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Die perfekte Welle

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06.01.2019
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Die perfekte Welle

Mein rechter Zeigefinder wischt durch die Bildergalerien der einzelnen Profile.
Hans, einunddreißig Jahre, nackter, schmächtiger Oberkörper, Kinnbärtchen.
Warum ausgerechnet die Männer, die es sich nicht erlauben können, halbnackte Bilder veröffentlichen, ist mir ein Rätsel. Man denkt sich doch etwas dabei, bevor man ein Profilbild aussucht. Hat man ein hübsches Gesicht, dann nimmt man das. Hat man einen durchtrainierten Oberkörper, von mir aus auch den. Aber so offensichtlich seine Schwächen zur Show zur Stellen- abtörnend. Links.

Torsten, dreiunddreißig Jahre, Bauingenieur, Brille, Halbglatze, steht auf selbstständige Frauen, die wissen, was sie wollen und sucht eine feste Beziehung.
Er umklammert mit den Händen eine Bierflasche, als ob er den letzten Rest aus einer Ketchup Flasche pressen möchte oder holprigen Sexualkundeunterricht in Biologie gibt. Bilder mit Alkohol, sind mir einfach zu platt. Nicht, weil ich keinen trinke, sondern weil ich mich jedes Mal frage: Was will mir derjenige damit sagen? Das er gerne trinkt? Links.

Johann, zweiundsechzig Jahre. Professor für Kunstgeschichte. Seine Hobbies sind segeln, golfen und Schach. Interessante Hobbies (bis auf Golf) aber falsches Alter. Wo sind hier die Einstellungen für die Altersbegrenzungen? Den Professor – Studentinnen – Fetisch habe ich während meiner Unizeit nicht ausgelebt und werde auch jetzt nicht damit anfangen. Links. Links. Links.

Julian, vierunddreißig Jahre, dunkelblonde Locken, blaue Augen, ein bisschen surfen. Natürlich, ein Weltenbummler. Sind wir ja alle. Anwalt. Wirklich? Passt so gar nicht zum Erscheinungsbild. Einhundertneunundachtzig Zentimeter groß. Ausreichend. Ist immer für einen Wein zu haben. Sehr gut, bin ich auch.
„It’s a match!“


Zwei Stunden später wartet er an einem Brunnen in der Stadt. Ein klug gewählter Treffpunkt, schließlich sind fast alle Bars der Stadt in einem Radius von hundert Metern zu erreichen. Er sieht aus wie auf seinen Bildern und am liebsten würde ich ihm zur Begrüßung direkt in seine Löckchen fassen. Stattdessen umarmen wir uns wie alte Freunde und es fühlt sich aufregend und entspannt zugleich an.
"Darf ich aussuchen wo es hingeht?" fragt er mit einem Grinsen und eine Locke fällt ihm ins Gesicht. Ich nickt.
Klar darfst du. Aber bitte dahin, wo mich niemand kennt.

Mein Profil zeigt zwei Bilder von einer blonden, schlanken Frau mit Sonnenbrille aus weiter Entfernung. Diskretion ist mir wichtig und ich möchte nicht, dass öffentlich bekannt wird, dass ich in diesem Portal zu finden bin. Ich bin Profi.
Noch nie habe ich ein Date mit jemanden ausgemacht, von dem ich nicht mindestens ein Gesichtsbild vorher gesehen habe. Gesichter sind so wichtig. Und Augen. Vor allem wenn sie so leuchtend blau und strahlend sind, wie die von Julian. Es klingt oberflächlich und das ist es auch. Aber wenn man es richtig anstellt, kann Onlinedating richtig Spaß machen. Am Ende wollen doch beide das Gleiche: einen schönen Abend verbringen.
Und darin bin ich richtig gut.


Während ich neben ihm herlaufe und wir erste Höflichkeiten austauschen, betrachte ich mich flüchtig im gegenüberliegenden Schaufenster: schwarze Turnschuhe, schwarze Jeans, beiger Mantel, die blonden Haare fallen in leichten Wellen über die Schultern. Wenig Schminke. Dieses „Tam Tam“ um Schminke habe ich noch nie verstanden. Stundenlange You Tube Beauty Blogs, in denen zugekleisterte Teenager einem beibringen, wie man sich richtig verunstalten kann. Männer mögen keine überschminkten Frauen. Ein leichtes Make Up und Wimperntusche, damit macht man meiner Erfahrung nach (und davon habe ich viel) beim ersten Date nie etwas falsch. Er soll sich wohlfühlen, aber trotzdem das Gefühl haben, dass ich mir etwas Mühe gemacht habe. Julian fühlt sich wohl. Das merke ich.

Mir gefällt die Art, wie er redet. Seine Stimme ist unaufdringlich und weich. Voller Begeisterung erzählt er vom Surfen und es ist so einfach zu verstehen, wer er ist und was ihn glücklich macht. Wir reden über Handball. Damit kenn ich mich aus. Gerade ist WM und die Gesprächsthemen ergeben sich wie von alleine. Ich sage die richtigen Sachen, lache über seine Anekdoten und nach fünfzehn Minuten denkt er, dass wir auf „der gleichen Welle surfen.“
Ich kann gar nicht surfen, aber ich tue so, als ob es mich interessiert, erzähle, warum ich es auf keiner meiner zahlreichen Reisen geschafft habe, damit anzufangen.
Er glaubt mir.

Und langsam spüre ich es. Dieses erste warme Kribbeln. Das ganz langsam am Bauchnabel beginnt und sich dann in den ganzen Körper ausbreitet. Eine wohlige Wärme, die wie eine Welle durch den Körper reitet und ihn mit Glückseligkeit erfüllt. Dieses eine Gefühl, dass einem die Sinne rauben oder erweitern kann, dass einen kopflos werden und die Urtriebe die Überhand gewinnen lässt. Nur ein fast Fremder kann einem diesen Kick verschaffen, diesen Reiz des Neuen.


Wir landen in einer dieser Bars, in denen sie die Sounds meiner „Jugend“ spielen und die Hip-Hop Beats mir das Gefühl geben, wieder Studentin und Anfang Zwanzig zu sein, mit allen Möglichkeiten, die die Welt so zu bieten hat, ja, selbst surfen könnte ich grad lernen.
Wir stehen eng aneinandergedrängt und da wir beide keinen Alkohol vertragen, sind wir nach dem zweiten Wein perfekt angeheitert und wie aus dem Nichts, liegen seine Lippen auf meinen.
Ich presse meinen Körper enger an seinen, rieche an seinen Locken und genieße den Duft seiner Haut. Er riecht nach dunkler Schokolade, etwas herb und dennoch süß. Seine Hand liegt warm in meinem Nacken und seine Finger streicheln meinen Hals im Rhytmus zum wummernden Bass. Seine Küsse sind sanft und leidenschaftlich, seine Hände unter meinem Pullover warm und genau immer da, wo ich sie gerade haben will. Im Hintergrund läuft Notorious Big mit The sky is the limit.
Ewig sind wir vereint und meine Gedanken sind ausgeschaltet. Ich kann nicht mehr denken. Julian und ich. Auf unserer Welle.


Die Wirkung des Weines lässt nach. Genauso wie das warme Kribbeln in meinem Körper.
Ich will nur noch weg und spüre, wie mehrere Augenpaare auf uns gerichtet sind. Unauffällig drehe ich mich mit kleinen Bewegungen in alle Richtungen um. Kein bekanntes Gesicht. „Ich gehe kurz zur Toilette.“ Er nickt, lächelt und drückt mir einen Kuss auf den Mund.

Ich verlasse die Bar durch den Hinterausgang und rufe mir- vor Kälte zitternd- ein Taxi. Vor der Haustür streiche ich kurz über unser Klingelschild mit den zwei Nachnamen, die so symbiotisch klingen, wenn man sie hintereinander ausspricht.

 

Das ich nicht die von den Bildern bin, fällt ihm nicht auf. Das tut es den Männern nie.

Genau, Männer sind halt einfach dumme Schweine, die nur das eine im Sinn haben.

Ja, das hier könnte eine toller, melancholischer Text über diese seltsame Tinder-Sache sein, und was das mit echter Liebe macht und wie verfügbar Menschen werden, wie billig solche Spielchen sind, was das für ein cheap thrill ist. Leider ist es das nicht so richtig geworden, weil da nicht viel passiert. Das ist ein nacherzählter Text, schnell und viel zu rasch, dass ich eine emotionale Bindung zu Irgendjemandem aufbauen könnte. Ich glaube, du kannst schreibe, daran liegt es nicht, aber eine Geschichte erzählen, das ist eine andere Sache.

Konstruktiv: Dich mal mit show, don't tell beschäftigen. (Ich klinge wie ein Leierkasten, aber das ist wichtig.) Szenischer arbeiten. Dialoge einbauen. Den Konflikt - sieht mich einer? und auch: das reale Leben vs Was ich mir für ein paar Stunden wiedergeholt habe, deutlicher machen. Warum tut sie das, was sie tut? Warum muss sie das so tun und rennt nicht einfach eine Runde um den Block? Was fehlt ihr genau? Nicht hinschreiben, sondern den Leser das selbst merken, spüren lassen, mehr zwischen den Zeilen, vage, subtil.

Gruss, Jimmy

 

Hallo JoanaMaria, ein paar Gedanken zu Deinem Text:

Mir gefällt gut, dass das Ganze leicht und lebendig wirkt. Der Text fließt, finde ich auch gut. Es gibt da einen ironischen Unterton, das kann man mögen, aber es wirft auch Probleme auf, dazu komme ich gleich. Du kannst gut mit Sprache umgehen, da ist eine Menge Potenzial. Die Atmosphäre solch eines Dates hast Du gut eingefangen, obwohl das alles natürlich etwas verkürzt dargestellt ist. Aber es kommt schon das Schräge rüber, dass man da jemanden trifft, den man nur per Date-App kennengelernt hat, noch nicht weiß, wie man den einordnen soll.

Kritisch: Ich teile vieles von dem, was Jimmy angemerkt hat. Grundsätzlich finde ich immer wichtig, dass wir uns beim Schreiben sprachlich darüber klar sind, dass die Extremform dieser Art zu schreiben, schnell als KG-Beilage in der Brigitte landen kann. Ich hatte das Thema schon mit Fliege bei ihrer letzten Geschichte. Es geht um diese lockere, pointierte Art Geschichten in Alltagssprache zu erzählen, so wie man es einem Freund oder einer Freundin erzählen würde, ohne sprachliche Finessen, Tiefe oder Eleganz.

Klar, auch ein Text, der in Alltagssprache verfasst wird, kann gut klingen, kann rhythmisch ausbalanciert sein. Das kann Spaß machen beim Lesen. Trotzdem empfehle ich dringend, die Klassiker nicht aus dem Auge zu verlieren. Es muss ja nicht Lessing oder Goethe sein. Aber Sprache ist so viel mehr als nur »locker und flockig«.

Jimmy hat schon das »show, don't tell« Konzept angesprochen. Das ist irre wichtig, um den Leser mehr in die Situation zu ziehen bzw. um überhaupt eine Situation zu erschaffen.

Dann Ironie: In Film und Literatur gibt man sich seit einiger Zeit unheimlich ironisch. In Deinem Text macht sich die Erzählerin auf sanfte Weise lustig über die Dating-Situation, das ganze Procedere, die Männer im Allgemeinen. Das ist in Ordnung. Aber es ist in gewisser Hinsicht auch feige. Ironie ist eine intelligente Form der Feigheit. Weil man zu den bestehenden Verhältnissen nichts Radikales oder Hilfreiches mehr zu sagen hat, distanziert man sich mit den Mitteln der Ironie: Ja, ja, das ist Scheiße, aber ich weiß es, deshalb lächle ich darüber. Das ist immer noch besser als Zynismus, aber von der Ironie zum Zynismus ist es nicht weit.

Aus dem Grunde sollte Ironie sehr bewusst gewählt werden und nicht das einzige literarische Mittel darstellen, finde ich.

Ich freue mich auf weitere Geschichten von Dir.

Gruß Achillus

 

Hallo liebe @JoanaMaria,

vieles von dem, was ich dachte, als ich deine Kurzgeschichte gelesen habe, ist bereits angemerkt worden, aber ich finde sie ebenso wichtig, daher möchte ich sie auch noch einmal unterstreichen.

Das größte Problem des Textes sehe ich auch in der Ironie. Schon der Einstieg macht deutlich, dass sie eine ironische Person ist:

oder wie man im „Onlinedatingjargon“ sagt: „swipt“

Das Problem ist, das so etwas sehr schnell sehr unsympathisch macht, weil es wirkt, als würde sich die Protagonistin sofort über alle anderen stellen. Der Einstieg klingt ja schon, als hätte sie eigentlich gar keine Lust auf Online-Dating. Mein erster Gedanke war, dass sie eventuell auch einfach schon über 70 oder so sein könnte und quasi damit aussagen will, dass sie dieser neumodischen Art zu daten nicht viel abgewinnen kann. ;)

Warum ausgerechnet die Männer, die es sich nicht erlauben können, halbnackte Bilder veröffentlichen ist mir ein Rätsel.

Hohoo, große Worte für eine Fremdgeherin, die sich nicht traut, ihre eigenen Bilder hochzuladen! Spätestens hier habe ich sie als furchtbare Person abgestempelt. Was ja gut sein kann, wenn du das beabsichtigt hast. Es führt leider auch dazu, dass ich ihr danach förmlich das Unglück an den Hals wünsche und hoffe, das ihr Daten schief geht!

Nebenbei bemerkt: Meist ziehen sich schon die aus, die es sich "leisten" können, das heißt, man sieht mehr durchtrainierte Fitness-Dudes, als Bierbäuche in solchen Apps. ;)

Links. Johann, zweiundsechzig Jahre. Wo sind hier die Einstellungen für die Altersbegrenzungen?

Wow! Sie ist wirklich schlimm! ;)

Links. Links. Links. Julian, vierunddreißig Jahre, dunkelblonde Locken, blaue Augen. Ein bisschen surfen. Natürlich, ein Weltenbummler. Sind wir ja alle. Anwalt. Wirklich? Passte so gar nicht zum Erscheinungsbild. Einhundertneunundachtzig Zentimeter groß. Ausreichend. Ist immer für einen Wein zu haben. Sehr gut, dass bin ich auch. „It’s a match!“

Diesen Part find eich gut, der liest sich flockig und schnell, so wie Dating-Apps ja auch sind.

Das ich nicht die von den Bildern bin, fällt ihm nicht auf. Das tut es den Männern nie.

Hier muss ich jimmysalaryman zu 100% recht geben, und das nicht nur, weil ich ein Mann bin. Diese Art von Generalisierung ist schlichtweg unangenehm und wirkt verbittert und zynisch. Wäre auch so, wenn es ein Mann über die Frauenwelt sagen würde. Ganz abgesehen davon stimmt es auch einfach nicht, außer, die Person hat extra Fotos von Personen gesucht, die ihr sehr ähneln.

Im Gegenteil, vielen die Online daten ist das "catfishing" total zuwider und es ist sehr verpöhnt, so etwas zu tun. Viele sind misstrauisch, wenn die Fotos zu schön sind und fragen bereits im Vorfeld direkt nach mehr Bildern. Sie hätte kein besonders schönes Date, wenn sie nach ihren Fake-Fotos dort aufkreuzen würde.

Wenig Schminke. Alles ganz entspannt.

Hier doppelt sich die Entspanntheit von oben. ;)

und es ist so einfach zu verstehen, wer er ist und was ihn glücklich macht.

Woher kommt diese Abgeklärtheit? Das wäre interessant zu erfahren. Was hat sie denn für ein Problem?

auf „der gleichen Welle surfen.“

Das wäre ein besserer Titel für die Story finde ich: "Die gleiche Welle surfen". Bei der perfekten Welle muss ich immer an das Lied denken, aber das ist nur Geschmackssache.

die Sounds meiner „Jugend“ spielen und die Hip- Hop Beatz mir das Gefühl geben, wieder Studentin und Anfang Zwanzig zu sein,

Ist das ihr Problem? Fühlt sie sich alt und ungewollt? Will sie den Thrill des Datens spüren, die Ungewissheit, den Reiz des Verbotenen? Dann müsstest du genau das formulieren, beschreiben, uns fühlen lassen. Zum Beispiel wäre sie ja dann nie so abgeklärt und zynisch, wenn sie es für das Abenteuer tun würde. Die Ich-Erzählerin wäre auch wesentlich sympatischer, wenn sie ein schlechtes Gewissen hätte, wenn sie sich vielleicht nicht sicher wäre, ob sie das wirklich tun soll und immer hin- und hergerissen ist zwischen der Liebe zu ihrem Freund und der Liebe zu sich selbst.

Nach Hause bitte. Zu meinem Freund.

Das Ende ist mir zu sehr an den Leser gerichtet. Sie sagt es ja nicht, weil das ja eine merkwürdige Info für den Taxifahrer wäre. Aber sie denkt es auch nicht, denn es wäre auch ein merkwürdiger Gedanke, da es ihr selbst ja klar ist. Hier müsstest du es vielleicht noch etwas eleganter verpacken, dass aus den Umständen klar wird, das sie einen Freund hat.

Insgesamt stimme ich auch zu, das du auf jeden Fall schreiben kannst und ein Händchen für Fluss und Stimmung hast. Nur die Charaktere müssten wesentlich mehr hergeben. Die großartige, kaltherzige Femme Fatale ist mittlerweile eben auch etwas öde geworden. ;)

Danke dir und viele Grüße,

PP

 

Lieber PP,

erstmal vielen Dank für die sehr ausführlich, humorvolle und konstruktive Kritik. Sie hat mir beim Lesen sehr viel Spass gemacht.
Hier habe ich es wohl mit einem Online-Dating-Spezialisten zu tun:-)


Das größte Problem des Textes sehe ich auch in der Ironie. Schon der Einstieg macht deutlich, dass sie eine ironische Person ist:

Das Problem ist, das so etwas sehr schnell sehr unsympathisch macht, weil es wirkt, als würde sich die Protagonistin sofort über alle anderen stellen. Der Einstieg klingt ja schon, als hätte sie eigentlich gar keine Lust auf Online-Dating. Mein erster Gedanke war, dass sie eventuell auch einfach schon über 70 oder so sein könnte und quasi damit aussagen will, dass sie dieser neumodischen Art zu daten nicht viel abgewinnen kann. ;)

Auf die Idee, die Protagonistin könnte so wirken als ob sie 70 Jahre sei, bin ich gar nicht gekommen, allerdings habe ich swipted falsch geschrieben, was aber weniger mit dem Alter als mit schlechtem Englisch zu tun hat:-)
Die Protagonistin sollte gewollt unsympathisch wirken, auch wenn man am Anfang noch nicht weiß, dass sie die App zum Fremdgehen benutzt.
Auch die Ironie war gewollt, aber ich weiss - sprachlich sehr schwer umzusetzen...

Hohoo, große Worte für eine Fremdgeherin, die sich nicht traut, ihre eigenen Bilder hochzuladen! Spätestens hier habe ich sie als furchtbare Person abgestempelt. Was ja gut sein kann, wenn du das beabsichtigt hast. Es führt leider auch dazu, dass ich ihr danach förmlich das Unglück an den Hals wünsche und hoffe, das ihr Daten schief geht!

Nebenbei bemerkt: Meist ziehen sich schon die aus, die es sich "leisten" können, das heißt, man sieht mehr durchtrainierte Fitness-Dudes, als Bierbäuche in solchen Apps
. ;)

Ich habe nicht so viel Erfahrung mit Dating Apps, jedoch die halbe Stunde die ich Tinder mal genutzt habe, entsprach schon sehr dem hier beschriebenen (irgendwo her muss ich es ja nehmen).
Ich wollte sie auch gewollt als jemanden darstellen der Männer quasi als "Ware" für ihre Egotrips benutzt und das Männerklischee einmal umdrehen.

Wow! Sie ist wirklich schlimm! ;)

Ja ist sie:-)

Diesen Part find eich gut, der liest sich flockig und schnell, so wie Dating-Apps ja auch sind.

Welche Dating App ist locker und flockig?:)

Hier muss ich jimmysalaryman zu 100% recht geben, und das nicht nur, weil ich ein Mann bin. Diese Art von Generalisierung ist schlichtweg unangenehm und wirkt verbittert und zynisch. Wäre auch so, wenn es ein Mann über die Frauenwelt sagen würde. Ganz abgesehen davon stimmt es auch einfach nicht, außer, die Person hat extra Fotos von Personen gesucht, die ihr sehr ähneln.

Im Gegenteil, vielen die Online daten ist das "catfishing" total zuwider und es ist sehr verpöhnt, so etwas zu tun. Viele sind misstrauisch, wenn die Fotos zu schön sind und fragen bereits im Vorfeld direkt nach mehr Bildern. Sie hätte kein besonders schönes Date, wenn sie nach ihren Fake-Fotos dort aufkreuzen würde.

Ich kenne tatsächlich eine Freundin, die das regelmäßig so macht und da sie auch in der Realität sehr gut aussieht und meistens schon beim Nummerntauschen auf die falschen Bilder hinweist, hat sie eine recht erfolgreiche Quote.

Woher kommt diese Abgeklärtheit? Das wäre interessant zu erfahren. Was hat sie denn für ein Problem?

Ich denke das wäre schon zu tiefgründig, da ich sie als etwas oberflächlich und manipulativ darstellen wollte. Es gibt eigentlich kein Problem oder ein Trauma. Ihr ist einfach ab und zu langweilig.

Das wäre ein besserer Titel für die Story finde ich: "Die gleiche Welle surfen". Bei der perfekten Welle muss ich immer an das Lied denken, aber das ist nur Geschmacksache.#

Hast du recht.

Ist das ihr Problem? Fühlt sie sich alt und ungewollt? Will sie den Thrill des Datens spüren, die Ungewissheit, den Reiz des Verbotenen? Dann müsstest du genau das formulieren, beschreiben, uns fühlen lassen. Zum Beispiel wäre sie ja dann nie so abgeklärt und zynisch, wenn sie es für das Abenteuer tun würde. Die Ich-Erzählerin wäre auch wesentlich sympatischer, wenn sie ein schlechtes Gewissen hätte, wenn sie sich vielleicht nicht sicher wäre, ob sie das wirklich tun soll und immer hin- und hergerissen ist zwischen der Liebe zu ihrem Freund und der Liebe zu sich selbst.

Ja, hier kam definitiv zu wenig. (war ja auch morgens um 7 Uhr mal schnell runtergeschrieben)
Obwohl ich keine typische Geschichte zum Fremdgehen schreiben wollte, sondern etwas ganz primitives, flaches, was den Leser auch ein bisschen genau deswegen ärgert.

Das Ende ist mir zu sehr an den Leser gerichtet. Sie sagt es ja nicht, weil das ja eine merkwürdige Info für den Taxifahrer wäre.

Stimmt. Ich hatte erst im Sinn, sie ihren Freund anrufen und abholen zu lassen. Oder das Klingelschild zu erwähnen, wenn sie vor der Tür steht (mit zwei Namen).

Aber sie denkt es auch nicht, denn es wäre auch ein merkwürdiger Gedanke, da es ihr selbst ja klar ist. Hier müsstest du es vielleicht noch etwas eleganter verpacken, dass aus den Umständen klar wird, das sie einen Freund hat.

Insgesamt stimme ich auch zu, das du auf jeden Fall schreiben kannst und ein Händchen für Fluss und Stimmung hast. Nur die Charaktere müssten wesentlich mehr hergeben. Die großartige, kaltherzige Femme Fatale ist mittlerweile eben auch etwas öde geworden. ;)

Vielen Dank. Ich weiss, dass meine große Schwäche immer die "Schnelligkeit" ist. Mir fällt es schwer, mich länger in einer Szene aufzuhalten und ich hopfe zu schnell von A nach B.

[/QUOTE]

 
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Lieber Achilles,

auch dir vielen Dank für die Mühe.


Kritisch: Ich teile vieles von dem, was Jimmy angemerkt hat. Grundsätzlich finde ich immer wichtig, dass wir uns beim Schreiben sprachlich darüber klar sind, dass die Extremform dieser Art zu schreiben, schnell als KG-Beilage in der Brigitte landen kann. Ich hatte das Thema schon mit Fliege bei ihrer letzten Geschichte. Es geht um diese lockere, pointierte Art Geschichten in Alltagssprache zu erzählen, so wie man es einem Freund oder einer Freundin erzählen würde, ohne sprachliche Finessen, Tiefe oder Eleganz.

Klar, auch ein Text, der in Alltagssprache verfasst wird, kann gut klingen, kann rhythmisch ausbalanciert sein. Das kann Spaß machen beim Lesen. Trotzdem empfehle ich dringend, die Klassiker nicht aus dem Auge zu verlieren. Es muss ja nicht Lessing oder Goethe sein. Aber Sprache ist so viel mehr als nur »locker und flockig«.


Da hast du recht und mein Anspruch ist auch definitiv ein anderer.

Jimmy hat schon das »show, don't tell« Konzept angesprochen. Das ist irre wichtig, um den Leser mehr in die Situation zu ziehen bzw. um überhaupt eine Situation zu erschaffen.
Ja das fällt mir ,einer immer noch sehr schwer.

Dann Ironie: In Film und Literatur gibt man sich seit einiger Zeit unheimlich ironisch. In Deinem Text macht sich die Erzählerin auf sanfte Weise lustig über die Dating-Situation, das ganze Procedere, die Männer im Allgemeinen. Das ist in Ordnung. Aber es ist in gewisser Hinsicht auch feige. Ironie ist eine intelligente Form der Feigheit. Weil man zu den bestehenden Verhältnissen nichts Radikales oder Hilfreiches mehr zu sagen hat, distanziert man sich mit den Mitteln der Ironie: Ja, ja, das ist Scheiße, aber ich weiß es, deshalb lächle ich darüber. Das ist immer noch besser als Zynismus, aber von der Ironie zum Zynismus ist es nicht weit.

Aus dem Grunde sollte Ironie sehr bewusst gewählt werden und nicht das einzige literarische Mittel darstellen, finde ich.


Also hätte ich das ganze direkter Verpacken sollen? Ist Online Dating denn nicht Ironie wenn nicht sogar Sarkasmus an sich :-) ?

Ich freue mich auf weitere Geschichten von Dir.

Vielen Dank, ich lese deine immer sehr gerne. Aber fühle mich für eine Kritikgebung noch nicht "würdig" (Ironie?) :-)

 
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Hallo @JoanaMaria,

ein paar Kleinigkeiten:


Außerdem: Ich weiß nicht, ob es dafür eine korrekte Schreibweise gibt, aber ich persönlich würde "swiped" statt "swipt" schreiben.


Swiped ist definitiv richtig! Du hast recht.


Sehr gut, [das] bin ...

ich hätte das "das" ganz weglassen sollen.
[
Anfang [zwanzig]
[Hip-Hop] oder [Hip Hop]
[gerade]
[Beats]
Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass du die letzten beiden Wörter bewusst jugendsprachlicher machen wolltest - also passt schon, denk ich.

Ja das war in der Tat so, aber dennoch sollte man lieber richtig als jugendsprachlich wählen.:-) Vielen Dank! Bei einigen von dir kritisierten Kommata (vor und) muss ich jedoch einwenden, dass ich diese extra so gesetzt habe, um die Sätze eindeutiger zu trennen.

 
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Lieber Jimmy, danke für deine Kritik. Du hast es auf den Punkt gebracht und ich gebe dir absolut recht. Ich werde die Geschichte noch einmal überarbeiten.

LG JM


Lieber Achilles,

auch dir vielen Dank für die Mühe. Deine Kritik war sehr aufmunternd und hat mir meine Schwächen gut aufgezeigt. Ironie als Stilmittel ist meistens Mist, aber ich bin so ein böser, zynischer, leicht ironischer Mensch, der manchmal einfach nichts anders kann :-) Ich gebe mir Mühe...

 

Hallo JoanaMaria,

ich habe dir bei den Antworten mal die Zitate der Kommentatoren eingesetzt, das ist sonst viel zu unübersichtlich. Anscheinend ist dir noch nicht geläufig, wie man zitiert.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, jeder muss für sich die beste finden.
Ich gehe den Text Satz für Satz durch und was ich in der Antwort stehen lassen will, markiere ich und gehe dann oben in der Leiste neben dem Smily zu den drei Punkten und dem Dreieck, das nach unten zeigt. Wenn du das anklickst, kommst du auch auf den Befehl zitieren. Wählst du den aus, wird alles, was markiert ist, in ein Zitat gesetzt. Den Rest lösche ich.

Genauso kannst du vor den Teil, den du zitiert haben willst, ein [ QUOTE] setzen (ohne Leerzeichen) und dahinter ein [ /QUOTE] - auch ohne Leerzeichen.
Bitte vermeide, lange Teile des Textes zu zitieren, und nimm nur die Aussage, auf die sich deine Antwort bezieht, so dass es der Kommentator versteht. Alles zu zitieren braucht Speicherplatz.

Du kannst auch alles, was du zitieren willst, erstmal sammeln und in der Antwort dann unten unter Zitate abrufen. Finde für dich heraus, was dir am besten liegt.

Liebe Grüße
bernadette

 
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Achillus schreibt
Dann Ironie: In Film und Literatur gibt man sich seit einiger Zeit unheimlich ironisch. In Deinem Text macht sich die Erzählerin auf sanfte Weise lustig über die Dating-Situation, das ganze Procedere, die Männer im Allgemeinen. Das ist in Ordnung. Aber es ist in gewisser Hinsicht auch feige. Ironie ist eine intelligente Form der Feigheit. Weil man zu den bestehenden Verhältnissen nichts Radikales oder Hilfreiches mehr zu sagen hat, distanziert man sich mit den Mitteln der Ironie: Ja, ja, das ist Scheiße, aber ich weiß es, deshalb lächle ich darüber. Das ist immer noch besser als Zynismus, aber von der Ironie zum Zynismus ist es nicht weit.

„Eigentlich“ pfleg ich ungern Umgang mit Adjektiven wie „echt“, „eigentlich“, „ehrlich“, „wahr“, und eigentlich lese ich so für mich hin,

liebe JoanaMaria -

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

begegnen wir uns doch das erste Mal.
Und wieder verwende ich, was ich – ehrlich und wahrhaftig, ich schwör‘s bei der wirrtuellen Wirklichkeit und den Göttern Homers und I(r)oniens, ich kann nicht anders, als die Tasten zu quälen und mich hier einzumischen in eine grandiose Behauptung des gefallenen Helden vor Troja

@Achillus schreibt:
Ironie ist eine intelligente Form der Feigheit.

Homer und Sokrates feige? Sebastian Brant veige? Jonathan Swift a coward? Kurt Tucholsky ein Hosenschisser? Werner Finck ein Hasenfuß? Wolfgang Neuss? Robert Gernhardt? Usw. usf. Wie kann das?

lt. Duden „althochdeutsch feigi, eigentlich = dem Tode verfallen; verdammt, vielleicht verwandt mit Fehde“ (https://www.duden.de/rechtschreibung/feig), den Gedanken will ich dann nicht weiterspinnen, sind wir doch alle sterblich un dem Tode verfallen, denn -

Achill gibt den ollen Nietzsche unvollkommen, verkürzt und -gröbert weiter, wenn es in der „Geburt der Tragödie“ heißt „und die Wissenschaft selbst, unsere Wissenschaft — ja, was bedeutet überhaupt, als Symptom des Lebens angesehn, alle Wissenschaft? Wozu, schlimmer noch, woher — alle Wissenschaft? Wie? Ist Wissenschaftlichkeit vielleicht nur eine Furcht und Ausflucht vor dem Pessimismus? Eine feine Nothwehr gegen — die Wahrheit? Und, moralisch geredet, etwas wie Feig- und Falschheit? Unmoralisch geredet, eine Schlauheit? Oh Sokrates, Sokrates, war das vielleicht dein Geheimniss? Oh geheimnissvoller Ironiker, war dies vielleicht deine — Ironie? ...“
(http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/GT)

So viel oder wenig für heute vom

Friedel

Angefügt 31.01,2019, ca. 1/2 10

Ich habe nicht so viel Erfahrung mit Dating Apps, jedoch die halbe Stunde die ich Tinder mal genutzt habe, entsprach schon sehr dem hier beschriebenen (irgendwo her muss ich es ja nehmen).

Jetzt kommt einer, der in keinem der sozialen Netzwerke sich tummelt, der nicht mal Google nutzt (das erledigt für mich MetaGer - eine Suchmaschine der Leibniz Uni und eines gemeinnützigen Vereins - ganz hervorragend), sein Handy ersäuft hat und somit „unerreichbar“ wirkt und bisher „Dating Apps“ nicht mal vom Namen her kannte und direkt neben Homer in Ironien gebaut hat und doch die Gegenwart bedrohlich ernst nimmt und Dein Debut ganz manierlich findet – durch den zwoten Teil und trotz eines mehr oder weniger erquälten ersten, technischen Teils (wie schon angedeutet, ich würde nicht mal eine halbe Stunde tindern wollen), den ich eher als Versuchung denn Versuch ansehe. Wer ist schon so stark wie Hiob, der Täufer und des Menschensohn, der Versuchung stand zu halten?

Ich auf keinen Fall …

Was zunächst auffällt, ist der gehäufte Gebrauch von Gedankenstrichen

… - oder wie man im „Onlinedatingjargon“ sagt „swipted“ -[...]durch die Bildergalerien der einzelnen Profile.
Die aber Luft zwischen sich und dem vorhergehenden und nachfolgenden Wort brauchen (da musstu nochmal alles durchschauen)

Aber so offensichtlich seine Schwächen zur Show zur Stellen[...]- abtörnend.
Abgesehen vom Gedankenstrich – will das Prädikat „zur Schau zu stellen“ meinen (selbstverständlich kannstu das neudeutsche Show beibehalten, ich weiß schon nicht mehr, wie der „Show“master früher genannt wurde ...

, steht auf selbstständige Frauen, die wissen, was sie wollen[,] und sucht eine feste Beziehung.
Wie das richtige Leben haben Sätze Anfang und Ende, wie hier der Relativsatz. Die Konjunktion setzt den Hauptsatz fort, den ich gerade durch Auslassungspunkte ersetzt hab

Bilder mit Alkohol, sind mir einfach zu platt.
Warum das Komma? Weg damit!

Hoppla, da kommt der Super-GAU der schreibenden Zunft, den die Rechtschreibreform auch nicht verhindern kann, die Verwechselung von „das“ (Artikel + div. Pronomen) und „dass“ (Konjunktion), die Du sinnigerweise beide zur Auswahl anbietest

Das er gerne trinkt? Dass er ohne Alkohol nicht leben kann?
Nur eines von beiden (ich geb mal den „Quizzmaster“) ist korrekt ...

Interessante Hobbies (bis auf Golf)[,] aber falsches Alter.
Hobbys“, auch Ellipsen unterliegen der Zeichensetzung

"Darf ich aussuchen wo es hingeht?"[,] fragt er mit einem Grinsen und …
Wenn das Gesicht dann halbwegs dazu pass[t], reicht das, um …

Hier schnappt die Fälle-Falle zu (Flüchtigkeit, unterstell ich mal – wie auch zuvor)
Noch nie habe ich ein Date mit jemande[m] ausgemacht, von …

Vor allem[,] wenn sie so leuchtend blau und strahlend sind, wie die von Julian.
Ein leichtes Make Up und Wimperntusche, …
„Make-up“

Dieses eine Gefühl, das[...] einem die Sinne rauben oder erweitern kann, das[...] ….
Doch kein Zufall? Muss ich doch den GAU befürchten?

..., aber wenn der Alltag anfängt[,] das Leben zu dominieren, dann sollte man Maßnahmen ergreifen[,] die dem entgegen spielen.
... (wären wir noch Studenten[,] würden wir Bier trinken) …
... und wie aus dem Nichts liegen seine Lippen auf meinen.[...]Ich presse meinen Körper enger an seine[n], rieche an seinen Locken und …

Die Wirkung des Weines lässt[...]- genauso wie das warme Kribbeln in meinem Körper[...]- nach.
(passiert mindestens noch einmal!

Und noch ‘ne Anmerkung hierzu

Ich wollte sie auch gewollt als jemanden darstellen der Männer quasi als "Ware" für ihre Egotrips benutzt und das Männerklischee einmal umdrehen.
Ja, das ist heutigentags das Problem, die totale Vermarktung auch in den vermeintlich „sozialen“ (in all seiner Vieldeutigkeit des Adjektivs) Verbindungen – womit wir wir zur Tausch-Problematik, dem Markt/Wettbewerb und der Entäußerung/-fremdung als Ware kämen, was aber schon an anderen Stellen geschehen ist und unseren kleinen Rahmen hier sprengen würde.

Wie dem auch sei, weder ein Meister noch seine Frau ist vom Himmel gefallen. Was hätte er/sie auch davon - außer einem gebrochenen Genick ...

Tschüss

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @JoanaMaria,

Ich schreib mal alles mit, was mir auffällt:

oder wie man im „Onlinedatingjargon“ sagt „swipted“
Onlinedatingjargon ist furchtbar. Das würde ich nur ausbreiten, wenn das einen Mehrwert bringt, sonst bleib beim Wischen, das sagt doch alles. Wenn du schreibst: "Mein rechter Zeigefinder wischt durch die Bildergalerie" hast du einen prägnanten ersten Satz und jeder weiß sofort, worum es geht. Trau dem Leser mehr zu, du musst nicht alles erklären.

Hans, einunddreißig Jahre, nackter, schmächtiger Oberkörper, Kinnbärtchen.
Das würde ich deutlich als Profilbeitrag kennzeichnen:
"Hans, einundreißig, Hamburg, Sachbearbeiter" (nur als Beispiel) Die Innensicht der Prota dazu folgt: Ein schmächtiger Typ mit nacktem Oberkörper und Kinnbärtchen. Mir ist ein Rätsel, warum ausgerechnet ...
Grundsätzlich: sei vorsichtig mit Wertungen (z.B. abtörnend), zeig was du siehst und lass sie den Leser selbst treffen.

Aber so offensichtlich seine Schwächen zur Show zur Stellen- abtörnend
Zum Gedankenstrich: der ist länger als ein normales Minus, es ist ein sogenannter Halbgeviertstrich. Wenn du ihn nicht findest, kopier ihn einfach aus einem anderen Text im Forum. Und immer: davor und danach ein Leerzeichen, es sei denn davor steht ein Komma, dann keins.

Seine Hobbies sind segeln, golfen und Schach
Segeln, Golfen, Schach.

Den Professor – Studentinnen – Fetisch habe ich während meiner Unizeit nicht ausgelebt und werde auch jetzt nicht damit anfangen.
Kennst du den Grundsatz "Show, don´t tell"? das hier ist reines Tell und dazu stark wertend.

Wenn du mit der Vorstellung der Männer durch bist wird es deutlich flüssiger und juchu, es passiert was. Aber dann kommt wieder dieser Absatz:

Dass ich nicht die von den Bildern bin, fällt ihm nicht auf. Ich habe das ja auch sehr geschickt angestellt. Mein Profil zeigt zwei Bilder von einer blonden, schlanken Frau mit Sonnenbrille aus weiter Entfernung. Diskretion ist mir wichtig und ich möchte nicht, dass öffentlich bekannt wird, dass ich in diesem Portal zu finden bin. Ich bin Profi.
Ich glaube, dass Männer viel in Mustern denken. Schlank, blond, groß. Wenn das Gesicht dann halbwegs dazu pass, reicht das, um Interesse zu wecken und zumindest nicht direkt wegzulaufen. Noch nie habe ich ein Date mit jemanden ausgemacht, von dem ich nicht mindestens ein Gesichtsbild vorher gesehen habe. Gesichter sind so wichtig. Und Augen. Vor allem wenn sie so leuchtend blau und strahlend sind, wie die von Julian. Es klingt oberflächlich und das ist es auch. Aber wenn man es richtig anstellt, kann Onlinedating richtig Spaß machen. Am Ende wollen doch beide das Gleiche: einen schönen Abend verbringen. Und darin bin ich richtig gut.
Und das ist leider alles reines Tell. Du verklickerst dem Leser deine Weltsicht und das völlig handlungsfrei. Leider ist es beim nächsten Absatz exakt das gleiche:
Während ich neben ihm herlaufe und wir erste Höflichkeiten austauschen, betrachte ich mich flüchtig im gegenüberliegenden Schaufenster: schwarze Turnschuhe, schwarze Jeans, beiger Mantel, die blonden Haare fallen in leichten Wellen über die Schultern. Wenig Schminke. Dieses „Tam Tam“ um Schminke habe ich noch nie verstanden. Stundenlange You Tube Beauty Blogs, in denen zugekleisterte Teenager einem beibringen, wie man sich richtig verunstalten kann. Männer mögen keine überschminkten Frauen. Ein leichtes Make Up und Wimperntusche, damit macht man meiner Erfahrung nach (und davon habe ich viel) beim ersten Date nie etwas falsch. Er soll sich wohlfühlen, aber trotzdem das Gefühl haben, dass ich mir etwas Mühe gemacht habe. Julian fühlt sich wohl. Das merke ich.
Außer, dass sie nebeneinander laufen, nur Tell. Versuche das szenisch aufzulösen, stell dir vor, du filmst das Ganze und beschreibst, was du siehst. In dem Fall wäre das ein Paar, das nebeneinander läuft und eine nachdenkliche Frau. Ist für eine Story ein bisschen wenig. Da muss auf der Handlungsebene mehr kommen. Schreib nicht darüber, was er oder sie sagt, lass es den Leser hören.

Den Absatz hier finde ich okay, weil du ihre Gefühle schilderst, ohne Hinweis auf Youtube, Tinder oder Sonstiges.

Und langsam spüre ich es. Dieses erste warme Kribbeln. Das ganz langsam am Bauchnabel beginnt und sich dann in den ganzen Körper ausbreitet. Eine wohlige Wärme, die wie eine Welle durch den Körper reitet und ihn mit Glückseligkeit erfüllt. Dieses eine Gefühl, dass einem die Sinne rauben oder erweitern kann, dass einen kopflos werden und die Urtriebe die Überhand gewinnen lässt. Nur ein fast Fremder kann einem diesen Kick verschaffen, diesen Reiz des Neuen.

Zwar bin ich "erst" Anfang dreißig, aber wenn der Alltag anfängt das Leben zu dominieren, dann sollte man Maßnahmen ergreifen die dem entgegen spielen.
Kommasetzung! Zwar bin ich "erst" Anfang dreißig, aber wenn der Alltag anfängt, das Leben zu dominieren, dann sollte man Maßnahmen ergreifen, die dem entgegen spielen.

Wir stehen eng aneinandergedrängt und da wir beide keinen Alkohol vertragen, sind wir nach dem zweiten Wein (wären wir noch Studenten würden wir Bier trinken) perfekt angeheitert und wie aus dem Nichts liegen seine Lippen auf meinen.Ich presse meinen Körper enger an seinem, rieche an seinen Locken und genieße den Duft seiner Haut. Seine Küsse sind sanft und leidenschaftlich, seine Hände unter meinem Pullover warm und genau immer da, wo ich sie gerade haben will. Im Hintergrund läuft Notorious Big mit The sky is the limit. Ewig sind wir so vereint und meine Gedanken sind ausgeschaltet. Ich kann nicht mehr denken. Nur noch fühlen. Julian und ich. Auf unserer Welle.
Das Durchgestrichene bringt keinen Mehrwert, ansonsten schilderst du, was deine Prota fühlt und das machst du gut, das Fette sogar richtig gut.

Auch den Schluss finde ich gut, wenn auch etwas hopplahopp

Ich verlasse die Bar durch den Hinterausgang und rufe mir- vor Kälte zitternd- ein Taxi. Vor der Haustür streiche ich kurz über unser Klingelschild mit den zwei Nachnamen, die so symbiotisch klingen, wenn man sie hintereinander ausspricht.
Der Hinweis auf den vorhandenen Freund, zu dem sie zurückkehrt (so deute ich das?) finde ich sehr gelungen. Das symbiotisch ist sehr stark als Wort und stört mich als Wertung, weil ich die Namen wissen will, um es selbst zu beurteilen. Ich denke, du willst eine symbiotischen Beziehung mit starken Abhängigkeiten andeuten? Würde das nochmal überdenken, denn das nur im letzten Satz zu erwähnen, ist mir zu wenig.

Du hast die Fähigkeit zu schreiben, da sind schöne Gedanken und schöne Formulierungen im Text, keine Frage. Was deinem Text nach meiner persönlichen Meinung fehlt, ist ein Ablauf, eine Handlung die nicht beschrieben, sondern gezeigt wird, miterlebt werden kann. So bin ich fast die ganze Zeit im Kopf deiner Ich-Erzählerin und sehe alles durch ihre Brille. Das will ich als Leser gar nicht, ich möchte es selbst sehen.

Schau mal hier rein, wenn du Bock hast. Da geht es um grundsätzliche Dinge beim Schreiben und Fragen, denen sich jeder Autor stellen sollte:
https://www.wortkrieger.de/index.php?threads/tipps-für-schreibanfänger-und-fortgeschrittene.29289/

Peace, linktofink

 

Hey @JoanaMaria

Vor der Haustür streiche ich kurz über unser Klingelschild mit den zwei Nachnamen, die so symbiotisch klingen, wenn man sie hintereinander ausspricht.

Wollte nur nochmal sagen, dass ich es TOP finde, wie du das Ende nun umgestaltet hast! :) Das ist richtig gut, man kann sich denken, was los ist, ohne es gesagt zu bekommen. Richtig gut!

Danke dir und viele Grüße, PP

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber @Friedrichard,

vielen Dank für deine Mühen. Das du meine Geschichte ganz manierlich findest nehme ich als großes Kompliment auf.

Spontan ist mir zu deiner Ausführung dieser Artikel eingefallen:

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article109618247/Warum-nicht-jeder-Ironie-versteht.html

"Ironie ist in Literatur und Kunst ein besonders feines Stilmittel. Der Schöpfer des Werks will auf humoristische Weise auf eine Gegebenheit aufmerksam machen, und der Rezipient soll diese mit einem gewissen Schmunzeln oder Lachen auf den Lippen auffassen.

Nicht immer erreicht Ironie den Zweck der Unterhaltung."

Das ist wohl bei mir geschehen :-)

Ich hoffe das auch diese intellektuellere Suchmaschine namens MetaGer diesen findet.

(Schon wieder zuviel Ironie, ich kann es einfach nicht lassen :-) )

@linktofink
"Show, dont tell!" Ich weiss... Ich bin leider so grottig in der Umsetzung! Aber ich übe!

@PlaceboParadise (ich liebe diesen Namen)
Nur für dich & vielen Dank für dein Lob! :-)

 

Ich noch mal, wenn ich darf (Höflichkeit, Freundlichkeit oder Ironie?),

liebe Joana -
oder doch mehr Maria?,

Ironie hat nicht nur mit Kunst (zu der ich auch Literatur zähle, schau dir die Werke der großen Wissenschaftler an, wie großartig die schreiben!) zu tun, sie kann im Kleinen wie im Großen, im Privaten wie in der Öffentlichkeit auftreten (vor allem ist es eine Bereicherung in langeweiligen Debatten oder Vorträgen), aber auch Allzweckwaffe wider Hierarchen oder solchen, die den Vorgesetzten hervorkehren oder sich einbilden, sie wären was Besseres, des Schwachen gegen den vermeintlich Stärkeren - von der sokratischen Ironie bis hin zur satirischen, deren Meister ein Bichof war, der uns nur noch in verkindlicht-verkitschten Versionen des Gulliver entgegentritt. Lies einmal den bescheidenen Vorschlag zur Beseitigung der Hungersnot und dir wird eben dem Lachen der Appetit auf Überfluss vergehen.

Tschüss und bis bald

Friedel

 

Liebe @JoanaMaria,

da wir uns beide für ein ähnliches Thema entschieden haben, schaue ich doch mal vorbei :)

Den Anfang finde ich schon ganz gut, würde da aber einiges streichen. Ich finde vieles, was du machst, gut, aber gleichzeitig erklärst du noch sehr viel. Ich markiere mal alles in den ersten Absätzen, was ich streichen, bzw. ändern würde - damit du siehst, was ich meine:

Mein rechter Zeigefinder wischt - oder wie man im „Onlinedatingjargon“ sagt „swipted“ -durch die Bildergalerien der einzelnen Profile. Hans, einunddreißig Jahre, nackter, schmächtiger Oberkörper, Kinnbärtchen. Warum veröffentlichen ausgerechnet die Männer, die es sich nicht erlauben können, halbnackte Bilder veröffentlichen, ist mir ein Rätsel? Man denkt sich doch etwas dabei, bevor man ein Profilbild aussucht. Hat man ein hübsches Gesicht, dann nimmt man das. Hat man einen durchtrainierten Oberkörper, von mir aus auch den. Aber so offensichtlich seine Schwächen zur Show zur Sstellen- abtörnend. Links.

Torsten, dreiunddreißig Jahre, Bauingenieur, Brille, Halbglatze, steht auf selbstständige Frauen, die wissen, was sie wollen und sucht eine feste Beziehung. Er umklammert mit den Händen eine Bierflasche, als ob er den letzten Rest aus einer Ketchup Flasche pressen möchte oder holprigen Sexualkundeunterricht in Biologie gibt. Bilder mit Alkohol, sind mir einfach zu platt. Nicht, weil ich keinen trinke, sondern weil ich mich jedes Mal frage: Was will mir derjenige der Typ damit sagen? Dass er gerne trinkt? Dass er ohne Alkohol nicht leben kann? Links. [ABSATZ]
Johann, zweiundsechzig Jahre. Professor für Kunstgeschichte. Seine Hobbies sind segeln, golfen und Schach. Interessante Hobbies (bis auf Golf), aber falsches Alter. Wo sind hier die Einstellungen für die Altersbegrenzungen? Den Professor – Studentinnen – Fetisch habe ich während meiner Unizeit nicht ausgelebt und werde auch jetzt nicht damit anfangen.

Links. Links. Links. Julian, vierunddreißig Jahre, dunkelblonde Locken, blaue Augen, ein bisschen surfen. Natürlich, ein Weltenbummler. Sind wir ja alle. Anwalt. Wirklich? Passt so gar nicht zum Erscheinungsbild. Einhundertneunundachtzig Zentimeter groß. Ausreichend. Ist immer für einen Wein zu haben. Sehr gut, bin ich auch. „It’s a match!“


Ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen will. Du betrachtest die Situation ja aus einer eher zynischen Position, auf jeden Fall eher humorvoll, als ich das mit meiner Protagonistin gemacht habe. Das finde ich interessant, weil es ein anderer Blickwinkel ist. Das solltest du auch beibehalten, aber werde da noch präziser. Erkläre nicht so viel, lasse bestimmte Worte einfach wirken. Und werde an anderer Stelle vielleicht deutlicher, härter.

Stattdessen umarmen wir uns wie alte Freunde und es fühlt sich aufregend und entspannt zugleich an.
Das ist das Absurde an diesen Situationen. Man baut über das Schreiben eine gewisse Vertrautheit auf, auch wenn sie trügerisch ist, und dennoch ist es aufregend.

Die Sache mit der falschen Identität würde ich komplett streichen. Das geht gar nicht. Und das tut deiner Geschichte keinen Gefallen, finde ich. Weil es die Männer doch sehr dumm dastehen lässt und ich echt bezweifle, dass sowas nicht auffällt. Gerade bei Tinder liegt so viel Gewichtung auf den Fotos, auf dem äußeren Erscheinungsbild, dass der Typ schon krass dämlich sein müsste, wenn er das nicht bemerkt. Klar, ich weiß schon warum, sie ist ja verheiratet, aber dann wäre es vielleicht besser, sie hat beispielsweise nur Bilder eingestellt, die sie von hinten oder im seitlichen Profil zeigen, etwas verschwommen vielleicht, nicht eindeutig zu erkennen. Das gibt es nämlich durchaus und müsste bei dem Typen nicht gleich die Alarmglocke läuten lassen. Und dann steht er auch nicht da wie der letzte Idiot.

Dieses eine Gefühl, dass einem die Sinne rauben oder erweitern kann, dass einen kopflos werden und die Urtriebe die Überhand gewinnen lässt. Nur ein fast Fremder kann einem diesen Kick verschaffen, diesen Reiz des Neuen.
Das hier ist für mich der wirklich interessante Kern, darauf würde ich mich konzentrieren. Sie macht ihm ja was vor. Tut so, als interessiere sie sich für's Surfen, obwohl es ihr wohl ziemlich egal ist. Warum macht sie das? Sucht sie nur den Kick, das Gefühl des Begehrtseins? Geht es ihr um Macht? Oder um Verdrängung? Dieses ganze Schnelllebige, Austauschbare, das ist es - finde ich -, was psychologisch echt interessant ist. Was macht das aus uns?

Ihre Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen, das könntest du noch präzisieren. Oder eben zeigen, was genau sie findet in ihren Tinderdates. Die Tatsache, dass sie verheiratet ist, wird ja erst am Schluss klar, vielleicht kann man sie aber doch weitergehen lassen, als knutschen. Und zwischendrin ihr Zögern öfter durchscheinen lassen. Vielleicht geht sie sogar mit zu ihm, stellt sich vor, was jetzt gleich abgeht und als er sie dann auszieht, merkt sie FUCK, das will ich doch nicht. Praktisch Angst vor der eigenen Courage (wobei ich Fremdgehen nicht als Courage bezeichnen will). Sie sehnt sich nach Abwechslung, macht dann aber doch einen Rückzieher.

Da steckt viel drin, das du rausholen könntest. Ich weiß nicht, ob du dazu Lust hast, manchmal ist man ja mit einer Geschichte erst mal durch und braucht ne Pause. Aber ich würde mich da an deiner Stelle noch mal ransetzen und weiter basteln. Lohnt sich bestimmt!

Liebe Grüße
RinaWu

p.s.: Ist vielleicht wirklich nur Geschmackssache und ganz allein deine Entscheidung, aber ich würde über den Titel noch mal nachdenken. Ich muss da an diesen unsäglichen Song denken und habe sofort doofe Gefühle :D

 

Hi Rina,

danke für die Mühe.
Nachdem wir uns nun ausgetauscht haben, bin ich motiviert mich nochmal dranzusetzen.
Deine inhaltlichen Anmerkungen finde ich richtig gut. Vor allem der letze Vorschlag.
Vielleicht werde ich das übernehmen. Brauche nur ein paar Stunden Ruhe :-)
Dann werden unsere Tinder Mädels noch richtig gute Freundinnen...
(Teil 2 ?)

Liebe Grüße
Jo

 

Hi Jo,

kein Thema - gerne. Wenn es der Motivation dient - umso besser. Nimm dir alle Zeit der Welt, es schadet nie, eine Geschichte auch mal ruhen zu lassen, bevor man weitermacht, bzw. neu überarbeitet.

Ja, wäre für die Mädels vielleicht besser, wenn sie Freundinnen werden und die App mal beiseite schieben :D

Liebe Grüße
RinaWu

 

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