Die Quelle füllen
Was tun bei einer Schreibblockade? Drauflos schreiben? Oder genau das Gegenteil, sich erst einmal Anregungen beschaffen? Ich würde hier gern zu der zweiten Herangehensweise Tipps sammeln, da sie auch ohne Schreibblockade nützlich sein können.
Julia Cameron betrachtet den inneren Fundus eines Autors als "inneren Teich, der einen freien Zufluss und einen ebensolchen Abfluss besitzt". Schreibblockade sieht sie so: "Nun, manchmal versiegt die Quelle deshalb, weil sie so ergiebig war. Wir haben unseren inneren Teich überfischt und uns nicht die Zeit genommen, unser Bildermagazin aufzufüllen."
Als Mittel dagegen sieht sie "einen allein absolvierten Ausflug zu einer Veranstaltung oder Ausstellung", die sie "Künstlerverabredung" nennt.
In ihrem Buch Von der Kunst des Schreibens ( ...und der spielerischen Freude, die Worte fließen zu lassen) wird Folgendes vorgeschlagen:
1. Aquarium
2.Gartencenter
3. Kirche ansehen
4. Jazz-Club
5. Stoffgeschäft
6. Galerie
7. Kartenabteilung in Buchhandlung
8. Museum
9. alter Film im Studienkino
10. botanischer Garten
"Für was auch immer Sie sich entscheiden, tun Sie es allein. Nehmen Sie Bilder und Eindrücke in sich auf. Sie müssen nicht über sie schreiben. Sie sollen die Quelle füllen, nicht in ihr fischen."
Ich würde zusätzlich vorschlagen:
11. Bastelgeschäft
In den Materialien schwelgen, sehen, anfassen, ...
12. Bücherei
ganz unterschiedliche Bücher anlesen;
Bei uns gibt es ein Regal: "heute zurück", da ist immer was bei, das ich spannend finde, aber nie gezielt suchen würde