und ging. Als ich an der Klassenzimmertür war, drehte ich meinen Kopf zu Libby und sie sagte: "Oh, die arme Heather hat Angst vor mir! Und da muss sie ganz schnell wegrennen!" Und mit lauter Stimme, jedoch nicht zittrig, sondern ruhig, sagte ich: "Vor dir Angst haben? Ich renn höchstens weg, weil du so eingebildet bist. Und neben einem ´Nichts´ bleib ich doch nicht stehen. An dem geh ich vorbei!" Libby schaute mich daraufhin nur sprachlos an und dann fügte ich noch hinzu: "Gehst du mir jetzt bitte aus dem Weg? Da drüben ist Mary und zu der muss ich!" Doch dann fand Libby ihre Stimme wieder: "Ich geh dir doch nicht aus dem Weg!" Für mich klang das sehr hilflos. Und plötzlich sagte ich, wie von selbst: "OK, dann halt nicht!" Und ging einfach auf sie zu und drückte in die Mitte ihrer Brust, so dass sie völlig erschrocken auf den Arsch fiel und mich fassungslos anschaute. "Sei froh, dass ich um dich gegangen bin! Denn das nächste Mal geh ich über dich", sagte ich und begrüßte dann Mary.
Nach der Stunde ging ich langsam zu meinem Spind und vernahm, irgendwie, starken Verwesungsgeruch. Sofort schloss ich meinen Spind auf und mir fiel ein Katzenkopf entgegen. Als er auf dem Boden aufkam, spritzte Blut heraus und man sah die Nerven und die ganzen Innereien. Sofort schrie ich auf und alle versammelten sich um mich. Hinter mir stand Rod. Als ich in Ohnmacht fiel, fing er mich auf. Und einiges bekam ich jedoch teilweise mit: "Holt einen Krankenwagen" oder "Holt einen Lehrer und informiert die Eltern."
Ich bekam nur mit, wie mich der Krankenwagen abholte und Rod mit in den Wagen stieg und meine Hand hielt.
Ich wachte auf, doch meine Augen waren noch völlig verklebt. "Sie ist wach, sie bewegt sich!", schrie eine für mich bekannte Person. "Gehen Sie mir bitte aus dem Weg, Mrs. Ferter!", sagte ein Arzt. Und ich wusste jetzt, dass meine Mutter davor geschrien hat und ich in einem Krankenhaus war. Dann schlief ich wieder ein und irgendwann wachte ich wieder auf. "Heather, du bist in einem Krankenhaus! Nicht erschrecken, wenn du jetzt woanders bist! Alles ist gut!", sagte mir eine Person. Und ich wusste,dass ich diese Person auch kannte. Und dann öffnete ich meine Augen und sah eine Schnabeltasse vor meinem Gesicht. "Danke!", sagte ich zur Schwester und trank von der Tasse. "Sicher hast du etwas Hunger! Ich hol dir mal schnell etwas Kleines!", sagte die Schwester nett zu mir und verschwand aus dem Zimmer. Erst jetzt fiel mir das wunderschöne Zimmer auf. Ich hatte frische Blumen, meine Klamotten, meine Bücher und Jugendzeitschriften. Ich schaute auf die Titelseite der Zeitung und sah dann auch das Datum: 19.3.2003. Und als die Schwester nach 5 Minuten wieder kam, fragte ich sie: "Kann es sein, dass ich noch gar nicht im Krankenhaus bin? Ich hab nämlich die Jungendzeitschriften aus der Zukunft, denn heute dürfte spätestens der 20.3.02 sein." Und dann verzog sich das Grinsen der Schwester, zu einer ernsten Miene: "Ähm..., Heather, du lagst im Koma und du bist jetzt nicht mehr 15, sondern 16." Und plötzlich verstand ich das alles: Die frischen Blumen, all meine Klamotten, ein Stapel Zeitungen und all das Drumherum.
Völlig geschockt aß ich erstmal etwas. Und danach schlief ich, wie aus Geisterhand, ein. Durch einen Druck in meinem Bauch wachte ich auf. Ich wollte gerade meine Haare hinter die Ohren streifen, als ich Blut an meinen Fingern sah. Ich schrie auf und sprang aus dem Bett. Ganz langsam überschlug ich die Decke und sah ein aufgeschlitztes Kind in dem Bett liegen. Ich traute mich kaum zum Notknopf, aber dann drückte ich ihn und sprang weg vom Bett, in die Ecke neben meinem Bett. Dort setzte ich mich auf den Boden und wackelte hin und her. Bis eine ganze Crew in das Zimmer kam. Die Schwester nahm mich auf den Arm und trug mich in ein anderes Zimmer. Ich stand völlig unter Schock. Und dann spürte ich nur noch einen kurzen Stich in meinem linken Arm. Dann schlief ich wieder ein. Nach einer Zeit wachte ich auf, öffnete jedoch meine Augen nicht. Dabei verfolgte ich ein Gespräch, das die Schwester führte: "Ja, Mrs. Ferter, es wäre echt das Beste, wenn ihre Tochter in eine geschlossene Psychatrieschule kommen würde. Dort läuft alles super ab. Und nach 3 Jahren müsste die Behandlung abgeschlossen sein ... Ja, ok. Wiederhören!" Jetzt packte mich die Wut und als die Schwester sich zu mir ans Bett setzte, drehte ich mich um und griff mit meinen Händen an ihren Hals. "Ich werde nicht in eine geschlossene Anstalt kommen!", schrie ich immer wieder. Und dann schaute ich auf das Namensschild: Mrs. Anten! Sie wollte meine Mutter umbringen, da sie keine Kinder bekommen konnte. Und da sie das nicht schaffte, spannte sie meiner Mutter Jack aus. Jetzt wurde mir alles klar. Ich ließ sie los und sie sagte: "Du bist wie deine Mutter! Du gehörst umgebracht!"