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Die Reise

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23.03.2002
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Die Reise

Ich weiß nicht, ob das die richtige Rubrik dafür ist, aber ich wüsste auch keine andre.
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Die Reise
für N.

Lauschend den Klängen der Welt um mich, ich sehe die Klangverursacher nicht, noch sehen sie mich, denn ich bin eingeschlossen, um mich herum eine feste Masse, die ich weder aufbrechen kann noch will, bleibt mir noch ein Monat Zeit um nachzudenken, danach muss ich mich befreien.
Wärmt mich hier noch die schützende Schicht, weiß ich nicht, ob ich draußen nicht von der Kälte schon erwartet werde; überlegend, doch zu keinem Schluss kommend, schließlich mich entscheidend, zu warten, mich überraschen zu lassen, drehe ich mich langsam um - ich spüre, dass es schmerzt, doch schmerzt es nicht mich – und warte.
Der Monat ist um, nun breche ich also mit dem Kopf voran aus, höre Schreie, Schreie des Schmerzes und der Lust, doch werde empfangen, freudig, in einer Woge voll Wärme, und ich freue mich auch, dass es schlussendlich passiert ist, und ich schreie vor Freude, bevor ich mich – ach, war ich der Reise nicht müde geworden? – in einen tiefen, nicht enden wollenden Schlummer begebe.

 

Hallo simonvO,


von der Sprache her gefällt mir Dein Text gut. Die Sprache macht ihn etwas ungewöhnlich, aber auch nicht so abgedreht, daß man die Lust am Lesen verliert. Wenn ich recht vermute und es sich um die Sicht eines Kindes vor der Geburt handelt, ist der gewählte Stil auch ein gutes Mittel um zwischen der Welt der Geborenen und der noch auf die Geburt wartenden zu unterscheiden.
Rein logisch gesehen kann das Kind noch nicht über Kälte nachdenken.
So richtig philosophisch finde ich den Text nicht, aber da Geburt etwas alltägliches ist, könnte er wohl auch in dieser Rubrik stehen. Mal sehen, was andere Leser dazu meinen.

Tschüß... Woltochinon

 

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