Was ist neu

Die Rückkehr des Metalgod

Mitglied
Beitritt
01.08.2008
Beiträge
122
Zuletzt bearbeitet:

Die Rückkehr des Metalgod

Astaria, die Lieblingsnymphe des Metalgod, konnte ihre Aufregung kaum noch verbergen. Heute würde ihr Meister endlich zurückkehren. Sie kontrollierte zum hundertsten Mal das Inventar der großen steinernen Halle: Der Kessel mit Blutwein war randvoll gefüllt, die Wand der tausend Gitarren auf Hochglanz poliert, die Phalanx der Verstärker allesamt auf 11 eingestellt. Astaria ließ die zwölf kichernden Unternymphen in einer Reihe antreten, ermahnte sie zur Disziplin und betrachtete wohlwollend die glänzenden Bikinis aus schwarzem Leder.
Da sprang das mächtige Tor auf. Astaria drehte sich um und erstarrte. Der Anblick des Metalgod war noch herrlicher, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Das rabenschwarze Haar hing ihm bis zur Hüfte, ebenso sein wallender Bart. Narben und Tattoos seiner zahllosen Schlachten zierten den drei Meter großen Leib. Die Nieten an der Lederweste – jede davon ein Kilogramm schwer – klirrten bei jedem Bewegung. In der Hand hielt er seine Lieblingswaffe, den göttlichen Elektrobass aus Kirrum, dem härtesten Material des Universums. Die Waffe war voll von getrocknetem Blut und Fetzen eines unbekannten Wesens.
Astaria füllte den silbernen Kelch randvoll mit Blutwein und lief zu ihrem Meister, der ihn wortlos entgegen nahm und in einem Zug leerte. Dann betrachtete er Astaria eine Minute lang schweigend. Schließlich ließ er seinen Blick durch die Halle schweifen, wobei er einige Male zufrieden nickte.
Endlich begann der Metalgod zu sprechen. "Astaria!" Eine Stimme wie ein Powerchord. "Viele Jahre lang kämpfte ich gegen Popsirenen und Technodämonen. Mein Bass zerschmetterte Leiber, meine Drums erschütterten den Himmel. Doch mit jedem Sieg wuchs die Sehnsucht nach meinem Reich und meinen Nymphen. Die wenigen Gedanken, die sich nicht um das Töten oder Heavy Metal drehten, galten unserem Zuhause. Und ich sehe, dass du dich gut darum gekümmert hast."
Die Nymphe errötete, was bei ihrer grünen Haut einen merkwürdigen Farbton ergab. "Selbstverständlich, Meister. Und ich habe in eurer Abwesenheit auch das Erdenreich beobachtet, wie ihr es mir aufgetragen habt."
Nun war es der Metalgod, der seine Aufregung kaum noch verbergen konnte. "Und, was hast du zu berichten?!"
Astaria lächelte verschmitzt. "Es scheint, als wäre euer Kampf äußerst wirkungsvoll gewesen. Der Einfluss unserer Feinde ist zwar noch groß, doch die Schar eurer Jünger ist stark gewachsen. Heavy Metal ist nun eine der beliebtesten Musikformen im Reich der Sterblichen."
Nun lachte der Metalgod, und zwar derart dröhnend, dass sich die anderen Nymphen erschreckt ihre spitzen Ohren zuhielten. Astaria lächelte einfach weiter.
"Lass es mich hören!" befahl der Metalgod beglückt.
Astaria gehorchte und sprach eine magische Formel. Zunächst ganz leise, dann immer lauter, füllte sich die Halle nun mit den Geräuschen der Menschenwelt. Das meiste davon war Stimmengewirr oder der Lärm von Maschinen; doch das Gehör des Metalgod arbeitete anders als das seiner Nymphen. Er konzentrierte sich, und bald vernahm er sie: Die ausgefeilten Gitarrensoli von Metallica, die dröhnenden Bässe von Steve Harris, Ozzys Whiskeystimme ... Die Zahl der Legenden, deren Musik der Metalgod vernahm, wurde immer größer. Doch nach und nach gesellten sich unbekannte Klänge dazu, von Bands, die erst nach seinem Aufbruch entstanden sein mussten, harte, schnelle und melodische Klänge, doch egal ob es sich um Thrash, Speed oder Goth handelte: Es war alles HEAVY METAL, und es dröhnte weltweit aus zahllosen Lautsprechern.
Der Metalgod war fassungslos vor Glück. Er stapfte zum Kessel voll Blutwein, hob ihn an seine Lippen und soff ihn aus.
"Lass sie mich sehen!!", rief er dann trunken vor Wein und Glückseligkeit. "Zeig mir die Fans, meine neuen Jünger!"
Doch nun erstarrte Astaria zum zweiten Mal an diesem Tag. Vor diesem Wunsch hatte sie sich gefürchtet.
"Was hast du, meine Nymphe?", dröhnte die Stimme, die nun auch ein wenig lallend klang. "Ich sagte, du sollst mir meine Jünger zeigen!"
Astaria seufzte resigniert und sprach einen weiteren Zauberspruch. Und nun füllte sich die riesige Halle mit Abbildern von Menschen. Erst ein paar, dann hunderte, schließlich tausende, bis die ganze Halle vom Boden bis zur Decke gefüllt war.
Glücklich ließ der Metalgod seinen Blick schweifen, nahm die Bilder in sich auf. Doch seine Zufriedenheit verwandelte sich mit mit jeder Sekunde mehr und mehr zur Ungläubigkeit. Er sah unter seinen Jüngern einige mit langen Haaren, wilden Bärten und schwarzen Klamotten. Doch was ihn so ungläubig machte, waren die tausenden anderen Bilder dazwischen. "Die haben ja alle kein Metal", murmelte er. "Fast alle haben gestylte kurze Haare! Wenn überhaupt ein Bart, dann ist er sauber gestutzt?! Und diese Klamotten. Schau mal, der da trägt sogar ein weißes Hemd! E-kel-haft. Und der eine kann nicht älter als zwölf sein! Das ... das muss ein Irrtum sein! Astaria!!"
Die Nymphe sah betreten zu Boden. "Es tut mir sehr leid. Wie es scheint, war euer Kampf für die Verbreitung unserer Religion etwas zu erfolgreich. Heavy Metal ist jetzt ... Mainstream. Die Jugend mag es, weil es hip ist. Sie hören die Musik, aber sie leben nicht das Leben." Mit jedem Satz seiner Nymphe war Metalgods Miene fassungsloser geworden. "Was sagst du da?"
Astaria wagte nicht, ihn anzusehen. "Es ist wahr, Meister. Wie es aussieht, ist Heavy Metal jetzt das, was Rap in den 90ern war."
Der Metalgod sank zu Boden. "Lass sie verschwinden." Eilig sprach Astaria einen weiteren Spruch, die Ansammlung an Metalfans ohne Metal verpuffte. Voller Mitgefühl betrachtete Astaria nun ihren Meister. Aus der mächtigsten Entität des Musikhimmels war ein geknickter Mann geworden. "Meine Nymphe", hauchte er, "ich brauche jetzt erst mal Abstand von allem."
"Natürlich, Meister".
Der Metalgod fuhr fort, seine zuvor mächtige Stimme nur noch ein Schatten ihrer selbst: "Werde für eine Weile nach Walhall gehen, um mich zu erholen. Die sollen dort ein gutes Wellness-Programm haben ... Wie wär's, wenn du mitkommst?“
"Ich? Aber – was passiert mit dem Reich?"
"Das wird schon eine Weile ganz gut ohne uns beide auskommen."
Astaria nickte erfreut. Sie gab den Unternymphen noch ein paar Anweisungen, und stützte dann ihren Meister auf dem Weg nach draußen.

 

Hallo Namensvetter!

Also das dominierende Material deiner Geschichte gefällt mir - die Musik auch! Bin schließlich selber mal ein "Jünger des Metal" gewesen - ok, mittlerweile vielleicht nicht mehr ganz so enthusiastisch! Lange Haare trug ich übirgens nie!

Ansonsten ist dein Mix aus nordischem Viking-Metal, Göttersagen und Musikkritik ganz witzig. Insgesamt nicht wer weiß wie spektakulär, aber so als kurzes, kleines Geschichtchen ganz ok. Schreibt man "Geschichtchen" jetzt echt mit dreimal "ch"? Die Schweizer dürfts freuen!!:D

Zu meckern hätte ich allenfalls, dass die Story irgendwie ... nun ja ... ziemlich Banane ist! Ein Heavy-Metal-God regt sich darüber auf, dass seine "Fans" nicht allesamt so aussehen, als hätte man sie aus der Mülltonne gefischt? Und wieso regt er sich über kurze Haare auf? Das sollte er dann aber mal nicht Rob Halford erzählen, denn der trug ja bekanntlich ne Glatze und war Frontmann von Judas *Muthafucking* Priest - eins ihrer Lieder heißt sogar "Metal Gods"!! Und soweit ich weiß hat James "The God" Hetfield auch ziemlich Haare gelassen - im wahrsten Sinne des Wortes! Und Angus Young trug immer ne Krawatte und den Blazer seiner Schule! Du willst doch wohl nicht sagen, dass der Metalgod ein Problem mit Krawatten hätte, wo doch ACDC zum musikalischen Weltkulturerbe gehören?!

Du siehst also, Irony - so ganz ist der Groll des Metalgottes jetzt nicht nachvollziehbar. Aber ansonsten wie gesagt ganz ok - nach zehn Bier sowieso!;) Mehr als einmal werde ich diese Geschichte aber nicht lesen - da hör ich mir lieber noch ein bisschen Maiden an!

Up the Irons, Irony!

Viele Grüße vom EISENMANN,
der Metal sehr gut leiden kann

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Chef,
ich hoffe die 10(!!) Bier haben geschmeckt und bin erstaunt über deine trotzdem superkorrekte Schreibweise, die ich meistens nicht mal stocknüchtern hinbekomme!
Ich glaube, dass (mindestens) ein entscheidendes Sätzchen gefehlt hat, das ich jetzt nachgetragen habe: Sie hören die Musik, aber sie leben nicht das Leben... Soll heißen, dass das Outfit nicht das entscheidende ist, auch wenn ich das in der Geschichte zwecks Humor und Klischee überbetont habe. Aber die echten Metalheads sind halt unabhängig vom Äußerem doch ein eigener Schlag. Und für alle Rockmusiker, die einen Namen haben (du hast einige erwähnt) ist ihre Kunst bestimmend im Leben. Die leben alle für den Rock.
Metalgod ist eben entsetzt, dass seine Religion nun so "missbraucht" wird - eben wie Rap in den 90ern, wo jeder behütete Kleinstadtjunge die dunkelste Musik from the Ghetto hörte und sich vielleicht noch cool dabei vorkam - zu meiner Schande hab ich kurze Zeit dazu gezählt.

Klar ist das alles übertrieben, Banane und geballte Doofheit mit höchstens einem Körnchen Wahrheit. War halt eine Eingebung der ich folgen musste :)

Vielen Dank Eisenmann, und schlaf dich gut aus :D

 

Hallo Irony,

wenn du das:

Und für alle Rockmusiker, die einen Namen haben (du hast einige erwähnt) ist ihre Kunst bestimmend im Leben. Die leben alle für den Rock.
wirklich glaubst, dann lies mal Ozzys Biographie - Sätze, die mit Musik zu tun haben, kommen da äußerst selten vor :D.
Ansonsten ist es eine nette Geschichte, liest sich flott und unterhaltsam weg. Obwohl ich glaube, dass
Ich glaube, dass (mindestens) ein entscheidendes Sätzchen gefehlt hat, das ich jetzt nachgetragen habe:
da noch zwei, drei Sätze mehr nicht schaden könnten. Und leider hat mich dein Metalgod am Ende sehr enttäuscht. Echt jetzt, der geht wellnessen? Sollte eine Gottheit nicht mehr Widerstandskraft und Stehvermögen haben? Wegen ein paar Menschen wirft er selbst seine Prinzipien und seine Lebensart über Bord? Falls er wirklich ein Heilmittel gegen dieses "Entsetzen" braucht, wäre es dann nicht logischer, wenn er Lemmy im Metalolymp besuchen ginge? Der würde sich bestimmt auch über Astarias Besuch freuen :lol:
Aber wie gesagt, im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte gut unterhalten, auch, der Tageszeit geschuldet, ganz ohne Bier :D.
Gruß vom Blaustrumpf

 

Hallo Irony,

ich, die ich von Heavy Metal ebenso weit entfernt bin wie von Peter Alexander, hatte mal eine Schülerin: schön und sanft wie Schneewittchen, dabei klug und politisch interessiert, ja und, du kannst es dir schon denken, erklärter Heavy-Metal-Fan. Ist schon ein paar Jährchen her, lange vor der Mainstream-Kiste. So viel also zu den Zuschreibungen. Tattoos hatte sie allerdings keine (sichtbaren).

Ich habe deine durchaus amüsante Satire gerne gelesen. Immerhin vermittelt sie ja die Erkenntnis, dass im Mahlstrom der Zeit auch die härtesten Brocken kleingeschliffen werden und als feiner Sand in der gleichnamigen Uhr auftauchen.

Etwas zur Logik ist mir aufgefallen.

Die Waffe war voll von ... den Überresten eines unbekannten Wesen.

Wie kann man das auf Anhieb erkennen? Vielleicht wäre da ein konkretes Teil ganz hilfreich.

Nicht ungern gelesen
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Waffe war voll von getrocknetem Blut und den Überresten eines unbekannten Wesens.

Hat der Metalgod gar His Bobness niedergemetzelt, weil ihm der die Rolle als mächtigste Entität des Musikuniversums streitig machen wollte?
Oder stammen die Überreste von Hartmut Engler, dem der Metalgod nachdrücklich und ein für alle Mal den Unterschied zwischen guter Musik und Ärgernis einbläuen wollte?


Heavy Metal ist jetzt ... Mainstream.

Kann’s sein, Irony, dass du in dieser Geschichte deiner verlorenen Jugend nachtrauerst? :D
(Als Henry Rollins - ja genau, der von Black Flag - 2012 im Wiener Konzerthaus :eek: auftrat, wusste ich, dass ich alt geworden bin.)

Ich will’s mal so sagen, Irony: Ein tolles Thema mit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten hast du da. Aber für mein Gefühl die Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft, weil etwas zu brav und konventionell abgehandelt, bzw. eben aus der nostalgischen Sicht desjenigen, der die Ideale seiner Jugend den Bach runtergehen sieht, bzw. zusehen muss, wie wirklich alles dem alles verschlingenden Kommerzialismus zum Opfer fällt. (So schnell kann man heutzutage ja gar keinen radikalen Gegenentwurf mehr zu was auch immer kreieren, als dass er nicht spätestens übermorgen massenkompatibel glattgebügelt bei H&M und Sony-Records usw. in der Auslage liegt. Ist im Grunde eine Binse.)

Wie auch immer, Irony, ein vergnüglicher Lesespaß war es allemal.
(Auch wenn ich einem Metalgod, der auf Wellnessurlaub fährt, nicht unbedingt einen Gebrauchtwagen abkaufen würde.)

offshore

Heute würde ihr Meister endlich zurück kehren [zurückkehren].
… dass sich die anderen Nymphen erschreckt ihre spitzen Ohren zu hielten [zuhielten].
Und nun füllte sich die riesige Halle mit Abbildern von Menschen. Erst ein paar, bald Dutzende, dann Hunderte, Tausende, [dutzende, hunderte, tausende]
Sind alles Zahladjektive, die sich auf die Abbilder beziehen.

hundert mal [hundertmal] schneller

PS
Das hat zwar nur am Rande was mit Metal zu tun, aber beim Lesen tauchte wie von selber diese herrliche Szene in meiner Erinnerung auf und als (bebilderter) Soundtrack zur Lektüre passt’s allemal, finde ich. :D

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Ahoi Blaustrumpf,
besten Dank dass du dich meiner Geschichte angenommen hast.

wenn du das:

wirklich glaubst, dann lies mal Ozzys Biographie - Sätze, die mit Musik zu tun haben, kommen da äußerst selten vor :D

Die Biographie werd ich nicht lesen, glaub dir aber gern :)
Okay, dann geht es vermutlich vor allem um Drogen und Frauengeschichten - wenn schon nicht die Musik, dann der Lifestyle. Alles andere als angepasster Spießer der halt auch zufällig Hardock hört. Aber du hast Recht, faktisch war meine Aussage von wegen nur Rock im Kopf falsch.

Ansonsten ist es eine nette Geschichte, liest sich flott und unterhaltsam weg. Obwohl ich glaube, dass
da noch zwei, drei Sätze mehr nicht schaden könnten.

I'll think about it!

Und leider hat mich dein Metalgod am Ende sehr enttäuscht. Echt jetzt, der geht wellnessen? Sollte eine Gottheit nicht mehr Widerstandskraft und Stehvermögen haben? Wegen ein paar Menschen wirft er selbst seine Prinzipien und seine Lebensart über Bord? Falls er wirklich ein Heilmittel gegen dieses "Entsetzen" braucht, wäre es dann nicht logischer, wenn er Lemmy im Metalolymp besuchen ginge? Der würde sich bestimmt auch über Astarias Besuch freuen :lol:
Die Monotheisten haben ja alle einen Gott der grantig wird wenn man ihm nicht oder nicht korrekt huldigt. Obwohl der da eigentlich drüber stehen sollte. Mein Metalgod reagiert stattdessen mit Resignation und wird zum Oberwuss, der sogar von seiner zarten Nymphe gestützt werden muss. Ist dieser Bruch zu radikal? Sollte er stattdessen seine fehlgeleiteten Jünger auf Metal-Art bestrafen und eine Runde mit den Halbgöttern des Rock abhängen? Time will tell and the furios return of the return of the Metalgod ist nicht auszuschließen. Wenn auch vermutlich nicht als Geschichte festgehalten :D

Aber wie gesagt, im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte gut unterhalten, auch, der Tageszeit geschuldet, ganz ohne Bier :D.
Gruß vom Blaustrumpf

Da Grüß ich herzlich zurück, freu mich dass du gut unterhalten wurdest und wünsche einen schönen Tag!


Hi Wieselmaus, freut mich sehr dass du herein gewieselt bist!

Hallo Irony,

ich, die ich von Heavy Metal ebenso weit entfernt bin wie von Peter Alexander, hatte mal eine Schülerin: schön und sanft wie Schneewittchen, dabei klug und politisch interessiert, ja und, du kannst es dir schon denken, erklärter Heavy-Metal-Fan. Ist schon ein paar Jährchen her, lange vor der Mainstream-Kiste. So viel also zu den Zuschreibungen. Tattoos hatte sie allerdings keine (sichtbaren).

Irgendwie bedaure ich es, nicht in dieser Klasse gewesen zu sein ...

Ich habe deine durchaus amüsante Satire gerne gelesen. Immerhin vermittelt sie ja die Erkenntnis, dass im Mahlstrom der Zeit auch die härtesten Brocken kleingeschliffen werden und als feiner Sand in der gleichnamigen Uhr auftauchen.

:) Das freut mich!

Etwas zur Logik ist mir aufgefallen.

Die Waffe war voll von ... den Überresten eines unbekannten Wesen.

Wie kann man das auf Anhieb erkennen? Vielleicht wäre da ein konkretes Teil ganz hilfreich.


Konkret statt vage schreiben. Wann werd ich diese Grundregel endlich mal in mein Hirn reinkriegen?

Nicht ungern gelesen
wieselmaus
Sehr gerne deine Kommentar gelesen! Danke und schöne Grüße!

 

Hej Irony,

es ist immer wieder wieder erstaunlich, wie die Ur-Mitglieder einer Gesinnung auf ihre Sicht der Authentizität pochen. Ehrlich gesagt freue ich mich im Laufe der Jahre immer mehr über die neue Generation, denn die alten Metals, mit ihren gefärbten, langen Flusen aufm Kopp, den o-beinigen, ungelenken Schritten, den von Alkohol und Drogen gezeichneten Gesichtern und Stimmen, trauere ich sicher nicht nach. Und dein Metalgod (ist es Lemmy?) kann sich doch freuen, dass überhaupt ein Huhn danach gackert und sich die Rentner live reinzieht.
Obwohl :hmm: Paul Stanley sah kürzlich in Las Vegas noch recht lecker aus. :shy:

Das hat deine amüsante Geschichte angerichtet: mich provoziert, so böse zu kommentieren.

Die Nymphe errötete, was bei ihrer grünen Haut einen merkwürdigen Farbton ergab

Außerordentlich reizendes Bild und überhaupt steckt massig Unterhaltung in deinem Text, dass ich am Ende überrascht war, wie kurz er eigentlich ist.

Sehr freundlicher Gruß, Kanji

 

Servus offshore!
Die morgendliche Bahnfahrt war leider grad zu kurz um drei Antworten abzugeben, und so komm ich jetzt erst zu dir.

Hat der Metalgod gar His Bobness niedergemetzelt, weil ihm der die Rolle als mächtigste Entität des Musikuniversums streitig machen wollte?
Oder stammen die Überreste von Hartmut Engler, dem der Metalgod nachdrücklich und ein für alle Mal den Unterschied zwischen guter Musik und Ärgernis einbläuen wollte?
War wohl ein besonders mächtiger Dämon irgendeiner Musikrichtung die ihm nicht passt, also einer mit zu wenig Schwermetall. Wenn ich jetzt mit "His Bobness" nichts anfangen kann, wäre das arg? Oder gar krass?

Kann’s sein, Irony, dass du in dieser Geschichte deiner verlorenen Jugend nachtrauerst? :D
(Als Henry Rollins, ja genau, der von Black Flag, 2012 im Wiener Konzerthaus :eek: auftrat, wusste ich, dass ich alt geworden bin.)
Über verlorene Jugend trauere ich eigentlich permanent nach aber in der Geschichte grad nicht :) Hier mein Outing: Ich war nie ein Schwermetaller :D
Höre es zwar gelegentlich, und früher eine Zeit lang auch oft und laut. Aber das war erst mit Mitte 20, und von den beschriebenen langhaarigen Metalheads war ich auch da soweit entfernt wie die Fans aus der Geschichte. (Einziger Unterschied: hab es nie gehört, weil es hip gewesen wäre - wobei dieser Punkt eh nur meiner Vorstellung entsprungen ist - soviel Draht hab ich nicht zur heutigen Jugend)

Ich freue mich sehr, dass dieser Fakt beim Lesen scheinbar nicht zu deutlich geworden ist.

Ich will’s mal so sagen, Irony: Ein tolles Thema mit nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten hast du da. Aber für mein Gefühl die Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft, weil etwas zu brav und konventionell abgehandelt, bzw. eben aus der nostalgischen Sicht desjenigen, der die Ideale seiner Jugend den Bach runtergehen sieht, bzw. zusehen muss, wie wirklich alles dem alles verschlingenden Kommerzialismus zum Opfer fällt.

Ja, hätte man wohl mehr draus machen können :-]
Zum Rest siehe oben :D

Wie auch immer, Irony, ein vergnüglicher Lesespaß war es allemal.
(Auch wenn ich einem Metalgod, der auf Wellnessurlaub fährt, nicht unbedingt einen Gebrauchtwagen abkaufen würde.)

Zum Glück hat er dir die rostigen Stellen an der Karosserie und den kaputten Stoßdämpfer erst am Ende der Geschichte gezeigt!

Sind alles Zahladjektive, die sich auf die Abbilder beziehen.
Wird corrected!

PS
Das hat zwar nur am Rande was mit Metal zu tun, aber beim Lesen tauchte wie von selber diese herrliche Szene in meiner Erinnerung auf und als (bebilderter) Soundtrack zur Lektüre passt’s allemal, finde ich. :D[/QUOTE]

Thumbs up, danke und rock on!

 

Hi Kanji, schön dass du vorbeischaust!

Hej Irony,

es ist immer wieder wieder erstaunlich, wie die Ur-Mitglieder einer Gesinnung auf ihre Sicht der Authentizität pochen.


Ja, hab gehört, dass es solche gibt *pfeif*
Ich finde, wenn einer Death Metal hören und dabei rosa Shirts tragen will, möge er es tun. Ein wenig anders sieht es bei den Musikmachern selber aus. Dort gibt es schon einen gewichtigen Unterschied von Rock-Viechern zu Allerwelts-Posern :D Selbst wenn ein Rocker ein schlechter Musiker ist, wird er als authentisch gesehen, wenn er den Lifestyle lebt und nicht nur so tut :) Ob das für den betroffenen selbst von Vorteil ist steht woanders ...

Inspiriert zu der Geschichte haben mich übrigens einerseits die Lieder der Parody-Metal-Band Nanowar (kein Tippfehler), auf der anderen Seite ein besonders angepasst und spießig aussehender Bekannter, der aber ein wandelndes Metal-Lexikon ist und tatsächlich fast ausschließlich diese Musik hört. Was ich dann doch irgendwie amüsant finde.

Ehrlich gesagt freue ich mich im Laufe der Jahre immer mehr über die neue Generation, denn die alten Metals, mit ihren gefärbten, langen Flusen aufm Kopp, den o-beinigen, ungelenken Schritten, den von Alkohol und Drogen gezeichneten Gesichtern und Stimmen, trauere ich sicher nicht nach. Und dein Metalgod (ist es Lemmy?) kann sich doch freuen, dass überhaupt ein Huhn danach gackert und sich die Rentner live reinzieht.
Obwohl :hmm: Paul Stanley sah kürzlich in Las Vegas noch recht lecker aus. :shy:
Na Legenden sind eben nicht umsonst Legenden. Sie sterben nicht, sie werden nur eher unvorteilhaft alt. Aber von der Energie dieser alten Säcke sollten sich manche 1/3 so alte Menschen mal inspirieren lassen.

Das hat deine amüsante Geschichte angerichtet: mich provoziert, so böse zu kommentieren.

Außerordentlich reizendes Bild und überhaupt steckt massig Unterhaltung in deinem Text, dass ich am Ende überrascht war, wie kurz er eigentlich ist.

Sehr freundlicher Gruß, Kanji


Ich danke dir für deine Worte die mich sehr freuen und wünsche dir noch viele leckere Begegnungen Kanji!
mit fG, Irony

 

Hallo MelMay,

welch guter nordischer Wind hat dich herein geschneit? :)

Hallo Irony,

nachdem ich kurz über den Titel deiner Geschichte gestolpert bin (Die Rückkehr des Metall...was? :hmm:) hat es schließlich klick gemacht und ich wurde neugierig.
Zugegebenermaßen kenne ich mich mit der Musikrichtung nicht besonders gut aus und die von dir erwähnten "Legenden" und Strömungen sind mir fast alle unbekannt. Dennoch konnte ich mich als Metal-(nicht jedoch Musik-)Banause an deiner Geschichte erfreuen. Sie ist gespickt mit bildhafter Sprache, die den Leser mitschauen lässt.

Das freut mich!

Die Bikinis aus Edelstahl stelle ich mir persönlich ja sehr unbequem vor :lol:

Du hast Recht! Du hast sogar so Recht, dass es sich im Zuge der letzten Überarbeitung jetzt um Lederbikinis handelt :D Aus der Geschichte sollte rauskommen, dass der Metalgod ein (im Rahmen) gutherziger Meister ist, der seinen Nymphen keinen Schmerz zufügen würde (außer sie bestehen darauf, lol)

Du hast das alles unterhaltsam und humorvoll dargestellt, das gefällt mir. Natürlich hätte man das Ganze noch etwas ausbauen können. Von wo kehrt denn der Metalgod beispielsweise wieder? Aber eigentlich ist das gar nicht so wichtig und Spaß bringt deine kurze Geschichte allemal.
Es sind ein paar Sätze dazu gekommen, vor allem am Ende. Aber nach wir vor keine Info, wo denn der Kampf des MG stattgefunden hat? Gedacht habe ich an eine astral-musikalische Ebene, für die mir kein cooler Name eingefallen wäre, zumindest keiner der irgendwas erklärt hätte - drum bleibts der Phantasy der Leserin überlassen ;)

Deine gefundenen Fehler habe ich korrigiert, vielen Dank!

Insgesamt eine etwas verrückte, aber sehr nett umgesetzte Idee!

Viele Grüße, MelMay

Es freut mich sehr dass ich dich unterhalten konnte und wünsche noch ein schönes Wochenende!
mit fG, Irony

 

Hallo Irony

also ehrlich gesagt ist Metal überhaupt nicht mein Ding und gefühlt muss es Millionen Jahre her sein, seit diese Musik etwas auch nur annähernd Antibürgerliches , Revolutionäres, hatte. Da verkleiden sich irgendwelche Kleinbürger und freuen sich über Geschrei und Lärm. Und obendrein feierm sie eine der letzten Bastionen des Chauvinismus. Zeigt auch deine Geschichte. Da treten Frauen als devote Nympchen auf und huldigen einem dümmlichen Metalgod. Lustig ist das aber schon, so demaskierend lustig eben.

Die Geschichte selbst hört im Moment auf, an dem es interessant sein könnte. Was die auf Walhall machen, mit Odin und Thor und ob sie dort dem Drachen begegnen, der an Ygdrasil nagt, könnte interessant sein. Sprachlich ist der Text anständig gestaltet.

Textstellen:

Astaria, die Lieblingsnymphe des Metalgod, konnte ihre Aufregung kaum noch verbergen. Heute würde ihr Meister endlich zurückkehren.
aha: der Meister und Margarita:lol:

Die Nymphe errötete, was bei ihrer grünen Haut einen merkwürdigen Farbton ergab.
grün plus rot geben gelb, oder?:Pfeif:

"Die haben ja alle kein Metal", murmelte er. "Fast alle haben gestylte kurze Haare! Wenn überhaupt ein Bart, dann ist er sauber gestutzt?! Und diese Klamotten. Schau mal, der da trägt sogar ein weißes Hemd!
selbst Leute wie die Hells Angels würden doch im Grdunde ihrer Herzen gerne weiße Hemden tragen :D

viele Grüße und herzlich willkommen hier
Isegrims

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Isegrims! Danke dass du meiner Geschichte deine Zeit gewidmet hast.

Hallo Irony

also ehrlich gesagt ist Metal überhaupt nicht mein Ding und gefühlt muss es Millionen Jahre her sein, seit diese Musik etwas auch nur annähernd Antibürgerliches , Revolutionäres, hatte. Da verkleiden sich irgendwelche Kleinbürger und freuen sich über Geschrei und Lärm. Und obendrein feierm sie eine der letzten Bastionen des Chauvinismus. Zeigt auch deine Geschichte. Da treten Frauen als devote Nympchen auf und huldigen einem dümmlichen Metalgod. Lustig ist das aber schon, so demaskierend lustig eben.


Zum Glück hast du den letzten Satz dazugeschrieben, dachte erst du hast dich tatsächlich über die Geschichte geärgert. Andererseits ist sie wohl gar nicht bemerkenswert genug, dass man sich groß darüber ärgern könnte :D
Aber man merkt, dass du mit Metal echt gar nichts anfangen kannst. Direkt revolutionär war es eigentlich nie, es geht/ging primär darum die Sau rauszulassen. Antibürgerlich trifft viel eher auf Hip Hop zu. Und was die "Kleinbürger" betrifft - naja so könnte man wohl 90% der westlichen Bevölkerung beschreiben (es sei denn, du verstehst darunter was anderes als "Mittelschicht mit festem Einkommen"). Ein echter Aussteiger könnte sich gar nicht die Wacken-Tickets leisten :D
Aber unter diesen "Kleinbürgern" gibt es nach wie vor "Viecher", die sich in den Metalklamotten auch absolut nicht verkleidet vorkommen. Ist eher deren Alltagskluft abseits eventueller Arbeitsunformen; habe aber auch mit Leuten gearbeitet die tatsächlich so im Büro erschienen sind. Denen würde es niemals einfallen, mal eben ein weißes Hemd zu tragen - insofern verstehe ich auch deinen Satz mit den Hells Angels nicht.
Klar ist es zu einem Teil auch Show. Jeder schmiedet sich eben eine Persönlichkeit nach seinen Vorstellungen und ein gewisses Maß an Show gehört da dazu.

Die Geschichte selbst hört im Moment auf, an dem es interessant sein könnte. Was die auf Walhall machen, mit Odin und Thor und ob sie dort dem Drachen begegnen, der an Ygdrasil nagt, könnte interessant sein. Sprachlich ist der Text anständig gestaltet.

Die ganzen nordischen Götter haben schon genug Metal; mein kleiner Metalgod wär da wohl zu unbedeutend. Eine Möglichkeit wär gewesen, Odin selbst zum Schwermetall-Gott zu machen. Vielleicht ganz witzig.

Textstellen:

aha: der Meister und Margarita:lol:

Hä? Bitte um Erklärung ...

grün plus rot geben gelb, oder?:Pfeif:
Astarias Haut strahlt wohl eher nicht im RGB-Farbraum ;)

viele Grüße und herzlich willkommen hier
Isegrims

Auch wenn der Willkommengruß ein paar Jahre zu spät kommt ;) : Vielen Dank!
mit fG,
Irony

 

Hi Irony

aha: der Meister und Margarita
Hä? Bitte um Erklärung
Bulgakov: Der Meister und Margarita, in dem die nackte Margarita auf Geheiß des Meisters über Moskau fliegt


viele Grüße und herzlich willkommen hier
Isegrims
Auch wenn der Willkommengruß ein paar Jahre zu spät kommt : Vielen Dank!
mit fG,
Irony
äh okay, dann solltest du mich mal eher begrüßen, sorry :lol:

lieben Gruß
Isegrims

 

Hallo Irony,

habe deine Geschichte eben erst entdeckt. Hat mir gut gefallen und ich durfte Schmunzeln. Allerdings habe ich bei DEM Titel die ganze Zeit auf den Auftritt von Rob Halford gewartet. ;-)

Nun zur Kritik:

Flüssig geschrieben, lässt sich gut lesen. Hat mir auch Spaß gemacht. Aber das Ende finde ich ein wenig zu schnell, da passt das Pacing nicht. Lass den Metalgod doch etwas langsamer herausfinden, wie es um seine Jünger bestellt ist. Mehr Spannung. Auch solltest du das meiner Meinung nach eher zeigen anstatt nur zu erwähnen, dass sie jetzt alles kurzhaarig und geschniegelt sind.

Und am Ende hatte ich auf den großen Twist gewartet, der leider nicht kam. Wo macht der Metalgod denn nun Wellness-Urlaub? Ich hatte auf etwas total Abstruses gehofft, kam aber leider nicht.

Aber alles in allem Kritik auf hohem Niveau, ich hatte meinen Spaß! :-)

 

Hallo HSB,
gerade mal mit 1 1/2 Monaten Verspätung hier nun die Antwort auf deinen Kommentar.
Mea maxima culpa!

Hallo Irony,

habe deine Geschichte eben erst entdeckt. Hat mir gut gefallen und ich durfte Schmunzeln. Allerdings habe ich bei DEM Titel die ganze Zeit auf den Auftritt von Rob Halford gewartet. ;-)

Schande über mich, dass ich tatsächlich erst nach Posten der Geschichte nach Metalgod gegoogelt hab. Ja, nennt mich Poser ;)

Nun zur Kritik:

Flüssig geschrieben, lässt sich gut lesen. Hat mir auch Spaß gemacht. Aber das Ende finde ich ein wenig zu schnell, da passt das Pacing nicht. Lass den Metalgod doch etwas langsamer herausfinden, wie es um seine Jünger bestellt ist. Mehr Spannung. Auch solltest du das meiner Meinung nach eher zeigen anstatt nur zu erwähnen, dass sie jetzt alles kurzhaarig und geschniegelt sind.


Klingt das doof wenn ich sage dass der Stoff meiner eigenen Meinung nach nicht viel mehr hergab als dieses Anekdötchen? Ja, so wenig Vertrauen hab ich in meine eigenen Ideen... Versuchen hätte man's können, ja :-)

Und am Ende hatte ich auf den großen Twist gewartet, der leider nicht kam. Wo macht der Metalgod denn nun Wellness-Urlaub? Ich hatte auf etwas total Abstruses gehofft, kam aber leider nicht.
Der Twist, if you will, ist eben schon dass sich die Metalarmy nun aus Posern rekrutiert und dem Metal dasselbe passiert ist wie Rap in den 90ern.

Aber alles in allem Kritik auf hohem Niveau, ich hatte meinen Spaß! :-)

Das freut mich sehr HSB, vielen Dank für deine Zeit und ROCK ON

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom