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Die Reise ins Unbekannte

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04.03.2018
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Die Reise ins Unbekannte

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Hallo und herzlich Willkommen hier Joseph James.
Du bist hier in einem Forum gelandet, dass bekannt dafür ist, dass hier hier viel kritisiert wird.
Also hast du sicher nichts dagegen, wenn ich das jetzt auch tue. Sind alles Verbesserungsvorschläge, also eigentlich was gutes. Lass dich bloß nicht abschrecken.

Mit diesem Kommentar widme ich mich erstmal nur dem Prolog, weiter bin ich noch nicht gekommen, denn allein da hab ich schon sehr viel gefunden und dein Text ist wirklich sehr, sehr lang. Hat ja fast eher die Form von einem Roman.

Also ... los geht's.

Erstmal vorab:

Die Reise ins Unbekannte
eine Adventure-of-Heroes-Story
von Joseph James
Hier gehört sowas mMn nicht hin. Den Titel und deinen Namen kann man doch schon in der "Titelleiste" lesen, und das mit der Adventure-of-Heroes-Story ist nicht wirklich wichtig, wenn man den Text sowieso liest. Im obersten Post sollte immer nur die Geschichte selbst stehen, nicht mehr. Wenn du dich unbedingt noch dazu äußern willst, dann mach das bitte in einem extra-Post unten drunter.

Diese Erkenntnis musste ich auf schmerzliche Art und Weise erfahren. Ich musste es auf eine Art lernen, wie sie kein Mensch lernen sollte.
1. Es heißt eine Erkenntnis haben, nicht erfahren. Damit macht dann der Einschub "auf eine schmerzliche Art un Weise" gar keinen Sinn mehr in dem Satz, vorher hat er auch nicht wirklich gepasst und er ist sowieso schon mit im nächsten Satz drin, also streich doch diesen Teil. Oder den ganzen ersten genannten Satz.
2. du verwendest hier in zwei Sätzen zwei mal musste und zwei mal Art. Wiederholungen sind nicht so schön und sollten vermieden werden.
3. Beim zweiten genannten Satz stimmt der Bezug nicht. Es müsste heißen "Ich musste es auf eine Art lernen, auf die es kein Mensch lernen sollte.

Noch immer sehe ich ihre vor Schreck erstarrten Gesichter, ihre weit aufgerissenen Münder, wenn ich die Augen schließe. Noch immer sehe ich die grausamen Dinge, die uns passiert sind, in meinen Träumen.
Bei den beiden Sätzen gefällt mir der Aufbau irgendwie nicht. Vorschlag: Wenn ich die Augen schließe, sehe ich noch immer ihre vor Schreck erstarrten Gesichter, ihre weit aufgerissenen Münder. Noch immer sehe ich in meinen Träumen die grausamen Dinge, die uns passiert sind.

Bei allen Göttern...
1. Vor ... kommt immer ein Leerzeichen, wenn du nicht das Wort selber abbrichst.
2. Was genau willst du mit dem Satz bezwecken? Wirkt auf mich wie ein missglückter Stilmittel-Versuch oder so.

Sie sind schrecklich, folternd und rauben mir immer mehr von meinen, noch übrig gebliebenen Verstand.
1. ich würde schreiben "und sie rauben mir immer mehr"
2. nach meinen muss mMn das Komma weg.
3. es heißt meinem statt meinen.
4. Der erste Teil des Satztes klingt irgendwie blöd. Ich würde an deiner Stell erst bei "Sie rauben ..." anfangen.

meine Augen zu schließen (...) Land der Träume
Augen schließen und Träume hattest du schon kurz vorher. Du weißt schon ... Wiederholungen sind nicht so toll ...

Ich kann, und will, nicht mehr schlafen
MMn müssen die Kommas da weg.

und versuche meine Erlebnisse zu Papier zu bringen
1. Komma nach versuchte
2. Ich würde auf Papier schreiben, um das doppelte zu zu vermeiden, deine Version geht aber auch und ist wahrscheinlich richtiger.:Pfeif:

Zum einen habe ich damit Beschäftigung während der langen Nacht
Ich fände eine Beschäftigung besser.

hab ich zumindest gehört
1. habe
2. vielleicht "das habe ich zumindest gehört"?

an meinen Eichenholzschreibtisch
meinem

bereit meine Geschichte festzuhalten
Komma nach bereit.

Denn in dieser Finsternis (...)
Du hattest in den Sätzen davor schon zwei mal Finsternis.
Hier könntest du sie durch dort ersetzen. Das klänge besser.

Kreaturen und zwar keine von dieser Welt
Komma nach Kreaturen.

n.d.T.
Was ist das denn für eine Abkürzung? Nach dem Tod? (Von wem?) Nervig detaillierter Terminplaner? Neue deutsche Totschlaggestze? Ich hab die Abkürzung mal gegoogelt und fand nur NDT (Netherlands Dance Theater; eine wissenschaftliche Fachzeitschrift über Nephrologie; Neue Deutsche Todeskunst (=Musikrichtung); die Sommerzeit der Newfoundland Standarte Time; und irgendwas zu Wertstoffprüfung) Das passt hier irgendwie alles nicht so ganz. Aber vielleicht wird das ja später im Text noch klar, was das heißt, dann ist das natürlich o.k.

als wäre es erst gestern passiert...
1.Leerzeichen vor ...
2.passiert gefällt mir nicht. Lieber gewesen.

So. Ich werde mir vielleicht auch noch die Kapitel vornehmen, aber fürs erste mache ich jetzt Schluss. Ich hoffe, ich konnte weiter helfen.

Viele Grüße und einen guten Start in die neue Woche,
Anna

 

Hallo, Joseph James

Ich habe bis Kapitel VIII gelesen. Langsam merke ich, wohin die Reise geht. Da liegt dann auch schon der Hund begraben, aber dazu kommen wir später. Ich sehe hier jetzt schon einen Berg Arbeit (vor Dir), deshalb halte ich inne und zeige mal drauf:

Mein Vater, meine Mutter, meine zwei Brüder, meine Schwester und, selbstverständlich, ich, alle waren anwesend.

Das ist eindeutig „selbstverständlich“. Streich dieses Wort. Was soll die Klugscheißerei?

Es war bald Zeit zur Arbeit zu gehen.

Komma vor „zur“.

Mir… Mir fehlen wirklich die Worte dafür.

Wenn Du nicht das Wort, sondern den Satz abbrichst, kommt vor den drei Punkten eine Leerzeile. Bitte im gesamten Text korrigieren.

Du solltest lieber etwas Vernünftigeres machen, wie Rechtsanwalt oder Arzt.“

Kein Komma vor „wie“.

Bitte mache mehr Absätze. Es ist üblich, dass man bei einem Sprecherwechsel einen Absatz macht. Das erhöht die Lesbarkeit ganz enorm. Probier das mal aus.
Vater spricht:
Howard spricht:
Vater spricht:
Und so weiter. Bitte im gesamten Text korrigieren.

Pffff…

Lautmalerei finde ich nicht so schön. Besser: „Er schnaufte.“ „Er stieß zischend die angehaltene Luft zwischen den Zähnen hervor.“

Er schnaufte, diese Diskussion führten wir nun seit zwei geschlagenen Wochen, ohne irgendwelche Resultate.

Punkt vor "Diese Diskussion". Kein Komma vor „ohne“.

Er sagte, ich soll mir einen vernünftigen Beruf suchen, ich entgegne, ich habe doch einen vernünftigen Beruf gefunden. Er meint, mein Beruf sei kein richtiger.

Also, erstmal: "Ich entgegnete". Außerdem: Im letzten Satz machst Du es richtig. Im ersten Satz: Konjunktiv statt Präsens. „solle“. „habe“ könnte man machen, allerdings habe ich noch gelernt, dass man, wenn Konjunktiv I genauso wie Präsens klingt, Konjunktiv II benutzt: „hätte“.

Ich nutzte die lange Fahrt um mir Gedanken darüber zu machen, welche Art von Film ich als erstes drehen möchte.

Komma vor „um“.

Oder doch lieber eine Dokumentation.

Bitte achte auf Konsistenz! Fragezeichen auch hier.

Wir aßen unser Abendbrot und sprachen noch lange Zeit, bis tief in die Nacht hinein, miteinander.

Keine Kommata um „bis tief in die Nacht hinein“. „lange Zeit“ und „bis tief in die Nacht hinein“ ist auch komplett doppelt gemoppelt. Eins von beidem streichen.

Du machst im gesamten Kapitel II keinen einzigen Absatz. Das ist komplett unleserlich. Bitte tu das Deinen Lesern nicht an.

Fragen über Fragen, über die ich mir später Gedanken machen muss.

„musste“.

Er brachte mir im Schnellkurs die wichtigsten Fakten bei und machte mir das Angebot, dass ich bei ihm privat lernen könnte, was es wirklich heißt, Filme zu machen. Ich nahm das Angebot dankend an und schüttelte ihn (weg damit) eifrig seine Hand. Die nächsten Wochen verbrachte ich damit, bei Prof. Bryan alles über den Film zu lernen, was nur ging. Ich lernte die verschiedenen Kameraperspektiven, wie man ein Konzept erstellt, wie man Dialoge und Drehbücher schreibt, wie man Filme richtig schneidet und noch vieles mehr. Alles, was Prof. Bryan mir an Wissen gab, saugte ich auf wie ein trockener Schwamm. Ich war ein wahrlich eifriger und wissbegieriger Schüler, worauf mein Lehrer äußerst stolz war. Am Ende meiner „Lehre“ sagte er zu mir, ich sei ein wirklich und talentierter Schüler gewesen, der das Zeug zum Filmemacher hatte. Ich bedankte mich bei ihm für seine Unterstützung und dass er sein enormes Wissen mit mir teilte und verließ seinen Hörsaal.

Komplett und vollkommen unglaubwürdig. Aus den späteren Szenen an der Universität schließe ich, dass Du wenig Ahnung davon hast, wie so ein Studium und das Universitätsleben funktionieren. Als Professor hat Mr. Bryan sicher einen vollen Terminkalender – Lehre und Forschung (Letzteres ist vielen Profs wichtiger). Wie viel Kohle hat denn der Onkel bitte, dass er sich mal eben einen Professor kaufen kann? Üblicherweise würde so ein Prof doch sagen: „Klar, dein Neffe kann gerne meine Vorlesungen besuchen.“ Oder die beiden setzen sich halt abends und an den Wochenenden außerhalb von Mr. Bryans Arbeitszeiten hin. Wahrscheinlich lernt Dein Prot dadurch aber eher langsamer als andere, und warum sollte Mr. Bryan das tun?

Du versuchst hier, die Ausbildung Deines Prots „im Schnellkurs“ abzuhaken, um Dich damit nicht aufzuhalten. Ich habe jetzt weit genug gelesen, um zu checken, worum es eigentlich gehen soll. Du willst schreiben, wie Dein Prot auf dieser Insel etwas Schreckliches erlebt. Ich musste acht Kapitel lesen, bis ich das erkennen konnte, und davon ist noch nichts passiert. Streich die ersten fünf Kapitel. Dann musst Du die Ausbildung Deines Prots auch nicht so unglaubwürdig hinrotzen. Ich führe das gleich noch weiter aus.

Ich lief stundenlang im Haus auf und ab und hoffte das mir eine gute Idee einfallen würde.

Komma und dann „dass“ statt „das“. Außerdem fallen einem Ideen nicht ein. Sie kommen einem. Ideen sind nichts Konstruiertes, sie sind etwas Zufälliges.

Mein Kopf fühlte sich absolut leer an.

„absolut“ umgangssprachlich.

Es traf mich wie ein Blitz, in meinem Kopf bildete sich sofort eine geniale Idee.

Ideen bilden sich nicht. Ideen tauchen auf. Das Blitzartige ist der Idee wesenhaft.

Die eine war, das es anscheinend einen erneuten Terroranschlag der Bruderschaft gab, diesmal in Gonzzoles, wobei 10 Menschen und 3 Orks gestorben waren.

"dass" statt "das". Zahlen werden in Geschichten ausgeschrieben. Bitte im gesamten Text korrigieren.

Ich holte tief Luft, entspannte meine Nerven, öffnete die alte Holztür und betrat das Geschäft.

„entspannte meine Nerven“ – was macht Dein Prot dabei? Wie geht das? Ist es so einfach, wie es klingt? Wo kann ich das lernen? Sorry, aber das passt überhaupt nicht. Ich kann mir darunter nichts vorstellen, und es klingt komplett unglaubwürdig.

Und Kapitel V hat wieder keine Absätze. Das ist wirklich grausam. Warum tust Du mir das an? :(

„So Käpt‘n, was wissen sie über diese Insel?“, fragte ich unverhohlen, nachdem wir uns auf eine Bank saßen.

Also, erstmal wird die Anrede „Sie“ immer groß geschrieben. Bitte im gesamten Text korrigieren. Dann heißt es natürlich „setzten“, statt „saßen“. Du scheinst ein Problem mit Redewendungen zu haben. Das hatte ich früher auch – beim Schreiben sind sie mir plötzlich entfallen. Wenn Du das merkst, lies die Stelle mehrmals laut. Dann fällt Dir vielleicht die richtige Wendung ein.

Die meisten Leute nennen sie Psycho-Island, weil jeder der bis jetzt lebend zurückkam direkt ins Asylum geliefert wurde. Mir persönlich hat dieser Name nie gefallen, klingt wie aus einen dieser billigen Groschenromane, die die Jungspunde immer so gerne lesen. Ich bevorzuge den Namen Verfluchte Insel. Klingt zwar furchtbar klischeehaft, trifft aber den Kern der Sache.

Weißt Du, das ist für mich das Schlimmste: Wenn einem als Autor keine Namen einfallen, man also zu dem „Trick“ greift, sich in Form der Figuren über die mangelnde Kreativität des Autors lustig zu machen. Ich hätte das auch getan, hätten Deine Figuren das nicht schon vorweggenommen. Nein, nein. Entweder, Du verkaufst Deine Namen glaubwürdig, oder Du denkst Dir einen Namen aus, über den Du Dich nicht selbst lustig machst. Das ist ein gruseliger, grausiger Ort! Der kann doch keinen Namen haben, über den die Figuren und Leser Sprüche machen!

Man nimmt an, sie haben etwas so schreckliches gesehen, das sie vollständig traumatisiert wurden.

„Schreckliches“ wird groß geschrieben und „dass“ statt „das“. Außerdem wäre besser: "das sie traumatisiert hat". Das, was Du schreibst, klingt sehr umgangssprachlich.

Btw habe ich das Gefühl, dass der Kapitän mir das nur erzählt, weil er es mir erzählt. Nicht, weil er es dem Prot erzählt. Verstehst Du, was ich meine? Der Kapitän redet nur deshalb so daher, damit die Leser mitkriegen, was los ist. Dein Prot weiß das alles doch schon, sonst würde er diesen Film doch nicht drehen. Das wirkt total gekünstelt.

„Genau das möchte ich ja herausfinden“, antwortete ich, „ich will dieses Rätsel lösen, damit niemand mehr auch nur in die Nähe dieser Insel kommt.“

Okay, Moment mal. Bei dem „damit“ habe ich gestutzt. Löst man nicht Rätsel, damit die Reise zu der Insel am Ende sicher wird? Was ist das denn bitte für ein Grund? Also, dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein. Dein Prot spinnt also wirklich komplett.

Mir kam der Gedanke meinen alten Schulfreund Steven Ornelas anzurufen, welcher nun (zufälligerweise) in Lorgon-City an der Kevin-Jähns-Universität Geschichte studierte.

Keine Klammern in Geschichten.

Wir verabredeten uns vor dem Uni-Gebäude, da Steven gerade Freistunden hatte.

Also, die meisten Unis (außer sehr kleine) haben sehr viele Gebäude, die auf einem sogenannten Campus (oder sogar mehreren) angeordnet sind. Außerdem hat man Freistunden zwar in der Schule, nicht aber an der Uni. An der Uni besucht man vielleicht 12 Stunden die Woche Seminare und Vorlesungen, d.h., man hat eine Menge von dem, was Schüler „Freistunden“ nennen. An der Uni sind dies die Hauptarbeitsstunden, die man mit der Vorbereitung von Referaten, Essays und dem Lernen für Klausuren zubringt. (Und mit Mensasitzen und Parkliegen, aber das ist eine andere Geschichte.)

Ich machte mich noch etwas frisch und begab mich zugleich auf den Weg.

Ah ja, sehr witzig. Während Dein Prot sich oben ohne mit einem Waschlappen unter den Armen schrubbt, läuft er also zu diesem Uni-Gebäude. Du meinst wohl „sogleich“. Den Fehler machst Du später wieder.

Ich höre hier erstmal auf. Inzwischen glaube ich, dass die Essenz Deiner Geschichte in der Reise zur Insel und den schrecklichen Geschehnissen dort liegt. Das Ding ist: Davon ist noch nichts passiert. Du versuchst, die Geschichte Deines Prots von vorne bis hinten zu erzählen. Das mündet in so skurrile Szenen wie seine „Blitzausbildung“ und den sehr reichen Onkel. Ich würde Dir raten, das sehr, sehr stark einzudampfen. Was spricht dagegen, dass Dein Prot bereits Filmemacher ist und Du damit beginnst, dass er nach einem Team sucht? Was spricht dagegen, dass die Geschichte beginnt, als die Expedition die Insel erreicht? Das hier ist doch alles nur Beiwerk. Ganz nett, aber … halt überflüssig.

Auch sehe ich, dass Deine Geschichte in irgendeiner anderen Welt spielt. Fremde Orte, Orks, Terroristen, so ein Kram. Ich bekomme davon leider wenig zu sehen und kriege auch kein richtiges Gefühl dafür. Ich frage mich auch, ob es das wirklich braucht. Das spielt sich so am Rande ab und verwirrt mich tierisch.

Ich glaube, dass Du Dir sehr viele Gedanken über die Welt und Deinen Prot gemacht hast. Aber Du hast die Geschichte mit extrem vielen überflüssigen Details überladen. Ich weiß, das klingt hart, und das ist auch hart, aber ich würde Dir raten, den Text im Detail durchzugehen und Dich bei jeder Szene zu fragen: „Inwiefern bringt diese Szene meine Haupthandlung weiter?“ Wenn es darauf keine Antwort gibt: Streichen.

Außerdem finde ich extrem viele Flüchtigkeitsfehler. Einige davon habe ich Dir rausgesucht. Du musst Deinen Text sorgfältiger Korrekturlesen. Kürzen könnte Dir auch dabei helfen: Dann ist es leichter, den Überblick zu behalten.

Generell finde ich eigentlich gar nicht, dass Du schlecht schreibst. Wie gesagt, ich erkenne hier einige Liebe, die Du investiert hast, und stellenweise konntest Du mich auch fesseln. Es wurde immer wieder dadurch zerstört, dass ich gemerkt habe, dass das für die Haupthandlung komplett unwichtig ist. Das nimmt mir auf Dauer dann doch die Lust am Lesen. Du hast viele kleine Spannungsbögen aber keinen großen, der mich durch die ganze Geschichte führt.

Aber deshalb würde ich das noch nicht abschreiben. Ich glaube, Du kannst daraus etwas Gutes machen, und ich hoffe, ich konnte Dir dabei weiterhelfen. Also: Make it work!

Viele Grüße,
Maria

 

Vielen Dank für das wirklich umfangreiche Feedback.
Ich habe mir die meisten Kritikpunkte zu Herzen genommen und (hoffentlich) die Fehler beseitigt.
Zu einigen Kritikpunkten möchte ich mich äußern:

- Japp, ich habe kaum eine Ahnung darüber wie so ein Studentenleben aussieht, aber da die Geschichte in einen anderen Universum spielt, kann man darüber, glaube ich, hinwegsehen (Vllt sieht das Leben an Universitäten dort völlig anders aus ;) )

- Zu dem Thema "Beiwerk": Ich verstehe, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber es gehört ein wenig zu meinem Stil völlig ausufernd über unwichtige Nebensächlichkeiten zu schreiben. Außerdem glaube ich es hilft beim Charakteraufbau und beim World Building. Ich kann mich in diesen Punkten aber auch völlig irren.

- Stichwort: "Psycho-Island": Hier muss ich gestehen, dass das mehr ein selbstironischer Seitenhieb gegen mich selbst war, da mir der Name vor ungefähr vier Jahren eingefallen war und ich damals, als ich in diesen sehr jungen Alter war, dachte der Name wäre voll "cool". Rückblickend denke ich das natürlich nicht mehr :D Aber der Name ist irgendwie hängen geblieben, weshalb ich ihn schließlich auch eingebaut habe.

- Zu Letzt muss ich auch leider gestehen ... diese Geschichte eignet sich u.a aufgrund ihres Aufbaus und Erzählweise nicht wirklich als Einstieg in das Adventure-of-Heroes-Universum, weshalb manches eventuell verwirrend wirken kann. Es sollen auch weitere Geschichten folgen, welche die Welt weiter ausbauen und (hoffentlich) verständlicher machen.


Trotzdem vielen, vielen Dank für die Kritik.

Viele Grüße,
Joseph

 
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Hey, Joseph James

Ich bin's nochmal. Wollte auf einige Punkte, die Du ansprichst, nochmal eingehen. Du hast ein paar Absätze gemacht. Das ist super. Macht das Lesen schon einmal deutlich einfacher.

Japp, ich habe kaum eine Ahnung darüber wie so ein Studentenleben aussieht, aber da die Geschichte in einen anderen Universum spielt, kann man darüber, glaube ich, hinwegsehen

Darüber habe ich auch nachgedacht. Das Problem, das ich dabei sehe, ist, dass sich Deine Welt nicht groß von unserer zu unterscheiden scheint. Das Einzige, was ich bisher mitbekommen habe, ist, dass die Orte fiktive Namen haben, die Währung anders ist, mal ein Ork zu sehen ist und es Spelunken wie in "Fluch der Karibik" gibt. Das sieht für mich nicht nach einer besonders toll ausgearbeiteten anderen Welt aus.

Es gibt tolle fiktive Universitäten. Buchtipp: "Der Club der unsichtbaren Gelehrten" von Terry Pratchett. In der unsichtbaren Universität sieht man die Professoren meistens am Schreibtisch sitzen und Studenten nerven oder im Speisesaal sitzen und sich gegenseitig nerven. Das ist so spitzfindig erzählt, dass ich es sofort glauben kann. Wahrscheinlich kennst Du Pratchetts Scheibenwelt sowieso (wenn nicht: Dringend nachholen!). Hier spüre ich, obwohl durchaus Parallelen zu unserer Welt gezogen werden können, an jeder Ecke, dass wir uns in einer anderen Welt befinden. Das spüre ich bei Dir überhaupt nicht.

Womit wir beim zweiten Punkt wären:

Ich verstehe, dass das nicht jedermanns Sache ist, aber es gehört ein wenig zu meinem Stil völlig ausufernd über unwichtige Nebensächlichkeiten zu schreiben. Außerdem glaube ich es hilft beim Charakteraufbau und beim World Building. Ich kann mich in diesen Punkten aber auch völlig irren.

Du sagst also, dass es Dein Stil ist, den Leser mit unwichtigen Details zu langweilen? Sorry, aber ... die größten Langweiler, deren Bücher ich gelesen habe, waren George R. R. Martin und Walter Moers. Und weißt Du, warum ich deren Bücher gelesen habe, obwohl sie mich mit nebensächlichen Details zu Tode gelangweilt haben? Weil ich von ihnen schon tolle, fesselnde, atemberaubende Dinge gelesen habe. Die beiden können es sich leisten. Für alle anderen gilt leider: Wenn Du gelesen werden willst, musst Du Deinen Leser von Anfang an fesseln. Und Du fesselst mich leider gar nicht, weshalb ich auch immer noch nicht weitergelesen habe.

Du sagst, dass die Details bei Charakterisierung und World Building helfen. Theoretisch ja. Aber nicht so, wie Du es machst. Ich habe Dir ja schon gesagt, dass ich es überhaupt nicht schaffe, in Deine Welt einzutauchen. Weil alles, was daran irgendwie anders ist als bei uns, rein gar nichts mit Deinem Prot zu tun hat. Zumindest nicht in den ersten acht Kapiteln (was eine Menge ist). Vielleicht hätte ich insgesamt weniger Schwierigkeiten damit, wenn Du das hier als Roman und nicht als Kurzgeschichte hochgeladen hättest. Aber ich habe noch einmal den Dialog zwischen Deinem Prot und Steven mitgebracht, um meine Punkte zu verdeutlichen:

Ich übergehe jetzt mal die wahnsinnig vielen Fehlerchen, die ich hier finde, sondern richte den Blick mal auf Überflüssiges.

Steven dachte kurz nach und sprach dann: „Das stimmt. Ich könnte meine Doktorarbeit darüber schreiben und würde wahrscheinlich ein gefeierter Historiker werden. Howard, um ehrlich zu sein, du hattest mich schon dabei, als du sagtest, ‚Expedition zur Verfluchten Insel‘.

Also, erstmal ist das totaler Quark. Um eine Doktorarbeit zu schreiben, braucht Steven zunächst einen Abschluss, also ein Diplom oder einen Master. Außerdem braucht er (wahrscheinlich) eine Promotionsstelle an der Universität und einen Doktorvater, der seine Arbeit für erfolgversprechend hält. Man schreibt nicht „mal eben so“ eine Doktorarbeit. Und wenn das in Deiner Welt nunmal so ist, dann nenne das doch anders.

So und jetzt lass uns reden, ich hab ja schon lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht es deiner Familie? Wie geht es dem Alten Herrn?“

Was zur Hölle? Die beiden wollen auf Expedition zu einem Ort gehen, von dem kaum jemand je zurückgekehrt ist. Aber was tun sie? Sie unterhalten sich über den Vater des Prots? Das ist absurd? Und noch etwas …

„Wir haben uns … zerstritten. Ich und mein Vater“, antwortete ich.
„Ohh, das tut mir aber wirklich leid. Wie kam es denn dazu?“
„Na ja, du weißt ja wie er ist und wie er sein kann… “
„Ich weiß, er kann ein ziemlicher Klotz sein“, sagte Steven.
„Er ist halt dieser … simpel gestrickte Bürokrat. Keinerlei Gefühl für das Ästhetische, für das Kunstvolle. Für ihn zählen nur Akten und Zahlen und Geld und Rechnungen und irgendwelche Statistiken. Er hat keinerlei Verständnis für das, was ich machen möchte. Ich möchte Filme drehen und um die Welt reisen, er möchte das ich studiere und am besten in irgendeiner Anwaltskanzlei verstaube. Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen das Studieren einzuwenden, es ist halt nur nichts für mich.“

Welche Funktion erfüllt dieser Dialog? Wir wissen das alles! Kann sein, dass Steven das nicht weiß, aber er hat vor, auf eine Todesmission zu gehen, also dürfte er sich ruhig für andere Dinge interessieren. Dann müsstest Du den Leser hier nicht auf seine eigene Todesmission schicken: sich zum tausendsten Male durchlesen zu dürfen, wie Howard über seinen Vater jammert. Das kann weg. Man braucht das nicht.

Steven nickte verständnisvoll und sagte dann: „Du warst schon immer ein Freischwimmer, schon damals in der Schule, das hab ich eigentlich immer an dir gemocht.“

Du sagst, dass Steven älter ist als Howard. Woher weiß er dann, wie Howard in der Schule war?

Versteh mich nicht falsch, ich habe nichts gegen das Studieren einzuwenden, es ist halt nur nichts für mich.“ Steven nickte verständnisvoll und sagte dann: „Du warst schon immer ein Freischwimmer, schon damals in der Schule, das hab ich eigentlich immer an dir gemocht.“
„Wirklich?“, sagte ich leicht verlegen. „Ja, es ist aber auch eine bewundernswerte Eigenschaft, eine welche man selten sieht. Aber wir schweifen ab, fahre bitte fort.“

Obendrein sind hier die Absätze verrutscht. Vor „Steven nickte verständnisvoll“ kommt ein Absatz. Dann wieder vor „Ja, es ist auch eine …“

„Wo war ich stehen geblieben?“, fragte ich mich.
„Bei deinen Vater.“
„Ach ja, ja … Ich kann bis heute nicht verstehen, warum meine Mutter so jemanden heiraten konnte …“
„Vielleicht war dein Vater ja früher jemand ganz anderes. Jemand mit Träumen. Idealen. Wünschen. Doch wie es manchmal so ist, verblassen bestimmte Dinge mit der Zeit und verlieren ihre Farbe. Und irgendwann sterben diese Dinge und wir lassen sie fallen und vergessen sie. Vielleicht war dein Vater in einer ähnlichen Situation wie du, nur mit den Unterschied das er sich nicht durchsetzen konnte und stattdessen die Wünsche und Träume seines Vaters angenommen hatte.“
„Jetzt wo du das so sagst, vielleicht stimmt das ja. Vielleicht war ich auch zu hitzköpfig“, gestand ich ein, „Vielleicht werde ich mich wieder mit ihn in Kontakt setzen …“
„Das ist die richtige Einstellung“, stand mir Steven bei, „Familie ist wichtig, dazu zählt auch dein Vater. Er mag zwar manchmal ziemlich verklemmt sein, aber tief im Inneren liebt er dich.“
„Vielleicht hast du recht“, sagte ich mit rollenden Augen.
„Hab ich das nicht immer?“, antwortete er schnippisch.
„Nun übertreib mal nicht Mr. Meister-in-Psychologie-Historie-Rechthaberei-und-anderen-Sachen.“

Bei „Wo war ich stehen geblieben?“ hatte ich gehofft, dass die beiden wieder über die Insel sprechen. Aber nein. Was soll ich aus diesem Dialog bitte rausziehen, was ich nicht vorher schon wusste? Kann alles weg.

„Ehrlich gesagt … Ist meine Vorstellung zu den Thema relativ begrenzt. Ich weiß nur das dort immens viele Leute hin verschwanden und nur wenige wiederkamen. Und diejenigen die wiederkamen, waren nur noch Fälle für die Irrenanstalt. Hast du eventuell schon mal von solchen Vorkommnissen gehört? Vielleicht mal in irgendeinen Buch darüber gelesen?“, fragte ich Steven.
„Hmmm, über den Verlauf von Jahrtausenden sind schon viele Schiffe im endlosen Ozean verschwunden, aber ich hab noch nie von solch extremen Fällen gehört. Hmmm.“ Er überlegte einige Zeit.
„Ich werd nachher mal hier herumstöbern, vielleicht finde ich ja hier einige Antworten. Es muss etwas geben, so was bleibt ja schließlich nicht unbeobachtet. Irgendjemand muss schon mal darüber berichtet haben. Wenn ich etwas gefunden , rufe ich dich an, okay?“

Jetzt hätte Steven uns ja ein paar mehr Informationen geben können. Tut er aber nicht. Wir erfahren wieder überhaupt nichts Neues.

Nach diesem Dialog habe ich aufgehört, zu lesen. Denn frage Dich mal, was er für die Haupthandlung tut? Das einzig Relevante, was ich aus dieser Szene ziehe, ist: Howard hat einen Freund, der Geschichte studiert und mitkommt. Das kann man in zwei Sätzen zusammenfassen. Ansonsten ist das ein super langweiliger Dialog, der nur zum 100.000. Mal wiederholt, was Du mir die sechs Kapitel vorher schon erzählt hast: Howards Vater ist doof, aber natürlich gehört er trotzdem zur Familie, und es gibt da diese Verfluchte Insel. Du könntest das interessanter machen, wenn Du skippst, was wir ohnehin schon wissen, und stattdessen dafür sorgst, dass Steven uns ein paar neue Informationen zukommen lässt.

Verstehst Du jetzt, was ich meine? Solch ein Ballast schwimmt in der ganzen Geschichte rum. Der baut keine Welt und keine Charaktere. Denn ich erlebe hier auch nicht wirklich eine Beziehung zwischen Howard und Steven. Du hast ein paar Einschübe, die wohl ihre Nähe zueinander charakterisieren sollen, aber da fehlen für mich sämtliche Gefühle. Mal ganz davon ab, dass ich den Text aus lauter Langeweile sowieso nur überfliege.

Mach den Dialog so: Die beiden sprechen über die Insel – dabei nicht bloß wiederholen, was wir schon wissen. Lass Steven ein weiteres interessantes Detail wissen. Die beiden dürfen mal einen Spruch über alte Zeiten machen. Irgendein Running Gag, oder so, den zuerst nur die beiden verstehen, das wäre cool. Howard denkt darüber nach, wie sehr oder wie wenig Steven sich verändert hat. Dann hast Du die Charakterisierung, und es ist trotzdem spannend. Der Text darf ruhig auf die Hälfte der Länge schrumpfen. In der Kürze liegt die Würze.

Du musst das alles straffen. Das schreiben, was wichtig ist. World Building und Charakterisierungen sind keine Nebensächlichkeiten. Sie sind genauso wichtig wie die Haupthandlung. Du darfst sie deshalb nicht in lauter Nebensächlichkeiten verschwinden lassen.

Ich hoffe, ich konnte Dir genauer zeigen, was ich meine. Im Übrigen strotz dieser Dialog (so wie weite Teile des Textes) nur so vor Fehlern, von denen mein Textprogramm mir viele sofort angezeigt hat. Es kann also nicht so schwierig sein. Make it work!

Viele Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps, ich werde sie auf jeden Fall bei meiner nächsten Geschichte (an der ich auch gerade arbeite) berücksichtigen und versuchen nicht die gleichen Fehler nochmal zu machen.
Da das ja meine erste längere Geschichte war, muss sie ja nicht unbedingt alles richtig machen, ich mein, jeder hat mal sehr klein angefangen.

Da ich noch jung bin, kann ich daran ja wachsen und die nächsten Storys besser machen.

Zu der Welt noch ein paar Worte: Ja, sie ähnelt in einigen Punkten unserer. Ja, sie wirkt in dieser Story nicht sehr gut ausgearbeitet. Aber wie gesagt, als Einstiegsgeschichte eignet sie sich relativ schlecht. Das sie hier als erste Geschichte des AoH-Universums erscheint, liegt einfach daran das ich diese Idee einfach zuerst "abarbeiten" wollte. Ich verspreche, in den nächsten Geschichten wird es definitiv besser.

Mit freundlichen Grüßen

Joseph


Vielen Dank für die Hinweise.

Viele der Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge habe ich dann berücksichtigt und dementsprechend die Geschichte angepasst und verbessert.

Zu der Frage mit der komischen Abkürzung: "n.d.T." ist einfach nur eine Zeitangabe, ähnlich wie bei uns n.Chr., v.Chr., BCE oder ACE.


Viele Grüße und noch einen angenehmen Tag,
Joseph

 

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