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Die Prognose
Diese Geschichte geht zurück ins französische Mittelalter. Vor über 500 Jahren kam ein Mann namens Nostradamus zur Welt. Schon früh begann er prophetische Gedichte zu schreiben. Zum Beispiel hörte sich eine Gedichtszeile wie folgt an:
"Brumm brumm brumm, Chinesen sind nicht dumm. Kacken in die Ecken, die Bienen gehen schmecken."
Dies war in seinen frühen Tagen, als er gerade erst das Dichten entdeckte. Spätere Werke folgten, so auch folgendes Poem:
"Die Griechen will ich preisen, du wundervoller Geist. Doch einst werden Sie Bankrott gehen, danach folgt der Niedergang der Polaren Eiskerne!"
Aus heutiger Sicht mag dies obskur klingen, doch damals waren Gedichte sehr abstrakt, bei Nostra mischte sich dies mit seinem prophetischen Inhalt.
Bereits seiner Familie fiel seine Begabung zur Wahrsagerei sehr früh auf. An einem Familienfest der Nostradamus sassen die Gäste bereits am Tisch als die Mutter Ihren Sohn rief.
"Nostra, komm her", sagte die Mutter. Nostradamus kam und sagte: "Was ist denn Mutter?" Die Mutter sagte, dass er ihr sagen solle, wie die Gäste das Essen finden werden, das sie gleich bringen würde. "Du wirst es sehen, Mutter", sagte Nostradamus nur.
Die Gäste begannen zu mampfen, eine etwas dickere Frau musste sich nach drei Minuten übergeben. Die Mutter blickte entsetzt zu Ihrem Sohnemann und fragte aufgeregt: "Wie konntest Du das wissen??"
"Gar nicht Mutter", sagte Nostradamus, "es ist Schicksal. Es passiert einfach so." Erstaunt schaute die Mutter ihn an. Darauf musste sie vor Schreck ebenfalls kotzen. Der Gestank der Kotze der dicken Frau und der Gestank der Kotze der Mutter vermischten sich zu einem üblen Geruch. Plötzlich mussten alle Gäste kotzen.
Nostra hatte genug von diesem Theater und zog sich wortlos auf sein Zimmer zurück, dort nahm er sein Fernrohr und blickte in die Sterne. Als sich die Gäste von dem Brechanfall erholten, lästerten bereits die ersten über den merkwürdigen Jungen. "Wieso musste der Junge sich nicht übergeben?", tuschelte die eine, eine andere meinte laut in die Runde: "Dieser Junge ist ein Hexer!"
Was niemand wusste: Nostradamus hatte damals ein Verhältnis mit einer Bauerntochter. In ihrer ersten Liebesnacht passierte es: Nostradamus wurde schwanger. Während seine Mutter meinte, er werde einfach immer fetter, wuchs tatsächlich in Nostra ein kleiner Nostradamus Junior heran. Doch das Schicksal wollte nicht mitspielen: Nostradamus wurde von einem christlichen Gericht als Hexer angeklagt und zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Doch er hatte dieses Schicksal natürlich bereits geahnt und flüchtete nach Paris. Dort angekommen gebar er seinen Jungen, welcher er schlicht Tempora nannte. Er widmete sich weiter der Zukunftsdeutung, so zum Beispiel, dass im Jahr 2005 zum ersten Mal eine dickliche Frau, die aus dem Osten kam, das Germanenvolk regieren sollte, oder dass es 2019 keine Privatsphäre mehr geben wird. Gar dies, dass die Deutschen nach einem Torhüter namens Kahn nie mehr einen ausgezeichneten Torhüter haben werden.
Manche Dinge waren gar nicht soweit in der Zukunft, beispielsweise verkündete er, dass im Jahr 1492 eine "neue Welt" entdeckt worden sei. Natürlich wusste er dies bereits, doch die Franzosen waren diesbezüglich noch nicht auf dem neusten Stand der Geschehnisse. Trotzdem, es gab bereits massenhaft Menschen, die ihm Aufmerksamkeit schenkten.
Eines Abends schaute er wieder durch sein Fernrohr in die Sterne. Und plötzlich schrie er auf und rannte schnaubend zur Turmglocke in seinem Haus. Es war nämlich so, dass er in Paris Turmwart wurde, denn die Menschen wollten, dass er sie unverzüglich warne, wenn etwas ausserordentliches zu verkünden sei. So geschehen an diesem 25. Juli 1530 als Nostradamus die Gemeinde zusammentrommelte. Er selbst war völlig ausser sich, schwitzte und erlag beinah einem Nervenzusammenbruch. Die Menschen versammelten sich in Ihren Nachthemden und mit Fackeln vor dem Kirchenturm. Nostradamus öffnete sein Fenster und richtete ernste und gleichzeitig feierliche Worte an die Gemeinschaft: "Liebes Volk, ihr batet mich darum, wenn ich etwas ganz eminentes im Kosmos voraussehe, dann solle ich Euch unverzüglich warnen. Als ich vor 25 Minuten in die Sterne sah, erspähte ich etwas schreckliches, aber zugleich auch etwas unglaublich hoffnungsvolles. Im Jahr 11 nach 2000 werden zwei Schreiber eine unglaubliche Geschichte veröffentlichen. Die Welt wird vor Entzücken erstarren und durch das globale Lachen wird sich ein schwarzes Loch auftun und die Menschen verschlucken. Seit gewarnt, liebe Mitbürger. Er schloss das Fenster und war glückliche diese wichtige Botschaft mitgeteilt zu haben.
Ende.