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Die Rückkehr

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24.06.2008
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Die Rückkehr

Die Rückkehr - Wiedergeburt in eine postapokalyptische Welt

Es war ein schwüler Sommerabend im August. Chris saß mit seinem Vater und seinem jüngerem Bruder am Ufer des kleinen Sees vor ihrem Haus. Sie hatten es sich dort mit ein paar Dosen Bier gemütlich gemacht und unterhielten sich lebhaft. George, Chris' Vater angelte nebenbei, so wie er es immer tat. Und so wie immer würde sein Fang, wenn es überhaupt einen geben würde, nicht für ein Abendessen ausreichen. Allerdings störte das niemanden, schon gar nicht George selbst. Er genoss es einfach, sich hier mit seinen beiden Jungen in Ruhe über Gott und die Welt, über Frauen und Autos und über die Familie zu unterhalten. Ihr Haus lag am Rande eines kleinen Waldes und war dicht an den See gebaut. Es gab zwar einen Steg, der ins Wasser führte aber die Anschaffung eines Bootes hätte sich hier nicht gelohnt. Mit einigen wenigen Ruderzügen würde man das andere Ufer erreicht haben. Viele Fische gab es hier freilich auch nicht aber ansonsten war die Idylle perfekt. An Abenden wie diesem konnte man hier herrliche Sonnenuntergänge miterleben und die Ruhe dieses abgeschiedenen Stücks Erde genießen. Wann immer Chris konnte kam er hier heraus aufs Land. Vor etwa zwei Jahren hatte er sein Studium beendet und war in das nahe gelegene San Francisco gezogen um eine Stelle im mittleren Management anzutreten. Er verdiente nicht schlecht und unterstützte die Familie wo er konnte. Das Haus seiner Eltern war schon etwas in die Jahre gekommen und musste ständig ausgebessert werden. Nicht ohne einen gewissen Stolz hatte er erst vor kurzem eine Firma damit beauftragt, das Dach zu erneuern und die Fassade zu streichen. Er fand, das war das wenigste, was er für seine Eltern tun konnte. George sträubte sich immer etwas seine Gaben anzunehmen aber schlussendlich war er dankbar für jede Arbeit, die ihm seine Söhne abnahmen. Jonathan, der jüngere von beiden, war gerade dabei, sich für ein Stipendium zu bewerben und so wie es aussah würde er an der hiesigen Universität aufgenommen werden. Die Gespräche drehten sich folglich um seine Zukunft und die Pläne die er hatte.

"Hey Chris, sind die Mädels auf dem College wirklich so wild wie immer behauptet wird?" Jonathan - von seinem größeren Bruder auch liebevoll „Gebirgsjäger“ genannt, weil er es nicht lassen konnte jede Frau, die ihm halbwegs gefiel, anzubaggern und weil er zudem auf Doppel D Brüste stand - grinste ihn von der Seite an. "Du solltest dir weniger über die Frauen und mehr um deine Laufbahn Gedanken machen, mein Sohn!" antwortete ihm sein Vater. "Ach komm schon Dad. Von dir lern' ich immer nur, wie man sich einen Turnschuh angelt." Chris musste lachen und auch die ernste Miene von George verzog sich zu einem leichten Grinsen. "Apropos Mädels Chris. Wie läuft es denn mit dieser Beatrice. Du hast sie uns noch gar nicht vorgestellt. Deine Mutter würde sich sicherlich freuen sie mal ein Wochenende lang bei uns zu haben um sie näher kennen zu lernen." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "Und ich natürlich auch." Chris war erst ein paar Wochen mit ihr zusammen und hatte den dummen Fehler begangen, sie seiner Mutter gegenüber zu erwähnen. Nun drängte ihn natürlich alle Welt dazu, sie vorzustellen. Noch bevor er etwas antworten konnte schrie sein Vater: "Hey! Ich glaube ich hab einen." Und tatsächlich. Die Angel verbog sich leicht und bewegte sich mal nach links und mal nach rechts. Sein Vater stand auf und versuchte dabei den Fang an Land zu ziehen. "Ich wette er ist weiß, mit schwarzen Schnürsenkeln." keifte Jonathan. Chris spuckte das Bier wieder aus, das er gerade trank, um sich vor Lachen nicht daran zu verschlucken. "Ja, ja. Nur zu! Mach dich ruhig lustig. Ich weiß schon wer heute keinen Fisch zu essen bekommt." entgegnete ihm sein Vater etwas bissig. "Mann ist das ein schwerer Brocken. Jungs, haltet mich mal fest. Ich glaub den schaff ich nicht allein." George taumelte wirklich etwas, wie Chris auffiel. Das musste wahrhaftig ein großes Ding sein. Als die beiden Söhne ihrem Vater zu Hilfe kamen bemerkten auch sie sofort, dass er nicht übertrieben hatte. Immer stärker zog es an der Angel und alle drei hatten Mühe damit, das Gleichgewicht zu halten.

"Verdammt! Was kann das sein? Haben wir hier überhaupt solche großen Biester?" fragte Jonathan in die Runde. Mit einem Mal gab es einen kräftigen Ruck und die drei lagen halb an Land und halb im Wasser. George hatte die Angel nicht losgelassen und seine beiden Söhne mitgerissen. Alle lachten über diese Peinlichkeit während sich die Angel selbständig und aus dem Staub machte. Chris hielt sich den Bauch und hatte vor lauter Lachen schon Tränen in den Augen. "Oh Mann, das muss ein Siebenmeilenstiefel gewesen sein." Er sah in das Gesicht seines Bruders der ihm gegenüber stand, den Blick auf den See gerichtet. Doch anstatt eines Grinsens sah er, wie sich dessen Ausdruck verfinsterte und blankem Entsetzen wich. Chris war verblüfft und drehte sich um. "Was zum Teufel...?" Er sah wie sich der Wasserspiegel langsam senkte. In der Mitte klaffte ein riesiges Loch und der ganze See bildete einen Strudel ringsherum, so als ob jemand den Stöpsel einer Badewanne gezogen hätte. Plötzlich riss ihn etwas von den Füßen und er trieb, in Spiralen kreisend, auf die Mitte des Sees zu. Er sah seinen Vater und seinen Bruder am Ufer stehen. Sie winkten ihm zu, sahen dabei aber aus wie Marionetten an unsichtbaren Fäden.

Immer schneller drehte er sich und langsam wurde ihm übel dabei. Eine schreckliche Panik erfasste ihn als er unter Wasser gezogen wurde. Unfreiwillig glitt er hinab, in die Schwärze des Lochs. Alles verblasste zu einem dunklen Grau. Er konnte nichts sehen oder hören. Seine Glieder waren taub und ihm wurde mit einem Mal schrecklich kalt. Er hatte das Gefühl ersticken zu müssen. Sein Herz schlug wie wild und dröhnte ihm in den Ohren. Doch da war noch etwas. Erst konnte er es nicht richtig wahrnehmen doch langsam wurde es das Geräusch immer lauter. Dann ebbte es etwas ab um erneut anzuschwellen. Es hörte sich an wie die Brandung am Meer. Welle auf Welle, die gegen Fels stieß. Es war das einzige was er noch wahrnahm und er versuchte sich darauf zu konzentrieren. Das Geräusch wurde immer ohrenbetäubender und gewann langsam an Struktur. Mit Meeresrauschen hatte das nichts mehr zu tun, wie er feststellen musste. Eher wie eine Art Wortschwall. Ja das war es! Es waren Worte die da regelrecht auf ihn einprasselten. Aber er verstand sie nicht. Alles war so unklar und unverständlich. Doch die Worte wurden schließlich klarer und langsam konnte er sie vereinzeln "..Ak...ausss"...Stille..."..Ach..ausss.." wieder Stille "Achh...aufff"..." WACH AUF!"

Wie er es schaffte seine Augenlider aufzuschlagen wusste er nicht mehr. Alles war so irreal. Mit einem Mal war die Welt die er kannte verschwunden und wich einem Alptraum. Er sah nichts. Jedenfalls nicht viel. Ein helles Licht schmerzte ihm in den Augen und er bemerkte, dass sich sein Körper wie ein Baby im Bauch seiner Mutter zusammen gekrümmt hatte. Die Worte hörten nicht auf und die Lautstärke mit der sie ihm, wie heftige Wellen, entgegenkamen war ohrenbetäubend. Er versuchte etwas zu erwidern, brachte aber nur ein Krächzen heraus.

"Hey, wach auf verdammt noch mal!" Er versuchte der Richtung dieser Stimme zu folgen. Vorsichtig öffnete er wieder die Augen. Schloss sie und öffnete sie wieder. Jedes mal ging etwas leichter und langsam konnte er einzelne Details ausmachen. Undeutlich sah er eine Gestalt in einer braunen Robe, die sich über ihn beugte. "Sch...k..uut..in..wach!" Chris wunderte sich über seine eigene Stimme. Sie schien von weit her zu kommen und nicht seine eigene zu sein. Was war hier bloß los. Er wollte zurück zu seinem Vater, seiner Familie und seinem Leben. "Ah, der Junge kann sprechen! Hehe. Gestatten, ich bin Todd, dein Meister! Und jetzt mach dass du auf die Beine kommst!" Chris verstand gar nichts. Er versuchte sich aufzurichten und hielt sich am Rand des Dings fest in dem er immer noch halb lag.

"Warte, ich helf dir." Der Fremde half ihm langsam auf die Füße. Als er kurz losließ drohten Chris die Beine wegzusacken. Doch der andere hielt ihn fest und richtete ihn wieder auf. "Mann bist du schwer!" keuchte er. Chris war immer noch benommen und wusste weder wo er war, noch was das alles sollte. Er stützte sich an dem Fremden ab und versuchte das Gleichgewicht zu halten. "Ja so ist's gut. Dir wird es bald besser gehen." meinte er. "Okay, versuch dich hier dran festzuhalten." Todd führte Chris' Arm an etwas metallenes. Er schaute hinab auf seine Hand. Viel konnte er noch nicht erkennen. Seine Augen schienen noch immer viel zu empfindlich auf das Umgebungslicht zu reagieren. "Alles klar. Bleib so. Ich besorg dir etwas zum Anziehen." Während Todd weg war versuchte Chris erneut sich ein Bild seiner Umgebung zu machen. Langsam sah er klarer und nach einer Weile hatten sich seine Augen halbwegs an die Lichtverhältnisse gewöhnt.

Als erstes bemerkte er, dass er nackt war und sich in einer Art Behälter befand. Er war rund und maß etwa einen Meter im Durchmesser. Sein Arm lehnte an einer mittig angebrachten Strebe, die den Behälter umrundete. Jetzt erst, nachdem sich der erste Schock langsam gelegt hatte, bemerkte er, dass er am ganzen Körper zitterte und sich seine Haut nass anfühlte. Ihm war schrecklich kalt. Der Boden des Behälters besaß eine Öffnung um die herum sich eine kleine Wasserlache gebildet hatte. Anscheinend eine Art Abfluss, mutmaßte er. Wahrscheinlich war das ganze Ding zuvor mit Wasser oder einer ähnlichen Flüssigkeit gefüllt gewesen. Aber wozu? Und wozu war er darin eingeschlossen gewesen? Er konnte es zwar nicht Bestimmtheit sagen, zumal er sich immer noch an nichts erinnern konnte außer an den Moment, als er seinen Vater und seinen Bruder zum letzten Mal gesehen hatte aber es sprach alles dafür dass er hier drin eingeschlossen gewesen war.

Neben seinem Behälter standen noch drei weitere. Zwei davon waren offensichtlich zerstört, und der letzte war geschlossen aber leer. Er befand sich in einem etwa 20 m² großen Raum, in dem sich außer den Tanks nicht viel befand. Vor jedem Behälter war ein Computerpult angebracht. Anscheinend eine Art Steuer- und Kontrolleinheit, mutmaßte Chris. "Tx200 A. Das neueste in Sachen automatischer Überwachungs- und Regeltechnik." murmelte er vor sich hin. Woher wusste er das? Er war Marketingexperte, kein verdammter Computerfachmann. Aber irgendwie wusste er, dass das, was er da von sich gab stimmte. Er hätte aus dem Stegreif einen Schaltplan des Nanoprozessors zeichnen können, der das Herzstück dieses Systems bildete. Bevor er sich darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte hörte er ein leises Zischen. Die Tür vor ihm öffnete sich und Todd betrat den Raum. Chris konnte ihn zum ersten Mal richtig betrachten. Ein etwas hagerer, kleiner Mann in einer braunen Robe. Sein Gesicht war etwas eingefallen und er hatte leichte Augenränder. Chris schätzte ihn auf Anfang 40. Ansonsten fiel ihm nichts besonderes an ihm. Sein Gesichtsausdruck war heiter. In den Händen trug er diverse Kleidungsstücke. Unterwäsche, eine Jeans, ein T-Shirt, Turnschuhe und eine Lederjacke. "Hier, das ist für dich. Du solltest inzwischen in der Lage sein, dich selbst anzuziehen." Todd überreichte ihm die Sachen und beobachtete Chris dabei neugierig. Chris zog sich langsam an und stellte Todd dabei alle möglichen Fragen. "Was ist das alles und wie komme ich hierher? Wo ist mein Vater und mein Bruder?" Er wusste nicht wo er zuerst anfangen sollte. "Beruhige dich erst einmal. Deine Fragen kann ich dir später noch beantworten. Jetzt ist es wichtig, dass du dich akklimatisierst und zu Kräften kommst. Wenn du fertig bist folge mir."

Das Essen schmeckte ziemlich grausam aber Chris hatte einen riesigen Hunger, gerade so, als hätte er monatelang nichts gegessen. Er schlang den, übel schmeckenden, weißen Brei herunter und verlangte sogar Nachschlag. Sie saßen in einem kleinen Aufenthaltsraum, der sich direkt an das Zimmer mit den Behältern anschloss. Chris fühlte, wie seine Kräfte langsam zurückkehrten aber er war immer noch sehr geschafft, so als hätte er Tagelang nicht geschlafen.

"Also..wer bist du Todd? Und was ist das alles hier?" Todd lächelte ihn an. "Nun, was ist das letzte an das du dich erinnern kannst, bevor du hier aufgewacht bist?" Chris überlegte eine Weile, dann antwortete er: "Naja, ich war Angeln mit meinem Bruder und meinem Vater. Und dann war da dieser Strudel und als ich aufwachte war ich hier." Todd schien eine Weile zu überlegen. "Hmm!" sagte er nachdenklich. "Was, hmm?" fragte ihn Chris. "Das hatte ich noch nie. Normalerweise erinnern sich die Leute an ihre Vergangenheit es sei denn sie sind so zurückgeblieben, dass sie zu einer normalen Kommunikation nicht mehr fähig sind. Allerdings hatte ich bisher nicht genügend Studienobjekte um alle Auswirkungen der Kryostase auswerten zu können." "An welche Vergangenheit sollte ich mich denn deiner Meinung nach erinnern können? Und was für eine Kryostase? Wovon redest du überhaupt?" Chris wurde langsam wütend. Er fühlte sich als ob ihm jemand einen bösen Streich spielen wollte. Todd ließ sich von seinen Überlegungen nicht abbringen und dachte weiterhin laut nach "Hmm, womöglich partielle, wenn nicht sogar vollständige Amnesie. Sag mal Chris, kannst du mir sagen welches Jahr wir gerade schreiben?" Todd schien es ernst zu meinen. "2085 natürlich! Was'n das für ne Frage?" Todd schien die Antwort zu verwundern. Er machte sich mit einem Bleistift einige Notizen auf einem Blatt Papier und fuhr fort, ohne auf Chris' Einwand zu achten. "Chris. Sagt dir der Name Cybertronics Inc. irgend etwas?" "Nie gehört!“ entgegnete ihm Chris forsch. „Was soll die ganze Fragerei überhaupt? Kann mir endlich mal jemand sagen, was zum Teufel hier vorgeht?" Chris war stinksauer. "Beruhige dich!" erwiderte ihm Todd. "Okay, das was ich dir jetzt erzählen werde könnte ein ziemlicher Schock für dich sein. Für die meisten ist es sowieso schon schwierig, wieder in die Realität zurück zu finden aber bei dir haben wir einen ganz speziellen Fall. Anscheinend hat sich dein Gehirn eine Art Ersatzrealität geschaffen während du...erm...“geschlafen“ hast." Die letzten Worte sprach er fast flüsternd aus. "Was erzählst du da für einen Müll? Also was ist hier los?"

Todd sah ihn eine Weile mit ernster Miene an, dann antwortete er: "Na schön. Um es kurz zu machen, du warst über achtzig Jahre lang in diesem Behälter eingefroren bis ich dich wieder aufgetaut habe." Todd betrachtete Chris nachdenklich, so als ob er versuchte herauszufinden, wie das eben gesagte auf ihn wirkte. Chris musste plötzlich laut Lachen. Als er sich halbwegs wieder gefangen hatte meinte er höhnisch: "80 Jahre? In diesem Ding?" wieder brach es aus ihm heraus und er hielt sich den Bauch vor Lachen. "Was noch? Sind wir hier etwa in einem Alien-Raumschiff und fliegen zum Mars?" „Nein Chris.“ entgegnete ihm Todd nüchtern. „Kein Raumschiff nur eine unterirdische Bunkeranlage. Ich stieß vor ein paar Jahren zufällig darauf und fand diese ganzen Tanks vor. In einigen waren noch Menschen, so wie du. Zum Glück gab es einen Reservegenerator, der das ganze hier über die Jahre am Laufen hielt, nachdem die Stromzufuhr gekappt war, das heißt kurz nachdem der Krieg begonnen hatte.“ Chris hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle. „Was für ein Krieg?“ „Ist ne längere Geschichte.“ meinte Todd. „Aber eins nach dem anderen. Zuerst musst du dich erinnern wer du warst. Im Speicher des Computers fand ich einige Aufzeichnungen zu deiner Person. Anschrift, Familienangehörigkeit, Anstellung und so weiter. Hier..“ Todd überreichte Chris einen Computerausdruck „..vielleicht hilft dir das dich zu erinnern.“ Während sich Chris den Ausdruck ansah und die wenigen Daten etwas ungläubig studierte erzählte Todd unbeirrt weiter.

„Du hattest Glück. Die Systeme wurden vom Zentralcomputer so lange es möglich war mit dem Notstrom weiter betrieben aber die Betriebsdauer der Brennstoffzellen beträgt nur circa 50 Jahre. Man war sich wohl sicher, dass diese Zeitspanne ausreichen würde, um das Überleben der Menschen in den Kryostaseeinheiten sicher zu stellen, bis eine normale Stromzufuhr wieder etabliert wäre. Tja, nur leider kam der Krieg dazwischen und als der Computer nach etwa 48 Jahren immer noch auf Sparflamme lief entschied das Programm, die Behälter nach und nach abzuschalten, um Strom zu sparen. Ein abgeschalteter Behälter, so seine Berechnungen, würden den verbliebenen Tanks etwa ein zusätzliches Betriebsjahr bringen. Nach welchem Auswahlverfahren der Computer dabei vorging kann ich nicht mit Sicherheit sagen aber das ist jetzt nicht mehr von Belang. In der ganzen Anlage befinden sich 32 Behälter, verteilt auf mehrere Räume. Die meisten davon beherbergten Menschen wie dich. Du kannst dir also vorstellen, wie viele es nicht geschafft haben. Als ich hier eintraf, fand ich nur noch vier intakte Tanks vor. In zwei davon befanden sich Männer deines Alters, in dem anderen eine Frau und in dem letzten warst du eingeschlossen. Naja..“ Todd blickte etwas verlegen zu Boden. „Einen der beiden Männer konnte ich auftauen aber er starb mir unter den Händen weg. Danach ging ich vorsichtiger vor. Ich ließ die Behälter erst einmal so wie sie waren und studierte die ganze Anlage und die Aufzeichnungen im Computer bis ich den nächsten Versuch unternahm. Das Gehirn ist überaus empfindlich und verkraftet einen so plötzlichen Wandel von der Bewusstlosigkeit zum Wachzustand nicht. Bei dem zweiten Mann schaffte ich es. Sein Behälter war jedoch nicht mehr voll funktionsfähig. Wahrscheinlich hatten die Detonationen während des Krieges die Elektronik beschädigt. Die Temperatur im Inneren schwankte zu stark und so hatte das Gehirn des Mannes Schaden genommen. Er war zurückgeblieben und konnte sich kaum verständigen. Eines Nachts verschwand er plötzlich und ich weiß nicht wo er hin ging. Wahrscheinlich ist er längst tot. An die Frau habe ich mich noch nicht heran getraut.“

Chris, der nur mit halbem Ohr zugehört hatte, überflog immer noch die Liste mit den Angaben zu seiner Person. „Hey! Das stimmt doch hinten und vorne nicht. Ich bin kein Einzelkind. Ich habe einen Bruder! Jonathan ist sein Name. Und dann arbeite ich seit zwei Jahren im Marketing bei einer Firma in San Francisco, nicht als Systementwickler im IT-Bereich. Was soll das?“ Chris hatte die Nase gestrichen voll. Er warf den Ausdruck auf den Boden, stand auf und machte Anstalten den Raum zu verlassen. „Ich gehe jetzt. Wenn das irgend ein schlechter Scherz sein soll dann habt ihr euch den falschen rausgesucht. Schönen Tag noch!“

Chris ging auf die Tür am anderen Ende des Raums zu. Todd schaute ihm hinterher. In ruhigem Tonfall sagte er schließlich: „Was ist die Grundvoraussetzung um ein leitendes Metall in einen Supraleiter zu verwandeln?“ Chris antwortete ihm fast beiläufig: „Mann muss seine Temperatur bis nahe an den absoluten Nullpunkt herunter kühlen, was sonst?“ Plötzlich blieb er stehen und drehte sich verblüfft zu Todd um. Dieser saß immer noch am Tisch und lächelte ihn leicht an. „Ja Chris so ist's gut, mach weiter!“ Chris verstand. In seinem Kopf gab es plötzlich eine Explosion an Bildern und Emotionen. In einem einzigen Moment brach eine ganze Welt in sich zusammen um die dahinter liegende Realität freizulegen. „NEIN!“ schrie er verzweifelt. „Verdammt, neeein!“ Er sackte auf die Knie und schluchzte leicht. „Mom, Jonathan...!“ Er blickte Todd fragend an. „Es gab sie nie Chris! Deine Mutter starb als du noch klein warst und dein Bruder war eine reine Erfindung deines Geistes. Verstehst du es jetzt? Ich habe es mit dem letzten Mittel versucht, dass mir zur Verfügung stand. Es war eine Art Code den du dir selbständig ausgesucht hattest bevor man dich einfrierte. Eine Art Schlüsselfrage, die es dir leichter machen sollte, dich wieder an dich selbst zu erinnern. Man wusste offenbar nicht wirklich, ob man während der Zeit, in der man eingefroren ist träumt oder nicht. Aus den Aufzeichnungen des Computers geht hervor, dass es darüber heftige Debatten gab aber das ist, glaube ich, im Moment nicht wichtig.“

„Ich kannte sie kaum.“ murmelte Chris. „Ich weiß nicht einmal, wie sie wirklich ausgesehen hat aber in diesem anderen Leben war sie immer für mich da. Warum? Warum, Todd? Warum sollte sich ein junger Mensch, wie ich, so etwas antun?“ Todd überlegte. „Ich vermute, du warst in der ein oder anderen Art und Weise hier dran beteiligt. Man hat dich, wie all die anderen wohl kurz vor dem Krieg eingefroren, in der Hoffnung, dass all das überdauern würde.“

„Ich weiß es nicht Todd. Ich erinnere mich an meinen Vater, das heißt an den wahren George aber ich kann dir nicht viel über die damalige Welt erzählen. Die Erinnerungen sind zu vage und verschwommen.“ Todd beruhigte ihn. „Das macht nichts. Du hast gerade den ersten Schock überwunden. Dein Verstand kann nicht allzu viel auf einmal verkraften. Ein natürlicher Schutzmechanismus. Sie werden nach und nach zurückkommen, vertrau mir.“

Chris entschied sich, vorerst in der Anlage zu bleiben. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich zusehends und nach etwa drei Wochen konnte er sich an fast alle Einzelheiten seines früheren Lebens erinnern. Todd hatte ihm in dieser Zeit alles was er über den Krieg und den nuklearen Fallout wusste mitgeteilt und war seinerseits über jedes Detail, das Chris ihm über die Welt vor dem Krieg erzählen konnte geradezu entzückt. Er berichtete ihm auch, wie die Welt da draußen nun aussah und wie die Leute versuchten zu überleben, was es für Gefahren gab und wie es ihm selbst ergangen war. Einmal fragte ihn Chris, was er eigentlich damit gemeint hatte, als er ihn kurz nach seinem Aufwachen anbrüllte er wäre sein Meister? Todd hatte gelächelt und gemeint: „Also erstens habe ich nicht gebrüllt. Dein Gehör hatte 80 Jahre lang nichts zu tun gehabt, da hätte dir selbst das Krabbeln eines Käfers in den Ohren geschmerzt und zweitens war das nur ein simpler Versuch meinerseits, dich irgendwie in diese Welt hier herüber zu ziehen. Auf Autorität reagieren die Leute am stärksten, zumindest hat das bisher am besten geklappt. Und drittens fand ich's irgendwie witzig und du musst zugeben, dass du mir hilflos ausgeliefert warst.“

Ein Monat war vergangen und Chris hatte Todd mittlerweile alles was er über die Systeme wusste beigebracht und einige Aufzeichnungen angefertigt. Sie hatten die Tage damit verbracht, einen Plan auszuarbeiten, wie man den Auftau-Prozess noch perfektionieren konnte um schließlich auch die Frau aus ihrem Schlaf zu erwecken. Eines Abends beim Abendessen meinte Chris: „Todd, ich werde dich bald verlassen. Ich muss erfahren, wie es der Welt und den Menschen ergangen ist. Ich muss es mit eigenen Augen sehen. Für mich ist das immer noch alles so unglaublich schwer zu akzeptieren obwohl ich auch weiß, dass mich nach diesem Erlebnis wohl nichts mehr wird schocken können. Ich wünschte du hättest erlebt was ich erlebt habe. Weißt du, es spielt keine Rolle ob Jonathan und meine Mutter in Wirklichkeit niemals existiert haben. Für die Jahre in dem Behälter waren sie für mich so real wie du oder wie dieser Löffel hier. Sie werden immer ein Teil von mir bleiben. Das weiß ich jetzt und ich denke, ich bin bereit für einen Neuanfang.“ Todd antwortete nicht sofort. Er aß ein, zwei Bissen, dann erwiderte er „Irgendwie hatte ich das geahnt und ich kann es dir nicht verübeln. Ich hoffe nur, dass du mit der Welt da draußen zurecht kommen wirst.“ „Willst du mich nicht begleiten Todd? Mit deinem Wissen über diese Welt wärst du mir ein guter Führer und zusammen könnten wir damit beginnen, die Zivilisation wieder aufzubauen.“ Todd schüttelte den Kopf. „Nein Chris. Ich weiß das zu schätzen aber ich habe meinen Platz hier gefunden. Mit der Welt da draußen will ich nichts mehr zu tun haben. Außerdem,...wer soll sich dann um das hübsche Ding da drin kümmern?“ Chris musste schmunzeln. „Ja da hast du recht. Hey! Du könntest ihr erzählen, du wärst der letzte Mann auf der Welt. Wie wäre das?“ Beide mussten lachen.

Am nächsten Tag verabschiedete sich Chris von seinem Erwecker. Zusammen fuhren sie in einem Lift zwei Stockwerke nach oben bis an die Oberfläche und kamen im Vorraum der Anlage an. Todd hatte Chris mit dem nötigsten eingedeckt und ihm eine Wegbeschreibung zur nächstgelegenen Siedlung mitgegeben. Als sich die Bunkertür öffnete strömte seit langem wieder Tageslicht in das Innere herein. Chris genoss den Moment eine Weile und drehte sich ein letztes Mal zu Todd um. „Mach's gut, mein Freund! Vielleicht komme ich dich mal besuchen oder schreib dir ne Postkarte.“ „Eine was?“ fragte ihn Todd. „Nicht so wichtig.“ erwiderte Chris. Todd nickte und sah zu wie sich das lebende Fossil einer alten Welt auf den Weg machte um sein Glück in dieser endlosen Einöde zu versuchen. „Viel Glück, Chris!“ rief er ihm hinterher und fast zu sich selbst fügte er hinzu: „Du wirst es brauchen!“

 

Hallo Tarantoga,

deine Kurzgeschichte hat mich thematisch angesprochen, und ich hab sie gerne gelesen. Ich finde sie zwar nicht sonderlich herausragend, im Großen und Ganzen aber zumindest unterhaltsam. Die inhaltliche Idee mit der Wiedergeburt ist dabei nicht neu und nicht sonderlich originiell, sie war schon viele Male dagewesen, aber auch nicht schlecht.

Die Kurzgeschichte beginnt zunächst harmlos, bevor etwas geschieht, womit dein Protagonist nicht gerechnet hat, er wird aus seiner gewohnten, vertrauten Umgebung "herauskatapultiert". Ab dieser Stelle nahm für mich das Interesse zu, ehe es zum Ende hin wieder abflaute.
Nachdem klar geworden ist, dass sich dein Protagonist zurück in dieser postapokalyptischen Welt befindet, war die Luft für mich ziemlich raus.

Der Titel "Die Rückkehr" liest sich recht banal, der meines Erachtens unnötige Zusatz "Wiedergeburt in eine postapokalyptische Welt" nimmt zu viel vorweg und vermindert die Spannung. Man weiß im Prinzip schon zu Beginn, was geschehen wird.

Die Kurzgeschichte hat ein paar inhaltliche Längen. Manche Textpassagen könnten aus meiner Sicht gekürzt oder komplett gestrichen werden, damit die Handlung vorangetrieben wird, ohne dass der Inhalt dabei zu oberflächlich wird.

Sprachlich und orthographisch sind mir vor allem noch Kommafehler aufgefallen, in den Dialogszenen würde ich beim "Sprecherwechsel" mehr Absätze bevorzugen. Zahlen würde ich prinzipiell ausschreiben.

"Hey! Ich glaube ich hab einen." (...) "Ich wette er ist weiß, mit schwarzen Schnürsenkeln."
:)

Ansonsten fiel ihm nichts besonderes an ihm.
... auf?

Chris musste plötzlich laut Lachen.
lachen

Neben seinem Behälter standen noch drei weitere. Zwei davon waren offensichtlich zerstört, und der letzte war geschlossen aber leer. Er befand sich in einem etwa 20 m² großen Raum, in dem sich außer den Tanks nicht viel befand. Vor jedem Behälter war ein Computerpult angebracht.
Hier als Beispiel eine Textpassage, die mir sprachlich nicht gefällt. Der fette Satz kann meines Erachtens komplett entfallen, ist unnötig, der Rest gekürzt werden. Vielleicht so:
Neben seinem Behälter standen noch drei weitere in dem kleinen Raum, mit je einem Computerpult. Zwei davon waren offensichtlich zerstört, der letzte geschlossen, aber leer.

Einmal fragte ihn Chris, was er eigentlich damit gemeint hatte, als er ihn kurz nach seinem Aufwachen anbrüllte er wäre sein Meister? Todd hatte gelächelt und gemeint: „Also erstens habe ich nicht gebrüllt. Dein Gehör hatte 80 Jahre lang nichts zu tun gehabt, da hätte dir selbst das Krabbeln eines Käfers in den Ohren geschmerzt und zweitens war das nur ein simpler Versuch meinerseits, dich irgendwie in diese Welt hier herüber zu ziehen. Auf Autorität reagieren die Leute am stärksten, zumindest hat das bisher am besten geklappt. Und drittens fand ich's irgendwie witzig und du musst zugeben, dass du mir hilflos ausgeliefert warst.“
Kann aus meiner Sicht komplett entfallen oder stark gekürzt werden.

Fazit: Inhaltlich schon häufig dagewesen. Kurzweilig unterhaltsam. Durch einige Kürzungen noch steigerungsfähig.

Viele Grüße
Michael

 

Hi T.
Lange nichts mehr von dir gelesen und doch wieder erkannt. :)

Also ran an den Text.

Der erste Absatz kann meines Erachtens Ersatzlos gestrichen werden. Er ist langweilig, holpert und bläht die Geschichte nur unnötig auf.

Wörtliche Rede: Spendiere jeder Rede von einer Person, einen eigenen Absatz. wörtliche Rede im Blocksatz stört den Lesefluss und ist unsauber. Durch solche vermeidbaren Kleinigkeiten verlierst du Leser.

Ich glaub dir deine Charaktere nicht. Jimi findet sich einer total fremden Umgebung wieder und er wird nur ein wenig Ungehalten weil er keine Antworten auf seine Fragen bekommt? Dann erzählt man ihm das alles, was er eben noch geglaubt hat nichts als ein Traum war und das die Realität ganz anders aussieht. Dann der nächste Schlag, die Realität die er kannte ist schon lange Vergangenheit, wahrscheinlich sind alle Menschen die er kannte und mochte an Altersschwäche oder im Krieg gestorben. Und da fällt Jimi nichts besseres ein als für Todd Hauslehrer zu spielen?
Unglaubwürdig! Versuch dir doch mal Vorzustellen, was solche riesigen Veränderungen im Leben eines Menschen auslösen müssen. Er fühlt sich einsam, verlassen, traut seinen eigenen Erinnerungen nicht mehr ist desorientiert und ist allgemein ausgedrückt wahrscheinlich vollkommen durch den Wind. Eben war noch Angeln und schwups sitzt er in einem Bunker einen Fremden als einzigen Gesprächspartner, der etwas von Krieg erzählt und dann muss er auch noch feststellen, das der Angelausflug ein Traum war. Was ist jetzt Traum, was Realität. Was bleibt ihm in der Realität noch was er kannte? Wo ist sein Platz auf dieser neuen Unbekannten Welt? Das sind Fragen die Jimi wahrscheinlich durch den Kopf schießen und ihm in seinen Handeln beeinflussen. Ich glaub dir also nicht das Jimi durch die Weltgeschichte strahlt als wäre alles eitler Sonnenschein. Die Psyche von Jimi muss in gewaltiger Aufruhr sein, alleine ein Bruchteil der Veränderungen die er Erfahren musste reicht aus um Menschen in den Wahnsinn zu treiben oder doch sehr stark zu verändern.
Da musst du also noch mal ran. Ich fände es auch viel interessanter zu lesen, wie Jimi mit diesen Herausforderungen fertig wird als mir auszumalen das er in eine fremde Welt aufbricht um sie zu entdecken. Die Veränderungen, inneren Widerstände und Kämpfe die sich ein Mensch in solcher einer Situation stellen muss sind um ein Vielfaches Spannender als eine Beschreibung einer Verstaubten Bunkeranlage. Oder kürze den ganzen Mist raus, lass Jimi desorientiert und allein gelassen im Bunker aufwachen und schick ihn dann an die Oberfläche, soll er Stück für Stück die alte Welt neu entdecken.

Außerdem könntest du etwas kreativer sein. Verschiebe die Geschichte ein paar hundert Jahre in die Zukunft (nicht nur lächerliche 80). Spendiere Todd sechs Finger an jeder Hand, ein Auge auf der Stirn, mach ihn kleiner und feingliedrig. Dann ist Todd ein Post-Homo sapiens sapiens ein Vertreter einer neuen Spezies, die sich unter dem Einfluss von Umweltgiften und Strahlungen aus den Überlebenden vergangener Kriege gebildet hat. Schenke der Geschichte damit ein gehörige Portion Spannung und mach sie wirklich postapokalyptisch.

Egal was du machst, du solltest etwas machen, den so wie die Geschichte derzeit hier steht, überzeugt sie weder inhaltlich, noch sind die Charaktere glaubhaft, oder das Setting interessant und Spannung kommt leider auch nicht auf weil du ein Haufen Sachen beschreibst aber nichts passieren lässt. Der Leser gähnt und klickt in die nächste Geschichte, ohne sich deine bis zum Ende durchzulesen und das ist Schade. Das kannst du besser. Das hab ich von dir schon besser gesehen. Als ran an den Schreibtisch!

so what ...
Les' dich
Nice

 

Danke für die Kritiken ;)...

Fühl mich mal wieder etwas ausgeknockt und das schon in der ersten Runde sozusagen. Aber ich denke, dass ich durchaus in der Lage bin, über mein Ego hinaus, bestimmte "Fehler" einzusehen. Wichtig ist mir dabei vor allem, wie eine Story auf andere gewirkt hat.

Egal...ums kurz zu machen. Ich denke, an der Geschichte werde ich nicht nochmal groß dran rum schrauben aber ich hoffe, dass ich das ein oder andere bei der nächsten berücksichtigen kann ;)..

Gruß
T.

 

Hey T. Kopf hoch! Wollt dir nicht als Autor an den Karren.
Ich finde du solltest der Geschichte, der Grundidee dem Einfrieren und wieder auftauen mit lebhaften Träumen und echten Verlusten durchaus noch eine Chance geben. Nutz' die Geschichte doch als Testgelände um aus Jimi einen glaubhaften Charakter zu entwickeln.
Nehmen wir den ersten Konflikt, das Aufwachen in fremder Umgebung. Was fühlt Jimi? Wie könnten die körperlichen Symptome seiner Gefühle aussehen? Was bedeutet die Ankunft von Todd in dieser Lage für Jimi? (Wie riecht ein Bunker? Wie schmeckt die Nährlösung in der er eingefroren war?)
Ich glaube z.B.: das Jimi eine Menge Angst in dieser Situation hat und als Todd erscheint krümmte er sich vlt. zusammen und bibbert, weil er noch nicht kräftig genug ist vor dem Fremden der Furcht auslöst weg zu rennen? Vlt. ist aber auch ganz ruhig nach außen hin und sagt sich immer wieder "Das alles ist ein Traum! Das ist nicht wahr!" und wippt dabei verstört mit dem Kopf noch vorne und hinten. Todd spricht ihn an und Jimi wird nur lauter um seine (wie er denkt) Einbildung zu übertönen.

Mach die Geschichte kleiner und Versuch zum Beispiel nur diesen ersten Konflikt zu einer guten Geschichte auszubauen, wenn das klappt und ein glaubhafter Charakter dabei rauskommt, kannst du die Geschichte ja wieder erweitern.

Wähl nen spannenden Einstieg (das Aufwachen im Bunker? mit der Angelszene als Rückblende, während er wie ein Fisch auf dem trocknen liegt und versucht wieder Herr über seinen Körper zu werden?) und bau das Ganze dann soweit aus, bis Jimi Todd zuhört und akzeptiert das er hier für einige Zeit festsitzt (Traumwelt oder nicht).

 

Hey T. Kopf hoch! Wollt dir nicht als Autor an den Karren.

Quatsch! Weiß ich doch ;). Ich stell meine Geschichten ja auch rein um entsprechendes Feedback zu bekommen. Vielleicht hast du Recht bzgl. der Überarbeitung i.A. . Zumindest hätte ich mehr auf den psychischen Zustand der Hauptfigur eingehen können.

Mal nebenbei...wieso schreibst du eigentlich immer etwas von "Jimi"? ;D...er heißt doch Chris.

Wie gesagt, muss mal schauen, ob ich die nochmal entsprechend überarbeite. Das halt ich mir mal offen ;)...

Danke für die Tipps und Gruß

T.

 

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