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Die Schlittenfahrt

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01.03.2019
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Die Schlittenfahrt

Er blickt den Abhang hinab.

Auf diesem liegt eine Schneeschicht, die das Licht des Mondes reflektiert und wie Silber im Dunkeln leuchtet. Rechts und links wird die Piste von hohen Nadelbäumen begrenzt, die den Anfang zum Wald und damit das Tor zu einer unheimlichen, vom Licht des Mondes abgeschirmten Welt markieren. Wie eine Straße aus gleißendem Licht führt die Piste zwischen den Bäumen hindurch und verliert sich in der Ferne. Gebannt starrt er auf das, was vor ihm liegt.

Er zögert, denn er befürchtet sich in der Dunkelheit des Waldes zu verlieren. Sein Geist ist voller Zweifel, doch sein Körper drängt ihn loszufahren. Er wirkt wie ein Hengst, der nicht mehr stillstehen kann. Bereit, jede Gefahr auf sich zu nehmen, um endlich der verhassten Starre entfliehen zu können und zu galoppieren. Loszurennen, ohne über das Ziel nachzudenken. Rennen, um des Rennens Willen. Rennen, um frei zu sein, den Wind zu spüren und alles hinter sich zu lassen. Dieses pulsierende Verlangen ist stärker als seine Zweifel.

Er will die Piste bezwingen, dem Wald trotzen, im Licht des Mondes baden, den Wind auf der Haut spüren, doch vor allem seine Angst überwinden und den Schritt wagen. Er setzt sich auf den Schlitten, lässt eine Sekunde verstreichen und stößt sich ab. Rasch nimmt der Schlitten Fahrt auf, wird immer schneller und schneller. Wie ein Pfeil fliegt er den Abhang hinunter. Der Wald zu beiden Seiten fängt an zu verschwimmen. Die Kufen des Schlittens schneiden durch den Schnee. Kalter Wind umfängt ihn, umhüllt seinen Körper und füllt seine Ohren mit einem Flüstern.

Es beginnt zu schneien.

Doch es sind nicht nur ein paar Flocken die fallen, sondern ein regelrechter Sturm entfacht sich, reißt an seinem Körper, vernebelt seine Sicht. Der eisige Wind wandert unter seine Jacke und berührt seine Haut, wie die Hand einer Liebenden. Er verliert die Kontrolle, ist nichtmehr Herr des Schlittens, denn dieser bahnt sich einen eigenen Weg über den Schnee, reagiert nicht auf seine plumpen Versuche ihn zu bändigen. Er gibt sich geschlagen. Hilflos klammert er sich fest und hofft, dass diese Fahrt endet, dieser Irrsinn aufhört, wünscht sich zurück an den Anfang der Piste, zurück in die Welt die er kennt.

Der Schlitten rast immer weiter und weiter. Hinein in das Unbekannte, tiefer in die fremde Welt und seine Sicht verschwimmt immer mehr und mehr. Am Anfang konnte er noch den Wald zu seiner Seite ausmachen, doch jetzt sieht er fast nur noch weiß. Alles ist weiß. Alles ist friedlich. Trotz des Sturmes verspürt er Wärme, Geborgenheit und Liebe. Wie konnte er gerade eben noch Angst haben? Still ist es um ihn herum. Überall ist weißes Licht. Der Schlitten trägt ihn hinein in das Licht und er gibt sich hin. Er akzeptiert den Moment, das Unvermeidliche, die Erlösung.

Vom Anfang der Piste blickt man auf den silbernen, schneebedeckten Pfad, der sich durch den Wald schlängelt. Keine Spuren sind im Schnee, alles ist unberührt, nur der Mond wirft sein silbernes Licht auf die nächtliche Landschaft. Eine einzige Person steht hier, daneben ein Schlitten. Gebannt schaut sie den Abhang hinab, den Blick in die Ferne gerichtet.

 

Hi @RedAndy & welcome :-)

Erstmal zu den Formalia:

deine Geschichte liest sich sehr schwer, da du keine Absätze machst.

Manche Formulierungen sind etwas "altbacken" oder umständlich.

Dieser ist bedeckt von einer weißen Schneeschicht,
Nicht so schön, vielleicht: er blickt über den schneebedeckten Abhang

Der Schlitten neben ihm signalisiert seine Bereitschaft loszufahren.
Wie signalisiert der Schlitten denn etwas? Können Schlitten etwas signalisieren? Wenn ja, wie sieht das aus? Passt für mich nicht.

zurück in die Welt die er kennt und liebt. Dies ist nicht seine Welt, sondern eine Welt, die ihren eigenen Regeln gehorcht, in der er fremd ist, einsam und verloren. Der Schlitten rast immer weiter und weiter. Hinein in das Unbekannte, tiefer in die fremde Welt und seine Sicht verschwimmt immer mehr und mehr.
zu viele Wortwiederholungen.
Zudem wird mir nicht deutlich, was diese fremde Welt sein soll.

Eine einzige Person steht hier, daneben ein Schlitten. Gebannt schaut sie den Abhang hinab, den Blick in die Ferne gerichtet.
Hier wechselst du die Perspektive, was beim Lesen sehr verwirrt. Man denkt zunächst eine neue Person ist dabei.

ist nichtmehr Herr des Schlittens,
Flüchtigkeit: nicht mehr

wünscht sich zurück an den Anfang der Piste, zurück in die Welt, die er kennt und liebt.
Komma vor Welt
Wie ist denn die Welt die er kennt und liebt?
Du wirfst mit vielen "großen" Begriffen um dich, aber gehst nicht näher darauf ein. Das verdirbt den Lesespaß.

Schon fliegt
Satzanfang ist auch hier nicht schön... Einfach: er fliegt wie ein Pfeil den Abhang hinunter...

Inhaltlich kann ich gar nicht so viel sagen.
Eine Person fährt Schlitten, bekommt Angst, am Ende findet sie es doch ganz geil.
Aber wo ist die Handlung? Dein Prot kommt mir nicht nah, ich weiss weder warum er das macht, noch wer er ist, wo er herkommt, was ihn antreibt.
Daher berührt mich die Geschichte kaum, obwohl ich den Ansatz nicht schlecht finde.
Es fehlen einfach zu viele klassische Elemte einer Geschichte.
Dialoge, andere Figuren etc.
Mir fehlt einfach Atmosphäre, dafür müßtest du mehr beschreiben, mehr Sinne einbauen. Fühlen, schmecken, riechen, sehen... Aber nicht denken. Das ist zu platt.
Sei subtiler und stell dir vor du siehst die Szene in einem Film. Wie würdest du sie beschreiben, was ist wichtig?
Ich fände es gut, wenn du dich noch einmal dransetzt und ein bisschen mehr Action in die Schlittenfahrt bringst.
Und lies dir im Forum die Tipps für neue Mitglieder mit. Die haben mir selber auch sehr geholfen:-)

Liebe Grüße Jo

 

Hey Jo, Danke für deine Kritik :-)

Der Witz an der Geschichte ist das Undurchsichtige. Was genau meinst du mit Action? Ich lese mir die Tipps für Neueinsteiger gerne durch. Habe die Geschichte vor längerer Zeit geschrieben und mich nicht an formale Kriterien gehalten. Es war eher so aus einem Gefühl heraus. Eigentlich soll es nur eine kleine Momentaufnahme sein...nicht mehr und nicht weniger. Jeder soll selbst entscheiden, was der Inhalt für Ihn oder Sie darstellt. Und ja...ich stehe ein bisschen auf altbackene Formulierungen :-D

Ich werde mich noch einmal dransetzen und die Geschichte überarbeiten bzw. bei der nächsten darauf achten, dass die Form etc. ansprechender ist.

Schönen Tag dir noch!

 
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Hallo lieber @RedAndy

ein herzliches Willkommen auch von mir. :) Und danke für deine erste Geschichte, die du hier mit uns teilst.

Grundsätzlich stimme ich erst mal allem zu, was @JoanaMaria bereits angemerkt hat. Ich lese deine Story ein bisschen wie eine Metapher fürs Leben, also quasi dieses "Raus aus der Komfortzone!"-Ding. Das kann man so machen, mir ist das ein bisschen zu sehr Holzhammer-Methode, das heißt, ich lese so etwas lieber in einer Geschichte mit Handlung und Charakteren. Die Moral der Geschichte kommt dann geschmeidiger zwischen den Zeilen daher. ;)

Hier noch ein paar inhaltliche Anmerkungen:

Freudig erregt ist er, doch gleichzeitig voller Furcht,

Das erklärt mir direkt, was ich als Leser zu fühlen habe. Ich finde das nicht gut, weil es mir alles vorwegnimmt. Beschreibe einfach die Situation, seine Handlungen, Gedanken. Dann wird das schon klar. ;)

Er wirkt wie ein Hengst, der nicht mehr stillstehen kann.

Da musste ich lachen, weil ich mir vorgestellt habe, wie ein Schlitten einfach so unbeweglich im Schnee steht und jemand solche dramatischen Empfindungen deswegen hat. :lol: Das ist für meinen Geschmack etwas over the top. Vielleicht hätte die Geschichte mit echten Pferden besser funktioniert, weißt du, so im Sinne von "der Nachtritt" oder so. Pferde sind unberechenbarer, da würde das mehr Sinn machen.

Loszurennen, ohne über das Ziel nachzudenken. Rennen, um des Rennens Willen. Rennen, um frei zu sein, zu leben, den Wind zu spüren und alles hinter sich zu lassen. Dieses pulsierende Verlangen greift auf ihn über.

Hier auch wieder: Das sind alles die Gefühle seines Schlittens? Pulsierendes Verlangen? Das ist echt dick aufgetragen. Es ist halt wirklich bloß ein Schlitten. Ich könnte verstehen, wenn der Protagonist beim Anblick des Schlittens diese Gefühle hat, aber es ist ja genau andersrum.

dem Wald trotzen, im Licht des Mondes baden, den kalten Wind auf der Haut spüren,

Diesen Part finde ich schön poetisch. Du hast einige feine Formulierungen drin, die aber oft durch ein Zuviel an Wörtern ein bisschen plattgemacht werden.

umhüllt seinen Körper und füllt seine Ohren mit einem Flüstern, wie tausend Stimmen, die wild durcheinanderwirbeln.

Hier zum Beispiel, diese Part wäre schön, wenn du das Durchgestrichene löschen würdest. Das Flüstern ist ein tolles Bild für dieses Rauschen, das man hört, wenn man Schlitten fährt, aber lass das einfach für sich wirken.

Der eisige Wind wandert unter seine Jacke und berührt seine Haut, wie die Hand einer Liebenden, voller Begierde und doch voller Zärtlichkeit.

Hier auch.

Hilflos klammert er sich fest und hofft, dass diese Fahrt endet, dieser Irrsinn aufhört,

Das ist wieder so dramatisch. Man könnte auch einfach vom Schlitten springen (wie ich es als Kind tausendmal gemacht habe.) Dann ist die Fahrt zuende. ;)

Wie konnte er gerade eben noch Angst haben?

Mir wechseln die Gefühle zu schnell. Angst vor der Abfahrt, Freude während der Fahrt, Angst während der Fahrt, Unsicherheit, dann wieder Freude.

Eine einzige Person steht hier, daneben ein Schlitten. Gebannt schaut sie den Abhang hinab, den Blick in die Ferne gerichtet.

Das Ende lässt mich etwas ratlos zurück. Wer blickt hier auf wen? Ist das ein Perspektivenwechsel vom Ich-Erzähler in die dritte Person?

Es war eher so aus einem Gefühl heraus. Eigentlich soll es nur eine kleine Momentaufnahme sein...nicht mehr und nicht weniger.

Hier noch kurz eine Anmerkung dazu. ;) Wenn du Dinge einfach nur mal so hinschreibst, aus einem Gefühl heraus und jeder da auch irgendwie was anderes drin sehen darf oder soll, wird dein Text natürlich ziemlich beliebig. Soll heißen: Dann darfst du dich nicht wundern, wenn die Leser nicht ganz auf derselben Piste unterwegs sind, wie du. ;) Find's aber trotzdem gut, dass du was wagst in der Richtung. Solche Dinge können auch gut funktionieren und den Leser mit einem Gefühl überzeugen.

Viele liebe Grüße, PP

 
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Hey @PlaceboParadise :-)

Danke für deine Meinung. Das ist die erste Geschichte die ich geschrieben habe und deswegen bin ich für jede Korrektur dankbar. Ich werde mich die Tage nochmal ransetzen und den Text überarbeiten.

Vielen Dank erstmal und schönen Tag dir noch!

 

@PlaceboParadise @JoanaMaria

Ich habe den Text nochmal verändert und mir heute morgen beim joggen gehen ein bisschen Gedanken über die Bedeutung (für mich) gemacht. Es geht um das Wagen von Schritten im Leben. Sich aus dem Bekannten herauszuwagen. Vielleicht auch ein bisschen um den Prozess des Sterbens. Würde mich freuen, wenn ihr nochmal drüberguckt und sagt, ob es so besser ist oder ob ihr gar nichts damit anfangen könnt :-)

Danke.

 
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Heisånn @Andreas A. :) !

Ich habe den Text nochmal verändert und mir heute morgen beim joggen gehen ein bisschen Gedanken über die Bedeutung (für mich) gemacht.

Ich habe den ursprünglichen Text nicht gelesen, aber wir wollen mal schauen wie deine Version 2.0 auf mich wirkt! Hier meine Gedanken, so wie sie mir beim Lesen in den Sinn kamen:

Er blickt den Abhang hinab.
Das machen wohl die Meisten bevor sie losrodeln. Wer ist "er"?

Rechts und links wird die Piste von hohen Nadelbäumen begrenzt, die den Anfang zum Wald und damit das Tor zu einer unheimlichen, vom Licht des Mondes abgeschirmten Welt markieren.
Ich finde den Satz zu fett. Du beschreibst vielleicht ein wenig zu viel. Was fällt dir zu einem "dunklen Wald" ein? Einen dunklen Wald werden die meisten Leser in der Regel nicht als warmen und sicheren Ort der Beisinnlichkeit assoziieren. Deswegen ist auch das Wort "unheimlich" hier eventuell schon zu viel.

Persönlich mag ich eher kürzere Sätze, gerade am Anfang. Kürzere Sätze liest der Leser schneller und ist damit auch schneller in der Story.

Er zögert, denn er befürchtet sich in der Dunkelheit des Waldes zu verlieren.

Warum? Hat "er" denn vor die Piste zu verlassen? Dein Protagonist hat kein Motiv die Piste zu verlassen, demnach scheint mir die Befürchtung unbegründet und die Dunkelheit des Waldes uninteressant. Ich erwarte Action auf der Piste an dieser Stelle!

Sein Geist ist voller Zweifel, doch sein Körper drängt ihn loszufahren.
Warum?

Bereit, jede Gefahr auf sich zu nehmen, um endlich der verhassten Starre entfliehen zu können
Da sind also noch andere, die deinen Protagonisten anstarren und drängen los zu fahren. Bis zu diesem Satz hatte ich eine gottverlassene Piste vor Augen, wo dein Protagonist alleine war. Die Menschenmasse kam einfach so aus dem Nichts? Wurde bestimmt gerade von der Enterprise herunter gebeamt, was ;) ?

Quatsch, ich weiß schon wie die Starre hier gemeint ist, aber dein Protagonist hat keinen Grund deswegen in Bedrängnis zu sein! Wer oder was treibt ihn?

Er will die Piste bezwingen, dem Wald trotzen, im Licht des Mondes baden, den Wind auf der Haut spüren, doch vor allem seine Angst überwinden und den Schritt wagen
Warum? Dein Protagonist handelt ohne Motiv. Wenn es ihm so unangenehm ist, hätte er locker bei Seite gehen können und andere vorbei lassen können. In schreibender Stunde ist ebenfalls unklar, ob der Wald überhaupt relevant ist. Geht die Piste durch den Wald?

Wie ein Pfeil fliegt er den Abhang hinunter.
Nein, tut "er" nicht! Da fliegt niemand.

Kalter Wind umfängt ihn, umhüllt seinen Körper und füllt seine Ohren mit einem Flüstern.
Wind flüstert nicht. Es passt nicht.

Doch es sind nicht nur ein paar Flocken die fallen, sondern ein regelrechter Sturm entfacht sich, reißt an seinem Körper, vernebelt seine Sicht.
Was? Hexhex und der Sturm war da! Einfach so aus dem Nichts! Das zerstört sämtliche Logik deiner Szene!

Der eisige Wind wandert unter seine Jacke und berührt seine Haut, wie die Hand einer Liebenden.
Nun .. ehm .. tja .. what? Beim ersten Teil des Satzes kam ich mal so richtig gut mit und dann zerstörst du alles mit dem Vergleich einer Liebenden. Ich denke nicht, dass eine Liebende soooooooo kalte Hände hat!

Er gibt sich geschlagen.
Nein tut "er" nicht! "Er" klammert sich an seinen Schlitten. Aufgeben sieht für mich anders aus! "Er" will durchhalten, wohin auch immer "ihn" der Schlitten bringen wird.

Alles ist friedlich.
Nein ist es nicht! Dein Protagonist stört den natürlichen Frieden deutlich.

Trotz des Sturmes verspürt er Wärme, Geborgenheit und Liebe. Wie konnte er gerade eben noch Angst haben?
Dein Protagonist hat erfolgreich sein Adrenalinschub bewältigt!

Überall ist weißes Licht. Der Schlitten trägt ihn hinein in das Licht und er gibt sich hin. Er akzeptiert den Moment, das Unvermeidliche, die Erlösung.
Ehh .. warte .. hast du deinen Protagonist am Baum verenden lassen :O ? Irgendwie passt das nicht zum Rest.

Vom Anfang der Piste blickt man auf den silbernen, schneebedeckten Pfad, der sich durch den Wald schlängelt.
Wer ist "man"? Die Menschenmasse vom Anfang?
Die Piste ist nur ein Pfad? Das passt nicht ..

Eine einzige Person steht hier, daneben ein Schlitten. Gebannt schaut sie den Abhang hinab, den Blick in die Ferne gerichtet.
Ahh, die Leute sind auf die Enterprise zurück gebeamt .. bis auf "sie"!
Wer ist "sie"?
Ach und der Sturm, der ist auch wieder weg? Wurde der gleich mit auf die Enterprise gebeamt :O ?

// ----------//

Es ist eine stark unvollständige Kurzgeschichte, aber die Szene hat Potential. Du beschreibst einen Männlichen Protagonisten, der einen Abhang herrunter rodelt mit seinem Schlitten. Beim rodeln verliert er die Kontrolle und was dann passiert ist schlicht ungewiss. Wenn wir die zwischendurch auftauchende und wieder verschwindene Menschenmasse ausklammern, dann steht am Ende eine weitere, weibliche Person am Abhang und nichts deutet mehr darauf hin dass dort irgendwer gerodelt ist.

Es fehlt ein klarer Roter faden und einige Merkmale einer klassischen Kurzgeschichte. Dein Protagonist hat ein Konflikt. Für mich als Leser ist aber unklar, warum dieser Konflikt überhaupt existiert. Es fehlt die Nähe zum Protagonisten. Deswegen sind die Ängste und Befürchtungen deines Protagonisten für mich als Leser schlicht unbegründet. Es wirkt nicht mehr wie ein Konflikt, sondern nur noch wie eine Abhandlung und Abhandlungen sind langweilig.

Ebenfalls fehlt eine klare Wendung. Ist der Protagonist am Ende gestorben? Oder wurde er nur von einem Ufo entführt? Licht kann so viel sein! Vielleicht ist er auch gerade aus Narnia wieder in seinen Kleiderschrank gerodelt .. wer weiß das schon?

Manche Naturbeschreibungen fand ich merkwürdig. Der Schneesturm kam ein wenig sehr plötzlich. Ich hatte am Anfang einen klaren Himmel mit Vollmond vor Augen. Ebenfalls unklar war die Beschreibung der Piste. Es wird sehr viel auf den umliegenden Wald angespielt, aber eine Piste ist in der Regel groß und weitläufig. Ich sehe keine Grund warum dein Protagonist irgendetwas mit dem Wald zu tun hat und das liegt eben auch an dieser fehlende Nähe zum Protagonisten.

Der Witz an der Geschichte ist das Undurchsichtige.
Ich sehe kein Witz oder gar etwas witziges. Und "undurchsichtig" ist immer schlecht. Deine Geschichte bzw. Text soll Antworten liefern.

Es geht um das Wagen von Schritten im Leben. Sich aus dem Bekannten herauszuwagen. Vielleicht auch ein bisschen um den Prozess des Sterbens. Würde mich freuen, wenn ihr nochmal drüberguckt und sagt, ob es so besser ist oder ob ihr gar nichts damit anfangen könnt :-)
Wenn du die Geschichte erklären musst, ist gänzlich was schief gelaufen. Deine Geschichte sollte selbsterklärend sein.

Best,
Tio

 

@ltilo Danke, für deine ausführliche Kritik. Ich werde sie bei meiner weiteren Textbearbeitung einfließen lassen.

Schönen Abend dir noch :-)

 

Hey @Andreas A.

finde löblich, das du dir da noch einmal Gedanken zu deinem Text gemacht hast. :)

Ich finde ich jetzt ein wenig besser, aber das grundlegende Problem bleibt leider. Der Text erhält nachträglich nicht mehr Bedeutung, wenn du dir überlegst, was er bedeuten könnte. So rum funktioniert es leider nicht.

Du musst dir als allererstes überlegen, was du mit deiner Geschichte aussagen willst. Die Basis muss da sein, bevor du das Haus baust. Jedenfalls ist das so, wenn du eine Aussage auf der Metaebene treffen möchtest. Also überlegst du dir: "Ich will eine Geschichte über die Bewältigung des Todes schreiben." Das wäre Schritt Eins. Und von hier aus denkst du dann darüber nach, wie du dieses Konzept verpacken könntest. Welche Figuren könnten so etwas transportieren? Was für eine Metapher könnte funktionieren? Manchmal hat man einen Geistesblitz und hat gleich beides auf einmal. Und manchmal brauchst du auch gar keine tiefere Botschaft. Wenn du Unterhaltungsliteratur schreibst, ist Anspruch Nummer 1, spannend und eben unterhaltsam zu sein. Wenn du allerdings in die Tiefe gehen willst, muss dir selbst klar sein, was du zwischen den Zeilen erzählen möchtest, bevor zu beginnst, zu schreiben. Sonst wird es konfus und deine Leser wittern sofort, das da keine Substanz dahinter steckt (oder das du im Nachinein versucht, deinen Kuchen mit Kirschen aufzuhübschen, sprich: nachgelagerte Bedeutung draufschaufelst). ;)

Wie gesagt, es muss nicht alles immer so bedeutungsschwanger daher kommen. Aber wenn er so kurz und symbolisch ist, wie deiner, muss da mehr zwischen den Zeilen rüberkommen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Sonst ist das alles viel zu einfach.

Daher: Danke, dass du deinen Text noch einmal überarbeitet hast, aber ich würde mich einfach an etwas Neues setzen. Dann kannst du da dein Thema mit frischer Tatkraft in ein neues Kleid packen. ;)

Danke dir und viele liebe Grüße, PP

 

Hei, ich nochmal :D !

Daher: Danke, dass du deinen Text noch einmal überarbeitet hast, aber ich würde mich einfach an etwas Neues setzen. (...)

Na, ob ich das so stehen lassen kann? Das Forum hier ist ja schließlich eine Art Schreibwerkstatt und du, @Andreas A. , bist natürlich herzlich eingeladen weiter an deinem Plot zu arbeiten. Und ich finde du solltest es tun :thumbsup: ! Einfach beim ersten Post auf bearbeiten klicken und neuen Text einstellen!

Ich wiederhole meinen Rat: Schaffe die nötige Nähe zu deinem Protagonisten. Das wirkt Wunder! Man weiß nicht, wie sich der Hauptprotagonist beim Schreiben der Geschichte gedacht wurde, aber ich kann mich ja mal einem Beispiel versuchen.

Ich könnte mir zum Beispiel einen Jungen Erwachsenen vorstellen, nennen wir ihn Martin, der unter Dyspraxie leidet. Das ist eine Krankheit, die unter anderem die Koordinationsfähigkeit stark einschränkt. Das lässt sich jedoch mit viel Training in Schach halten. Mit diesem Hintergrundwissen, und dem Wissen dass Martin das sehr peinlich ist, traut er sich nun eines Nachts ganz allein auf die Piste um das Fahren eines Schlitten zu üben. Bevor er sich überwinden kann, kämpft Martin mit den typischen Symptomen der Krankheit. Ebenfalls im Gedächtnis ist diese süße, rothaarige junge Frau aus der Physikvorlesung. Martin wollte sie nur einfach mal ansprechen, aber dann hat er sich doch in ein längeres Gespräch über Schlitten an der schiefen Ebene verwickeln lassen. Schwuppdiwupp, schon hat man sich zur praktischen Versuchsreihe am Berg verabredet. Damit das morgen nicht schief geht, übt er heute Nacht. Hoffen wir mal, dass sich Martin nicht umbringt.

Soo .. mit dem Material kann man jetzt allerlei Geschichten schreiben. Wir wissen warum Martin am Berg ist und Schlitten fahren will. Es gibt einen inneren Konflikt mit dem man arbeiten kann. Da wäre die Krankheit zum Einen und die rothaarige Versuchung zum Anderen. Die Wendung ist schließlich die Entscheidung ob es nun auf die Piste geht oder nicht. Eine denkbare Auflösung wäre der Unfall. Du musste es eben glaubhaft und spannend verpacken!

Was auch immer du daraus machst, @Andreas A. , dein Plot bzw. deine Geschichte ist so offen, da kann alles passieren! Du hast ja im Grunde kaum was erzählt. Also .. ran an die Charakterentwicklung :cool: ! Ich will mit deinem Protagonisten lachen, weinen, bluten .. oder was auch immer!

Gruss,
Tio

 

@ltilo Die Piste existiert in der Realität. Der „Berg“ hat auch eine Geschichte. Ich habe schon eine Idee wie ich meinen Prot gestalten werde in Kombination mit der Geschichte dieses Ortes.
Danke für die aufmunternden Worte und bei deiner Idee musste ich sehr schmunzeln.

Schönen Tag dir.

 

@ltilo

Na, ob ich das so stehen lassen kann? Das Forum hier ist ja schließlich eine Art Schreibwerkstatt

Hey, klar ist es das. :) Das sollte ja auch nicht entmutigend wirken. Klaro darf Andreas da nach Herzenslust weiter dran arbeiten. Es war eher aufbauend gemeint, min Sinne von „Frischer Start, frischer Kopf!“ ;) Vielleicht wäre das jetzt meine Herangehensweise gewesen.

Soo .. mit dem Material kann man jetzt allerlei Geschichten schreiben.

Das klingt doch ganz nach neuen Geschichten! ;) Die Idee finde ich übrigens cool, sowas in der Art würde ich sehr gern lesen. :)

Viele liebe Grüße, PP

 

Hey, ich kann @PlaceboParadise nur zustimmen.
Die Geschichte ist jetzt kompakter und nicht mehr so "pathetisch" aber deinem Prot bin ich immer noch nicht näher.
Du hast dir ein sehr schweres Thema für den Anfang ausgesucht. es ist schwieriger über den Tod zu schreiben, als über eine Mandelentzündung:-)
Vielleicht suchst du dir erstmal zum üben einen anderen Schwerpunkt, einen anderen Themenbereich.

Liebe Grüße
Jo

 

Hallo @Andreas A.,

ich komme deinem Prota nicht so recht nah, was an der Erzählperspektive liegen mag. Mir ist das etwas zu konfus, mir fehlt da die ordnende Hand. Du beschreibst anfangs, was dein Prota sieht

Er blickt den Abhang hinab.
und mischt da mysthische, schwurbelige Andeutungen rein
… und damit das Tor zu einer unheimlichen, vom Licht des Mondes abgeschirmten Welt markieren.
wo ich mich frage: Wie kann er das sehen? Woher kommt das Unheimliche? Da spricht dann auf einmal der auktoriale Erzähler und auch im Folgenden wechselt es ständig.

Vielleicht versuchst du mal, das Ganze aus der Ich-Perspektive zu schreiben. Viele Eindrücke wären so unmittelbarer und auch leichter zu beschreiben und sowas wie der plötzliche "Sekunden-Sturm" würde dir wahrscheinlich nicht mehr passieren, weil du es selbst sehen würdest.

Viele Bilder sind nicht präzise, wie der Pfeil der den Abgrund hinunterfliegt, da findest du sicherlich bessere und bitte sei mit Erklärungen und Behauptungen vorsichtig

Dieses pulsierende Verlangen ist stärker als seine Zweifel.
Den Schluss möchte ich als Leser gerne selbst ziehen

Du hast noch viele Rechtschreibfehler drin, viel fehlende Kommasetzung. Dazu möchte ich erst was schreiben, wenn du überarbeitet hast.

Peace, linktofink

 

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