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Die Puppe des Grauens

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22.10.2009
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Die Puppe des Grauens

Lisa saß in ihrem Zimmer und schaute aus dem Fenster. Es war still, so dass man nur das wehen des Windes und den Regen der an die Scheibe platschte hören konnte. Anstatt dass der Regen schwacher wurde, wurde er immer stärker und lauter. Lisa legte sich auf ihr Bett und starrte an die Decke. Wann würde dieses Unwetter endlich aufhören?, dachte sie. ,,Lisa! Nico! Essen ist fertig!'' rief eine Stimme die Treppe herauf. Ihre Mutter hatte gerufen. ,,Ich komme sofort!" rief Lisa ihr zurück.
Lisa rappelte sich auf und schlenderte zur Tür. Als sie unten ankam, saßen ihr Vater Bernd, ihre Mutter Anke und ihr älterer Bruder Nico schon am Tisch. Lisa setzte sich und belud ihren Teller mit Lasagne. "Mum, darf ich heute bei Christoph schlafen? Er wollte heute einen TV-Abend machen." fragte Nico seine Mutter. Christoph war Nicos bester Kumpel der,genau wie Nico, 16 Jahre alt war. ,,Nur wenn du mir heute ein bisschen im Haushalt hilfst." erwiderte Anke.
"Darf ich dann heute zu Kim?" sagte Lisa. "Ich helfe dir und Nico beim aufräumen!". ,,Muss das sein Lisa?" sagte Bernd. ,,Du siehst Kim doch in der Schule!". Lisa sprang empört auf. "Nico sieht Christoph doch auch in der Schule und er darf hin! Was hab ich gemacht das ich nicht darf?! Ich helfe euch mehr als der!" Sie zeigte auf Nico und schaute ihre Eltern wütend an. Ihre Mutter sah ihren Mann durchdringend an und sagte schließlich zu Lisa: "Schatz, wenn du dich so gern mit Kim treffen willst, dann geh morgen mit ihr in die Stadt. Du kriegst auch Geld dafür.". Kim war Lisas beste Freundin, die ebenfalls wie Lisa, 14 Jahre alt war. Sie kannten sich schon seit der Krabbelgruppe. "Danke Mum!" erwiderte Lisa. Sie nahm die Teller und stellte sie in die Spülmaschiene. Dann ging Lisa hoch in ihr Zimmer und wählte Kims Nummer. "Hallo hier ist Lisa, ist Kim da?" sagte Lisa zu Kims Mutter Nicole. ,,Ja moment ich geb sie dir mal" sagte Nicole und gab Kim den Hörer. ,,Ja?" sagte Kim und Lisa antwortete froh: "Hi Kim ich bin's, Lisa. Hast du morgen Zeit? Meine Mum hat gesagt ich darf morgen mit dir shoppen gehen.". "Morgen? Ja da kann ich. Aber sag mal, du hast doch kein Taschengeld mehr?" fragte Kim. "Ja eigentlich schon aber ich kriege morgen Geld" entgegnete ihr Lisa.
"Naja, okay dann bis morgen ich muss jetzt auch schon wieder auflegen. Holst du mich morgen um halb zwei ab?" fragte Kim. ,,Geht klar" bestätigte Lisa und drückte den Knopf mit dem roten Hörer. Sie ging zum Kleiderschrank und suchte sich etwas raus was sie morgen anziehen könnte - ihr Shirt, ihre Röhrenjeans und dabei ihre roten Chucks. Lisa legte sich schlafen. Am nächsten Morgen wachte sie auf. Es kam ihr so vor als ob sie fünf Minuten geschlafen hatte. Wiederwillig stand sie auf und machte sich für die Schule fertig. Dann stieg die Treppen hinab um zu frühstücken. Als sie fertig war, machte sie sich ein Pausenbrot und zog sich ihre Lederjacke an. Dann ging sie zur Bushaltestelle am Ende der Straße. Dort traf sie Kim. ,,Hi Lisa!" sagte Kim und umarmte Lisa kurz. ,,Hey Kim." erwiderte Lisa leicht lächelnd. "Was glaubst du, wie unsere Mathearbeit ausgefallen ist?".
"Keine Ahnung." sagte Kim nicht gerade aufmunternd "Herr Kaiser sah nicht sehr erfreut aus... Da kommt unser Bus!". Die beiden stiegen ein und stellten sich in die Mitte. Sie waren im Bus am liebsten dort weil es sich so schön drehte während der Fahrt. Nach 10 Minuten waren sie auch schon an der Schule angekommen und stiegen aus.

Da kam ihr bester Freund Jan angerannt. Er war ein Jahr älter als Lisa und Kim, also 15 Jahre alt. ,,Kim! Lisa! Ich habe euch überall gesucht!" rief Jan. "Warum das denn?" antworteten ihm die beiden Mädchen skeptisch als er vor ihnen stand. "Ich muss noch Englisch und Französisch machen." entgegnete Jan. Lisa und Kim lachten. "Ach Jan, mal wieder keine Hausaufgaben gemacht?". "Hey, ihr wisst genau ich bin nicht gut in Sprachen" entgegnete Jan und verschränkte die Arme. Es schellte und die drei gingen gemeinsam in ihre Klasse. ,,Wir haben heute nur bis zwölf Uhr Schule, oder Kim?" fragte Lisa. ,,Ja, denk schon." gab ihr Kim als Antwort und setzte sich. Ihre Klassenlehrerin Frau Thamm kam herein.
"So alle mal bitte aufstehen." sagte sie. "Guten Morgen Frau Thamm" sagte die Klasse gelangweilt. Der Unterricht schien heute besonders lange zu dauern. Nach 45 Minuten schellte es erneut. Lisa streckte sich. "Noch zwei Stunden Textil!" verkündete eine Lisas Freundinnen, Christina. Die Schüler räumten ihre Rucksäcke ein und schlenderten die Stufen runter zum Textilraum. Heute fingen sie wieder an mit Stoffmalerei. Lisa und Kim konnten sehr gut zeichnen, und hatten 'nur' für ihre Entwürfe eine eins gekriegt. Weil es so Spaß machte vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Als es schellte stellten sie ihre Stühle hoch und dann gingen sie zur Bushaltestelle. Die Mädchen stiegen beide ein und fuhren nach Hause. Als Lisa die Haustür aufschloss, sah sie das ihre Mutter schon am kochen war. ,,Hallo Mum." sagte Lisa und stellte ihren Rucksack neben der Tür ab und setzte sich. Ihre Mutter Anke kam zum Tisch. "Hier Lisa, 50 Euro für die Stadt." sagte Anke lächelnd. "Danke Mum" erwiederte Lisa.
Sie aß ihre Spaghetti auf und trank ihre Cola aus. Dann ging sie zu Kim und schellte. "Hey Kim kommst du?" fragte Lisa und Kim holte ihre Geldbörse und ging mit Lisa zum Bus.
Sie fuhren in die Stadt und als sie ankamen, stürmten sie auch schon H&M. Mit deutlich leichterer Geldbörse gingen sie umher. Lisa sah einen Puppenstand und ging sofort hin. Sie sah viele Puppen doch dort ganz hinten saß eine Puppe, die an jedem Zentimeter ihres Körpers mit Flicken übersäht war, und ein Auge fehlte ihr auch schon.
Aber irgendwie spürte Lisa ein Gefühl das sie die Puppe haben wollte. ,,Was kostet die?" schoss es aus ihr heraus. Die Verkäuferin betrachtete sie skeptisch und sagte "Fünf Euro". Lisa gab ihr das Geld und sah die Puppe an. ,,Die setz' zu meinen anderen Puppen. Du weißt doch ich sammel noch welche." sagte Lisa und steckte die Puppe in die Tüte die ihr die Frau gegeben hatte. Kim sagte für gut fünf Minuten nichts. ,,Kim was hast du?" fragte Lisa schließlich. "Hmm? Achso.. nein ich hab nichts." sagte Kim. So langsam bekamen die zwei Hunger. "Wollen wir eben nach McDonalds was essen?" fragte Lisa und Kim nickte zustimmend. Also gingen sie nach McDonalds. Lisa bestellte sich einen BigMac genau wie Kim, und eine Cola. Spät am Abend als sie schon längst wieder zu Hause waren, setzte Lisa die Puppe ins Regal und legte sich schlafen. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie eine große Lücke in ihrer Puppensammlung. Die Hälfte war weg! Sie ging zum Regal und sah sich um. Wie kann das nur passiert sein?, dachte sie und zog sich an. Dann schlenderte sie zum Frühstücken die Treppe runter. Dann ging sie zur Bushaltestelle. Sie trottete über die Straße doch aus heiterem Himmel kam ein LKW und hätte sie fast überfahren...doch sie wurde auf die andere Seite gezogen. ,,LISA! Was soll das denn!?". Jan stand mit besorgter und zugleich entsetzter Mine vor ihr. "Ich weiß auch nicht der LKW war auf einmal da." sagte Lisa und sie selbst wuste nicht was geschehen war. Sie ging neben Jan weiter. Da kam Kim angerannt.

"Hey ihr zwei" sagte Kim. "Wie gehts?". ,,Lisa passieren nur komische Sachen." sagte Jan mit besorgtem Blick. Kim sah Lisa mit dem Wie-meint-er-das? Blick an und Lisa ergänzte: "Naja, heute morgen war die Hälfte meiner Puppen weg, und wenn Jan nicht da gewesen wäre, dann wäre ich von einem LKW überfahren worden..." Kim sah die beiden schockiert an. "Es ist seitdem ich Nelly habe..." murmelte Lisa
"Nelly?" erwiderten Jan und Kim wie aus einem Mund. "Ja, die Puppe die ich gestern gekauft habe" erklärte sie den beiden. Auf dem Weg zur Klasse sagten sie gar nichts mehr. Sie setzten sich und schon kam Frau Thamm herein. "Guten Morgen, ich habe euch etwas wichtiges zu sagen. Wir werden morgen einen Ausflug in den Heide Park machen." Die Klasse brach in Jubel aus. "Cool!!!" rief Tim begeistert. "Ihr müsst morgen nichts bestimmtes mitbringen" berichtete Frau Thamm der Klasse. Den Rest der Stunde sprachen sie über die Sitzordnung, was Lisa todlangweilig fand. Jan schlief mittlerweile schon, aber merken tat es keiner. Es dongte und Jan fiel von seinem Stuhl. "Bescheuerte Klingel" murmelte Jan und er rappelte sich auf. "Alles ok?" kicherten Kim und Lisa. Die Klasse wartete bis Herr Kaiser kam, bei dem sie jetzt Mathe hatten, doch er kam einfach nicht. "Vielleicht ist er ja krank?" sagten Jan und Tim hoffnungsvoll. Doch falsch gedacht, denn Herr Kaiser kam herein und klatschte seine Bücher auf den Tisch. "Aufstehen!" sagte er und guckte die Schüler durchdringend an. ,,Der macht mir Angst!" flüsterte Lisa zu Jan und Kim und stand auf. Die beiden nickten zustimmend und standen ebenfalls auf. "Guten Morgen Herr Kaiser..." murmelte die Klasse. Herr Kaiser hatte die Klassenarbeiten dabei. Er forderte die Schüler dazu auf sich hinzusetzen und teilte die Arbeiten aus. Lisa schlug ihr Heft auf und- sie hatte eine zwei. Kim und Jan blickten ihr über die Schulter. "Mensch Lisa, wie schaffst du es immer solche guten Noten zu schreiben?" fragte Kim und starrte auf ihre vier. "Dafür beherrscht du besser Sprachen als ich" entgegnete Lisa aufmunternd. Jan hatte eine drei geschrieben. Den Rest der Stunde verbrachten sie damit Brüche auszurechnen oder Textaufgaben an der Tafel zu lösen.Und dann endlich schellte es zur Pause. "Wir haben jetzt nur noch eine Stunde" stellte Christina fest, die mit den drei Freunden runter ging. Jan, Kim und Christina bemerkten das Lisa nicht mehr neben ihnen stand und schauten sich um. Sie sahen Lisa am Ende der Treppe liegen und sofort rannten sie zu ihr. "Lisa, alles okay!?" sagte Jan und zog sie zusammen mit Kim vorsichtig hoch. "Ja mir geht's einigermaßen gut. Ich hab nur eine kleine Schramme am Knie aber sonst nichts weiter." Christina sah sie skeptisch an. "Du solltest die Puppe wegwerfen denn das wird langsam komisch, Lisa" sagte Kim. Es schellte wieder und sie gingen mit Lisa die Treppe hoch. Als sie in der Klasse waren setzten sie sich hin und Lisa guckte nach ihrem Knie. "Seht ihr, nur ein kleiner Kratzer." stellte sie fest und dann kam Frau Müller rein. Jetzt hatten sie Englisch. "Good morning, Boys and Girls." sagte sie. "Good morning Mrs Müller" antworteten die Schüler und setzten sich hin. "Mann ey, das wird wieder langweilig" sagte Jan. Christina sagte "Ach komm so schlimm ist Englisch doch nicht, Jan". "Für dich, du bist ja der größte Fan von Frau Müller-" sagte Jan. "Jan, Christina warum redet ihr die ganze Zeit?!" unterbrach sie die beiden. "Jaja wir sind ja schon leise" murmelte Jan. Die Stunde verging unheimlich schnell, fand Lisa. Dann schellte es und sie stopften alles in ihre Rucksäcke. "Kim, Lisa treffen wir uns heute?" fragte Jan. "Kommst du zu mir? Kim ist auch heute bei mir." bot ihm Lisa an. "Okay ich sag eben meiner Mutter Bescheid." sagte er und zog sein Handy aus der Hosentasche. "Hey Mum, ich fahre jetzt zu Lisa." sagte Jan und legte auf. Er stieg in den Bus zusammen mit Kim und Lisa.

Als sie ankamen, hüpften sie aus dem Bus und gingen zu Lisas Haus. "Hey Mum ich bin wieder da. Ich hab Kim und Jan mitgebracht" begrüßte sie ihre Mutter, als sie die Tür aufschloss. "Hallo Kim und Hallo Jan" antwortete Anke und stellte drei Teller auf den Tisch die sie mit Pommes und Schnitzel belud. "Setzt euch" forderte sie die drei Freunde auf und stellte jedem ein Glas mit Sprite hin. Während des Essens redeten Lisa, Kim und Jan miteinander. "Wir fahren morgen in den Heide Park, Mum" sagte Lisa und räumte die Teller vom Tisch. "Kommt wir müssen noch die Mathearbeit berichtigen." sagte Lisa und hob ihre Tasche vom Boden auf. Sie ging mit den beiden die Treppe hoch und stellte noch zwei Stühle an ihren Schreibtisch. Kim und Jan schrieben das meiste von Lisa ab, weil sie sehr viel richtig hatte. Als sie fertig waren surften sie noch mit Lisas Laptop ein wenig im Internet. Dann mussten Kim und Jan auch schon nach Hause. "Soll ich euch nach Hause bringen?" fragte Lisa und die beiden nickten. Da Kim am nächsten wohnte brachten sie Kim zuerst weg. Dann gingen Lisa und Jan zu ihm. Als sie vor seiner Tür standen sagte Lisa "Okay dann bis morgen. Treffen wir uns um acht Uhr an der Bushaltestelle?" und Jan nickte. Lisa ging zurück nach Hause und legte sich ins Bett. Sie schaute auf das Regal wo ihre Puppen lagen und schon schlief sie ein. Am nächsten Morgen um sieben Uhr stand sie auf und schlenderte ins Bad um sich zu duschen. Dann zog sie sich an und machte sich ein paar Cornflakes und ging sich die Zähne putzen. Als sie fertig war verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und ging zur Bushaltestelle, wo sie Jan und Kim traf. "Hi Lisa" sagten die beiden. Der Bus kam etwa zehn Minuten zu spät aber sie kamen noch rechtzeitig an der Schule an. "Sind alle da?" sagte Frau Thamm und zählte die Schüler. "Okay, es fehlt keiner" stellte sie fest und teilte die Schüler in fünfer Gruppen. "Lisa,Jan,Kim,Christina und Tim; Ihr bildet eine Gruppe." sagte sie und teilte noch die restlichen Schüler ein. Nach fünf Minuten gingen sie zur Bushaltestelle. Kim stolperte, aber nur weil ihr die Oberzicke der Klasse ein Bein gestellt hatte. "Ups, das tut mir aber leid" nuschelte Naomi grinsend und wandte sich ihren Freundinnen zu. "Fiese Schlange" murmelte Lisa und half Kim auf. "Danke" entgegnete Kim und ging weiter. Als sie ankamen war der Bus schon da. Sie zeigten alle ihre Fahrkarte vor und Lisa,Kim,Jan,Christina und Tim drängelten sich nach ganz hinten. Christina war wie immer und quasselte die vier voll und nach einer Zeit hatte Tim genug und holte seinen iPod raus. Lisa sah aus dem Fenster. Die Sonne fing an zu scheinen und der Nebel legte sich. Es dauerte
eine Stunde bis sie endlich da waren. Frau Thamm zählte nochmal durch ob alle da waren und dann begaben sie sich zum Empfangsschalter. Frau Thamm kaufte Eintrittskarten und schon betraten sie den Heide Park. "Wo sollen wir zuerst mit fahren?" fragte Jan und betrachtete begierig den Desert Race. "Okay lasst uns mit dem Desert Race fahren." sagte Lisa. Sie mussten nicht lange warten, denn der Park war noch nicht sehr voll. Sie stiegen ein und als die Achterbahn startete, krallte Lisa die Fingernägel in die Sicherheitsschranke an ihrem Bauch. Als die Fahrt zu Ende war, stiegen sie aus und torkelten wie leicht angetrunken herum. "Mir ist schwindelig" sagte Lisa und lehnte sich an die Wand. "Wo wollen wir jetzt reingehen?" fragte Jan. "Ich möchte gerne auf das Kettenkarussell" sagte Kim und ging in Richtung Kettenkarussell. "Okay dann los." sagten Lisa und Jan. Doch dort mussten sie etwas länger anstehen als zuvor. Als sie endlich dran waren setzten sie sich in die Sitze und hielten sich fest. In Lisas Bauch fing es an zu kribbeln und sie sah etwas beängstigt auf den Boden. Es war höher als gedacht und sie sah in den Himmel. Dann startete das Gerät und es wurde immer schneller und schneller. Lisa sah noch immer in den Himmel und ein Rabe flog vorbei. Lisa nahm ein erschrecktes Geräusch aus der Menschenmenge wahr die sich so langsam um das Kettenkarussell versammelt hatte. Das Gerät wurde gestoppt und ehe Lisa und Jan aussteigen konnten, war ihnen bewusst geworden, was passiert war: die Ketten von Kims Sitz hatten sich gelöst, und Kim fiel auf den Asphaltboden. Lisa sprang entsetzt von ihrem Sitz auf und rannte zu Kim. "Kim! Sag doch was!" sagte Lisa, die fast schrie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Kim!!!". Lisa schüttelte Kim, doch diese gab keinen Ton von sich. Jan hatte sich auch zu Kim hinunter gebeugt. Er setzte Kim auf und hielt sie fest. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Kopf hing schlaff in Richtung Himmel. Christina und Tim setzten sich um Kim herum. Lisa fing an zu weinen. "Warum ausgerechnet Kim" sagte sie und ihre Tränen fielen auf Kims toten Körper.

Jan hob Kim vom Boden auf und suchte Frau Thamm, gefolgt von Lisa, Christina und Tim. Frau Thamm bemerkte die vier und dann auch Kim. "Oh Gott, was ist mit Kim passiert?!" fragte sie und sah Lisa an. Lisa schluckte und erklärte ihr was passiert war. "Wir werden gleich wieder fahren." sagte Frau Thamm besorgt und wies jedem ihrer Schüler auf, sie sollen herkommen und mithelfen die anderen einzusammeln. Als alle da waren stiegen sie zurück in den Bus. Lisa hatte noch nicht aufgehört zu weinen und lehnte ihren Kopf an Jans Schulter. "Wir haben da wohl ein neues Paar, oder?" sagte Naomi gehässig grinsend. Christina sprang auf. "Sei du mal leise Naomi! Du weißt gar nicht wie schlecht es uns grad geht! Wir haben unsere beste Freundin verloren! Nur weil du nicht weißt wie das ist, musst du nicht gleich bescheuerte Kommentare abliefern!" schrie Christina durch den ganzen Bus, und die Ermahnung des Busfahrers war ihr egal. "Zügle dein Mundwerk, Christina. Du musst hier nicht gleich eine auf Chefin machen." erwiderte Naomi und stemmte die Hände in die Hüfte. Zu ihrer eigenen Überraschung, gab ihr Christina eine Ohrfeige. Naomi rieb sich die Wange und wollte auf Christina losgehen, doch ihre Freundin Miriam zog sie von ihr weg. "Komm Naomi, du hast das nicht nötig" sagte sie ihr beruhigend worauf sie verschwanden. Christina setzte sich hin. "Diese dumme Kuh!" nuschelte sie und starrte ihr nach. Als sie wieder an der Schule waren, stiegen sie aus und Frau Thamm rief Kims Eltern Nicole und Jonas an. "Ihr könnt alle nach Hause gehen, Kinder. Bis morgen" sagte Frau Thamm und wartete.
Als Kims Eltern nach fünf Minuten angekommen waren,fing Nicole an zu weinen und ihr Mann versuchte sie zu beruhigen. Sie machten sich auf den Weg zu einem Friedhof. Der Leiter kam zu ihnen. "Guten Tag, was kann ich für sie tun?" fragte der Friedhofsleiter. "Könnten Sie uns noch freie Plätze zeigen?" fragte Jonas. "Aber natürlich.". Er ging über den Friedhof, bis sie endlich an einem freien Platz ankamen. "Wie finden Sie diesen Platz?" fragte er und sah die Eltern an. "Ja, der ist schön" sagte Nicole und sah ihren Mann fragend an der nickte. Die Eltern gingen mit dem Mann in das Haus und suchten sich einen Grabstein aus. Der Mann nahm sich ein Blatt Papier und fragte: "Okay, wie ist der Name ihrer Tochter?". "Kim Meyer und sie ist am 15. Mai 1995 geboren." sagte Jonas. "Okay, ich werde jemanden beauftragen das in den Grabstein einzugravieren. Wann soll die Beerdigung stattfinden?" fragte er und Nicole sagte, sie solle am Samstag stattfinden. Dann bedankten sie sich und Jan übergab Kim dem Leiter.
Lisa ging nach Hause und schloss die Tür auf. "Hey Lisa wie war's?" fragte ihre Mutter doch Lisa antwortete nicht und ging in ihr Zimmer. Sie warf sich auf ihr Bett und fing wieder an zu weinen. Warum musste ausgerechnet Kim sterben?, dachte Lisa erneut und sah sich ihr Fotoalbum an mit Erinnerungen an die Zeiten mit Kim. Der Beitritt in die Krabbelgruppe, die Zeit im Kindergarten, ihre Einschulung... einfach alles hatte sie dort drin. Es klopfte an der Tür und ihre Mutter kam rein. "Was ist denn passiert, Lisa?" fragte Anke und setzte sich zu ihr. "Heute wollte Kim auf das Kettenkarussell... und ich hab nurnoch mitgekriegt wie ein Rabe vorbei flog... es wurde angehalten ehe Jan und ich sahen, das die Ketten von Kims Sitz gerissen waren und...sie auf dem Asphalt lag..." sagte Lisa und Tränen liefen ihr die Wangen runter. Ihre Mutter nahm sie in den Arm aber wusste nicht was sie sagen sollte. Nico kam ins Zimmer. "Was soll denn der Lärm ich versuche für die Mathearbeit zu lernen!" sagte er. "Nico, deiner Schwester gehts nicht gut, lass sie in Ruhe." wies ihm seine Mutter auf worauf er wieder in sein Zimmer ging. "Mum, kann ich alleine sein?" fragte Lisa und ihre Mutter nickte. Sie ging raus und kochte weiter das Mittagessen. Lisa sah ihr Regal mit den ganzen Puppen an. Sie legte sich in ihr Bett und schloss die Augen. Es schellte an der Tür und ihre Mutter machte auf. "Hallo Christina. Lisa ist oben aber ich weiß nicht ob sie Besuch empfangen möchte..." sagte Anke. Christina ging nach oben und klopfte an die Tür. "Lisa, kann ich reinkommen? Ich bins, Christina." fragte sie und Lisa öffnete die Tür. "Komm rein." sagte sie leise und schloss die Tür hinter ihr. Sie setzte sich neben Christina aufs Sofa. "Seitdem ich diese Puppe habe passieren merkwürdige Sachen." Sie hob ihre Hand um abzuzählen. "Zu erst war die Hälfte meiner Sammlung weg, dann währe ich einmal, fast von einem LKW überfahren worden, ich bin die Treppe runtergefallen und dann ist das mit Kim passiert." sagte Lisa und sah ihre Freundin an. "Das ist echt unheimlich..." sagte Christina und fügte hinzu: "Du solltest sie besser wegwerfen.". "Ich glaube... du hast Recht." sagte Lisa und musterte die Puppe.

 

Hallo BibiVanilisa,

herzlich willkommen hier!

Vorweg ein wenig formales:
Wie du siehst, sind deine Textstücke zusammengefasst worden, weil Fortsetzungsgeschichten in diesem Forum nicht erlaubt sind. Wenn ich das Ende deiner KG recht verstehe, ist diese Geschichte abgeschlossen und es folgen keine weiteren Teile. Wenn dem nicht so ist, musst du einen Moderator der Rubrik "Horror" kontaktieren (eine Persönliche Mitteilung senden), und mit ihm die weitere Vorgehensweise klären.

Nun zu deiner Geschichte:
Deine Horror-Geschichte finde ich gut geeignet für junge Leser, die in dieses Genre mal reinschnuppern möchten.
Deinem Text merkt man an, wie viel Mühe und Sorgfalt du investiert hast. Du beschreibst die Vorgänge aus Lisas Leben recht ausführlich, hast viel wörtliche Rede eingebaut und für eine Kurzgeschichte eine große Anzahl Figuren aufgestellt, die du streckenweise auch sehr realistisch agieren lässt.
Dein Einstieg ist recht gut gelungen, aber noch kein Meister ist vom Himmel gefallen und selbst Bestseller-Autoren schreiben ihre Romane nicht allein. Schau nur mal auf die Seite mit den Danksagungen. Da sind manchmal bis zu zwanzig Personen aufgelistet, die sicherlich nicht nur dem entstehenden Meisterwerk applaudiert haben.

Deine Protagonistin Lisa kauft sich an einem Trödelstand eine alte Puppe. Gleich darauf häufen sich seltsame wie auch gefährliche Ereignisse.
Dass dieses Zusammentreffen kein Zufall ist, ahnt Lisa, weil einige ihrer Puppen plötzlich verschwunden sind. Die alte Puppe tritt selbst nicht in Aktion, somit ist das Verschwinden der Puppen ist ein wichtiges Element, weil Lisa sonst wohl nie auf die Puppe als Übeltäter gekommen wäre.
Das wäre meine Kurzversion vom Inhalt.

Ich erfahre viel von der Hauptfigur Lisa, wie alt sie ist, wer zu ihrer Familie gehört, wer ihre Freunde sind, wie ihre schulischen Leistungen ausfallen, wie die Lehrer heißen, dann taucht da noch die Oberzicke Naomi auf, ich weiß auch wie viel Taschengeld Lisa bekommt usw. usf.
Die Liste ist lang, zu lang wie ich meine. Durch diese Fülle an Informationen und Nebenfiguren, dadurch auch eine Menge an Neben-Handlungen, gerät das eigentliche Thema - das Geheimnis der Horrorpuppe und die Unfälle - über weite Strecken in den Hintergrund. Denke immer an den Titel der Geschichte "Die Puppe des Grauens" und dann überleg dir, welche Szenen und Figuren nicht dazu beitragen, die Geschichte hinter diesem Titel zu erzählen.
Meiner Ansicht nach wären das z.B. Jan - seine Probleme in Englisch und Französisch interessieren mich nicht -, ebenso die Lehrerin Frau Thamm und dann ist da noch ein Mathelehrer, die können raus und mit ihnen auch die Szenen im Klassenzimmer.
Die Funktion von Jan kann Kim übernehmen, Lisa und Kim machen eh alles zusammen, außerdem fänd ich die Geschichte viel tragischer und somit eindrucksvoller, wenn Kim der Lisa das Leben rettet (LKW Szene), da sie ja am Ende selbst tödlich verunglückt.
Du kannst auch einige Textpassagen kürzen, ohne den Inhalt zu schmälern.

Wann würde dieses Unwetter endlich aufhören?, dachte sie. ,,Lisa! Nico! Essen ist fertig!'' rief eine Stimme die Treppe herauf. Ihre Mutter hatte gerufen. ,,Ich komme sofort!" rief Lisa ihr zurück.Lisa rappelte sich auf und schlenderte zur Tür. Als sie unten ankam, saßen ihr Vater Bernd, ihre Mutter Anke und ihr älterer Bruder Nico schon am Tisch.
Die fett hervorgehobenen Teile können raus. Das ist sonst alles zu langatmig und umständlich.
Wann würde dieses Unwetter endlich aufhören?, dachte sie. ,,Lisa! Nico! Essen ist fertig!'' rief eine Stimme die Treppe herauf. Lisa rappelte sich auf. Ihr Vater Bernd, ihre Mutter Anke und ihr älterer Bruder Nico saßen schon am Tisch. Fehlt da nun was? Ich glaube nicht.
Nach diesem Muster solltest du den gesamten Text durchkämmen. Der Leser ist meist ungeduldig, er will schnell wissen wie die Handlung weitergeht. Wird er dabei zu oft ausgebremst und durch ausschweifend formulierte Nebenhandlungen hingehalten, bricht er ab und wendet sich einer anderen Geschichte zu. So ist das nun mal.

Der Spannungsbogen entwickelt sich sehr spät im Text. Das kannst du von mir wegen so lassen, der Horror soll sich in dieser Geschichte ja aus einer normalen Lebenssituation heraus entwickeln und langsam steigern. Ist nur ein Hinweis, deine nächste Geschichte etwas rasanter zu beginnen, also nicht gerade mit einem Wetterbericht.

Für eine Horror-Geschichte, auch wenn sie für Einsteiger gedacht ist, hast du (ausgerechnet!) die spannenden Szenen zu wenig ausgeschmückt.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie eine große Lücke in ihrer Puppensammlung. Die Hälfte war weg! Sie ging zum Regal und sah sich um. Wie kann das nur passiert sein?, dachte sie und zog sich an. Dann schlenderte sie zum Frühstücken die Treppe runter. Dann ging sie zur Bushaltestelle. Sie trottete über die Straße doch aus heiterem Himmel kam ein LKW und hätte sie fast überfahren...doch sie wurde auf die andere Seite gezogen. ,,LISA! Was soll das denn!?". Jan stand mit besorgter und zugleich entsetzter Mine vor ihr. "Ich weiß auch nicht der LKW war auf einmal da." sagte Lisa und sie selbst wuste nicht was geschehen war. Sie ging neben Jan weiter
Lisa sammelt Puppen. Die Hälfte ihrer geliebten Sammlung ist über Nacht verschwunden. Was macht sie? Sie geht frühstücken! Da wäre doch ein Gespräch mit der Mutter oder dem Bruder angebracht. "Wer hat meine Puppen geklaut?", schreit sie schon auf der Treppe ... Oder so ähnlich. Da ist doch viel mehr Gelegenheit für Action als im Englisch Unterricht!

Ebenso die Szene mit dem LKW. Der beinahe-Unfall bringt nur eine entsetzte Mine hervor! Geh da nicht so lasch drüber. Zeige mir Lisas Schock, ihre Angst, ihr grübeln darüber, wie dieses Gefährt sie so überraschen konnte, wo sie doch sonst immer aufpasst im Straßenverkehr. Da sollte schon etwas Besonderes geschildert werden, etwas das zu denken gibt, etwas Unheimliches halt.
Ich habe den Eindruck, du schreibst sehr genau und viel über die alltäglichen Begebenheiten, weil du die aus eigener Erfahrung kennst, und traust dich nicht so recht in die Horror-Szenen hinein, weil du dich da unsicher fühlst.
Hab einfach mehr Mut und probiere es aus! Hier ist noch niemand in den Boden gestampft, oder der Kopf abgerissen worden, kein Mitglied ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt auf Nimmerwiedersehen aus dem Kreis seiner Familie verschwunden. Jedenfalls nicht das ich davon wüsste. OK, ein paar Gerüchte hier und da ... Und die Puppensammlung einiger Mitglieder sieht wirklich seltsam aus...

Viel Spaß hier wünscht

Asterix

 

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