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Die Prüfung

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01.12.2015
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Die Prüfung

Noch dreißig Minuten. Würde sie rechtzeitig ankommen? Sie sah auf die Uhr. Ja, kein Problem. Sie hatte noch ausreichend Zeit und so unübersichtlich konnte das Gebäude ja nicht sein. Notfalls musste sie jemanden fragen. Einfach locker bleiben.

Nur noch fünfundzwanzig Minuten. Dann würde sich alles entscheiden. War der Blazer die richtige Wahl? Er ließ sie kompetent und erwachsen aussehen. Aber durch Shirt, Jeans und Stiefel hatte das Ganze trotzdem etwas Lässiges. Das Outfit stimmte! Und sie war gut vorbereitet.
Nur noch zwanzig Minuten. Welche Aufgaben würden dran kommen? Mathe würde kein Problem sein. Das konnte sie. Das war ihre Stärke. Sie durfte nur nicht zu schluderig sein und Flüchtigkeitsfehler machen.

Sie schaute erneut auf die Uhr: nur noch fünfzehn Minuten. Und wenn die sie nach ihrer Motivation fragten? Darauf konnte sie antworten. Sie wusste, warum sie das Studium wollte. Das würde schon klappen. Aber die Praxisfragen. Davor hatte sie am meisten Angst. Hoffentlich würde sie gleich erfassen, worauf die Prüfer hinaus wollten. Spontanität war nicht ihr Ding. Sie hasste es, wenn sie eine Sache nicht erst durchdenken konnte. Aber vielleicht bekam sie ja etwas Zeit, um sich vorzubereiten. Sie hoffte es.

Nur noch zehn Minuten. Sie versuchte sich abzulenken und warf einen Blick auf ihr Handy. Eine Nachricht von Suse. Das musste warten. Was, wenn diese blöden Fragen nach Stärken und Schwächen kamen? Viele Prüfer liebten es, daraus ein spiegelglattes Parkett zu gestalten, auf dem die Prüflinge aus dem Gleichgewicht gerieten. Sie durfte sich nicht auf Provokationen einlassen. Aber sie war cool. Sie würde das schon meistern.

Nur noch fünf Minuten. Sie konnte jetzt nichts mehr tun, außer warten. Sie fühlte, wie sich die Aufregung in ihrem Magen zusammenpappte, wie ein Rest kalt gewordener Nudeln. Sie atmete tief ein und aus und starrte aus dem Fenster.

Jetzt ging es los.

„Mama“, hörte sie Sonias vorwurfsvolle Stimme in ihrem Kopf: „Ich pack das schon!“

„Daran zweifele ich keine Sekunde, meine Große“, sagte sie leise aber bestimmt. Dann öffnete sie ihre Emails und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Anforderungen ihres eigenen Arbeitsalltages zu.

 

Hej Snowmaid,

das ist clever von dir und ich bin reingefallen. Während ich mich nebenbei frage, welche Wende dieser vermeintliche innere Monolog nehmen könnte, erfahre ich, bißchen wie bei einem Witz, dass der Erzähler gar der ist, der ich dachte dass er es wäre. :shy:

Das war ein süßer Augenblick im Leben von Mutter und Tochter. ;)

Notfalls musste sie Jemanden fragen.

das Pronomen wird klein geschrieben
Und all die Zahlen gefielen mir in dem kurzen Text ausgeschrieben besser, egal ob sie gut in Mathe ist ;)

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo Snowmaid,
ich bin ebenso wie Kanji reingefallen. Erst habe ich überlegt, dass ich gerne noch etwas über den Weg, die Anfahrt usw. wissen würde, aber nach dem Ende habe ich gemerkt, dass ich das gar nicht brauche, bzw. es evtl. sogar negativ sein könnte, da dann die Überraschung wegfällt.
Was die Anzahl der Minuten angeht: Ich meine mich zu erinnern, dass Zahlen bis zwölf auf jeden Fall ausgeschrieben werden.
Ich kenne die Situation, bzw. ähnliche Situationen nur aus der anderen Perspektive, aber du hast mich auf jeden Fall wirklich mitgenommen. Mir hat deine KG wirklich gut gefallen
LG
Scribo

 
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Hallo Ronja, LittleGhost, Kanji und Scribo,
vielen Dank für eure Anmerkungen und entschuldigt die späte Antwort, ich bin in letzter Zeit leider nicht dazu gekommen, ins Forum zu schauen. Das mit den Zahlen und Zeitangaben ändere ich auf jeden Fall noch. Und die Fehler natürlich auch. Liebe Grüße Snowmaid

Liebe Ronja,
ich muss Mal schauen, wie ich noch mehr Dichte und Inhalt reinbekomme, so wie du vorschlägst, ohne die Auflösung am Ende zu zerstören. Danke dir auf jeden Fall für die Rückmeldung. Grüße von Snowmaid

 

Hi Snowmaid,

Schönde Idee, die du da für deinen kurzen Text hast. Ich wollte mich schon beschweren, dass sie erst fürchtet, den Raum nicht zu finden, und du dann nicht erklärst, wie sie die richtige Tür findet, aber das geht natürlich nicht, wenn man das Ende kennt. Ja, die sorgenden Mütter, diese guten Seelen :)

Sie musste es einfach laufen lassen.

Das finde ich komisch formuliert. Muss ans Pinkeln denken, sorry :shy:

„Mama“, hörte sie Sonias vorwurfsvolle Stimme in ihrem Kopf, „ ich pack das schon!“

Punkt nach "Kopf" und das Leerzeichen vor "ich" weg, das "ich" dann noch groß schreiben.

Letzte Anregung: Überleg dir, ob dein Text vielleicht im Präsens besser funktioniert.

Das wär's von mir.

Viele Grüße, Salomon

 

Hallo Snowmaid,

Ich bin auch reingefallen, und das finde ich cool. Interessante Idee, das aus dieser Perspektive zu erzählen.

Eine Sache noch.

Das waren sie mehrfach durchgegangen. Sie wusste, warum sie das Studium wollte.
Für mich klingt das so, als hätte die Mutter der Tochter eingeschärft, was sie sagen soll, wenn diese Frage kommt, so, als wäre es letztendlich nicht die Motivation der Tochter, sondern die, die die Mutter für gut klingend hält (Mensch ist das schwierig zu beschreiben) ... war das Absicht, dass es mir so vorkommt?

Mehr fällt mir leider gerade auch nicht mehr ein.

Viele Grüße,
Anna

 

Hallo Salomon, hallo annami,
toll, dass die Geschichte bei euch funktioniert hat und vielen Dank für eure Anmerkungen, die ich versucht habe einzuarbeiten. Das mit dem "laufen lassen" war wirklich nicht gelungen und nach "einpauken" sollte es auch nicht klingen. Da hilft es sehr, wenn jemand noch mal drauf schaut.
Also vielen Dank euch
Snowmaid Ronja, Scribo und Kanji,
hallo zusammen, habe jetzt versucht noch etwas mehr Details unterzubringen, ohne dass die Geschichte nicht mehr funktioniert. Das mit den Zeitangaben ist jetzt geändert. Macht als Countdown wirklich mehr Sinn.
LittleGhost
Spontaneität sah für mich ganz seltsam aus, Habe das deshalb noch mal bei Duden nachgeschaut. Es gibt beide Schreibweisen ;) Da habe ich wieder etwas gelernt.

 

Hej Snowmaid,

ich habe sie erneut gerne gelesen, auch wenn ich jetzt die gesamte Zeit über wusste, dass die Mam nervös ist, nicht der Prüfling. ;)

Aber nun, da Vieles runder ist, werde ich kritischer. Ganz dumme Angewohnheit von mir. :shy:
So habe ich mir überlegt, wie nett es sein könnte, wenn sie/Mutter auch mehr tun würde, so wie man das eben macht, wenn man nervös ist. Hin- und hergehen vielleicht oder aus dem Fenster sehen oder die haare aus dem Gesicht streichen. Sie in einer Form lebendiger werden lassen. Es vergehen ja immerhin mehrere Minuten. Ich könnte mir vorstellen, dass die Überraschung hinterher noch mehr gelungen sein könnte.

Aber das ist nur meine Vorstellung. ;) Wunderbar, dass du an der Geschichten drangeblieben bist.

Freundlicher Gruß, Kanji
So könnten

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Snowmaid!

Ich finde die Geschichte sehr öde und inhaltsleer. Das ist eine so an den Haaren herbeigezogene Pointe, der ich überhaupt nichts abgewinnen kann. Okay, du hast die Leser aufs Glatteis geführt, aber wozu? Bringt für mich keinen Mehrwert, ich komm mir nur bisschen verarscht vor dabei. Eine überbesorgte Mutter und eine darüber genervte Tochter, mehr als diesen Hauch eines Konfliktes erfährt man nicht über die beiden. Man kann auch in einer kurzen Geschichte eine Art "episches" Gewebe erschaffen, aber davon spür ich hier nichts, ich bekomme nur diesen einen Aspekt serviert, dass eine Mutter mit ihrer Tochter wegen einer Prüfung mitfiebert. Es gibt absolut nichts zu entdecken in dieser Geschichte.

Gruß
Andrea

 
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Hi @AWM,
Komma und Doppelpunkt sind geändert. Mit Stein hast du auch Recht. Habe lange überlegt, was sich zu einem Klumpen zusammenballt und mir sind spontan nur kalte Nudeln eingefallen.
Danke für deinen Kommentar

@Andrea H.
schade, dass dir die Geschichte nicht gefallen hat. Die musste aus einer aktuellen Situation einfach geschrieben werden. Einen großen Konflikt wollte ich auch gar nicht beschreiben. Warten ist eben manchmal auch eine Prüfung.

 

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