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Die Rose des Löwen

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17.10.2001
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Die Rose des Löwen

Anmerkung des Autors: Klickt nicht gleich auf Zurück, sobald ihr seht, um welchen Sport es geht. Ich würde echt gerne wissen, was ihr vom Verlauf des Textes, seiner Struktur, Deutlichkeit der Schilderung etc haltet, auch wenn ihr mit dem Sport selbst (wie ich auch) eher wenig anfangen könnt.

Die Glocke würde geläutet.

Ich kam aus der Ringecke, schwer und heftig. Erregung und Erwartung auf den Kampf hatten meinem Atem ein schnelles Tempo aufgezwungen. Ich kam raus wie der Löwe, der ich von Anfang an gewesen war. Fest wie ein Stein. So hatten sie es mir wenigstens gesagt. Die Handschuhe über meinen Händen fühlten sich wie Kissen an. Ich blickte durch den Ring und ging auf die Jagd nach Joe Bomar, der auf der gegenüberliegenden Seite stand.

Wir kamen aufeinander bis auf Armlänge zu und tänzelten. Beide tanzten wir mit der Grazie einer Ballerina. Dann unternahm Bomar den ersten Schlag. Ein kleiner Stoß, der die Luft zerriss und auf meinem Kinn landete. Ich tänzelte an Bomar vorbei und hob die rechte Hand, um mich zukünftig vor solchen unnötigen Schwingern zu schützen.

Wir kreisten und ich setzte meinen ersten Schlag frei. Mit der Rechten, und er traf. Ich schickte ein paar weitere Schläge in das Gesicht des schwarzen Mannes, dann wurde ich gestoppt und stieß auf Handschuhe.

Wir tasteten uns in den ersten Sekunden gegenseitig ab. Beide versuchten wir, die Spur des anderen aufzunehmen. Ich kam mit einer weiteren Reihe von Schlägen. Sie trafen und Bomar drehte ab. Ich folgte mit einem linken Haken. Ich hatte nicht viel im Gepäck, eine flotte Rechte und einen linken Haken, aber mein linker Haken war ein Hammer. Ich hatte 29 Knockouts, die das belegten.

Bomar war der Nächste. Aber der Kampf war noch jung und er wich mühelos aus, meine Faust traf nur Luft. Der schwarze Mann landete mehrere Treffer und ich schwankte zurück, blieb gerade lange genug auf den Beinen bis die Glocke ertönte. Ich zog mich in die Ecke zurück und schüttelte die Spinnweben ab.

Ein Stuhl wurde mir unter den Arsch geschoben. Ich setze mich und jemand drückte mir einen Wasserschlauch zwischen die Lippen. Ich spülte das Wasser von einer Seite auf die andere.
"Spuck!"
Ich spuckte das Wasser in den Eimer neben mir.
"Du musst dich da reinhängen Killer!" hörte ich Vick sagen. "Der schlägt die Scheiße aus dir raus. Geh da rein! Du bist ein gottverdammter Kämpfer! Ein Gebet! Was zur Hölle sollte das da?"
"Ich weiß es nicht."
"Fick dich. Du weißt es ganz genau! Geh da raus und schick den Typen auf seinen Arsch! Der ist gerade mal zweite Klasse!"
Vick war von Anfang an dabei gewesen. Ich vertraute ihm. Die Glocke läutete.

Zweite Runde.

Ich hob vom Stuhl ab und schob mich zur Mitte des Rings. Die Zeit des Betastens war vorbei. Jetzt ging's ans Eingemachte. Spanische Zeitungen im ganzen Land hatten mir den Namen Oliver "Rocklion" Rodriguez gegeben. Der steinerne Löwe. Ich kümmerte mich einen Scheißdreck um Spitznamen, aber der war in Ordnung. Ich hatte mich dran gewöhnt.

Bomar tanzte mir entgegen. Ich kam langsam rüber und tänzelte nicht mehr. Meine Füße standen fest auf den Planken, die vor Ende des Abend vollgesogen mit Schweiß, Arbeit und ein bisschen Blut sein würden. Als ich jünger gewesen war, tänzelte ich absichtlich in der ersten Runde. Meine Strategie, um den Gegner denken zu lassen, ich wäre so ein Tänzer. Dann, zur zweiten Runde, ging ich raus um auszuteilen. Nach all den Jahren kannten die Leute meinen Trick. Ich behielt ihn aus Gewohnheit bei. Meine alten Beine ließen mich eh nicht länger als bis zum Ende der ersten Runde tänzeln.

Bomar erwartete mich und glitt vor mir hin und her, vor und zurück. Bewusst hielt er von den Seilen und der Ecke Abstand. Er war permanent vor mir, immer eine Armlänge entfernt. Ich nahm seine Schläge hin und wartete darauf, dass er aufmachte. So waren die ersten Runden immer. Warte bis der Gegner müde wird, lass ihn Pfund um Pfund abarbeiten und sieh zu, wie er unter einem starken linken Haken verblüht. Ich hielt seinen Fäusten stand. Und dann machte er auf.

Ich traf sie in Austin. Ich war der noch unbekannte Boxer, sie eine Studentin an der Universität. Das Ganze konnte einfach nicht gut gehen. Ich war der arme Mexikaner, sie ein reiches Mädchen. Ihr Vater besaß Aktien, die auf dem Weg waren, ihm ein Vermögen mit Computersoftware einzubringen. Sie hatte immer gesagt, dass das mit uns nicht klappen sollte, klappen konnte, aber ich lachte immer nur und sagte ihr, wir wären nicht die Welt sondern nur auf ihr. El Mundo. So nannte ich sie. Die Welt.

Wir trafen uns in ein einem Garten, in dem Blumen geblüht und Blätter längst gefallen waren, um den Erinnerungen des nächsten Herbstes Platz zu machen. Sie hatte eine Rose gepflückt. Ich lachte sie an und meinte, ich würde sie anschwärzen. Sie hatte gefragt, ob ich ein Polizist sei und ich antwortete nur "Um Himmels willen", pflückte ein Duzend Rosen und brachte sie ihr. Sie errötete mit dem gleichen Farbton der Blumen. Ich fragte nach ihrem Namen. Sie hieß Angela. Ich dachte, näher konnte man an Engel nicht herankommen.

Wir trafen uns dann immer in jenem Garten. Wir lachten dort, manchmal liebten wir uns dort. Mit ihr zu schlafen war süßer als der Nektar der Blumen, die ich gepflückt hatte. Ich verliebte mich in sie. Sie lachte immer nur, wenn ich ihr das sagte. Erst dachte ich, sie lachte vor Freude, dann fing ich an mich darüber zu wundern, dass sie nie dasselbe zu mir sagte.

Eines Nachts, nachdem wir uns geliebt hatten, erzählte sie mir, sie würde nach New York gehen. Ich sagte gleich, ich würde mitkommen. Sie antwortete, dass wäre ein weiter Umzug, nur so für guten Sex. Ich fragte sie, ob das alles war, um das es ihr ging, und sie antwortete "Klar Dummchen, du dachtest doch nicht wirklich, es ginge um mehr, oder?". Ich wurde böse. Ich zog mich an und schlug ihr hart ins Gesicht. Ich wollte einen Abdruck hinterlassen, der sie an mich erinnern würde. Nachdem ich sie geschlagen hatte, lief ich weg. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keine Frau geschlagen, und es schmerzte mehr als die Tatsache, dass sie mich verlassen hatte.

Ich trat in das Loch, das Bomar vor mir auftat und bereitete den linken Haken vor. Zweimal traf ich Bomar mit rechts in die Rippen. Dann holte ich für den Haken aus. Bomar wich Richtung Seile aus. Noch ein paar solcher Treffer, und Bomar würde zu Boden gehen. Die Glocke ertönte.

Ich verlegte das Ganze und ging zurück in meine Ecke. Ein paar Sekunden länger, und ich hätte ihn gehabt. Ich hatte mir zu viel Zeit gelassen. Aber nicht um das Passierte kümmern. Den Kopf auf das Jetzt fixieren. Es war meine erste Chance gewesen, und bei Gott nicht die Letzte. Ich setzte mich, die Flasche wurde wieder reingeschoben. Ich spuckte in den Eimer und ein Handtuch wurde über mein Gesicht gewischt.

"Du bist drin! So musst du es machen! Bleib an dem Bastard dran! Du hast gezögert, Mann! Hey! Hey! Hör mir zu! Eine Sekunde länger und der macht wieder zu. Also konzentrier dich drauf! Denk nach Mann, du musst nachdenken!"

Ich könnte seine Stimme in dem Gebrülle kaum hören. Die kleine Einlage, die ich der Menge bis jetzt geboten hatte, ließ sie nach Blut schreien. Ich konnte Rufe wie "Vive la Mexico!" und "Vive Rodriguez!" hören. Die Leute waren jetzt bei der Sache. Die Glocke ertönte und ich sprang auf, um ihr ihr Blut zu geben.

Ich näherte mich ihm langsam, nahm mir Zeit. Ich konnte mir keine Fehler leisten. Ich musste methodisch an die Sache rangehen. Als ich jünger gewesen war, hatte ich ein paar Fehler gemacht. Bei manchen hatte ich Glück, bei anderen... na ja, andere hatten mich drei Niederlagen gegen schwächere Gegner gekostet. Deshalb war ich auch immer nur in die Nähe eines Titelkampfes gekommen, aber nie ganz dran. Vick meinte, nach diesem Kampf wäre ein Titelkampf fällig. Ich hatte keine Ahnung, wie er das arrangieren wollte. Ich hatte drei Jahre lang nicht mehr geboxt. Ich wollte nicht zurückkommen, aber dann stand Vick vor der Tür und meinte, er brauche mich. Ich brauchte ihn auch.

Bomar tänzelte herum und behielt seinen Plan bei. Ich hatte das tausend Mal gesehen. Boxer wollen nie vom Plan abweichen. Ich schob mich in seine Richtung.

Dann passierte das Unerwartete.

Ohne das es ihm überhaupt bewusst war, hatte sich Bomar rechts neben die Seile getanzt. Er baute sich auf, und ging dann direkt auf mich los. Ich schob mich zurück, und kam selber in die Ecke. Bomar machte mit seinen breiten Schultern die Ecke zu und schlug einen rechten Haken. Gleich noch einen hinterher, dann ein Schwinger mit der Linken und feuerte anschließend einen Aufwärtshaken ab, der sich in meinen Magen grub. Ich fühlte, wie sich meine Bauchmuskeln zusammenzogen und schlang meine Arme um den schwarzen Boxer. Zum ersten Mal an diesem Abend hielten wir uns.

Der Ref trat heran, zog uns auseinander und rief mir eine Verwarnung zu. Die paar Sekunden gaben mir Zeit, nach Atem zu ringen.

Der Ref trat zurück und Bomar rückte an seine Stelle. Schnell, und fest. Ich hatte keine Kraft zum Ausweichen und hielt die Fäuste hoch, drehte die Ellebogen nach innen und hoffte darauf, dass mein Gegner müde wurde. Bomar setzte einen rechten Aufwärtshaken, der meine Rippen traf. Seine Schläge trafen meine Arme und ließen mich Stiche fühlen. Ich grunzte, und nahm die Schläge hin. Die Glocke läutete das Ende der zweiten Runde ein. Bomar drehte ab und trottete in seine Ecke.

Sechs Jahre später kam sie zurück. Sie war noch immer so schön wie an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal traf. Der Schmerz war immer noch da, er war nie gegangen. Ich nahm an, mit der neu erworbenen Berühmtheit und dem Geld war ich jetzt für sie gut genug. Das sagte ich ihr auch. Ich nannte sie eine Schlampe und Hure und forderte sie auf, mein Grundstück zu verlassen. Sie weinte, das tat weh, aber nicht so sehr wie die sechs schmerzvollen Jahre, die ich verbracht hatte. Ich schrie sie an, sie sollte ihr Gesicht, ihre gespielten Tränen und ihren verdammten Arsch von meiner Veranda fortbewegen und wollte ihr gerade die Tür vors Gesicht schlagen, da erzählte sie mir von dem Kind.

Zuerst war ich benommen. Dann wütend. Ich fragte sie, warum sie jetzt erst zu mir gekommen war. Ich stellte ihr viele Fragen, aber das einzige, an das ich mich an jenem Abend erinnert kann, war wie sie sich immer wieder entschuldigte, immer und immer wieder. Dann legte ich den Kopf in meine Hände und weinte.

Danach lernte ich meinen Sohn kennen. Um die Mutter kümmerte ich mich einen Scheißdreck, aber der Junge gehörte mir. Ich ging mit ihm in den Park, wir schaukelten um die Wette und jagten den Wind. Dann zum See um große Fische zu fangen, die eigentlich immer kleine waren. Und schließlich nahm ich ihn mit zu einem meiner Kämpfe. Dem Kampf gegen Luis Javier.

"Verdammt! Der haut's aus dir raus, Junge!" schrie mich Vick an. "Beweg deinen Arsch da rein, hau ihn auf die Planken. Gib nicht nach! Was für 'ne Scheiße sollte das da eben sein? Halt das Kinn unten!"

Die Glocke leitete die vierte Runde ein und ich sprach ein kleines Gebet an Santo Jorge. Mein Vater hatte mir von ihm erzählt, als ich noch ein kleiner junge gewesen war. Er schlachtete Drachen und war der Schutzpatron der Ritter. Für Christus hatte er alles aufgegeben.

Langsam ging ich auf Bomar zu. Sehr langsam. Bomar tänzelte immer noch. Er war jung. Für einen Boxer war ich alt. Ich konnte das einfach nicht mehr. Bomar tanzte und wartete auf seine nächste Chance, auf den nächsten Frühling. Ich ging rein. Drehte mich für einen linken Haken. Es war vorhersehbar, und Bomar blockte ihn ab. Er setzte eine Linke. Dann ein Haken mir der Rechten, auf meinen Kiefer. Ich taumelte zurück. Bomar ließ mehrere Schläge auf meinen Kopf los. Links, rechts, links, alles Treffer. Ich versuchte, mich zu decken, aber es war zu spät. Er war im Vorteil. Ich stolperte zurück und er schlug mich wie ein Stück weiches Fleisch, bis ich gegen die Seile stieß.

Genau so war es mir Javier passiert. Er hatte den Fehler gemacht, den Kampf drängen zu wollen und ich ließ ihn dafür bezahlen. Als sie Javier auf der Bahre heraustrugen blickte ich zurück auf den Jungen, der gedacht hatte, so etwas könne er nie mit einem Mann machen. Aber ich hatte es getan. Sie hatten Javier gesagt, er alles wäre in Ordnung, er käme wieder in Ordnung. Aber das war es nicht. Leute können das sagen, zu diesem und jenen, aber in ihrem Herzen wissen und mit ihren Gedanken sehen sie, das es anders kommt. Die Welt ist ein profitabler Ort mit einem hilfsbereiten Gesicht. Sie gibt denen, die es verdienen, Pfennige und die großen Summen gehen an die rot angelaufenen, fettarschigen Bosse und ihre aufwärtsstrebenden Reihen. Sie profitierten von Javier. Und sie profitierten von mir.

Ich hörte mir dem Boxen auf. Die Träume hörten nicht auf. Sie waren immer gleich. Ich sah Javier, wie er mich mit seinen weißen Augen ansah, als die Blutversorgung zu seinem Gehirn aussetzte und seine Bewegungsfähigkeit zum Ende kam.

Bomar traf mich direkt aufs rechte Ohr und ich ging zu Boden. Es fühlte sich an, als bohrte sich ein Hammer direkt in meinen Schädel. Ich schwöre, ich habe das Knacken in meinem Genick gehört, als er mich traf.
Ich war der Löwe, der Stein. Ich musste aufstehen.
"Eins!"
Ich konnte das Anzählen kaum hören. Ich konnte nichts sehen.
"Zwei!"
Ich musste das Seil finden.
"Drei!"
Endlich bewegte sich mein Arm. Ich streckte ihn aus.
"Vier!"
Ich konnte nichts finden. Wo war das verdammte Seil?
"Fünf!"
Da! Ich zog.
"Sechs!"
Ich zog, aber kam nicht hoch.
"Sieben!"
Ich lag flach auf dem Boden.
"Acht!"
Ich griff wieder zu. Einmal noch.
"Neun!"
Ich war durch. Es war vorbei.
"Zehn!"
Ich blickte auf und sah, wie der Arm des schwarzen Boxers in die Höhe schoss. Als ich ihn ansah, ging der Arm genauso schnell wieder herunter. Dann lief mir Blut in die Augen. Ich konnte nichts mehr sehen.
"Du kommst wieder in Ordnung", hörte ich Vick sagen. "Alles kommt wieder in Ordnung."
"Was ist los Vick?" hörte ich mich selbst fragen.
"Nichts, Junge. Alles okay."
"Wisch mir über die Augen."
"Der Arzt kommt gleich."
"Verdammt, wisch mir über die Augen!"
"Das Handtuch wurde über meine Augen gezogen, und ich blickte durch den Ring.
Bomar stand da und starrte mich an.

Genau so hatte ich Javier angestarrt, als sie das Laken über ihn zogen und ihn auf die Bahre hoben. Sie schoben ihn in einen Krankenwagen und brachten ihn ins Krankenhaus. Später ging ich auf seine Beerdigung. Er lag mit geschlossenen Augen da. Ich legte ihm eine Rose in den Sarg. Sie wurde unter knapp zwei Metern Dreck vergraben.


Ausgesucht von: Frederik

 

" Eins wollte ich noch loswerden, eine Nachricht an meinen Sohn, der jetzt zuhause in seinem Bett liegen sollte...Fröhliche Weihnachten, Junge! " --> welcher Film?
--> :whocares: , hast ja recht, Rabenschwarz.


Also, zur Geschichte:

Das Thema an sich, unter Berücksichtigung der Darstellungsform, ist in der Tat nichts Neues. Es ist sogar schon fast zu klischeehaft:
Ein Boxer, der seine besten Jahre bereits hinter sich hat und auf dem gleichen Weg vom Ring Abschied nimmt, wie er zu seiner Karriere "Hallo" gesagt hat.
Die Rückblende zwischen dem Kampf - oder ist etwa der Kampf die Rückblende :confused: - ( auf jeden Fall meine ich den Kursiv-Teil ;) ) ist zwar recht "unterhaltsam", untermauert aber auch nur das bereits Erwähnte zuvor.
Positiv zu bewerten ist einzig die Verabreichungsform - weder zuviel noch zuwenig - eben die exakte Quantität getroffen, im Hinblick auf die Hinführung zur Pointe. :king:

Meinen Geschmack trifft es nichsdestotrotz nicht, da eben mindestens ein Hauch von "Innovativem" gefehlt hat.
Aber was hat mein Geschmack schon groß zu sagen... ;)


Gruß, Hendek

 
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Kritikerkreis

So, da bin ich. Ich poste meine Kritik ohne die bisher geposteten Feedbacks zu berücksichtigen, da offline geschrieben. Verdopplung bitte ich daher zu entschuldigen.

Nun denn. Zunächst etwas zur Geschichte. Sie ist ja schon etwas älter, das merktman ihr an. In der Zwischenzeit hat sich dein Stil stark verändert und dich bezweifle, dass du den Text heute so schreiben würdest, wie er hier steht. Ich denke, dass der Text ein Potential beinhaltet, das kaum ausgeschöpft wird, vielleicht, weil du es gar nicht beabsichtigt hast. Da sind mehrere Inhalte, die im Verlauf unter den Tisch fallen, obwohl sie in meinen Augen wichtig sind. Ich bin den Text mehrere Male durchgegangen und habe mir mehrere grundsätzliche Dinge und weiter einige individuelle Dinge aufgeschrieben. Ich hoffe, dass irgendwo eine Ordnung zu erkennen ist, die die Verarbeitung der Kritik zulässt.

Interpretiere ich erst mal eine Weile.

Die Geschichte befasst sich mit dem Märtyrium eines Boxers, der sich, eigentlich bereits aus der Liga ausgemustert, mehr oder weniger unwillentlich mit einem Comeback versucht. Das Scheitern steht der Geschichte ins Gesicht geschrieben, der Protagonist ist stereotypisches altes Eisen. Der Text beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Scheitern von einstigen Größen, mit der Problematik des Nicht-Aufhören-Könnens, verstärkt bei Kraftsportarten zu finden. Im Handlungsstrang verwoben steckt steckt retroperspektiv eine weitere Tragik: Eine zerfallende Liebe, ein Bruch der Ideologien (das Schlagen der Frau), ein ungewolltes Kind, von dem der Protagonist erst Jahre später erfährt und das seine Vergangenheit aufwühlt. Auch trifft den Protagonisten die Schuld eines Todes, die ihm quasi Auge um Auge, Zahn um Zahn abbezahlt wird (?).
Sie ist Schuld an seinem Fall in mehrerlei Hinsicht.

Viel mehr steckt von der Idee her nicht drin. Muss es auch nicht. Was mir fehlt ist die Tiefe in der Geschichte des Boxers, die Innovation bei der Wortwahl (besonders, wenn es um den Kampf im Ring geht), die fehlende Authenzität der Charaktere. Es gibt mehrere Aspekte, von denen ich sagen würde, dass es lohnenswert wäre, sie herauszuarbeiten, hier in Punkten aufgelistet.

• die Beziehung zwischen Vick und Rodriguez
• den Einfluss von Vick auf Rodriguez

Nur als Beispiel könnte man an dieser Stelle ein wenig die Vergangenheit des Protagonisten daherplätschern lassen, während man Vick mehr oder weniger eine Vaterrolle (bedeutet nicht zwingend positive Neigung zum Protagonisten) zuordnet, ihm einen Charakter verpasst, der ihn nicht mehr wie eine Pappattrappe aussehen lässt, seine Aggressivität, seinen Druck, erklärt. Im Gegenzug ließe sich die Bindung erläutern, die Rodriguez zu ihm verspürt und die in der jetzigen Version lediglich in einem Satz beschrieben wird, wobei sie zumindest mir unbegründet erscheint („Ich brauchte ihn“).
Wie sehr seine Art mit Vick zusammen hängt, kann man beispielsweise darstellen, indem man die Technik des Boxers mit Vick verknüpft.

Aber nicht um das Passierte kümmern. Den Kopf auf das Wesentliche konzentrieren.
„´Dranbleiben, nie um das Geschehene kümmern. Den Kopf auf das Wesentliche konzentrieren´, hörte ich Vick in meinem Kopf schallen“

• mehr Hintergrund zu Javier

Javier, der in der Geschichte ohne seine tatsächliche Präsenz eine sehr bedeutungsvolle Rolle übernimmt, lässt sich einfach retroperspektiv einarbeiten. Die jetzige Version erwähnt ihn, vertieft sich aber nicht. Die gewollte Parallele zum Vordergrund ist schwächer als sie sein könnte (obwohl es mir wirklich missfiele, wenn zuviele Parallelen in den beiden Kämpfen heraustreten). Der Kampf dauert gerade mal drei Sätze. Ich erwarte hier keine Weltgeschichte, aber auch er, Javier, braucht in meinen Augen einen Charakter, eine Erscheinungsbild, eine Art, zu fallen. Auch die Reaktion des Protagonisten direkt nach dem Kampf fände ich interessant.
Dieser Aspekt ist, denke ich, sehr wichtig, da du mit Javier schließt und nicht mit der Haupthandlung. Das Ende wirkt besonders deshalb offen, weil kein Gleichgewicht zwischen den beiden Strängen existiert.

• mehr Fachwörter im Wortschatz des Kampfes

Ich habe mich ein wenig im Internet umgesehen, welchen Wortfundus es beim Boxen gibt. Im Text hat es mich gestört, dass es oft nur Haken waren, die ausgeteilt waren, oder einfach nur Schläge, oder Linke oder Rechte. Statt losen Bewegungen oder dem obligatorischen Tänzeln wären Schritte interessant, die in ihrer Kombination eine feste Bezeichnung haben. Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass es da etwas gibt. Dazu habe ich im Inet nichts gefunden, lediglich zu anderen Techniken.
„Die wichtigsten Boxtechniken sind: Gerade, Haken, Aufwärtshaken, sowie Cross und Doublette. Den gegnerischen Schlägen zu den K.o.-Punkten wird mit Decken, Ablenken, Ausweichen, Ducken und Pendeln geantwortet.“
Mit Letzteren ließe sich zumindest an einigen Stellen das penetrante „tänzeln“ in die ewigen Abgründe der Einfallslosigkeit verbannen.

• weniger Beschreibung des Geschehens im Ring, dafür mehr Gedanken des Protagonisten, mehr visuelle Eindrücke

Dass der Kampfbeschreibung eine besondere Bedeutung beim Schreiben der Geschichte zukam, merkt man leicht. Und irgendwo zwischen den Zeilen lese ich heraus, dass es dir Spaß gemacht hat Rodriguez zu vermöbeln. Eigentlich gefiel mir nur das Hin- und Hergewackel zwischen den Schlägen nicht, aber auch der Rest ist irgendwo trivial und erfüllt keinen größeren Zweck, als die Demütigung des Protagonisten. Ich meine, dies ließe sich auch auf der Gedankenebene weiter (vielleicht sogar gefühlsintensiver als eine harte Rechte) austoben, um die teilweise platte Beschreibung zu vermeiden.

• mehr Hintergrund zur Retroperspektive, mehr Fragen, mehr Authenzität

Der Charakter der Frau ist so platt wie Vick. Während man von ihm sagen kann, dass er erfolgshaschend, aggressiv energisch ist und hinter der Sache steht, erfährt man von ihr, dass sie eine arrogante, irgendwo egoistische Ader hat und sich wohl im Laufe der Jahre verändert. Es sind nur kleine Details, die man einfügen muss um ihr Erscheinungsbild zu erweitern, sei es die konkrete Nennung ihres Studienganges oder die einer ihrer Marotten. Auch ein paar kleine Dialoge erfüllen den gleichen Zweck. Dann wieder die Gedankenebene: Was für Dinge, was für Fragen geistern durch den Kopf des Boxers während er sich mit der Frau trifft und/oder nach der „Trennung“?
In der zweiten Begegnung spielt die Frau, so, wie du es arrangierst, keine größere Rolle. Ich bedauere das. Mit ihr hätte man zumindest noch erläutern können, warum genau der Junge (der nach dem Kampf gegen Javier irgendwie auch unterkommt) fortan bei seinem Vater bleibt.

• Innovation bei der Konstrukion von Sätzen.

Mir ist insbesondere bei den Kampfszenen, aber auch im übrigen Text aufgefallen, dass du deine Satzkonstruktion zu oft auf S P O reduzierst. Es nervt wie ein andauerndes „und“ (zum Glück hier nicht der Fall) oder ein überhäuftes „und dann“ (dann, danach Anbindungen sind nicht viele drin, aber manchmal stören sie, überprüfe das). Adverbien und Attribute fehlten mir an vielen Stellen, um das Geschehen auszumalen. An anderen benutzt du welche, die ich vom Klang her seltsam empfand:
„ich kam aus der Ecke, schwer und heftig“ (besonders „heftig“).
Ich nehme mal eine Passage um zu demonstrieren, wie ich im geringen Maß ausmalen würde.

Ich schickte ein paar weitere Schläge in das Gesicht des schwarzen Mannes, dann wurde ich gestoppt und stieß auf Handschuhe
Ich schickte ein paar weitere Schläge in das wütende Gesicht des schwarzen Mannes, dann wurde ich aufgehalten und stieß auf steinerne Handschuhe.
Attr.1 zeichnet zusätzlich Kampeslust in den Charakter des Gegenübers, Attr.2 beschreibt sowohl Chancenlosigkeit des Protagonisten, als auch die Aberkennung des Namens „Rocklion“.

• Vorhersehbarkeit umbauen

Der Text ist, wie ich bereits ansprach, vorhersehbar. Das muss man nicht leugnen, es ist auch nicht sonderlich tragisch. Ich persönlich empfinde es als störend, wenn man als Leser merkt „der Autor will mich auf eine falsche Fährte führen“. Dem ist so. Während am Anfang der Eindruck entsteht, dass Bomar einen starken Vorteil besitzt, revidierst du dies mit der zweiten Runde, um in der dritten Überraschen zu können. Ist fast wie beim Boxkampf. Eine Idee, die mir in diesem Zusammenhang durch den Kopf ging, war, den Countdown, der bisher am Ende plaziert ist, voran zu stellen. Hierdurch zählt nicht mehr die Art, sondern der Weg des Erzählens. Einsichtlicher kann der Text dadurch nicht werden.

(Formal müssten die Absätze mehr zusammengefasst werden. Ist eher unbedeutend, aber wirkt in starker Weise auf das Textbild und die dadurch leicht gebrochene Struktur).

Das wären, inhaltlich und stilistisch gesehen, meine Hauptkritikpunkte, bzw. jene, denen ich in einer Überarbeitung die größte Beachtung schenken würde. Nun möchte ich näher auf einzelne Textzeilen eingehen, in denen u.U. auch klar wird, was genau ich in den oben angeführten Punkten gemeint habe (hoffe ich). Vermutlich werde ich mich an einigen Stellen wiederholen. Dies bitte ich zu entschuldigen, aber es fällt mir schwer Sätze kontextlos zu zitieren. Zuvor werde ich mich allerdings noch einmal mit der Verwendung einzelner Worte beschäftigen, rein subjektiv.

Wortwahl:
• Den Namen „Rocklion“ mag ich persönlich überhaupt nicht. Er hat auf der einen Seite zu viel Ähnlichkeit mit „Tiger“ auf der anderen Seite zu viel Ähnlichkeiten zu Wrestling Größen. Außerdem finde ich ihn extrem kitischig. Wie wäre es zB mit einem spanischen Namen?

Ein Stuhl wurde mir unter den Arsch geschoben
Nennt mich Spießer, aber ich finde „Arsch“ hier zu explizit und würde daher ein einfaches „unter mich“...naja.

• Beim Beginn der zweiten Runde benutzt du „hob“ und „schob“. Beißt sich mMn

Sie hatte immer gesagt, dass das mit uns beiden nicht klappen solte
Ich lachte immer nur

Verdopplung. Klingt, falls es ein Stilmittelsein soll, gestelzt.

Der haut´s aus dir raus, Junge!
Ist mir zu umgangssprachlich.

Ich trat in das Loch, das Bomar vor mir auftat
„auftuen“ ist, denke ich, eher ein Verb, dass vom „Loch“ ausgeht. Daher empfehle ich ein anderes zu verwenden.

Aber nicht um das Passierte kümmern
Die Umstrukturierung beschrieb ich oben bereits. Ansonsten ist „Geschehene“ das passendere Wort.

Die Leute waren jetzt bei der Sache
Klingt mir zu aktiv. Besser fände ich etwas Fassbareres wie „Die Menge tobte (jetzt)“

Bei manchen hatte ich Glück, bei anderen... naja, andere hatten mich drei Niederlagen gegen schwächere Gegner gekostet
Das „naja“ lässt den Satz aus deinem bisherigen Konzept der gradlinien Erzählung springen. Die Reflektion, das Nachdenken innerhalb eines laufenden Kampfes wirkt unecht.

Der Schmerz war immer noch da, er war nie gegangen

„verschwunden“ ist mir geläufiger.


Nun zu den Phrasen:

Du beginnst direkt mit der Kampfbeschreibung. Ich sagte bereits, dass ich hier den Bewegungen weniger Bedeutung zuordnen würde. Also anstatt eine Szene lückenlos wie mit einer Kamera zu beschreiben, mehr auf einzelne Eindrücke, auf Standbilder setzen. Sicher, hier geht der Spaß verloren, den die Geschichte durch ihre kommentatorische Art des Berichts besitzt. Dafür gewinnt der Protagonist jedoch mehr an 3-Dimensionalität und vermutlich kann die Geschichte auf der emotionalen Ebene mehr mitreißen. Beispilesweise kann man aus bloßem Schweiß einen einzigen Tropfen machen, der schlangenlinig die heraustretenen Adern entlangläuft und in Zeitlupe auf den Holzplanken zerplatzt. Oder einfacher: die Beschreibung von Mimik oder Technik. Lass den Protagonisten fragen „Was kommt als nächstes auf mich zu?“, solange er es noch kann. (hähä)

Im ersten Absatz stieß ich unwillkürlich auf die ersten Stolpersteine

schwer und heftig
ich kam raus
fest wie ein Stein
Klingt stark umgangssprachlich. Daher ist es auch nur mein persönlicher Eindruck. Ich bevorzuge die einfache Darstellung. Bei
So hatten sie es mir wenigstens gesagt
hätte ich dann jedoch, denke ich, begründete Einwände. Zum einen stolpere ich über „wenigstens“, zum anderen sprichst du hier die Lobby an, die hinter dem Boxer steht. Diese wird jedoch kein weiteres Mal konkret angesprochen, nur am Ende gestreift. Ich würde es daher schon so aussehen lassen, dass das Erscheinungsbild seine eigene Illusion. Eigentlich brauchst du den Satz in meinen Augen gar nicht. „Die Handschuhe (...) fühlten sich wie Kissen an“ reicht vollkommen als Zeichen der Unsicherheit (übrigens ein schöner Satz).

Beide tanzten wir mit der Grazie einer Ballerina
Das ist eine Sache, die man Boxern trotz ihrer „wuchtigen“ Art nachsagt. Das Bild, dass der Satz erzeugt finde ich zu komisch, ich stelle mir die beiden mit rosanem Rock aufeinanderzu stolzieren. Mag ein subjektiver Eindruck sein, das wird anderes Feedback zeigen.

In der Pause zwischen erster und zweiter Runde mache ich den nächsten Eingiff. Hier wirkt mir Rodriguez zu passiv. Als ob er nichts mehr mitbekommen würde wird ihm „ein Stuhl (...) unter den Arsch geschoben“. Angeschlagen ja, aber vollkommen teilnamslos? Nur als Beispiel könntest du ihn seinen Gegner beobachten oder den Schweiß abwischen lassen. Die einzige aktive Handlung, die er vollbringt ist das Ausspucken des Wassers. Und das vermutlich nur, weil es ihm keiner abnehmen kann. Auch die Dauer der Szene könnte duchaus ausgebaut werden. Es ist sicherlich sehr interessant welche Eindrücke auf den Boxer treffen, nachdem er direkt in der ersten Runde Einiges einstecken musste.

(...) den Planken, die vor Ende des Abends vollgesogen mit Schweiß, Arbeit und ein bisschen Blut sein würden

Der Relativsatz ist ein interessantes Bild. Lass ihn allein stehen, der Wirkung wegen.
Als ich jünger gewesen war
Nach all den Jahren kannten die Leute meinen Trick
Meine alten Beine ließen mich eh nicht länger als bis zum Ende der ersten Runde tänzeln

Finde ich zu dick aufgetragen. Deutlicher kannst du dem Leser nicht unter die Nase reiben, dass es wirklich, wirklich, wirklich schlecht um Rodriguez Gewinnchancen steht. Ich denke ohne den letzten Satz des Absatzes dürfte der Text auch ganz gut leben.

Ich war der noch unbekannte Boxer
Ich war der arme Mexikaner

Du willst hier die Schwarz-Weiß Malerei. Außer der Streichung dieser Doppelformulierung würde ich eher einen Grauton wählen, der das Ganze realistischer erscheinen lässt. Die Szene im Garten eignet ich sehr gut zur Ausformulierung. Du kannst es, klanglich sind die meisten Sätze sehr schön. (Lediglich das dauernde Gelache stört mich ein wenig).
Ihre Reaktion
Klar Dummchen, du dachtest doch nicht wirklich, es ginge um mehr, oder?
empfinde ich als zu krass. Der Boxer ist zu naiv, die Frau zu extrem in ihrer Wortwahl. Eine trockene Antwort ist, denke ich, wesentlich realistischer.

Nun ein weiter Sprung zur Schlusseinstellung
Das Abzählen, das ich ja gerne am Anfang des Textes sähe, ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Ich würde die Handlungen zwischen den Zahlen ausführen, wenn du weiterhin konsequent mit „Ich“ anfangen willst. Ansonsten würde ich Inversion verwenden.

Genauso war es mit Javier passiert

Hier ziehst du zu plump die Parallele. Schuld dafür ist das „Genau so“. Um mal wieder eins meiner nicht minder plumpen Beispiele zu bringen könntest du ebenso mit
„Das Bild von Javier tänzelte vor meinen Augen“ (hier mag ich das tänzeln übrigens J )
einleiten. Die folgende Passage
(...) blickte ich zurück auf den Jungen, der gedacht hätte, so etwas könne er nie mit einem Mann machen
hat das Problem, dass der Junge (gemeint: „in ihm“) zu leicht zu verwechseln ist mit dem Jungen, der zuschaut. An sich ein schönes Bild: Der Junge auf den Rängen, der Junge auf den Planken. Aber wie gesagt, beim lesen leicht zu verwechseln.
Leute können das sagen, zu diesem und jenen, aber in ihrem Herzen wissen und mit ihren Gedanken sehen sie, das es anders kommt
Dieser Satz ist zu umschnörkelt formuliert und irgendwo fehlt die Aussage. Sind es Ärzte, pflegen sie, die Wahrheit zu sagen. Die Manager Javiers könnten solche Sätze aufgetragen haben. Daher würde ich sie auch beim Namen und nicht unpersönlich nennen. Und wie gesagt: einfacher konstruieren.

Das Ende ist in meinen Augen definitiv zu kurz. Zu schade finde ich es, so hastig abzuschließen. Wie ich bereits ansprach, musst du erst noch mehr Hintergrund zu Javier schaffen, damit du auch mit ihm schließen kannst. Auch hat die Rose mehr oder weniger gar keine Bedeutung, obgleich ihr diese zukommen müse. Das Ausbaupotential ist hier sehr groß.

Ich hoffe, dir helfen meine Gedanken bei der Arbeit am Text. Ich würde ihn jetzt als „roh“ bezeichnen, aber wenn du daran feilst kann sicher viel daraus werden.

 
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Kritikerkreis

Ich werd mich mal dazwischenschleichen.

Erst die stilistischen Sachen:

Erregung und Erwartung auf den Kampf hatten meinem Atem ein schnelles Tempo aufgezwungen.
Erwartung auf ein Ereignis gibt es mMn nicht, wenn, dann : In Erwartung des Kampfes.
Hier finde ich die Dopplung sowieso überflüssig, da die Erregung ja direkt mit der Erwartung zusammenhängt.

Wir kamen aufeinander bis auf Armlänge zu und tänzelten
Klingt mMn auch nicht schön, wieso nicht einfacher: Wir tänzelten aufeinander zu, bis uns nur noch eine Armlänge trennte.

Dann unternahm Bomar den ersten Schlag.
Hier dasselbe, "einen Schlag unternehmen" klingt in meinen Ohren falsch.

um mich zukünftig vor solchen unnötigen Schwingern zu schützen.
Hier stimmt der Bezug nicht, die Schwinger sind ja nicht unnötig, lediglich die Tatsache, dass der Erzähler sie einsteckt, ist aus seiner Sicht vermeidbar.

Wir tasteten uns in den ersten Sekunden gegenseitig ab.
Die ersten Sekunden (des Kampfes) sind eigentlich schon vorbei, besser: in den folgenden Sekunden o.ä.

Meine Füße standen fest auf den Planken, die vor Ende des Abend vollgesogen mit Schweiß, Arbeit und ein bisschen Blut sein würden
Der Schweiß steht ja für die Arbeit, außerdem kann ich mir das Bild schwer vorstellen, sich mit Arbeit vollzusaugen.

Meine Strategie, um den Gegner denken zu lassen, ich wäre so ein Tänzer.
Holprig. Wieso nicht einfacher?

Meine alten Beine ließen mich eh nicht länger als bis zum Ende der ersten Runde tänzeln.
So langsam wird das ganze Getänzel auffällig :hmm:

Wir trafen uns in ein einem Garten, in dem Blumen geblüht und Blätter längst gefallen waren,
Die Blumen "hatten" geblüht oder "waren" verblüht...

Dann passierte das Unerwartete.
Hm, klingt irgendwie plump. So a la: Hallo, Leser, jetzt kommt die große Überraschung, tataa!

Ohne das es ihm überhaupt bewusst war
Ohne, dass...

hatte sich Bomar rechts neben die Seile getanzt
Das Intransitive Verb "tanzen" eignet sich hier mMn nicht so gut. Geht einfacher.

Es war vorhersehbar, und Bomar blockte ihn ab
"Er war vorhersehbar", da sich der Satz vermutlich auf den Haken bezieht.


Ok, jetzt zum Inhalt. Für mich las sich der Kampf nicht besonders spannend, was vor allem daran liegt, das die Ereignisse während des Kampfes mitunter ziemlich vorhersehbar sind. Damit meine ich die vielen Klischees, die auch wenn sie zutreffen, eigentlich keiner besonderen Erwähnung wert sind.
Dass Boxer viel tänzeln weiß man, aber anstatt das Wort dauernd zu wiederholen, könnte man das doch umschreiben oder mit Bildern "schmücken."
Natürlich müssen die Bilder passen. Der Ballerina-Vergleich hat mich beispielsweise doch eher amüsiert, wenn ich mir zwei 120-Kilo Schränke vorstelle. Außerdem wird später gesagt, dass der Erzähler längst nicht mehr so fit ist wie in seiner Jugend...

Besser fand ich da solche Stellen:

Ich kam raus wie der Löwe, der ich von Anfang an gewesen war. Fest wie ein Stein.
Auch gefallen haben mir unverbrauchte Formulierungen, wie das "Freilassen" eines Schlages oder die Spinnweben, die er von sich abschüttelt.

Die Stellen mit den Tips vom Coach sind mMn besonders klischeehaft, der muss ja keine großen Reden schwingen, aber die Kraftausdrücke allein machen keine Athmosphäre.

Die kursiven Abschnitte sind zwar kitschig, aber vermutlich ist das gewollt als Kontrast zum rauhen Kampfgeschehen. Trotzdem hast du es da mMn manchmal etwas zu gut gemeint. Zum Beispiel da:

Mit ihr zu schlafen war süßer als der Nektar der Blumen, die ich gepflückt hatte. Ich verliebte mich in sie.
Vielleicht bin ich konservativ, aber wieso verlieben sie sich erst, nachdem sie miteinander geschlafen haben? ;)

Als die Kamera dann wieder auf den Kampf umschwingt, ist da plötzlich wieder dieses Athmosphäreloch, wo gerade eben wenigstens noch der herbstliche Garten war.
Wo ist die Beschreibung der kreischenden Menge, der Flutlichter, des SChiedsrichters, der Augen des Gegners, der Gerüche von Schweiß und Popcorn, was weiß ich?
Da könnte man noch soviel rausholen, sogar wenn man keine Ahnung vom Boxen hat.

Hier genauso

Bomar ließ mehrere Schläge auf meinen Kopf los. Links, rechts, links, alles Treffer.
"Alles Treffer" ist irgendwie zu wenig, um Athmosphäre zu erzeugen. Was fühlt er dabei? Wie hört es sich an, ne Ladung Treffer einzustecken? Was drückt das Gesicht des Gegners dabei aus?

Die Parallelität des Javier-Kampfes zum aktuellen Geschehen finde ich dagegen ziemlich clever, wenn auch etwas konstruiert, insbesondere, da die Erinnerung so plötzlich da ist, ohne zuvor angedeutet worden zu sein.
Liest sich wie ein spontaner Einfall während des Schreibens...

Und auch die Verbindung der Beziehungsepisode zum Kampf ist mir etwas zu locker, die Rückblende hat ja kaum Einfluss auf das aktuelle Kampfgeschehen. Besser wärs gewesen, wenn er das Comeback beispielsweise nur für den Jungen gemacht hätte etc.
Vielleicht überseh ich die Verbindung im Moment auch nur...

Fazit: Mir ist die Geschichte zu sehr zusammengeschustert, die Teile fließen nicht ineinander über, wirken künstlich eingeflochten, bedingen sich nicht gegenseitig.
Und die Athmospäre ist mMn nicht dicht genug, um das Lesen zu einem Erlebnis zu machen, um den Leser in den Bann zu ziehen. Das liegt einerseits an der klischeehaften Darstellung und andererseits an der sehr schlichten Schilderung (vielleicht mit Ausnahme der kursiven Teile). Das ist meine persönliche Meinung, aber bei mir kommen keine Gefühle auf, wenn ich Sätze wie "Später ging ich auf seine Beerdigung. Er lag mit geschlossenen Augen da." lese. Carver und Hemingway schreiben zwar auch nahezu bilderlos, aber die haben ihre eigenen Tricks, um Athmosphäre zu erzeugen.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hallo, rabenschwarz!

Dieser Text hebt sich wohltuend von vielen anderen ab, die ich hier lese. Für eine Empfehlung fehlt jedoch "der tiefere Sinn", um es mal so zu sagen. Alternder Boxer steigt noch mal in den Ring, um zu scheitern. Mal davon abgesehen, daß dieses Motiv recht häufig verwendet wird und bei vielen schon einen allergischen Juckreiz auszulösen vermag, fehlt mir die Prämisse. Was willst du uns mit diesem Text sagen? Daß die Welt grausam ist und man verheizt wird? Klingt ja an und ist auch gut, aber für eine Prämisse reicht es nicht.
Sehr gut fand ich auch die Rückblenden mit der unglücklichen Liebe, sie kamen zur rechten Zeit in der richtigen Länge - doch auch sie stehen ohne rechten Bezug im Raum.
Stilistisch finde ich den teilweise poetischen Stil - obgleich zweifellos ein guter Umgang mit der Sprache demonstriert wird - für die Kampfbeschreibung unglücklich gewählt.

>Die Glocke würde geläutet
wurde

>Ich kam aus der Ringecke, schwer und heftig
Darunter kann ich mir nicht viel vorstellen. Wie sieht das aus, wenn man "heftig kommt"? Oder "schwer"? Ich habe Assoziationen mit schweren Beinen und heftigem Atem. Oder einem heftigen Herausschießen wie eine Kanonenkugel.

>Erregung und Erwartung auf den Kampf hatten meinem
>Atem ein schnelles Tempo aufgezwungen
Grammatikfehler. "Erwartung auf" --> "Erwartung des"

>Ich kam raus wie der Löwe, der ich von Anfang an
>gewesen war
Bezug schief. Im Hauptsatz ist er wie der Löwe, im Nebensatz der Löwe selbst. Aus dem späteren Zusammenhang erklärt sich, was du meinst:
Ich kam raus wie der Löwe, der ich früher immer gewesen war.

>Beide tanzten wir mit der Grazie einer Ballerina
Das glaube ich nicht.

>Ein kleiner Stoß, der die Luft zerriss
Das erinnert mich an diese Kung-Fu-Filme, wo jede Bewegung von einem übertrieben lauten Geräusch begleitet wird.

>ich setzte meinen ersten Schlag frei
Das klingt seltsam. Unangemessen. Man setzt Tiere frei oder Kettenreaktionen, aber keine Schläge.

>Bomar drehte ab
Ich assoziiere ein Flugzeug mit diesem Verb. Auf jeden Fall aber eine Seitwärtsbewegung innerhalb einer kontinuierlichen Vorwärtsbewegung, und das paßt nicht.

>linken Haken. Ich hatte nicht viel im Gepäck, eine
>flotte Rechte und einen linken Haken, aber mein
>linker Haken
Zuviele linke Haken in diesem Satz.

>schüttelte die Spinnweben ab
Spinnweben??? Wo kommen die denn jetzt her?

>unter den Arsch geschoben ... Fick dich
Diese Sprache erscheint mir der Situation angemessen. Falls du den Prot. aus irgendeinem Grund als "Gentleman" charakterisieren wolltest, wäre die von dir verwendete Sprache vielleicht brauchbar, aber das kam nicht so rüber.

>Ich hob vom Stuhl ab
Wieder denke ich an Flugzeuge. (Und Raketen).

>Jetzt ging's ans Eingemachte
Und jetzt assoziiere ich neben Omas Einmachglas gewisse Politikerreden.

>lass ihn Pfund um Pfund abarbeiten und sieh zu, wie
>er unter einem starken linken Haken verblüht
Gut! Das ist sehr gut!

>Und dann machte er auf
Sehr gut, du hast in den Zeilen zuvor ein Ziel aufgebaut (Warten, daß der andere "aufmacht"), und jetzt passiert es. Das erzeugt Spannung! Noch dazu hast du daraus einen Cliffhanger gemacht, denn jetzt kommt erst mal Rückblende. - Das ist literarisch höchst gelungen!

>in dem Blumen geblüht und Blätter längst gefallen
>waren, um den Erinnerungen des nächsten Herbstes
>Platz zu machen
Sehr schön poetisch. Und hier paßt es auch! Ich stelle mir gerade vor, daß dies einen genialen Kontrast ergäbe, wenn du die Sprache des Kampfes entschwülsten würdest.

>Sie errötete mit dem gleichen Farbton der Blumen.
Einfach nur genial!

>Erst dachte ich, sie lachte vor Freude, dann fing ich
>an mich darüber zu wundern, dass sie nie dasselbe zu
>mir sagte
Sehr schöne subtile Andeutung.

>Eines Nachts, nachdem wir uns geliebt hatten,
>erzählte sie mir, sie würde nach New York gehen
Diesen Abschnitt würde ich gerne in einem gewissen Abstand vom Vorangehenden sehen, damit der Leser nicht zu schnell mit dem Umstand konfrontiert wird, daß die Beziehung scheiterte und er ein Gefühl dafür bekommt, daß Zeit vergangen ist. Vielleicht an die Stelle von "Und da passierte das unerwartete" schieben.

>"Klar Dummchen, du dachtest doch nicht wirklich, es
>ginge um mehr, oder?". Ich wurde böse. Ich zog mich
>an und schlug ihr hart ins Gesicht.
Das ist die einzige Stelle, an der ich mit dem Inhalt unzufrieden war. Sowohl die Frau als auch der Mann bedienen hier gräßliche Klischeemuster. Wieso kann die Frau das nicht weicher ausdrücken, und wieso muß der Mann gleich zuschlagen?

>Ich verlegte das Ganze
Pardon?

>Die Glocke ertönte und ich sprang auf, um ihr ihr
>Blut zu geben
Der Glocke ihr Blut geben?

>Santo Jorge. Mein Vater hatte mir von ihm erzählt,
>als ich noch ein kleiner junge gewesen war. Er
>schlachtete Drachen und war der Schutzpatron der
>Ritter. Für Christus hatte er alles aufgegeben
Sehr schön. Recherche!

>Genau so war es mir Javier passiert
da fehlt ein "mit"

>er alles wäre in Ordnung
Syntaxfehler

>Die Welt ist ein profitabler Ort mit einem
>hilfsbereiten Gesicht. Sie gibt denen, die es
>verdienen, Pfennige und die großen Summen gehen an
>die rot angelaufenen, fettarschigen Bosse und ihre
>aufwärtsstrebenden Reihen. Sie profitierten von
>Javier. Und sie profitierten von mir
Sehr gut! Ich liebe es, wenn solche philosophischen Gedanken durchschimmern.

>mit seinen weißen Augen ansah
Weiße Augen? Ich denke bei solchen Beschreibungen an die "Toten Augen von London"

>"Eins!" ... "Zehn!"
Viel zu lang und ausführlich geraten für meinen Geschmack. Das sollte sich in einem Satz zusammenfassen lassen.

>"Du kommst wieder in Ordnung", hörte ich Vick
>sagen. "Alles kommt wieder in Ordnung."
DAS war die Pointe. Alles, was ab hier kommt, ist überflüssig. Die Beerdigungsszene würde ich, um sie deswegen nicht streichen zu müssen, ans Ende des ersten Javier-Abschnitts verlegen.

Metakritik:
Im Großen und Ganzen schließe ich mich den Eindrücken und Kommentaren meiner Vorredner an. Allerdings nicht in den folgenden Punkten:

>Meine Strategie, um den Gegner denken zu lassen, ich
>wäre so ein Tänzer.
--Holprig. Wieso nicht einfacher?
Ich habe an diesem Satz nicht das Geringste auszusetzen. Klingt so schön umgangssprachlich, wie ich es von einem Boxer erwarte.

>hatte sich Bomar rechts neben die Seile getanzt
--Das Intransitive Verb "tanzen" eignet sich hier mMn
--nicht so gut. Geht einfacher
Intransitiv? Ich erinnere da an "Und sie tanzen einen Tango" Okay, vielleicht nicht ganz dasselbe. Aber trotz mehrmaligen Lesens klingt der Satz für mich nicht falsch, sondern sehr gelungen. Solche Konstruktionen existieren auch andernorts, z.B. "er hatte sich in die Ecke gemalt", "er hatte sich um Kopf und Kragen geredet".

--Vielleicht bin ich konservativ, aber wieso verlieben sie sich erst, nachdem sie miteinander geschlafen haben
Das in der Tat sehr konservativ, um nicht zu sagen altmodisch. Wo man die Gelegenheit hat, vorher miteinander zu schlafen, wird man sich kaum vorher verlieben. Im Kindes- und Teenageralter gibt es derlei, oder bei Brieffreundschaften, oder wenn nur einer von beiden sich verliebt und der andere ihn nicht ranläßt. Zwischen gesunden Erwachsenen fände ich ehrlich gesagt das vorherige Verlieben viel perverser. Ist natürlich nur meine Meinung.

r

 
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Kritikerkreis

Du erzählst durchaus routiniert, wobei der Mangel an Fachausdrücken aber sogar auffällt, wenn man sie nicht kennt - hier begehst Du den Fehler, die Gedanken eines Insiders zu beschreiben, ohne selbst Insider zu sein. Das wirkt nicht überzeugend. Der Kampf an sich wirkt dadurch zäh, reißt nicht mit - Gegenwartsform oder mehr innerer Monolog würden den Abstand verringern.

Auf ganz banale Weise wird Spannung erzeugt - allein durch den Plot "Boxkampf". Es gibt Gewalt und die Frage, wer gewinnt, schon ist Spannung da, wenngleich keine prickelnde.

Die Rückblenden sollen der Geschichte Tiefe, der Figur Hintergrund verleihen. Ich fürchte aber, man könnte sie ersatzlos streichen, ohne dass es weiter auffallen würde. Was ich damit sagen will, ist: Es wirkt so, als wäre da erst nur der Boxkampf gewesen, und dann wäre die Sache mit der Frau und dem Kind eingebaut worden, um mehr daraus zu machen. Die beiden Teile müssten gleichsam verschmelzen, um es interessant zu machen. Geometrisch ausgedrückt: Zwei parallele Ebenen machen noch keinen dreidimensionalen Raum.

Du arbeitest mit noch einer weiteren Parallelhandlung, nämlich einem anderen Kampf, wenngleich mit vertauschten Rollen. So ergibt sich das Schicksal. Hachja, schluchz :crying: Das ist filmreif, aber nur für einen typischen Hollywood-Schinken.

Die Dramatik wirkt aufgesetzt, weil jeder schon einmal einen Rocky-Film gesehen hat. Typen schlagen sich die Fresse ein und haben ganz schlimme private Probleme. Diesem Plot gewinnst Du weder sprachlich noch thematisch etwas neues ab.

Das klingt jetzt unter dem Strich vielleicht ziemlich negativ, ist aber nicht so. Ich habe die Geschichte gerne gelesen, weil sie nach meinem Eindruck routiniert geschrieben ist - routiniert wie ein Hollywood-Boxerdrama eben. Und spannend ist sie auch.

Was ich - in dem Kritikerkreis hoffentlich angemessener Ausführlichkeit - aufschlüsseln wollte ist, warum der Plot ein Fehlgriff war. Ich denke nicht, dass sich aus dieser Schablone eine herausragende Geschichte entwickeln lässt - genau wie bei Zeitreisen ;)

Fazit: sprachlich routiniert, spannend, inhaltlich zu hollywoodisch.

Uwe
:cool:

 

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