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Die Schatulle

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07.01.2019
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Die Schatulle

Diese kleine und fein verzierte Holzschatulle hatte ich im Keller meiner verstorbenen Großmutter gefunden. Auf mich wirkte sie langweilig, daher stellte ich sie ungeöffnet auf das Regal. Die Zeit war knapp, denn oben im Flur wartete schon der Trödelhändler auf das alte Porzellan, das ich ihm vorgestern per Telefon verkauft hatte. Obwohl ich im Nachhinein das Gefühl hatte, von diesem Händler gehörig über den Tisch gezogen zu werden. Aber so war wenigstens das alte Zeug von Großmutter endlich aus dem Keller. Jeder hatte wohl dran etwas verdient. Er mehr, ich weniger. Während ich weitere fünf Zimmer im 1. Obergeschoss aufräumte und Brauchbares von Müll sortierte, entwich mir völlig die Zeit aus den Augen. Daher entschloss ich mich, die Nacht in Großmutters Haus zu verbringen. Immerhin hatte ich ja schon als Kind hier des Öfteren geschlafen. Ich entschloss mich im alten Gästezimmer breit zu machten. Es war 23.47 Uhr, als ich das erste Mal eine leise Melodie, die der einer Spieluhr ähnlich, vernehmen konnte. Doch dachte ich mir anfänglich nichts dabei und schlief wieder ein. Um 00.14 Uhr fröstelte es mich, sodass ich erneut wach wurde, diesmal lag meine Bettdecke zusammengerollt auf dem Fußboden neben dem Bett. So wild hatte ich noch nie während des Schlafens gestrampelt. Doch als ich mich nach der Decke bückte, ertönte wieder diese Musik. Diesmal war ich hellwach, es konnte also kein Traum gewesen sein. Ich zog mein T-Shirt an und folgte der Musik hinunter in den Keller. Die Musik führte mich genau zum Regal, wo ich gestern Nachmittag die alte Schatulle abgestellt hatte. Als ich vor der Schatulle stand, verstummte plötzlich die Musik, ich zitterte vor Kälte. Ich hatte das dringende Bedürfnis nach der Schatulle zu greifen. Bevor meine Finger den Deckel erreichten, hörte ich die Stimme meiner Großmutter. Erschrocken zuckte ich die Hand zurück. Da sprach Großmutter zu mir „Christian, tue es nicht. Öffne niemals diese Schatulle. Es ist schmerzhaft zu wissen, was in ihr steckt, willst Du wirklich tauschen?“ Ich konnte keinen Zusammenhang mit dem Satz meiner Großmutter und der Schatulle finden, irgendetwas zwang mich aber nach der Schatulle zu greifen. Zu spät, da Stand sie schon offen. Ein kleines Mädchen drehte sich elegant zur Melodie, sie trug einen kleinen roten Regenschirm im rechten Arm. „Bitte was, einen kleinen roten Regenschirm“ Schoß mir bei dem Anblick durch den Kopf. Doch als ich das kleine Mädchen erkannte, war es viel zu spät, mir wurde schwindelig, übel, ich verlor Raum und Zeit. Da viel es mir ein, das kleine Mädchen sah aus wie meine Schwester, die genau heute vor 21 Jahren plötzlich verschwand. Als meine Sinne völlig bei mir waren, blickte ich einer jungen Frau tief in die Augen, mit vertrauter Stimme sagte sie „Es tut mir leid Christian, ich liebe Dich" und schloss langsam den Deckel der Schatulle. Meiner Schatulle

 

Hallo @Stephan Sombra

ich steige direkt ein:

Obwohl ich im Nachhinein das Gefühl hatte, von diesem Händler gehörig über den Tisch gezogen zu wurde
Error 404 :-D


Aber so war wenigstens das alte Zeug von Großmutter endlich aus dem Keller[PUNKT] j[J]eder hatte wohl dran etwas verdient
oder mit einem "und" trennen.


Sodass ich mich im alten Gästezimmer breit machte.
Auch dieser Satz ist nicht korrekt, warum "sodass" ?

Es müsste so gegen 23.47 Uhr gewesen sein, als ich das erste Mal eine leise Musik die der einer Spieluhr ähnlich vernehmen konnte.

Manchmal schaue ich aus dem Fenster und denke "Hum, es müsste jetzt so gegen 19:17 Uhr sein.
Entweder: Es müsste so gegen 0.00 Uhr sein...
Oder aber: Es war 23:47 Uhr.

"So gegen" und dann eine präzise Uhrzeit angeben widerspricht sich.


als ich das erste Mal eine leise Musik[KOMMA] die der einer Spieluhr ähnlich[KOMMA] vernehmen konnte.

Abgesehen davon, ist es ein sehr umständlicher Satz.
eine leise Musik
Duden sagt: Musik ist die Kunst, Töne in bestimmter (geschichtlich bedingter) Gesetzmäßigkeit hinsichtlich Rhythmus, Melodie, Harmonie zu einer Gruppe von Klängen und zu einer stilistisch eigenständigen Komposition zu ordnen; Tonkunst

Passender wäre eine Melodie, die dein/e Prota hört.

Diesmal war ich hellwach, es konnte also kein Traum gewesen sein. Ich zog mein T-Shirt an und folgte der Musik hinunter in den Keller.
WTF? Der hört das aus dem Keller?
5000 Watt Bass Spieluhr oder was?
Lass dir was besseres einfallen.

Als ich vor der Schatulle stand[KOMMA] verstummte plötzlich die Musik, es wurde kalt, ich sah meinem kalten Atem aufsteigen.

es wurde kalt ist ein Bericht -> zeige es uns lieber, lass ihn zittern, bibbern, frösteln, usw.


meine[n]m kalten Atem
zum Possessivpronomen: Group Tekkan lässt grüßen

Zur Logik:
NEIN! Der Atem ist nicht kalt, sondern warm und feucht. Deshalb dampft der Atem ja in kalter Umgebung, weil warme und feuchte Atemluft auf die kalte Außenluft trifft.

Da sprach Großmutter zu mir „Christian, tue es nicht. Öffne niemals diese Schatulle. Es ist schmerzhaft zu wissen, was in ihr steckt, willst Du wirklich tauschen?“
Hier musste ich lachen. Das musst du unbedingt anders verarbeiten. Vielleicht eine kleine Notiz unter der Schatulle?
Keine Stimme bitte!

Als meine Sinne völlig bei mir waren, blickte ich einer jungen Frau tief in die Augen, mit vertrauter Stimme sagte sie „Es tut mir leid Christian, ich liebe Dich" und schloss langsam den Deckel der Schatulle. Meiner Schatulle
Also technisch gesehen, ist das Ende nicht gut umgesetzt.
AAAABER: Inhaltlich hat das Ende mir überraschend gut gefallen. Hätte ich nicht erwartet.
Aus deiner Geschichte könnte man mit viel Übung echt was machen.

So, wie sie aktuell ist, ist leider kaum Spannung vorhanden. Die Geschichte liest sich eher langweilig und wie ein Bericht.

Ich rate dir, dich mit Techniken und dem Handwerk des Schreibens besser auseinanderzusetzen. Entweder mithilfe von Ratgebern oder einfach im Internet.
Wie gesagt, das Ende hat mich positiv überrascht, aber ich wäre als normaler Leser wahrscheinlich nie bis ans Ende gekommen, weil ich davor schon abgesprungen wäre.

Dran bleiben!

Viele Grüße
Napier

 

Guten morgen, wie danke dir für dein Feedback. Werde dran arbeiten und deine Ratschläge mitnehmen.

 
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Hey @Stephan Sombra,

Willkommen im Forum, was ich im Folgendem schreibe, ist meine subjektive Meinung zu deinem Text. Kritik meint nie dich als Person. Werfen wir mal einen Blick auf deinen Text:

Diese kleine und fein verzierte Holzschatulle hatte ich im Keller meiner verstorbenen Großmutter gefunden.
Ungünstiger Einstieg mit "Diese" …, welche denn? Zeig mir, was du siehst!
Die kleine Holzschatulle war von einer dicken Staubschicht bedeckt. Ich wischte den Staub mit einem Finger ab, und betrachtete sie von allen Seiten. In das dunkle Holz waren helle Elfenbeinstücke eingelegt …
Merkst du einen Unterschied?

Auf mich wirkte sie langweilig, daher stellte ich sie ungeöffnet auf das Regal.
Hä? Er stellt eine reich verzierte Schatulle weg, weil sie langweilig wirkt? Das kann ich kaum glauben, denn bei mir hätte es den gegenteiligen Effekt: Ich würde neugierig und würde in solch einem edlen Behältnis etwas Wertvolles erwarten.

Obwohl ich im Nachhinein das Gefühl hatte, von diesem Händler gehörig über den Tisch gezogen zu werden
Zeitenwechsel! Bleib in der Vergangenheit: … von dem Händler gehörig über den Tisch gezogen worden zu sein.

Grundsätzlich möchte ich dir empfehlen, auf Füllwörter zu verzichten, die den Text verwässern. Nur mal exemplarisch:

Aber so war wenigstens das alte Zeug von Großmutter endlich aus dem Keller. Jeder hatte wohl dran etwas verdient.
entwich mir völlig die Zeit aus den Augen.
Immerhin hatte ich ja schon als Kind hier des Öfteren geschlafen.
Als Kind hatte ich bei Großmutter übernachtet.

Manche Formulierungen sind unsauber, manche Sätze sind umständlich und passen so nicht:

Ich entschloss mich im alten Gästezimmer breit zu machten.
Da fehlt was! Ich denke, du meinst: Ich machte es mir im alten Gästezimmer gemütlich.(?)

und Brauchbares von Müll sortierte
sortieren heißt für mich: einteilen, ordnen. Trennte wäre mMn passender.

Es war 23.47 Uhr, als ich das erste Mal eine leise Melodie, die der einer Spieluhr ähnlich, vernehmen konnte.
Zu kompliziert und es fehlt etwas. Geht auch gerader: Es war 23:47 Uhr, als ich das erste Mal eine leise Melodie vernahm, die der einer Spieluhr ähnelte.
Mein Tipp: Lies dir (und anderen) den Text laut vor. Die meisten Fehler fallen so schon auf.

Während ich weitere fünf Zimmer im 1. Obergeschoss aufräumte(Leerzeichen weg), entwich mir völlig die Zeit aus den Augen.
Zahlen nach Möglichkeit ausschreiben: im ersten Obergeschoss. Was ist das mit der Zeit, die völlig aus den Augen entweicht? Dafür müsste sie vorher drin gewesen sein. :confused:
Nimm doch einfach: … verlor ich die Zeit aus dem Blick.

Um 00.14 Uhr fröstelte es mich, sodass ich erneut wach wurde,(. D) diesmal lag meine Bettdecke zusammengerollt auf dem Fußboden neben dem Bett.
Wofür ist die exakte Minute wichtig? Schreib doch einfach: ... später in der Nacht. Kannst du zwei Sätze raus machen mit Punkt vor dem diesmal. Zusammengerollt bringt mich auf die falsche Fährte. Wenn du dich nachts freistrampelst, liegt die Decke nicht (ordentlich) zusammengerollt neben dem Bett, sondern als Haufen oder so davor.

Als ich vor der Schatulle stand, verstummte plötzlich die Musik, (. I) ich zitterte vor Kälte.
Zwei Sätze. Dient der Lesbarkeit.

Ich hatte das dringende Bedürfnis(KOMMA) nach der Schatulle zu greifen.

Da sprach Großmutter zu mir(DOPPELPUNKT) „Christian, tue es nicht.

willst Du wirklich tauschen
du in wörtlicher Rede klein.

Ich konnte keinen Zusammenhang mit dem Satz meiner Großmutter und der Schatulle finden, ...
zwischen ...

… irgendetwas zwang mich aber nach der Schatulle zu greifen
So nicht! Was ist denn dieses irgendetwas? Genau das ist doch die Frage: Warum öffnet er das Ding, obwohl er von seiner Großmutter aus dem Jenseits gewarnt wird? Sie muss es doch wissen? Wenn du das nicht plausibel begründest, denke ich nur: Mäh, ist der doof ...

Zu spät, da Stand sie schon offen
stand

„Bitte was, einen kleinen roten Regenschirm“ Schoß mir bei dem Anblick durch den Kopf.
Wenn es ihm durch den Kopf schießt, ist es keine wörtliche Rede, sondern indirekte Rede, etwa so:
Bitte was, ein kleiner roter Regenschirm?, schoss mir bei dem Anblick durch den Kopf.

mir wurde schwindelig, übel, ich verlor Raum und Zeit.
ausgelutschte Formulierungen, da wäre eine genaue Beschreibung interessant, was dein Prota genau fühlt. Greif nicht auf Standardbla zurück, nur weil es einfach ist.

Da viel es mir ein, das kleine Mädchen sah aus wie meine Schwester, die genau heute vor 21 Jahren plötzlich verschwand.
Da fiel es mir ein: Das kleine Mädchen sah aus wie meine Schwester, die genau heute vor einundzwanzig Jahren verschwunden war.

Als meine Sinne völlig bei mir waren, ...
Was bedeutet das? Als ich wieder bei Sinnen war?

Als meine Sinne völlig bei mir waren, blickte ich einer jungen Frau tief in die Augen, (. M)mit vertrauter Stimme sagte sie: „Es tut mir leid, Christian, ich liebe Dich", und schloss langsam den Deckel der Schatulle. Meiner Schatulle.
Zeichensetzung!

Gegen Ende steigt die Fehlerdichte erheblich und es wirkt auf mich so, als hättest du die Geschichte als Schnellschuss eingestellt, bevor sie fertig war. Wichtig wäre, neben inhaltlichen Aspekten, dass du deinen Text weitgehend fehlerfrei präsentierst, damit Leser nicht stolpern und ihn flüssig lesen können. Da fehlen noch einige Runden der Überarbeitung.

Zum Inhalt: Einige Lücken habe ich dir schon aufgezeigt. Eine gute Idee, ein Twist alleine reicht nicht, das trägt keine Kurzgeschichte. An vielen Punkten wählst du sehr einfache und leider unglaubwürdige Lösungen. Da lohnt es sich, tiefer zu gehen und das genau zu hinterfragen. Denn nur wenn alles schlüssig ist und Sinn macht, kannst du Leser überzeugen. Oft hilft es, den Text liegen zu lassen und nach ein paar Wochen mit etwas Abstand nochmal anzuschauen.

Peace, linktofink

 

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