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Die Sandburg

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08.03.2003
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Die Sandburg

Die Sandburg

Ich sitze nun seit über fünf Stunden und beobachte das Meer, die Möwen und die wenigen Menschen, die sich zu dieser selten schönen Stunde an meinen Strand verlaufen haben. Einige Pärchen schlendern eng umarmt der Promenade entgegen, küssen sich ab und an während sie hin- und wieder beharrlich in die untergehende Sonne schauen.

In der Ferne sitzt wie schon am Nachmittag ein alter Mann der immer wieder Brotkumen an die Möwen verfüttert und dabei genüsslich zu einer Flasche Wein greift. Die Paare stören ihn nicht, nur scheint es so, als ob die Verliebten den alten Mann in großem Bogen umgehen, teilweise schon sehr nahe am aufgeschäumten Wasser. Vielleicht sind aber nur die Möwen schuld, die beängstigend den alten Mann eingekreist haben. Laut krächzend sitzen sie lauernd da und starren in die Runde. Hätte ich das Schauspiel nicht schon in den letzten Stunden beobachtet, würde ich wahrscheinlich selbst den Weg am Wasser bevorzugen und vielleicht sogar nasse Füße riskieren.

Ist der alte Mann mit seinen geflügelten Freunden erst einmal umgangen, offenbart sich allmählich das nächste Problem: Der kleine Junge. Er sitzt nun schon seit dem ich hier bin – und ich möchte kaum erraten wie lange zuvor – beinnahe regungslos vor einem riesigen Haufen Sand nahe am Wasser. Neben ihm liegen ringsherum verstreut kleine Schippchen, mehrere Eimer und ein kleiner blauer Strandspaten. Der Junge weint. Er weint nun schon seit Stunden, sitzt apathisch leise schluchzend vor dem Sandhaufen und schaut manchmal nach oben, und als ob er sich etwas wünscht dies aber nicht eintritt schüttelt er den Kopf und begibt sich wieder in seine Versenkung. Dieser Trott wird nur durch die spazierenden Pärchen gestört. Jedes vorbeikommende Paar löst für kurze Zeit die enge Umarmung. Die Frau tritt meist an den Jungen heran, fragt wahrscheinlich ob er alleine wäre und alles in Ordnung ist, während der Mann mitleidig die Reste der überschwemmten Sandburg betrachtet. Dann nicken sich die Pärchen für gewöhnlich zu und laufen erst Hand in Hand mit gesenktem Haupt diskutierend, dann wieder eng umschlossen mit Blick zur Sonne in Richtung Promenade. Auch dieses Schauspiel sehe ich nun seit mehreren Stunden wie eine sich langsam aufreihende Perlenkette.

Der Junge sitzt genau vor mir – etwa hundert Meter entfernt - und es wird bald völlig dunkel sein. Schon lange sind meine Gedanken auf ihn gerichtet und nun bei stärker werdender Dunkelheit auch immer mehr mein Blick. Selbst auf diese Entfernung vermag ich jede seiner Regungen zu spüren; die Grübelei, das leise Wimmern und die sanft rinnenden Tränen. Um ein Haar hätte ich selbst Tränen gelassen, wäre ich nicht doch aufgestanden um den Jungen zu besuchen. Schritt für Schritt stapfe ich auf ihn zu und spüre den kräftigen Wind und das herangetragene Krächzen der Möwen. Ich stehe nun knapp hinter ihm und er hat mich immer noch nicht bemerkt.

Der Sandhaufen ist in der Tat eine vormalig aufwendig konstruierte Sandburg die wahrscheinlich einer Flutwelle zum Opfer gefallen ist. Die verschlemmten Konturen lassen erahnen, wie schön und präzise dieses Bauwerk gewesen sein muss. Viele Türme mit kleinsten Zinnen, eine hohe imposante Mauer, mehrere Durchlässe und ein Wassergraben der von einer weiteren Mauer umschlossen war. Sicherlich hatte der Junge den ganzen Tag daran gearbeitet. Mit den ersten Sonnenstrahlen hatte er begonnen und bis in den späten Nachmittag gegraben und geformt. So stelle ich es mir nun vor und kann langsam begreifen, wie herzbrechend die Welle sein Werk zerstört haben muss. Mir läuft eine Träne über die Wange während sich der Junge plötzlich zu mir dreht. Schweigend sieht er mich einige Sekunden an.

„Meine Sandburg ist kaputt!“ stolpert es aus ihm heraus. „Ich weiß, leider!“ sage ich spontan und bereue es im nächsten Augenblick. Ich wollte ihn richtig trösten und nicht mit klugen Worten abspeisen, wie wahrscheinlich alle anderen zuvor. „Dann baue morgen doch eine neue Sandburg, eine viel schönere als diese!“ Der Junge steht plötzlich auf, läuft an mir vorbei und dreht sich nach einigen Metern zögernd um. „Es ist dunkel, ich müsste schon längst zu Hause sein.“ Er wartet noch kurz, wendet dann den Blick in die Richtung aus der ich gekommen war und läuft langsam los. Schritt für Schritt entfernt er sich von mir und den Trümmern seiner Sandburg. Er schaut nicht zurück, weder nach links noch nach rechts. Als er fast außer Sicht ist sehe ich wie er beginnt zu rennen und hinter einer Düne im Dunkel verschwindet.

Ich drehe mich um und betrachte die Sandburg, während ich mich frage, ob ich sie wieder aufbauen könnte. „Sicherlich nicht! Nur der Junge könnte es!“ schoss es mir durch den Kopf und entglitt leise meinen Lippen. „Nein! Auch er nicht!“. Langsam begriff ich das Elend. Gerade der Junge hätte es nicht gekonnt.

 

Servus Cervantes!

Deine Geschichte gefällt mir sehr gut, sie ist ein Beobachten, ein Hinlegen von Bildern, ein Gedankenspiel und bietet den Versuch sich einen eigenen Reim darauf zu machen.

Ich setze deine Bilder zu meinem Puzzle zusammen und freue mich, wenn du mir danach erzählst was deine Vorlage gewesen wäre. Auf mich wirkt es wie ein Zeitspiel.

Der Junge, der weinte, dessen Sandburg kaputt war. Ist er ein Blick in die eigene Kindheit? Vielleicht hat er sie selbst gebaut und aufgegeben nachdem eine Welle sein Tun zerstörte. Vielleicht hatte er sie aber auch gar nicht selbst gemacht, sondern jemand anderer und ihm scheint es nicht möglich sie wiederaufzubauen. Der alte Mann. Hat er die Burg gebaut? Oder ist er der Blick in die andere Richtung der Zeit, das was kommen könnte, später einmal, wenn die einzigen Freunde die blieben, Möwen wären und zum Trost der Wein?

Der Protagonist dazwischen, der nach Erkenntnis ringt, nicht weiß wie er um all das vor ihm liegende herumkommen könnte? Vielleicht könnte er sich mit dem kleinen Jungen zusammentun, es gemeinsam versuchen?

Dann wäre es eine sehr philosophische Geschichte.
Jedenfalls habe ich gern gelesen. Sie ist, mit Fragezeichen um den Sinn, sehr gut geschrieben.

Lieben Gruß an dich aus Wien - schnee.eule

 
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Guten Abend schnee.eule!

Vielen Dank für deinen Beitrag. Es freut mich, dass dir der Text gefällt. Eigentlich schreibe ich nur für mich. Daher sind die Texte sehr individuell und wahrscheinlich schwer zu interpretieren. Meist bleibt so auch der nach außen ersichtliche Sinn auf der Strecke. Du bist aber ausnahmsweise in vielen Punkten schon sehr nahe dran. Ich versuche es dir mal zu erläutern... (kann aber länger dauern!) ;-)

Also:
(1) Zur Motivation
Im letzten Jahr ging meine große Liebe bedauerlicherweise zu Ende. Es kam sehr sehr plötzlich, von meiner Freundin aus, und ich hing auf einmal frei, keinen Boden unter den Füßen, in einem Leben ohne Bezugspunkte. Damals habe ich vielen meine Gefühle mit einer Sandburg-Metapher erklärt. Ich hatte über anderthalb Jahre nur für unsere Beziehung gelebt und habe uns/mir nach und nach eine wunderschöne Sandburg konstruiert. Alles war perfekt! Dann kommt urplötzlich ein Knall und alles ist vorbei - im Sekundentakt! Ich stand wie ein kleiner Junge vor einer zerstörten Sandburg. Ich war so verzweifelt, dass ich sie nicht wieder aufbauen konnte. Ich konnte aber auch nicht los lassen! Ich war hilflos und unerfahren wie ein kleines Kind. ...soweit ein kurzer Abriss zum Background!

(2) Zur Konstruktion der Kurzgeschichte
Die ganze Kulisse spiegelt meine Lebenswelt wieder und es ist in der Tat ein Zeitspiel. Erstens ist der Tageslauf bis zum Sonnenuntergang der Lauf einer Beziehung und zweitens stehen auch der Junge, der Protagonist und der alte Mann in einem zeitlichen Bezug. Das Kind entwickelt sich zum Protagonisten, der nun mit Distanz die Situation besser begreift. Das Kind, also die unreife Sichtweise, verschwindet letztlich vom Strand(aus meiner Lebenswelt), genauso wie die Paare, die in ihrem Liebeswahn natürlich kaum Trost spenden können. Der alte Mann ist ein kurzer Vorgriff in die Zukunft. Nicht zwingend aber als eine mögliche - zugegeben gesellschaftskritische - Perspektive.

Der reife Protagonist sieht letztlich, dass die Beziehung zu Ende ist, und er endlich los lassen muss.
Am Ende ist die Lebenswelt des Protagonisten, von einigen Spuren im Sand abgesehen, von allen Hinweisen auf die alte Liebe bereinigt. Ein neues Kapitel kann geschrieben werden! Eine neue Liebesgeschichte spätestens beim nächsten Sonnenaufgang... ;-)

Hoffe meine Erläuterungen sind halbwegs eindeutig. Vielleicht erklärt sich jetzt ja auch die ein oder andere Ungereimtheit. Würde mich freuen, noch einmal unter dieser neuen Perspektive eine Meinung von dir -aber natürlich auch von anderen- zu hören...

Liebe Grüße zurück aus Hamburg,
Cervantes

 
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Hallo Cervantes!

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, die Stimmung hast Du sehr gut rübergebracht und sie läßt sich auch gut lesen.

Also erst, bevor ich Deine Erläuterung gelesen habe, wollte ich eigentlich schreiben, daß der Protagonist dem Jungen vielleicht hätte sagen können, daß er, statt traurig zu sein, daraus lernen sollte, nicht so nah am Wasser zu bauen...

Und jetzt, wo ich Deinen Kommentar gelesen habe, muß ich sagen, daß ich es eine schöne Art finde, mit dem Thema umzugehen. Ich wäre nicht auf das gekommen, daß die Sandburg eine Beziehung symbolisiert, aber es gefällt mir, jetzt, wo ich es weiß...
Trotzdem möchte ich dem Jungen immer noch sagen, daß er daraus lernen könnte, nicht gleich so nah am Wasser zu bauen. Und vielleicht achtet sie die Burg auch mehr, wenn er sie nicht alleine für sie baut, sondern mit ihr gemeinsam baut...

Ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:

"Brotkummen"
- Brotkrumen

"Vielleicht sind aber nur die Möwen Schuld,"
- sind ... schuld (im Gegensatz zu haben Schuld)

"möchte kaum erraten wie lange zu vor"
"wie wahrscheinlich alle anderen zu vor"
- zuvor
- meiner Meinung nach gehört nach "erraten" ein Beistrich (Komma)

"sitzt genau vor mir –etwa hundert Meter entfernt- und"
- Leertasten zu beiden Seiten der Bindestriche: mir – etwa hundert Meter entfernt – und

"eine viel schönere als diese!“."
- als diese!“ - ohne Punkt

Liebe Grüße, wiederum aus Wien... :D
Susi

PS.: Nimm doch bitte das Vorwort aus Deiner Geschichte raus - daß Du noch neu hier bist, sieht man an der Beitragszahl und Kritiken wollen alle hier... ;)

 

Hi,

ausnahmsweise kriegst Du gleich zwei Kritiken ;)

Die erste, bevor ich Deine Erläuterung zum Hintergrund der Geschichte gelesen habe:

Zuerst bekommt der Leser eine Sammlung von Bildern präsentiert, die nicht besonders spannend sind, sondern sehr gewöhnlich. Dann rücken die Sandburg und der Junge ins Zentrum und es wird eine richtige Kurzgeschichte draus. Zwischendurch dachte ich, dass es sich zu einer prima Kindergeschichte entwickelt. Der Schlusssatz passte aber überhaupt nicht dazu, denn selbstverständlich sind es gerade die Kinder, die, wenn sie zum Beispiel Laufen lernen, nach jedem Hinfallen wieder aufstehen und es erneut versuchen. Also konnte ich nichts mit der Geschichte anfangen.

Nachdem ich Deine Erklärung gelesen habe, fallen mir ein paar mehr Dinge ein. Erstens: Nur mit dieser Erklärung kann man die Geschichte verstehen. Das ist okay, manche meiner Geschichten sind genauso - man muss mich relativ genau kennen und einige Dinge über mich wissen, um sie zu kapieren. Damit bin ich erleichtert, denn ich hatte nicht wirklich eine Chance, Deine Geschichte zu begreifen, also ist es nicht schlimm, dass es mir nicht gelungen ist ;)

Nun hat Häferl schon ein paar sehr treffende Bemerkungen zu der Sandburg gemacht - insbesondere den Rat, sie weiter weg vom Wasser zu bauen, sie zu zweit zu bauen... sehr weise, Häferl! Fragt sich nur, ob Cervantes das überhaupt hätte zum Ausdruck bringen wollen oder ob er gar nicht soweit gedacht hat, sprich: ob seine Sandburg-Metapher nicht mehr hinkt als er denkt ;)

Als Autor suchst Du, Cervantes, gerade nach Erlebnissen wie Deinem, nach Ausdrucksmöglichkeiten, und das finde ich großartig. Ich hatte ein ähnliches Erlebnis, das mittlerweile fast neun Jahre zurückliegt, und ich habe es nicht anders gemacht. Hinterher stellt man irgendwann fest, dass man in jener Situation nicht in der Lage war, den Überblick zu behalten oder ein objektives Urteil zu fällen. Das ist ganz natürlich. Und deswegen ist es auch okay, wenn Deine Sandburg-Metapher ziemlich stark hinkt. Man muss das einfach aus Deiner Perspektive betrachten.

Zum Schluss noch ein Wort zur Sprache: Da sehe ich etwas Verbesserungsbedarf - der Satzbau ist manchmal etwas holprig, außerdem fehlen einige Kommas.

Es ist sehr mutig, eine derart persönliche Geschichte ins Internet zu stellen und dann auch noch ausführlich die Zusammenhänge zu erklären. Diesen Mut hat nicht jeder. Respekt.

Uwe

 

@ Häferl

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, die Stimmung hast Du sehr gut rübergebracht und sie läßt sich auch gut lesen.

-> Vielen Dank!

"Und jetzt, wo ich Deinen Kommentar gelesen habe, muß ich sagen, daß ich es eine schöne Art finde, mit dem Thema umzugehen. Ich wäre nicht auf das gekommen, daß die Sandburg eine Beziehung symbolisiert, aber es gefällt mir, jetzt, wo ich es weiß..."

--> Das ist natürlich ein großes Problem, gerade wenn man für sich selbst schreibt! Aber ich bekomme langsam Lust auch andere zu addressieren. Sobald ich mal wieder Zeit finde, werde ich sicherlich mal versuchen "für andere" zu schreiben, damit es dann vielleicht auch nach außen sinnhafter wird.

"Trotzdem möchte ich dem Jungen immer noch sagen, daß er daraus lernen könnte, nicht gleich so nah am Wasser zu bauen."

--> gelernt hat er es ja, leider nur zu spät. Wobei mir der nächste Aspekt eigentlich der wichtigere ist...

"Und vielleicht achtet sie die Burg auch mehr, wenn er sie nicht alleine für sie baut, sondern mit ihr gemeinsam baut..."
--> das war wahrscheinlich der Fehler! ;-)und schließlich soll auch der Leser etwas heraus lesen und nicht alles vorgekaut bekommen ;-), aus dieser Stelle kann man nämlich sehr viel lesen...

"Ein paar Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:"
-> Habe ich bereits geändert! Vielen Dank soweit!


@ Uwe Post

"ausnahmsweise kriegst Du gleich zwei Kritiken"

--> das ehrt mich ;-)

"Die erste, bevor ich Deine Erläuterung zum Hintergrund der Geschichte gelesen habe:
Zuerst bekommt der Leser eine Sammlung von Bildern präsentiert, die nicht besonders spannend sind, sondern sehr gewöhnlich. Dann rücken die Sandburg und der Junge ins Zentrum und es wird eine richtige Kurzgeschichte draus. Zwischendurch dachte ich, dass es sich zu einer prima Kindergeschichte entwickelt. Der Schlusssatz passte aber überhaupt nicht dazu, denn selbstverständlich sind es gerade die Kinder, die, wenn sie zum Beispiel Laufen lernen, nach jedem Hinfallen wieder aufstehen und es erneut versuchen. Also konnte ich nichts mit der Geschichte anfangen."

--> Tja, wieder das große Problem! Damit jemand meine Geschichten versteht müsste ich eigentlich eine Anleitung mitanfügen... :-/

"Nachdem ich Deine Erklärung gelesen habe, fallen mir ein paar mehr Dinge ein. Erstens: Nur mit dieser Erklärung kann man die Geschichte verstehen. Das ist okay, manche meiner Geschichten sind genauso - man muss mich relativ genau kennen und einige Dinge über mich wissen, um sie zu kapieren. Damit bin ich erleichtert, denn ich hatte nicht wirklich eine Chance, Deine Geschichte zu begreifen, also ist es nicht schlimm, dass es mir nicht gelungen ist
Nun hat Häferl schon ein paar sehr treffende Bemerkungen zu der Sandburg gemacht - insbesondere den Rat, sie weiter weg vom Wasser zu bauen, sie zu zweit zu bauen... sehr weise, Häferl! Fragt sich nur, ob Cervantes das überhaupt hätte zum Ausdruck bringen wollen oder ob er gar nicht soweit gedacht hat, sprich: ob seine Sandburg-Metapher nicht mehr hinkt als er denkt"

--> Wollte ich nicht! Das nicht zum Ausruck bringen unterstreicht ja, dass der Protagonist dachte die Beziehung wäre zweiseitig und das die jeweiligen Bilder der beiden Partner von der Beziehung deckungsgleich sind. Dem war aber nicht so und es wurde ihm erst später bewußt. Daher das Zeitspiel.

"Als Autor suchst Du, Cervantes, gerade nach Erlebnissen wie Deinem, nach Ausdrucksmöglichkeiten, und das finde ich großartig. Ich hatte ein ähnliches Erlebnis, das mittlerweile fast neun Jahre zurückliegt, und ich habe es nicht anders gemacht. Hinterher stellt man irgendwann fest, dass man in jener Situation nicht in der Lage war, den Überblick zu behalten oder ein objektives Urteil zu fällen. Das ist ganz natürlich. Und deswegen ist es auch okay, wenn Deine Sandburg-Metapher ziemlich stark hinkt. Man muss das einfach aus Deiner Perspektive betrachten."

--> Die Sandburg-Metapher habe ich vorallem genommen, weil ich damals trotzig war wie ein kleines Kind. Ich habe nicht meine Fehler, sondern nur die der anderen gesehen. Erst nachdem der Trotz veflogen war folgte die Trauer! Auch mir fehlte also eine angemessene Urteilsfähigkeit! Zum Glück kann man diese lernen!

"Zum Schluss noch ein Wort zur Sprache: Da sehe ich etwas Verbesserungsbedarf - der Satzbau ist manchmal etwas holprig, außerdem fehlen einige Kommas."

--> ich weiß, aber ich werde versuchen daran zu arbeiten. Wie gesagt: Sobald ich mal ein paar ruhige Minuten finde, werde ich mich nochmal mit einigen Ideen auseinander setzen... Ich hoffe ihr könnt die Ergebnisse dann hier mit mir diskutieren und ich lerne so auf eine angenehme Weise...

"Es ist sehr mutig, eine derart persönliche Geschichte ins Internet zu stellen und dann auch noch ausführlich die Zusammenhänge zu erklären. Diesen Mut hat nicht jeder. Respekt."

--> Vielen Dank! Aber das Internet ist ja noch in gewisserweise anonym und ich kann mich hinter Nickname und Firewall in Sicherheit wiegen. Und leider braucht es die Erklärung um meinen Text zu verstehen. Mit entsprechender Reputation kann man wahrscheinlich einfach voraussetzen, dass in jedem Text irgendwo ein Sinn steckt, auch wenn er nicht offensichtlich ist. Aber davon bin ich ja noch sehr sehr weit entfernt... :-)

Vielen Dank Uwe und Susi! Entschuldigt diese abgehackte Antwort, nur habe ich leider nicht viel Zeit gehabt. Über weitere Anregungen würde ich mich freuen...

Liebe Grüße,
Swen

 

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