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Die Prüfung

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08.04.2010
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Die Prüfung

Man sagt, dass es nur eine Handvoll Menschen auf der Welt gibt, welche die Weltformel wirklich verstehen. Letztendlich erwies sich dieser Sachverhalt als belanglos.

Die Meute verteilte sich über die große Treppe und den Flur.
Wir beäugten uns und die verschlossene Flügeltür. Es war warm und roch nach Schweiß und Deo. Noch exakt 4 Minuten und 21 Sekunden. Es wurde wenig gesprochen, und das Wenige dann mit gedämpfter Stimme. Es genügte trotzdem für ein Rauschen an Wörtern und Lauten. Da nur wenig Raum war, hatte sich so etwas wie Fahrstuhlatmosphäre breit gemacht. Als Kontrast dazu hatten sich einzelne, kleine Nester von Sprechenden gebildet. Einige konnten nicht an sich halten und mussten erzählen, wie frei sie waren. Meine große Schwester war nie eingeladen worden, und sie war deshalb mutmaßlich höchst unfrei aber glücklich – glaubte sie. Wir alle hier waren frei. Natürlich. Zum Beispiel die kleine Rothaarige, die übertrieben gestikulierte. Ich war zu weit weg, um sie richtig zu verstehen, aber die Freiheit schien bei ihr wohl genetisch bedingt zu sein. So eine Oma, Papa, Kind Sache. Zum Beispiel der Business-Schnösel mit der langen Nase und dem knitterfreien Seidenpapiereinmalhemd – erster Eindruck: Maßanfertigung, also reich. Oder ich in zehn Jahren? Wollten wir da nicht alle hin? Wie konnten wir dann frei sein? Zum Beispiel ein schädelkahlrasierter Kumpelschleimer mit einem lässigen „Hach, jetzt stehen wir hier“ und nirgends ein wir nur ein ich, und man hat es sich noch selbst ausgesucht, auch das musste betont werden. Frei halt. Für mich waren das alles Konkurrenten. Das war weder logisch noch zweckdienlich, aber wenn Du weißt: 265 gehen rein, und im Schnitt kommen zwei, drei weiter, dann sind 263 gegen Dich. So ist das.

Man ist auch frei zu gehen. Der Typ mit dem Gocirucksack. Er fiel mir auf, wie er so stierte, irgendwie Marke kurz-vor-dem-Kreislaufkollaps. Er stierte so eine Weile vor sich hin, plauschte plötzlich mit Fremden, zog die Augenbrauen hoch, sah sich um, kramte einen zerknitterten Zettel aus der Tasche, sah sich nochmal um, sah die Rothaarige und ging - stand vermutlich auf dem Zettel.

Der Zettel rief mir Bruno und Magda, beste Freunde und kein Pärchen, in Erinnerung. Sie ließen es sich nicht nehmen, mir zu helfen, obwohl ich nicht wollte, zumindest anfangs. Ich wollte die Sache ganz relaxt angehen, aber ich werde gegen Ende immer so hibbelig, und als der Termin dann immer näher und näher rückte, verbrachten wir Abend um Abend damit, ein Freewareprogramm zu konfigurieren und zu kalibrieren. Ich glaube, ich führte mein Computer-Ich eine Million Mal durch eine der Türen: Die Sache an sich war am Anfang recht spaßig gewesen, dann ätzend dann irgendwie meditativ. Rechts oder links – von wegen „to be“ oder so.

So kam ich auch zu so eine Art Zettel. Mehrere Megabytes lang lagerte er zu Hause auf meiner Festplatte. Er meinte: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 78,31% würde ich mich nach Betreten des Saals nach links wenden. Die bedingte Wahrscheinlichkeit mich dann auf einen der vorderen Plätze zu setzen lag bei 81,25%. Sie hatten mir sogar Werte für die einzelnen Reihen ausgerechnet. Magda hielt das für voll wichtig. Darauf würde voll geachtet, vermutlich wäre das sogar der eigentliche Test. Aha. Und Bruno hatte Spaß dabei, ob wegen mir oder Magda sei mal dahingestellt. Ich sollte also nach rechts gehen. Nur so als Zeichen. Um auf Nummer sicher zu gehen. Und wenn ich dann links ginge, konnte ich gehen. Blödsinn. Besteht Freiheit nicht auch darin, trotzdem nach links gehen zu können?

Insgeheim hatte ich mir schon eine Lösung für das Dilemma ausgedacht. Ich würde den ersten Platz nehmen, der sich bot, also geradeaus drauf zu gehen und nebenbei die Meute als Zufallsgenerator nutzen. Das schien mir schlauer als alle Mathematik. Da wusste ich noch nicht, dass ich einer der letzten war, der reinkam.

Ich weiß nicht, warum ich den anderen so gebannt zuschaute. Ein älterer Mann vom Typ Seelsorgerhausmeister öffnete von innen und unter „obacht zur Seite“ Rufen langsam die Flügeltür. „Mäh“ machte keiner, wäre aber ein toller Scherz gewesen, lag mir kurz auf der Zunge, nahm mir dann die Freiheit darauf zu verzichten. Hätte vermutlich eh nur ich gelacht.

Wie sie gingen: Rechter Fuß, linker Fuß. Bildete ich mir das ein? Manchen, so glaubte ich, sah man es an, dass sie sich darüber Gedanken gemacht hatten. Lauter Magdas und Brunos irgendwo als Freiheitspaten zu Hause vor den Rechnern.

Lohnt es sich zu erwähnen, dass ich nur noch links vorne einen freien Platz sah? Später würde ich auf dem Zettel nachsehen, welche Wahrscheinlichkeit denn dafür ausgerechnet worden war. Da war also mein Platz: 60 auf 60cm Tisch mit Stuhl, Holz, verleimt, nicht genagelt, in halogengelb getauchtes rot, auf dem Tisch ein Umschlag, Größe C4, und ein Bleistift, neu, Härtegrad HB, kein Radiergummi. Ein Zeichen?

Ein grauhaariges Männchen im grauen Anzug verkündete dann, dass die Prüfung begann. 264 Stühle rückten nochmal. 528 Hände öffneten Umschläge: Ritsch, Ratsch und Wusch. Dann verlor meine Wahrnehmung den Kontakt zu meiner Umgebung. Ich sah einen großen, weißen Zettel. Links oben Platz für Name und so. In 12 Punkte Arial Schrift dann die eine Aufgabe, die erwartete Frage, die echte Freiheitsfrage: „Nennen Sie eine zufällige Zahl?“

 

Morgen!

Junge, Junge, ein hartes Brett für so einen kurzen Text. Ich interpretiere das mal als einen Test einer hypothetischen Weltformel, d.h. als Verifikation der Entdeckung totaler Determiniertheit. Irgendwer hat wohl entdeckt, wie man alles vorberechnen kann, und weil das keiner glaubt (oder so) kann man es testen, indem man zufällig Leute einlädt und sie bittet "zufällige" zahlen zu nennen.

Insofern ein inhaltlich recht interessanter Text.

Die Form ist angemessen und auch wegen der Kürze gerade noch konsumierbar.

Allein, der Stil ist etwas schlampig. Schau mal:

Die Meute verteilte sich über die große Treppe und den Flur. Darf ich sie Meute nennen?
Keine Ahnung. Darfst Du? Solche Einwürfe bringen nur etwas, wenn klar wird, dass die Bedeutung gleich erklärt wird. Sonst schafft das nur Verwirrung und Frust.
Die Luft war nicht besonders
Schwammig. Wie war denn die Luft?
Meine große Schwester wurde nie eingeladen, deshalb mutmaßlich höchst unfrei aber glücklich – glaubte sie.
So geht das nicht! "Meine große Schwester wurde nie eingeladen, deshalb war sie mutmaßlich höchst unfrei aber glücklich – glaubte sie." "War" und "wurde" ist ja nicht dasselbe.
und nirgends ein wir nur ein ich
"Wir" und "ich" würde ich kursiv setzen.
Für mich waren das alle Konkurrenten.
Entweder "die alle" oder "das alles".
Goci Rucksack
Deppen Leerzeichen. ;)
Sie verbrachten Äonen damit, ein Freewareprogramm zu konfigurieren und zu kalibrieren.
Besteht Freiheit auch nicht darin, trotzdem nach links gehen zu können?
ME "nicht auch" statt "auch nicht".
Insgeheim hatte ich mir schon eine Lösung für das Dilemma ausgeguckt.
Wohl eher "ausgedacht", denn sehen konnte er ja vorher nicht viel von der Szenerie.

Da besteht noch Bedarf nach Bearbeitung.

Beste Grüße
Naut

 

Hallo Naut,

Danke für die Anmerkungen - Du hast recht, da muss ich an einige Stellen nochmal ran. Leider werde ich es diese Woche nicht mehr schaffen, denn dazu brauche ich etwas Muße.
Mein Verständnis der Geschichte hat einen anderen Tenor. Die Prüfung soll dazu dienen, die Personen ausfindig zu machen, welche frei sind; frei in dem Sinne, dass ihr Verhalten mit der Weltformel nur sehr schwer berechenbar ist. Wenn man an die Quantenmechanik mit ihren Wahrscheinlichkeitsaussagen denkt sind das dann die "Teilchen", welche sich in den äußeern Quantilen der Verteilung befinden.
Ich denke, in solch einer Welt sind das die wichtigen Leute, die letzten menschlichen Entscheidungsträger.

Grüsse
pihalbe

 

Ah! Sehr interessantes Konzept. Geradezu zu interessant, ich bin fast versucht, es zu klauen, und selbst eine Geschichte darüber zu schreiben! ;)

Du solltest auf jeden Fall versuchen, dieses Szenario noch etwas klarer herauszuarbeiten, es lohnt sich.

Grüße
Naut

 

Hallo pihalbe,

Verzeihe mir meine Kleinkariertheit, aber nach deinen Ausführungen gehen mir sofort zwei mathematisch/physikalische Einwände durch den Kopf:
Teilchen, die sich immer in den äußeren Quantilen befinden, sind nicht unbedingt die Zufälligsten. Wiederholt eine sechs zu Würfeln kann natürlich ein großer Zufall sein - oder man hat einen gezinkten Würfeln, dann ist das sehr deterministisch.
Ich habe in der Hinsicht auch Bedenken mit dem Schluss, denn einen Menschen aufzufordern, sich eine Zahl auszudenken, liefert beileibe keine guten Zufallszahlen (getürkte Zahlen kann man sehr leicht durch Statistikfilter erkennen).

Ich sage das aber nicht als Kritik, sondern nur als Information im Hinterkopf. Denn das Konzept begeistert mich schon und das kriegst du auch bestimmt noch besser rüber.

Ich würde sagen, die Geschichte muss keinesfalls länger werden. Es steckt noch zu viel Ablenkung drin. Konzentriere dich auf den Protagonisten, soll er frei sein? Er hat sich freiwillig zu der Prüfung entschieden? In der jetztigen Form wirkt er doch zu stark genervt von dem Treiben.
Du schreibst, er werde gegen Ende immer so hibbelig. Zeig es!

Sätze wie

Sie verbrachten Äonen, ein Freewareprogramm zu konfigurieren und zu kalibrieren.
haben mich aus dem Konzept gebracht. Äonen ist viel zu hochgegriffen. Wird auch nicht ganz klar zu welchem Nutzen. Er führt es eine Million mal aus (wieder Übertreibung), dann spuckt ihm das Programm seine Wahrscheinlichkeiten aus? Das würde ich billige Statistik nennen und keine Weltformel. Das verwässert die Aussage der Prüfung, worin unterscheidet sich dieser eine physische Test von den virtuellen?

Aber das wird sicher noch was!

Grüße,
M1Labbe

 

Also, ich finde die Story eher durchschnittlich. Schlecht ist sie nicht, da immer ein wenig Spannung herrscht, was denn als nächstes kommt. Aber die Auflösung z. B. hätte ich mir anders vorgestellt. Da könnte man noch verbessern. Auch sprachlich lässt sich noch einiges optimieren. Ich vermisse auch Infos zur Gesellschaft, in der so etwas passiert: was führt die Leute dazu, sich so einem Test zu unterziehen?

Also: nicht verzagen, einfach weiterschreiben. Du hast Talent. Und hier hilft man dir bestimmt, deine Texte zu verbessern.

 

Hallo pihalbe

Die Handlung reflektiert meiner Lesersicht pseudophilosophische Lebenshinterfragung und ein Hauch Big Brother-Atmosphäre. Daran ändert auch die vorab erwähnte Theorie der Quantengravitation (Weltformel) nichts. Menschen auf der Suche nach einer imaginären Freiheit. Gedanklich sah ich den Prot. im Gleichschritt mit jenen, die es in materiellem Reichtum, Glaubensvorstellungen, athletischer Selbstüberforderung oder auch mittels Narkotika versuchen. Ein Wanken auf der Demarkationslinie zwischen Wahn und Wirklichkeit, mithilfe technologischer Selbsttäuschung.

Insgeheim hatte ich mir schon eine Lösung für das Dilemma ausgeguckt.

Selbst mit bildschirmbelastetem Blick klänge mir ausgesucht treffender.

„Mäh“ machte keiner, wäre aber ein toller Scherz gewesen, lag mir kurz auf der Zunge, nahm mir dann die Freiheit darauf zu verzichten.

Hier ist mir die Sprache etwas zu abgehackt, wie aus dem ScFi-Computerprogramm. In zwei Sätzen liesse es sich wohl lesefreundlicher formulieren. Auch bei einigen andern Stellen könnte ich mir noch sprachlichen Schliff vorstellen.

Der Schluss enttäuschte mich dann etwas, ich erwartete eine brillante Pointe. Da hätte statt der Zufallszahl genauso ein IQ-Test eingefordert werden können, der Stellenwert wäre ungefähr aufs gleiche gekommen.

Insgesamt nahm ich es als Parodie wahr, das Streben von Freiheitssuchenden auf die Rolle schiebend. An sich amüsante Stellen, aber kein grosser Lacher.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

an alle: Danke für die Meinungen (und fürs zu Ende lesen). Ich habe mir einige Dinge durch den Kopf gehen lassen und die Geschichte überarbeitet.

@Anakreon: Tja.

@fictionality: Das mit den Gesellschaftsinfos habe ich versucht, und ist schlecht geworden, und deshalb wieder rausgeflogen.

@M1Labbe: Gerade da Menschen schlechte Zufallsgeneratoren sind (irgendwo habe ich das mal gelesen), finde ich die Frage nach einer Zufallszahl so faszinierend.

@Naut: Danke für das sorgfältige zitieren.

 

Hi pihalbe!

Das Konzept mit der Vorhersage menschlichen Verhaltens könnte ein spannender Stoff sein, aber das ist nur möglich, wenn sich daraus eine skurril-komische Komödie/Tragödie oder aber eine Thrillerhandlung ergibt.
Nach der ersten Lektüre musste ich erst deinen Kommentar lesen, um den Sinn des Textes zu verstehen.
Da hat Naut schon Recht: Das Konzept solltest du stärker ausarbeiten und dir eine Geschichte einfallen lassen, die Konflikte aufzeigt, die sich daraus ergeben könnten.
Insgesamt geht es ja gar nicht so sehr darum, dass die Handlungsfreiheit des Menschen beschnitten wird, sondern dass die Gesellschaft langsam die Illusion dessen verliert, was wir "Willensfreiheit" nennen. Der Prot will im Grunde die ganze Zeit nur, dass sein Verhalten unvorhersagbar bleibt, weil er sonst dieses Gefühl verliert. Das ist der Unterschied zu den üblichen "Big Brother"-Szenarien, die ich kenne.
Ein Thriller könnte z. B. so aussehen, dass der Prot nicht wegen etwas verhaftet wird, was er getan hat, sondern weil eine soundsovielprozentige Wahrscheinlichkeit besteht, dass er es tun wird ( ja, gut, ich muss hier auch an "Minority Report" denken ;) ).

Ein paar Sachen sind mir am Text noch aufgefallen:

Noch exakt 4 Minuten und 21 Sekunden.

Und das ist wichtig, weil ...?

Wir alle hier waren frei. Natürlich. Zum Beispiel die kleine Rothaarige, die übertrieben gestikulierte. Ich war zu weit weg, um sie richtig zu verstehen, aber die Freiheit schien bei ihr wohl genetisch bedingt zu sein. So eine Oma, Papa, Kind Sache.

Irgendwie verstehe ich diesen Abschnitt nicht so ganz, auch beim zweiten Lesen nicht. Willst du damit sagen, dass keiner so recht weiß, was Freiheit ist? Gut, das wird es wohl sein, aber es wirkt ein bisschen zu sehr um die Ecke gedacht, um allgemein verständlich zu sein.

Es wurde wenig gesprochen, und das Wenige dann mit gedämpfter Stimme.

Der Zettel rief mir Bruno und Magda, beste Freunde und kein Pärchen, in Erinnerung.

Warum ist es wichtig, dass sie kein Pärchen sind?

Er meinte: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 78,31% würde ich mich nach Betreten des Saals nach links wenden. Die bedingte Wahrscheinlichkeit mich dann auf einen der vorderen Plätze zu setzen lag bei 81,25%. Sie hatten mir sogar Werte für die einzelnen Reihen ausgerechnet.

Da gibt es ein kleines Problem: Wenn der Prot diese Information hat, wird er doch gezielt dagegen handeln, weil er die Vorhersage Lügen strafen will. Das heißt, er dürfte den Zettel vor dem Termin gar nicht einsehen.

Bis dann, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,

ich gebe gerne zu, dass die Idee nicht wirlich neu ist, und es gibt Bücher und Filme darüber- und sehr spannende dazu noch.
Aber wenn es denn Wirklichkeit wäre? Zum Vergleich: Man sagte vor knapp 100 Jahren, dass nur ein paar Menschen auf dieser Erde die Allgemeine Relativitätstheorie verstehen - sind es heute viel mehr? So will es auch die Geschichte mit der Weltformel: Ein scheusslich mathematisch Ding, aber anwendbar, und deshalb hat sie Einfluss auf die Gesellschaft, und die Gesellschaft sucht Wege mit der Tatsache umzugehen, dass jeder Säugling seinen Lebenslauf ausdrucken kann.

"Noch exakt 4 Minuten..." ist mir wichtig, weil es Zahlen sind und weil sie exakt sind ;-) Das Ich nimmt in dieser Geschichte immer wieder Details sehr stark wahr. Es ist ein Wesenzug dieser Gesellschaft, denn nur durch exakte Spezifikation der Ausgangsparameter liefert die Weltformel(-computerprogramme) auch brauchbare Ergebnisse.

Zu "Wir alle waren frei...": Man kann sich zu dieser Prüfung nicht anmelden, man wird ausgesucht oder besser gesagt "ausgerechnet", weshalb im Absatz auch die Schwester vorkommt. Und das Ich glaubt es nicht, es weiß es natürlich, aber es glaubt nicht wirklich daran, denn wie gesagt, es gibt ja nur ein paar Menschen, welche die Weltformel auch wirklich verstehen.

Zum "Pärchen": Rest einer Skizze der Geschichte. Da war mal eine Art Dreiecksbeziehung drin. Ich mag die Erinnerung an die Skizze, die so ganz anders war, als die Geschichte dann geworden ist.

Zu "Er meinte..": Das Ich möchte auch gezielt anders handeln. Aber es kann nicht! Möglicherweise fliegt der Prüfling durch, wohl zuviele Gene der Schwester...

 

Moment, da muss ich noch mal nachhaken. Die Berechnungen, was irgendjemand tun wird, können nur dann aufgehen, wenn man alle Informationen zur Hand hat, die man dafür braucht. Das heißt, man müsste auch jeden Moment im Leben der Person kennen, und wie sich das auf das Gehirn ausgewirkt hat.
Und das leitet sich auch nicht direkt aus einer Weltformel ab, sondern eine Stufe niedriger aus den Eigenschaften des Gehirns, aus denen man wiederum Formeln für Verhalten ableiten könnte.
Wenn die Weltformel das leisten sollte, müsste man quasi die Geschichte des gesamten Universums daraus ableiten können, bis zur Bewegung jedes einzelnen Atoms. Aber dann würde man auch nicht mehr von Wahrscheinlichkeiten sprechen, sondern zukünftigen Fakten.
Es ist mir neu, dass Wissenschaftler, die nach der Weltformel suchen, so etwas versprechen.

 

Hallo pihalbe!

Mir gefällt die Geschichte. Weil mir der Stil gefällt. "Freiheit" als Thema ist auch spannend, vor allem in Verbindung mit Berechnung der Freiheit. Und das ist auch das Tolle an der Geschichte, dass die Form die Thematik widerspiegelt. Es gibt Zahlen, Wahrscheinlichkeiten, Berechnungen und doch sagen sie nichts genaues aus. Das ist wirklich gut!

Was die Prüfung betrifft, ich weiß nicht, ob ich zu einer Interpretation in deinem Sinne gekommen wäre: "Die Prüfung soll dazu dienen, die Personen ausfindig zu machen, welche frei sind; frei in dem Sinne, dass ihr Verhalten mit der Weltformel nur sehr schwer berechenbar ist".
Außerdem ist da zum Schluss ein kleiner Fehler, der ziemlich entscheindend ist. "Nennen Sie eine zufällige Zahl?“ - Ja oder nein wäre hier die Antwort. :P Als Teil einer Prüfung wäre Aufgabe als Aufforderung formuliert und nicht als Frage, nämlich: Nennen Sie eine zufällige Zahl! Deine Freiheitsfrage ist keine. Da musst dir was anderes überlegen, wenns funktionieren soll.

Dennoch sehr gern gelesen.
Gruß
Kasimir

 

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