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Die Romantik ist tot

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16.02.2018
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Die Romantik ist tot

Zwischen Zigarettenqualm und Rosen wartete der Junge am Gleis und las ein Buch. Aus dem Kragen seiner Jacke baumelten zwei Kopfhörer aus denen leise das taktvolle Geräusch eines Schlagzeuges hervortrat. Seine Füße wippten auf und ab, als würden sie eben jenem Takt folgen. Die Augen des Jungen waren stur auf das Buch gerichtet und blickten dennoch verwunschen fort.
Plötzlich schnippte er seine Zigarette auf die Schienen, klappte sein Heft zusammen, stand auf und ging fort.
"He!", rief ich, "deine Rosen!" Der Junge drehte sich um und grinste verlegen:"Die Romantik ist tot, mein Freund, wir haben sie vergessen!", lallte er und widmete sich Weg und Musik.

 

Hi YungMiles,

klingt ja so ganz nett, aber ist das nicht ein bisschen kurz? Und - wenn ich mir deine drei Tags anschaue - hast du unterwegs nicht irgendwo die Philosophie vergessen?

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo erdbeerschorsch,
ich hätte als Tag ja gerne "Parabel" genommen, aber dieses gibt es leider nicht. Die Kürze ist beabsichtigt und die Philosophie liegt, so war es intendiert, in den recht unbeschriebenen Charakteren,vor Allem dem des Jungen, welcher ein gezieltes Statement gibt. Dieses Statement charakterisiert den Jungen jedoch schon so sehr, dass man sich ,als Leser, doch ein recht genaues Bild von ihm schaffen kann (z.B.: der enttäuschte Romantiker,...). Zudem finde ich für meinen Teil, dass der Text eine besondere Atmosphäre schafft, aber ich denke, dass das subjektiv, individuell ist.
Aber vielen Dank für deinen Beitrag! :)

LG YungMiles

P.S.: Bin neu auf der Plattform, deswegen frage ich einfach Dich: Gedichte sind bei Wortkrieger eher fehl am Platz oder?

 

Hallo, YungMiles

Ein paar Fehler haben sich selbst in diese paar Zeilen verirrt.

Aus dem Kragen seiner Jacke baumelten zwei Kopfhörer aus denen leise das taktvolle Geräusch eines Schlagzeuges hervortrat.

Komma vor "aus".

Die Augen des Jungen waren stur auf das Buch gerichtet und blickten dennoch verwunschen fort.

"verwunschen"? Du meinst wohl "nachdenklich". Verwunschen = unter der Wirkung eines Zaubers stehend (Duden). Da denke ich ein Märchenschloss. Nicht an jemandes Augen. Vielleicht "sinnend", wenn Du es unbedingt besonders ausdrücken willst.

Der Junge drehte sich um und grinste verlegen:"Die Romantik ist tot, mein Freund, wir haben sie vergessen!",

Zwischen dem Doppelpunkt und dem Anführungszeichen fehlt ein Leerzeichen. Außerdem machst Du einen vorangestellten und einen nachgestellten Begleitsatz gleichzeitig. Das ist ein bisschen doppelt gemoppelt. Entscheide Dich: "grinste" oder "lallte" und dann weg mit dem anderen. Außerdem, wieso lallt er denn? Lallen nicht Betrunkene? Aber Betrunkene lesen normalerweise keine Bücher. Aus Gründen, die ich bereits untersucht habe: Es ist sehr schwierig.

Na ja ... Ich glaube, dass Du ein sehr klares Bild von dem im Kopf hast, was Du uns sagen möchtest. Das Problem ist, dass es nicht so richtig ankommt. Ich bin generell zufrieden damit, allerdings streift das nur so meine Stirn und ist dann schon vorbei. Die hohe Fehlerdichte (3 Fehler in 8 Zeilen, na ja ...) finde ich ein bisschen seltsam, v.a. bei der Kürze. Hast Du nicht mehr Korrektur gelesen? Das solltest Du immer tun.

Bin neu auf der Plattform, deswegen frage ich einfach Dich: Gedichte sind bei Wortkrieger eher fehl am Platz oder?

Dass Du Gedichte schreibst, habe ich mir bei dem Text fast gedacht. Das könnte man gut in ein Gedicht verpacken. Soweit ich weiß, haben Gedichte auf der gesamten Plattform nichts zu suchen und würden wahrscheinlich kommentarlos gelöscht werden. ;) Bitte korrigiert mich einer, wenn ich damit falsch liege.

Ich sehe, dass Du sehr poetisch vorgehst, und ich kann mir auch vorstellen, dass Du das gut machen kannst. Aber welche Essenz ziehe ich aus der Geschichte? Der Typ hat Blumen gekauft und lässt sie am Bahnhof liegen. Aber warum? Ich bin selbst kein romantischer Mensch, aber ich kaufe halt einfach gar nicht erst Blumen. Romantik ist tot, stimmt selbst in meinen Augen nicht. In meiner Beziehung gibt es keine Romantik, aber eben, weil mein Partner und ich pragmatische Menschen sind. Ich weiß, dass es in anderer Leute Beziehung Romantik gibt. Deshalb kann ich Deiner Aussage nicht zustimmen. Du handelst sie auch viel zu kurz ab, als dass ich Deinen Gedankengang nachvollziehen könnte. Ich bleibe bei meiner Position, dass es eben romantische und pragmatische Menschen gibt. Daran ändert Dein Text nichts, obwohl er es könnte. Du könntest mich leicht in Deinen Bann ziehen, Du hast mich schon am Haken, ... aber Du lässt einfach los. Das finde ich schade. Daraus könntest Du mehr machen.

Viele Grüße,
Maria

 

YungMiles schrieb:
P.S.: Bin neu auf der Plattform, deswegen frage ich einfach Dich: Gedichte sind bei Wortkrieger eher fehl am Platz oder?

Hey und Willkommen bei uns!

Total fehl und nicht geduldet. Nicht mal der Versuch. Dafür gibt es ausreichend andere Seiten im www. wo sie ein sehr kuschliges Zuhause finden ;).

Übrigens: Als kleine Nachtlektüre.

Hau rein, hab Freude am Austausch und an den Worten!

 

Hi YungMiles,

die Antwort auf deine Frage hast du ja schon bekommen. Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich hier:

Zudem finde ich für meinen Teil, dass der Text eine besondere Atmosphäre schafft
gar nicht widersprechen möchte. Aber das ist in meinen Augen eben erst ein Anfang, wenngleich kein schlechter. Und, um noch ein bisschen spitzfindig zu sein: Atmosphäre ist halt nicht Philosophie ...

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo YungMiles,
da der Text schön kurz ist, kann man ihn schnell weglesen. In der Kürze stören mich dann ein paar Sachen: Er wartete und las. Wenn er las, wartet er ja nicht. Dann liest er ja. Oder wartet er lesend oder liest er wartend? Das Geräusch tritt hervor, naja. Dann bezieht sich der folgende Satz auf den Takt, der vorher als taktvolles Geräusch apostrophiert wird. Finde ich nicht ganz passend, weil es sich mit dem "eben jenem" ganz explizit auf einen Takt bezieht und nicht auf ein taktvolles Geräusch. Die Augen waren auf das Buch gerichtet und blickten verwunschen fort. Schaut er ins Buch oder verwunschen fort? Dann klappt er ein Heft zusammen, das vorher ein Buch ist. Leerzeichen nach dem Doppelpunkt fehlt. Das Lallen kann ich nicht einordnen. Widmet sich Weg und Musik. Hoffentlich stolpert er da nicht.
Inhaltlich: Für die gewichtige Aussage, dass die Romantik tot sei, was man ja in der Postmoderne durchaus diskutieren kann und worüber man völlig kontroverse Ansichten haben kann, von: grundsätzlich besitzt alles, was Kunst ist, im Grunde einen romantischen Kern, von Händen in Höhlen bis zur digitalen Welt und die ist vielleicht sogar am romantischsten, bis: Romantik ist tot, was Dein Bursche sagt. Also, für die gewichtige Aussage und weil das so ein weites Feld ist, funktioniert das für mich nicht in so einem Nebenbei, am Gleis mal ein Buch lesen zwischen Rauchen und Rosen und dann einen dicken Spruch rausschlagen. Auf dem engen Raum braucht das dann doch ein gewichtigeres Bild, oder die Aussage müsste dementsprechend kleiner sein, nicht so gewaltig. Also für mich entweder andere Textdimension oder stärkeres Bild mit entsprechender sprachlicher Formung, die zwingender ist und eindeutiger. Oder eben eine Aussauge, die mehr auf dem Boden bleibt.
Soweit von meiner Seite.
Herzliche Grüße und willkommen auf der Wortkriegerseite
rieger

 

Hey YungMiles,

Deine Geschichte könntest du gerne ausbauen. Für den Anfang klingt es gut und weckt ein wenig Neugierde. Du hinterlässt beim Leser Fragezeichen wie z.B., warum ist die Romantik tot? Was ist denn passiert? Es muss ja schon eine harte Geschichte dahinterstecken, dass man die Romantik vergisst.

VG
Samed

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich fand s gar nicht so schlecht. Du erzählst meiner Meinung nach tatsächlich eine ganze Geschichte mit deinen paar Sätzen, und zwar eine, die am Ende zum Nachdenken anregt, und eigentlich ist das schon ne Leistung.
Handlung ist für mich auch genug drin.
Ich schließe mich meinen Vorlesern an, was das lallen betrifft- erstens steht da schon, dass er diesen Satz grinst, und zweitens hatte den Typen vorher eigentlich so vor Augen, als wären seine Gedanken klar, vielleicht ein bisschen verträumt und ganz woanders, vielleicht kreisend um Fragen, die ihn zu seiner letztendlich Reaktion führen, vielleicht von einer ganz bestimmten Gefühlslage in irgendeine ganz bestimmte Richtung getrieben, vielleicht auch nur ganz und gar von dem Buch eingenommen, vielleicht irgendwas anderes, um das so genau zu bestimmen ist dein Text zu kurz, aber garantiert nicht zugedröhnt und vernebelt, was mit dem lallen ja einhergehen würde. Falls du mit dem lallen doch gezielt diesen vernebelten Zustand ausdrücken wolltes, dann habe ich das, und damit wohl auch den kompletten Text, irgendwie missverstanden.

Was anderes: ich fand den plötzlichen Einfurf des ich-Charakters, welcher danach nicht nochmal auftaucht, beim ersten Lesen ein bisschen seltsam, im Nachhinein passt es dann aber doch gut, und ich würde es nicht mehr weg haben wollen. Kann nicht so richtig beschreiben, wieso, und noch weniger, warum ich diese absolut unnütze Info dann überhaupt hier hinschreibe, aber irgendwie war mir dieses kurze ich am Ende sogar wichtig für die Handlung...

Was mich ein bisschen stört, was ich dir hier aber tatsächlich nicht zu ändern nahelegen würde, wenn du das ganze nicht komplett umschreiben und in die Länge ziehen willst, ist dass die Beschreibung am Anfang länger ist, als die aktive Handlung.

Liebe Grüße,
Anna.

 

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