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Die Party

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23.04.2003
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Die Party

Die Party

Als Lena und Christin ankamen, hörten sie die laute Musik aus Annas Zimmer bereits auf dem schmalen Waldweg vor ihrem Haus.
Aus einem weit geöffneten Fenster lehnte sich eine schwarze Gestalt.
Erst als sie näher kamen, konnten sie Peter erkennen, der gerade den hellgrauen Rauch der glühenden Zigarette in die Nacht blies, welche er zwischen Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand geklemmt hatte.
Sie klingelten und hörten gleich darauf jemanden die Treppe hinunterstürzen. Die Tür öffnete sich. Ein unheimlicher Lärm drang aus dem Spalt, den sie geöffnet war und im gelben Lichtschein, der von drinnen auf die in Dunkelheit gehüllte Terrasse fiel, erschein eine große schlanke Gestalt – Anna.
Sie stand mit einem breiten Grinsen vor ihnen. Das kurze schwarze Kleid und der breite Nietengürtel um die Hüfte, das übertriebene Make-up und die blonden zerzausten Haare passten so gar nicht zu dem Bild vom schüchternen Mädchen, das sich in den Köpfen der beiden Freundinnen festgesetzt hatte. „Hi! Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr! Na wie auch immer… ihr seid da! Kommt schon rein!“ Lena und Anna sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an, grinsten dann und gingen die Treppe hinauf. Immer hinter Annas wackelndem Po hinterher.
In Annas Zimmer saßen, lagen und standen schon alle, die sie erwartet hatten. Es mussten etwa 50 Menschen in dem Haus sein, der Lautstärke nach zu urteilen, aber in Annas Zimmer waren nur 8 Jugendliche. Die Musik war so laut, dass die Scheiben vibrierten. Überall standen und lagen Gläser, halb- oder ganz leere Wein-, Sekt-, Bier- und Schnapsflaschen. Die Aschenbecher quollen bereits über vor Zigarettenstummeln und Asche. Ein blondes Mädchen saß an einen Schrank gelehnt auf dem Parkettfußboden. Ihre Augen starrten ausdruckslos an die Decke. Der blutrote Lippenstift war verschmiert und auf ihren mit einer schwarzen Netzstrumpfhose bekleideten Beinen lag ein Junge, dessen lange Haare wie Äste einer Baumkrone von den Oberschenkeln des Mädchens auf den Boden zu wachsen schienen. Die Finger ihrer rechten Hand, mit den langen rot lackierten Nägeln, umklammerten eine halbleere Whiskeyflasche und die andere Hand lag leblos am Boden. Im nächsten Zimmer saßen ein paar Bier trinkende, rauchende Jungen vor dem Fernseher. Ein hellblauer Schleier zuckte gelegentlich über die Gesichter, wenn sich auf dem Bildschirm flackernd die Farbe und Helligkeit änderte. Ein anderes Mädchen versuchte wohl gerade den Weg zur Toilette zu finden. Sie tastete sich mit gesenktem Kopf und extrem hochhackigen Schuhen im Flur an der Wand entlang. Ihre Schritte waren unkoordiniert und es dauerte nicht lange, bis sie mit dem linken Fuß umknickte und zu Boden sank. Den Rücken stützte sie gegen die Wand und so blieb sie auf ihren angewinkelten Beinen sitzen. Je weiter der Kopf in den Schoß sank, desto schlechter wurde ihr und so übergab sie sich eben dort auf dem Boden, ohne die Toilette auch nur gesehen zu haben.
Lena ging wieder über den Flur in Annas Zimmer. Die roten Kerzen, die überall auf den Möbeln und Fensterbänken standen, das rot- blaue Licht ihrer Lampen an der Decke, die laute Musik, der Geruch von süßlichem Rauch, Alkohol, Erbrochenem und das laute Reden der Menschen, erzeugten eine eigenartige Atmosphäre, die auf Lena bedrückend wirkte.
Nein, so hatte sie sich das wirklich nicht vorgestellt. Waren diese Partys schon immer so gewesen? Empfand sie an diesem Tag alles nur anders, weil sie 2 Stunden später als sonst gekommen war und sich gewöhnlich zu diesem Zeitpunkt bereits genauso benahm wie diese Kranken hier?
In Annas Zimmer unterhielt man sich lautstark, was sich durch die Musik und den Alkoholeinfluss nun mal nicht unterbinden ließ. Lena setzte sich neben Anna auf das Bett und trank aus dem Glas Rotwein, das ihr angeboten wurde. Je mehr sie trank, desto leiser schien alles um sie herum. Die „Kranken“ wirkten mittlerweile richtig lustig und fast normal. Lena war nun ein Teil dieser Party, ein Teil des Chaos und der, größten Teils vom Alkohol erzeugten Gelöstheit aller Anwesenden.

 

Hallo Sweetheart,

die Party wirkt auf mich befremdlich, auf keinen Fall nach einer Party an der ich gern teilnehmen würde.
Du beschreibst mir die Figuren etwas zu gestylt, und manchmal übertreibst du es mit der Detailierung.

Erst als sie näher kamen, konnten sie Peter erkennen, der gerade den hellgrauen Rauch der glühenden Zigarette in die Nacht blies, welche er zwischen Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand geklemmt hatte.
Es mussten etwa 50 Menschen in dem Haus sein, der Lautstärke nach zu urteilen, aber in Annas Zimmer waren nur 8 Jugendliche.
Auch wenn es gut ist, Wiederholungen zu vermeiden, entsteht für mich manchmal der Eindruck, dass du etwas nach Ausweichformulierungen suchst, im Beispielfall mit dem Effekt, dass Jugendliche anscheinend keine Menschen sind.

Insgesammt wirkt der Text auf mich etwas kalt und überformuliert. Ein bisschen mehr Leben und ein paar weniger Einzelheiten wären da schöner.

Lieben Gruß, sim

 

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